DE10324475B4 - Kalibriereinrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Kalibriereinrichtung zur Kalibrierung von extrudierten Endlosprofilen, insbesondere Rohren, umfassend einen in seinem Kalibrierdurchmesser verstellbaren Kalibrierkorb.
- Kalibriereinrichtungen werden beispielsweise zur Kalibrierung von extrudierten Endlosprofilen, insbesondere Rohren, verwendet. Dabei wird in einem Extruder zunächst eine Kunststoffschmelze aufbereitet, welche durch eine Austrittsdüse formgebend bearbeitetet wird. Zur Sicherstellung der gewünschten Dimensionierung des Endlosprofils, durchläuft dieses nach der Formgebung die Kalibriereinrichtung, in der es dimensionsgenau kalibriert wird.
- Bei der Herstellung von Kunststoffrohren war es bis vor einiger Zeit notwendig, für unterschiedliche Wanddicken oder Außendurchmesser verschiedene Kalibriereinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Dazu mussten die Werkzeuge ausgewechselt werden, was ein Stillsetzen der Maschine erforderte und damit zu Ausfallzeiten führte.
- In der
DE 198 43 340 C2 ist daher vorgeschlagen, eine einstellbare Kalibriereinrichtung für unterschiedliche Rohrdimensionen zu verwenden. Diese Kalibriereinrichtung besteht beispielsweise aus einer Vielzahl von Lamellen, die an der Außenseiten des zu kalibrierenden Rohrs über den Umfang verteilt und im Abstand zueinander angeordnet sind. In Produktionsrichtung des Rohres gesehen, sind eine Vielzahl solcher Lamellenkränze innerhalb einer Kalibrierstation angeordnet, wobei die einzelnen Lamellen der einzelnen Lamellenkränze auf Lücke zueinander stehen, wodurch eine problemlose Verstellung der einzelnen Lamellen des einzelne Kranzes gegenüber den Lamellen des nachfolgenden Kranzes oder des vorhergehenden Kranzes möglich ist. Die Lamellen sind segmentweise zu einem Lamellenblock zusammengefasst und von einer Haltekonstruktion getragen. Die Haltekonstruktion wiederum ist mit dem Gehäuse in radial verstellbarer Weise verbunden. - Bei niedrigen Liniengeschwindigkeiten können jedoch die Qualität des Rohres beeinträchtigende Effekte auftreten. Zum einen kann die im Einlaufbereich des Kalibrierkorbes noch zähflüssige Schmelze durch einen herrschenden Unterdruck zwischen zwei Dimensionskränze mehr oder minder eingezogen werden. Dadurch weist die Oberfläche des Rohres leichte Wellen auf. Zum anderen bildet sich insbesondere bei kleinen Rohrdurchmessern die durch die einzelnen Lamellensegmente definierte Polygonalität auf den Rohren ab. Dies führt zu leichten Kanten auf der Rohroberfläche, die zwar nahezu nicht messbar, dennoch aber fühlbar sind.
- Aus der
DE 32 43 140 A1 ist ein Verfahren zum Kalibieren von Endlosprofilen aus Kunststoff bekannt. Um übermäßige Reibungskräfte zwischen dem Kalibrierkorb und dem Endlosprofil zu vermeiden, wird der Kalibrierkorb in eine kontinuierliche Drehung versetzt, die ein Vielfaches der Extrusionsgeschwindigkeit beträgt. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kalibriereinrichtung zur Verfügung zu stellen, die diese Nachteile vermeidet und ein Produkt mit hoher Oberflächengüte gewährleistet.
- Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist es, den Kalibrierkorb während der Produktion zu drehen. Insbesondere ist der gesamte Kalibrierkorb drehbar gelagert und mit einem Antrieb versehen, der ihn während der Profil- bzw. Rohrproduktion um seine Längsachse dreht.
- Auf diese Weise wird erreicht, dass sich die Position der einzelnen Segmente permanent verändern. Durch die gleichzeitige axiale Bewegung des erkaltenden Schmelzestranges werden die beiden oben beschriebenen Effekte vermieden. Auch variieren – in axialer Richtung gesehen – die Abstände zwischen den Dimensionskränzen ständig, so dass auch ein Einsaugen der Schmelze zwischen zwei Lamellen vermieden ist. Auch kann sich die konstruktionsbedingte Polygonalität bei kleinen Rohrdimensionen nicht auf das Rohr übertragen, da starre Kanten, die sich entlag des Kalibrierkorbes erstrecken, vermieden sind.
- Mit Hilfe der Drehung des Kalibrierkorbes ist damit eine Rohrproduktion mit einer hohen Oberflächengüte auch bei niedrigen Liniengeschwindigkeiten möglich.
- Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist der drehbare Kalibrierkorb unter Zwischenschaltung einer Dreheinrichtung an einer Halterung angeordnet. Die sich gegeneinander drehenden Teile der Dreheinrichtung können dabei kugelgelagert sein. Als Antrieb wird vorzugsweise ein Elektromotor verwendet, der entweder direkt oder indirekt über einen Riemen oder eine Kette mit dem zu drehenden Teil der Dreheinrichtung verbunden ist. Auch die Verstellung des Kalibrierkorbes selbst kann mittels eines Elektromotors erfolgen.
- Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beigelegten Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in:
-
1 : eine schematische Schnittdarstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kalibriereinrichtung senkrecht zur Produktionsrichtung eines Rohres, -
2 : eine erfindungsgemäße Kalibriereinrichtung wie in1 in schematischer Teil-Schnittansicht parallel zur Produktionsrichtung mit Dreheinrichtung, -
3a : eine Frontansicht einer Dreheinrichtung für eine erfindungsgemäße Kalibriereinrichtung aus2 , -
3b : eine Schnittdarstellung einer Dreheinrichtung gemäß3a , -
3c : einen vergrößerten Detailausschnitt aus3b und -
4 : eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kalibriereinrichtung mit Antriebseinheiten. - Eine vollständige Anordnung einer Vorrichtung zur Herstellung eines Kunststoffrohres inklusive Extruder, Vakuumeinrichtung und Kalibrierkorb kann aus der
DE 198 43 340 C2 entnommen werden. In dieser ist ein bereits verstellbarer Kalibrierkorb dargestellt. Der verstellbare Kalibrierkorb ist dabei eine Kernkomponente einer Rohrextrusionsanlage mit Dimensionswechselmöglichkeit. Er übernimmt die formgebende Aufgabe einer Standardkalibrierung, kann jedoch über den konstruktionsbedingt vorgegebenen Durchmesserbereich stufenlos verstellt werden. - Ermöglicht wird diese Verstellung dadurch, dass die am Rohr anliegende Fläche durch eine große Vielzahl von einzelnen Segmenten gebildet wird. Die in
1 dargestellten Segmente18 besitzen dabei entlang der Umfangsrichtung des Rohres eine Rundung, die dem größtmöglichen Rohraußendurchmesser entspricht und sind zu einzelnen Segmentkränzen zusammengefasst. Diese Segmentkränze sind in Produktionsrichtung gesehen, beabstandet, jedoch dicht hintereinander liegend. Zwei aufeinander folgende Segmentkränze sind zu einem Dimensionskranz zusammengefasst, welche versetzt auf Lücken zueinander angeordnet sind. Dadurch wird gewährleistet, dass keinerlei Zwischenräume oder Abstände zwischen umfangsmäßig benachbarten Lamellen beim Durchlauf des Rohres durch den Kalibrierkorb entstehen. Die einzelnen Segmentoberflächen bilden gemeinsam eine im wesentlichen glatte Rohrinnenfläche mit im wesentlichen kreisrunder Geometrie (bei kleinen Durchmessereinstellungen stärkere polygonale Ausbildung). - Die in Produktionsrichtung des Rohres axial hintereinander liegenden Segmente
18 sind über eine Trägerstruktur zu einem Segmentblock16 zusammengefasst. Die Trägerstruktur ist mit einer Halterung- und Betätigungsvorrichtung verbunden, welche die jeweiligen Segmentblöcke in radial verstellbarer Weise mit dem Gehäuse des Kalibrierkorbes verbindet. Das Gehäuse des Kalibrierkorbes besteht beim vorliegenden Ausführungsbeispiel aus zwei koaxial ineinander angeordneten Zylinderabschnitten12 und14 . In diesen Zylinderabschnitten sind die einzelnen Segmentblöcke16 kreisförmig aufgenommen. - Die Segmentblöcke umfassen hintereinander angeordnete Lamellen
18 , die an zwei Tragstäben befestigt sind. Die Tragstäbe bilden die vorgenannt erwähnte Trägerstruktur. An den Tragstäben wiederum sind in Axialrichtung beabstandet zwei Spindelträger mit Außengewindeabschnitten angeordnet. - Bei einer fertig montierten Kalibriereinrichtung sind die Außengewindeabschnitte in zugehörigen Bohrungen der Gehäusezylinder
12 und14 aufgenommen. Zwischen den beiden Gehäusezylindern12 und14 ist für jeden Außengewindeabschnitt eine Zahnradmutter22 vorgesehen, die mit dem Außengewinde des Außengewindeabschnittes in verstellbare Weise zusammenwirkt. - Senkrecht zur Produktionsrichtung des Rohres
24 , sind vorliegend12 Segmentblöcke kreisförmig angeordnet (vgl.1 ). Jeder Segmentblock besitzt jeweils zwei Spindelträger20 , die axial beabstandet sind (2 ) und jeweils mit einer zugehörigen Zahnradmutter22 zusammenwirken. Die Zahnradmuttern22 wiederum werden durch einen Zahnradring26 der sich umfangsmäßig zwischen den axial beabstandeten Zahnradmuttern22 erstreckt, gemeinsam verstellt. Dazu besitzt der Zahnradring26 an seinen beiden Rändern mit den Zahnradmuttern22 kämmende Zähne. Am Außenumfang besitzt der Zahnradring ebenfalls eine Zahnung, mit der er mit einem Zahnriemen zusammenwirkt. - Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist, wie in
4 näher dargestellt, ein Elektromotor mit einem Zahnrad (Bezugsziffer74 ) seitlich des Zahnradringes26 angeordnet, und treibt diesen einen Zahnriemen76 an. - Durch Betätigung des Zahnradringes
26 relativ zu den Zahnradmuttern22 können alle Segmentblöcke gleichzeitig und in gleicher Weise radial nach Außen oder Innen verstellt werden. Werden alle Segmentblöcke in gleicher Weise radial verstellt, so ergibt sich ein veränderlicher Kalibrierdurchmesser. Im Bereich der Verstellmöglichkeit lässt sich damit der Außendurchmesser des zu kalibrierenden Rohres24 definieren. - In
2 ist ein Befestigungsrahmen60 zu erkennen, der ringförmig ausgebildet ist und fest an einem nicht näher dargestellten Gestell befestigt ist. An diesem Befestigungsrahmen60 ist eine ebenfalls im wesentlichen ringförmig ausgebildete Dreheinrichtung40 angeordnet, an der wiederum der Kalibrierkorb10 befestigt ist. Die Dreheinrichtung ist in2 nur schematisch dargestellt und soll die Befestigung des Kalibrierkorbes10 an der Halterung60 zeigen. Sowohl die Dreheinrichtung40 wie auch die Halterung sind in ihrem Inneren Hohl ausgebildet, so dass das in den Kalibrierkorb in -
2 rechts eintretende Rohr durch diese beiden Elemente aus der gesamten Vorrichtung austreten kann. - Die Dreheinrichtung ist näher in den
3a bis c gezeigt. In der3a ist eine Frontansicht einer Dreheinrichtung mit im wesentlichen 3 zusammenwirkenden Teilen dargestellt. Die Dreheinrichtung40 umfasst eine schellenartige und ringförmige Befestigungsmanschette42 mit der die Dreheinrichtung40 an dem Befestigungsrahmen60 befestigbar, insbesondere anschraubbar ist. - Der Kalibrierkorb
10 hingegen ist an einem weiteren ringförmigen Teil46 (Kalibrierkorbhalter) der Dreheinrichtung befestigt bzw. befestigbar. Beide Elemente42 und46 der Dreheinrichtung40 sind über ein Kugellager miteinander drehbar gekoppelt. Das Kugellager besteht aus einem äußeren Lagerteil44 , welches fest mit der ringförmigen Befestigungsmanschette42 verbunden ist und einem inneren Lagerteil45 , welches fest mit dem Teil46 verbunden ist. Zwischen beiden Lagerteilen44 und45 sind die Kugeln50 des Lagers aufgenommen. - Zur Vermeidung einer Verschmutzung des Kugellagers sind an den beiden Lagerteilen
44 ,45 jeweils ringförmige Dichtlippen47' ,47'' angeordnet, die eine Abdichtung der Lagerfläche gegenüber der Umgebung gewährleisten. - Der Außenumfang des Dreheinrichtungs-Teiles
46 ist als Zahnkranz ausgebildet. Auf diesem Zahnkranz läuft ein von einem weiteren Elektromotor70 angetriebener Zahnriemen ab (vgl.4 ). Durch den Betrieb des Elektromotors kann der Dreheinrichtungs-Teil46 zusammen mit dem fest daran montierten Kalibrierkorb10 gedreht werden. Beide Elektromotore sind fest mit der Halterung60 verbunden. - Bei der vorliegenden Konstruktion müssen zur Gewährleistung eines konstanten Innendurchmessers beide Drehantriebe in der gleichen Weise drehangetrieben werden. Beim Auftreten einer Rotationsdifferenz zwischen dem Zahnradkranz
26 und dem Teil46 kommt es zu einer Durchmesserverstellung, da sich der Zahnradring dann relativ zu den Zahnradmuttern22 bewegt. - Natürlich sind auch andere Arten von Antrieben, insbesondere Direktantriebe sowohl für die Durchmesserverstellung wie auch für den Drehantrieb des Kalibrierkorbes
10 möglich. Wesentlich bei der vorliegenden Erfindung ist lediglich, dass sich der Kalibrierkorb drehen lässt, so dass keine starren Kanten entlang des Kalibrierkorbes10 entstehen. Auch müssen die einzelnen Segmente nicht in der vorliegenden Weise ausgebildet sein, es sind auch andere Arten von verstellbaren Segmenten möglich. Es erscheint jedoch erforderlich, dass die einzelnen Segmente verstellbar sind. Der Kalibrierkorb kann auch auf andere Weise wie vorgenannt beschrieben gehalten und gelagert werden, beispielsweise an beiden Stirnbereichen oder zentral als Rotor in einem Stator. - Insgesamt lässt sich mit der vorliegenden Erfindung die Oberflächenqualität des Außenumfanges eines extrudierten Rohres bei einer im Durchmesser veränderlichen Kalibriereinrichtung gewährleisten.
-
- 10
- Drehbarer Kalibrierkorb
- 12
- äußerer Gehäusezylinder
- 14
- innerer Gehäusezylinder
- 16
- Lamellensegmentblock
- 18
- Lamellen
- 20
- Spindelträger
- 22
- Zahnradmutter
- 24
- Rohr
- 26
- Zahnradring
- 40
- Drehvorrichtung
- 42
- Befestigungsmanschette
- 44
- Äußeres Kugellagerteil
- 45
- Inneres Kugellagerteil
- 46
- Kalibrierkorbhalterung
- 47', 47''
- ringförmige Dichtlippen
- 50
- Kugel des Kugellagers
- 60
- Befestigungsrahmen
- 70
- Drehantrieb für Kalibrierkorb
- 72
- Zahnriemen
- 74
- Drehantrieb für Durchmesserverstellung
- 76
- Zahnriemen
Claims (6)
- Kalibriereinrichtung zur Kalibrierung von extrudierten Endlosprofilen, insbesondere Rohren, umfassend einen in seinem Kalibrierdurchmesser verstellbaren Kalibrierkorb (
10 ), wobei der Kalibierdurchmesser durch Segmente (18 ) gebildet wird, die radial über eine Betätigungsvorrichtung verstellbar sind, wobei der Kalibrierkorb (10 ) zur Verbesserung der Oberfläche des extrudierten Endlosprofils an einer Halterung (60 ) drehbar angeordnet ist. - Kalibriereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kalibrierkorb (
10 ) unter Zwischenschaltung einer Dreheinrichtung (40 ) an der Halterung (60 ) angeordnet ist. - Kalibriereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreheinrichtung (
40 ) einen mit dem Kalibrierkorb (10 ) und einen mit der Halterung (60 ) verbunden Teil (42 ,46 ) umfasst und die beiden Teile zueinander drehgelagert, insbesondere kugel- oder wälzlagergelagert sind. - Kalibriereinrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreheinrichtung (
40 ) einen Drehantrieb (70 ,72 ) umfasst. - Kalibriereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehantrieb einen Elektromotor (
70 ) umfasst. - Kalibriereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (
70 ) direkt oder unter Zwischenschaltung einer Kette oder eines Riemens (72 ) mit der Dreheinrichtung (40 ) verbunden ist.
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-
2003
- 2003-05-30 DE DE10324475A patent/DE10324475B4/de not_active Expired - Lifetime
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