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Die
Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung eines Höhenprofils
auf einer Halbleitersubstratoberfläche, insbesondere der Tiefe
von in der Substratoberfläche
erzeugten Gräben.
Dabei wird die Substratoberfläche
mit Hilfe eines Rastersondenmikroskops abgetastet. Ferner beschreibt
die Erfindung eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
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Bereits
seit vielen Jahren kommen bei der industriellen Produktion integrierter
Schaltkreise Verfahren zum Einsatz, die eine Herstellung von Strukturen
im Submikrometer-Bereich erlauben. Insbesondere der rasante Fortschritt
auf dem Gebiet der Halbleitertechnologie brachte in der Vergangenheit
immer kleinere Strukturen hervor. Dabei sind unter anderem Fortschritte
in der Lithographietechnik sowie das zunehmende Verständnis der
physikalischen und chemischen Vorgänge der im Herstellungsprozess
von Halbleitern verwendeten Verfahren an der steten Schrumpfung
hochintegrierter Schaltkreise maßgeblich mit beteiligt. Einen
wesentlichen Anteil an diesem Fortschritt haben auch innovative
sowie verbesserte Messverfahren, mit Hilfe derer die Ergebnisse
der teilweise sehr komplexen und fein aufeinander abgestimmten Herstellungsprozesse
kontrolliert werden können.
So kommen heutzutage im industriellen Herstellungsprozess verschiedene
moderne Messverfahren zum Einsatz, die je nach verwendeter Methode
Aussagen über
eine Vielzahl von Eigenschaften des bearbeiteten Halbleitersubstrats,
wie z.B. die Dicke von auf der Substratoberfläche erzeugten Schichten oder
die Tiefe von Gräben,
erlauben. Eines der am weitesten verbreiteten Messverfahren stellt
dabei die Rasterelektronenmikroskopie (REM) dar, mit deren Hilfe
hochaufgelöste
Bilder der Substratoberfläche
möglich
sind. Rasterelektronenmikroskope arbeiten jedoch nicht in der benötigten Genauigkeit.
In der Probenkammer ist in der Regel ein Hochvakuum nötig. Des
weiteren stören
bei diesem Messverfahren Aufladungseffekte auf nichtleitenden Oberflächen, die
durch den Elektronenstrahl entstehen. Schließlich lassen sich mit Hilfe
dieser Technologie aufgrund einer perspektivischen Darstellung relativ
schlecht Höhenprofile
von Substratoberflächen ermitteln,
auf den z.B. Gräben
mit hohen Aspektverhältnissen
ausgebildet sind. Zur genauen Untersuchung dieser Strukturen muss
der Wafer üblicherweise
in einer entsprechenden Ebene zerschnitten werden, um das Höhenprofil
anhand eines Schnittbildes eines Rasterelektronenmikroskops zu vermessen.
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Dieses
Vorgehen ist jedoch sehr kostspielig und geht zu lasten der Ausbeute.
Daher haben insbesondere nichtdestruktive hochauflösende Messverfahren,
wie z.B. verschiedene Rastersondenverfahren (SPM, Scanning Probe
Microscopy) ihren Weg in die Halbleiterherstellung gefunden. In
Abhängigkeit von
dem jeweils verwendeten SPM-Verfahren können dabei unterschiedlichste
Eigenschaften der Substratoberfläche
ermittelt werden.
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Einer
der berühmtesten
Vertreter dieser Gruppe von Messverfahren, ist die Rasterkraftmikroskopie
(SFM, Scanning Force Microscopy). Diese Technologie erlaubt die
Aufnahme hochaufgelöster topographischer
Bilder von Oberflächen.
SFM arbeitet dabei materialunabhängig
und in nahezu jeder Umgebung. Dies macht die Rasterkraftmikroskopie zu
einem unverzichtbaren Messinstrument in vielen Bereichen der modernen
Halbleiterindustrie.
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Die
Rasterkraftmikroskope, die in einer ähnlichen Weise, wie klassische
Oberflächen-Profiler
arbeiten, nutzen im Unterschied zu den Profilern, die einen Stift
(sog. Stylus) verwenden, mit dem sie über die zu untersuchenden Oberflächen gleiten,
eine mikroskopisch kleine Spitze, mit der sie die Oberfläche zerstörungsfrei
abtasten können.
Diese Spitze weist häufig
eine konische Form auf und besteht in der Regel aus Silizium. Hierbei
sind jedoch beliebige Ausgestaltungen des Spitze sowie der verwendeten
Materialien denkbar (z.B. Carbon-Nanotubes). Mit dem stetig fortscheitenden
Schrumpfungsprozess integrierter Bauelemente stoßen heute auch zunehmend Rastersondenmikroskope
an ihre Grenzen. So lassen sich Grabenstrukturen mit besonders kleinen Öffnungsgrößen und
höheren
Aspektverhältnissen,
wie z.B. DRAM-Speichergräben
(DRAM-Trench) oder Isolationsgräben
(Shallow Trench Isolation STI), schlecht mit Hilfe der Rastersondenverfahren
vermessen, da die spitze Sonde dieser Mikroskope kaum den Boden dieser
Gräben
erreichen kann.
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Die
dabei gelieferten Messergebnisse weisen daher zunehmend Unsicherheiten
auf, die den gesamten Herstellungsprozess beieinträchtigen
können.
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Eine
akzeptable Lösung
dieses zunehmenden Problems existiert bis dato nicht. Zur Verbesserung
der Messgenauigkeit müsste
die Menge bei einem Abtastprozess gesammelter Messdaten z.B. durch
langsameres Abtasten gesteigert werden. Dies ist jedoch nicht ohne
weiteres möglich,
zumal der Durchsatz eines solche SFM-Systems darunter leidet. Als
einziger Hersteller bietet bisher die Firma Veeco ein SPM-System
an (Dimension X3D), mit dessen Hilfe die Datendichte an steilen
Flanken kleiner Strukturen erhöht
und die damit verbundene Messgenauigkeit gesteigert werden kann.
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Als
Stand der Technik werden weiter genannt:
US 2002/00079446 A1;
US 6 520 005 B2 ;
H.
Geuther, H. Jacobsen, W. Mirande: "Comparison of various microscopical
techniques for CD measurements",
Proceedings of the International Seminar or Quantitative Microscopy.
125
th PTB-Seminar, Braunschweig, Germany,
4–5 Oct.
1995, pp. 91–96;
Sumio
Hosakaa, Takafumi Morimotob, Hiroshi Kurodab, Yasushi Minomotob,
Yukio Kembob, Hirokazu Koyabu: "New
AFM imaging for observing a high aspect structure", Applied Surface
Science 188, pp. 467–473
(2002); und
US
5 382 795 A .
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren bereitzustellen, das
eine genaue Bestimmung eines Höhenprofils
einer Halbleitersubstratoberfläche erlaubt.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Durchführen des
Verfahrens bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie durch eine
Vorrichtung gemäß Anspruch
12 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Gemäß der Erfindung
ist vorgesehen, ein Höhenprofil
auf der Oberfläche
eines Substrats, insbesondere eines Halbleitersubstrats, mit Hilfe
eines Rastersondenmikroskops zu bestimmen. Hierzu wird die Halbleiteroberfläche mit
Hilfe einer Sonde in einer zur Substratoberfläche im Wesentlichen parallel
verlaufenden Abtaststrecke abgetastet und dabei das jeweilige Niveau
der Substratoberfläche
am Ort der Sonde anhand einer lokalen Wechselwirkung der Sonde mit
der Substratoberfläche
ermittelt. Erfindungsgemäß ist dabei
vorgesehen, zwischen einem ersten Betriebsmodus des Rastersondenmikroskops mit
einer ersten Abtastgeschwindigkeit und einem zweiten Betriebsmodus
des Rastersondenmikroskops mit einer zweiten Abtastgeschwindigkeit
in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Niveau der Substratoberfläche am Ort der Sonde zu wechseln.
Vorteilhaft dabei ist, dass durch Auswahl eines geeigneten Betriebsmodus
die Abtastgeschwindigkeit dem jeweiligen Zweck individuell angepasst
und der Abtastvorgang somit für
die Bestimmung von Eigenschaften der Substratoberfläche, wie
z.B. die Tiefe von Gräben
oder die Höhe
von aus der Substratoberfläche vorstehender
Leiterstrukturen oder Schichten, optimiert werden kann.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass die erste Abtastgeschwindigkeit im
ersten Betriebsmodus größer ist
als die zweite Abtastgeschwindigkeit im zweiten Betriebsmodus. Vorteilhaft
dabei ist insbesondere, dass hierdurch Strukturen, wie z.B. Gräben, auf
der Substratoberfläche erzeugte
Leiterstrukturen oder auf der Substratoberfläche abgeschiedene und strukturierte
Schichten, die aufgrund ihrer extremen Profile mit Hilfe herkömmlicher
Verfahren lediglich unzureichend vermessen werden können, genauer
abgebildet werden können.
Sofern die zweite Abtastgeschwindigkeit v2 gegenüber der Abtastgeschwindigkeit
v des herkömmlichen
Abtastverfahrens erhöht
wird, können detaillierte
Vermessungen der kritischen Strukturen durch beschleunigtes Abtasten
der Substratoberfläche
in den unkritischen Abschnitten kompensiert werden. Damit ist insgesamt
ein gegenüber
herkömmlichen
Ab tastverfahren deutlich genaueres Ermitteln eines Höhenprofils
der Substratoberfläche möglich, ohne
einen Zeitverlust aufgrund der langsameren Abtastgeschwindigkeit
in den kritischen Bereichen in Kauf nehmen zu müssen. Umgekehrt kann, sofern
die Abtastgeschwindigkeit beim herkömmlichen Abtastverfahren für den jeweiligen
Anwendungsfall ausreichend ist, durch die Wahl einer schnelleren
Abtastgeschwindigkeit in unkritischen Bereichen der gesamte Abtastvorgang
beim erfindungsgemäßen Abtastverfahren
beschleunigt werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass das Verhältnis der ersten Abtastgeschwindigkeit
im ersten Betriebsmodus zur zweiten Abtastgeschwindigkeit im zweiten
Betriebsmodus im Wesentlichen dem Verhältnis der Anzahl der im zweiten
Betriebsmodus entlang der Abtaststrecke erfassten Messpunkte zu
der Anzahl der im ersten Betriebsmodus entlang der Abtaststrecke erfassten
Messpunkte entspricht. Durch diese erfindungsgemäße Anpassung der beiden Abtastgeschwindigkeiten
kann die statistische Verteilung der Messpunke gleichförmiger gestaltet
werden, und somit insbesondere die Bestimmung der Tiefe von Gräben oder
der Höhe
von der Substratoberfläche
vorstehender Strukturen optimiert werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass die Substratoberfläche von der Sonde zeilenförmig abtastet
wird. Hierdurch lassen sich die Vorteile der besseren Auflösung innerhalb
kritischer Bereiche auch im Abbildungsmodus des jeweiligen Rastersondenmikroskops
verwenden.
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Weiterhin
sieht eine vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung vor, dass die Bestimmung des Höhenprofils der Halbleitersubstratoberfläche mithilfe
eines Rasterkraftmikroskops erfolgt. Aufgrund seiner vorteilhaften
Eigenschaften ist das Rasterkraftmikroskop besonders gut für die Vermessung strukturierter
Halbleitersubstrate geeignet.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass der Abtastvorgang von dem ersten in den
zweiten Betriebsmodus und umgekehrt wechselt, wenn das ermittelte
Niveau der Substratoberfläche
am Ort der Sonde einen vorgegebenen Wert, der zwischen dem ersten
und dem zweiten Niveau liegt, über-
bzw. unterschreitet. Dies hat den Vorteil, dass ein Wechsel der
Betriebsmodi insbesondere bei gleichmäßigen Oberflächen relativ
einfach erfolgen kann.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass der Abtastvorgang vom ersten in den zweiten
Betriebsmodus und umgekehrt wechselt, wenn die Änderung des ermittelten Niveaus
der Substratoberfläche
am Ort der Sonde einen ersten bzw. einen zweiten vorgegebenen Wert über- bzw.
unterschreitet. Dies hat den Vorteil, dass ein Wechsel der Betriebsmodi
auch bei ungleichmäßigen Oberflächen relativ
einfach erfolgen kann.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 schematisch
die Sonde eines Rastersondenmikroskops beim Abtasten einer Grabenstruktur;
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2a und 2b den
Einfluss der Spitzengeometrie auf das ermittelte Höhenprofil
eines Grabens mit einem hohen Aspektverhältnis;
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3 schematisch
ein Rasterkraftmikroskop zur Bestimmung eines Höhenprofils auf einer Substratoberfläche;
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4a ein
herkömmlicher
Abtastvorgang einer Grabenstruktur mit Hilfe einer Rasterkraftsonde im
Noncontact-Modus;
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4b ein
aus Messdaten des in 4a gezeigten herkömmlichen
Abtastvorgangs ermitteltes Höhenprofil
der Grabenstruktur;
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5a ein
erfindungsgemäßer Abtastvorgang
einer Grabenstruktur mit Hilfe einer Rasterkraftsonde im Noncontact-Modus;
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5b ein
aus Messdaten des in 5a gezeigten erfindungsgemäßen Abtastvorgangs
ermitteltes Höhenprofil
der Grabenstruktur;
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6a bis 6c zwei
Beispiele für
die Ermittlung des Triggerpunktes zum Wechseln zwischen dem ersten
und dem zweiten Betriebsmodus;
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7a und 7b schematisch
den Abtastvorgang zweier Varianten regelmäßiger Strukturen;
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8a ein
Histogramm eines herkömmlichen
Abtastvorgangs zur Ermittlung der Tiefe von Grabenstrukturen; und
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8b ein
Histogramm eines erfindungsgemäßen Abtastvorgangs
zur Ermittlung der Tiefe von Grabenstrukturen.
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1 verdeutlicht
schematisch einen Abtastvorgang einer innerhalb einer Oberfläche 11 eines
Halbleitersubstrats 10 erzeugten Grabenstruktur T mit Hilfe
einer Abtasteinrichtung E, die als Rastersondenmikroskop SPM ausgebildet
ist. Hierbei wird eine vorzugsweise spitz ausgebildete Sonde S des Rastersondenmikroskops
SPM entlang einer vorgegebenen Abtaststrecke A über die Oberfläche 11 des Halbleitersubstrats 10 geführt und
dabei das jeweilige Niveau N der Substratoberfläche 11 am Ort der Sonde
S anhand einer Wechselwirkung der Sonde S mit der Substratoberfläche 11 ermittelt.
Eine Positionierungseinrichtung P des Rastersondenmikroskops SPM
bewegt die Sonde S dabei innerhalb einer zur Substratoberfläche 11 parallelen
xy-Ebene und führt die
Sonde S in der Regel auch in der zur Substratoberfläche 11 orthogonalen
z-Richtung nach, sobald sich das gemessene Niveau N der Substratoberfläche 11 ändert. Dabei
bewegt sich die Sonde S entlang einer in 1 gestrichelt
eingezeichneten Trajektorie in einem im Wesentlichen konstanten
Abstand von oder direkt auf der Substratoberfläche 11. Je nach verwendeter
Messmethode und Betriebsmodus kann die in 1 dargestellte
Trajektorie auch variieren, z.B. als Überlagerung mit einer Oszillationsbewegung
der Sonde S im sog. Noncontact-Modus eines Rasterkraftmikroskops
SFM. Als Abtasteinrichtung E kommen hierbei jedoch auch weitere Messmethoden,
wie z.B. Rastersondenmethoden oder Profilometer, in Frage, mit deren
Hilfe die Substratoberfläche 11 abgetastet
werden kann.
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Wie
in 1 gezeigt ist, tastet die Sonde S die Substratoberfläche 11 vorzugsweise
in einem konstanten Abstand ab. In diesem Betriebsmodus wird die
Wechselwirkung zwischen der Sonde S und der Substratoberfläche 11 mit
Hilfe einer in 1 nicht gezeigten Detektionseinrichtung
D des Rastersondenmikroskops SPM gemessen und die Sonde S vorzugsweise
mit Hilfe einer hier ebenfalls nicht gezeigten Feedback-Loop-Einrichtung gegebenenfalls nachgestellt.
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Im
Folgenden wird das erfindungsgemäße Abtastverfahren
beispielhaft anhand eines Rasterkraftmikroskops SFM in einem sogenannten
Noncontact- oder auch Intermittent-Contact-Modus erläutert. Dieses
Messverfahren eignet sich aufgrund seiner nicht destruktiven Eigenschaften
besonders gut zur In-Line-Untersuchung
von Strukturen auf einem Halbleiterwafer. Hierbei können jedoch
auch weitere Modi zum Einsatz kommen (z.B. Dipping- oder Tapping-Modus).
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2a und 2b verdeutlichen
den Einfluss der Geometrie der verwendeten Sonde S auf das Ergebnis
eines Abtastvorgangs. Wie in 2a gezeigt
ist, erweisen sich insbesondere Gräben T mit kleinen Öffnungsbereichen
und einem hohen Aspektverhältnis
als problematisch für
die Rastersondenmikroskopie. Aufgrund der relativ geringen Öffnung und
des relativ großen
Aspektverhältnisses
des in 2a dargestellten Grabens T kann
die Spitze S nur einen relativ kleinen Abschnitt am Grund des Grabens
T erreichen.
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Eine
herkömmlicherweise
mit einer konstant hohen Abtastgeschwindigkeit v durchgeführter Abtastvorgang
führt aufgrund
der damit verbundenen unveränderbaren
Messdichte zu relativ geringer Anzahl von Messpunkten im horizontalen
Bereich des Grabens T.
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Die
hieraus gewonnenen Informationen über das Höhenprofil der Substratoberfläche 11 im
Bereich des Grabens T sind aufgrund der relativ geringen Verweildauer
der Sonde im Graben T daher auch nicht allzu sehr aussagekräftig. Typische
Störeffekte, wie
das Rauschen, denen solche Messungen unterworfen sind, führen oft
zu falschen Messergebnissen. Um insbesondere solche, durch zufällige Störungen verursachten
Messfehler mit Hilfe statistischer Methoden zu minimieren, bedarf
es einer hohen Anzahl von Messpunkten im horizontalen Bereich des
Grabens T. Die anhand der relativ geringen Anzahl von Messpunkten
im horizontalen Bereich des Grabes T stark streuenden Messergebnisse
führen
daher zu einer Unsicherheit der ermittelten Grabentiefe.
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Steigenden
Aspektverhältnissen
mit gleichzeitig kleiner werdenden lateralen Dimensionen von Gräben T kann
mit spitzeren Sonden S entgegengewirkt werden. Wie 2b zeigt,
ist bei einem analog zur 2a durchgeführten Abtastvorgang
des Grabens T mit Hilfe einer gegenüber der in 2a gezeigten
Sonde S spitzeren Sonde S eines Rastersondenmikroskops SPM die effektive
Abtaststrecke im horizontalen Abschnitt A2 des
Grabens T deutlich vergrößert werden.
Dieser Prozess lässt
sich jedoch nicht beliebig fortsetzen. Um eine ausreichende mechanische
Stabilität
zu gewährleisten,
dürfen
bestimmte geometrische und mechanische Grenzen bei der Herstellung
von spitzen Sonden S nicht überschritten
werden. Ferner bringt die veränderte
Geometrie einer Sonde S für
sich allein genommen einen relativ kleinen Vorteil. Ein nach dem
herkömmlichen Verfahren
durchgeführter
Abtastvorgang, wobei das Abasten auf den horizontalen Bereichen
A2n–1,
A2n der Substratoberfläche 11 sowohl außerhalb
als auch innerhalb der Gräben
T mit einer konstant hohen Abtastgeschwindigkeit v und damit mit
einer konstanten Messpunktdichte erfolgt, führt aufgrund einer geringen
Anzahl brauchbarer Messergebnisse immer wieder zu erheblichen Unsicherheiten
bei der Bestimmung der Grabentiefe.
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Dieses
Problem lässt
sich jedoch mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens lösen, das
im Folgenden anhand eines Rasterkraftmikroskops SFM als Rastersondenmikroskop
SPM erläutert
wird.
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3 zeigt
eine Abtasteinrichtung E, die vorzugsweise als ein Rasterkraftmikroskop
SFM ausgebildet ist, in einer schematischen Darstellung. Bei diesem
Rastersondenverfahren dienen als Wechselwirkung verschiedene zwischen
der Sonde S, die als eine feine Spitze ausgebildet ist, und der
Substratoberfläche 11 wirkenden
Kräfte.
Diese Kräfte
können, je
nach Abstand der Spitze S von der Substratoberfläche 11 anziehend (Van
der Waals Kraft) oder auch abstoßend (z.B. atomare Kräfte) wirken.
Neben einer Kraft senkrecht zur Substratoberfläche 11 können hierbei
auch seitliche Kräfte
bestimmt werden (Reibungskräfte,
Lateral Force Mikroskopie (LFM)). Ferner können auch nicht atomare Kräfte, wie
z.B. die magnetische Kraft, die elektrostatische Kraft sowie viele
andere Wechselwirkungen zwischen der Spitze S und der Substratoberfläche 11 ausgenutzt
werden, um die Substrateigenschaften mit einer hohen Auflösung zu
bestimmen. Üblicherweise
werden diese Kräfte
anhand der elastischen Auslenkung eines feinen Balkens C, eines
sog. Cantilevers, gemessen, an dem die Spitze S befestigt ist. Hierzu
wird die Auslenkung des Cantilevers C vorzugsweise mit Hilfe einer differenziellen
Photodiode D ermittelt, die einen auf den Cantilever C fokussierten
und von diesem reflektierten Laserstrahl einer Laserquelle L detektiert.
Sowohl die Laserquelle L als auch die differentielle Photodiode
D sind in dem in 3 beispielhaft dargestellten
Rasterkraftmikroskop SFM auf der Halterung des Cantilevers C und
der Spitze S angeordnet. Hierbei sind jedoch auch weitere Methoden
denkbar, unter anderem auch eine direkte Messung der Auslenkung
des Cantilevers C anhand einer Detektion der Dehnung bestimmter
Bereiche des Cantilevers C erlauben.
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Die
Positionierung der Spitze S relativ zum Halbleitersubstrat 10 erfolgt
mit Hilfe einer Positionierungseinrichtung P. Im vorliegenden Fall
weist das Rasterkraftmikroskop SFM einen Piezoscanner auf, an dem
der Cantilever C und die Spitze S befestigt sind. Ein solcher Piezoscanner
kann z.B. als ein Viersegment-Piezorohr ausgebildet sein und dient
in der Regel nur für
die Feinpositionierung der Spitze S relativ zur Substratoberfläche 11.
Die für
die Grobpositionierung der Spitze S über der Substratoberfläche 11 verwendete
Einrichtung ist hier nicht dargestellt.
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Zur
Steuerung des Abtastvorgangs des Systems ist eine Steuereinrichtung 20 vorgesehen,
die typischerweise eine Feedback-Loop-Steuerung
(hier nicht dargestellt) sowie eine Recheneinheit (hier ebenfalls
nicht dargestellt) umfasst. Die Steuereinrichtung 20 ist
mit Hilfe von Leitungen 21, 22 mit der Detektionseinrichtung
D und der Positionierungseinrichtung P verbunden. Erfindungsgemäß ist die
Steuereinrichtung 20 ausgebildet, um zwischen einem ersten
und einem zweiten Betriebsmodus M1, M2 in Abhängigkeit
von dem ermittelten Niveau N der Substratoberfläche 11 am Ort der
Spitze S zu wechseln.
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Die 4a und 4b verdeutlichen
einen Abtastvorgang eines Grabens T mittels eines herkömmlichen
Abtastverfahrens. Dabei wird der Graben T, wie in 4a dargestellt,
mit Hilfe einer in z-Richtung oszillierenden Spitze S eines Rasterkraftmikroskops
SFM abgetastet. Die Kurve 30 zeigt beispielhaft einen Verlauf
(Trajektorie) der abtastenden Spitze S. Aufgrund der konstanten
Abtastgeschwindigkeit v bei dem herkömmlichen Verfahren wird der horizontale
Abschnitt A2 des Grabens T ebenso schnell von der Spitze S durchfahren,
wie die beiden horizontalen Abschnitte A1,
A3. Damit ist die Anzahl der Messpunkte
entlang der horizontalen Abschnitte A1,
A2, A3 konstant.
Bedingt durch die Geometrie der verwendeten Spitze bzw. des Grabens
erreicht die Spitze S den Grabenboden im Bereich der steilen Flanken
des Grabens T nicht vollständig.
Auch die im herkömmlichen
Abtastverfahren konstant hohe Abtastgeschwindigkeit v ist für die relativ
schlechte Abbildung dieser Bereiche mit verantwortlich.
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Da
das Rasterkraftmikroskop SFM hauptsächlich kurzreichweitige Kräfte als
Messgröße nutzt, wird
im Noncontact- oder im Dipping-Modus, wobei die oszillierende Spitze
S nur an bestimmten Stellen der Substratoberfläche 11 ausreichend
nahe kommt, das Niveau der Substratoberfläche 11 lediglich an diesen
diskreten Stellen ermittelt. In dem in 4a dargestellten
stark vereinfachten Fall sind daher lediglich zwei brauchbare Messungen
(schwarze Punkte) innerhalb des Grabens T erfolgt, während auf
der Substratoberfläche 11 außerhalb
des Grabens T insgesamt neun brauchbare Messpunkte liegen. Hieraus
wird die der Erfindung zugrundeliegende Problematik deutlich, nämlich die
aufgrund der geringen Anzahl brauchbarer Messpunkte innerhalb des
Grabens T mit einer hohen Unsicherheit belegte Berechnung der Grabentiefe.
Aber auch die Rekonstruktion der Grabentopologie ist, wie 4b zeigt, aufgrund
der hohen Abtastgeschwindigkeit v und der damit verbundenen geringen
Anzahl von Messpunkten innerhalb des Grabens T nicht möglich. Die
Kurve 31 zeigt ein aus den Messdaten des herkömmlichen Abtastverfahrens
ermitteltes Grabenprofil. Es weist deutliche Abweichungen von dem
tatsächlichen
Grabenprofil auf. Eine auf Grundlage dieser Messdaten durchgeführte Berechnung
der Grabentiefe weist daher auch eine große Unsicherheit auf.
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5a und 5b verdeutlichen
einen Abtastvorgang desselben Grabens T mittels eines erfindungsgemäßen Abtastverfahrens.
Dabei wird der Graben T, wie in 5a dargestellt,
ebenfalls mit Hilfe einer in z-Richtung oszillierenden Spitze S
eines Rasterkraftmikroskops SFM abgetastet. Die Kurve 32 zeigt
beispielhaft den Verlauf (Trajektorie) der die Substratoberfläche 11 abtastenden
Spitze S. Im Unterschied zu dem in den 4a und 4b dargestellten
herkömmlichen
Abtastverfahren bleibt die Abtastgeschwindigkeit v entlang der Abtaststrecke
A jedoch nicht konstant, sondern wird erfindungsgemäß in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Niveau N der Substratoberfläche 11 verändert. Dabei
wechselt die Steuereinrichtung 20 beim Erreichen des zweiten Abschnitts
A2 der Abtaststrecke A von einem ersten Betriebsmodus
M1 mit einer ersten Abtastgeschwindigkeit
v1 in einen zweiten Betriebsmodus M2 mit
einer zweiten Abtastgeschwindigkeit v2.
Vorteilhafterweise ist die erste Abtastgeschwindigkeit v1 des ersten Betriebsmodus M1 größer als
die zweite Abtastgeschwindigkeit v2 des
zweiten Betriebsmodus M2. Da sich die Oszillationsgeschwindigkeit
der Spitze S nicht wesentlich ändert,
erfolgt der Abtastvorgang des zweiten Abschnitts A2 im
Graben T nun mit einer höheren
Messpunktdichte. So liegen in dem in 5a gezeigten
Beispiel bereits acht brauchbare Messpunkte (schwarze Punkte) innerhalb
des horizontalen Bereichs des Grabens T, was im vorliegenden Beispiel
einer Vervierfachung der Datendichte innerhalb des Grabens T entspricht.
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Beim
Erreichen des dritten Abschnitts A3 der Abtaststrecke
A wechselt die Steuereinrichtung 20 wieder in den ersten
Betriebsmodus M1 zurück, wodurch der dritte Abschnitt
A3 wieder mit der ersten Abtastgeschwindigkeit
v1 abgetastet wird.
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Um
die Gesamtdauer des Abtastvorgangs aufgrund einer gegenüber der
Abtastgeschwindigkeit v eines herkömmlichen Abtastverfahrens reduzierten ersten
Abtastgeschwindigkeit v2 nicht unnötig zu verlängern und
damit z.B. den Durchsatz während
der Halbleiterproduktion zu reduzieren, kann die erste Abtastgeschwindigkeit
v1 gegenüber
der Abtastgeschwindigkeit v des herkömmlichen Abtastverfahrens erhöht werden,
so dass die Anzahl der Messpunkte im ersten und dritten Abschnitt
A1, A3 reduziert
wird. Da in den meisten Anwendungsfällen der Erfindung bei der
Halbleiterherstellung relativ große horizontale Abschnitte A2n–1 außerhalb
von Gräben
T1–Tn (mit n = 1, 2, 3...) und relativ kleine
Abschnitte A2n innerhalb der Gräben T1–Tn vorkommen, erlaubt, wie 8b zeigt,
selbst eine aufgrund einer erhöhten
Abtastgeschwindigkeit v1 im ersten Betriebsmodus
M1 reduzierte Anzahl von Messpunkten in
den Abschnitten A2n–1 außerhalb von Gräben T1–Tn eine ausreichend gute Bestimmung des ersten
Niveaus N1.
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5b zeigt
die bei dem in 5a dargestellten Abtastvorgang
gemäß der Erfindung
ermittelten Messpunkte sowie ein anhand der Messpunkte rekonstruiertes
Oberflächenprofil
(Kurve 33) des Halbleitersubstrats 10.
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Grundsätzlich kann
als Triggersignal TR jede Reaktion der Feedback-Loop-Einrichtung
dienen, die geeignet ist einen Niveauwechsel der abgetasteten Substratoberfläche 11 anzuzeigen.
Vorteilhafterweise wird der Betriebsmoduswechsel dadurch initiiert, dass
das ermittelte Niveau N der Substratoberfläche 11 einen vorgegebenen
Triggerwert TR1 unter- bzw. überschreitet.
Sofern die Tiefe von Gräben
T1–Tn oder die Höhe von Strukturen F1–Fn (mit n = 1, 2, 3...) einer starken Prozessvariation
unterliegen und eine Festlegung eines Triggerwertes TR nicht sinnvoll
erscheint, kann stattdessen der Betriebsmoduswechsel z.B. beim über- bzw.
unterschreiten eines Triggerwertes TR2,
TR3 der relativen räumlichen oder zeitlichen Änderung
des ermittelten Oberflächenniveaus N
stattfinden. Auch ein anhand einer Kombinationen verschiedener Feedback-Loop-Parameter ermittelte Größe kann
als Triggersignal dienen, sofern sie geeignet ist, den Zeitpunkt
zum Wechseln des Betriebmodus M1, M2 korrekt anzuzeigen.
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6a bis 6c erläutern den
Triggerprozess anhand zweier Beispiele. Dabei zeigt 6a den
Verlauf des ermittelten Oberflächenprofils
aus 5b. 6b zeigt dieses Oberflächenprofil
in Form einer Graphik. Dabei ist jedem Punkt x, y der Abtaststrecke
A das jeweilige errechnete Niveau N in Nanometern zugeordnet, in
diesem speziellen Fall eines Grabens, also die Tiefe. Wie in 6b gezeigt ist,
weist das erste Niveau N1 des ersten und
des dritten Abschnitts A1, A3 hier
eine Tiefe von ca. 30 nm auf, während
das zweite Niveau 2 des zweiten Abschnitts A2 eine
Tiefe von ca. 260 nm aufweist. Als Triggerwert TR1 wurde
hier beispielhaft ein Wert von ca. 220 gewählt (Strich-Punkt-Linie in 6b).
Sobald die Steuereinrichtung 20 einen Abfall des ersten Niveaus
N1 auf einen Wert unterhalb von 220 nm feststellt,
wechselt sie den Betriebsmodus des Rasterkraftmikroskops von einem
ersten Betriebsmodus M1 mit einer ersten
Abtastgeschwindigkeit v1 zu einem zweiten
Betriebsmodus M2 mit einer zweiten Abtastgeschwindigkeit
v2. Sobald die Steuereinrichtung 20 am
Ende des zweiten Abschnitts A2 der Abtaststrecke
A wieder einen Anstieg des Niveaus N vom zweiten Niveau N2 oberhalb von 220 nm verzeichnet, wechselt
sie den Betriebsmodus des Rasterkraftmikroskops SFM automatisch
vom zweiten Betriebsmodus M2 zum ersten
Betriebsmodus M1 zurück. Damit wird sichergestellt,
dass nur der kritische zweite Abschnitt A2 mit
der langsameren zweiten Abtastgeschwindigkeit v2 abgetastet
wird.
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6c zeigt
eine weitere Variante des Triggerprozesses. Hierbei ist die räumliche
Ableitung des Niveaus N (Δz/Δx, Δy) entlang
der Abtaststrecke A eingetragen. Beim Erreichen des zweiten Abschnitts A2 registriert die Steuereinrichtung 20 einen
starken Abfall des Niveaus N, so dass nach einer entsprechenden
Auswertung ein negativer Peak an der Position x1,
y1 erzeugt wird. Der negative Triggerwert TR2 kann dabei derart gewählt werden, dass beim Auftreten
dieses Peaks ein Wechsel des Betriebsmodus M in jedem Fall erfolgt.
Aufgrund des starken Anstiegs des Niveaus N am Ende des zweiten
Abschnitts A2 wird nun ein positiver Trigger
TR3 für
den Wechsel vom zweiten in den ersten Betriebsmodus M2,
M1 generiert. Der negative und der positive
Triggerwert TR2, TR3 werden
dabei vorzugsweise im Vorfeld anhand von Erfahrungswerten oder anderen Messwerten
festgelegt.
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Analog
zur räumlichen Änderung
(Δz/Δx, Δy) des Niveaus
N der Substratoberfläche 11 lässt sich auch
die zeitliche Änderung (Δz/Δt) des Niveaus
N verfolgen und zur Bestimmung des Triggerzeitpunktes heranziehen.
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Ferner
kann auch eine Abfolge von Ereignissen, wie z.B. eine große Niveauäderung am
Anfang und in der Mitte des Flankenabschnitts eines Grabens S gefolgt
von einer kleinen Änderung
am Ende des entsprechenden Flankenabschnitts des Grabens S und umgekehrt,
zur Bestimmung des Triggerzeitpunktes herangezogen werden.
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Schließlich kommt
zur Ermittlung eines entsprechenden Triggerereignisses auch die
x,y-Position der Spitze S auf der Substratoberfläche 11 in Frage, sofern
die Positionen der auf der Substratoberfläche 11 angeordneten
Strukturen T1–Tn,
F1–Fn z.B. aus einem vorhergegangenen Abtastvorgangs
(Prescan) bekannt sind.
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Sofern
die Position, in der die Spitze S mit dem Abtastvorgang beginnt,
nicht bestimmbar ist, kann das Abtasten der Substratoberfläche 11 auch mitten
auf einer auf der Substratoberfläche 11 ausgebildeten
Struktur F1–Fn oder
innerhalb einer Grabenstruktur T1–Tn starten. Daher kann es vom Vorteil sein,
den automatischen Betriebsmoduswechsel am Anfang zu unterdrücken und
den Abtastvorgang anfangs in jedem Fall im ersten Betriebsmodus
M1 mit der schnelleren ersten Abtastgeschwindigkeit
v1 zu beginnen und erst nachdem sich das
Niveau der abgetasteten Substratoberfläche 11 ein oder zwei
mal geändert
hat, den automatischen Wechsel der Betriebsmodi zu aktivieren.
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7a und 7b zeigen
zwei alternative Anwendungsgebiete für das erfinderische Verfahren. Dabei
zeigt 7a schematisch einen Querschnitt durch
eine Halbleiterscheibe 10, auf der eine Reihe von Grabenstrukturen
T1–Tn ausgebildet sind. Wie hier angedeutet,
sind die außerhalb
der Gräben
T1–Tn liegenden Abschnitte A2n–1 länger als
die innerhalb der Gräben
T1–Tn liegenden Abschnitte A2n.
Als Trigger kommen hierbei zum Beispiel die zu den 6a bis 6c besprochenen
Parameter in Frage.
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Hingegen
zeigt 7b schematisch einen Querschnitt
durch eine Halbleiterscheibe 10, auf der eine Reihe von
auf der Substratoberfläche 11 erzeugter
und von dieser vorstehender Strukturen F1–Fn ausgebildet sind. Hierbei sind die horizontale
Abschnitte A2n–1 der diese Strukturen
F1–Fn umgebenden Substratoberfläche 11 ebenfalls
länger
als die horizontalen Abschnitte A2n der
Strukturen F1–Fn. Zwar
sind bei den aus der Substratoberfläche 11 vorstehenden
Strukturen F1–Fn grundsätzlich keine
Probleme zu erwarten, die sich aufgrund hoher Aspektverhältnisse
beim Abtasten der Gräben
T1–Tn mit Hilfe einer ungünstigen Spitze S ergeben können, allerdings
kann hier eine gegenüber
den Abschnitten A2n geringe laterale Ausdehnung
dieser Strukturen F1–Fn in
Abtastrichtung jedoch ebenfalls eine große Unsicherheit der ermittelten
Strukturhöhe
verursachen.
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Als
Trigger kommt hierbei z.B. ein positiver Niveauwert N in Frage,
der zwischen dem ersten und dem zweiten Niveau N1,
N2 liegt.
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Die 8a und 8b verdeutlichen
das erfindungsgemäße Verfahren
anhand zweier Histogramme. Dabei zeigen beide Figuren jeweils eine
relative Verteilung der bei einem Abtastvorgang einer größeren Anzahl
derselben Grabenstrukturen T1–Tn gemessenen Niveaus. Während die in 8a gezeigte
Verteilung einen relativ scharfen ersten Peak aufweist, der bei
einer Tiefe von ca. 40 nm liegt und in der Verteilung ganz deutlich
(ca. 5%) hervortritt, lässt
sich das zweite Niveau N2 anhand des zweiten Peaks,
der in etwa bei einer Tiefe von 220 nm liegt und ca. 0,25 Prozentpunkte
aufweist, aus der 8a aufgrund einer relativ hohen
Streuung der Messergebnisse, die durch eine besonders geringe Anzahl von
Messpunkten innerhalb der Grabenstrukturen T1–Tn resultiert, nur schwer bestimmen. Ursächlich für diese
geringe Anzahl von Messpunkten ist ins besondere eine geringe laterale
Ausdehnung und ein hohes Aspektverhältnis der hier untersuchten
Grabenstrukturen T1–Tn sowie
die Verwendung eines herkömmlichen
Abtastverfahrens, bei dem die Substratoberfläche 11 entlang der
gesamten Abtaststrecke A mit einer konstanten Abtastgeschwindigkeit
v abgetastet wird. Die wenigen brauchbaren Messergebnisse für die horizontalen
Abschnitte A2n der Grabenstrukturen T1–Tn gehen im vorliegenden Fall durch verschiedene
Artefakte in den Randbereichen der Grabenstrukturen T1–Tn erzeugten fehlerbehafteten Messergebnisse
im Diagramm der 8a fast unter. Eine mit Hilfe
dieser Messergebnisse ermittelte Tiefe dieser Grabenstrukturen T1–Tn weist zwangsläufig eine hohe Unsicherheit
auf, die im Herstellungsprozess Integrierter Schaltkreise, wobei
kritische Dimensionen nun zunehmend bereits in den Bereichen unter
100 Nanometer liegen. Dies kann eine geringere Ausbeute (Yield)
zur Folge haben.
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Im
Unterschied hierzu zeigt eine mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
ermittelte Verteilung der bei einem Abtastvorgang einer größeren Anzahl derselben
Grabenstrukturen T1–Tn gemessenen
Niveaus N einen deutlich höheren
zweiten Peak (ca. 1%). Anhand dieser Verteilung ist es nun möglich, die bei
ca. 220 nm liegende Tiefe der gemessenen Grabenstrukturen T1–Tn mit einer ausreichenden Genauigkeit zu
bestimmen.
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Die
Zunahme der brauchbaren Messergebnisse im Bereich des Bodens der
Grabenstrukturen T1–Tn geht
einher mit der Abnahme des relativen Anteils der Messergebnisse
vom den horizontalen Bereichen A2n–1 außerhalb
der Grabenstrukturen T1–Tn. Der
in 8b dargestellte erste Peak bei einer Tiefe von
ca. 30 nm fällt
daher gegenüber
dem ersten Peak in 8a deutlich kleiner aus (ca.
1,25%. Dennoch ist es möglich,
das erste Niveau N1 anhand dieses Peaks
hinreichend genau zu bestimmen.
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Die
in den Ansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung
können
sowohl einzeln als auch in Kombination für die Erfindung wesentlich
sein.
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- A
- Abtaststrecke
- A1–An
- Abschnitte
der Abtaststrecke
- E
- Abtasteinrichtung
- SPM
- Rastersondenmikroskop
- SFM
- Rasterkraftmikroskop
- N
- Niveau
der Substratoberfläche
- T
- Grabenstruktur
- P
- Positionierungseinrichtung
- S
- Sonde
- C
- Cantilever
- D
- Detektionseinrichtung,
Photodiode
- L
- Laser
- F
- aus
der Substratoberfläche
vorstehende Strukturen
- TR
- Triggerwert
- 10
- Substrat
- 11
- Substratoberfläche
- 20
- Steuereinrichtung
- 30
- Trajektorie
der oszillierenden Spitze im herkömmli
-
- chen
Verfahren
- 31
- ermitteltes
Höhenprofil
im herkömmlichen Verfahren
- 32
- Trajektorie
der oszillierenden Spitze im erfin
-
- dungsgemäßen Verfahren
- 33
- ermitteltes
Höhenprofil
im erfindungsgemäßen Ver
-
- fahren