-
Die
Erfindung betrifft eine Strahlungsquelle, insbesondere eine Lichtquelle,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, sowie deren
Verwendung.
-
Aus
der
EP 0 732 719 B1 ist
eine Entladungsvorrichtung mit einer Kathode mit einem Array von
Mikro-Höhlungen
bekannt. Dabei weist die eine Lichtquelle bildende Entladungsvorrichtung
eine verschlossene lichtdurchlässige
Röhre mit
einem Gas bei einem vorgeschriebenen Druck, eine erste Elektrode,
die in der Röhre
angebracht ist, eine zweite Elektrode, die in der Röhre angebracht
und von der ersten Elektrode beabstandet ist, und eine elektrische
Einrichtung zum Einkoppeln elektrischer Energie in die erste und
zweite Elektrode auf. Die erste Elektrode umfasst einen Leiter mit
mehreren Mikrohohlräumen
darin, wobei jeder Mikrohohlraum Abmessungen aufweist, die ausgewählt sind,
um eine Mikrohohlraum-Entladung bei dem vorgeschriebenen Druck zu
unterstützen.
Die erste Elektrode umfasst ferner eine dielektrische Schicht auf
dem Leiter, wobei die dielektrische Schicht Öffnungen aufweist, die zu den
Mikrohohlräumen
ausgerichtet sind. Die elektrische Einrichtung wird verwendet, um
elektrische Energie in die erste und zweite Elektrode bei einer
Spannung und einem Strom zu Erzeugung von Mikrohohlraum-Entladungen
in jedem der Mikrohohlräume
einzukoppeln.
-
Die
Querschnittsdimension jedes Mikrohohlraums liegt in der Größenordnung
der mittleren freien Weglänge
der Elektronen in dem Gas. Der Durchmesser liegt dabei in einem
Bereich von ungefähr
10 μm bis
1 cm, insbesondere in einem Bereich, so dass sich ein Produkt des
Druckes mit dem Durchmesser von 13 bis 1,3 × 103 Pa × cm ergibt.
Der Druck liegt dabei in einem Bereich von ungefähr 13 bis 2,7 × 104 Pascal. Der Mikrohohlraum umfasst ein Volumen, das
vom Leiter der ersten Elektrode umschlossen ist, mit Ausnahme einer Öffnung,
die zur zweiten Elektrode hinweist.
-
Als
erste Elektrode ist Wolfram, thoriumlegiertes Wolfram und Molybdän vorgesehen.
Die Lichtquelle weist eine Phosphorbeschichtung auf der Innenoberfläche der
lichtdurchlässigen
Röhre auf, wobei
die Phosphorbeschichtung Strahlung mit einem vorgeschriebenen Spektrum
in Reaktion auf die innerhalb der Röhre erzeugte Strahlung emittiert.
-
Eine
derartige Lichtquelle lässt
noch Wünsche
offen.
-
Ferner
ist aus der
DE 199
20 579 A1 eine UV-Entladungslampe bekannt, bei der innerhalb
eines ein Füllgas
enthaltenden Entladungsraumes eine erste und eine zweite Elektrode
mit elektrischen Anschlüssen
versehen und beabstandet voneinander angeordnet sind, wobei unter
Entladungsbedingungen die eine Elektrode als Anode und die andere Elektrode
als Mikrohohl-Kathode wirkt. Um die bekannte Entladungslampe so
weiterzubilden, dass sie bei kompakter Bauweise und gleichzeitig
langer Lebensdauer für
einen universellen Einsatz in der UV-Spektroskopie, beispielsweise
für einen
Einsatz in mobilen Spektrometern, geeignet ist, enthält sie das
Füllgas
Deuterium, wobei der Partialdruck des Deuteriums im Füllgas mindestens
20 mbar beträgt.
-
Aus
der
US 6,433,480 B1 ist
eine Gleichstrom-Gasentladungslampe mit einer Mikrohohl-Kathode
bekannt. Sie umfasst eine erste, eine von dieser beabstandete zweite
Elektrode, wenigstens einen Mikrohohlraum, der durch die beiden
Elektroden gebildet ist, eine dritte Elektrode, die beabstandet von
den beiden Elektroden angeordnet ist, und elektrische Mittel zum
Verbinden von wenigstens einigen der Elektroden bei einer Spannung
und einem Strom zur Erzeugung einer Mikroentladung in wenigstens einem
Mikrohohlraum, der durch die erste und die zweite Elektrode gebildet
ist.
-
Auch
diese Lampen lassen noch Wünsche offen.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Strahlungsquelle
der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
eine Stahlungsquelle mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sowie Verwendungen der Strahlungsquelle sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Erfindungsgemäß ist eine
Strahlungsquelle mit Elektroden vorgesehen, wobei die Elektroden und
gegebenenfalls auch ein Reflektor in einer Hohlfaser angeordnet
sind, das heißt,
die Strahlungsquelle hat die Form der Hohlfaser. Die Form der Hohlfaser ist
nicht näher
beschränkt.
So können
neben runden Hohlfasern auch beispielsweise ovale oder mehreckig
ausgebildete Hohlfasern verwendet werden.
-
Bevorzugt
hat die Hohlfaser einen Außendurchmesser
bzw. hydraulisch gleichwertigen Außendurchmesser von 0,1 μm bis 100
mm, insbesondere bevorzugt von 5 μm
bis 200 μm.
Bei derartigen Abmessungen sind Hohlfasern mit textilen Eigenschaffen
möglich,
so dass die Strahlungsquelle, gegebenenfalls auch gebündelt, beispielsweise
verstrickt oder verwoben werden kann. Dabei ist ein derart exaktes
Verstricken möglich,
dass die Strahlung beispielsweise nur auf einer Seite eines Stoffes
austritt.
-
Die
Hohlfaser weist eine Ausstrahlöffnung auf,
die bevorzugt mit Phosphor beschichtet ist. Eine Beschichtung mit
anderen fluoreszierenden Materialien ist möglich. Die Beschichtung kann
jedoch auch die gesamte Innenfläche
der Hohlfaser bedecken. Insbesondere ist auch eine Beschichtung
mit 1 bis 3 Atomschichten Platin oder anderer Elemente der 8. Nebengruppe
möglich,
welche in dieser Schichtdicke fluoreszierende Eigenschaften aufweisen.
-
Im
Bereich der Elektroden ist bevorzugt ein Dielektrikum vorgesehen.
Dabei weist das Dielektrikum bevorzugt kleinste Öffnungen, insbesondere Bohrungen
im nano-Bereich,
auf.
-
Bevorzugt
sind die Elektroden aus Molybdän oder
einem Element der 8 Nebengruppe gefertigt. Die Elektroden können auch
aus dotiertem Kohlenstoff, insbesondere dotiertem Diamant, oder
aus elektrisch leitenden Polymeren bestehen.
-
Die
Hohlfaser besteht vorzugsweise aus SiO2 +
Al2O3, insbesondere
Glas, Keramik, Porzellan, dotiertem Kohlenstoff, Diamant, Saphir,
Leukosaphir, Opal, Smaragd, Spinell, Zirkonoxid, Polyester, Polymer,
fluoriertem Polymer, PTFE, PEEK, Makrolon oder Plexiglas.
-
Der
Reflektor besteht vorzugsweise aus Eloxal, Silber, Aluminium oder
Platin. Er bedeckt bevorzugt mindestens die Hälfte der Innenfläche der
Hohlfaser, wobei sich der Reflektor insbesondere in Längsrichtung
der Hohlfaser erstreckt. Ein Reflektor ist insbesondere bei einer
Verwendung als Laser erforderlich. Soll keine gerichtete Strahlung
erzeugt werden, so kann auf einen Reflektor verzichtet werden und
im Wesentlichen der gesamte Umfang der Hohlfaser als Ausstrahlöffnung verwendet
werden.
-
Im
Folgenden ist die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen, teilweise
mit Abwandlungen und unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung
im Einzelnen näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
-
1 einen
schematisch dargestellten, stark vergrößerten Schnitt durch ein erstes
Ausführungsbeispiel,
und
-
2 einen
schematisch dargestellten, stark vergrößerten Schnitt durch ein zweites
Ausführungsbeispiel.
-
1 zeigt
einen Schnitt durch eine als Strahlungsquelle für künstliches Licht dienende Hohlfaser 1,
vorliegend eine Mikrohohlfaser mit einem Außendurchmesser von 100 μm. Die Hohlfaser 1 besteht
aus Mullit. Im Inneren der Hohlfaser 1 ist eine in Längsrichtung
der Hohlfaser 1 verlaufend sich erstreckende Anode 2 und
eine der Anode 2 gegenüberliegende
Kathode 3 angeordnet, welche mit einer Spannungsquelle
U verbunden sind, die eine gepulste Gleichspannung liefert. Im Bereich
der Elektroden, also der Anode 2 und der Kathode 3,
ist jeweils eine dielektrische Barriere in Form eines Dielektrikums 4 vorgesehen.
Das Dielektrikum 4 ist offenzellig ausgebildet und weist
Bohrungen mit Abmessungen im nanometer-Bereich auf, welche der Anregung
der Strahlung dienen.
-
An
der Innenmantelfläche
der Hohlfaser 1 ist ein Reflektor 5 vorgesehen,
der sich nahezu über
den gesamten Umfang erstreckt und nur eine kleine Ausstrahlöffnung 6 freilässt. Der
Reflektor 5 wird vorliegend durch eine Eloxalschicht gebildet.
-
Die
gesamte Innenfläche
der Hohlfaser 1 beziehungsweise des Reflektors 5 ist
mit Phosphor beschichtet. Eine Beschichtung der gesamten Innenfläche der
Hohlfaser beziehungsweise des Reflektors ist nicht unbedingt notwendig,
es muss lediglich die Ausstrahlöffnung
beschichtet sein. So kann gemäß einer
nicht in der Zeichnung dargestellten Variante nur die Ausstrahlöffnung 6 mit
Phosphor beschichtet sein. Neben Phosphor sind auch andere fluoreszierende
Materialien zur Beschichtung möglich.
-
In
der druckdicht verschlossenen Hohlfaser 1 befindet sich
ein Edelgas, vorliegend Xenon, ohne Quecksilber, welches durch die
zwischen der Anode 2 und der Kathode 3 angelegte
Spannung angeregt wird, so dass im Inneren der Hohlfaser 1 UV-Strahlung
erzeugt wird. Durch den Reflektor 5 wird die UV-Strahlung
bei Auftreffen an der Innenwand der Hohlfaser 1 reflektiert.
Trifft die UV-Strahlung im Bereich der Ausstrahlöffnung 6 auf die in
diesem Bereich vorgesehene Beschichtung mit Phosphor, so wird dieser
angeregt und gibt nach außen
vorliegend sichtbares Licht ab.
-
Als
Schalter kann beispielsweise nano-poröses Platin verwendet werden,
das bei Temperaturänderungen
seine Länge ändert, so
dass die Strahlungsquelle automatisch in Abhängigkeit von der Temperatur
aus- und eingeschaltet werden kann. Eine derartige automatisch in
Abhängigkeit
von der Temperatur gesteuerte Strahlungsquelle kann beispielsweise
für eine
der Temperatur angepasste Beleuchtung sorgen.
-
Das
in 2 dargestellt zweite Ausführungsbeispiel entspricht im
Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel,
so dass gleiche und gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen sind.
-
Eine
rechteckförmige
Hohlfaser 1 aus Glas mit einem hydraulisch gleichwertigen
Außendurchmesser
von 50 μm
weist an der Innenwand einer ihrer Seitenflächen eine Anode 2 und
eine Kathode 3, jeweils bestehend aus Molybdän, auf.
Diese sind von einer Isolationsschicht, bestehend aus einem Dielektrikum 4,
bedeckt, wobei die Isolationsschicht die gesamte Seite bedeckt und
offenzellig ausgebildet ist. Die gegenüberliegende Seite dient als
Ausstrahlöffnung 6 und
ist mit einer durchgehenden Phosphorschicht versehen. Die Seiten
der Hohlfaser 1 sind, abgesehen von der die Ausstrahlöffnung 6 bildenden Seite,
mit einem Reflektor (nicht dargestellt) beschichtet, der aus Silber
besteht. Im Innenraum der Hohlfaser 1 ist Argon enthalten.
-
Die
Funktion ist die Gleiche wie die des ersten Ausführungsbeispiels, so dass nicht
näher darauf eingegangen
wird.
-
Derartige
Hohlfasern, wie in den beiden Ausführungsbeispielen beschrieben,
können
als Infrarot-Lichtquellen, UV-Lichtquellen oder Laser-Lichtquellen
genutzt werden.
-
Als
Verwendung derartiger Hohlfasern 1, insbesondere in Form
von UV-Lichtquellen, kommt unter anderem die Herstellung von aseptischen
Tischplatten für
den OP-Bereich in Frage. Dabei können die
Hohlfasern 1 beispielsweise räumlich verstrickt oder verwoben
und anschließend
eingegossen werden. Es können
mittels Stricken räumliche,
zum Beispiel bienenwabenartige, Formen erzeugt, mittels einer strahlungsdurchlässigen Gussmasse
fixiert und oben und/oder unten mit strahlungsdurchlässigen Prepregs
abgedeckt werden (Sandwich-Honeycomb), wobei die Hohlfasern 1 auch
in den Prepregs vorgesehen sein können. Derartige Hohlkörper weisen
ein geringes Gewicht bei hoher Festigkeit auf.
-
Ebenfalls
ist die Herstellung von aseptischen Vorhängen, Beuteln, Zelten, Tüchern oder
Verbandsmaterial möglich,
wobei die Hohlfasern beispielsweise als UV-Lichtquellen ausgebildet
sind. Somit kann beispielsweise ein Verbandsmaterial zur Verfügung gestellt
werden, das die Körpertemperatur
eines Schwerstverletzten konstant hält.
-
Ebenfalls
ist die Verwendung derartiger Hohlfasern zur integrierten Beleuchtung
bei Überdachungen,
Dachelementen, Decken, blendfreien Raumausleuchtungen, Hinweis-
oder Werbeschildern, Displays, Tastaturen, Vorhängen, Rollos, Planen, Abdeckungen,
Textilien usw. möglich.
-
Die
Verwendung derartiger Hohlfaser für Vorrichtungen zum Entkeimen,
insbesondere von Luft, Wasser, Lebensmitteln oder Blut, z.B. bei
exkorporalen Blut-UV-Therapien,
wie sie insbesondere zur Behandlung von Krebs verwendet werden,
ist möglich.
Vorrichtungen mit entsprechenden Hohlfasern können auch in Venen eingeführt oder
perkutan eingebracht und durch eine beispielsweise zeitabhängige Steuerung
mit elektrischer Energie versorgt werden. Ist eine gesamte Behandlungsvorrichtung
mit entsprechenden Strahlungsquellen versehen, so ist ein kontaminationsfreies
Behandeln möglich,
insbesondere in Verbindung mit Blut.
-
Durch
entsprechende Vorrichtungen kann neben einer Entkeimung auch eine
Ozonisierung, Ionisierung und/oder elektrische Aufladung zu behandelnder
Stoffe erfolgen.
-
Die
Hohlfasern können
zur besseren Handhabbarkeit auch gerahmt sein, was insbesondere
bei kleinen Durchmessern sinnvoll ist.
-
Die
Herstellung derartiger Hohlfasern kann beispielsweise mittels einer
Mehr-Komponenten-Spinndüse erfolgen,
wobei insbesondere die Elektroden und das Dielektrikum direkt in
die Hohlfaser eingebracht werden können.
-
Gemäß einem
anderen Herstellungsverfahren wird eine fertige Hohlfaser bereichsweise
ionisiert, so dass in diesen Bereichen gezielt Material abgelagert
werden kann.
-
Ebenfalls
ist eine nass-chemische Beschichtung, gegebenenfalls unter Beeinflussung
der Oberflächenspannung
zur Erzeugung von Strukturen, wie der Elektroden, möglich. Hierbei
wird auf einer Seite der Hohlfaser ein Vakuum angelegt, so dass
eine Flüssigkeit
in die Hohlfaser eingesaugt wird, welche sich an den Wänden oder
Bereichen der Wände
niederschlägt.
-
Auf
Grund der Anforderungen sind in der Regel keine besonderen Ansprüche in Hinblick
auf die Haftung eines gegebenenfalls vorgesehenen Reflektors an
der Innenfläche
der Hohlfaser erforderlich.