DE10325124A1 - Frontairbag mit nachgiebiger Aufprallzone - Google Patents
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Abstract
Eine Airbaganordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem aus einem Innenausstattungsteil des Kraftfahrzeuges heraus entfaltbaren Gassack, wobei der Gassack in aufgeblasenem Zustand zur Ausbildung einer nachgiebigen Kopfaufprallzone eingerichtet ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Gassack (14) in aufgeblasenem Zustand wenigstens eine Einbuchtung (15) aufweist, mittels der im Aufprallbereich des Kopfes zwei in Aufprallrichtung gegeneinander bewegliche Aufblasbereiche (16, 17) bereitgestellt sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Airbaganordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem aus einem Innenausstattungsteil des Kraftfahrzeuges heraus entfaltbaren Gassack, wobei der Gassack in aufgeblasenem Zustand zur Ausbildung einer nachgiebigen Kopfaufprallzone eingerichtet ist.
- Eine Airbaganordnung mit den vorgenannten Merkmalen ist in der
US 5 427 410 beschrieben. Der dort beschriebenen Ausgestaltung liegt das Problem zugrunde, daß derartige und aus einem aufblasbaren Gassack ohne zusätzlich vorgesehene weitere besondere Einrichtungen bestehende Airbaganordnungen in aufgeblasenem Zustand eine nahezu gleichmäßige, flächenspezifische Rückhaltesteifigkeit über deren gesamte Oberfläche aufweisen, auf die der Insasse im Unfallgeschehen auftrifft. Da der Mensch einen kleinen und leichten Kopf im Vergleich zum Oberkörper hat, dringt der Oberkörper beim Aufprall auf den sich aufblasenden Gassack unverhältnismäßig stärker in den Gassack ein als der Kopf. Dies ist ganz besonders bei ungegurteten Lastfällen bemerkbar. Hierdurch entsteht eine Verschiebung zwischen Kopf und Oberkörper, welche dazu führt, daß hohe Nackenmomente und Nackenkräfte entstehen können. - Diesem Problem will die in der gattungsgemäßen
US 5 427 410 beschriebene Airbaganordnung dadurch begegnen, daß im Inneren des aufgeblasenen Gassackes eine gesonderte, an ihren seitlichen Enden zur Umgebung hin offene Röhre angeordnet ist, die mit wenigstens einer, dem Kopfbereich des Insassen zugewandten Gasdurchlaßöffnung versehen ist. Trifft somit bei aufgeblasenem Gassack der Insasse mit seinem Kopf auf die äußere Oberfläche des Gassacks auf, so strömt aufgrund des kurzzeitigen Überdrucks ein Gasanteil durch die Gasdurchlaßöffnung in die Röhre und von hier aus in die Atmosphäre. Hierdurch wird die Rückhaltesteifigkeit des Gassackes im Aufprallbereich für den Kopf des Insassen herabgesetzt. - Mit der bekannten Airbaganordnung ist der Nachteil verbunden, daß zum einen das Maß der Reduktion der Steifigkeit des Gassackes im einzelnen kaum bestimmbar ist, und daß zum anderen auch eine Orientierung der Steifigkeitsreduktion kaum zu verwirklichen ist.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer Airbaganordnung mit den eingangs genannten, gattungsgemäßen Merkmalen die Einstellung einer nachgiebigen Kopfaufprallzone zu verbessern.
- Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
- Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß der Gassack in aufgeblasenem Zustand wenigstens eine Einbuchtung aufweist, mittels der im Aufprallbereich des Kopfes zwei in Aufprallrichtung gegeneinander bewegliche Aufblasbereiche bereitgestellt sind. Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, daß durch die Einstellung der Formgebung des aufgeblasenen Gassackes im Kopfaufprallbereich eine definierte Steifigkeitsreduktion herbeiführbar ist. Dabei kann die Airbaganordnung in einem Armaturenbrett oder einem Lenkrad als dem angesprochenen Innenausstattungsteil des Kraftfahrzeuges angeordnet sein.
- Insbesondere ist vorgesehen, dass die Einbuchtung derart angeordnet ist, dass die Aufblasbereiche in der Aufprallrichtung hintereinander angeordnet sind.
- Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Ausbildung der Einbuchtung ein in dem Gassack verlaufendes, mit seinem einen Ende im Bereich des Innenausstattungsteils und mit seinem anderen Ende an dem das Tiefste der auszubildenden Einbuchtung des Gassackes ausbildenden Abschnitt der Gassackhülle angeschlagenes Fangband vorgesehen ist.
- Zur Verbesserung der Ausbildung der Einbuchtung kann nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, daß die in Aufprallrichtung einander gegenüberliegenden Wandabschnitte der Einbuchtung durch ein beim Entfaltungsvorgang zwischen den Wandabschnitten aufgespanntes Spannband positioniert sind.
- Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in wenigstens einem der in Aufprallrichtung gegenüberliegenden Wandabschnitte wenigstens eine Gasauslaßöffnung angeordnet; alternativ kann vorgesehen sein, daß in beiden der in Aufprallrichtung einander gegenüberliegenden Wandabschnitten wenigstens eine Gasauslaßöffnung angeordnet ist.
- Hierbei kann vorgesehen sein, daß jeweils auch mehrere Gasauslaßöffnungen angeordnet sind.
- Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß in der Einbuchtung des Gassacks eine die wenigstens eine Gasauslaßöffnung abdeckende Filtervorrichtung angeordnet ist, wobei vorgesehen sein kann, daß die Filtervorrichtung aus einer Anordnung von zwischen den gegenüberliegenden Wandbereichen der Einbuchtung vorgesehenen Lagen aus einem permeablen Material besteht.
- Die Erfindung sieht in einem Ausführungsbeispiel vor, daß in aufgeblasenem Zustand des Gassackes mehrere Einbuchtungen eingerichtet sind.
- Schließlich kann vorgesehen sein, daß eine sensorgesteuerte Vorrichtung zur Trennung der Fangbänder vorgesehen ist, womit der Vorteil verbunden ist, daß aufgrund einer aktiven Separation der Fangbänder eine Volumenzunahme des Gassackes und somit eine Minderung der Agressivität herbeigeführt werden kann; desweiteren kann eine Veränderung der Positionierung des Gassackes erzielt werden.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
-
1 die Airbaganordnung in Bezug auf einen Fahrzeuginsassen bei aufgeblasenem Gassack vor einem Insassenaufprall, -
2 den Gegenstand der1 bei einem Insassenaufprall, -
3 den aufgeblasenen Gassack gemäß1 in einer Einzeldarstellung. - Wie sich aus den
1 und2 ergibt, geht es um den Schutz eines auf einem Fahrzeugsitz10 sitzenden Insassen11 mittels der erfindungsgemäßen Airbagvorrichtung. Die Fahrzeugkontur ist dabei durch eine Dachlinie12 angedeutet, wobei vor dem Insassen11 ein Armaturenbrett13 als Innenausstattungsteil angeordnet ist, in welchem in dem nicht dargestellten Zustand vor Auslösung der Airbagvorrichtung der in den1 und2 dargestellte aufgeblasene Gassack14 eingefaltet ist. - Der gemäß
1 aus dem Armaturenbrett13 heraus aufgeblasene Gassack14 ist durch eine Einbuchtung15 in zwei durch die Einbuchtung15 getrennte Aufblasbereiche16 und17 unterteilt, wobei der Aufblasbereich16 dem Insassen11 zugewandt ist, während sich der Bereich17 dem Armaturenbrett13 benachbart befindet. Die Herstellung der Einbuchtung15 mit der in1 dargestellten Form wird durch ein Fangband18 erreicht, welches mit seinem einen Ende im Bereich des Armaturenbrettes13 befestigt ist und mit seinem anderen Ende an dem das Tiefste der auszubildenden Einbuchtung15 ausbildenden Abschnitt der Gassackhülle angeschlagen ist. Im äußeren, oberen Bereich der Einbuchtung15 erfolgt eine Begrenzung der Ausbildung der Einbuchtung15 durch ein Spannband19 , welches an den einander gegenüberliegenden Wandabschnitten20 und21 des Aufblasbereiches16 bzw. des Aufblasbereiches17 befestigt ist und für eine entsprechende Formgebung der Einbuchtung15 sorgt. - Wie sich aus
2 ergibt, wird der dem Insassen zugewandte Aufblasbereich16 durch den Kopfaufprall des Insassen11 in die Einbuchtung15 hineinbewegt, wobei die Einbuchtung15 einen ausreichenden Spielraum für die Nachgiebigkeit des Aufblasbereiches16 gibt. Damit ist die gewünschte Reduktion der Rückhaltesteifigkeit des Gassackes14 herbeigeführt. - Wie sich aus
3 ferner ergibt, ist in dem Wandabschnitt20 des Aufblasbereiches16 und in dem gegenüberliegenden Wandabschnitt21 des Aufblasbereiches17 jeweils eine Gasauslaßöffnung22 angeordnet, wodurch eine direkte Anstrahlung des Insassen11 durch die austretenden heißen Gase vermieden ist. Hierbei expandiert das Gas in der Einbuchtung15 so stark, daß sich das Gas bis zum seitlichen Verlassen der Einbuchtung15 bzw. des Gassackes14 ausreichend abkühlt. - Die Positionierung der Gasauslaßöffnung
22 bzw. mehrerer Gasauslaßöffnungen in der Einbuchtung15 kann weiterhin derart erfolgen, daß beim kompletten Zusammendrücken der Einbuchtung15 die entsprechende Gasauslaßöffnung22 abgedeckt wird und somit die Steifigkeit des Gassackes14 angehoben wird. Dadurch steigt der Gassackinnendruck an und führt zu einer erhöhten Schutzwirkung im komprimierten Zustand zur Vermeidung eines Durchschlagens. Dies kann im Falle einer Überlastung der Airbagvorrichtung durch eine hohe Crashschwere oder durch einen schweren Insassen von Vorteil sein. - Wie nicht weiter dargestellt, kann vorgesehen sein, daß in die Einbuchtung
15 Filter, beispielsweise in Form von permeablen Gewebelagen, gespannt werden, um die Partikelemission oder die Schadstoffemission der aus einer Gaslaßöffnung bzw. Gaslaßöffnungen austretenden Gase zu reduzieren. - Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Claims (11)
- Airbaganordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem aus einem Innenausstattungsteil des Kraftfahrzeuges heraus entfaltbaren Gassack, wobei der Gassack in aufgeblasenem Zustand zur Ausbildung einer nachgiebigen Kopfaufprallzone eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Gassack (
14 ) in aufgeblasenem Zustand wenigstens eine Einbuchtung (15 ) aufweist, mittels der im Aufprallbereich des Kopfes zwei in Aufprallrichtung gegeneinander bewegliche Aufblasbereiche (16 ,17 ) bereitgestellt sind. - Airbaganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbuchtung (
15 ) derart angeordnet ist, dass die Aufblasbereiche (16 ,17 ) in der Aufprallrichtung hintereinander angeordnet sind. - Airbaganordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung der Einbuchtung (
15 ) ein in dem Gassack (14 ) verlaufendes, mit seinem einen Ende im Bereich des Innenausstattungsteils (13 ) und mit seinem anderen Ende an dem das Tiefste der auszubildenden Einbuchtung (15 ) des Gassackes (14 ) ausbildenden Abschnitt der Gassackhülle angeschlagenes Fangband (18 ) vorgesehen ist. - Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in Aufprallrichtung einander gegenüberliegenden Wandabschnitte (
16 ,17 ) der Einbuchtung (15 ) durch ein beim Entfaltungsvorgang zwischen den Wandabschnitten (16 ,17 ) aufgespanntes Spannband (19 ) positioniert sind. - Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens einem der in Aufprallrichtung einander gegenüberliegenden Wandabschnitte (
16 ,17 ) wenigstens eine Gasauslaßöffnung (22 ) angeordnet ist. - Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in beiden der in Aufprallrichtung einander gegenüberliegenden Wandabschnitten (
16 ,17 ) wenigstens eine Gasauslaßöffnung (22 ) angeordnet ist. - Airbaganordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Gasauslaßöffnungen (
22 ) vorgesehen sind. - Airbaganordnung nach einem der 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Einbuchtung (
15 ) des Gassacks (14 ) eine die wenigstens eine Gasauslaßöffnung (22 ) abdeckende Filtervorrichtung angeordnet ist. - Airbaganordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtervorrichtung aus einer Anordnung von zwischen den gegenüberliegenden Wandbereichen (
16 ,17 ) der Einbuchtung (15 ) vorgesehenen Lagen aus einem permeablen Material besteht. - Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in aufgeblasenem Zustand des Gassackes (
14 ) mehrere Einbuchtungen (15 ) eingerichtet sind. - Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine sensorgesteuerte Vorrichtung zur Trennung der Fangbänder (
19 ,18 ) vorgesehen ist.
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