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GEBIET DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Im
Allgemeinen betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung von
Mikrostrukturen, etwa von modernen integrierten Schaltungen, und
betrifft insbesondere die Herstellung und Prüfung leitender Strukturen,
etwa von Metallgebieten, und deren Eigenschaften unter Belastungsbedingungen.
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BESCHREIBUNG DES STANDS DER
TECHNIK
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Bei
der Herstellung moderner Mikrostrukturen, etwa integrierter Schaltungen,
gibt es ein ständiges
Bestreben, die Strukturgrößen der
Mikrostrukturelemente stetig zu verringern, um damit die Funktionalität dieser
Strukturen zu verbessern. Beispielsweise haben in modernen integrierten
Schaltungen die minimalen Strukturgrößen, etwa die Kanallänge von Feldeffekttransistoren,
den Bereich unter 1 μm
erreicht, wodurch das Leistungsverhalten dieser Schaltungen hinsichtlich
der Geschwindigkeit und/oder der Leistungsaufnahme verbessert ist.
In dem Maße,
wie sich die Größe der einzelnen
Schaltungselemente mit jeder neuen Schaltungsgeneration verringert
und damit beispielsweise die Schaltgeschwindigkeit der Transistorelemente
verbessert, wird auch der verfügbare
Platz für
Verbindungsleitungen, die die einzelnen Schaltungselemente elektrisch
verbinden, ebenso reduziert. Daher müssen die Abmessungen dieser Verbindungsleitungen
verringert werden, um dem reduzierten Platzangebot und einer erhöhten Anzahl von
Schaltungselementen, die pro Chipeinheitsfläche vorgesehen sind, Rechnung
zu tragen. Die reduzierte Querschnittsfläche der Verbindungsleitungen kann,
möglicherweise
in Verbindung mit einem Zuwachs des statischen Leistungsverbrauchs
von äußerst größenreduzierten
Transistorelementen, eine Vielzahl gestapelter Metallisierungsschichten
erfordern, um die Anforderungen hinsichtlich einer tolerierbaren
Stromdichte in den Metallleitungen zu erfüllen.
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Moderne
integrierte Schaltungen mit Transistorelementen mit einer kritischen
Abmessung von 0.13 μm
und weniger, können
jedoch deutlich höhere Stromdichten
in den einzelnen Verbindungsleitungen, trotz des Vorsehens einer
relativ großen
Anzahl von Metallisierungsschichten auf Grund der hohen Anzahl an
Schaltungselementen pro Einheitsfläche erfordern. Das Betreiben
der Verbindungsleitungen mit erhöhten Stromdichten
zieht jedoch eine Reihe von Problemen nach sich, die mit einer durch
die Belastung hervorgerufenen Leitungsbeeinträchtigung verknüpft sind,
was schließlich
zu einem vorzeitigen Ausfall der integrierten Schaltung führen kann.
Ein wichtiges Beispiel in dieser Hinsicht ist der stromverursachte
Materialtransport in Metallleitungen, was auch als „Elektromigration” bezeichnet
wird, die zu der Ausbildung von Hohlräumen innerhalb und zu Materialanhäufungen
neben der Metallleitung führen kann,
woraus ein reduziertes Leistungsverhalten und eine verringerte Zuverlässigkeit
oder ein vollständiger
Ausfall des Bauteils resultieren kann. Beispielsweise werden häufig Aluminiumleitungen,
die in Siliziumdioxid und/oder Siliziumnitrid eingebettet sind, als
Metall für
Metallisierungsschichten verwendet, wobei, wie zuvor erläutert ist,
moderne integrierte Schaltungen mit kritischen Abmessungen von 0.18 μm oder weniger
deutlich reduzierte Querschnittsflächen der Metallleitungen und
damit erhöhte
Stromdichten erfordern, so dass Aluminium sich als wenig attraktiv
für die
Herstellung dieser Metallisierungsschichten erweist.
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Daher
wird Aluminium häufig
durch Kupfer ersetzt, das einen deutlich geringeren Widerstand aufweist
und merklich Elektromigrationseffekte bei deutlich höheren Stromdichten
im Vergleich zu Aluminium zeigt. Die Einführung von Kupfer bei der Herstellung
von Mikrostrukturen und integrierten Schaltungen geht einher mit
einer Vielzahl schwieriger Probleme, die auf die Eigenschaft des
Kupfers zurückgehen,
leicht in Siliziumdioxid und in einer Vielzahl von dielektrischen
Materialien mit kleinem ε zu
diffundieren. Um die erforderliche Haftung bereitzustellen und um
eine ungewünschte
Diffusion von Kupferatomen in sensible Bauteilgebiete zu vermeiden,
ist es daher für
gewöhnlich
erforderlich, eine Barrierenschicht zwischen dem Kupfer und dem
dielektrischen Material, in welchem die Kupferleitungen eingebettet
sind, vorzusehen. Obwohl Siliziumnitrid ein dielektrisches Material
ist, das die Diffusion von Kupferatomen wirksam unterdrückt, ist
die Auswahl von Siliziumnitrid als ein Material für ein Zwischenschichtdielektrikum
wenig wünschenswert,
da Siliziumnitrid eine relativ hohe relative Permittivität aufweist,
wodurch die parasitären
Kapazitäten
zu benachbarten Kupferleitungen erhöht werden. Daher wird eine
dünne leitende Barrierenschicht,
die dem Kupfer auch die erforderliche mechanische Stabilität verleiht,
so gebildet, um den Hauptteil des Kupfers von dem umgebenden dielektrischen
Material zu trennen und es wird lediglich eine dünne Siliziumnitridschicht,
oder eine Siliziumkarbidschicht oder eine Siliziumkarbidnitridschicht
in Form einer Deckschicht typischerweise in Metallisierungsschichten
auf Kupferbasis verwendet. Gegenwärtig sind Tantal, Titan, Wolfram
und deren Verbindungen mit Stickstoff und Silizium und dergleichen bevorzugte Kandidaten
für eine
leitende Barrierenschicht, wobei die Barrierenschicht zwei oder
mehrere Teilschichten unterschiedlicher Zusammensetzung aufweisen
kann, um den Anforderungen hinsichtlich der Diffusionsunterdrückung und
den Hafteigenschaften zu genügen.
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Eine
weitere Eigenschaft des Kupfers, die es von Aluminium deutlich unterscheidet,
ist die Tatsache, dass Kupfer nicht in einfacher Weise in großen Mengen
durch chemisch und physikalische Dampfabscheidungsverfahren aufgebracht
werden kann zusammen mit der Tatsache, das Kupfer nicht effizient
durch anisotrope Trockenätzprozesse
strukturiert werden kann, wodurch eine Prozessstrategie erforderlich
ist, die häufig
als Damaszener- oder Einlagetechnik bezeichnet wird. In dem Damaszener-Prozess
wird zunächst
eine dielektrische Schicht gebildet, die dann so strukturiert wird,
um Gräben
und Kontaktdurchführungen
zu erhalten, die nachfolgend mit Kupfer gefüllt werden, wobei vor dem Auffüllen des
Kupfers, wie dies zuvor dargestellt ist, eine leitende Barrierenschicht
an Seitenwänden
der Gräben und
der Kontaktdurchführungen
gebildet wird. Das Abscheiden des wesentlichen Teils des Kupfermaterials
in die Gräben
und die Kontaktdurchführungen wird
für gewöhnlich durch
nasschemische Abscheideprozesse, etwa das Elektroplattieren und
das stromlose Plattieren, erreicht, wobei das zuverlässige Auffüllen von
Kontaktdurchführungen
mit einem Aspektverhältnis
von 5 oder größer mit
einem Durchmesser von 0.3 μm
oder weniger zusammen mit dem Auffüllen von Gräben mit einer Breite im Bereich
von 0.1 μm
bis einige Mikrometer erforderlich ist. Obwohl elektrochemische
Abscheideprozesse für
Kupfer im Bereich der Herstellung elektronischer Leiterplatten gut
etabliert sind, ist ein im Wesentlichen hohlraumfreies Auffüllen von
Kontaktdurchführungen
mit hohem Aspektverhältnis
eine äußerst komplexe
und herausfordernde Aufgabe, wobei die Eigenschaften der schließlich erhaltenen
Kupfermetallleitung deutlich von den Prozessparametern, Materialien
und der Geometrie der interessierenden Struktur abhängen. Da die
Geometrie der Verbindungsstrukturen durch Entwurfserfordernisse
festgelegt ist und daher nicht wesentlich für eine gegebene Mikrostruktur
geändert werden
kann, ist es von großer
Bedeutung, den Einfluss der Materialien, etwa leitender und nicht
leitender Barrierenschichten, der Kupfermikrostruktur und deren
gegenseitige Wechselwirkung auf die Eigenschaften der Verbindungsstruktur
abzuschätzen
und zu steuern, um sowohl eine hohe Ausbeute als auch die erforderliche
Produktzuverlässigkeit
sicherzustellen. Insbesondere ist es wichtig, Ausfallmechanismen
und Mechanismen für
die Beeinträchtigung
von Verbindungsstrukturen für
diverse Konfigurationen zu erkennen und zu überwachen, um die Bauteilzuverlässigkeit
für jede
neue Bauteilgeneration oder für jede
neue Technologie zu bewahren.
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Daher
werden große
Anstrengungen unternommen, um die Leistungsabnahme von Kupferleitungen
zu untersuchen, insbesondere in Hinblick auf die Elektromigration,
um neue Materialien und Prozessstrategien zur Herstellung von Kupfermetallleitungen
zu finden. Obwohl der exakte Mechanismus der Elektromigration in
Kupferleitungen noch nicht vollständig verstanden ist, zeigt
es sich, dass Hohlräume,
die in und an Seitenwänden
und Grenzflächen,
in großvolumigen
Hohlräumen
und Resten an der Unterseite der Kontaktdurchführungen angeordnet sein, einen
deutlichen Einfluss auf die Produktionsausbeute und die Zuverlässigkeit
ausüben
können.
Mit Ausnahme großer
Ausfälle,
können
derartige Defekte in Kontaktdurchführungen, die in Form von Kontaktketten
als Überwachungsstrukturen
in den Trennlinien der Halbleiterscheiben vorgesehen sein können, nur
schwer mittels standardmäßiger elektrischer
Testverfahren erkannt werden.
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M.
A. Meyer et al., Microelectronic Engineering, Vol. 64, Nr. 1–4, S. 375–382, Okt.
2002 offenbart die in-situ SEM-Überwachung
von Elektromigrationsphänomenen
in vollständig
eingebetteten Kupferverbindungsstrukturen. Die verwendeten Strukturen
ermöglichen
das Bestimmen des Elektromigrationsverhaltens während die Struktur bestimmten
Stressbedingungen (Hitze, hohe Stromdichte) unterworfen ist. Querschnittsproben
von eingebetteten Strukturen, deren elektrische Funktionalität erhalten
bleibt, wurden für
die SEM-Überwachung
hergestellt. Eine Vielzahl von Bildern wurde während eines Elektromigrationsprozesses
aufgenommen und zu einer Videosequenz zusammengefügt, die
eine gute Visualisierung der Bildung, des Wachstums und der Verschiebung von
Hohlräumen
in den beanspruchten Verbindungsleitungen ermöglicht. Vorherrschende Diffusionspfade
konnten damit identifiziert werden. Geeignete Teststrukturen werden
verwendet, um den Effekt von Prozessänderungen auf die Zuverlässigkeit
von mikroelektronischen Produkten zu überwachen. Eine Gruppe von
Proben wurde unter beschleunigten Bedingungen getestet und mittlere
Ausfallraten wurden bestimmt.
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G.
Schneider et al., Journal of Vacuum Science & Technology B, Vol. 20; Nr. 6, S.
3089–3094, Nov.
2002 bezieht sich auf die Untersuchung der Elektromigration in passivierten
Kupferverbindungsleitungen mittels Röntgenstrahlmikroskopie. Querschnittsproben
können
dabeiverwendet werden.
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J.
T. Lau et al., Applied Physics Letters, Vol. 76, Nr. 2, S. 164–166, Jan.
2000 bezieht sich auf die Verwendung der in-situ Elektronenmikroskopie
zum Untersuchen von Elektromigration in gestapelten Al(Cu)/TiN-Verbindungen.
Die Al(Cu)-Leitungen werden gemeinsam mit einer darunter liegenden
20 nm dicken TiN-Schicht, die auf einer transparenten TEM-Membrane
abgeschieden wurden, strukturiert. Ferner wurde eine Siliziumdioxidpassivierungsschicht
von 100 nm auf den strukturierten Leitungen abgeschieden. In-situ
TEM-Experimente werden zum Überwachen
und Untersuchen der Entwicklung von Elektromigrationsschäden in Echtzeit
eingesetzt.
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G.
Xu et al., Applied Physics Letters, Vol. 78, Nr. 6, S. 820–822, Feb.
2001 bezieht sich auf die Untersuchung von Cu/SiO2 Verbindungsstrukturen
unter Verwendung von Fluoreszenzröntgenstrahlmikroskopie. Durch
Verwendung der Röntgenstrahlscanningmikroskopie
im Nanometerbereich ist es möglich,
die Strukturen von IC-Verbindungsleitungen, einschließlich einer
in-situ-Messung von Veränderungen
in Abhängigkeit
der Zeit, der Stromdichte, der Temperatur, etc., zerstörungsfrei
zu bestimmen.
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US 5 124 645 A offenbart
eine Transimissionselektronenmikroskopsonde zur in-situ Überwachung
von Elektromigrationsprozessen und der Funktion von integrierten
Schaltungen. Ein zu testendes Exemplar, z. B. eine Komponente einer
integrierten Schaltung, kann in einem Elektronenmikroskop beobachtet
werden, während
die logischen Gatter oder andere Komponenten aktiviert werden.
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Die
WO 02/04886 A1 offenbart
Verfahren zum Steuern der Herstellungsprozesse von Mikroelektronikbauteilen
auf der Grundlage von Messdaten.
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Da
moderne Mikrostrukturen, etwa schnelle Mikroprozessoren, eine erhöhte Komplexität der Verbindungsstruktur
mit dichtliegenden Metallstrukturen bei äußerst reduzieren Abmessungen
erfordern und da viele Inspektionsverfahren bereits bis an ihre Grenzen
ausgereizt sind, besteht ein Bedarf für verbesserte oder alternative
Techniken, um Materialien und Prozesstechnologien, die bei der Herstellung komplexer
Verbindungsstrukturen beteiligt sind, zu untersuchen, zu überwachen
und zu steuern.
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ÜBERBLICK ÜBER DIE
ERFINDUNG
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Im
Allgemeinen richtet sich die vorliegende Erfindung an eine Technik,
die es ermöglicht,
eine oder mehrere Eigenschaften einer leitenden Verbindungsstruktur
während
des Ausübens
spezifizierter Belastungsbedingungen zu untersuchen. Dazu wird ein
interessierender Teil einer Mikrostruktur unter Anwendung einer
kurzwelligen Strahlung, etwa von Elektronen und Röntgenstrahlen,
untersucht, wobei eine Änderung
mindestens einer Eigenschaft effizient visualisiert wird und/oder
die Untersuchung ausgeführt
wird, indem eine geeignet präparierte
Probe verwendet wird, in der der interessierende Teil voll funktionsfähig gehalten
wird, indem alle Grenzflächen
vorgesehen werden, wie sie auch im tatsächlichen Bauteil vorhanden
sind.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch die Verfahren der
Ansprüche
1, 16 und 17 gelöst.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den angefügten Patentansprüchen definiert
und gehen deutlicher aus der folgenden detaillierten Beschreibung
hervor, wenn diese mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen studiert wird;
es zeigen:
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1a bis 1c schematisch
eine Draufsicht und zwei Querschnittsansichten eines Bereichs einer
Verbindungsstruktur;
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2 schematisch
ein Messsystem zum Bewerten von Eigenschaften einer vollständig eingebetteten
Verbindungsstruktur, wie sie in den 1a bis 1c gezeigt
ist;
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3a bis 3d schematisch
ein typisches Messergebnis in Form von Querschnittsbildern einer
Verbindungsstruktur zu verschiedenen Zeiten während des Ausübens einer
spezifizierten Belastungsbedingung; und
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4 schematisch
eine Prozesssequenz zur Herstellung einer Verbindungsstruktur auf
der Grundlage eines in-situ-Belastungstests gemäß anschaulicher Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Es
sollte beachtet werden, dass die vorliegende Erfindung besonders
vorteilhaft im Zusammenhang mit Verbindungsstrukturen auf Kupferbasis ist,
da diese Strukturen vorzugsweise in modernen Mikrostrukturen, etwa
schnellen Mikroprozessoren, verwendet werden, wobei insbesondere
das Problem der Elektromigration merklich weitere Entwicklungen bei
der Herstellung moderner integrierter Schaltungen beeinflussen kann.
Die Prinzipien der vorliegenden Erfindung können jedoch auch in einfacher
Weise auf eine beliebige interessierende Mikrostruktur angewendet
werden, in der belastungsinduzierte Materialtransportphänomene deutlich
den Betrieb und die Zuverlässigkeit
der Mikrostruktur beeinflussen können.
Daher können
belastungsinduzierte Transportprobleme effizient für eine beliebige
Art eines interessierenden leitfähigen
Materials, etwa Metalle, Metalllegierungen oder Metallverbindungen,
die in gegenwärtigen
oder künftigen
Mikrostruktursystemen verwendet werden, untersucht werden. Die vorliegende
Erfindung sollte daher nicht auf Verbindungsstrukturen auf Kupferbasis
eingeschränkt
betrachtet werden, sofern derartige Einschränkungen nicht explizit in den
angefügten
Patentansprüchen aufgeführt sind.
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Bekanntlich
steht die Leistungsabnahme eingelegter, d. h. eingebetteter, Metallleitungen,
mit dem gerichteten Materialtransport in der Leitung im Zusammenhang.
Der Gradient des elektrischen Potentials verleiht wandernden Atomen
eine Vorzugsrichtung zur Anode. Lokale Temperaturhöhepunkte,
die durch erhöhte
elektrische Stromdichten verursacht werden, führen zu Temperaturgradienten
während des
Betriebs eines Mikrostrukturbauteils und daher ist zusätzlich die
thermische Wanderung eng mit der Elektromigration verknüpft. Es
wurde vorgeschlagen, dass mechanische Spannungsgradienten vorzugsweise
für Kontaktdurchführungs-/Leitungsstrukturen zu
erwarten sind, die daher einen erhöhten Aufwand bei der Untersuchung
belastungsinduzierter Materialtransporteffekte erfordern, da zusätzlich in
den Kontaktdurchführungen
die Herstellung von Barrierenschichten und das Einfüllen von
Kupfer eine äußerst kritische
Prozesssequenz ist und daher merklich zum Verhalten der Verbindungsstruktur
beitragen kann. Daher ermöglicht
es die vorliegende Erfindung, eine sensitive Prozesssteuerung oder Überwachung
auf der Grundlage einer großen
Anzahl von Daten bereitzustellen, um statistisch relevante Rückschlüsse zu ermöglichen
und um festkörperphysikalische
Leistungsabfallmechanismen für
repräsentative
Proben zu studieren, um damit das Verständnis der Schwächen in
der Verbindungstechnologie zu verbessern und um mit der Zuverlässigkeit
in Beziehung stehende Ausfälle
in Verbindungsstrukturen zu reduzieren. Dazu werden vollständig eingebettete
Verbindungsstrukturen spezifizierten Stress- bzw. Belastungsbedingungen
unterworfen, während
mindestens eine Eigenschaft der Verbindungsstruktur überwacht
wird. In anderen Fällen
werden wirksame Mittel bereitgestellt, um effizient subtile Änderungen
einer Metallverbindungsstruktur während des Betriebs zu visualisieren.
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Mit
Bezug zu den 1 bis 3 werden
nunmehr erläuternde
Beispiele der Herstellung und Messung von Querschnittsproben detaillierter
beschrieben.
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1a zeigt
schematisch eine Querschnittsansicht einer Schnittprobe 100,
die einen interessierenden Bereich einer Mikrostruktur repräsentiert.
Wie zuvor erläutert
ist, kann die Probe 100 einen Bereich einer leitenden Struktur,
die auf einer Kupfermetallisierung beruht, repräsentieren, wie dies in modernen integrierten
Schaltungen der Fall ist. Die Probe 100 umfasst ein Substrat 101,
das eine beliebige Art eines geeigneten Substrats, etwa ein Siliziumsubstrat, ein
SOI-(Silizium auf Isolator)-Substrat, ein Glassubstrat oder ein
anderes geeignetes Substrat, das die Herstellung einer Mikrostruktur
mit einer Metallverbindungsstruktur ermöglicht, sein kann. Beispielsweise
kann die Probe 100 einen Bereich eines Substrats zum Herstellen
von Halbleiterbauelementen repräsentieren,
das eigentlich nicht für
Produktbauteile verwendet wird. In einem Beispiel kann die Probe 100 in
einem Teil einer Scheibentrennlinie hergestellt sein.
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Es
sollte beachtet werden, dass der Begriff „Schnitt” als ein Schnitt durch ein
interessierendes Gebiet einer Mikrostruktur zu verstehen ist, wobei eine
Richtung des Schneidens des interessierenden Gebiets in ausreichender
Weise entlang einer Richtung ausgerichtet ist, in der ein wesentlicher
belastungsinduzierter Materialtransport erwartet wird, um somit
eine Analyse mittels Elektronenmikroskopie oder Röntgenmikroskopie
oder anderen Abbildungstechniken zu ermöglichen. Somit ist in Bezug
auf die Elektromigration eine Schnittprobe ein geschnittenes interessierendes
Gebiet, in der eine gewisse Länge einer
Metallleitung entlang der Stromrichtung beobachtet werden kann.
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Das
Substrat 101 kann darauf eine oder mehrere Materialschichten
und/oder Mikrostrukturelemente (nicht gezeigt) ausgebildet aufweisen,
wie sie während
vorhergehender Herstellungsprozesse entstehen. Eine erste dielektrische
Schicht 102 ist über
dem Substrat 101 gebildet und kann aus einem beliebigen
geeigneten dielektrischen Material, etwa Siliziumdioxid, Siliziumnitrid
oder beliebigen dielektrischen Materialien mit kleinem ε, wie etwa
SICOH, Siliziumkarbid mit Wasserstoff oder anderen Polymermaterialien
mit kleinem ε hergestellt
sein. Eine Metallleitung 103 ist in der ersten dielektrischen
Schicht 102 gebildet, wobei die Metallleitung 103 im
Wesentlichen Kupfer oder ein anderes geeignetes Metall aufweist.
Ferner kann die Metallleitung 103 eine leitende Barrierenschicht 104 aufweisen,
insbesondere, wenn die Metallleitung 103 eine Metallleitung
auf Kupferbasis ist, wobei die Barrierenschicht 104 eine
einzelne Schicht sein kann oder aus mehreren Teilschichten zusammengesetzt
sein kann, die entsprechend den Prozess- und Bauteilerfordernissen
hergestellt und ausgewählt
sind. Z. B. sind gegenwärtig
Tantal- und Tantalnitrid bevorzugte Materialien für die Barrierenschicht 104 in
Metallisierungsstrukturen auf Kupferbasis. Es sollte jedoch beachtet
werden, dass andere gegenwärtig
bekannte Materialien oder Materialzusammensetzungen oder künftige Materialzusammensetzungen
für die
Barrierenschicht 104 gewählt werden können, wobei
die vorliegende Erfindung die Möglichkeit
bietet, diese Materialien zusammen mit ihren Herstellungsprozessen
in Hinblick auf deren Einfluss auf belastungsinduzierte Materialtransporteffekte
in Metallleitungen zu studieren. Die Probe 100 umfasst
ferner eine zweite dielektrische Schicht 105, die im Wesentlichen
aus den gleichen Materialien aufgebaut sein kann, wie sie zuvor
im Zusammenhang mit der ersten dielektrischen Schicht 102 aufgeführt sind.
Eine leitende Struktur 106, beispielsweise in Form einer
Verbindungsstruktur, mit einer Metallleitung 107 und einer
metallgefüllten
Kontaktdurchführung 111 ist
in der zweiten dielektrischen Schicht 105 ausgebildet,
wobei die leitende Struktur 106 eine Barrierenschicht 108 aufweisen
kann, die mit der zweiten dielektrischen Schicht 105 in
Kontakt ist. Hinsichtlich der Materialzusammensetzung der Barrierenschicht 108 gelten
im Wesentlichen die gleichen Kriterien, wie sie zuvor mit Bezug
zu der Barrierenschicht 104 erläutert sind.
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In
einem speziellen Beispiel besitzt zumindest die leitende Struktur 106 eine
geometrische Anordnung, d. h. Abmessungen und Lage, die im Wesentlichen
einem spezifizierten in Betracht gezogenen Mikrostrukturentwurf
entsprechen. Beispielsweise können
die Metallleitung 107 und die Kontaktdurchführung 111 Kupfer
aufweisen, wobei eine Breite der Metallleitung 107, d.
h. in 1a die horizontale Ausdehnung
der Metallleitung 107 (in der durch den Doppelpfeil 150 gekennzeichneten
Richtung), von 0.1 μm
oder weniger bis zu 1 μm
oder mehr reichen kann, wohingegen eine Tiefe, d. h. in 1a die vertikale
Ausdehnung der Metallleitung 107 (die durch den Doppelpfeil 151 gekennzeichnete
Richtung), in einem Bereich von ungefähr 0.1 μm bis 0.5 μm oder mehr liegen kann. Die
Kontaktdurchführung 111 kann
eine Tiefe von mehreren 100 nm aufweisen, wobei eine laterale Abmessung,
d. h. ein Durchmesser, wenn eine kreisförmige Geometrie betrachtet wird,
von einigen 100 nm bis sogar weniger als 100 nm in modernen Mikroprozessoren
vorgesehen sein kann. Es sollte beachtet werden, dass die erste
Metallleitung 103 einen Metallleitung repräsentieren kann,
die eine Konfiguration und Abmessungen aufweist, so dass diese den
spezifizierten Mikrostrukturentwurf entsprechen, wohingegen in anderen
Beispielen die Metallleitung 103 so konfiguriert sein kann,
um den Betrieb der leitenden Struktur 106 bei einer erhöhten Stromdichte
zu ermöglichen,
während die
Stromzufuhr zu der Verbindungsstruktur 106 im Wesentlichen
nicht beeinflusst wird.
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Des
weiteren umfasst die Probe 100 eine dielektrische Deckschicht 109 mit
einem Material, das die erforderliche Haftung liefert und das ein
wirksames Unterdrücken
der Diffusion von Metall von der Metallleitung 107 in benachbarte
Materialgebiete ermöglicht.
Beispielsweise kann die Deckschicht 109 Siliziumnitrid,
stickstoffreiches Siliziumkarbid und dergleichen aufweisen. Über der
Deckschicht 109 kann eine dritte dielektrische Schicht 110 gebildet sein,
die aus einem beliebigen Material aufgebaut sein kann, wie es zuvor
mit Bezug zu den dielektrischen Schichten 102 und 105 beschrieben
ist.
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Ein
typischer Prozessablauf zur Herstellung der in 1a gezeigten
Probe 100 kann die folgenden Prozesse umfassen. Zunächst wird
die Metallleitung 103 mit der Barrierenschicht 104 in
der ersten dielektrischen Schicht 102 entsprechend den
Prozesstechniken hergestellt, die detaillierter mit Bezug zu der
leitenden Struktur 106 beschrieben werden. Nach der Fertigstellung
der Metallleitung 103 wird eine Deckschicht 109a,
die auch als eine Ätzstoppschicht
während
der Herstellung der leitenden Struktur 106 dient, beispielsweise
in Form einer Siliziumnitridschicht abgeschieden. Danach kann die
zweite dielektrische Schicht 105 mittels einem geeigneten
Abscheideverfahren, etwa der chemischen Dampfabscheidung, mittels
geeigneter Vorstufengase, etwa TEOS oder Silan, wenn die zweite
dielektrische Schicht 105 im Wesentlichen aus Siliziumdioxid
aufgebaut ist, aufgebracht werden. In anderen Fallen kann die zweite
dielektrische Schicht 105 durch Aufschleuderverfahren gebildet
werden, wenn die zweite dielektrische Schicht 105 ein Polymermaterial
mit kleinem ε repräsentiert.
Anschließend
wird die zweite dielektrische Schicht 105 durch moderne
Photolithographie- und Ätztechniken
strukturiert, wobei gemäß einem
Verfahren der Damaszener-Technik die Kontaktdurchführung 111 durch
die gesamte dielektrische Schicht 105 geätzt wird,
wobei der Ätzprozess durch
die Deckschicht 109a gestoppt wird. Anschließend wird
ein weiterer Photolithographieprozess und ein weiterer Ätzprozess
ausgeführt,
um einen Graben für
die Metallleitung 107 in den oberen Bereich der dielektrischen
Schicht 105 zu ätzen.
Danach kann die Kontaktdurchführung 111 vollständig geöffnet werden,
um eine Verbindung zu der darunter liegenden Metallleitung 103 herzustellen,
und die Barrierenschicht 108 kann beispielsweise durch
chemische Dampfabscheidung, physikalische Dampfabscheidung, etwa
Sputter-Abscheidung, Atomschichtabscheidung, und dergleichen aufgebracht
werden. Abhängig
von der Geometrie der leitenden Struktur 106, d. h. abhängig von
den Abmessungen und abhängig
von der Art der verwendeten Materialien, kann eine entsprechende
Abscheidetechnik in Verbindung mit geeigneten Prozessparameter angewendet
werden. Z. B. kann eine Tantal/Tantalnitridschicht durch Sputter-Abscheidung
gebildet werden, um die Barrierenschicht 108 bereitzustellen,
wobei die Prozessparameter, etwa Druck, Vorspannung, und dergleichen
innerhalb der Sputter-Atmosphäre
so gewählt
werden, um zuverlässig
alle inneren Oberflächen
der Verbindungsstruktur 106 mit einer erforderlichen minimalen
Dicke des Barrierenmaterials zu bedecken. Da die zuverlässige Bedeckung
von Öffnungen
mit großem
Aspektverhältnis,
etwa der Kontaktdurchführung 111,
mit einer dünnen
Materialschicht ein äußerst komplexer
Prozess ist, ist eine präzise Steuerung
und Überwachung
des Abscheidevorganges erforderlich, insbesondere da, wie zuvor
erläutert ist,
die Eigenschaften einer Grenzfläche
zwischen der Barrierenschicht 108 innerhalb der Kontaktdurchführung 111 und
der Metallleitung 107 und der Grenzfläche zu dem umgebenden Dielektrikum
deutlich das Verhalten der leitenden Struktur 106 während des
Betriebs beeinflussen können.
Nach der Herstellung der Barrierenschicht 108 kann, abhängig von der
Art des Metalls, das in die Verbindungsstruktur 106 einzufüllen ist,
eine Saatschicht abgeschieden werden, um die Metallabscheidung während eines nachfolgenden
Plattierungsprozesses zu fördern. Eine
entsprechende Saatschicht kann durch chemische oder physikalische
Dampfabscheidung, durch stromloses Plattieren und dergleichen aufgebracht werden.
Danach wird Metall in die Kontaktdurchführung 111 und den
Graben eingefüllt,
um die Verbindungsstruktur 106 mit der Metallleitung 107 und
der metallgefüllten
Kontaktdurchführung 111 zu
bilden. Ein gegenwärtig
bevorzugtes Abscheideverfahren für Kupfer
ist das Elektroplattieren, wobei die Zusammensetzung der Plattierungslösung, die
Signalformen des dem Plattierungsreaktor zugeführten Stromes und dergleichen
so gesteuert werden, um einen Abscheideprozess zu erreichen, der
im Wesentlichen die Verbindungsstruktur 106 von unten nach
oben auffüllt.
Danach wird in einigen Prozessstrategien ein Ausheizprozess ausgeführt, um
die kristalline Struktur des Kupfers einzustellen. Als nächster Schritt
wird überschüssiges Metall,
beispielsweise durch chemisch-mechanisches Polieren (CMP) und/oder
durch Elektropolieren entfernt, wobei auch die Oberfläche der
zweiten dielektrischen Schicht 105 eingeebnet wird. In
einigen Prozessabläufen
kann ein Ausheizprozess nach dem CMP-Prozess ausgeführt werden. Da
die obere Oberfläche
der Metallleitung 107 während
und nach des Einebnungsprozesses freigelegt ist, was zu Korrosion
und Verfärbung
auf der Oberfläche
führen
kann, wird ein Reinigungsprozess mit einem anschließenden Abscheidevorgang
ausgeführt, um
die Deckschicht 109 zu bilden. Wie zuvor erläutert ist,
findet ein belastungsinduzierter Materialtransport, etwa Elektromigration,
vorzugsweise an Grenzflächen
in der Verbindungsstruktur 106 statt. Daher können das
ausgewählte
Material und die Abscheideparameter zur Herstellung der Deckschicht 109 deutlich
das Leistungsverhalten der Verbindungsstruktur 106 während des
Betriebs beeinflussen. Schließlich
wird die dielektrische Schicht 110 durch ein geeignetes
Verfahren in Abhängigkeit
von der für die
dielektrische Schicht 110 verwendeten Materialart abgeschieden.
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Es
sollte beachtet werden, dass der zuvor beschriebene Prozess zur
Herstellung der Verbindungsstruktur lediglich anschaulich ist und
von den Gesamtprozessstrategien abhängt. Die folgenden Prozesse
und Vorgehensweisen sind für
eine beliebige Prozesstechnik geeignet, unabhängig von dem Prozessablauf,
der tatsächlich
verwendet wird.
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Wie
aus der vorhergehenden Beschreibung deutlich wird, sind eine Reihe
von Prozessen und Materialien bei der Herstellung der Verbindungsstruktur 106 beteiligt,
wobei zumindest einige deutlich die Eigenschaften, etwa die Mikrostruktur
des Metalls, die Ausbildung von inneren Grenzflächen in Form von Hohlräumen, die
Art und Qualität
der Grenzflächen
zwischen dem Metall und der Barrierenschicht 108, sowie
die Grenzflächen
und deren Qualität
zwischen dem Metall und der Deckschicht 109 beeinflussen
können.
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1b zeigt
schematisch eine Draufsicht eines Teils der Probe 100.
Der Einfachheit halber sind die dielektrische Schicht 110,
die Deckschicht 109, die dielektrische Schicht 105,
die Deckschicht 109a und die dielektrische Schicht 102 als
durchsichtig gezeigt, wobei die Metallleitung 103, die
unter der leitenden Struktur 106 liegt, in gestrichelten
Linien gezeigt ist. Wie in 1b gezeigt
ist, ist die Metallleitung 103 mit einer Kontaktfläche verbunden,
die schematisch durch 112 repräsentiert ist und die lediglich
andeuten soll, dass die Metallleitung 103 mit einer externen
Stromquelle verbunden werden kann. In ähnlicher Weise ist die Metallleitung 107 so
ausgebildet, dass diese mit der externen Stromquelle verbunden werden
kann, wobei die Verbindung in Form einer weiteren Verbindungsstruktur
in der Art der Struktur 106, die mit einer entsprechenden
darunter liegenden Metallleitung (nicht gezeigt) verbunden sein kann,
die wiederum die gleiche Struktur wie die Metallleitung 103 aufweisen
kann, vorgesehen sein kann. In anderen Beispielen kann die Metallleitung 107 mit
einer Kontaktfläche
oder einer weiteren Metallleitung innerhalb der gleichen Metallisierungsschicht
verbunden sein. Ferner können
mehrere Verbindungsstrukturen 106 vorgesehen sein, um die Präparation
der Probe 100 in einem nachfolgenden Probenpräparierungsprozess
unter Anwendung einer FIB-(fokussierter Ionenstrahl)Anlage zu erleichtern.
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Wie
zuvor erläutert
ist, ist es für
gegenwärtige
und künftige
Bauteilgenerationen wichtig, den Leistungsabfallmechanismus von
Verbindungsstrukturen zu untersuchen, da diese Leistungsabfälle eine wesentliche
Quelle für
Bauteilausfälle
in modernen Mikrostrukturen, die bei hohen Stromdichten betrieben
werden, darstellen können.
Da beliebige Grenzflächen
zwischen dem Metall und benachbarten Materialien als Materialstransportwege
erkannt wurden, wird die Probe 100 gemäß der vorliegenden Erfindung
so präpariert,
dass alle Grenzflächen
der Verbindungsstruktur 106 intakt bleiben, wobei dennoch die
Möglichkeit
gegeben ist, den Zustand der leitenden Struktur 106 während des
Betriebs typischerweise mittels beispielsweise einer kurzwelligen
Strahlung, etwa einem Elektronenstrahl oder einem Röntgenstrahl,
zu überwachen.
Dazu wird das Substrat 101 so geschnitten, dass zumindest
einige der Verbindungsstrukturen 106 (siehe 1b)
in der Nähe der
Schneidelinie liegen und die endgültige Probenpräparation
wird mittels eines Prozesses mit einem fokussierten Ionenstrahl
so ausgeführt,
dass ein Schnitt entlang einer Linie ausgeführt wird, wie sie durch Ic
in 1b bezeichnet ist. Beim Schneiden des Substrats 101 mittels
des fokussierten Ionenstrahls wird der Strahl so positioniert, dass
die Verbindungsstruktur 106 vollständig in der dielektrischen Schicht 105 eingebettet
bleibt, um somit die Grenzfläche
der Barrierenschicht 108 mit dem umgebenden Dielektrikum
der Schicht 105 beizubehalten, da die leitende Barrierenschicht 108 auch
zu dem Stromtransport in der Verbindungsstruktur 106 beiträgt. Die verbleibende
Schicht des dielektrischen Materials „vor” der Verbindungsstruktur 106 ist
mit 105a bezeichnet.
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Für die nachfolgenden
Studien unter Verwendung der Rasterelektronenmikroskopie (SEM) wird
in einigen Beispielen der fokussierte Ionenstrahl so positioniert,
dass eine Dicke 113 der dielektrischen Schicht 105,
die bewahrt wird, 100 nm oder weniger beträgt. In anderen Beispielen liegt
die Dicke 113 im Bereich von ungefähr 50 nm bis 100 nm, wohingegen
in anderen Beispielen eine Dicke von weniger als 50 nm erhalten
werden kann, abhängig
von der Positioniergenauigkeit, die durch die verwendete FIB-Anlage erreichbar
ist. In dem in 1b gezeigten Beispiel können die
Metallleitung 107 und die darunter liegende Metallleitung 103 einen
merklichen Überlapp
an beiden Seiten des Schnittes 1c abhängig von der Gestaltung der
Probe 100 aufweisen. Wenn die Metallleitung 103 lediglich
als eine Versorgungsleitung für
die Verbindungsstruktur 106 aufgefasst wird, kann der Schnitt
Ic durch die Metallleitung 103 im Wesentlichen durchgeführt werden,
ohne die nachfolgende Überwachung
des Leistungsabnahmeprozesses der Verbindungsstruktur 106 zu
beeinflussen. Somit kann die Dicke 113 auf den zuvor genannten
Bereich eingestellt werden unabhängig
von dem Grad der Justierung der Ränder der Metallleitungen 107 und 103 an
der Seite des Schnittes Ic. In anderen Fällen, wie dies in 1b gezeigt
ist, kann die Leitung 103 ebenso in der dielektrischen
Schicht 105 eingebettet bleiben.
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In
einem erläuternden
Beispiel soll die Schnittprobe 100 für oberflächen- und grenzflächenempfindliche
Messungen mittels Elektronenmikroskopie verwendet werden und daher
stellt der Schnitt Ic eine Oberfläche für den eintreffenden Elektronenstrahl
dar, wobei die reduzierte Dicke 113 des bewahrten dielektrischen
Materials der Schicht 105, d. h. die Schicht 105a,
gewährleistet,
dass die eintreffenden Elektronen durch das verbleibende dielektrische
Material selbst bei moderaten Elektronenenergien hindurchgehen.
In einem weiteren erläuternden Beispiel
wird die Schnittprobe 100 so präpariert, dass auf das Volumen
empfindliche Messdaten mittels Röntgenstrahlmikroskopie
erhalten werden können. Dazu
wird die Schnittprobe 100 als eine Lammelle mit einer Dicke
von ungefähr
1 bis 2 μm,
abhängig von
der Primärenergie
der Strahlung, präpariert,
indem die Probe 100, wie sie in 1b gezeigt
ist, zusätzlich
entlang dem Schnitt 114 mittels eines fokussierten Ionenstrahls
geschnitten wird.
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1c zeigt
schematisch die Schnittprobe 100, wenn diese senkrecht
zu der durch die verbleibende dielektrische Schicht 105a (siehe 1b)
bereitgestellte Oberfläche
betrachtet wird, wobei angenommen ist, dass die dielektrische Schicht 105a vor der
Verbindungsstruktur 106 durchsichtig ist. Folglich ermöglicht die
Schnittprobe 100 die Untersuchung der Leistungsabnahmemechanismen
der Verbindungsstruktur 106 während des Betriebs unter im Wesentlichen „realen” Bedingungen,
da die Verbindungsstruktur 106 vollständig in das dielektrische Material
wie bei der Verwendung in der interessierenden Mikrostruktur eingebettet
ist. Es sollte beachtet werden, dass die Verbindungsstruktur 106 lediglich anschaulicher
Natur ist und dass eine beliebige andere interessierende Verbindungsstruktur
hergestellt und als Schnittprobe in der oben beschriebenen Weise
vorgesehen werden kann. Wenn beispielsweise der Leistungsabnahmemechanismus
in einer einzelnen Metallleitung mit speziellem Aufbau zu untersuchen
ist, kann ein entsprechender Leitungsbereich hergestellt werden,
wobei entsprechende Stromzufuhrleitungen dann mit dem Metallleitungsbereich verbunden
werden. In der gleichen Weise können eine
Vielzahl gestapelter Verbindungsstrukturen entsprechend einem interessierenden
Mikrostrukturaufbau hergestellt werden, wodurch die Möglichkeit
geboten wird, die Eigenschaften derartiger Verbindungsstrukturen
auf einem mehr „globaleren” Maßstab zu
untersuchen.
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Mit
Bezug zu 2 werden nunmehr weitere erläuternde
Beispiele hinsichtlich des Überwachens und
Untersuchens von Eigenschaften der Verbindungsstruktur 106 detaillierter
beschrieben.
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In 2 umfasst
ein System 200 eine Quelle kurzwelliger Strahlung 201 und
einen Detektor 202, der ausgebildet ist, Sekundärstrahlung
zu detektieren, die durch die einfallende kurzwellige Strahlung erzeugt
wird, und der ausgebildet ist, Querschnittsmessdaten in Form entsprechender
Signale an eine Signalverarbeitungseinheit 203 bereitzustellen.
Das System 200 umfasst ferner einen Probenhalter 205, der
so gestaltet ist, um eine geeignete Schnittprobe, etwa die Probe 100,
wie sie mit Bezug zu den 1a bis 1c beschrieben
ist, aufzunehmen und in Position zu halten. Wie zuvor dargestellt
ist, können oberflächen- und
grenzflächenempfindliche
Messungen mittels eines Elektronenstrahls durchgeführt werden,
so dass die Elektronenquelle 201, der Detektor 202 und
die Signalverarbeitungseinheit 203 in Form eines Rasterelektronenmikroskops
bereitgestellt werden können.
Z. B. kann ein LEO Gemini 1550 Elektronenmikroskop für diesen
Zweck verwendet werden. In anderen Beispielen kann der Detektor 202 so
gestaltet sein, um das Erfassen von Strahlung zu ermöglichen,
die durch die Probe 100 hindurchgeht. Beispielsweise können die
Strahlungsquelle 201, der Detektor 202 und die
Signalverarbeitungseinheit 203 ein Röntgenstrahltransmissionsmikroskop
repräsentieren,
das die Erfassung des Materialtransports innerhalb der gesamten
Verbindungsstruktur 106 ermöglicht. Geeignete Röntgenstrahlenmikroskope
sind im Stand der Technik bekannt. Wie der Fachmann nach einem kompletten
Studium dieser Anmeldung erkennt, kann die vorliegende Erfindung
mit einer Vielzahl unterschiedlicher Systeme und Techniken ausgeführt werden,
die es ermöglichen,
die Verbindungsstruktur 106 visuell zu beobachten, um eine
Leistungsabnahme der Verbindungsstruktur auf Grund beispielsweise
von Elektromigration zu detektieren oder untersuchen, wie dies nachfolgend
detaillierter beschrieben ist.
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Typischerweise
umfasst das System 200 eine Prozesskammer und eine Einrichtung
zur Errichtung erforderlicher Druckbedingungen darin, die der Einfachheit
halber nicht gezeigt sind.
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Das
System 200 umfasst ferner eine einstellbare Stromquelle 204,
die mit der Verbindungsstruktur mittels beispielsweise den Kontaktflächen 112 (siehe 1b)
und entsprechenden Drähten,
die an den Kontaktflächen
und einem Testgehäuse
angebracht sind, das wiederum in einen geeigneten Testsockel eingefügt ist,
verbunden sein kann. In einem speziellen Beispiel umfasst das System 200 eine
Heizung 206, die ausgestaltet ist, die Probe 100 mittels des
Probenhalters 205 einstellbar zu erhitzen. Abhängig von
den Gegebenheiten der Prozesskammer, die den Probenhalter 205 beherbergt,
kann das System 200 ferner Einrichtungen aufweisen, um
die Umgebungsbedingungen der Probe 100 einzustellen. Beispielsweise
kann der umgebende Druck, der um die Probe 100 herum vorherrscht,
mittels einer entsprechenden Pumpquelle einstellbar sein und/oder mechanische
Belastungen bzw. Spannungen können extern
auf die Probe 100 einwirken durch beispielsweise lokales
Ausüben
einer Kraft auf die Probe 100, und/oder die Feuchtigkeit
der Atmosphäre
kann gesteuert werden, und dergleichen.
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Das
System 200 umfasst ferner eine Speichereinheit 210,
die ausgebildet ist, entsprechende Signale von der Signalverarbeitungseinheit 203 beispielsweise
in Form von Bildern, z. B. zweidimensionalen Bildern, eines interessierenden
Gebiets der Probe 100 zu empfangen. In einem speziellen
Beispiel umfasst die Speichereinheit 210 einen Prozessorabschnitt,
der ausgebildet ist, mindestens einige der gespeicherten zweidimensionalen
Bilder in einer Schnelldurchlaufdarstellung bereitzustellen. In
einigen Beispielen kann das System 200 einen Bildprozessor 220 aufweisen,
der ausgebildet ist, die prozessierten Signale von der Signalverarbeitungseinheit 203 zu
empfangen und eine Datenmanipulation an diesen Signalen, etwa eine
Kontrastverbesserung, die Auswahl eines interessierenden Gebietes und
dergleichen, auszuführen,
bevor die Bilder der Speichereinheit 210 zugeführt werden.
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Während des
Betriebs des Systems 200 kann die Probe 100 auf
dem Probenhalter 205 montiert werden und spezifizierte
Belastungsbedingungen können
der Probe 100 auferlegt werden. Da die Untersuchung der
Elektromigration von größtem Interesse
für die
Entwicklung von Verbindungsstrukturen äußerst komplexer integrierter
Schaltungen ist, umfasst vorzugsweise die Belastungsbedingung das Anlegen
eines spezifizierten Stromes mittels der einstellbaren Stromquelle 204,
um somit eine spezifizierte anfängliche
Stromdichte in der Verbindungsstruktur 106 zu erzeugen.
Ferner kann die Probe 200 auf eine spezifizierte Temperatur
aufgeheizt werden, oder Bereiche der Probe 100 können auf
eine spezifizierte Temperatur erwärmt werden, um somit einen Temperaturgradienten
innerhalb der Probe 100 zu erzeugen. Beispielsweise kann
in einem erläuternden Beispiel
die angelegte Stromdichte in der Größenordnung von ungefähr 20 MA/cm2 liegen, und die Probe 200 kann
auf eine Temperatur in der Größenordnung von
ungefähr
250°C erwärmt werden.
Wie zuvor dargelegt ist, können
abhängig
von den Möglichkeiten des
Systems 200 beim Errichten spezifizierter Umgebungsbedingungen
für die
Probe 200 zusätzlich
oder alternativ andere Belastungsbedingungen eingeführt werden,
etwa mechanische Spannungen, spezieller Umgebungsdruck, und dergleichen.
Beispielsweise kann die Leistungsabnahme der Verbindungsstruktur 106 unter
anspruchsvollen Umgebungsbedingungen untersucht werden, selbst wenn
die Verbindungsstruktur 106 nicht betrieben wird oder nur
zeitweilig betrieben wird, um den Einfluss der Umgebungsbedingungen
auf die Gesamtzuverlässigkeit
und das Leistungsverhalten der Verbindungsstruktur 106 abzuschätzen. Selbstverständlich können die
geschaffenen Belastungsbedingungen zeitlich variiert werden oder
die Größe der Belastungsbedingung
kann bei Bedarf variiert werden.
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Während des
Ausübens
einer spezifizierten Belastungsbedingung auf die Probe 100 wird
die kurzwellige Strahlung auf die Probe 100 gerichtet, etwa
kontinuierlich oder in unterbrochener Weise mit vordefinierten Zeitintervallen,
und die entsprechende Primär- oder Sekundärstrahlung
wird von dem Detektor 202 empfangen. Wenn z. B. die Strahlungsquelle 201,
der Detektor 202 und die Signalverarbeitungseinheit 203 in
Form eines Röntgenstrahlmikroskops
vorgesehen sind, kann die Probe 100 in Form einer Lammelle
bereitgestellt werden, und die durchgelassene oder gestreute Röntgenstrahlung
kann detektiert und verarbeitet werden, um entsprechende Bilder
der Verbindungsstruktur 106 zu erzeugen, die eine Sichtbarkeit
des Materialtransports im Wesentlichen durch die gesamte Verbindungsstruktur
hindurch liefern. Danach können
von der Signalverarbeitungseinheit 203 gelieferte Bilder
weiter bearbeitet werden mittels des Bildprozessors 220 und
werden dann in der Speichereinheit 210 gespeichert. Schließlich können zumindest
einige der in der Speichereinheit 210 gespeicherten Bilder
in einer Form zusammengestellt werden, die für eine Darstellung in einem
Schnelldurchlaufmodus geeignet ist. Dazu kann die Speichereinheit 210 in
einem Personalcomputer oder einer anderen geeigneten Einrichtung,
die das Speichern der mehreren Bilder ermöglicht und ferner die Möglichkeit
zum geeigneten Darstellen der mehreren Bilder in Form eines „Films” bietet,
implementiert werden. Es sollte beachtet werden, dass der Bildprozessor 220,
falls dieser vorgesehen ist, ebenso in dem Personalcomputer implementiert
sein kann, so dass eine gewünschte
Bildverarbeitung durchführbar
ist, um die Schnelldurchlaufdarstellung in Übereinstimmung mit einer interessierenden
Eigenschaft geeignet anzupassen. D. h., subtile Bereiche innerhalb
eines Bildes, das möglicherweise Schattierungen
oder andere Merkmale aufweist, können
ausgewählt
und so manipuliert werden, um diese Merkmale zu verstärken oder
abzuschwächen.
Die entsprechende Bildverarbeitung kann dann in automatisierter
Weise auf die verbleibenden Bilder angewendet werden, wodurch die
Möglichkeit
geboten wird, eine Änderung
in den Bildern in Form eines Filmes unter verschiedenen Kriterien
zu visualisieren. Die bewegte Darstellung oder die Filmdarstellung
der Messergebnisse, die von dem System 200 erhalten werden,
liefert die Möglichkeit,
in effizienter Weise eine Änderung
einer oder mehrerer Eigenschaften der Verbindungsstruktur 106 durch
visuelle Beobachtung des Filmes zu identifizieren.
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3a bis 3d zeigen
schematisch Bilder, die mittels Rasterelektronenmikroskopie zu verschiedenen
Phasen von Testdurchläufen
erhalten wurden, wenn eine Verbindungsstruktur, etwa die Struktur 106 einer
Belastungsbedingung unterzogen war, wobei das Ausheizen auf ungefähr 150°C und das
Anlegen einer Stromdichte von ungefähr 30 MA/cm2 (Megaampere
pro Quadratzentimeter) innerhalb der Kontaktdurchführung 111 mit
eingeschlossen waren.
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3a repräsentiert
ein sichtbares Bild der Struktur 106, nachdem die Struktur 106 der
Stressbedingung für
mehrere Stunden ausgesetzt war. Wie darin beschrieben ist, tritt
ein Wanderungsprozess, der durch die Nummer 120A gekennzeichnet
ist, an der Grenzfläche 119 zwischen
der Metallleitung 107, d. h. dem Kupfer, und der Deckschicht 109 auf,
die in dem vorliegenden Beispiel aus Siliziumnitrid aufgebaut ist.
Die Intensität
des Wanderungsprozesses 120A hängt von der Stromdichte und
der Temperatur sowie von der Dauer der Belastungsbedingungen ab.
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3b ist
ein sichtbares Bild der Struktur 106, nachdem eine Belastungsbedingung ähnlich zu jener
in 3a für
mehrere Stunden angelegt war. Wie gezeigt, tritt eine Wanderung
des Kupfers entlang der Deckschicht 109 und entlang der
inneren Oberfläche
des Hohlraumes, der bei 120B dargestellt und durch den
Materialtransport geschaffen ist, auf.
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3c ist
ein sichtbares Bild der Struktur 106, wobei die mehrere
Stunden lang anhaltende Belastungsbedingung zu einer Diffusion in
Korngrenzenbereiche und einer Hohlraumansammlung in der Kontaktdurchführung 111,
wie dies durch 120C bezeichnet ist, führt.
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3d ist
ein sichtbares Bild der Struktur 106, nachdem die Belastungsbedingung
einige Stunden lang angelegt und zu einem Wachstum des Hohlraumes,
der durch 120D bezeichnet ist, geführt hat, wobei dies hauptsächlich durch
einen atomaren Transport entlang innerer Oberflächen hervorgerufen wird, was
zu einer erneuten Kupferablagerung führt.
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Wie
zuvor erläutert
ist, können
eine Vielzahl von Bildern erhalten werden, die in einem Schnelldurchlaufmodus
dargestellt werden können,
um somit selbst subtile Änderungen
innerhalb der Verbindungsstruktur 106 besser sichtbar zu
machen. Beispielsweise kann ein entsprechender Film mit den Bildern
hergestellt werden, die eine Messperiode von einigen Stunden bis
einige Tage repräsentieren.
Abhängig
von der ausgewählten
kurzwelligen Strahlung, d. h. Elektronen in einem Energiebereich
von 10 bis 30 keV oder Röntgenstrahlen,
können
grenzflächenempfindliche
oder volumenempfindliche Messergebnisse erhalten werden.
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Auf
Grund der Darstellung der Messergebnisse in Form einer „Film-”ähnlichen
Darstellung können
selbst subtile Änderungen
der Messergebnisse unterschiedlicher Verbindungsstrukturen in effizienter
Weise erkannt werden. Somit können
die diversen Beiträge
der Material- und/oder Prozessparameter der Herstellungssequenz
zu dem Leistungsabnahmeprozess so verglichen werden, um eine Korrelation
zwischen einem oder mehreren Materialien, Prozessparametern und
Belastungsbedingungen, die den Testproben auferlegt wurden, zu erhalten.
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4 zeigt
schematisch eine Prozesssequenz 400 zur Herstellung einer
Metallleitung oder einer Verbindungsstruktur, wie sie beispielsweise
mit Bezug zu den 1a bis 1cbeschrieben
ist. Das Feld 410 repräsentiert
Prozesse, die mit der Herstellung einer Barrierenschicht und möglicherweise einer
Saatschicht verknüpft
sind, wobei diese Prozesse die chemische und physikalische Dampfabscheidung,
die Atomschichtabscheidung, stromlose Plattierungsprozesse und dergleichen
mit einschließen
können.
Das Feld 420 repräsentiert
beliebige Inspektionsprozesse, die nach dem Herstellen der Barrierenschicht
ausgeführt
werden. Das Feld 430 repräsentiert den Plattierungsprozess,
etwa einen Elektroplattierungsprozess zum Abscheiden großer Mengen
von Kupfer, wie dies zuvor beschrieben ist. Das Feld 430 soll
auch beliebige dem Plattieren nachgeschaltete Prozesse, etwa das
CMP, das Elektropolieren und dergleichen zum Entfernen überschüssigen Materials
sowie beliebige Ausheizzyklen, die vor und/oder nach einem CMP-Prozess
ausgeführt
werden, repräsentieren.
Ein nächster
Schritt der Prozesssequenz 400 ist durch das Feld 440 repräsentiert,
das die Abscheidung einer Deckschicht, etwa der Deckschicht 109,
kennzeichnet. Danach repräsentiert
das Feld 450 beliebige Inspektions- und Messverfahren nach
der Fertigung der betrachteten Verbindungsstruktur. In den Prozessschritten 410,
... 450 können
sich Materialien und Prozessparameter entsprechend den Bauteil-
und Prozesserfordernissen für
die interessierende Mikrostruktur ändern, da beispielsweise die
Barrieren- und Haftfunktion für
die korrekte Funktion der Verbindungsstruktur essentiell ist, was
sogar noch wichtiger wird, wenn die Strukturgrößen reduziert werden. Wie zuvor
erläutert
ist, kann eine komplexe gegenseitige Wechselwirkung der Materialien
und der Prozessparameter signifikant das schließlich erhaltene Leistungsabnahmeverhalten
der interessierenden Verbindungsstruktur beeinflussen. Daher wird
gemäß einer
anschaulichen Ausführungsform
ein in-situ-Leistungsabnahmetest,
der durch das Bild 460 repräsentiert ist, in ähnlicher
Weise durchgeführt,
wie dies mit Bezug zu 2 beschrieben ist, wodurch eine
sensitive Überwachung der
beteiligten Materialien und Prozessparameter ermöglicht wird. Beispielsweise
kann eine Änderung der
Geometrie, d. h. der Abmessungen der Kontaktdurchführungen
und/oder der Metallleitungen, zu subtilen Änderungen der Eigenschaften
der schließlich
erhaltenen Verbindungsstruktur führen,
obwohl im Wesentlichen die gleichen Prozessparameter und Materialien
in der Herstellungssequenz 410, ... 450 wie in
einer zuvor hergestellten Verbindungsstruktur, die zufriedenstellende
Ergebnisse zeigt, angewendet wurden. Auf der Grundlage des in-situ-Leistungsabnahmetests 460 können dann
ein oder mehrere Materialien oder Prozessparameter als die Hauptursache
der beobachteten Leistungsabnahme identifiziert werden, indem ein
oder mehrere Prozessparameter und Materialien für mehrere Testproben entsprechend
variiert werden.
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Ferner
ermöglicht
es der in-situ-Leistungsabnahmetest 460, Prozessschwankungen
innerhalb der Sequenz 410, ... 450 effizient zu überwachen,
die ansonsten in den einzelnen Prozessen nicht erkannt worden sind.
Beispielsweise können
entsprechend den Ergebnissen, die von den Inspektionsprozessen 420 und 450 und
zusätzlichen
Messprozessen geliefert werden, die einzelnen Prozesse 410, 430, 440 innerhalb
der individuell definierten Prozessgrenzen liegen, während dennoch
die schließlich
erhaltene Verbindungsstruktur den Leistungsabnahmetest nicht bestätigen. Gemäß der Erfindung
wird eine Korrelation, wie sie durch 470 bezeichnet ist,
erstellt, die zumindest einen Prozessparameter und/oder ein Material
mit den aus dem Leistungsabnahmetest 460 gewonnenen Messergebnissen
in Beziehung setzt, so dass eine „Langzeit Prozesssteuerung
erreicht wird. Beispielsweise kann aus zuvor ausgeführten Referenzmessungen
der Einfluß beispielsweise
von Prozessmaterialien und Parametern des Barrieren/Saat-Abscheideprozesses 410 für eine Vielzahl von
Materialien und Prozessparameterwerten bestimmt worden sein. Beim
Erfassen einer Abweichung in periodisch ausgeführten Leistungsabnahmetests 460 kann
dann eine entsprechende Neueinstellung von Prozessparametern und/oder
Materialien ausgeführt
werden. Daraufhin können
die Prozesse an einem oder mehreren nachfolgend prozessierten Substraten
unter Anwendung der eingestellten Parameter und/oder eingestellten
Materialien ausgeführt
werden. Das gleiche gilt für
die weiteren Prozessschritte 420, ... 450. Zum
Beispiel können Messergebnisse
der Inspektionsschritte 420 und 450 effizient
mit den Ergebnissen des in-situ-Leistungsabnahmetests 460 korreliert
werden, wodurch die Möglichkeit
geschaffen wird, relevante Testschwankungen in einer frühen Phase
der Prozesssequenz 410, ... 450 zu detektieren.
Beispielsweise können Messergebnisse
in Hinblick auf die Oberflächenstruktur,
die Korngröße, oder
die mechanische Spannung des eingelegten Kupfers nach dem Plattierungsprozess 430 mit
in dem Leistungsabnahmetest 460 erkannten Leistungsbeeinträchtigungsmechanismen
in Beziehung gesetzt werden, wobei mittels der Korrelation 470 und
entsprechend routinemäßig ausgeführten Messungen
eine Prozessschwankung erkannt werden kann, die ansonsten als vernachlässigbar
eingeschätzt
wird. Auf diese Weise kann die „Empfindlichkeit° einer oder
mehrerer Inspektionsprozesse, die in der Sequenz 410, ... 450 beteiligt sind,
in Bezug auf die schließlich
erreichte Zuverlässigkeit
der Verbindungsstrukturen verbessert werden. Ferner liefert die
wirksame Visualisierung subtiler Änderungen in der Verbindungsstruktur
in Form einer Schnelldurchlaufdarstellung die Möglichkeit, diverse Einflüsse auf
die Leistungsbeeinträchtigungsmechanismen
von Verbindungsstrukturen unter einer großen Bandbreite von Belastungsbedingungen wirksam
zu untersuchen.
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Es
gilt also: die vorliegende Erfindung stellt eine Technik zum visuellen
Untersuchen der Beeinträchtigung
von leitenden Strukturen bereit, etwa von Metallleitungen und Metallverbindungsstrukturen, insbesondere
von Verbindungsstrukturen auf Kupferbasis, indem vollständig eingebettete
Metallleitungsbereiche unter diversen Belastungsbedingungen mittels
Rasterelektronenmikroskopie untersucht werden, wobei Testergebnisse
auch durch Röntgenstrahlstreuung
erhalten werden und diese werden in äußerst effizienter Weise visualisiert,
indem eine Vielzahl von Bildern in einem bewegten Modus dargestellt
wird, wodurch das Erfassen selbst subtiler Änderungen mindestens einer
Eigenschaft der Verbindungsstruktur ermöglicht wird, um eine verbesserte
Steuerung des Herstellungsprozesses der Metallleitungen und Metallverbindungsstrukturen
zu ermöglichen.