DE10342431A1 - Schutzeinrichtung für Maschinen, wie Abkantpressen, Schneidemaschinen, Stanzmaschinen oder dergleichen - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Schutzeinrichtung für Maschinen, wie Biegepressen oder dergleichen, vorgeschlagen, bei denen ein erstes Maschinenteil (10) Arbeitsbewegungen gegen ein zweites Maschinenteil ausführt, mit einer am ersten Maschinenteil (10) mittels einer Halteeinrichtung angebrachten Lichtschrankenanordnung, die in einer Abstandsebene (22) senkrecht zur Arbeitsbewegungsrichtung (A) des ersten Maschinenteils (10) eine erste Lichtschranke (19) und wenigstens eine zweite Lichtschranke (20) besitzt. Die Abstandsebene (22) weist einen Sicherheitsabstand zum ersten Maschinenteil (10) auf. Die erste Lichtschranke (19) ist in der Arbeitsbewegungsebene oder -bahn des ersten Maschinenteils (10) angeordnet. Bei einer Lichtstrahl-Unterbrechung wird die Arbeitsbewegung mittels einer Blockiereinrichtung gestoppt. Weiterhin ist wenigstens eine dritte Lichtschranke (21) in der Arbeitsbewegungsbahn des ersten Maschinenteils (10) unterhalb der ersten Lichtschranke (19) vorgesehen. Eine Umschalteinrichtung für eine Deaktivierungsvorrichtung dient zur alternativen Deaktivierung der wenigstens einen zweiten Lichtschranke (20) und der wenigstens einen dritten Lichtschranke (21). Die Deaktivierungsvorrichtung besitzt Mittel zur Deaktivierung jeweils wenigstens einer der Lichtschranken unmittelbar vor Unterbrechung des Lichtstrahls durch das Werkstück (14). Durch die Umschalteinrichtung können flache und kastenförmige Werkstücke bearbeitet werden, wobei jeweils die geschwindigkeitsreduzierte ...
Description
- Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung für Maschinen, wie Biegepressen, Schneidemaschinen, Stanzmaschinen oder dergleichen, bei denen ein erstes Maschinenteil Arbeitsbewegungen gegen ein zweites Maschinenteil ausführt, mit einer am ersten Maschinenteil mittels einer Halteeinrichtung angebrachten Lichtschrankenanordnung, insbesondere Laser-Lichtschrankenanordnung, die in einer Abstandsebene senkrecht zur Arbeitsbewegungsebene des ersten Maschinenteils eine erste Lichtschranke und wenigstens eine zweite Lichtschranke besitzt, deren Lichtstrahlen parallel zur Längsrichtung des ersten Maschinenteils verlaufen, und die Abstandsebene in einer einen Sicherheitsabstand zu diesem ersten Maschinenteil aufweist, wobei die erste Lichtschranke im Wesentlichen in der Arbeitsbewegungsebene oder -bahn des ersten Maschinenteils angeordnet ist, und mit einer bei Lichtstrahl-Unterbrechung die Arbeitsbewegung stoppenden Blockiereinrichtung.
- Derartige Schutzeinrichtungen sind beispielsweise aus der
DE 2750234 81 , derDE 19717299 A1 , der WO 97/25568, derEP 0264349 B1 , derEP 0146460 A2 oder derDE 10232795 A1 bekannt und dienen dazu, in erster Linie die Bedienungsperson zu schützen und zu verhindern, dass beispielsweise die Hand zwischen den beiden Maschinenteilen bzw. Werkzeugen eingeklemmt oder verletzt wird. Selbstverständlich kann die Lichtschrankenanordnung auch verhindern, dass durch das sich bewegende erste Maschinenteil unabsichtlich zwischen ihm und dem zweiten Maschinenteil gelangte Gegenstände beschädigt oder zerstört werden, wobei auch eine Selbstzerstörung oder -beschädigung verhindert wird. Ohne zusätzliche Maßnahmen würde am Ende der Schließbewegung das erste Maschinenteil kurz vor Erreichen des zu bearbeitenden Werkstücks zum Stehen kommen, da der unterste Laserstrahl unterbrochen würde, wenn sich das erste Maschinenteil bis auf den Sicherheitsabstand dem Werkstück genähert hat. Um dies zu verhindern, wird bei den bekannten Schutzeinrichtungen die Lichtschrankenanordnung gegen Ende der Schließbewegung deaktiviert. Dies kann nur deshalb in Kauf genommen werden, da gleichzeitig von der gefährlichen Eilgeschwindigkeit auf eine ungefährlichere Schleichgeschwindigkeit umgeschaltet wird. Diese Schleichgeschwindigkeit führt jedoch in nachteiliger Weise zu einer Reduzierung des Arbeitstaktes und damit zu einer Verlangsamung der Arbeitsvorgänge. - Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die Arbeitsphase mit verlangsamter Geschwindigkeit möglichst kurz zu halten, bei der Bearbeitung von kastenförmigen und flachen Werkstücken.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schutzeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Durch die erfindungsgemäße Umschalteinrichtung kann für jede Werkstückart die Schleichgeschwindigkeitsphase so kurz wie möglich gehalten werden. Bei flachen Werkstücken sind nur die Lichtschranken in der Abstandsebene aktiviert, die einen Sicherheitsabstand zum ersten Maschinenteil aufweisen. Dieser Sicherheitsabstand entspricht dem Bremswert des ersten Maschinenteils oder ist geringfügig größer. Die wenigstens eine zweite Lichtschranke, die in der Abstandsebene dem ersten Maschinenteil vorgelagert ist, verhindert, dass eine zwischen die Maschinenteile hineinrutschende Hand verletzt wird, indem diese zweite Lichtschranke durch die hineinrutschende Hand schon unterbrochen wird, bevor eine Unterbrechung der ersten Lichtschranke durch eine Fingerspitze erfolgt. Diese wenigstens eine zweite Lichtschranke in der Abstandsebene muss jedoch zwingend bei der Bearbeitung von kastenförmigen Werkstücken deaktiviert werden, da sonst keine Bearbeitung möglich wäre. Gleichzeitig mit diese Deaktivierung wird jedoch die wenigstens eine dritte Lichtschranke aktiviert, die in der Arbeitsbewegungsbahn des ersten Maschinenteils angeordnet ist, also bei einem als Oberwerkzeug ausgebildeten ersten Ma schinenteil unterhalb der Abstandsebene. Diese dritte Lichtschranke übernimmt dadurch quasi die Sicherheitsfunktion der zweiten Lichtschranke bei der Bearbeitung von kastenförmigen Werkstücken, verhindert also das Einklemmen einer im letzten Moment hineinrutschenden Hand. Die automatische Umschaltung in die Schleichgeschwindigkeit erfolgt zwar hier früher, nämlich dann, wenn die dritte Lichtschranke das Werkstück erreicht, jedoch kann durch die Umschaltung die Deaktivierung dieser dritten Lichtschranke bei flachen Werkstücken erreicht werden, da zumindest dann wieder die Schleichphase minimiert wird.
- Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Schutzeinrichtung möglich.
- Durch die Deaktivierungsvorrichtung zur Deaktivierung der Mehrzahl von dritten Lichtschranken nacheinander und schließlich der ersten Lichtschranke jeweils vor einer Unterbrechung durch das zu bearbeitende Werkstück oder durch das zweite Maschinenteil wird eine weitere Sicherheitsverbesserung erreicht. Durch die schrittweise Deaktivierung kann sogar noch ein während der reduzierten Schließgeschwindigkeit einrutschender Finger oder eine einrutschende Hand erkannt werden.
- Um eine dauernde Deaktivierung der Lichtschranken nach Erreichen des Werkstücks oder des zweiten Maschinenteils automa tisch zu verhindern, sind in vorteilhafter Weise automatische Einschaltmittel zur Reaktivierung der Lichtschranken vorgesehen, die insbesondere durch die Öffnungsbewegung des ersten Maschinenteils oder durch Endschalter auslösbar sind. Der Sicherheitsabstand in der Arbeitsbewegungsrichtung zwischen dem ersten Maschinenteil und der ersten Lichtschranke sowie zwischen dieser und den dritten Lichtschranken und den dritten Lichtschranken untereinander wird zweckmäßigerweise kleiner als der Durchmesser des kleinsten zwischen den Maschinenteilen bewegbaren Körperteils einer Bedienungsperson gewählt, also insbesondere kleiner als der Durchmesser eines kleinen Fingers. Der Sicherheitsabstand wird also beispielsweise zwischen 6 und 14 mm eingestellt.
- Zur Deaktivierung der wenigstens einen Lichtschrankenanordnung ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung eine Kurvensteuerung mit Endschalter mit der Deaktivierungsvorrichtung verbunden. Alternativ hierzu kann zur Deaktivierung auch ein Wegmeßsystem vorgesehen sein. Vorzugsweise ist dabei dem Wegmeßsystem eine Lerneinrichtung zugeordnet, durch die die Deaktivierungspositionen durch Unterbrechung wenigstens der untersten Lichtschranke bei einem Lernhub einspeicherbar oder einstellbar sind. Schließlich besteht eine alternative Möglichkeit zur Deaktivierung auch darin, eine Zeitsteuereinrichtung mit der Deaktivierungsvorrichtung zu verbinden.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können die Lichtstrahlen der zweiten und/oder der dritten Lichtschranken jeweils ein Lichtband oder eine Lichtfläche bilden, das bzw. die jeweils durch ein Sensorarray, insbesondere einen Kamerachip detektiert werden kann. Es kann auch hier eine nacheinanderfolgende Deaktivierung von Schutzfeldbereichen, auch kontinuierlich, erfolgen.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Längsseitenansicht einer mit der erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung versehenen Abkantpresse, -
2 eine Querseitenansicht der in1 dargestellten Abkantpresse in vereinfachter Darstellung bei deaktivierter dritter Lichtschranke und zwischen die Werkzeuge eintauchendem Finger, -
3 dieselbe Darstellung bei vollständig eingetauchtem Finger, -
4 die Anordnung gemäß2 , jedoch mit deaktivierter zweiter Lichtschranke und Bearbeiten eines kastenförmigen Werkstücks, -
5 dieselbe Anordnung wie4 , jedoch bei vollständig eingetauchtem Finger und -
6 eine Anordnung mit einer Mehrzahl von zweiten und dritten Lichtschranken, und -
7 eine alternative Anordnung mit einer Mehrzahl von zweiten und dritten Lichtschranken. - Die in den
1 und2 dargestellte Abkantpresse besteht im Wesentlichen aus einem als Oberwerkzeug10 ausgebildeten ersten Maschinenteil, das gegen ein feststehendes, als Unterwerkzeug11 ausgebildetes zweites Maschinenteil bewegbar ist. Die gegensinnige Arbeitsbewegungsrichtung A ist mit einem Doppelpfeil gekennzeichnet. Selbstverständlich kann bei einer alternativen Ausführung auch das Oberwerkzeug feststehend und das Unterwerkzeug bewegbar ausgebildet sein. Das plattenartige, langgestreckte Oberwerkzeug10 besitzt einen Arbeitsbereich12 mit keilförmigem Querschnitt, während das Unterwerkzeug11 eine entsprechende keilförmige Rinne13 besitzt, in die der Arbeitsbereich12 bei der Arbeitsbewegung eingreift und dadurch das auf dem Unterwerkzeug11 liegende, zu bearbeitende Blech14 biegt bzw. abkantet. - Die übrigen Bereiche der an sich bekannten Abkantpresse sind zur Vereinfachung nicht dargestellt. Die Querschnittsgestalt des Arbeitsbereichs
12 und der Rinne13 kann selbstverständlich variieren. - Jeweils an den einander entgegengesetzten Schmalseiten des Oberwerkzeugs
10 sind Führungen15 ,16 am Oberwerkzeug10 befestigt, beispielsweise angeschraubt. Die Befestigung kann selbstverständlich prinzipiell auch indirekt erfolgen, das heißt, die Führungen15 ,16 sind dann an einer Halterung befestigt, die über eine nicht dargestellte Halterung für das Oberwerkzeug10 mit dieser verbunden ist. - In den Führungen
15 ,16 sind Halterungen17 ,18 für drei Lichtschranken19 –21 in einer vertikalen Einstellbewegung bewegbar, deren Richtung durch Doppelpfeile B dargestellt ist und die der Arbeitsbewegungsrichtung A entspricht. Jede der Lichtschranken19 –21 besteht in an sich bekannter Weise aus einem Laser-Sender und einem Laser-Empfänger, wobei die Laser-Sender an der einen Halterung17 und die Laser-Empfänger an der anderen Halterung18 angeordnet sind. Es ist prinzipiell auch möglich, die Zahl der Sender dadurch zu reduzieren, dass der Sendestrahl des Senders durch einen Strahlteiler in mehrere Sendelichtstrahlen aufgeteilt wird. Weiterhin ist es auch möglich, den Sendestrahl parallel aufzuweiten. Weitere Möglichkeiten, die Zahl der Sender und die Zahl der Empfänger einzusparen, sind in der eingangs angegebenenDE 19717299 A1 beschrieben. Anstelle von Laser-Lichtstrahlen können selbstverständlich auch andere bekannte Arten von Lichtstrahlen verwendet werden. - Die erste Lichtschranke
19 und die zweite Lichtschranke20 sind in einer Abstandsebene senkrecht zur Arbeitsbewegungsrichtung A angeordnet, die einen Sicherheitsabstand zum Oberwerkzeug10 aufweist, der mindestens dem Bremsweg des Oberwerkzeugs10 entspricht. Dabei ist die erste Lichtschranke19 unterhalb des Oberwerkzeugs10 in dessen Arbeitsbewegungsebene oder -bahn oder leicht versetzt zu dieser angeordnet, während die zweite Lichtschranke20 zur Bedienungsperson hin um ca. 30 bis 50 mm vorversetzt ist. Die dritte Lichtschranke21 ist unterhalb der ersten Lichtschranke19 ebenfalls im Wesentlichen in der Arbeitsbewegungsebene bzw. -bahn des Oberwerkzeugs10 angeordnet und ist also weiter vom Oberwerkzeug10 entfernt gegenüber der ersten Lichtschranke19 . Der Abstand zwischen der ersten Lichtschranke19 und der dritten Lichtschranke21 entspricht im Wesentlichen der Differenz zwischen dem Durchmesser einer menschlichen Fingerspitze und dem Durchmesser des Teils des Fingers, der sich nach dem Anhalten der Schließbewegung in der Bearbeitungsebene befinden kann. - Die Schutzwirkung der beschriebenen Schutzeinrichtung besteht darin, dass die Schließbewegung zwischen Oberwerkzeug
10 und Unterwerkzeug11 abrupt gestoppt wird, wenn einer der Laser-Strahlen der Lichtschranke19 –21 unterbrochen wird, wenn also ein Gegenstand in die Bewegungsbahn gelangt. Da derartige Abkantpressen oder ähnliche Maschinen üblicherweise handbedient sind, besteht vor allem die Gefahr, dass die Hand oder der Arm einer Bedienungsperson in die Arbeitsbewegungsbahn gelangt, was zu einem Einklemmen oder Abtrennen durch die Schließbewegung führen könnte. Der Sicherheitsabstand zwischen dem Oberwerkzeug10 und der Abstandsebene22 sollte daher so bemessen sein, dass beispielsweise kein Finger dazwischengeschoben werden kann. Andererseits sollte dieser Sicherheitsabstand so groß sein, dass bei einer Unterbrechung eines Laserstrahls die Schließbewegung noch rechtzeitig vor dem Hindernis abgebremst bzw. gestoppt werden kann. Der Sicherheitsabstand wird daher beispielsweise zwischen 6 und 14 mm eingestellt. - Die Justierung der Lichtschrankenanordnungen bzw. der Halterungen
17 ,18 am Oberwerkzeug durch Verschiebung in den Führungen15 ,16 kann beispielsweise gemäß der eingangs angegebenenDE 19717299 A1 erfolgen. Es kann auch eine automatisch positionierende Vorrichtung gemäß derDE 10123562 A1 vorgesehen sein. Bewegt sich das Oberwerkzeug10 gegen das Unterwerkzeug11 , so werden am Ende der Schließbewegung die Lichtschranken durch das Werkstück14 unterbrochen werden, was zu einem sofortigen Bewegungsstopp führen würde, so dass der gewünschte Arbeitsvorgang nicht ausgeführt werden könnte. Mit Hilfe einer Deaktivierungsvorrichtung wird dies verhindert, die beispielsweise in einer der Halterungen17 ,18 oder an einer sonstigen Stelle der Maschine untergebracht sein kann. Diese Deaktivierungsvorrichtung deaktiviert jeweils eine Lichtschranke mit Hilfe einer Schalteinrichtung kurz bevor eine Unterbrechung durch das Werkstück14 oder durch das Unterwerkzeug11 erfolgen würde. Gleichzeitig erfolgt eine Umschaltung von der bisherigen Arbeitsgeschwindigkeit in einen Schleichgang mit erheblich verringerter Geschwindigkeit aus Sicherheitsgründen. Bei der Rückwärtsbewegung des Oberwerkzeugs erfolgt dann eine Wiederreaktivierung der Lichtschranken, was prinzipiell auch in der oberen Endposition vor dem nächsten Arbeitsgang erfolgen könnte. Die Deaktivierungsvorrichtung kann in an sich bekannter Weise durch ein Wegmesssystem, eine Kurvensteuerung mit Endschaltern oder durch eine zeitsynchrone Steuerung erfolgen. - In den
2 und3 ist der Fall der Bearbeitung eines flachen Werkstücks14 , beispielsweise eines Blechs dargestellt. Die Aktivierungsvorrichtung besitzt eine Umschalteinrichtung zur alternativen Deaktivierung der zweiten Lichtschranke20 und der dritten Lichtschranke21 . Beim Biegen eines flachen Werkstücks gemäß den2 und3 ist die dritte Lichtschranke21 deaktiviert, was durch eine durchgestrichene Darstellung symbolisiert ist. Aktiv sind somit lediglich die Lichtschranken19 und20 . Sofern keine irreguläre Unterbrechung einer der Lichtschranken19 ,20 erfolgt, wird die Umschaltung auf den Schleichgang erst dann vorgenommen, wenn die Lichtschranke19 ,20 , also die Abstandsebene22 das Werkstück14 erreicht. Nur noch während dieser kurzen Strecke, die mindestens dem Bremsweg des Oberwerkzeugs10 entspricht, muss dieses im Schleichgang bewegt werden. Ein Finger kann bei diesem geringen Abstand nicht mehr zwischen Oberwerkzeug10 und Werkstück14 geschoben werden. - Die zweite Lichtschranke
20 dient zur Erhöhung der Sicherheit. Ohne diese zweite Lichtschranke20 könnte der Fall eintreten, dass durch eine schnelle Handbewegung kurz vor dem Übergang in den Schleichgang die Arbeitsbewegung zwar durch Unterbrechung der ersten Lichtschranke19 gestoppt wird, jedoch könnte durch eine schnelle Handbewegung die Hand während der Bremsphase noch soweit eingeschoben werden, dass sie im Bereich ihrer größeren Höhe noch eingequetscht würde. Dies verhindert die zweite Lichtschranke20 , die gemäß2 durch Unterbrechung aufgrund der schnell eingeschobenen Hand den Bremsvorgang bereits einleitet, bevor die erste Lichtschranke19 unterbrochen wird. Auch bei weit eingeschobenem Finger gemäß3 kommt dadurch das Oberwerkzeug10 noch rechtzeitig zum Stillstand. - Wenn ein kastenförmiges Werkstück
25 gemäß den4 und5 gebogen, geschnitten oder gestanzt werden soll oder bei entsprechend angeordneten Werkstückanschlägen oder Halterungen kann die vorgelagerte Lichtschranke20 die Bearbeitung unmöglich machen. In diesem Falle wird die Umschalteinrichtung der Deaktivierungsvorrichtung betätigt, mit der Wirkung, dass nach der Umschaltung die Lichtschranke20 deaktiviert und dafür die Lichtschranke21 aktiviert ist. Die Lichtschranke21 sorgt jetzt dafür, dass die Schutzwirkung aufgrund des Wegfalls der Lichtschranke20 nicht reduziert wird. Die jetzt nach unten vorgelagert Lichtschranke21 erkennt als erstes die Fingerspitze und leitet per Unterbrechung den Bremsvorgang des Oberwerkzeugs10 ein.5 zeigt, dass selbst bei schnell eingeschobenem Finger keine Gefahr mehr besteht, dass dieser eingeklemmt oder verletzt wird. Dabei muss allerdings in Kauf genommen werden, dass ein längerer Weg mit reduzierter Geschwindigkeit im Schleichgang zurückgelegt werden muss, da diese Langsamphase bereits beim Erreichen des Werkstücks25 durch die Lichtschranke21 einsetzt. - Eine weitere Sicherheitsverbesserung kann auch dadurch erreicht werden, dass lediglich die Lichtschranke
21 deaktiviert wird, kurz bevor sie das Werkstück25 erreicht. Die Lichtschranke19 bleibt weiterhin aktiviert, so dass auch bei reduzierter Schließgeschwindigkeit ein einrutschender Finger noch erkannt werden kann. - Das in
6 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt, dass die Zahl der Lichtschranken in der Abstandsebene22 noch vergrößert werden kann und zwar durch zusätzliche Lichtschranken26 ,27 vor und durch weitere Lichtschranken28 bis30 hinter der Bearbeitungsebene. Diese Vielzahl von Lichtschranken bewirkt, dass nicht mehr dazwischen hindurchgegriffen werden kann, so dass die Sicherheit erhöht wird. Selbstverständlich können mehrere solcher Lichtschranken auch beispielsweise nur vor der Bearbeitungsebene angeordnet sein. Die alternative Aktivierung der Lichtschranken betrifft selbstverständlich auch dieses Ausführungsbeispiel. So werden dort alternativ die Lichtschranken20 ,26 bis30 einerseits und die Lichtschranken21 und31 jeweils alternativ aktiviert, je nach dem, ob ein flaches Werkstück14 oder ein kastenförmiges Werkstück25 vorliegt. - Auch die Zahl der Lichtschranken unterhalb des Oberwerkzeugs in der Arbeitsbewegungsebene oder -bahn kann ergänzt werden, im Ausführungsbeispiel um eine Lichtschranke
31 . Wie bereits in den4 und5 erläutert, können die Lichtschranken31 ,21 jeweils nacheinander abgeschaltet werden, immer kurz bevor eine dieser Lichtschranken das Werkstück erreicht. - Bei dem in
7 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel sind zweite Lichtschranken32 bis36 nicht mehr in einer gemeinsamen Abstandsebene22 mit der ersten Lichtschranke19 , sondern in einer schräg gekrümmten Anordnung vor dem Oberwerkzeug10 so angeordnet, dass diese Lichtschranken32 bis36 eine Barriere bilden, die ein Hindurchgreifen mit der Hand zum Arbeitsbereich unterhalb des Oberwerkzeugs10 ohne Unterbrechung einer dieser Lichtschranken unmöglich macht bzw. verhindert. Dabei kann die Anordnung und Zahl dieser zweiten Lichtschranken32 bis36 auch variieren. Es sind Anordnungen in einer schrägen Linie, in einem Winkel oder in sonstigen Formationen möglich, die die beschriebene Barriere bilden. Durch die Umschalteinrichtung werden jeweils entweder die zweiten Lichtschranken32 bis36 einerseits oder die dritten Lichtschranken21 ,31 zusammem mit der ersten Lichtschranke19 andererseits alternativ aktiviert. - Alternativ oder zusätzlich hierzu können auch zweite Lichtschranken an der gegenüberliegenden Seite des Oberwerkzeugs
10 entsprechend angeordnet sein. Die zu den anderen Ausführungsbeispielen beschriebenen Ausbildungen und Ausgestaltungen sind selbstverständlich auch bei diesem Ausführungsbeispiel realisierbar. - Alternativ zu mehreren in Reihen angeordnete Lichtschranken könnten diese auch durch Lichtbänder oder Lichtflächen ersetzt werden, welche mittels Sensorarrays, zum Beispiel Kamerachips erfasst werden können. So könnten beispielsweise gemäß den
6 und7 die Lichtschranken19 ,21 und31 durch ein Lichtband und die in der Abstandsebene22 angeordneten Lichtschranken bzw. die Lichtschranken32 bis36 durch ein zweites Lichtband oder eine Lichtfläche ersetzt werden, wobei diese Lichtbänder alternativ mittels der Umschalteinrichtung der Deaktivierungsvorrichtung aktiviert bzw. deaktiviert werden können.
Claims (12)
- Schutzeinrichtung für Maschinen, wie Biegepressen, Schneidemaschinen, Stanzmaschinen oder dergleichen, bei denen ein erstes Maschinenteil Arbeitsbewegungen gegen ein zweites Maschinenteil ausführt, mit einer am ersten Maschinenteil mittels einer Halteeinrichtung angebrachten Lichtschrankenanordnung, insbesondere Laser-Lichtschrankenanordnung, die in einer Abstandsebene senkrecht zur Arbeitsbewegungsrichtung des ersten Maschinenteils eine erste Lichtschranke und wenigstens eine zweite Lichtschranke besitzt, deren Lichtstrahlen parallel zur Längsrichtung des ersten Maschinenteils verlaufen und die Abstandsebene einen Sicherheitsabstand zu diesem ersten Maschinenteil aufweist, wobei die erste Lichtschranke im Wesentlichen in der Arbeitsbewegungsebene oder -bahn des ersten Maschinenteils angeordnet ist, und mit einer bei Lichtstrahl-Unterbrechung die Arbeitsbewegung stoppenden Blockiereinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine dritte Lichtschranke (
21 ,31 ) in der Arbeitsbewegungs bahn des ersten Maschinenteils (10 ) oder parallel dazu vorgesehen ist, die einen größeren Abstand als den Sicherheitsabstand zum ersten Maschinenteil (10 ) besitzt, dass eine Umschalteinrichtung für eine Deaktivierungsvorrichtung zur alternativen Deaktivierung der wenigstens einen zweiten Lichtschranke (20 ,26 bis30 ) einerseits und der wenigstens einen dritten Lichtschranke (21 ,31 ) andererseits vorgesehen ist, und dass die Deaktivierungsvorrichtung Mittel zur Deaktivierung jeweils wenigstens einer der Lichtschranken unmittelbar vor Unterbrechung des Lichtstrahls durch das Werkstück (14 ,25 ) oder durch das zweite Maschinenteil (11 ) aufweist. - Schutzeinrichtung für Maschinen, wie Biegepressen, Schneidemaschinen, Stanzmaschinen oder dergleichen, bei denen ein erstes Maschinenteil Arbeitsbewegungen gegen ein zweites Maschinenteil ausführt, mit einer am ersten Maschinenteil mittels einer Halteeinrichtung angebrachten Lichtschrankenanordnung, insbesondere Laser-Lichtschrankenanordnung, die in einen Sicherheitsabstand vom ersten Maschinenteil in dessen Arbeitsbewegungsrichtung eine erste Lichtschranke und seitlich dazu versetzt eine Vielzahl von zweiten Lichtschranken besitzt, deren Lichtstrahlen parallel zur Längsrichtung des ersten Maschinenteils verlaufen, wobei die erste Lichtschranke im Wesentlichen in der Arbeitsbewegungsebene oder -bahn des ersten Maschinenteils angeordnet ist, und mit einer bei Lichtstrahl-Unterbrechung die Arbeitsbewegung stoppenden Blockiereinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ei ne dritte Lichtschranke (
21 ,31 ) in der Arbeitsbewegungsbahn des ersten Maschinenteils (10 ) oder parallel dazu vorgesehen ist, die einen größeren Abstand als den Sicherheitsabstand zum ersten Maschinenteil (10 ) besitzt, dass die zweiten Lichtschranken (32 bis36 ) eine Barriere zu einem Bereich in der Arbeitsbewegungsrichtung (A) vor dem ersten Maschinenteil (10 ) bilden, die ein Hindurchgreifen in diesen Bereich ohne Unterbrechung einer Lichtschranke (32 bis36 ) unmöglich macht, dass eine Umschalteinrichtung für eine Deaktivierungsvorrichtung zur alternativen Deaktivierung der zweiten Lichtschranken (32 bis36 ) einerseits und der ersten (19 ) zusammen mit der wenigstens einen dritten Lichtschranke (21 ,31 ) andererseits vorgesehen ist, und dass die Deaktivierungsvorrichtung Mittel zur Deaktivierung jeweils wenigstens einer der Lichtschranken unmittelbar vor Unterbrechung des Lichtstrahls durch das Werkstück (14 ,25 ) oder durch das zweite Maschinenteil (11 ) aufweist. - Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Deaktivierungsvorrichtung zur Geschwindigkeitsreduzierung des ersten Maschinenteils (
10 ) bei Deaktivierung wenigstens einer der Lichtschranken ausgebildet ist. - Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Deaktivierungsvorrichtung zur Deaktivierung der zweiten (
32 bis36 ) und/oder der dritten Lichtschranken (21 ,31 ) nacheinander und schließlich der ersten Lichtschranke (19 ) jeweils vor einer Unterbrechung durch das zu bearbeitende Werkstück (14 ;25 ) oder durch das zweite Maschinenteil (11 ) ausgebildet ist. - Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das automatische Einschaltmittel zur Aktivierung der jeweils unmittelbar vor Erreichen des Werkstücks (
14 ;25 ) oder des zweiten Maschinenteils (11 ) deaktivierten Lichtschranken vorgesehen sind, die insbesondere durch die Öffnungsbewegung des ersten Maschinenteils (10 ) oder durch Endschalter auslösbar sind. - Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitsabstand in der Arbeitsbewegungsrichtung zwischen dem ersten Maschinenteil (
10 ) und der ersten Lichtschranke (19 ) sowie zwischen dieser und der wenigstens einen dritten Lichtschranke (21 ,31 ) und/oder zwischen mehreren dritten Lichtschranken untereinander kleiner als der Durchmesser des kleinsten zwischen den Maschinenteilen (10 ,11 ) bewegbaren Körperteils einer Bedienungsperson ist, insbesondere eines Fingers. - Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Deaktivierung eine Kurvensteuerung mit Endschaltern mit der Deaktivierungsvorrichtung verbunden ist.
- Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Deaktivierung ein Wegmesssystem mit der Deaktivierungsvorrichtung verbunden ist.
- Schutzeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wegmesssystem eine Lernvorrichtung zugeordnet ist, durch die die Deaktivierungspositionen durch Unterbrechung wenigstens der untersten Lichtschranke bei einem Lernhub einspeicherbar oder einstellbar sind.
- Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Aktivierung eine Zeitsteuereinrichtung mit der Deaktivierungsvorrichtung verbunden ist.
- Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtstrahlen der zweiten (
20 ,26 bis30 ;32 bis36 ) und/oder der dritten Lichtschranken (21 ,31 ) jeweils ein Lichtband oder eine Lichtfläche bilden oder als Lichtband oder Lichtfläche ausgebildet sind. - Schutzeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Detektion des Lichtbands oder der Lichtfläche der zweiten (
20 ,26 bis30 ) und/oder dritten Lichtschrankenanordnung (21 ,31 ) jeweils ein Sensorarray, insbesondere ein Kamerachip vorgesehen ist.
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