DE10328788A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ansteuerung von Einspritzventilaktoren eines Kraftstoffzumesssytems einer Brennkraftmaschine - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Ansteuerung von Einspritzventilaktoren eines Kraftstoffzumesssytems einer Brennkraftmaschine Download PDF

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    • F02D41/00Electrical control of supply of combustible mixture or its constituents
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Abstract

Bei dem offenbarten Verfahren und der Vorrichtung zur Ansteuerung eines Aktors eines Einspritzventils eines Kraftstoffzumesssystems einer Brennkraftmaschine, wobei der Aktor entweder ladungsbasiert oder spannungsbasiert ansteuerbar ist, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass zwischen der ladungsbasierten und der spannungsbasierten Ansteuerung des Aktors in Abhängigkeit einer Umgebungsbedingung und/oder einer Betriebsbedingung des Aktors umgeschaltet wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Einspritzaktors eines Kraftstoffzumesssystems einer Brennkraftmaschine gemäß den Oberbegriffen der jeweiligen unabhängigen Ansprüche.
  • In heutigen Kraftfahrzeugen kommen zunehmend Kraftstoffzumesssysteme zum Einsatz, bei denen die Kraftstoffdruckerzeugung und die Kraftstoffzumessung mittels eines Hochdruckspeichers voneinander entkoppelt sind. Sehr verbreitet sind die sogenannten „Common-Rail-(CR-)Systeme", bei denen Kraftstoff mittels Einspritzventilen (Injektoren) in die jeweiligen Verbrennungsräume (Zylinder) der Brennkraftmaschine eingespritzt wird, wobei der genannte Hochdruckspeicher als „Rail" bezeichnet wird.
  • Die genannten Injektoren weisen sogenannte „Aktoren" wie bspw. Piezo- oder Magnetaktoren auf, mittels derer die Bewegung einer Düsennadel des Injektors gesteuert wird. Die Ansteuerung der Düsennadel erfolgt entweder durch die Düsennadel selbst oder mittels eines die Bewegung der Düsennadel steuernden Schalt- bzw. Steuerventils. Die Ansteuerung der Düsennadel kann auch mittelbar über einen zwischengeschalteten hydraulischen Koppler erfolgen, wobei das genannte Steuerventil die Düsennadelbewegung mittels Modulation des Drucks in einem sogenannten „Steuerraum" steuert.
  • Für eine präzise Zumessung von Kraftstoff ist es unerlässlich, den Hub des Aktors bzw. den Hub der Düsennadel oder des Steuerventils möglichst genau zu kennen. Allerdings weisen bspw. die genannten Piezoaktoren bekanntermaßen ein „Hochlaufverhalten" auf, d.h. der Aktorhub bei einem fabrikneuen Aktor erhöht sich bei unveränderter Ansteuerspannung innerhalb der ersten ca. 10 Mio. Ansteuerungen um bis zu 10%.
  • Um den genannten Hochlaufeffekt zu berücksichtigen, existieren bereits einige Lösungsansätze. So kann der Aktor bereits in der Fertigung einem Belastungstest unterzogen werden, um das o.g. Hochlaufen des Aktorhubes bereits in der Produktionsphase zu provozieren und so für den später in einem Kraftfahrzeug zu verbauenden Aktor den Effekt bereits eliminiert zu haben. Gemäß einem weiteren Lösungsansatz ist ein Zähler (bspw. in Form von Programmcode) vorgesehen, der bis zum Erreichen der oben genannten 10 Mio. Ansteuerungen des jeweiligen Aktors die Ansteuerspannung des Aktors in Abhängigkeit vom Zählerstand so verändert, dass der Hochlaufeffekt korrigiert wird. In einem dritten Ansatz wird, an Stelle der genannten Einflussnahme auf die Ansteuerspannung, die auf einen Piezoaktor aufgebrachte Ladungsmenge konstant gehalten. Denn bekanntermaßen ist der Piezoaktorhub bei konstanter Ladungsmenge ebenfalls näherungsweise konstant, und zwar auch während der genannten Hochlaufphase. Nachteilig ist hierbei allerdings, dass die Ladungsregelung naturgemäß mit erheblich größeren Toleranzen verbunden ist als die Spannungsregelung.
  • Es ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass die Injektoren im Betrieb der Brennkraftmaschine zur Ermöglichung eines geringen Kraftstoffverbrauchs unter gleichzeitiger Einhaltung strenger Abgasnormen sowie zur Begrenzung des Geräuschpegels bei der Verbrennung nur sehr geringe Toleranzen im Hinblick auf die Einspritzmenge aufzuweisen haben.
  • Zur Kompensation bzw. Korrektur der zuletzt genannten Mengendriften bei der Kraftstoffzumessung wird in der DE 102 32 356 A1 vorgeschlagen, den mittels eines in einer Kraftstoffleitung angeordneten Drucksensors in einem Betriebspunkt der Brennkraftmaschine erfassten Einspritzbeginn sowie das Einspritzende eines Injektors mit gespeicherten Werten dieser Größen zu vergleichen und die Werte des Einspritzbeginns und/oder der Einspritzdauer so zu verändern, dass eine sich bei dem Vergleich ergebende Abwei chung minimiert wird. Diese Art der Driftkorrektur hat allerdings den Nachteil, dass zur Driftkompensation im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine die Erfassung des momentanen Drucks in der Kraftstoffleitung mittels des genannten in der Kraftstoffleitung anzuordnenden Drucksensors erforderlich ist.
  • Vorteile der Erfindung
  • Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die Mengengenauigkeit bei der Kraftstoffzumessung trotz des genannten Hochlaufeffektes und/oder der genannten Drifterscheinungen möglichst hoch ist.
  • Die Aufgabe wird bei einem hier betroffenen Verfahren und einer Vorrichtung durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
  • Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, im Betrieb eines jeweiligen Injektors bzw. seines entsprechenden Aktors zwischen einer Spannungs- und einer Ladungsregelung (d.h. ladungs- oder spannungsbasierte Ansteuerung) anhand einer Umschaltstrategie umzuschalten und dabei die Art der Ansteuerung an die jeweilige Betriebssituation anzupassen.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung wird zwischen der ladungsbasierten und der spannungsbasierten Ansteuerung des Aktors in Abhängigkeit von einer Umgebungsbedingung und/oder einer Betriebsbedingung des Aktors umgeschaltet.
  • Die gleichermaßen vorgeschlagene Vorrichtung sieht in einer bevorzugten Ausgestaltung Umschaltmittel zur Umschaltung zwischen der ladungsbasierten und der spannungsbasierten Ansteuerung des Aktors in Abhängigkeit von einer genannten Umgebungsbedingung und/oder Betriebsbedingung des Aktors vor.
  • Die Erfindung ermöglicht, den Umschaltzeitpunkt zwischen den genannten Ansteuerarten möglichst optimal zu wählen. Indem die Art der Ansteuerung betriebspunktabhängig gewählt wird, wird eine für die jeweilige Betriebssituation optimale Ansteuerung bereitgestellt. Insgesamt wird daher eine präzise und zuverlässige Korrektur der vorbeschriebenen Hochlauf- bzw. Drifteffekte ermöglicht.
  • Die Erfindung ist bevorzugt in einem Piezo-Common-Rail-Einspritzsystem mit den genannten Vorteilen einsetzbar.
  • Zeichnung
  • Die Erfindung wird nachfolgend, unter Bezugnahme auf die Zeichnung, anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele eingehender beschrieben, aus denen weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung hervorgehen.
  • Im Einzelnen zeigen
  • 1 eine Prinzipdarstellung eines Teils eines zum Einsatz der vorliegenden Erfindung geeigneten Common-Rail-Einspritzsystems gemäß dem Stand der Technik;
  • 2 eine schematische, ausschnittweise Darstellung eines Kraftstoffeinspritzventils für Brennkraftmaschinen im Längsschnitt gemäß dem Stand der Technik;
  • 3 ein Blockschaltbild zur Illustration des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung; und
  • 4 ein Blockschaltbild zur Illustration einer ladungsabhängigen Ansteuerung eines hier betroffenen Injektors bzw. Aktors.
  • Beschreibung der Ausführungsbeispiele
  • In der 1 ist der Hochdruckteil eines für sämtliche von der Erfindung umfassten Kraftstoffzumesssysteme stellvertretend stehenden Common-Rail-Einspritzsystems dargestellt, wobei nachfolgend nur dessen Hauptkomponenten und solche Komponenten näher erläutert werden, welche für das Verständnis der Erfindung wesentlich sind.
  • Die gezeigte Anordnung weist eine Hochdruckpumpe 10 auf, welche über eine Hochdruckleitung 12 mit einem Hochdruckspeicher ("Rail") 14 druckleitend in Verbindung steht. Der Hochdruckspeicher 14 ist über weitere Hochdruckleitungen mit Injektoren 18 verbunden. In der vorliegenden Darstellung sind zur Vereinfachung nur eine Hochdruckleitung 16 und ein Injektor 18 gezeigt. Der Injektor 18 ist in einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges angeordnet. Das dargestellte Einspritzsystem wird von einem Motorsteuergerät 20 gesteuert. Durch das Motorsteuergerät 20 erfolgt insbesondere eine Steuerung des gezeigten Injektors 18.
  • An dem Injektor 18 ist eine Einrichtung 22 zum Speichern von Informationen angeordnet, mittels derer eine individuelle Steuerung des Injektors 18 durch das Motorsteuergerät 20 ermöglicht wird. Es versteht sich, dass in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel auch die anderen – hier nicht gezeigten – Injektoren eine entsprechende Einrichtung 22 aufweisen. Selbstverständlich kann auch vorgesehen sein, dass nur einer der Injektoren eine solche Speichereinrchtung 22 aufweist, die dann ebenfalls von den übrigen Injektoren genutzt wird. Bei den genannten Informationen handelt es sich vorzugsweise um Korrekturwerte für ein bevorzugt im Motorsteuergerät angeordnetes Mengenkennfeld des Injektors 18. Die Speichereinrichtung 22 kann bspw. als digitaler Datenspeicher ggf. mit einer alphanumerischen Verschlüsselung der Informationen oder dgl., als einer oder mehrere elektrische Widerstände, als Barcode, oder auch als eine integrierte Halbleiterschaltung realisiert sein. Das Motorsteuergerät 20 kann ebenfalls eine zusätzliche integrierte Halbleiterschaltung zur Auswertung der in der Einrichtung 22 gespeicherten Informationen aufweisen.
  • Die zur Realisierung einer bestimmten Einspritzmenge erforderliche Ansteuerdauer ist eine Funktion des Raildrucks. Dabei ist die Einspritzmenge als Funktion von Ansteuerdauer und Raildruck in sogenannten Mengenkennfeldern abgelegt, die in bestimmten Prüfpunkten mit einem Normverhalten abgeglichen werden. Um eine Kraftstoffinengenzumessung im gesamten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine und des Injektors zu ermöglichen, werden die entsprechenden Abgleichwerte zwischen den durch die Prüfpunkte definierten Stützstellen interpoliert.
  • In der 2 ist ein aus der DE 100 02 270 C1 hervorgehendes piezoelektrisch gesteuertes Einspritzventil (Injektor) 101 in größerem Detail in einer Schnittzeichnung dargestellt. Das Einspritzventil 101 weist eine piezoelektrische Einheit 104 zur Betätigung eines in einer Bohrung 113 eines Ventilkörpers 107 axial verschiebbaren Ventilglieds 103 auf. Das Einspritzventil 101 weist ferner einen an die piezoelektrische Einheit 104 angrenzenden Stellkolben 109 sowie einen an ein Ventilschließglied 115 angrenzenden Betätigungskolben 114 auf. Zwischen den Kolben 109, 114 ist eine als hydraulische Übersetzung arbeitende Hydraulikkammer 116 angeordnet. Das Ventilschließglied 115 wirkt mit wenigstens einem Ventilsitz 118, 119 zusammen und trennt einen Niederdruckbereich 120 von einem Hochdruckbereich 121. Eine nur schematisch angedeutete elektrische Steuereinheit 112 liefert die Ansteuerspannung für die piezoelektrische Einheit 104, und zwar in Abhängigkeit vom jeweils herrschenden Druckniveaus im Hochdruckbereich 121.
  • Das in der 3 dargestellte Blockschaltbild dient zur Illustration des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung. Es ist vorauszuschicken, dass die für eine gleichbleibende Menge an zugemessenem Kraftstoff erforderliche Ansteuerspannung des Piezoaktors bekanntermaßen nicht konstant ist und insbesondere vom im Rail momentan herrschenden Raildruck abhängt. Zudem tritt der eingangs beschriebene Hochlaufeffekt bei einer relativ hohen Ansteuerspannung in besonderem Maße auf, da der Hochlaufeffekt an sich im Falle eines Piezoaktors auf der elektrischen Aufpolarisation des Aktors beruht. Ein solcher Piezoaktor lässt sich bekanntermaßen besonders gut polarisieren, wenn die Umgebungstemperatur oder die Aktortemperatur selbst relativ hoch ist. Aufgrund von Reibungswärme und Verlustleistung im Aktor während einer Ansteuerung erhöht sich die Aktortemperatur zudem im laufenden Betrieb des Aktors, wobei in den meisten Fällen ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Aktortemperatur und der Ansteuerzeit besteht. Die Umgebungstemperatur und die Aktortemperatur repräsentieren daher eine Umgebungs-Betriebsbedingung im Sinne der Erfindung. Im Übrigen hat auch die Wiederholfrequenz der Aktoransteuerungen, wie eingangs bereits erwähnt, einen erheblichen Einfluss auf das Hochlaufen des Aktorhubes. Daher ist eine Abhängigkeit des Aktorhubes bei vorgegebener Ansteuerspannung auch von der Anzahl der Einspritzungen und der Drehzahl der Brennkraftmaschine gegeben.
  • Die in der 3 gezeigte Anordnung umfasst einen Aktor 300 sowie eine den Aktor 300 ansteuernde Steuereinheit 305. Durch die Strichelung 302 soll angedeutet werden, dass der Aktor 300 Teil eines Kraftstoffzumesssystems einer nicht gezeigten Brennkraftmaschine ist. Die Ansteuerung des Aktors erfolgt in an sich bekannter Weise durch abwechselnde Lade- und Entladevorgänge und einer somit Idealerweise trapezförmigen Ansteuerspannung U_Ansteuer mit einer Wiederholfrequenz f. Die Steuereinheit 305 gibt Informationen, wie die Ansteuerspannung, die Ansteuerfrequenz, die Aktortemperatur an eine Umschalteinheit 315 weiter. Die Aktortemperatur wird entweder mittels eines Temperaturmodells berechnet oder anhand der Kraftstoff- und/oder Kühlmitteltemperatur geschätzt. Alternativ kann die Aktortemperatur, wie in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, mittels eines mit der Umschalteinheit 315 zusammenwirkenden Temperatursensors 310 erfasst werden. Die Umschalteinheit 315 kann ferner entweder eigenständig oder als Teil der Steuereinheit 305 realisiert sein.
  • Die Steuereinheit 305 bestimmt aus den o.g. Informationen, in welcher Stärke die Polarisation des Aktors erfolgt ist. Sobald eine ausreichende Polarisation des Aktors erreicht ist, wird die Ansteuerung des Aktors von einer ladungsbasierten Steuerung in eine spannungsbasierte Steuerung umgeschaltet. Dabei ermittelt die Umschalteinheit 315 in Abhängigkeit von den Abweichungen der Ansteuerspannung und/oder der Aktortemperatur und/oder der Ansteuerfrequenz von vorgegebenen Nenn- bzw. Normwerten einen oder mehrere Werte dieser Größen, welche den Grad der Polarisierung wiedergeben. Beispielhafte solche Werte sind U = 180 V, T = 80 °C und f = 20 Hz. Tendenziell führen höhere Temperaturen, höhere Frequenzen und/oder größere Ansteuerspannungen zu einer schnelleren Polarisation. Entsprechend niedrigere Werte dieser Größen führen dagegen zu einem langsameren Polarisationsverhalten. Durch Integration der jeweils aktuell ermittelten Werte für den Polarisationsgrad lässt sich so der optimale Zeitpunkt für die Umschaltung zwischen der Ladungssteuerung und der Spannungssteuerung ermitteln.
  • Die genannte ladungsbasierte Ansteuerung wird nachfolgend noch eingehender beschrieben, wohingegen die spannungsbasierte Ansteuerung dem einschlägigen Fachmann an sich bekannt ist und somit auf diese hier nicht näher eingegangen wird.
  • Die vorgenannte ladungsbasierte Steuerung oder Regelung erfolgt bevorzugt mittels einer in der nicht vorveröffentlichten deutschen Parallelanmeldung Az. 103 17 654.3 offenbarten Ladungsbilanzmessung. Dabei wird bei jeweils fest vorgegebener bzw. applizierter Ansteuerspannung eines Injektors der durch die Ansteuerspannung bewirkte Ladungsfluss durch den Injektor erfasst und die Ansteuerspannung des jeweiligen Injektors in Abhängigkeit von der daraus bestimmten Ladungsdifferenz adaptiert. Bevorzugt wird mittels eines für den jeweiligen Injektor vorab ermittelten Kennfeldes (Ladungsmenge über Ansteuerspannung) die Ansteuerspannung entsprechend verändert.
  • Zu diesem Zweck umfasst die in der 4 schematisch gezeigte Anordnung einen steuerbaren Spannungsgeber 200, mit dessen Ausgangsspannung (= Ansteuerspannung) ein vorliegend für das jeweilige Einspritzsystem repräsentativer Injektor 205 in der vorbeschriebenen Weise zum Zwecke seiner Ansteuerung beaufschlagt wird. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der Spannungsgeber 200 in zwei Betriebsmodi betrieben, und zwar einem ,Mode 1' mit einer Idealerweise stufenförmig von Null auf einen vorgegebenen Wert der Ansteuerspannung ansteigenden Ausgangsspannung und einen ,Mode 2' mit einer ebenfalls stufenförmig von der Ansteuerspannung auf den Wert Null abfallenden Ausgangsspannung. Die Bedeutung dieser beiden Betriebsmodi wird aus der nachfolgenden Beschreibung deutlich.
  • Die Ausgangsspannung des Spannungsgebers 200 liegt zunächst an einem Ladungsmesser 210 an, welcher die in den Injektor 205 einströmende bzw. abströmende momentane Ladungsmenge erfasst. Eine in den Injektor 205 einströmende Ladungsmenge ergibt sich insbesondere in dem genannten Betriebsmodus ,Mode 1', wohingegen eine abströmende Ladungsmenge im ,Mode 2' resultiert. Der Ladungsmesser 210 ist mit einem Integralbildner 215 verbunden, der die von dem Ladungsmesser 210 bereitgestellten momentanen Ladungswerte über die Zeit aufintegriert und den jeweils sich ergebenden Wert der Gesamtladungsmenge an einen Zwischenspeicher 220 übergibt. Werden die beiden genannten Betriebsmodi nacheinander ausgeführt, liegen in dem Zwischenspeicher 220 demnach jeweils ein Wert für die Gesamtladungsmenge bei Ladungsabfluss und ein Wert bei Ladungszufluss vor.
  • Ein mit dem Zwischenspeicher 220 verbundenes Mittelwertberechnungsmodul 225 berechnet aus diesen beiden Werten den Mittelwert und übergibt den berechneten Mittelwert als Istwert Q_Ist an ein Vergleichermodul 235. Das Vergleichermodul 235 erhält einen Sollwert Q_Soll dadurch, dass die vom dem Spannungsgeber 200 gelieferte Ausgangsspannung mittels eines für den jeweiligen Injektor im Vorfeld ermittelten Kennfeldes „Ansteuerspannung über Gesamtladungsmenge" 230 in einen Ladungswert umgerechnet wird, der dann unmittelbar dem Wert Q_Soll entspricht. Dem Kennfeld liegt die Beziehung U = Q/C mit C = (effektive) elektrische Kapazität des Injektors bzw. seines Aktors zugrunde.
  • Das Vergleichermodul 235 berechnet die Differenz Q_Soll – Q_Ist. Im Falle, dass sich bei dem Vergleich Q_Ist > Q_Soll ergibt, liefert das Vergleichermodul 235 die Information ,Spannungserniedrigung' an ein Steuermodul 240, welches wiederum mit einem Steueranschluss 245 des Spannungsgebers 200 verbunden ist. Im Gegensatz dazu liefert das Vergleichermodul 235 im Falle von Q_Ist < Q_Soll die Information ,Spannungserhöhung' an das Steuermodul 240. Die Absolutbeträge der Spannungserniedrigung bzw. Spannungserhöhung ergeben sich aus dem Zusammenhang ΔU = Δ(Q_Ist, Q_Soll)/C.
  • Die im Vergleichermodul verarbeiteten Ladungswerte werden ggf. noch über das genannte Kennfeld 230 in entsprechende Spannungswerte umgerechnet. Es versteht sich, dass es bei der Erfindung nicht darauf ankommt, ob in dem Vergleichermodul 235 Ladungswerte oder Spannungswerte verarbeitet werden und die Umrechnung mittels des Kennfeldes 230 dann je nach Erfordernis erfolgt.
  • Gemäß einer alternativen Anordnung bzw. Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Wert Q_Soll nur einmalig anhand einer vor der eigentlichen Inbetriebnahme der zugrundeliegenden Kraftfahrzeuges durchgeführten Nullkalibrierung ermittelt. Dieser Wert Q_Soll wird dann im nachfolgenden Betrieb ständig bzw. unverändert zugrundegelegt. Dies hat den Vorteil, dass einige der vorbeschriebenen Verarbeitungs schritte bzw. Funktionsmodule entfallen können, hat aber gleichzeitig auch den Nachteil, dass sich die Güte des Wertes Q_Soll verringert.
  • Es ist anzumerken, dass die vorbeschriebene Erfassung und Auswertung der in den Injektor einfließenden Ladungsmenge zusammen mit der aus dem Injektor hinausfließenden Ladungsmenge nur bevorzugt ist und daher die gestrichelt umrahmten 255 Funktionskomponenten sowie die beiden Betriebsmodi 250 des Spannungsgebers 200 nicht zwingend erforderlich sind.
  • Es ist zu erwähnen, dass bei der vorgeschlagenen umgebungs- oder betriebspunktabhängigen Umschaltung der technische Effekt zugrunde liegt, dass in der (frühen) Ansteuerphase I des Piezoaktors die gezeigte Aktorerwärmung stattfindet. Aufgrund der relativ starken Temperaturverfälschung bei einer Spannungsmessung wird der Aktor in dieser Phase ladungsbasiert angesteuert bzw. geregelt. In der späteren Ansteuerphase II ist wiederum die spannunsbasierte Steuerung bzw. Regelung geeigneter, da diese generell mit höherer Präzision durchgeführt werden kann.
  • Die vorbeschriebene Vorrichtung bzw. das dieser Vorrichtung zugrundeliegende Verfahren können entweder in Form einer eigenen Steuerschaltung oder in Form eines in einem Motorsteuergerät vorgesehenen Steuerprogrammes implementiert werden.

Claims (8)

  1. Verfahren zur Steuerung eines Einspritzaktors eines Kraftstoffzumesssystems einer Brennkraftmaschine, wobei der Aktor ladungsbasiert oder spannungsbasiert ansteuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ladungsbasierten und der spannungsbasierten Ansteuerung des Aktors in Abhängigkeit einer Umgebungsbedingung und/oder einer Betriebsbedingung des Aktors umgeschaltet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Umgebungsbedingung oder als Betriebsbedingung die Umgebungstemperatur und/oder die Aktortemperatur verwendet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Umgebungsbedingung oder als Betriebsbedingung die Ansteuerspannung des Aktors und/oder die Schaltfrequenz des Aktors verwendet wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb eines vorgebbaren Wertes der Umgebungsbedingung und/oder Betriebsbedingung ladungsbasiert angesteuert wird und dass oberhalb eines vorgebbaren Wertes der Umgebungsbedingung und/oder Betriebsbedingung spannungsbasiert angesteuert wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitliche Veränderung der Umgebungsbedingung oder der Betriebsbedingung in Abhängigkeit von der Ansteuerzeit des Aktors ermittelt wird und in Abhängigkeit von einer auf der genannten Veränderung der Umgebungsbedingung oder der Betriebsbedingung basierenden, vorgebbaren Ansteuerzeit zwischen der ladungsbasierten und der spannungsbasierten Ansteuerung des Aktors umgeschaltet wird.
  6. Vorrichtung zum Betrieb eines ladungsbasiert oder spannungsbasiert ansteuerbaren Einspritzaktors (300) eines Kraftstoffzumesssystems einer Brennkraftmaschine, gekennzeichnet durch Umschaltmittel (315) zur Umschaltung zwischen der ladungsbasierten und der spannungsbasierten Ansteuerung des Aktors (300) in Abhängigkeit von einer Umgebungsbedingung und/oder einer Betriebsbedingung des Aktors (300).
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch mit den Umschaltmitteln (315) zusammenwirkende Sensormittel (310) zur Erfassung der Umgebungsbedingung und/oder der Betriebsbedingung, wobei der Aktor (300) mittels der Umschaltmittel (315) unterhalb eines vorgebbaren Wertes der Umgebungsbedingung und/oder der Betriebsbedingung ladungsbasiert angesteuert wird und oberhalb eines vorgebbaren Wertes der Umgebungsbedingung und/oder Betriebsbedingung spannungsbasiert angesteuert wird.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch Mittel zur Ermittlung eines funktionellen Zusammenhangs zwischen der Umgebungsbedingung bzw. der Betriebsbedingung und der Ansteuerzeit des Aktors (300), wobei die Umschaltmittel (315) in Abhängigkeit von einer vorgebbaren Ansteuerzeit zwischen der ladungsbasierten und der spannungsbasierten Ansteuerung des Aktors (300) umschalten.
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