DE10336777B4 - Medikament zur kardialen Stabilisierung - Google Patents

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Abstract

Verwendung eines Medikamentes beinhaltend Xenon oder ein Xenon-haltiges Gasgemisch zur Kardioprotektion, zur Myokardprotektion, zur Prophylaxe von Sauerstoffmangelzuständen von Myokardzellen, zur Prophylaxe von Schäden durch Sauerstoffmangelzustände von Myokardzellen oder zur Prophylaxe von kardialen Reperfusionsschäden, wobei das Medikament präoperativ eingesetzt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Medikamentes, das Xenon enthält.
  • In der WO 02/22141 A2 wird der Einsatz von Xenon oder xenonhaltigen Gasen als Arzneimittel, insbesondere Herz-Kreislaufmittel, beschrieben. Preckel et al. (Anesth. Analg. 2000, Vol. 9, S. 1327–1332 und Anesthesiology, 1999, Vol. 91, No. 3A, A622) beschreiben den Einfluss von Xenon auf die Größe eines Infarktes nach einer regionalen Ischämie im Herzen eines Kaninchens in vivo. Dingley et al. (Anaesthesia, 2001, Vol. 56, S. 829) beschreiben die Wirksamkeit von Xenon als kardiostabiles Sedativum im Vergleich zu Propofol. Preckel et al. (British Journal of Anaesthesia, 2002, Vol. 88, S. 264–269) beschreiben die von Xenon hervorgerufenen hämodynamischen Effekte in Kaninchen mit einer Dysfunktion des linken Ventrikels.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Arzneimittel bereitzustellen. Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines Medikamentes zu den in Anspruch 1 genannten Zwecken.
  • Xenon oder xenonhaltige Gase werden als Medikament zur Kardioprotektion oder als Medikament zur Myokardprotektion verwendet.
  • Xenon oder xenonhaltige Gase werden insbesondere als Medikament zur Prophylaxe von kardialen Reperfusionsschäden verwendet. Das Medikament wirkt insbesondere Sauerstoffmangelzuständen von Myokardzellen oder Störungen bei der Tätigkeit des Herzmuskels entgegen.
  • Xenon oder xenonhaltige Gasgemische dienen ferner als Medikament zur Prophylaxe von Sauerstoffmangelzuständen von Myokardzellen und als Medikament zur Prophylaxe von Schäden durch Sauerstoffmangelzustände von Myokardzellen.
  • Die Verabreichung von Xenon oder einem xenonhaltigen Gas als Inhalatiansmedikament ist beispielsweise in der WO 02/22141 A2 beschrieben, worauf hiermit Bezug genommen wird.
  • Das Medikament enthält Xenon oder ein Xenon-haltiges Gasgemisch. Das Medikament besteht vorzugsweise aus gasförmigem Xenon oder einem Xenonhaltigen Gasgemisch, Das Medikament besteht beispielsweise aus Xenon-Gas, einem Gasgemisch aus Xenon und Sauerstoff oder einem Gasgemisch aus Xenon, Sauerstoff und einem Inertgas.
  • Das Medikament ist vorzugsweise gasförmig, insbesondere enthält es keine festen oder flüssigen Bestandteile bei der Verabreichung, liegt also bei der Verabreichung bevorzugt als reine Gasphase vor. Das Medikament wird vorzugsweise durch Inhalation über die Lunge oder mittels einer Herz-Lungen-Maschine verabreicht. Das Medikament wird bei dem Menschen oder bei Säugetieren eingesetzt.
  • Das Medikament dient insbesondere zur Stabilisierung des Herzens von (Stabilisierung von instabilen Zuständen bei) älteren Menschen, Kinder, Kleinkindern, Neugeborenen oder Intensivpatienten, Das Medikament dient ferner zur Stärkung oder Regenerierung des Herzens, insbesondere bei den genannten Gruppen von Patienten.
  • Das Medikament wird in der Regel als reines gasförmiges Xenon bereitgestellt. Das Medikament kann auch als Gasgemisch bereitgestellt werden. Zum Einsatz kommt das Medikament in der Regel als ein die Atmung unterhaltendes Gasgemisch, das Xenon und Sauerstoff enthält. Solche Gasgemische werden beispielsweise in der Notfallmedizin eingesetzt, wo Gasmisch- oder Gasdosiergeräte für den mobilen Einsatz zu aufwendig sind.
  • Das Medikament wird präoperativ eingesetzt.
  • Das Medikament wird vorzugsweise als ein die Atmung unterhaltendes Gasgemisch, das Xenon und Sauerstoff enthält, inhalativ verabreicht.
  • Das bereitgestellte Medikament oder das direkt bei der Anwendung, insbesondere in unmittelbarer Nähe zum Patienten, hergestellte Medikament ist beispielsweise ein Gasgemisch, das 1 bis 80 Vol.-% (bezogen auf Normalbedingungen, d. h. 20°C, 1 bar absolut) Xenon enthält (z. B. Rest Sauerstoff), vorteilhaft in einer Konzentration im Bereich von 5 bis 65 Vol.-% Xenon oder im Bereich von 5 bis 55 Vol.-% Xenon, insbesondere im Bereich von 5 bis 50 Vol.-% Xenon oder im Bereich von 5 bis 40 Vol.-Xenon.
  • Das Medikament, das dem Patienten verabreicht wird, enthält Xenon z. B. in subsedierend oder sedierend wirkender oder subhypnotisch, hypnotisch, subanästhetisch oder anästhetisch wirksamer Menge oder Konzentration.
  • Als subanästhetisch wirksame (subanästhetische) Mengen von Xenon sind solche Mengen oder Konzentrationen von Xenon zu verstehen, die für eine Allgemeinanästhesie nicht ausreichen. Subhypnotisch wirksame Mengen von Xenon sind solche Mengen oder Konzentrationen von Xenon, die nach keinen Schlaf bewirken. Subsedierend wirkende Mengen von Xenon sind solche Mengen oder Konzentrationen von Xenon, die noch keine Sedierung bewirken. Das gasförmige Medikament enthält vorzugsweise neben Xenon ein oder mehrere Gase oder bei Körpertemperatur und Normaldruck gasförmige Stoffe. Verwendbare Gasgemische sind beispielsweise Xenon-Sauerstoff-Gasgemische oder Gasgemische von Xenon und einem oder mehrerer Inertgase wie Stickstoff oder einem Edelgas (z. B. Helium) oder Xenon-Sauerstoff-Inertgas-Gasgemische. Geeignete Gasgemische sind in der WO 02/22141 A2 beschrieben, worauf hiermit Bezug genommen wird.
  • Gasförmiges Xenon (reines Xenon) wird im allgemeinen als komprimiertes Gas in Druckgasbehältern wie Druckgasflaschen oder Druckdosen bereitgestellt. Auch können Xenon-haltige Gasgemische in Druckgasbehältern bereitgestellt werden. Das gasförmige Arzneimittel kann auch in einem Behälter als verflüssigtes Gas oder Gasgemisch oder in kälteverfestigter Form bereitgestellt werden.
  • Das Medikament wird in der Regel mit einem Beatmungsgerät mit einer Gasdosiereinheit oder mit einem Anästhesiegerät verabreicht, Das Medikament wird vorteilhaft direkt zur Anwendung aus den reinen Gasen hergestellt, beispielsweise durch Zusammenmischen von Xenon, Sauerstoff und gegebenenfalls einem Inertgas (z. B. mit Hilfe eines Anästhesiegerätes oder eines Gasdosiergerätes) in unmittelbarer Nähe zum Patienten.
  • Eine, mehrere oder alle Gaskomponenten des gasförmigen Medikaments, insbesondere Xenon und Sauerstoff oder ein Atemgas, werden vorteilhaft mit Hilfe eines Gasdosiergerätes gemischt. Mit dem Gasdosiergerät werden die Konzentrationen der Gaskomponenten vorteilhaft während einer Beatmung variiert. Das Gerät und die verschiedenen Verfahren der Gasdosierung, insbesondere die kontinuierliche und diskontinuierliche Gasdosierung mit konstanter oder variabler Gaskomponentenkonzentration, sind in der DE 197 46 742 A1 und der WO 98/31282 A1 beschrieben, worauf hiermit Bezug genommen wird.

Claims (6)

  1. Verwendung eines Medikamentes beinhaltend Xenon oder ein Xenon-haltiges Gasgemisch zur Kardioprotektion, zur Myokardprotektion, zur Prophylaxe von Sauerstoffmangelzuständen von Myokardzellen, zur Prophylaxe von Schäden durch Sauerstoffmangelzustände von Myokardzellen oder zur Prophylaxe von kardialen Reperfusionsschäden, wobei das Medikament präoperativ eingesetzt wird.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Medikament ein Gasgemisch ist, welches Xenon in einer Menge in einem Bereich von 5 bis 65 Vol-% enthält.
  3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Medikament ein Gasgemisch ist, welches Xenon in einer Menge in einem Bereich von 5 bis 55 Vol-% enthält.
  4. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Medikament ein Gasgemisch ist, welches Xenon in einer Menge in einem Bereich von 5 bis 50 Vol-% enthält.
  5. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Medikament ein Gasgemisch ist, welches Xenon in einer Menge in einem Bereich von 5 bis 40 Vol-% enthält.
  6. Verwendung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Medikament aus Xenon und Sauerstoff, Xenon und einem Inertgas oder aus Xenon, Sauerstoff und einem Inertgas besteht.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2002022141A2 (de) * 2000-09-14 2002-03-21 Messer Griesheim Gmbh Xenon als arzneimittel

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WO2002022141A2 (de) * 2000-09-14 2002-03-21 Messer Griesheim Gmbh Xenon als arzneimittel

Non-Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Abstract zu Dingley, J. u.a.): Exploration of Xenon as a potential cardiosable sedative: a comparsion with propofol after cardiac surgery. In: Anaesthesia, 2001, Vol. 56, S. 829 *
Abstract zu Preckol, B.M.D. (u.a.): Xenon Administration During Early Reperfusion Reduces Infarct Size After Regional Ischemia in the Rabbit Heart in Vivor. In: Anesth. Analg. 2000, Vol. 91, S.1327 -1332 *
Preckel, B.( u.a.): Xenon produces minimal haenodynamic effects in rabbits with chronically comprised left ventricular function. In: British Journal of Anaesthesia, 2002, Vol. 88, No. 2, S. 264-269 *
Preckel, B.M.D (u.a.): Xenon Reduces Perfusion Injury in the Rabbit Heart In V.vo. In: Anesthesiology, 1999, Vol. 91, Wo. 3 A, A622 *

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