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Die
Erfindung betrifft ein Wischerblatt zur Anordnung am Wischerarm
einer Scheibenwischeranlage, insbesondere ein bügelfreies Wischerblatt für eine Scheibenwischeranlage
an einem PKW.
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Ein
Wischerblatt zur Anordnung am Wischerarm einer Scheibenwischeranlage
weist eine gummielastische Wischerleiste, ein diese verstärkendes
federelastisches Trägerelement
und eine Anschlussvorrichtung zur Verbindung mit dem Wischerarm
auf. Die Wischerleiste ist dabei aus einem das Trägerelement
aufnehmenden Kopfteil und einer über
einen Kippsteg mit diesem verbundenen dünnen Wischlippe gebildet. Über die
Anschlussvorrichtung wird der erforderliche Anpressdruck vom Wischerarm
auf das Wischerblatt zur elastischen Anlage der Wischlippe in deren
gesamter Länge
an der Fahrzeugscheibe übertragen.
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Der
Kippsteg und die Wischlippe sind die am stärksten belasteten Teile der
Wischerleiste, da diese den vom Wischerarm über die Anschlussvorrichtung ausgeübten Anpressdruck
zum Anlegen der Wischlippe an die in der Regel gewölbte Fahrzeugscheibe ständig aufnehmen
müssen,
also auch während
des Nichtbetriebs des Scheibenwischers, wobei der Anpressdruck zu
einer plastischen Deformation des Kippsteges und der Wischlippe
führt.
Der Anpressdruck ist dabei so vorbestimmt, dass das Wischerblatt
auch bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten an der Scheibe angelegt
bleibt und seine Reinigungsfunktion erfüllen kann. Zudem kommt bei
jedem Richtungswechsel eine Kippbeanspruchung des Kippsteges und
auch der Wischlippe quer zur Wischerblatt-Längsausdehnung. Des Weiteren
wird die mechanische Belastung des Wischerblattes durch eine stark
verschmutzte Fahrzeugscheibe, insbesondere an dieser haftende Insektenreste
und andere festgebackene Schmutzteile, die die Reibung der Wischlippe
auf der Glasoberfläche
steigern, erhöht
und ein vorzeitiger Verschleiß der
an der Fahrzeugscheibe angedrückten
Wischlippenkante gefördert.
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Aus
der
DE 195 46 508
A1 ist es bekannt, den gummielastischen Kippsteg durch
einen elastisch federnden Metallstreifen zu ersetzen. Der Vorteil
liegt darin, dass der Metallstreifen keiner Alterung und auch keiner
plastischen Deformation unterliegt, so dass mit Einsatz desselben
die Standzeit des Kippsteges und damit auch der Wischlippe erhöht wird.
In der
DE 198 05 026
C2 wird ein Wischerblatt beschrieben, bei dem der Kippsteg
und die Wischlippe aus Chloroprengummi (CR) bestehen, wohingegen
der Kopfteil aus einem Dien-Typ-Gummi gebildet ist. Durch den Chloroprengummi
wird dem Wischerblatt in den stark beanspruchten Bereichen eine
verbesserte Beständigkeit
gegen Witterungs-, Alterungs-, Chemikalien- und Temperatureinflüsse verliehen.
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Des
Weiteren ist es bekannt, dass die Wischlippen bei einem Richtungswechsel
dazu neigen, verwunden bzw. verdreht zu werden, wodurch sie nicht gleichmäßig über die
Fahrzeugscheibe bewegt werden. Ursache dafür ist auch eine ungleichmäßige Verteilung
der über
die Anschlussvorrichtung eingeleiteten Anpresskraft, die auch daher
rührt,
dass das Wischerblatt im von der Fahrzeugscheibe abgehobenen Zustand
zu dieser konkav gekrümmt
ist, damit es im an die Scheibe angelegten Zustand über seine
gesamte Länge
an diese angedrückt
wird. Um das Wischerblatt mit seiner Wischlippe an die Scheibe anzulegen,
wird eine relativ geringe Kraft benötigt. Die weitaus größere Kraft
wird benötigt,
um das Wischerblatt auch während
des Betriebes, insbesondere bei höheren und hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten,
an der Scheibe zu halten. Diese hohe Anpresskraft führt zu einer
plastischen Verformung des Wischerblattes.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Wischerblatt zur Anordnung am Wischerarm
eines Scheibenwischers nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu
gestalten, dass eine plastische Deformation des Wischerblattes im
Bereich der Anschlussvorrichtung unterbunden, zumindest jedoch stark
verringert wird.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Wischerblatt nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch dessen kennzeichnenden Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
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Die
Erfindung besteht darin, dass bei einem Wischerblatt, das aus einem
langgestreckten Trägerelement
aus einem federelastischen Material, einer gummielastischen Wischerleiste
mit einer Wischlippe zur Anlage an einer zu reinigenden Scheibe
und einer Anschlussvorrichtung zur Anordnung am Wischerarm einer
Scheibenwischeranlage gebildet ist, wobei die Wischerleiste einen
Kopfteil zur Anordnung am Trägerelement
aufweist und die Wischlippe über einen
Kippsteg mit dem Kopfteil verbunden ist, die Wischerleiste im Bereich
der Anschlussvorrichtung vom Kopfteil, über den Kippsteg hinaus bis
in die Wischlippe hinein versteift ist. Diese Gestaltung führt zu einer
Verringerung der plastischen Deformation des Wischerblattes, insbesondere
der Wischlippe und des Kippsteges, primär im Bereich der anpresskraftübertragenden
Anschlussvorrichtung. Ein Plattdrücken des Wischerblattes an
der Scheibe wird verhindert. Der auf diese Weise stabilisierte Bereich
des Wischerblattes führt
auch zu einer Stabilisierung der sich beidseits anschließenden Bereiche.
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Dabei
kann das Wischerblatt mit einem verdickten und/oder versteiften
Kippsteg ausgebildet sein, der eine übermäßige Deformation des Wischerblattes
und ein übermäßiges Abbiegen
in seiner Schlepplage (Kipplage) verhindert. Die Verhinderung einer
derartigen übermäßigen Deformation
führt zu einer
Verbesserung des Wischergebnisses und auch zu einer Verlängerung
der Lebensdauer des Wischblattes. Ein gleiches Ergebnis wird erreicht,
wenn die Wischlippe an deren beiden Längsseiten mit jeweils einer
Stabilisierungslippe versehen wird, die in einer vorbestimmten Kipplage
der Wischlippe zur Anlage an der Scheibe gelangt und die Wischlippe
entlastet.
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Alternativ
dazu kann die Wischerleiste jedoch auch mit einer Bewehrung aus
einem festen, federelastischen Material versehen sein, die im Kopfteil,
im Kippsteg und im kippstegnahen Bereich der Wischlippe, eingebracht
ist. Diese Bewährung
kann aus einem durchgehenden Streifen eines solchen Materials entlang
der Wischerleiste im Bereich der Anschlussvorrichtung oder aus einzelnen,
im Abstand angeordneten Stützstreifen
bestehen.
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Eine
weitere, alternative Ausführung
einer Wischerleistenversteifung besteht in einem über die Länge der
Anschlussvorrichtung erstreckten und die Wischerleiste einschließenden Formstück, das
am Kopfteil angeordnet ist und beidseits an der Wischlippe, diese
abstützend,
bis in deren mittleren Bereich anliegt. Die wischlippenrandseitigen
Ränder
des Formstückes,
die parallel zum Rand der Wischlippe erstreckt sind, sind dabei
ausgestellt, um eine eingeschränkte
Kippbewegung der Wischlippe zu ermöglichen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. In
den zugehörigen Zeichnungen
zeigen:
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1: ein Wischerblatt in einer
Seitenansicht,
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2: einen Schnitt II – II durch
dieses,
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3: einen Schnitt III – III durch
dieses,
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4: ein Wischerblatt im Bereich
der Anschlussvorrichtung,
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5a: die Anschlussvorrichtung
in perspektivischer Darstellung,
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5b: eine Seitenansicht derselben,
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6a: ein Wischerblatt in
einer weiteren Ausführung
im Bereich der Anschlussvorrichtung,
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6b: eine Seitenansicht der
Anschlussvorrichtung,
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7a: ein Wischerblatt in
einer weiteren Ausführung
im Bereich der Anschlussvorrichtung und
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7b: eine Seitenansicht der
Anschlussvorrichtung.
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In
den 1 bis 3 ist eine erste Ausführung eines Wischerblattes 1 zur
bügelfreien
Anordnung am Wischerarm eines Scheibenwischers an einem Fahrzeug
gezeigt. Das Wischerblatt 1 besteht aus einem aus zwei
langgestreckten federelastischen Trägerschienen 2 gebildeten
Trägerelement,
einer an diesem mit einem Kopfteil 3 angeordneten gummielastischen
Wischerleiste 4 und einer Anschlussvorrichtung 5 für den nicht
dargestellten Wischerarm. Die Wischerleiste 4 weist eine
mit dem Kopfteil 3 über einen
Kippsteg 6 verbundene Wischlippe 7 zur Anlage
an einer Fahrzeugscheibe 8 auf. Der Kippsteg 6 ist
im Bereich A der Anschlussvorrichtung 5 dicker als in den
sich an diesen zu beiden Seiten anschließenden Bereichen (2), wobei ein Dickenverhältnis von
3B zu B gegeben ist. Die Verdickung des Kippsteges 6 bewirkt
eine Versteifung der Wischlippe 7 und eine Verringerung
der Deformation derselben beim Wischvorgang, insbesondere bei einem
Richtungswechsel, aber auch in Richtung der wirkenden Anpresskraft.
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Die
Anschlussvorrichtung 5 entspricht dabei der in 6 dargestellten. Diese weist
eine Grundplatte G auf, an der vier Krallenfüße 9 angeformt sind, die
die Trägerschienen 2 wischlippenseitig
hintergreifen und an diesen klemmfixiert sind. Zwischen jeweils zwei
Krallenfüßen 9 sind
in Wischerblattlängsrichtung
zwei senkrecht von der Grundplatte G nach der der Wischlippe 7 abgewandten
Seite vorstehende Seitenplatten 10 mit Aufnahmebohrungen 11 für eine am
Wischerarm angeordnete Anschlussvorrichtung ausgebildet.
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Die
in den 4, 5a und 5b dargestellte
Anschlussvorrichtung 12 unterscheidet sich von der in 6 dargestellten dadurch,
dass diese an der Unterseite der Grundplatte G zwei von dieser senkrecht abstehende
lanzenartige Stützelemente 13 aufweist, die
mit der Wischerleiste 14 an in dieser ausgebildeten Schlitzen
in Eingriff stehen. Dabei ragen die Stützelemente 13 durch
den Kippsteg 15 bis in die Wischlippe 16 (5b) hinein und versteifen
die Wischerleiste 14, insbesondere im Bereich des Kippsteges 15,
und verringern eine Deformation der Wischlippe 16.
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Die
in den 6a und 6b dargestellte Wischerleiste 17 weist
eine Wischlippe 18 auf, die im Bereich der Anschlussvorrichtung 5 entlang
derselben auf deren beiden Seiten mit jeweils einer Stabilisierungslippe 19 versehen
ist. Bei einer Kippung der Wischlippe 18 im Betriebszustand
nach einer der beiden Seiten gelangt die jeweilige Stabilisierungslippe 19 zur
Anlage an der Scheibe, entlastet die Wischlippe 18 und
verhindert eine übermäßige Deformation derselben,
die infolge der statischen Belastung durch die Anpresskraft und
durch die Biegebeanspruchung beim Wischvorgang gegeben ist.
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Das
in den 7a und b gezeigte
Wischerblatt 20 ist mit einer Anschlussvorrichtung 21 versehen,
die eine den Kopfteil 22 überdeckende und auf den Trägerschienen 2 abgestützte Grundplatte 23 und
zwei senkrecht von dieser nach der der Wischlippe 24 abgewandten
Seite abstehende Seitenplatten 25 und ein mit diesen verbundenes
Formstück 26 sowie
ein dieses einschließendes
U-Profilstück 27 mit Aufnahmebohrungen 28 aufweist.
Insbesondere 7b lässt erkennen,
dass das Formstück 26 auf jeder
Seite der Wischlippe 24 zwei Laschen 29 aufweist,
mit denen das Formstück 26 beidseits
der Wischlippe 24 an dieser anliegt und mit einem Quersteg 30 in
einen an der Wischerleiste 31 oberhalb des Kippsteges 32 ausgebildeten
Spalt 33 eingreift. Die der Wischkante 34 der
Wischlippe 24 nahen Endbereiche 35 der Laschen 29 sind
ausgestellt, um eine für
den Wischvorgang erforderliche Deformation der Wischlippe 24 in
derem Kantenbereich beim Betreiben des Scheibenwischers zuzulassen.
Das Formstück 26 stützt die
Wischlippe 24, insbesondere im Bereich des Kippsteges 32,
ab, stabilisiert diese und verhindert eine übermäßige Deformation derselben.
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- 1
- Wischerblatt
- 2
- Trägerschiene
- 3
- Kopfteil
- 4
- Wischerleiste
- 5
- Anschlussvorrichtung
- 6
- Kippsteg
- 7
- Wischlippe
- 8
- Fahrzeugscheibe
- 9
- Krallenfuß
- 10
- Seitenplatte
- 11
- Aufnahmebohrung
- 12
- Anschlussvorrichtung
- 13
- Stützelement
- 14
- Wischerleiste
- 15
- Kippsteg
- 16
- Wischlippe
- 17
- Wischerleiste
- 18
- Wischlippe
- 19
- Stabilisierungslippe
- 20
- Wischerblatt
- 21
- Anschlussvorrichtung
- 22
- Kopfteil
- 23
- Grundplatte
- 24
- Wischlippe
- 25
- Seitenplatte
- 26
- Formstück
- 27
- U-Profilstück
- 28
- Formstück
- 29
- Lasche
- 30
- Quersteg
- 31
- Wischerleiste
- 32
- Kippsteg
- 33
- Spalt
- 34
- Wischkante
- 35
- Endbereich
- A
- Bereich
- G
- Grundplatte