Im
bisherigen Mobilfunksystem GSM (Global System for Mobile Communications)
ist zusätzlich
zur Sprachtelephonie ein Kommunikationsdienst zum Versenden und
Empfangen von kurzen Textnachrichten von bis zu 160 Zeichen Länge bereitgestellt.
Dieser Dienst ist mit SMS (Short Message Service) bezeichnet. Nähere Angaben
dazu sind in 3rd Generation Partnership
Project (3GPP) TS 23.040 v6.0.1 (2002-09), Technical Specification
Group Terminals, Technical realization of the Short Message Service
(SMS) gemacht.
Als
Nachfolger für
diesen SMS-Kurznachrichtendienst wird derzeit ein sogenannter MMS-Dienst (MMS
= Multimedia Messaging Service) favorisiert. Details dazu sind insbesondere
in den Spezifikationen 3rd Generation Partnership
Project (3GPP) TS 22.140 v.6.0.0 (2002-12), Technical Specification
Group Services and System Aspects, Multimedia Messaging Service
(MMS), Stage 1 und in 3rd Generation Partnership
Project (3GPP) TS 23.140 v.6.0.0 (2002-12), Technical Specification
Group Ter minals, Multimedia Messaging Service (MMS), Functional
Description Stage 2 angegeben. Dieser Dienst ermöglicht den mobilen Empfang
und das mobile Versenden von Nachrichten mit multimedialen Inhalten,
den sogenannten MMs (MM = Multimedia Message, MMs = Multimedia Messages).
Im Unterschied zu SMS-Kurznachrichten
entfällt
bei MMS die Beschränkung
auf reine Textinhalte von 160 Seiten Länge. Stattdessen kann ein Benutzer
mit seinem Funkkommunikationsgerät
derartige Multimedianachrichten mit unterschiedlichen Text-, Audio-
und/oder Videoinhalten nach seinen individuellen Vorstellungen frei
bzw. flexibel zusammenstellen, verschicken und/oder empfangen. Eine Multimedianachricht
kann demnach aus mehreren Multimedianachrichten-Elementen mit unterschiedlichen Dateitypen
(z.B. Audio- oder Standbild) und/oder Dateiformaten (bei Standbild
z.B. GIF oder JPEG) zusammengesetzt sein, d.h. in eine Multimedianachricht
können
Textinhalte, Audio- und/oder Videoinhalte sowie sonstige Kommunikationselemente
eingebettet sein.
In
der 1 ist eine MMS-Netzwerkarchitektur
zum Senden und Empfangen von Multimedianachrichten in einem Funkkommunikationssystem
CN vereinfacht dargestellt. Dort wird beispielhaft eine Multimedianachricht
MM von einem ersten, sogenannten MMS User Agent bzw. Benutzeragenten
A eines sendenden Funkkommunikationsgeräts UA zu einem zweiten MMS
User Agent B in einem empfangenden Funkkommunikationsgerät UB unter
Beteiligung jeweils eines sende- bzw. empfangsseitig zugeordneten
MMS-Relais/Servers RA bzw. RB als Netzwerkkomponente eines ersten
Diensteanbieters PA übertragen.
Im Einzelnen ist in Übertragungsrichtung
der Multimedianachricht MM betrachtet der Relais/Server RA dem User
Agent A des sendenden Kommunikationsgeräts UA netzwerkseitig nachgeordnet.
Der Relais/Server RB ist dem zweiten, empfangsseitigen User Agent
UB des empfangenden Funkkommunikationsgeräts UB netzwerkseitig vorangestellt. Die
jeweilige Schnittstellenverbindung zwischen dem User Agent A und
dem sendeseitig zugeordneten MMS-Relais/Server RA ist in der 1 mit MM1 sowie zwischen
dem User Agent B und dem empfangsseitig zugeordneten MMS-Relais/Server
RB mit MM1* bezeichnet. Als Protokoll auf der Schnittstelle MM4
zwischen den beiden Relais/Servern RA und RB ist vorzugsweise SMTP
(Simple Mail Transfer Protocol) gewählt. Unter dem jeweiligen MMS
User Agent A bzw. User Agent B wird vorzugsweise eine Applikation
bzw. Ablaufprozedur verstanden, die MMS realisiert. Diese Applikation
ist insbesondere als Softwareprogramm auf dem jeweilig sendeseitig
beteiligten Funkkommunikationsgerät UA und auf dem jeweilig empfangsseitig
beteiligten Funkkommunikationsgerät UB implementiert. Dabei kann
das jeweilige Funkkommunikationsgerät UA bzw. UB vorzugsweise als
Mobilfunkgerät
ausgebildet sein. Alternativ kann der jeweilige MMS User Agent auch
in einem an ein Mobilfunkgerät
angeschlossenen Gerät
(z.B. Laptop, oder Ähnliches)
implementiert sein. Der sendeseitig zugeordnete MMS Relais/Server
RA ist ein Netzwerkelement, das im Zuständigkeitsbereich (MMSE: Multimedia
Messaging Service Environment) eines ersten MMS-Providers bzw. -diensteanbieters
PA dem MMS User Agent A des sendenden Funkkommunikationsgeräts UA netzwerkseitig
eine entsprechende MMS-Funktionalität zur Verfügung stellt. Analog dazu bildet
der empfangsseitige MMS Relais/Server RB ein Netzwerkelement, das
im Zuständigkeitsbereich
eines zweiten MMS-Providers bzw. Diensteanbieters PB dem MMS User Agent
B des empfangenden Funkkommunikationsgeräts UB eine entsprechende MMS-Funktionalität bereitstellt.
Für die Abrechnung
bzw. Vergebührung
von Multimedianachrichten eines derart implementierten Multimedianachrichtendienstes
sind insbesondere folgende verschiedene Tariffierungsmodelle zweckmäßig:
a) "Sending Party Pays"(„sendende
Teilnehmerpartei zahlt")-Prinzip:
Dies
bedeutet, dass dem jeweilig absendenden Funkkommunikationsgerät das Abschicken
einer Multimedianachricht in Rechnung gestellt wird, d.h. die jeweils
sendende Partei zahlt für
die Übertragung
der übermittelten
Multimedianachricht, während der
Empfang bzw. das Herunterladen dieser Multimedianachricht für den Empfänger kostenlos
ist. Mobilfunkkunden sind mit diesem Tariffierungsmodell bereits
vertraut, da es schon heute bei der Abrechnung des bekannten SMS-Kurznachrichtendienstes
verwendet wird. An dieses Tariffierungsmodell haben sich somit die
Mobilfunkkunden gewöhnt,
so dass es zweckmäßig ist,
dieses Vergebührungsmodell
auch beim MMS (Multimedia Messaging Service) beizubehalten.
Alternativ
dazu kann es gegebenenfalls auch zweckmäßig sein, dem Empfänger einer
Multimedianachricht das Empfangen einer Benachrichtigung über das
Vorliegen einer an ihn gerichteten Multimedianachricht auf dem empfangsseitig
zugeordneten MMS-Relais/Server
und/oder das Herunterladen von ein oder mehreren oder allen Nachrichtenelementen
dieser Multimedianachricht vom empfangsseitigen MMS-Relais/Server
zu vergebühren,
d.h. in Rechnung zu stellen.
b) "MM Volume Classes" („MM
Volumen-Klassen")-Prinzip:
Die
diesem Prinzip zugrundeliegende Idee ist, dass die jeweilig zu übertragende
oder zu empfangende Multimedianachricht zum Zwecke einer besseren
Transparenz bei der Kostenabrechnung auf Basis ihres vorhandenen,
allokierten Nutzdatenvolumens bzw. ihrer Größe einer Klasse von mehreren
vordefinierten Nutzdatenvolumenklassen – einer sogenannten "MM Volume Class" – zugeteilt wird, die einer
bestimmten Preiskategorie bzw. Preisklasse zugeordnet ist. Die jeweilig
zu versendende oder zu empfangende Multimedianachricht wird also
zum Zwecke der Abrechnung auf Basis ihres Nutzdatenvolumens in bestimmte
Preis-Kategorien – eben
in die sogenannten "MM
Volume Classes" – eingeteilt.
In der rechten Bildhälfte
von 2 ist ein derart gestaffeltes
Tariffierungsmodell GTM einem herkömmlichen, linearen Tariffierungsmodell
LTM in der linken Bildhälfte
von 2 gegenüber gestellt.
Unter Nutzdatenvolumen bzw. Größe der jeweiligen
Multimedianachricht wird dabei im Rahmen der Erfindung insbesondere
die Gesamtsumme der Bytes oder Bits der Komponenten bzw. Nachrichtenelemente
der jeweiligen Multimedianachricht verstanden. In der Praxis kann
eine Einteilung der Nutzdatenvolumen-Dimension in MMS insbesondere
in drei bis vier und damit überschaubare "MM Volume Classes" vorteilhaft sein.
Entlang der Abszisse des gestaffelten Tariffierungssystems GTM von 2 sind mehrere Schwellwerte
G1 bis Gmax mit beispielsweise max = 4 für das Nutzdatenvolumen VOL
aufgetragen. Diesen Nutzdatenvolumen-Schwellwerten sind entlang der Ordinate
des Diagramms GTM Preise bzw. Kostenwerte Px mit beispielsweise
x = 1 bis 5 zugeordnet. Zwischen je zwei benachbarten Schwellwerten
wie z.B. G1, G2 ist die jeweils zugeordnete Preis- bzw. Kostenklasse
wie z.B. P3 konstant. Bei jeder Überschreitung
eines Nutzdatenvolumen-Schwellwertes Gx wird die jeweilig zu versendende
oder zu empfangende Multimedianachricht einer höheren Preiskategorie Px zugeordnet.
Dies heißt
mit anderen Worten, dass der Preis für das Versenden oder Empfangen
der jeweiligen Multimedianachricht umso höher ist, je größer das
Datenvolumen der Multimedianachricht ist. Insgesamt betrachtet ergibt
sich somit ein Tariffierungssystem, dessen Preisklassen Px stufenweise
mit Zunehmen der Nutzdatenvolumenklasse Gx ansteigen. Z.B. steigt
der Preis von P3 auf P4 > P3
bei Überschreiten
des Nutzdatenvolumen-Schwellwerts G2. Es ergibt sich somit insgesamt eine
sukzessive von einem zum nächsten
Nutzdatenvolumen-Schwellwert G1 mit G4 ansteigende Treppenkurve
für den
zugehörigen
Preis Px und damit eine Preisstaffelung in Abhängigkeit von Nutzdatenvolumen-Bereichen
wie z.B. 0 bis G1, G1 bis G2, G2 bis G3, usw.. Bei jeder Überschreitung
eines Datenvolumen- bzw. Größen-Schwellwerts
der jeweilig zu übertragenden
oder zu empfangenden Multimedianachricht kommt die Multimedianachricht
hinsichtlich ihrer Übertragungskosten
von ihrer bisherigen Preisstufe Px in eine nächsthöhere Preisstufe Px + 1. Falls
insbesondere jeweils ein konstanter Preisanhebungsbetrag für jede Schwellenüberschreitung
gewählt
ist, so steigt die Treppenkurve in erster Näherung linear an, wie dies
in der 2 für das gestaffelte
Tariffierungsmodell GTM gezeichnet ist.
Nachteilig
bei diesem gestaffelten Tariffierungsmodell ist, dass durch jede Überschreitung
(und sei sie auch noch so klein) eines Nutzdaten-Schwellwertes Gx
(mit x = 1 bis max, wobei max die maximale Anzahl von definierten
Schwellwerten bezeichnet) in der Nutzdatenvolumen-Dimension VOL
die jeweilige Multimedianachricht in eine höhere Preiskategorie Px (x =
1 bis max; hier in 2 ist
z.B. max = 5) gehoben wird. Dabei kann schon ein einzelnes, zusätzliches
Bit oder Byte ausschlaggebend sein, ob eine Multimedianachricht
einer niedrigeren oder höheren
Preiskategorie Px angehört.
Allgemein gilt: je geringer die Anzahl der Schwellwerte Gx in der
Nutzdatenvolumen-Dimension VOL ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit,
dass der Absender oder Empfänger
einer Multimedianachricht das durch die aktuelle Preiskategorie
der Multimedianachricht vorgegebene maximale Nutzdatenvolumen VOL
der jeweiligen Stufe nicht optimal, d.h. nur unvollständig ausnutzt bzw.
belegt und somit mitbezahlte Übertragungskapazität verschenkt.
Mit einer wachsenden Anzahl von Schwellwerten Gx in der Nutzdatenvolumen-Dimension
und von zugeordneten Preiskategorien könnte man sich dem linearen,
geradlinigen, stetigen Verlauf der zugeordneten Preise P annähern, wie
er in der linken Bildhälfte
von 2 im Diagramm LTM
schematisch dargestellt ist. Dort steigt der Preis P kontinuierlich
sowie linear mit dem Nutzdatenvolumen der jeweilig zu übertragenden
Multimedianachricht an. Dem maximalen Nutzdatenvolumen Gmax ist
dabei der maximale Preis Pmax zugeordnet. Es wird also durch eine
hinreichend kleine Imkrementierung von Nutzdatenvolumen-Schwellwertbereichen
Gx – (Gx-1)
und zugehörigen
Preiskategorien Px auf beiden Achsen des Diagramms GTM in der rechten
Bildhälfte
von 2 annähernd der
lineare Verlauf LI des Diagramms LTM von 2 zwischen dem Nutzdatenvolumen VOL und
dem zugeordneten Preis P erzielt. Allerdings steht dieses lineare
Tarifsystem in Widerspruch zu den wirtschaftlichen Interessen der
zukünftigen
MMS-Provider. Zudem ist eine derartig lineare (kontinuierliche)
Preis-/Nutzdatenvolumen-Zuordnung für die Abrechnung
seitens des jeweiligen MMS-Providers zu aufwendig und für den jeweiligen
Benutzer zu unübersichtlich.
Das
Diagramm LTM in der linken Bildhälfte
von 2 veranschaulicht
also ein idealisiertes, lineares Tariffierungsmodell, während das
Diagramm GTM in der rechten Bildhälfte ein gestaffeltes Tariffierungsmodell für die Praxis
zeigt. In beiden Fällen
ist der Preis beim Abschicken einer Multimedianachricht umso höher, je größer das
vorhandene, belegte Datenvolumen VOL der jeweilig zu übersendenden
oder zu empfangenden Multimedianachricht ist. Entsprechendes gilt
auch für
den Empfangsfall.
Zweckmäßig kann
es für
die Praxis insbesondere sein, die Nutzdatenvolumen-Dimension von
Multimedianachrichten (MMs) mehrere, insbesondere in vier bis fünf, unterschiedliche "MM Volume Classes" mit möglichen
Grenzen bei z.B. 3 Kilobyte, 10 Kilobyte, 30 Kilobyte und 100 Kilobyte
einzuteilen.
c) "MM Content Classes" („MM-Inhaltsklassen")-Prinzip:
Weiterhin
kann es gegebenenfalls zweckmäßig sein,
anstelle einer Einteilung einer zu versendenden oder zu empfangenden
Multimedianachricht nach ihrem jeweiligen Datenvolumen eine Zuordnung
auf Basis der in ihr enthaltenen Datentypen in bestimmte Typkategorien,
den sogenannten "MM
Content Classes" vorzunehmen.
Einer Multimedianachricht können
als Typkategorien beispielsweise die Klassen „Text-MM" ("Text-Multimedianachricht", "Image-MM" (= Bild-Multimedianachricht), "Animations-MM" (Multimedianachricht), "Video-Multimedianachricht" als "MM Content Classes" zugeteilt werden,
wenn entsprechende Nachrichtenelemente wie z.B. ein Textbestandteil,
ein Standbild, eine Videosequenz in der jeweilig zu versendenden oder
zu empfangenden Multimedianachricht enthalten sind. Die zu dem vorstehend
beschriebenen Tariffierungsmodell der "MM Volume Classes" getroffenen Aussagen sind hier in entsprechender
Weise für
das "MM Content Classes" Tariffierungsmodell
anwendbar. Entlang der Abszisse des gestaffelten Tariffierungssystems GTM
von 2 sind dann insbesondere
die oben genannten Datentyp-Kategorien anstelle des Nutzdatenvolumens
VOL aufgetragen.
In
der Praxis legt nun jeder MMS-Dienstleistungsanbieter ein bestimmtes
Tariffierungsmodell individuell für seinen bereitgestellten MMS-Dienst
fest. Insbesondere gibt er seine eigenen, d.h. individuellen Grenzwerte
bezüglich
der Nutzdatenvolumen-Dimension (vgl. Abszisse VOL im rechten Diagramm
GTM von 2) für die Tariffierung
von MMS vor, um Multimedianachrichten individuell in "MM Volume Classes" (Multimedia-Volumenklassen) einteilen
zu können.
Zusätzlich
oder unabhängig
hiervon kann der jeweilige MMS-Dienstleistungsanbieter die jeweilig
zu versendende oder zu empfangende Multimedianachricht auch in eine
spezifische, d.h. individuelle Datentypkategorie einteilen wie z.B.
Image-Multimedianachricht oder Video-Medianachricht, um die Tariffierung
von MMS festzulegen. Solche unterschiedlichen, d.h. auf individuelle
Geschäftsmodelle
der MMS-Dienstleistungsanbieter abgestimmte Tariffierungsmodelle
bzw. Vergebührungen
könnten
aber zu Problemen bei der Darstellung, Auswertung und Anwendung
des jeweiligen Preismodells beim Endbenutzer führen und eine adäquate Auswahl
des jeweiligen Preismodells erschweren. Dies würde zudem noch dadurch kritischer
werden, dass der jeweilige MMS-Dienstleistungsanbieter sein Preismodell
ggf. von Zeit zu Zeit an die jeweils aktuellen Marktbedingungen
anpassen würde,
so dass der jeweilige Endbenutzer jedes Mal auf seinem Funkkommunikationsgerät mit der
Auswertung und Auswahl eines aktualisierten Preismodells bzw. Tariffierungsmodells
konfrontiert werden würde.
Um
dem jeweiligen Mobilfunkkunden zu ermöglichen, trotz dieser aufgezeigten
Freiheitsgrade bei der Tariffierung des MMS durch verschiedene Provider
eine ausreichende Kostentransparenz zu erlangen, wird ihm das individuelle
Tariffierungsmodell des jeweiligen MMS-Dienstleistungsanbieters
beispiels weise vor dem tatsächlichen
Versenden oder Empfangen einer bestimmten Multimedianachricht oder
Idealerweise nach jeder Aktualisierung des Preismodells bzw. Tariffierungsmodells
von der zuständigen
Netzwerkkomponente im Zuständigkeitsbereich
des MMS-Providers bzw. MMS-Dienstleistungsanbieters an sein Funkkommunikationsgerät übermittelt.
Bei der zuständigen
Netzwerkkomponente kann es sich beispielsweise um den MMS-Relais/Server des
MMS-Diensteanbieters handeln, der in einem ersten Schritt die für das Zusammenstellen
der Übertragungsnachricht
erforderlichen Tariffierungsinformationen bereitstellt, in einem
zweiten Schritt die Übertragungsnachricht
zusammenstellt und diese in einem dritten Schritt gegebenenfalls
unter Beteiligung weiterer Netzwerkkomponenten (wie z.B. einem speziellen
OTAP-Server (OTAP: „over
the air provisioning"),
einem WAP-Gateway (WAP: Wireless Application Protocol), einem Push-Proxy-Gateway,
einem SMSC (SMSC: Short Message Service Center), etc.) an das jeweilige
Funkkommunikationsgerät übermittelt.
Dies kann insbesondere während
des Editierens oder unmittelbar vor dem Versenden einer Multimedianachricht
durchgeführt
werden. Im Empfangsfall kann die Übermittlung des individuellen,
spezifischen Tariffierungsmodells des jeweiligen Dienstleistungsanbieters
unmittelbar bei der Benachrichtigung über das netzseitige Vorliegen
einer abrufbereiten Multimedianachricht oder beim tatsächlichen
Herunterladen vom empfangsseitig zugeordneten MMS-Relais/Server
erfolgen. Sowohl im Sendefall als auch im Empfangsfall ist es insbesondere
zweckmäßig, die
individuellen Tariffierungsgrenzen eines bestimmten MMS-Dienstleistungsanbieters
für die
Nutzdatenvolumen-Dimension (siehe Abszisse VOL im Diagramm GTM von 2), für die Preisdimension (siehe
Ordinate Px im Diagramm GTM von 2),
und/oder die Kriterien zur Datentypkategorisierung zur Tariffierung
des MMS an das jeweilig beteiligte, mobile Telekommunikationsendgerät zu senden.
Damit
trotz dieser verschiedenartigen Tariffierungsmodelle unterschiedlicher
MMS-Dienstleistungsanbieter das jeweilig übermittelte, spezifische Tariffierungsmodell
auf dem jewei lig beteiligten Funkkommunikationsgerät empfangen,
gegebenenfalls dargestellt, und ausgewertet werden kann, wird das Übertragungssignal, mit
der die Übertragung
der dienstespezifischen Vergebührungsinformation
des jeweiligen Diensteanbieters durchgeführt wird, mit Hilfe einer generischen
Syntax von einer Netzwerkkomponente vorzugsweise im Zuständigkeitsbereich
des spezifischen MMS-Providers bzw. MMS- Diensteanbieters erstellt
und von dieser Netzwerkkomponente einheitlich in dieser generischen
Syntax zu dem jeweilig zu informierenden Funkkommunikationsgerät übertragen.
In
der 1 beabsichtigt beispielsweise
der Benutzer des sendeseitigen Funkkommunikationsgeräts UA, eine
Multimedianachricht MM an das empfangsseitige, zweite Funkkommunikationsgerät UB zu übertragen.
Zunächst
wird die zu versendende Multimedianachricht vom Benutzer des Funkkommunikationsgeräts UA mit
Hilfe dessen MMS User Agent A aus ein oder mehreren Textelementen,
Bildelementen, Audiosequenzen und/oder sonstigen Nachrichtenelementen
zusammengestellt. Dabei setzt sich eine solche Multimedianachricht
prinzipiell aus einem Kopfteil ("Header"), in dem vorwiegend
Informationen zur Übertragung
bzw. Verwaltung der Multimedianachricht enthalten sind, und einem
sogenannten Körper
("Body Part") zusammen, der mehrere
Multimedia-Nachrichtenelemente (d.h. die eigentlichen Nutzdaten)
aufweisen kann, wobei die Verwendung unterschiedlicher Dateitypen
und Dateiformate wie obenstehend erläutert möglich ist. Das Nutzdatenvolumen
VOL dieser Multimedianachricht MM ermittelt bzw. berechnet sich
insbesondere durch das Aufsummieren aller Datenvolumina der einzelnen
Multimedia-Nachrichtenelemente,
sowie der Größe des Kopffeldes
mit dem Namen "Subject" für das Thema
der Multimedianachricht. Zweckmäßig kann
es auch sein, dass die Längen
bzw. Größen der
Kopffelder zur Adressierung der Multimedianachricht (wie beispielsweise "cc" und "bcc"), sowie eventuell
in der Multimedianachricht enthaltene Präsentationsbeschreibungen (beispielsweise eine
SMIL-Präsentation
(SMIL=Synchronized Multimedia Integration Language), siehe insbesondere
die Spezifi kation D3C Recommendation 15-June-1998: "Synchronized Multimedia
Integration Language (SMIL) 1.0 Specification" – http://www.w3.org/tr/rec-smil/.)
zum Nutzdatenvolumen der zu versendenden Multimedianachricht hinzugerechnet
werden.
Dem
Funkkommunikationsgerät
UA werden von einer Netzwerkkomponente, die sich vorzugsweise im Zuständigkeitsbereich
des MMS-Providers bzw. MMS-Diensteanbieters wie z.B. PA befindet
(z.B. MMS-Relais/Server RA in 1),
bereits vor dem Zusammenstellen der zu versendenden Multimedianachricht
MM oder während
dem Zusammenstellen der Multimedianachricht MM die Tarifdaten des
Tariffierungsmodells des MMS-Dienstleistungsanbieters,
zu dem sich der Benutzer des Funkkommunikationsgeräts UA eingeschrieben hat,
mit Hilfe eines Übertragungssignals
FIA1 zugestellt. Für
dieses Übertragungssignal
FIA1 zur Übermittlung des
aktuellen Tariffierungsmodells des jeweiligen MMS-Dienstleistungsanbieters
wird vorzugsweise eine einheitliche, generische Syntax verwendet,
die auch von allen anderen Dienstleistungsanbietern im Funkkommunikationsnetz
zur Übermittlung
ihres jeweiligen Tariffierungsmodells benutzt wird. Tariffierungsinformationen können dabei
insbesondere von demjenigen MMS-Relais/Server gegebenenfalls durch
Einbeziehung weiterer Netzwerkkomponenten (wie z.B. einem speziellen
OTAP-Server (OTAP: „over
the air provisioning"),
einem WAP-Gateway (WAP: Wireless Application Protocol), einem Push-Proxy-Gateway,
einem SMSC (SMSC: Short Message Service Center), etc.) an dasjenige
Funkkommunikationsgerät
transferiert werden, das beim Dienstleistungsanbieter dieses MMS-Relais/Servers
eingeschrieben ist. Im Fall, dass der Benutzer des Funkkommunikationsgeräts UA von 1 zusätzlich zum ersten Dienstleistungsanbieter
des ersten MMS-Relais/Servers
RA auch bei einem zweiten Dienstleistungsanbieter, der den MMS-Relais/Server
RB betreibt, angemeldet ist, kann ihm gegebenenfalls von diesem
zweiten MMS-Relais/Server
RB ebenfalls dessen Tariffierungsmodell mittels eines Übertragungssignals
FIA3 in derselben generischen Syntax wie das Übertragungssignal FIA1 mitgeteilt
werden.
In
analoger Weise wird das jeweilige Übertragungssignal für die Übertragung
der dienstespezifischen Vergebührungsinformationen
des jeweiligen Diensteanbieters mit Hilfe einer generischen Syntax
von der jeweils zuständigen
Netzwerkkomponente des spezifischen Diensteanbieters auch dann erstellt,
wenn mehrere Diensteanbieter gleichzeitig ein und denselben MMS-Relais/Server nutzen
und dort ihre individuellen Multimedia-Message-Dienste verwalten. Um die einzelnen Übertragungssignal
der unterschiedlichen Diensteanbieter unterscheiden zu können, ist
in diesem Fall vorteilhafterweise eine Dienstleistungsanbieterkennung
im Übertragungssignal
enthalten.
Weiterhin
können
gegebenenfalls die verschiedenen Tariffierungsmodelle verschiedener
Dienstleistungsanbieter auch mit Hilfe von Übertragungssignalen zwischen
ihren jeweilig zugeordneten MMS-Relais/Servern wechselseitig mit
Hilfe von Übertragungssignalen
ausgetauscht werden, die ebenfalls mit derselben einheitlichen generischen
Syntax erstellt worden sind. In der 1 tauschen
beispielsweise die beiden MMS-Relais/Server
RA und RB zwischen sich ihre Tariffierungsdaten mit Hilfe von Übertragungssignalen über die
Schnittstelle MM4 aus, was durch einen Doppelpfeil FIA2 angedeutet
ist.
Allgemein
betrachtet wird also für
einen bestimmten MMS-Dienst
von einer Netzwerkkomponente, die sich vorzugsweise im Zuständigkeitsbereich
des MMS-Providers bzw. MMS-Diensteanbieters
befindet, insbesondere von einem MMS-Relais/Server, gegebenenfalls durch
Einbeziehung weiterer Netzwerkkomponenten (wie z.B. einem speziellen
OTAP-Server (OTAP: over the air provisioning), einem WAP-Gateway
(WAP: Wireless Application Protocol), einem Push-Proxy-Gateway,
einem SMSC (SMSC: Short Message Service Center), etc.), ein Übertragungssignal
basierend auf einer festgelegten, vorgegebenen generischen Syntax
erstellt, mit dem die dienstespezifischen Vergebührungsinformationen dieses
MMS- Dienstleistungsanbieters
denjenigen Funkkommunikationsgeräten
mitgeteilt wird, die zu diesem spezifischen MMS-Dienst angemeldet
sind und eine Multimedianachricht versenden oder empfangen wollen.
In entsprechender Weise wird die Übermittlung von dienstespezifischen
Vergebührungsinformationen
gegebenenfalls auch zwischen den Servern verschiedener MMS-Diensteanbieter mit
Hilfe von Übertragungssignalen
durchgeführt,
die in derselben einheitlichen generischen Syntax erzeugt und übertragen
werden.
Basiert
das Tariffierungsmodell des MMS-Dienstleistungsanbieters
des MMS-Relais/Servers RA von 1 beispielsweise
auf der Abrechnung von "MM
Volume Classes",
so wird im Funkkommunikationsgerät UA
vom dortigen MMS User Agent A das aktuell vorhandene Nutzdatenvolumen
VOL der zu versendenden Multimedianachricht MM ermittelt. Mit Hilfe
des Tariffierungsmodells, das mittels des Übertragungssignals FIA1 vor
oder während
des Erstellens der Multimedianachricht MM dem MMS User Agent A des
Funkkommunikationsgeräts
UA bekannt gemacht worden ist, wird dann die Preiskategorie ermittelt,
die der zu versendenden Multimedianachricht MM zugeordnet ist. Ebenso
kann das etwaig noch freie, d.h. ungenutzte Nutzdatenvolumen für die Preisklasse
berechnet werden, die dem ursprünglich
vorhandenen Nutzdatenvolumen der Multimedianachricht aufgrund der
Tariftabelle zugeordnet ist. Das freie Nutzdatenvolumen entspricht
dabei der Anzahl der Bytes, die maximal ergänzt werden können, bis
die Multimedianachricht MM einer höheren Preiskategorie angehört. Danach
werden in vorteilhafter Weise das ermittelte Nutzdatenvolumen VOL
und/oder die zugeordnete Preisklasse Px mit zuvor definierten, d.h.
festlegbaren bzw. vorgebbaren Nutzdatenvolumen- und/oder Preisobergrenzen
verglichen. Falls eine dieser gesetzten Obergrenzen überschritten
wird, wird die Multimedianachricht MM vorzugsweise automatisch vom
MMS User Agent A daraufhin untersucht, ob und wie eine Reduzierung
der Nutzdaten möglich
ist. Zweckmäßigerweise
wird dazu jedes Multimedia-Nachrichtenelement,
das in der zu versendenden Multimedia nachricht MM enthalten ist,
einzeln betrachtet und hinsichtlich seines Nutzdatenvolumens analysiert.
Dabei können
die vorab definierten Nutzdatenvolumen- und/oder Preisobergrenzen
vom jeweiligen Nutzer und/oder vom jeweiligen MMS Provider festgelegt
worden sein.
Falls
eine festgelegte Nutzdatenvolumen- und/oder Preisobergrenze vom
aktuell ermittelten Gesamtnutzdatenvolumen der zu versendenden Multimedianachricht
MM überschritten
wird, so wird in vorteilhafter Weise das Nutzdatenvolumen VOL der
jeweilig untersuchten Multimedianachricht, wie hier MM, reduziert,
indem die Größe mindestens
einer ihrer Multimedianachrichtenelemente reduziert wird und somit
eine neue, kleinere Multimedianachricht resultiert. Selbstverständlich können auch
alle in der jeweiligen Multimedianachricht enthaltenen Nachrichtenelemente
hinsichtlich ihres jeweiligen einzelnen Nutzdatenvolumens reduziert werden.
Die derart modifizierte Multimedianachricht MM mit ein oder mehreren
bezüglich
des Nutzdatenvolumens reduzierten Nachrichtenelementen wird dem
Absender dann in vorteilhafter weise alternativ zum Versand zur
ursprünglich
zusammengestellten Multimedianachricht MM angeboten.
Eine
Reduzierung des Datenvolumens einer Multimedianachricht, die für die gewählte Nutzdatenvolumenklasse
und/oder zugeordnete Preisklasse zu groß ist, kann in vorteilhafter
Weise durch folgende verschiedenen Möglichkeiten vorgenommen werden:
Datei-Typkonvertierung
(z.B. Konvertierung einer Datei vom Typ Film in mehrere Dateien
des Typs Standbild, um aus einer Bildsequenz mehrere sogenannte "Snap Shots" (Schnappschüsse) anzufertigen);
- a) Datei-Formatkonvertierung (z.B. bei Dateien
vom Typ Standbild: Kompression von BMP in JPEG, bei Dateien vom
Typ Audio: Kompression von WAV in MP3; bei Standbildern ist beispielsweise
auch die Reduzierung der Farbtiefe und/oder der Größe möglich.);
- b) zusätzlich
oder unabhängig
hiervon können
auf die jeweilige Multimedianachricht auch noch weitere Datenkompressionsverfahren
angewandt werden. Ferner besteht die Möglichkeit, mehrere Konvertierungstechniken
miteinander zu kombinieren. So kann beispielsweise zuerst die Größe eines
Bildes einer Multimedianachricht verändert werden und danach eine
Datei-Formatkonvertierung durchgeführt werden.
Die
beispielhaft aufgeführten
Kompressionstechniken stellen eine Teilmenge der Datei-Formatkonvertierungen
dar und haben vorrangig das Ziel, die Größe einer Datei zu reduzieren.
Mit manchen dieser Techniken lässt
sich insbesondere ein Kompressions-Verhältnis von 10:1, und sogar mehr
erreichen.
Allgemein
ausgedrückt
lässt sich
also eine zu große
Multimedianachricht durch Konvertierungen und/oder Kompressionsprozeduren
von mindestens einem Teil der oder der ganzen Multimedianachricht
eine Verkleinerung deren Gesamtdatenmenge herbeiführen.
Zweckmäßigerweise
wird das ermittelte Nutzdatenvolumen VOL der jeweilig zu versendenden
Multimedianachricht wie z.B. MM, die diesem Nutzdatenvolumen zugeordnete
Preis-Kategorie Px, das gegebenenfalls bisher noch ungenutzte, d.h.
noch freie Nutzdatenvolumen in der aktuellen Preis-Kategorie und/oder
die Meldung eventueller Überschreitungen
von benutzer- oder serverdefinierten Preis- und/oder Nutzdatenvolumen-Obergrenzen dem Benutzer
des Funkkommunikationsgeräts
UA angezeigt. Insbesondere werden ihm diese Angaben durch das HMI,
d.h. durch das sogenannte Human Machine Interface seines Funkkommunikationsgeräts bekannt
gemacht. Dafür
eignet sich insbesondere eine Anzeige in Form einer Balkengrafik,
die hier im Ausführungsbeispiel
von 1, 2 der Übersichtlichkeit halber weggelassen
worden ist.
In
entsprechender Weise wird die Signalisierung von dienstespezifischen
Vergebührungsinformationen
zwischen dem Server mindestens eines MMS-Diensteanbieters und mindestens
einem bei diesem Diensteanbieter angemeldeten Funkkommunikationsgerät durchgeführt, wenn
dessen Tariffierungsmodell auf dem "MM Content Class"-Prinzip basiert. Dabei wird bei diesem
Abrechnungsprinzip die jeweilig zu versendende oder zu empfangende
Multimedianachricht nach dem in ihr enthaltenen Nachrichtenelement
bzw. Dateitypen kategorisiert. Zweckmäßig kann es dabei sein, dem
jeweiligen Nachrichtenelementtyp eine bestimmte Pauschalgebühr zuzuweisen.
Mit anderen Worten heißt
das, dass jedem Nachrichtenelementtyp wie z.B. einem Text-, Bild-,
oder Audioelement einer Multimedianachricht jeweils eine individuell
zugeordnete Pauschalgebühr
zugeordnet ist. Zusätzlich
kann für
jeden einzelnen Nachrichtentyp wie z.B. ein Textelement eine Vergebührung nach
dem "MM Volume Classes"-Prinzip, d.h. in
Abhängigkeit
von der jeweiligen Datenmenge entsprechend dem oben aufgezeigten
Schema für
den Gesamtinhalt einer zu versendenden oder zu empfangenden Multimedianachricht
durchgeführt
werden.
Bei
sämtlichen Übermittlungen
von dienstespezifischen Vergebührungsinformationen
zwischen einer das Übertragungssignal
bereitstellenden Netzwerkkomponente des jeweiligen Diensteanbieters
und dem jeweilig bei ihm eingeschriebenen Funkkommunikationsgerät wird stets
dieselbe, einheitliche Syntax zum Erstellen des Übertragungssignals verwendet.
Diese einheitliche Syntax wird auch für den Austausch von dienstespezifischen
Vergebührungsinformationen
zwischen den Netzwerkkomponenten, insbesondere Servern, verschiedener
Diensteanbieter benutzt. Auf diese Weise wird Kompatibilität, d.h.
Interoperabilität
sichergestellt, so dass das empfangene Übertragungssignal mit der Vergebührungsinformation
stets vom jeweiligen Funkkommunikationsgerät und/oder Server empfangen,
ausgewertet und vom Benutzer auch verstanden werden kann.
Für die Übertragung
der jeweiligen dienstebezogenen Vergebührungsinformationen von einem MMS-Dienstleistungsanbieter
an ein mobiles Kommunikationsendgerät kann vorzugsweise eine erweiterte Mark-Up-Sprache
wie z.B. XML (XML = Extensible Markup Language) verwendet werden.
Bei dieser Sprache handelt es sich um einen Dokumentenverarbeitungsstandard,
der vom W3C (World Wide Web Consortium) sowohl für dynamisch erzeugte Inhalte
als auch für
statische Webseiten empfohlen wird. Das XML-Format eignet sich insbesondere
für den
Plattform- und Software-unabhängigen
Austausch von Daten zwischen verschiedenen Programmen und/oder Rechnern
unterschiedlicher Hersteller. Ein weiteres Merkmal von XML ist, dass
die Syntax von XML relativ streng ist, so dass XML-Anwendungen (d.h.
eine Festlegung von XML-Befehlen für eine Klasse von XML-Dokumenten gleicher
Struktur, also für
einen bestimmten Zweck) wesentlich einfacher, bequemer und effizienter
von Programmen weiter verarbeitet werden können als zum Beispiel HTML-Files
(HTML = Hyper Text Mark Up Language). Ein XML-Dokument weist in der Regel ein oder
mehrere XML-Elemente auf. Jedes Element besteht aus zwei jeweils
mit >/<-Zeichen umrahmten „Tags", d.h. Markierungen.
Im Einzelnen ist dies ein öffnendes
Start-Tag, das den Namen des jeweiligen XML-Elements beinhaltet, und einem schließenden End-Tag,
das bis auf einen Schrägstrich
vor dem XML-Namen mit dem Start-Tag identisch ist. Diese Struktur
eines XML-Elements ist nachfolgend zum einen abstrakt und daneben
in einem konkreten Beispiel veranschaulicht:
![Figure 00200001](https://patentimages.storage.googleapis.com/31/02/91/31b85d4a4325dd/00200001.png)
Auch
das Einbinden bestimmter Attribute in ein XML-Element ist möglich. Dies
wird nachfolgend wiederum sowohl abstrakt als auch anhand eines
Beispiels veranschaulicht:
Neben "normalen" XML-Dokumenten,
die typischerweise durch die Verwendung aussagekräftiger XML-Elemente
gekennzeichnet sind, gibt es auch XML-Dokumente der Kategorie DTD
(Dokument-Typ-Definition),
für die
eigens Regeln vereinbart worden sind, wie die eingesetzten XML-Elemente
und XML-Attribute definiert sind und in welchem logischen Bezug
sie innerhalb des jeweiligen XML-Dokuments zueinander stehen. Nachfolgend
werden zwei exemplarische MMS-Vergebührungsdatensätze in XML-Kodierung unter Verwendung
einer hier nicht näher
spezifizierten Dokumenttypdefinition (DTD) dargestellt, die in dieser
XML-Kodierung zur Übermittlung
von Tarifinformationen erstellt und in dieser XML-Kodierung als Übertragungssignal wie
z.B. FIA1 in 1 übertragen
werden.
a) MMS-Vergebührungsdatensatz
in XML für
das "MM Volume Class"-Prinzip:
Hier
wird angenommen, dass alle MMS-Dienstleistungsanbieter die gleiche
DTD (vorab vereinbarter Name:
"MMS_Charging_Info") benutzt, die bei Bedarf z.B. von der
Homepage
(http://www.gsm.world.com/dtd/charging/services/mms.dtd)
der sogenannten GSMA (Global System for Mobile Communications Association)
heruntergeladen werden kann. Gemäß den vorstehenden
Ausführungen
sind hier beispielsweise vier MM Datenvolumenklassen definiert ("MM Volume Classes"). Für jede Klasse
ist das maximal zulässige
Nutzdatenvolumen und der dazugehörige
Preis angegeben. Das Prinzip der "MM Content Classes", das je nach Nachrichtenelementtyp
tarifiert, erfährt
hier in diesem Ausführungsbeispiel
noch keine Berücksichtigung. 3 veranschaulicht das Übertragungssignal
FIA1 im XML-Format mit vier Klassen, die die Namen „class
number" = 1, 2,
3, 4 haben. Für
jede dieser vier Klassen ist jeweils das maximal zulässige, zugehörige Nutzdatenvolumen,
nämlich
hier mit dem Namen "Threshold" = 3, 10, 30, 100
als Grenze in Kilobyte und der dazugehörige Preis mit dem Namen "Preis" von 0,20, 0,50,
0,80, 1,00 EUR angegeben. Für
die Überschreitungen
der 100 Kilobytegrenze kann insbesondere die zusätzliche Angabe der Datenvolumenklasse
mit der Klassennummer "class
number" = 0 derartig
genutzt werden, dass bei Überschreitungen
der 100 Kilobytegrenze für
jedes weitere 25 Kilobytepaket jeweils weitere 0,25 EUR in Rechnung
gestellt werden.
b) Allgemeiner MMS-Vergebührungsdatensatz
in XML:
Bei
diesem Ausführungsbeispiel
wird angenommen, dass ein MMS-Dienstleistungsanbieter
seine eigene DTD benutzt, die bei Bedarf vom angegebenen Ort z.B.
http://www.operator.de/charging/folderunderscorex/mms.dtd heruntergeladen
werden kann. Einem beispielhaften individuellen Abrechnungsmodell
eines MMS-Dienstleistungsanbieters entsprechend sind diesmal zwei "MM Content Classes" und drei "MM Volume Classes" definiert. Dies
wird anhand des Übertragungssignals
FIA1* zur Übertragung
von Tariffierungsinformationen des MMS-Dienstleistungsanbieter PA
an das mobile Kommunikationsendgerät UA von 1 näher erläutert. Dieses Übertragungssignal
FIA1* ist in der 4 mit
seiner Struktur dargestellt. Für
jede Nachrichtenelement-Kategorie sind dort jeweils drei unterschiedliche
Obergrenzen für
das Nutzdatenvolumen mit den jeweils dazugehörigen Preisen definiert. Im
Einzelnen enthält
das Übertragungssignal
FIA1* von 4 Tarifinformationen
für das
Nachrichtenelement vom Typ Textbestandteil ("Text-MM") und für den Nachrichtenelementtyp
Bildbestandteil ("Image-MM"). Der Feldabschnitt
innerhalb des XML-Übertragungssignals
FIA1*, in dem die Nutzdatenvolumenklassen für die Kategorie Textelement
("Text-MM") angegeben ist,
ist durch eine geschweifte Klammer mit dem Bezugszeichen TEL gekennzeichnet.
Der Feldabschnitt innerhalb des Übertragungssignals
FIA1*, der die Nutzdatenvolumenklassen für das Nachrichtenelement vom
Typ Bildelement ("Image-MM") enthält, ist
ebenfalls durch eine geschweifte Klammer umfasst und mit dem Bezugszeichen
BEL versehen. Innerhalb der Nachrichtenelementkategorie vom Typ "Text-MM" sind die drei Nutzdatenvolumenklassen "class number" = 1, 2, 3 mit den
Kilobytegrenzwerten 10, 25, 75 Kilobyte sowie den zugehörigen Preisklassen
0,20, 0,30, 0,40 EUR enthalten. Der XML-Abschnitt BEL für das Nachrichtenelement
vom Typ Bildelement ("Image-MM") enthält im Einzelnen
die drei Nutzdatenvolumenklassen mit den Klassennummern ("class number") 1, 2, 3 mit zugehörigen Nutzdatenvolumengrenzen
("Threshold") von 10, 50, 100
Kilobyte, denen Preisklassen von 0,30, 0,75, 0,95 EUR zugeordnet
sind. Das XML-Element Type wurde in diesem Ausführungsbeispiel in einem anderen
Namensraum („narre
Space") mit der
Bezeichnung "MMS
Info" definiert, der
in Zeile 3 des XML-Übertragungssignals
FIA1* von 4 durch "xmlns:" in das XML-Dokument
des Übertragungssignals
FIA1* eingebunden wird. Zweckmäßig kann
es gegebenenfalls auch sein, dass innerhalb einer Nachrichtenelementkategorie
all diejenigen Datenformate aufgelistet werden, die als Kriterium
für die
Zuordnung von Multimedianachrichten in eine bestimmte Kategorie
dienen. Dies können
beispielsweise innerhalb der Kategorie "Image-MM" die Dateiformate "JPEG", "BMP", etc. sein.
Zusammenfassend
betrachtet wird ein Verfahren zur Übertragung dienstespezifischer
Vergebührungsinformationen
von mindestens einem MMS-Diensteanbieter an mindestens ein Telekommunikationsendgerät, insbesondere
Funkkommunikationsgerät
bereitgestellt. Vorzugsweise werden dabei die Vergebührungsinformatione
in Form einer einheitlich, generisch verwendeten Syntax mit Hilfe
mindestens eines Übertragungssignals übermittelt.
Vorzugsweise
wird die Vergebührungsinformation
in Form eines XML-Dokuments erstellt und so an dasjenige Funkkommunikationsgerät von einer
Netzwerkkomponente, die sich vorzugsweise im Zuständigkeitsbereich
des MMS-Providers bzw. MMS-Diensteanbieters
befindet und diesem zugeordnet ist, übermittelt, das bei ihm angemeldet
und z.B. eine Multimedianachricht absenden oder empfangen will.
Zweckmäßigerweise
wird die Vergebührungsinformation
mit Hilfe mindestens eines Übertragungssignals
gemäß folgenden
Schritten übertragen:
- a) Festlegen einer XML-DTD-für diesen
Zweck;
- b) Festlegen einer XML-Namensraum-Erweiterung für diesen
Zweck (optional);
- c) netzwerkseitiges Zusammenstellen eines XML-Dokumentes; d) Übertragen
des XML-Dokumentes vom Netzwerk an ein Telekommunikationsendgerät;
- e) Empfang des XML-Dokuments durch das Telekommunikations-Endgerät;
- f) Auswertung des XML-Dokumentes unter Zuhilfenahme der zugehörigen XML-DTD;
- g) Auswertung des XML-Dokumentes unter Zuhilfenahme einer möglichen
XML-Namensraum-Erweiterung (optional).
Die Übermittlung
dieses Übertragungssignals
erfolgt vorzugsweise unabhängig
von den Protokollen und Verfahren des Multimedia Messaging Service
(MMS). Vorteilhaft ist die Übermittlung
des Übertragungssignals
von einer Netzwerkkomponente, die sich vorzugsweise im Zuständigkeitsbereich
des MMS-Providers bzw.
MMS-Diensteanbieters befindet, insbesondere von einem MMS-Relais/Server,
durch Einbeziehung weiterer Netzwerkkomponenten des Mobilfunknetzes
(wie z.B. einem speziellen OTAP-Server (OTAP: over the air provisioning),
einem WAP-Gateway (WAP: Wireless Application Protocol), einem Push-Proxy-Gateway, einem SMSC
(SMSC: Short Message Service Center), etc.). Alternativ ist auch
denkbar, dass die Übermittlung
des Übertragungssignals
ausschließlich
mittels eines MMS Relais/Server an das mindestens eine Telekommunikationsendgerät via MMS übertragen
wird. Idealerweise sollte in diesem Fall die das Übertragungssignal
enthaltene MMS PDU (PDU: Protocol Data Unit) mit einer entsprechenden
Kennzeichnung versehen werden können,
um eine gesonderte, gegebenenfalls automatische Behandlung nach
dem Empfang vom Telekommunikationsendgerät zu ermöglichen. Die innerhalb des
jeweiligen XML-Dokuments
des Übertragungssignals
enthaltenen Vergebührungsinformationen
ermöglichen
vorzugsweise die Zuordnung eines Preises zum Nutzdatenvolumen einer
Multimedianachricht und/oder die Zuordnung eines Preises zu einer
(durch die Art der in der Multimedianachricht enthaltenen Nutzdaten
bzw. Datenformate definierten) Multimedia-Nachrichtenelement-Kategorie.
Zusammenfassend
betrachtet wird die Definition einer Dokumenten-Struktur mit einer
generischen Syntax für
die Übertragung
von Vergebührungsinformationen
für den
Multimedia Messaging Service (MMS) vom MMS-Dienstleistungsanbieter
an das jeweilige mobile Kommunikationsendgerät eines Kunden bereitgestellt,
der bei diesem MMS-Dienstleistungsanbieter angemeldet ist. Dabei
kann die Vergebührungsinformation zum
einen insbesondere nach dem Prinzip der "MM Volume Classes", als auch nach dem Prinzip der "MM Content Classes" erfolgen, bei dem
Multimedianachrichten anhand der in ihnen enthaltenen Nutzdatentypen kategorisiert
werden. Die Definition einer generischen Dokumentenstruktur einheitlich
für sämtliche Übertragungssignale
mit MMS-Tariffierungsinformationen ist besonders vorteilhaft, weil
auf diese Art und Weise jeder MMS-Dienstleistungsanbieter
- a) die Grenzwerte in der Nutzdatenvolumen-Dimension (VOL entlang
der Abszisse des Diagramms GTM in 2),
- b) die Grenzwerte in der Preisdimension (Px entlang der Ordinaten
des Diagramms GTM in 2),
und
- c) die Kriterien zur Einteilung von Multimedianachrichten in
bestimmte Kategorien basierend auf den zu übertragenden Nachrichtenelement-Dateitypen
(beispielsweise Image-Multimedianachricht
oder Video-Multimedianachricht)
gemäß seinen eigenen spezifischen
Vorstellung individuell ändern
kann. Dies wird in vorteilhafter Weise sogar während des laufenden Betriebes
ermöglicht,
so dass die Kostentransparenz für
den Kunden selbst dann noch gegeben ist, wenn der MMS-Dienstleistungsanbieter
beispielsweise aus Wettbewerbsgründen
(Konkurrenzdruck) häufig
dazu gezwungen ist, Änderungen
an seinem individuellen Tariffierungsmodell vorzunehmen. Dadurch
kann das jeweilige mobile Kommunikationsendgerät, insbesondere Funkkommunikationsgerät des Kunden
bei Bedarf jederzeit mit den jeweils gültigen Vergebührungsinformationen
eines bestimmten MMS-Dienstleistungsanbieters versorgt werden, zu
dessen Dienst es sich angemeldet hat. Die Verwendung einer generischen
Syntax bietet zusätzlich
die Vorteile der Interoperabilität,
der automatischen Verarbeitung der Daten und die Möglichkeit
zur nachträglichen
Erweiterung der dienstebezogenen Vergebührungsinformationen.
Die
Kategorisierung einer zu versendenden oder zu empfangenden Multimedianachricht
anhand der in ihnen enthaltenen Datentypen bzw. Nachrichtenelementtypen
ermöglicht
es dem jeweiligen MMS-Dienstleistungsanbieter noch differenzierter
als bei bloßer
Einteilung in Nutzdatenvolumenklassen zu tariffieren, d.h. abzurechnen.