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Die
Erfindung geht aus von einem mikromechanisch herstellbaren kapazitiven
Drucksensor, der aufgrund seiner Herstellung eine Minimierung der
benötigten
Chipfläche
durch eine mehrfache Platzausnutzung zeigt.
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Mikromechanische
Sensoren zur Erfassung eines Drucks können auf vielfache Weise hergestellt werden.
Eine gängige
Methode besteht darin, eine geschlossene Kammer, in der ein Bezugsdruck herrscht,
durch eine elastische Membran abzuschließen. Diese Membran trennt die
Kammer von einem äußeren Druck.
Liegt ein Druckunterschied zwischen dem äußeren Druck und dem inneren
Bezugsdruck vor, so verformt sich die Membran. Wird die Membran und
die der Membran gegenüberliegende
Seite der Kammer durch ein elektrisch leitendes Material realisiert,
so kann der Drucksensor als Plattenkondensator angesehen werden.
Durch die Verformung der Membran bei einem aufgetretenen Druckunterschied ändert sich
der Abstand zwischen Membran und der als Gegenelektrode wirkenden
Kammerrückseite. Diese
Abstandänderung äußert sich
in einer messbaren Kapazitätsänderung
des Plattenkondensators. Durch die Erfassung dieser Kapazitätsänderung
lässt sich
daraus der äußere Druck
ableiten. Eine mögliche
Ausführungsform,
wie derartige kapazitive Drucksensoren hergestellt werden können, sind
aus der
DE 44 01 999
C2 oder der
EP
0 714 017 B1 bekannt.
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Neben
dem Aufbau und der Funktionsweise des Drucksensors ist auch die
Ansteuerung des Drucksensors für
die Durchführung
von Messungen bzw. Erfassungen der Druckgrößen bedeutsam. Bei der
EP 0 714 017 B1 werden
beispielsweise die elektrischen Kontakte an die Drucksensoren durch
die der Membran gegenüberliegenden
Elektroden bewerkstelligt. Bei der
DE 44 01 999 C2 wird die elektrische Kontaktierung
des Drucksensors teilweise vor und teilweise nach der Herstellung
des Drucksensors auf dem Substrat bzw. an dem Drucksensor durchgeführt. Bei
beiden beschriebenen Drucksensoren ist somit neben dem eigentlichen
Drucksensor ein weiterer räumlicher
Bedarf auf dem Substrat erforderlich. Demgegenüber wurde in den letzten Jahren
eine vollständige
monolithische Integration von Sensor und Auswerteschaltung erreicht,
wie sie beispielsweise in der
DE 196 25 666 C1 beschrieben wird.
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Sensoren
nach kapazitivem Messprinzip werden für eine ganze Reihe von Messgrößen verwendet,
unter anderem Abstand, Winkel, Druck und Beschleunigung. So kann
jede Messgröße, die
sich in einer Positionsänderung
umsetzen lässt,
kapazitiv gemessen werden. Die Empfindlichkeit der Anordnung lässt sich
beispielsweise dadurch erhöhen, dass
die Elektrodenabstände
des kapazitiven Sensors sehr klein ausgestaltet werden. Durch den
Aufbau eines Drucksensors mit Hilfe der Mikromechanik können so
extrem geringe Elektrodenabstände
und somit eine sehr hohe Empfindlichkeit erreicht werden. Die Messempfindlichkeit
des kapazitiven Sensors kann jedoch durch die Kabelverbindung des Sensorelements
mit der nicht-integrierten Messschaltung beeinträchtigt werden. So können neben der
Einwirkung von äußeren elektronischen
Feldern in der Umgebung auch die Kabelverbindungen zu einer Verfälschung
des Messsignals führen.
Dies kann beispielsweise durch die in den Kabeln auftretenden Kabelkapazitäten geschehen,
die teilweise erhebliche Störungen
erzeugen können.
Zur Verringerung der Kabellängen
und damit der Kabelkapazitäten
ist deshalb eine räumliche
Nähe der
Sensorelektroden zur Messschaltung anzustreben. Dieses Problem wurde
im Laufe der Entwicklung der Mikroelektronik dadurch gelöst, dass
eine Messschaltung unmittelbar neben dem eigentlichen Sensor auf
demselben Substrat integriert angeordnet wurde.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
Erfindung beschreibt ein Herstellungsverfahren, das auf einem Substrat
mittels eines mikromechanischen Aufbaus durchgeführt wird, bzw. einen durch
das Herstellungsverfahren hergestellten Drucksensor. Bei diesem
Herstellungsverfahren weist das Substrat Schaltelemente einer elektrischen Schaltung
auf. Weiterhin weist der Drucksensor wenigstens ein Sensorelement
auf, wobei ein erste Sensorelement zur Kapazitätsmessung wenigstens eine Membran
und einen Hohlraum aufweist. Dieser Hohlraum wird auf der einen
Seite durch die Membran und auf der der Membran gegenüberliegenden
Seite durch eine erste Schicht begrenzt. Vorteilhafterweise sind
zur Kapazitätsmessung
mit dem Drucksensor die Materialien, aus denen sowohl die Membran,
als auch die erste Schicht besteht, elektrisch leitfähig. Der
Kern der Erfindung besteht nun darin, dass die erste Schicht auf
oder im Substrat erzeugt wird, wobei die erste Schicht auf der Substratoberfläche einen
Bereich abdeckt, der durch die Fläche der darunter, im oder auf
dem Substrat befindlichen elektrischen Schaltung oder der zur elektrischen
Schaltung gehörenden
Schaltelemente definiert ist. Vorteilhafterweise ist die elektrische
Schaltung direkt auf der Oberfläche
des Substrats angeordnet, die erste Schicht direkt auf der elektrischen
Schaltung aufgebracht. In einer besonderen Ausführung der Erfindung weist die
erste Schicht, beispielsweise durch eine Maske beim Aufbringen oder
einem entsprechenden Ätzprozess
eine Struktur auf der Substratoberfläche auf.
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Durch
den räumlichen
Aufbau des kapazitiven Drucksensors direkt oberhalb der elektrischen Schaltung
kann ein energiesparender Betrieb des kapazitiven Auswerteprinzips
ermöglicht
werden. Weiterhin ist durch die mögliche zweifache Platznutzung (mikroelektromechanische
Struktur über
der Schalt-Elektronik) eine Minimierung der benötigten Chipfläche bzw.
Sensorfläche
möglich.
Mit der Abdeckung der Elektronik durch den Drucksensor ist weiterhin
auch eine Beeinträchtigung
der Schaltung durch mechanische äußere Einflüsse verringert.
Somit wird ebenfalls eine mögliche
mechanische Beschädigung
des Drucksensors bzw. des gesamten Aufbaus minimiert. Da die mikroelektromechanische Struktur
(MEMS) und die Elektronik unabhängig
voneinander prozessiert werden, ist somit die Anpassung des Prozesses
zur Herstellung der Schaltung (beispielsweise durch einen CMOS-Prozess)
an Folgegenerationen problemlos möglich.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der kapazitive
Drucksensor in mehreren Schritten hergestellt. Dabei wird in einem
ersten Schritt die strukturierte erste Schicht auf das Substrat aufgebracht.
Um eine Auswertung des Sensorsignals durch die elektrische Schaltung
zu ermöglichen,
ist dabei insbesondere vorgesehen, dass die erste Schicht eine leitfähige Verbindung
zur elektrischen Schaltung aufweist. Daran anschließend wird
in einem weiteren Schritt eine zweite strukturierte dielektrische
Schicht aufgebracht. Vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass diese
zweite Schicht die erste Schicht wenigstens teilweise bedeckt. Daran
anschließend
wird eine dritte strukturierte Schicht aufgebracht, wobei diese
dritte Schicht im weiteren Herstellungsprozess als Opferschicht
vorgesehen ist. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung verwendet die
dritte Schicht als Planerasierungsschicht, mit der die strukturierte
zweite Schicht planarisiert werden kann. Aus diesem Grund ist vorteilhafterweise
eine Abstimmung der Strukturen der zweiten und dritten Schicht notwendig.
Mit dieser Abstimmung kann erreicht werden, dass die dritte Schicht
wenigstens teilweise einen unmittelbaren Kontakt zur ersten Schicht erhält und/oder
diese dritte Schicht sich räumlich oberhalb
einer zur Substratoberfläche
senkrechten Projektion der Schaltelemente der elektrischen Schaltung
befindet. Durch die Planarisierungswirkung der dritten Schicht erhält man nach
dem Aufbringen eine nahezu plane Bedeckung des Substrats. An das
Aufbringen der dritten Schicht folgt das Aufbringen einer vierten
strukturierten Schicht, wobei vorteilhafter Weise diese vierte Schicht
Zugangsöffnungen
durch die vierte Schicht hindurch auf die dritte Schicht aufweist.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung werden diese Zugangsöffnungen derart
in der vierten Schicht erzeugt, dass verschiedene voneinander isolierte
Teile der vierten Schicht entsehen. Durch die so erzeugten Zugangsöffnungen
wird in einem weiteren Schritt die dritte Schicht zumindest teilweise
entfernt werden, so dass ein Hohlraum erzeugt wird, der für die Kapazitätsmessung
im ersten Sensorelement unerlässlich
ist. Die Herstellung des kapazitiven Drucksensors wird mit dem Aufbringen
einer fünften
Schicht abgeschlossen. Vorteilhafterweise fungiert die fünfte Schicht
als Verschluss-Schicht, wobei vorgesehen ist, dass die Verschlussschicht
die wenigstens eine Zugangsöffnung
in der vierten Schicht verschließt. Erfindungsgemäß ist jedoch
vorgesehen, dass dieser Verschluss den erzeugten Hohlraum wenigstens
nicht vollständig
ausfüllt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in dem kapazitiven
Drucksensor neben dem ersten Sensorelement ein zweites Sensorelement vorgesehen.
Bei der Herstellung dieses zweiten Sensorelements wird vorteilhafter
Weise auf das Substrat die strukturierte erste Schicht aufgebracht.
Zur Ansteuerung und zur Auswertung der mit dem Sensorelement aufgenommenen
Druckwerte ist dabei vorgesehen, dass die erste Schicht eine elektrische
Verbindung zur elektrischen Schaltung aufweist. Dabei kann in einer besonderen
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Schaltung,
die sich unter dem ersten Sensorelement befindet, nicht identisch
ist, die sich unter dem zweiten Sensorelement unterscheidet. Nach
dem Aufbringen der ersten Schicht wird eine zweite dielektrische
Schicht derart aufgebracht, dass sie wenigstens teilweise die erste Schicht
bedeckt. In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die zweite dielektrische Schicht die erste Schicht komplett
bedeckt. In einem weiteren Schritt wird eine vierte strukturierte Schicht
aufgebracht. In einer Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen,
dass diese vierte Schicht Zugangsöffnungen durch die vierte Schicht auf
die dritte Schicht aufweist. Als nächster Schritt ist bei der
Herstellung des zweiten Sensorelements vorgesehen, eine fünfte Schicht
als Verschluss-Schicht aufzubringen. In einer besonderen Ausgestaltung
der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass die Verschlussschicht die
Zugangsöffnungen
in der vierten Schicht verschließt, ohne die erzeugten Zugangsöffnungen vollständig auszufüllen. Weiterhin
ist vorgesehen, dass ein Hohlraum in den Zugangsöffnungen zurückbleibt,
der verhindert, dass die zweite und die fünfte Schicht einen thermischen
oder elektrischen Kontakt aufweisen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden das erste und
das zweite Sensorelement des kapazitiven Drucksensors im gleichen
Herstellungsprozess hergestellt. Vorteilhafterweise geschieht das
dadurch, dass die Strukturierung der Schichten und/oder die Schichtmaterialien
der beiden Schichten aufeinander abgestimmt sind. Eine besondere
Ausgestaltungsform wird dadurch realisiert, dass die erste Schicht
des ersten Sensorelements keinen direkten elektrischen Kontakt zur
ersten Schicht des zweiten Sensorelements aufweist. Somit können beide
Sensorelemente getrennt voneinander angesteuert werden und von einander
unabhängig
Druckmesswerte liefern.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die erste Schicht
durch das Aufbringen von Metall als untere Elektrode des Plattenkondensators erzeugt.
Darüber
hinaus ist aber auch möglich,
die untere Elektrode bzw. die Gegenelektrode als difundierte Gegenelektrode,
beispielsweise als Teil der elektrischen Schaltung, herzustellen.
Dies hat den zusätzlichen
Vorteil, dass eine lineare Kennlinie bei der Aufnahme der Messwerte
zu erwarten ist. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin,
dass
- – die
zweite Schicht aus TEOS (Tetraetoxylsilan oder Tretraethylortosilicat)
besteht, und/oder
- – die
dritte Schicht aus Germanium besteht und/oder
- – die
vierte Schicht aus SiGe besteht und/oder
- – die
zweite und die fünfte
Schicht aus dem gleichen Material besteht, und/oder
- – die
fünfte
Schicht eine Planarisierung der Oberfläche bewirkt.
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Vorteilhafter
Weise wird durch das beschriebene Herstellungsverfahren ein kapazitiver
Drucksensor hergestellt. In einer besonderen Ausgestaltungsform
der Erfindung besteht dabei der kapazitive Drucksensor aus einem
ersten Sensorelement zur Erfassung eines Absolutdrucks und einem
zweiten Sensorelement zur Erfassung eines Referenzwertes. Dabei
ist vorgesehen, dass der Referenzwert des zweiten Sensorelements
von der Erfassung des Druckwertes des ersten Sensorelements und/oder eines äußeren, auf
den Drucksensor wirkenden Drucks unabhängig ist. Durch diese Anordnung
kann durch die gleichzeitige Aufnahme des Absolutdruckes und des
Referenzwertes eine größere Genauigkeit
der Druckbestimmung erreicht werden. Durch die Bestimmung der Referenz
und Nutzkapazität
durch das selbe Dielektrikum (TEOS-Schicht) ergibt sich ein verbesserter
Kapazitätsabgleich
der Sensorelemente.
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Durch
die vorliegenden Erfindung wird auf einem in einem beliebigen Halbleiterprozess
hergestellten fertig prozessierten Wafer (Zur Erzeugung der elektrischen
Schaltung) ein Nieder-Temperatur-Backend-Prozess angeschlossen.
Durch diese Niedertemperaturprozessierung ist die Wahl der Materialien
und der Prozess-Schritte besonders entscheidend für die Herstellung
des Drucksensors.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen bzw.
aus den abhängigen
Patentansprüchen.
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Zeichnungen
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In
den Zeichnungen 1a bis 1f sind die wesentlichen Verfahrensschritte
zur Herstellung eines kapazitiven Drucksensors nach dem vorgestellten Verfahren
aufgezeigt.
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Ausführungsbeispiel
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Anhand
der 1a bis 1f wird im Folgenden ein
Herstellungsverfahren beschrieben, mit dem ein erfindungsgemäßer kapazitiver
Drucksensor hergestellt werden kann.
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Grundlage
der Herstellung eines erfindungsgemäßen kapazitiven Drucksensors
ist ein Substrat 1, auf bzw. in dem sich Schaltelemente
einer elektrischen Schaltung 2 befinden. Dabei besteht
die Möglichkeit,
die elektrischen Schaltelemente 2 durch einen beliebigen
Halbleiterprozess herzustellen. So ist beispielsweise die Herstellung
der elektrischen Schaltung 2 mit Hilfe eines CMOS-Prozesses
denkbar. Als Alternative kann auf ein Substrat 1 eine fertige
Schaltung 2 aufgebracht werden oder die Schaltung 2 aus
fertigen Schaltelementen zusammengestellt sein. An dem mit der Herstellung
der Schaltung verbundenen Prozess wird ein Nieder-Temperatur-Backend-Prozess
angeschlossen. Somit kann die Herstellung eines Schaltkreises 2,
der zusätzlich
zur Ansteuerung auch den Auswerteschaltkreis des kapazitiven Drucksensors
darstellen kann, in einer Prozessfolge unabhängig vom Herstellungsprozess
des Drucksensors realisiert werden.
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Im
Folgenden sollen mehrere Verfahren gleichbedeutend miteinander angewandt
werden können,
die das strukturierte Aufbringung einer Schicht ermöglichen.
Dabei handelt es sich zum einen um das Aufbringen einer Schicht,
die bereits vor dem Aufbringen eine Struktur aufweist. Weiterhin kann
darunter verstanden werden, dass die Schicht, beispielsweise durch
eine Maske, nur an bestimmten Stellen auf das Substrat aufgebracht
wird uns somit eine Struktur auf der Oberfläche aufweist. Schlussendlich
soll ebenso die Möglichkeit
nutzbar sein, nach dem Aufbringen des Materials auf das Substrat durch Ätzprozesse
an bestimmten Stellen Material zu entfernen, um ebenso eine strukturierte
Oberfläche zu
erhalten. Durch jede der so beschriebenen Verfahren ist eine Strukturierung
der Oberfläche
denkbar, so dass sie alternative Herstellungsprozesse für das vorliegende
Herstellungsverfahren darstellen sollen.
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Wie
in 1a schematisch dargestellt
ist, wird in einem ersten Schritt zur Herstellung des kapazitiven
Drucksensors eine erste leitfähige
Schicht 3 auf bzw. in dem Substrat 1 erzeugt.
Dabei ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
vorgesehen, dass die erste Schicht 3 eine elektrische Verbindung
mit der elektrischen Schaltung 2 aufweist. Dabei kann die erste
Schicht 3 entweder durch einen direkten Kontakt oder einen
durch eine elektrisch leitfähige
Verbindung hergestellten Kontakt zu der darunter liegenden Schaltung 2 ermöglicht werden.
Vorzugsweise wird dieser Kontakt durch eine Metallisierung der Elektronik
durchgeführt,
wobei alternativ auch leitende Nicht-Metalle für die erste Schicht 3 verwendet werden
können.
Mit einer Strukturierung dieser ersten Schicht 3 soll ein
möglichst
platzsparender Aufbau der Kombination aus Auswerteschaltung und Drucksensor
erreicht werden. Dies kann besonders effizient dadurch erreicht
werden, dass die erste Schicht 3 räumlich oberhalb der Auswerteschaltung 2 auf
das Substrat 1 aufgebracht wird. Wurde die elektrische
Schaltung 2 im vorhergehenden Halbleiterprozess tiefer
im Substrat 1 hergestellt, d.h. wurde die elektrische Schaltung 2 nicht
direkt an der Oberfläche
hergestellt, so sorgen elektrische Verbindungen von der Schaltung 2 zur
Substratoberfläche
dafür,
dass die Schaltung 2 und die erste Schicht 3 elektrisch
miteinander verbunden sind.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird davon ausgegangen, dass der kapazitive Drucksensor zwei Sensorelemente
Cnutz bzw. Cref umfasst,
wobei das erste Sensorelement eine druckabhängige Messgröße und das
zweite Sensorelement eine die Referenzkapazität repräsentierende Messgröße liefert.
In weiteren Ausführungsbeispielen
kann dabei vorgesehen sein, dass nur der Absolut- oder der Relativdruck
in Verbindung mit der Referenzkapazität gemessen wird, wobei die
Referenzkapazität
zur Kalibrierung der Messgrößen verwendet
wird. Entsprechend diesen Ausführungsbeispielen
kann jedoch vorgesehen sein, dass nur ein erstes oder ein zweites
Sensorelement hergestellt und genutzt wird.
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Zur
Herstellung eines Drucksensors aus zwei Sensorelementen, die unabhängig voneinander Druck-
bzw. Referenzgrößen liefern,
ist es notwendig, die erste Schicht 3 beider Sensorelemente
zu trennen. Dies kann durch die Strukturierung der ersten Schicht
erreicht werden. Günstigerweise
weisen in dieser Ausführungsform
der Erfindung zur besseren Messwertaufnahme die beiden Sensorelemente Cnutz bzw. Cref separate
Schaltungen 2 auf.
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Im
nächsten
Herstellungsschritt des Verfahrens wird, wie auch in 1a dargestellt wird, als zweite
Schicht 4 ein dielektrisches Material aufgebracht. Bei
diesem dielektrischen Material handelt es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel
um TEOS (Tetraetoxylsilan oder Tetraethylortosilicat). Diese zweite
Schicht 4 und damit das TEOS wird anschließend strukturiert.
Eine mögliche
Darstellung dieser Strukturierung zeigt 1b. Die Struktur des TEOS wird dabei
so gewählt,
dass die erste Schicht 3 des zweiten Sensorelements Cnutz bzw. Cref mit
einer vorgegebenen Schichtdicke bedeckt ist. Die erste Schicht 3 des
ersten Sensorelement Cnutz soll demgegenüber jedoch
oberhalb der Schaltung 2 wenigstens teilweise frei bleiben,
d.h. keine TEOS-Bedeckung aufweisen. Im folgenden Schritt wird eine
dritte Schicht 5 aufgebracht, die im weiteren Verfahren
als Opferschicht dient. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird für diese
dritte Schicht Germanium verwendet, wobei auch andere Halbleitermaterialien
(z.B. SiXGeY) verwendbar
sind. Wie in 1c dargestellt, wird
diese dritte Schicht 5 so strukturiert aufgebracht, dass
sie die von der TEOS-Schicht 4 nicht bedeckten Stellen
auf der ersten Schicht 3 bedeckt. Weiterhin ist aus 1c ersichtlich, dass die
Schichtdicke der dritten Schicht 5 (Germanium) derjenigen
der TEOS-Schicht 4 angepasst wird. Es stellt sich somit nach
dem Aufbringen der Germaniumschicht 5 ein planarisierender
Effekt ein, d.h. die Oberfläche
aus Germanium 5 und TEOS 4 im wesentlichen plan
ist. Eine weitere Möglichkeit,
eine planare Oberfläche
zu erzeugen besteht darin, Germanium ganzflächig auf die Oberfläche aufzubringen
und mit einer CMP (Chemisch-mechanischen Polierung) anschließend wenigstens
teilweise wieder zu entfernen. Da bei einem solchen Prozess ein
deutlicher Unterschied beim Entfernen von Germanium und TEOS zu
beobachten ist, kann auf einfache Weise eine vollständige Verfüllung der
Aussparung im TEOS 4 mit anschließender Einebnung stattfindet,
da die CMP auf TEOS gestoppt wird.
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Der
nächste
Schritt im Herstellungsverfahren stellt das Aufbringen einer vierten
Schicht 6 dar. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird für diese
vierte Schicht 6 das Material Silizium-Germanium verwendet.
Allgemein ist für
diese vierte Schicht 6 die Voraussetzung gefordert, dass
es sich um ein leitendes Material handelt. Diese leitende vierte
Schicht 6 stellt dabei die Membran des kapazitiven Drucksensors
dar, wohingegen die erste Schicht 3, die gegenüberliegende
Elektrode repräsentiert.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann das Material, aus dem die erste Schicht 3 besteht
auch erst nach dem Aufbringen durch eine entsprechen geeignete Prozessierung
und Behandlung seine Leitfähigkeit
erhalten.
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Um
in einem weiteren Schritt die dritte Schicht 5, die sog.
Opferschicht, herauszulösen,
wird die vierte Schicht 6 ebenfalls strukturiert (siehe 1d), so dass sie Zugangsöffnungen 7 aufweist. In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass diese Zugangsöffnungen die
vierte Schicht 6 in mehrere voneinander separierte Teile
unterteilt, sodass eine eindeutige Zuordnung der entsprechenden
Teil zu den Sensorelementen durchgeführt werden kann. Durch die
so entstandenen Zugangsöffnungen 7 kann
in einem weiteren Schritt die dritte Schicht 5 bzw. die
Germaniumschicht durch die vierte Schicht 6 hindurch entfernt werden.
Dabei ist es nicht notwendig, die komplette Germaniumschicht herauszulösen, solange
ein ausreichend großer
Nutz-Hohlraum 8 (siehe 1e)
erzeugt werden kann. Die Entfernung einer Germaniumopferschicht 5 durch
eine Zugangsöffnung 7 in
einer als Membran ausgebildeten Schicht 6 ist aus dem Stand
der Technik bekannt und soll deshalb hier nicht näher beschrieben
werden.
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Mit
einer Verschlussschicht 9 werden die Zugangsöffnungen 7 in
der vierten Schicht 6 verschlossen, so dass ein Hohlraum
entsteht. Im Bereich des ersten Sensorelements Cnutz besteht
dieser Hohlraum 8, wie aus 1f zu
erkennen ist, aus dem vormals mit Germanium ausgefüllten Bereich 5 und
dem unteren Teil der Zugangsöffnung 7 in
der vierten Schicht. Im Bereich des zweiten Sensorelements Cref, d.h. räumlich oberhalb der ersten
Schicht 2 des zweiten Sensorelements, besteht der Hohlraum
aus dem unteren Teil der Zugangsöffnung 7 durch
die vierte Schicht G. Dieser Hohlraum im zweiten Sensorelement Cref stellt die Isolierung der unterschiedlichen Teile
der vierten Schicht dar. Es ist deshalb darauf zu achten, dass mit
der Verschlussschicht 9 sicher gestellt wird, dass die
Zugangsöffnungen 7 verschlossen
werden, ohne
- – den darunter liegenden Hohlraum
vollständig aufzufüllen und/oder
- – einen
durchgehenden Kontakt der vierten Schicht (Silizium-Germanium) herzustellen.
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Vorteilhafterweise
wird mit der Verschlussschicht eine Planarisierung oberhalb der
beiden Sensorelemente durchgeführt.
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Zur
Verhinderung von Ungenauigkeiten in der Druckerfassung ist vorgesehen,
dass das therm./elektr. Verhalten beider Sensorelemente aufeinander
angepasst werden.
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Mit
einem im vorstehenden Ausführungsbeispiel
hergestellten Drucksensor kann somit ein energiesparendes kapazitives
Auswerteprinzip realisiert werden. Durch den Aufbau der Nutz- und
Referenzkapazität
mit dem selben Dielektrikum (Beispielsweise durch TEOS) kann ein
optimaler Kapazitätsabgleich
durchgeführt
werden. Weiterhin stellt die einfache oberflächenmikromechanische MEMS-Prozessierung
eine Vereinfachung der Drucksensorherstellung dar. Durch die unabhängigen Herstellungsprozesse
der Elektronik und des MEMS sind jedoch die Wahl der Materialien
und der Prozess-Schritte zur Niedertemperaturprozessierung besonders
entscheidend. Durch die Abdeckung der elektrischen Schaltung mit
dem Drucksensor bzw. durch die Abschirmung der zusätzlich aufgebrachten
Schichten ist weiterhin die Elektronik (elektronische Schaltung)
weniger empfindlich gegenüber
mechanischen Störungen.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird die erste Schicht durch eine Behandlung der Substratoberfläche oder
das Einbringen von Teilchen in das Substrat erzeugt. Dadurch kann
sowohl an der Substratoberfläche,
aber auch im Inneren des Substrats eine Schicht erzeugt werden,
die gegenüber
dem sie umgebenden Substrat ein leitfähiges Verhalten aufweist. Ein
derartiger Herstellungsprozess der erste Schicht erzeugt somit eine
diffundierte Gegenelektrode im Substrat.
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Befindet
sich die erste Schicht gänzlich
im Substrat und wird dabei von einer nichtleitfähigen Substratschicht mit nicht
zu vernachlässigender
Dicke bedeckt, so kann weiterhin bei entsprechenden Druckverhältnissen
ein Kontakt zwischen den beiden Elektroden des Plattenkondensators
verhindert werden, ohne die Funktionsfähigkeit des Drucksensors zu
beeinträchtigen.