-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Polymerpulvern durch Verdampfen der flüchtigen Bestandteile aus wässrigen
Dispersionen filmbildender Polymere P, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass die wässrige
Polymerdispersion vor dem Verdampfen der flüchtigen Bestandteile noch Trocknungshilfsmittel
T aufweist, die in einer Menge von 0,1 bis 80 Gew.-%, bezogen auf
das Polymer P der Dispersion, zugegen sind, wobei als Trocknungshilfsmittel
T Polymerisate verwendet werden, die aus carboxylgruppenhaltigen
Monomeren und mindestens 5 Mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge der
Polymerisate, an Monomeren mit hydrophoben Seitengruppen aufgebaut
sind.
-
Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung die nach diesem Verfahren erhältlichen
Polymerpulver, deren Verwendung als Bindemittel, Klebstoffe, sowie
mineralische Bindebaustoffe, welche derartige Polymerpulver enthalten.
-
Wässrige Dispersionen
filmbildender Polymere finden breite Anwendung, beispielsweise als
Cobindemittel für
mineralische Baustoffe oder als Bindemittel, insbesondere für Kunstharzputze
oder hochpigmentierte Innenfarben, Klebstoffe oder Beschichtungsmittel.
Häufig
ist es jedoch erwünscht,
nicht die wäßrige Polymerdispersion
selber, sondern das darin enthaltene Polymer in Pulverform einzusetzen.
-
Um
das filmbildende Polymer in Pulverform zu erhalten, wird die Dispersion
einem Trocknungsvorgang unterzogen, bei dem die flüchtigen
Bestandteile der Dispersion nach einem geeigneten Verfahren, beispielsweise
mittels Sprühtrocknung
oder Gefriertrocknung, verdampft werden. Dabei ist zu beachten,
dass die Polymerisatteilchen der wässrigen Dispersion beim Verdampfen
des wässrigen
Dispergiermediums irreversibel miteinander aggregieren und Sekundärteilchen
bilden können.
Die Sekundärteilchenbildung
führt zu
einer schlechteren Redispergierbarkeit, in der Regel einhergehend
mit schlechteren anwendungstechnischen Eigenschaften des Pulvers.
Ausserdem führt
sie zur Belagbildung an den Trocknerwänden und verringert so die Pulverausbeute.
-
Zur
Vermeidung dieser Nachteile wird u.a. in der DE-A 4021216 empfohlen,
bei der Herstellung redispergierbarer Polymerisatpulver durch Sprühtrocknung
neben einem filmbildenden Dispersionspolymerisat noch ein ganz oder
teilweise neutralisiertes wasserlösliches Copolymerisat aus einer
olefinisch ungesättigten Mono-
oder Dicarbonsäure
und einem C3- bis C12-Alk-1-en
oder Styrol zu verwenden.
-
Um
die irreversible Sekundärteilchenbildung
bei der Pulverherstellung zu verhindern oder zumindest zu verringern,
setzt man auch Trocknungshilfsmittel ein. Diese werden vielfach
auch als Sprühhilfsmittel
bezeichnet, da die Sprühtrocknung
die Bildung irreversibel agglomerierter Sekundärteilchen besonders fördert. Dieser
Effekt ist um so ausgeprägter,
je niedriger die Glasübergangstemperatur
(und damit die Erweichungstemperatur oder die Mindestfilmbildetemperatur)
der Polymerteilchen ist, insbesondere dann, wenn sie unterhalb der
Trocknungstemperatur liegt.
-
Gleichzeitig
mindern Trocknungshilfsmittel in der Regel die Ausbildung von an
der Trocknerwand haftenbleibendem Polymerbelag und bewirken so eine
Erhöhung
der Pulverausbeute.
-
Als
Trocknungshilfsmittel werden häufig,
und nicht zuletzt aufgrund ihres günstigen Preises, die Salze, vorzugsweise
die Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumsalze von Kondensationsprodukten
aromatischer Sulfonsäuren
mit Formaldehyd (Arylsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsprodukte)
eingesetzt.
-
Die
DE-A-24 45 813 beschreibt ein in wäßrigen Systemen redispergierbares
pulverförmiges
Polymer, das als Trocknungshilfsmittel 1 bis 20 Gew.-% eines wasserlöslichen,
sulfonsäure- oder sulfonatgruppenhaltigen
Kondensationsproduktes aus aromatischen Kohlenwasserstoffen und
Formaldehyd, beispielsweise Phenolsulfonsäure- oder Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensate, enthält.
-
Aus
der WO 98/03577 sind Salze von Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsprodukten mit
einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn unterhalb 1500 Dalton
bekannt, die besonders gute Sprühhilfsmitteleigenschaften
aufweisen.
-
In ähnlicher
Weise beschreibt die EP-A-407 889 die Verwendung eines wasserlöslichen
Alkali- oder Erdalkalisalzes
eines Phenolsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsproduktes
als Sprühhilfsmittel
zur Herstellung von in Wasser redispergierbaren Polymerisatpulvern.
-
Aus
der WO 98/03576 sind ebenfalls Salze von Phenolsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsprodukten
bekannt, die ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn unterhalb 1500
Dalton und besonders gute Sprühhilfsmitteleigenschaften
aufweisen.
-
Die
Verwendung von Trocknungsmitteln, insbesondere von Arylsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsprodukten,
hat jedoch den Nachteil, dass die für die Anwendung erforderliche
Filmbildung der Pulverteilchen im redispergierten Zustand nachteilig
beeinflusst wird.
-
Weiterhin
wird in der DE-A 10040826 ein Verfahren zur Trocknung von Dispersionen
auf Basis von Styrol-Butadien-Copolymeren offenbart, bei dem in
Gegenwart von Salzen oligomerer Arylsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensaten
als Trocknungshilfsmittel sprühgetrocknet
wird. Die dort beschriebenen Dispersionen enthalten wenigstens 1,5
Gew.-% einer anionischen oberflächenaktiven
Verbindung mit einer C6-C32-Alkylgruppe.
Das dort beschriebene Verfahren zeichnet sich u.a. durch eine gute
Redispergierbarkeit und Verfilmung der erhaltenen Pulver aus. Diese
Pulver verhalten sich aber gegenüber
einigen Materialien, beispielsweise Zement, nicht völlig neutral
und sind daher für
einige Anwendungsbereiche nicht gut einsetzbar.
-
Darüber hinaus
ist Gegenstand der EP-A 1036101 ein Verfahren zur Herstellung von
emulgatorfreien, schutzkolloidstabilisierten Copolymerisaten auf
Basis von Vinylaromaten und 1,3-Dienen. Aus der DE-A 19853450 sind
ebenfalls emulgatorfreie Dispersionspulver ausgehend von Copolymerisaten
aus Styrol und Butadien bekannt. Die so erhaltenen emulgatorfreien,
schutzkolloidhaltigen Styrol-Butadien-Dispersionen sind jedoch sehr
grobteilig und weisen dadurch bedingt hohe Konzentrationen des übel riechenden
Diels-Alder-Produktes 4-Phenylcyclohexen auf.
-
Übliche Sprühhilfsmittel
(Trocknungshilfsmittel) wie beispielsweise Polyvinylalkohol, Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensate,
Phenolsulfonsäure
bilden nach dem Sprühtrocknen
mit acrylamidfreien Dispersionen auf Basis von Copolymeren aus Styrol
und Butadien unter den üblichen
Bedingungen bei anschließender
Verfilmung häufig
rissige Filme. Eine fehlerfreie Verfilmung des redispergierten Dispersionspulvers
ist jedoch für
eine Anwendung in vielen Systemen, beispielsweise bei der Mörtelmodifizierung
oder im Anstrich wichtig. Darüber
hinaus ist es gelegentlich notwendig, der zu trocknenden Dispersion
vor der Sprühtrocknung noch
Seife zuzusetzen. Aus verfahrenstechnischen Gründen besteht aber der Wunsch,
bei der Sprühtrocknung
auf die Zugabe von Seife zu verzichten.
-
Der
vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zu Grunde, den geschilderten
Nachteilen abzuhelfen und ein Verfahren zur Herstellung von Polymerpulvern
zu entwickeln, welches möglichst
einfach durchzuführen
ist und zu Polymerpulvern führt,
welche u.a. möglichst
geruchlos und farblos sind und eine gute Redispergierbarkeit und
Verfilmung zeigen, ohne dass dabei der Zusatz von Seife nach der
Polymerisation und vor der Sprühtrocknung
notwendig ist.
-
Diese
Aufgabe wurde überraschend
durch ein Verfahren zur Herstellung von Polymerpulvern gelöst, bei
dem man zunächst
die flüchtigen
Bestandteile aus wässrigen
Dispersionen filmbildender Polymerer P verdampft, welches dadurch
gekennzeichnet ist, dass die wässrige
Polymerdispersion vor dem Verdampfen der flüchtigen Bestandteile noch Trocknungsmittel
T aufweist, die in einer Menge von 0,1 bis 80 Gew.-%, bezogen auf
das Polymer P der Dispersion, zugegen sind, wobei als Trocknungshilfsmittel
T Polymerisate verwendet werden, die aus carboxylgruppenhaltigen
Wiederholungseinheiten und mindestens 5 mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der Polymerisate, an Wiederholungseinheiten mit hydrophoben Seitengruppen
aufgebaut sind.
-
Filmbildend
bedeutet, dass die Polymerteilchen der wässrigen Dispersion bzw. die
Pulverteilchen in einem wässrigen
Redispergat beim Verdampfen des Wassers (Trocknen) oberhalb einer
für sie
spezifischen Temperatur, der Mindesttilmbildetemperatur MFT, verschmelzen
und einen zusammenhängenden
Polymerfilm bilden. Wässriges
Redispergat bedeutet eine wässrige
Dispersion des Polymerpulvers.
-
Die
als Trocknungshilfsmittel T eingesetzten Copolymerisate aus carboxylgruppenhaltigen
Monomeren werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer Menge
von 0,1 bis 80 Gew.-%, insbesondere in einer Menge von 1 bis 50
Gew.-%, bevorzugt in einer Menge von 2 bis 30 Gew.-% und besonders
bevorzugt in einer Menge von 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Polymer
der Dispersion, zugesetzt.
-
Dabei
empfiehlt es sich, als Trocknungshilfsmittel insbesondere solche
Polymerisate aus carboxylgruppenhaltigen Monomeren zu verwenden,
die eine Molmasse (Gewichtsmittel) von 500 bis 100000 g/mol, insbesondere
von 500 bis 50000 g/mol und besonders bevorzugt von 1000 bis 30000
g/mol aufweisen und die mindestens 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der Polymerisate, hydrophober Gruppen in den Polymerisatketten enthalten.
-
Als
Trocknungshilfsmittel T eignen sich hydrophob modifizierte Polyelektrolyte,
die aus
- (a) 95 – 50 Mol-% Einheiten der Formel
(I) und
- (b) 5 – 50
Mol-% Einheiten der Formel (II) und
- (c) 0 – 30
Mol-% sonstiger Einheiten, die durchradikalische Polymerisation
sonstiger Monomerer erhalten werden,
aufgebaut sind.
-
Unter
C1-C5-Alkyl versteht
man einen Methyl-, Ethyl-, Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, t-Butyl
oder einen Pentylrest. Unter Alkalimetallen versteht man Li, Na,
K, Rb oder Cs, Erdalkalimetalle können sein Ca, Mg, Sr, Ba oder
Rb.
-
Beispielsweise
sind gut geeignete Trocknungshilfsmittel u.a. Copolymerisate aus
olefinisch ungesättigten
Mono- und Dicarbonsäuren
oder deren Anhydride oder Gemischen dieser Monomeren (Monomere a) mit
einpolymerisierten C2- bis C40-Alk-1-enen
(Monomere b) und gegebenenfalls weiteren radikalisch polymerisierbaren
Monomeren (Monomere c).
-
Dabei
empfiehlt es sich, in den Copolymerisaten den Anteil der Monomere
a auf 30 bis 95 Gew.-%, insbesondere
auf 50 bis 90 Gew.-%, den der Monomere b auf 5 bis 70 Gew.-%, insbesondere
auf 10 bis 50 Gew.-% und den der Monomere c auf 0 bis 50 Gew.-%
einzustellen.
-
Bevorzugte
Monomere a sind olefinisch ungesättigte
C3- bis C12 Mono-
und Dicarbonsäuren
oder deren Anhydride, wobei die Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und
Itaconsäure
sowie Maleinsäureanhydrid
besonders bevorzugt sind. Es können
auch Gemische mehrerer Monomerer a verwendet werden.
-
Bevorzugte
Monomere b, welche hydrophobe Gruppen tragen, sind vor allem C3- bis C20-Alk-1-ene wie z.B. in der
Seitenkette, Propylen, But-1-en, Pent-1-en, Hex-1-en, Hept-1-en,
Oct-1-en, sowie Styrol, Isobutylen oder Diisobutylen, wobei Propylen,
Isobutylen und Diisobutylen bevorzugt sind. Selbstverständlich können auch
mehrere verschiedene Monomere b eingesetzt werden.
-
Als
Monomere c eignen sich u.a. radikalisch polymerisierbare Monomere
wie Acrylnitril, Methacrylnitril sowie Ester oder Amide von olefinisch
ungesättigten
Mono- und Dicarbonsäuren.
Es ist ferner möglich,
mehrere dieser Monomere c zu verwenden.
-
Die
beschriebenen Trocknungshilfsmittel T sind u.a. nach üblichen
Polymerisationsverfahren, wie beispielsweise in
EP 467103 oder
DE 19949591 erhältlich.
-
Als
Trocknungshilfsmittel T eignen sich ferner Homo- oder Copolymerisate
von mit hydrophoben Substanzen teilweise veresterten olefinisch
ungesättigten
Mono- oder Dicarbonsäuren,
insbesondere Homo- oder Copolymerisate von C3-
bis C12 Mono- und Dicarbonsäuren, vorzugsweise
der Acrylsäure,
Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure oder
der Itaconsäure.
-
Derartige
Copolymerisate enthalten vorzugsweise 50 bis 99 Gew.-%, insbesondere
55 bis 95 Gew.-% Acrylsäure.
-
Dabei
bedeutet teilweise verestert ein Veresterungsgrad der Carboxylgruppen
von mindestens 5 mol-%, insbesondere von mindestens 10 mol-%, und
von höchstens
50 mol-%, insbesondere von höchstens 40
mol-%. Hierfür
geeignete hydrophobe Substanzen sind solche, die mit Carboxylgruppen
eine kovalente Bindung eingehen können. Beispielhaft zu nennen
sind Fettalkohole oder Alkylamine sowie ionische und nicht-ionische
Emulgatoren, deren hydrophiler Molekülteil durch eine NH2- oder OH-Gruppe terminiert wird. Als besonders
bevorzugte Emulgatoren sind für
diesen Zweck ethoxylierte oder propoxylierte Fettalkohole oder Alkylamine
wie z.B. ethoxylierte Oleylamine zu nennen, die von der BASF unter
dem Handelsnamen Uniperol® vertrieben werden.
-
Als
Polymere für
das erfindungsgemäße Verfahren
sowie das ebenfalls erfindungsgemäße Polymerpulver kommen im
Wesentlichen alle filmbildenden Polymere in Betracht, die wässrige Dispersionen
bilden oder als wässrige
Dispersion hergestellt werden können. Üblicherweise
handelt es sich um Polymere, die aus ethylenisch ungesättigten
Monomeren aufgebaut sind, beispielsweise aus:
- (a)
80 bis 100 Gew.-% wenigstens eines Monomers, das ausgewählt ist
unter vinylaromatischen Verbindungen, Estern aus α,β-monoethylenisch
ungesättigten
C3-C6-Carbonsäuren und
C1-C12-Alkanolen,
vorzugsweise C1-C8-Alkanolen,
Vinyl- und Allylestern von C1-C12-Carbonsäuren und
konjugierten C4-C10-Diolefinen, und
(b) 0 bis 20 Gew.-% wenigstens eines sonstigen Monomers, das wenigstens
eine ethylenisch ungesättigte
Gruppe aufweist.
-
Alle
Mengenangaben für
Monomere sind auf 100 Gew.-%, d.h. auf die Gesamtmenge der zu polymerisierenden
Monomere bezogen.
-
Beispiele
für vinylaromatische
Verbindungen sind Styrol, α-Methylstyrol,
C1-C4-Alkylstyrole
wie o-Vinyltoluol
und tert.-Butylstyrol.
-
Bei
den Estern von α,β-monoethylenisch
ungesättigten
Carbonsäuren
handelt es sich insbesondere um Ester der Acrylsäure und der Methacrylsäure. Beispiele
für solche
Ester sind Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, n-Propyl(meth)acrylat,
iso-Propyl-(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat,
iso-Butyl(meth)acrylat, t-Butyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat,
n-Decyl(meth)-acrylat
oder Dodecyl(meth)acrylat.
-
Brauchbare
Vinyl- und Alkylester sind Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinyl-n-butyrat,
Vinyllaurat und Vinylstearat sowie die entsprechenden Allylester.
-
Geeignete
konjugierte C4-C10-Diolefine
sind z.B. Butadien und Isopren.
-
Beispiele
für die
Monomere (b) sind:
- – ethylenisch ungesättigte Monomere
mit Säuregruppe
wie Mono- und Dicarbonsäuren
mit 3 bis 8 C-Atomen wie Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Crotonsäure,
Acrylamidoglykolsäure,
Vinylessigsäure,
Maleinsäure, Itaconsäure und
die Halbester der Maleinsäure
mit C1-C4-Alkanolen, ethylenisch
ungesättigte
Sulfonsäuren wie
Vinylsulfonsäure,
Allylsulfonsäure,
Styrolsulfonsäure,
2-Acrylamidomethylpropansulfonsäure,
und ethylenisch ungesättigte
Phosphonsäuren,
z. B. Vinylphosphonsäure,
Allylphosphonsäure,
Styrolphosphonsäure
und 2-Acrylamido-2-Methylpropanphosphonsäure und ihre wasserlöslichen
Salze, beispielsweise ihre Alkalimetallsalze, vorzugsweise Acrylsäure und
Methacrylsäure.
Derartige Monomere können
in den Polymeren P in einer Menge von bis zu 10 Gew.-%, z.B 0,1
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 4 Gew.-%, enthalten sein;
- – Amide
ethylenisch ungesättigter
Carbonsäuren,
wie Acrylamid und Methacrylamid, sowie die N-Alkylolamide, vorzugsweise
die N-Methylolamide ethylenisch ungesättigter Carbonsäuren, wie
N-Methylolacrylamid und N-Methylolmethacrylamid. Derartige Monomere
können
in den Polymeren P in einer Menge von bis zu 10 Gew.-%, z.B 0,1
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 4 Gew.-%, enthalten sein;
- – Hydroxyalkylester
ethylenisch ungesättigter
Carbonsäuren,
insbesondere Hydroxyethyl- und
Hydroxypropylester, z.B. Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat und Hydroxypropylmethacrylat. Derartige
Monomere können
in den Polymeren P in einer Menge von bis zu 10 Gew.-%, z.B 0,1 bis
10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 6 Gew.-%, enthalten sein
- – Acrylnitril
und Methacrylnitril. Derartige Monomere können in den Polymeren P in
einer Menge von bis zu 10 Gew.-%, z.B 0,5 bis 10 Gew.-% enthalten
sein.
- – Reaktive
Monomere: Zu den reaktiven Monomeren zählen solche, die eine zur Vernetzung
geeignete reaktive Funktionalität
aufweisen. Hierzu zählen
neben den vorgenannten ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren, ihren
N-Alkylolamiden und Hydroxyalkylestern Monomere, die eine Carbonylgruppe
oder eine Epoxygruppe aufweisen, beispielsweise N-Diacetonacrylamid,
N-Diacetonmethacrylamid, Acetylacetoxyethylacrylat und Acetylacetoxyethylmethacrylat,
Glycidylacrylat und Glycidylmethacrylat. Derartige Monomere können in
den Polymeren P in einer Menge von bis zu 10 Gew.-%, z.B 0,5 bis
10 Gew.-% enthalten sein
- – und
vernetzende Monomere. Zu den vernetzenden Monomeren zählen solche,
die wenigstens zwei nicht konjugierte ethylenisch ungesättigte Bindungen
aufweisen, z. B. die Di- und Triacrylate bzw. -methacrylate von
Di- und trifunktionellen Alkoholen, z. B. Ethylenglykoldiacrylat,
Diethylenglykoldiacrylat, Triethylenglykoldiacrylat, Butandioldiacrylat,
Hexandioldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat und Tripropylenglykoldiacrylat.
Derartige Monomere können
in den Polymeren P in einer Menge von bis zu 2 Gew.-%, vorzugsweise
nicht mehr als 1 Gew.-%, z.B 0,01 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,01
bis 1 Gew.-%, enthalten sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthalten die Polymere P kein vernetzendes Monomer einpolymerisiert.
-
Bevorzugt
eignet sich das erfindungsgemässe
Verfahren zur Herstellung von Polymerpulvern auf Basis von Styrol-Butadien-Copolymeren.
Der Begriff Copolymer ist in diesem Zusammenhang nicht einschränkend zu
verstehen und umfasst auch solche Polymere, die
-
neben
Styrol und Butadien auch weitere ethylenisch ungesättigte Monomere
einpolymerisiert enthalten. Styrol-Butadien-Copolymere sind in der
Regel aufgebaut aus:
- – 10 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise
20 bis 80 Gew-%, insbesondere 40 bis 75 Gew.-% Styrol und gegebenenfalls
ein oder mehrere, davon verschiedene vinylaromatische Monomere,
- – 10
bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-%, insbesondere 25 bis
60 Gew.-% 1,3-Butadien,
gegebenenfalls in Mischung mit einem anderen konjugierten Diolefin
wie Isopren und gegebenenfalls
- – bis
20 Gew.-%, vorzugsweise bis 10 Gew.-%, z.B. 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
0,1 bis 10 Gew.-% ein oder mehrere der vorgenannten Monomere (b).
-
Das
Gewichtsverhältnis
von vinylaromatischen Monomeren zu Butadien liegt in der Regel im
Bereich von 1:9 bis 9:1, insbesondere im Bereich von 4:1 bis 1:4
und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 3:1 bis 1:1.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Polymer P aufgebaut aus:
- – 20
bis 80 Gew.-%, insbesondere 40 bis 75 Gew.-% Styrol
- – 20
bis 80 Gew.-%, insbesondere 25 bis 60 Gew.-% Butadien, und gegebenenfalls
- – 0,1
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-% Carboxylgruppen enthaltendende
Monomere, insbesondere Acrylsäure,
Methacrylsäure
und/oder Itaconsäure.
-
Besonders
geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Polymerpulvern, bei denen das Polymer in der
Dispersion eine Glasübergangstemperatur
(DSC, midpoint temperature, ASTM D 3418-82) von 65°C, insbesondere
50°C, besonders
bevorzugt 30°C
nicht überschreitet.
Im allgemeinen ist die Glasübergangstemperatur
der Polymere wenigstens –60°C, vorzugsweise
wenigstens –40°C und insbesondere
wenigstens –20°C. Die Glasübergangstemperatur
eines Polymeren entspricht nährungsweise
der Mindesttilmbildetemperatur oder liegt etwas darüber.
-
Dabei
ist es oft hilfreich, die Glasübergangstemperatur
Tg des dispergierten Polymers abzuschätzen. Nach Fox (T.G. Fox, Bull.
Am. Phys. Soc. (Ser. II) 1, 123 [1956] und Ullmanns Encyklopädie der
technischen Chemie, Weinheim (1980), S. 17, 18) gilt für die Glasübergangstemperatur
von Mischpolymerisaten bei großen Molmassen
in guter Nährung
wobei X
1,
X
2,..., X
n die Massenbrüche 1, 2,...,
n und T
g 1, T
g 2,..., T
g n die Glasübergangstemperaturen
der jeweils nur aus einem der Monomeren 1, 2,..., n aufgebauten
Polymeren in Grad Kelvin bedeuten. Letztere sind z.B. aus Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, VCH, Weinheim, Vol. A 21 (1992) S. 169 oder
aus J. Brandrup, E.H. Immergut, Polymer Handbook 3
rd ed.,
J. Wiley, New York 1989 bekannt.
-
Bevorzugte
Polymerisatdispersionen sind weiterhin solche, bei denen der gewichtsmittlere
Durchmesser dw der dispergierten Polymerisatpartikel >100 nm beträgt. Üblicherweise
ist der gewichtsmittlere Durchmesser dw ≤ 2000 nm.
-
Der
dw-Wert der Teilchengröße wird wie üblich definiert
als das Gewichtsmittel der Teilchengröße, wie sie mittels einer analytischen
Ultrazentrifuge entsprechend der Methode von W. Scholtan und H.
Lange, Kolloid-Z. und Z.-Polymere 250 (1972) Seiten 782 bis 796,
bestimmt wird. Die Ultrazentrifugenmessung liefert die integrale
Massenverteilung des Teilchendurchmessers einer Probe. Hieraus läßt sich
entnehmen, wieviele Gewichtsprozent der Teilchen einen Durchmesser
gleich oder unter einer bestimmten Größe haben.
-
Die
Herstellung der zu trocknenden Polymerisatdispersionen ist bekannt
und erfolgt bei Polymeren, die aus ethylenisch ungesättigten
Monomeren aufgebaut sind, in der Regel mittels einer radikalischen
wässrigen
Emulsionspolymerisation, d.h. die Monomere werden in einer wässrigen
Emulsion in Gegenwart oberflächenaktiver
Substanzen und wenigstens einem Radikalstarter polymerisiert.
-
Als
Radikalstarter (Polymerisationsinitiatoren) kommen alle diejenigen
Verbindungen in Betracht, die in der Lage sind, eine radikalische,
wässrige
Emulsionspolymerisation auszulösen.
Hierzu zählen
sowohl organische, wie anorganische Peroxide und Hydroperoxide,
als auch Azoverbindungen. Ebenfalls geeignet sind Redoxinitiatorsysteme,
die in der Regel eine Peroxidverbindung und ein Reduktionsmittel,
beispielsweise Ascorbinsäure,
Hydroxymethansulfinsäure,
Bisulfit-Addukt an Aceton, Natriumsulfit oder -hydrogensulfit, und/oder
ein Übergangsmetallion,
das seine Wertigkeit ändern
kann, z.B. in Form wasserlöslicher
Salze wie Eisen-, Vanadium- oder Kupfer-Salze und wasserlösliche Komplexe
davon, umfassen. Bevorzugte Initiatorsysteme sind die Peroxide und
Hydroperoxide wie Wasserstoffperoxid, tert.-Butylhydroperoxid, und
Isopropylhydroperoxid. Bevorzugte Initiatoren sind auch die Salze
der Peroxidischwefelsäure,
insbesondere deren Alkalimetallsalze (z. B. Kalium- und Natriumsalz)
und/oder deren Ammoniumsalze. Üblicherweise
wird der Radikalstarter in einer Menge von 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen
auf die zu polymerisierende Monomere eingesetzt.
-
Als
oberflächenaktive
Substanzen kommen sowohl Schutzkolloide, d.h. wasserlösliche Polymere
mit einem Molekulargewicht (Zahlenmittel) Mn ≥ 2000, als
auch anionische oder neutrale oberflächenaktive Verbindungen (Emulgatoren)
in Betracht, die im Unterschied zur den Schutzkolloiden in der Regel
ein Molekulargewicht Mn < 2000
und insbesondere < 1000
aufweisen. Die grenzflächenaktiven
Substanzen werden üblicherweise
in Mengen bis zu 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf die zu polymerisierenden Monomere, eingesetzt, wobei anionische
Emulgatoren (Verbindungen AO) in der Regel nicht mehr als 1 Gew.-%,
z.B. 0,1 bis 1 Gew-% der zu polymerisierenden Monomere ausmachen.
-
Geeignete
Schutzkolloide sind Polyvinylalkohole, Stärke- und Cellulosederivate,
Polyacrylsäuren,
Copolymerisate der Acrylsäure
und der Methacrylsäure
mit hydrophoben Monomeren und/oder mit Hydroxylgruppen tragenden
Monomeren, Polyacrylamid oder Vinylpyrrolidon enthaltende Polymerisate.
-
Geeignete
anionische Emulgatoren sind u.a. Salze solcher Verbindungen, die
wenigstens eine C6-C32-Alkylgruppe,
insbesondere eine C8-C22-Alkylgruppe
und eine zur Salzbildung mit einer Base geeignete Funktionalität, z.B.
eine Carboxyl-, Sulfonyl-, Phosphonyl, Phosphat- oder Sulfatgruppe,
vorzugsweise eine Sulfat- oder Sulfonatgruppe aufweisen. Bevorzugte
Salze weisen als Gegenionen Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder
Ammoniumionen und insbesondere Natrium-, Kalium- und Calciumionen
auf. Derartige Verbindungen sind u.a. aus Houben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart,
1961, S. 192-208 bekannt.
-
Beispiele
für geeignete
anionische Emulgatoren sind Salze von Alkylsulfaten, die von linearen
oder verzweigten Alkoholen, z.B. Fett- oder Oxoalkoholen abgeleitet
sind (Alkylrest: C8-C32),
von Schwefelsäurehalbestern
ethoxylierter Alkanole, die von linearen oder verzweigten Alkoholen,
z.B. Fett- oder Oxoalkoholen abgeleitet sind (EO-Grad: 2 bis 50,
Alkylrest: C8 bis C32),
von Schwefelsäurehalbestern
ethoxylierter Alkylphenole mit vorzugsweise linearem Alkylrest (EO-Grad: 2 bis 50, Alkylrest:
C6-C22), von Alkylsulfonsäuren (Alkylrest: C8-C32), von Dialkylestern
der Sulfobernsteinsäure
(Alkylrest: C6 bis C32)
und von Alkylarylsulfonsäuren
mit vorzugsweise linearem Alkylrest (Alkylrest: C6 bis
C32). Geeignete anionische Emulgatoren sind
auch die Salze der Di-C6-C32-alkylderivate
des Bis(phenylsulfonyl)ethers und deren technische Gemische, die
z.B. als DOWFAX® 2A1
der DOW Chemical Co. im Handel sind.
-
Bevorzugte
anionische Emulgatoren sind auch die Verbindungen der allgemeinen
Formel III,
worin
R
1 für eine C
6-C
32-Alkyl- und
vorzugsweise eine C
8-C
22-Alkylgruppe
steht,
R
2 für Wasserstoff, C
1-C
4-Alkyl, einen annellierten Benzolring, der
gegebenenfalls mit C
1-C
4-Alkyl substituiert ist,
oder einen Phenoxyrest steht, der gegebenenfalls eine C
6-C
32-Alkylgruppe
und/oder eine Sulfonat-Gruppe aufweist, und
X ein Kationenäquivalent,
bedeutet und vorzugsweise für
ein Alkalimetallkation, insbesondere für ein Natrium- oder Kaliumion,
für ein Äquivalent
eines Erdalkalimetallkations, insbesondere 1/2 Ca
2+ oder
für ein
Ammoniumion steht.
-
Besonderes
bevorzugt steht R2 in Formel III für Wasserstoff.
Besonders bevorzugt ist R1 in para-Stellung
zur Sulfonatgruppe gebunden.
-
Neben
den genannten anionischen Emulgatoren kann die im erfindungsgemässen Verfahren
eingesetzte Polymerdispersion auch nichtionische oberflächenaktive
Verbindungen (nichtionische Emulgatoren) enthalten. Bevorzugte nichtionische
Emulgatoren sind araliphatische Emulgatoren, beispielsweise ethoxylierte Mono-,
Di- und Trialkylphenole (EO-Grad:
3 bis 50, Alkylrest: C6-C32),
oder aliphatische Emulgatoren auf Basis alkylsubstituierter Aromaten,
beispielsweise Ethoxylate iangkettiger Alkohole, z.B. von Oxo- oder
Fettalkoholen (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest: C8-C32). Diese Emulgatoren können in der Polymerdispersion
in Mengen bis 10 Gew.-%, vorzugsweise bis 4 Gew.-% und insbesondere
bis 2 Gew.-%, z.B. 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,1 bis 4 Gew.-% und
insbesondere 0,2 bis 2 Gew.-% enthalten sein.
-
Die
verwendeten oberflächenaktiven
Substanzen können
der zu trocknenden Polymerdispersion noch während des Trocknungsvorgangs
oder vorzugsweise auch vorher zugesetzt werden. Es empfiehlt sich,
die oberflächenaktiven
Substanzen bereits während
der Herstellung der wässrigen
Polymerdispersion einzusetzen.
-
Die
erfindungsgemäß als Trocknungshilfsmittel
T verwendeten Polymerisate aus carboxylgruppenhaltigen Monomeren
können
sowohl während
des eigentlichen Trocknungsvorgangs, als auch vorher der wässrigen
Polymerdispersion hinzugefügt
werden.
-
Vorzugsweise
werden die Trocknungshilfsmittel vor dem Trocknungsvorgang aber
nach der Herstellung der wässrigen
Polymerdispersion dieser zugesetzt. Die Zugabe der Polymerisate
aus carboxylgruppenhaltigen Monomeren zu der wässrigen Polymerdispersion kann
auch portionsweise zu bestimmten Zeiten nach Beendigung der Herstellung
der wässrigen
Polymerdispersion geschehen.
-
Zur
Einstellung des gewünschten
Molekulargewichtes können
bei der Polymerisation geringe Mengen, z.B. 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen
auf die zu polymerisierenden Monomere, regelnde Substanzen mitverwendet werden.
Geeignete Regler sind z.B. Verbindungen, die eine Thiolgruppe und/oder
eine Silangruppe aufweisen (z.B. t-Dodecyl-, n-Dodecylmercaptan
oder Mercaptopropyltrimethoxysilan), Allylalkohole oder Aldehyde,
wie Formaldehyd, Acetaldehyd und vergleichbare.
-
Die
Emulsionspolymerisation kann sowohl kontinuierlich als auch nach
der Batchfahrweise, vorzugsweise nach einem halbkontinuierlichen
Verfahren erfolgen. Dabei können
die zu polymerisierenden Monomere kontinuierlich, einschließlich Stufen-
oder Gradientenfahrweise, dem Polymerisationsansatz zugeführt werden. Zu
diesem Zweck kann man die Monomeren sowohl als Monomermischung als
auch als wässrige
Monomeremulsion der Polymerisation zuführen
-
Neben
der saatfreien Herstellungsweise kann zur Einstellung einer definierten
Polymerteilchengröße die Emulsionspolymerisation
nach dem Saatlatex-Verfahren oder in Gegenwart von in situ hergestellten
Saatlatex erfolgen. Verfahren hierzu sind bekannt und können dem
Stand der Technik entnommen werden (siehe EP-B 40419 sowie 'Encyclopedia of Polymer
Science and Technology',
Vol. 5, John Wiley & Sons
Inc., New York 1966, S. 847).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Polymerisation in Anwesenheit
von 0,01 bis 3 Gew.-% und insbesondere 0,05 bis 1,5 Gew.-% eines
Saatlatex (Feststoffgehalt des Saatlatex, bezogen auf Gesamtmonomermenge),
vorzugsweise mit vorgelegtem Saatlatex (Vorlagensaat) durchgeführt. Der
Latex weist in der Regel eine gewichtsmittlere Teilchengröße von 10
bis 400 nm, vorzugsweise 20 bis 120 nm und insbesondere 20 bis 50
nm auf. Seine konstituierenden Monomere sind beispielsweise Styrol, Methylmethacrylat,
n-Butylacrylat und Mischungen davon, wobei der Saatlatex in untergeordnetem Maße auch
ethylenisch ungesättigte
Carbonsäuren,
z. B. Acrylsäure
und/oder Methacrylsäure
und/oder deren Amide, vorzugsweise weniger als 10 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Polymerisatteilchen im Saatlatex, einpolymerisiert
enthalten kann.
-
Im
Allgemeinen arbeitet man bei Polymerisationstemperaturen zwischen
Raumtemperatur und 120°C, vorzugsweise
bei Temperaturen von 40 bis 110°C
und besonders bevorzugt zwischen 50 und 100°C bei einem Druck im Bereich
von 1 bis 10 bar.
-
Im
Anschluss an die eigentliche Polymerisationsreaktion ist es gegebenenfalls
erforderlich, die erfindungsgemäßen, wässrigen
Polymerisatdispersionen weitgehend frei von Geruchsträgern, wie
Restmonomeren und anderen organischen flüchtigen Bestandteilen zu gestalten.
Dies kann in an sich bekannter Weise physikalisch durch destillative
Entfernung (insbesondere über
Wasserdampfdestillation) oder durch Abstreifen mit einem inerten
Gas erreicht werden. Die Absenkung der Restmonomere kann weiterhin
chemisch durch radikalische Nachpolymerisation, insbesondere unter
Einwirkung von Redoxinitiatorsystemen, wie sie z. B. in der DE-A
44 35 423, DE-A 44 19 518 sowie in der DE-A 44 35 422 aufgeführt sind,
erfolgen. Bevorzugt wird die Nachpolymerisation mit einem Redoxinitiatorsystem
aus wenigstens einem organischen Peroxid und einem organischen Sulfit
durchgeführt.
-
Auf
diesem Wege sind Polymerisatdispersionen mit Polymergehalten bis
zu 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Dispersion, zugänglich.
In der Regel wird der Feststoffgehalt der auf diesem Wege hergestellten
Polymerisatdispersionen im Bereich von 40 bis 60 Gew.-% liegen.
Die so erhältlichen
Polymerisatdispersionen können
dann, sofern erforderlich, auf den für die Trocknung gewünschten
Feststoffgehalt durch Verdünnung
mit einem geeigneten Lösungsmittel,
beispielsweise mit Wasser oder einer Wasser-Emulgator-Mischung und/oder
durch Zugabe einer wässrigen
Lösung
des Trocknungshilfsmittels eingestellt werden.
-
Der
Feststoffgehalt der zu trocknenden Polymerisatdispersion, die bereits
das Trocknungshilfsmittel enthält,
liegt in der Regel im Bereich von 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise
im Bereich von 20 bis 55 Gew.-% (jeweils gerechnet als Polymerisat
+ Trocknungshilfsmittel, bezogen auf das Gesamtgewicht der Dispersion).
-
Das
Verdampfen der flüchtigen
Bestandteile aus der wässrigen
Polymerisatdispersion (im Folgenden auch als Trocknung bezeichnet)
erfolgt in üblicher
Weise, beispielsweise durch Gefriertrocknung oder vorzugsweise durch
Sprühtrocknung.
-
Bei
der Sprühtrocknung
werden die zu trocknenden Polymerisatdispersionen in Gegenwart des
Trocknungshilfsmittels in einem Trockenturm, durch den ein Warmluftstrom
geführt
wird, getrocknet. Die Temperatur des Warmluftstroms beträgt in der
Regel am Eingang des Trockenturms 100 bis 200°C, vorzugsweise 110 bis 170°C, und am
Turmausgang etwa 30 bis 100°C,
vorzugsweise 50 bis 80°C.
Die zu trocknende Polymerisatdispersion kann gegen den Warmluftstrom
oder vorzugsweise parallel in den Warmluftstrom eingeführt werden.
Die Zugabe kann über
Ein- oder Mehrstoffdüsen
oder über
eine rotierende Scheibe erfolgen. Die Abscheidung der Polymerisatpulver
erfolgt in üblicher
Weise, z.B. unter Verwendung von Zyklonen oder Filterabscheidern.
-
Grundsätzlich können die
als Trocknungsmittel T eingesetzten Polymerisate aus carboxylgruppenhaltigen
Monomeren während
des Trocknungsvorganges in Form von Lösungen, beispielsweise als
wässrige oder
wässrig-alkoholische
Lösungen,
der zu trocknenden Polymerdispersion zugegeben werden. Vorzugsweise
gibt man das Trocknungshilfsmittel vor der Trocknung zu der Polymerisatdispersion.
Das Trocknungsmittel kann sowohl als Feststoff oder vorzugsweise
als Lösung,
z. B. als wässrig-alkoholische
Lösung
oder insbesondere als wässrige
Lösung,
zu der Dispersion gegeben werden.
-
Ferner
kann man der zu trocknenden Polymerisatdispersion während des
Trocknungsvorganges ein Anticaking-Mittel (Antibackmittel) zusetzen.
Hierbei handelt es sich um ein feinteiliges anorganisches Oxid, beispielsweise
eine feinteilige Kieselsäure
oder ein feinteiliges Silicat, z. B. Talkum. Vorzugsweise weist
das feinteilige anorganische Oxid eine mittlere Teilchengrösse im Bereich
von 0,01 bis 0,5 mm auf. Besonders bevorzgt wird feinteilige Kieselsäure mit
einer mittleren Teilchengröße im Bereich
von 0,01 bis 0,5 mm, die sowohl hydrophil als auch hydrophobisiert
sein kann. Insbesondere bevorzugt kommen Mischungen aus hydrophilen und
hydrophobisierten Antibackmitteln zum Einsatz. Das Antibackmittel
kann vor oder während
der Trocknung der Polymerisatdispersion zudosiert werden. In einer
anderen Ausführungsform
gibt man das Antibackmittel in eine für Feststoffe geeigneten Mischvorrichtung,
beispielsweise einem Rüttler,
Rollstuhl-Schneckenmischer oder ähnlichem,
zu dem Polymerpulver.
-
Sofern
erwünscht,
wird man das Antibackmittel in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%
und vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 12 Gew.-%, bezogen auf
das Polymerpulver (bzw. auf die Summe an Polymer P + Trocknungshilfsmittel
in der wässrigen
Polymerisatdispersion), einsetzen.
-
Die
nach dem erfindungsgemässen
Verfahren erhaltenen Polymerpulver sind ebenfalls Gegenstand der
vorliegenden Erfindung. In Anwesenheit von Wasser zeichnen sich
wässrige Redispergate
der Polymerpulver u.a. durch ein verbessertes Filmbildevermögen aus. Überraschenderweise
führt das
erfindungsgemässe
Verfahren auch zu besseren Ergebnissen bei Sprühtrocknung, beispielsweise
zu einer erhöhten
Pulverausbeute und zu einer verringerten Belagsbildung. Andere anwendungstechnische
Eigenschaften werden überraschenderweise
nicht nachteilig beeinflusst.
-
Die
nach dem erfindungsgemässen
Verfahren erhaltenen Polymerpulver umfassen:
- i
wenigstens ein filmbildendes Polymer P,
- ii 0,1 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Polymer P, Polymerisate
aus carboxylgruppenhaltigen Monomeren, welche mindestens 5 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtmenge der Polymerisate, hydrophobe Gruppen
in den Polymerisatketten enthalten als Trocknungshilfsmittel T,
- iii gegebenenfalls oberflächenaktive
Verbindungen in einer Menge bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Polymer
P, und
- iv gegebenenfalls Füllstoffe,
Pigmente, Anticakingmittel und/oder übliche Hilfsmittel, z.b. Trocknungshilfsmittel
des Standes der Technik, Biozide und/oder Entschäumer.
-
Die
erfindungsgemässen
Polymerpulver eignen sich als Cobindemittel in mineralischen Bindebaustoffen
und gebrauchsfertigen Bindebaustoffzubereitungen, als Bindemittel
in Anstrichmitteln, Lacken, Klebstoffen, Beschichtungs- und Dichtungsmassen,
Bauklebstoffen, z.B. Fussbodenkleber und insbesondere Fliesenkleber,
sowie in Kunstharzputzen.
-
In
besonderer Weise eignen sich die erfindungsgemäß erhältlichen Polymerpulver als
Cobindemittel in mineralischen Bindebaustoffen bzw. in gebrauchsfertigen
Zubereitungen dieser Baustoffe, sowie in Bauklebstoffen. Diese sind
ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
-
Unter
mineralischen Bindebaustoffen bzw. ihren Zubereitungen versteht
man Zusammensetzungen, die wenigstens ein mineralisches Bindemittel
wie Kalk, Gips, Ton und/oder Zement und gegebenenfalls mineralische
Zuschläge
enthalten. Die gebrauchsfertige Zubereitung wird durch Anrühren mit
Wasser in die eigentlichen Baustoffzubereitung überführt, die sich dann, wenn sie
sich selbst überlassen
ist, an der Luft oder auch unter Wasser, gegebenenfalls unter Einwirkung
erhöhter
Temperatur steinartig verfestigt. Neben den mineralischen Zuschlägen enthalten
mineralische Baustoffzubereitungen auch übliche Hilfsmittel, z. B. je
nach Anwendungszweck Verdicker oder Verflüssiger und Entschäumer.
-
Bevorzugte
mineralische Bindemittel enthalten 70 bis 100 Gew.-% Zement und
0 bis 30 Gew.-% Gips. Insbesondere ist Zement das alleinige mineralische
Bindemittel. Die erfindungsgemäße Wirkung
ist dabei von der Zementart im wesentlichen unabhängig. Je
nach Vorhaben können
also Hochofenzement, Ölschieferzement,
Portlandzement, hydrophobierter Portlandzement, Schnellzement, Quellzement
oder Tonerdezement verwendet werden, wobei sich die Verwendung von
Portlandzement als besonders günstig
erweist.
-
In
typischer Weise enthalten die Trockenzusammensetzungen mineralischer
Bindebaustoffe, bezogen auf die Menge an mineralischem Bindemittel,
0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-% modifizierendes
Polymerisatpulver. Der Gewichtsanteil von Polymer zu mineralischem
Bindemittel liegt in der Regel im Bereich von 1:100 bis 1:1.
-
Zur
Verbesserung ihrer Verarbeitungseigenschaften setzt man den mineralischen
Bindebaustoffen vielfach Cellulosederivate und Microsilica zu. Erste
wirken üblicherweise
verdickend und letztere bilden normalerweise Thixotropierungsmittel,
die die Fließfähigkeit
des wässrigen
Mörtels
vor seiner Verfestigung im aufgebrachten Ruhestand zusätzlich erniedrigen.
Durch Zusatz von Entschäumern
(unter dem Aspekt "Trockenmörtel" vorzugsweise in
Pulverform) kann im verfestigten Zustand ein praxisgerechter Luftporengehalt
(5 bis 20 Vol.-%) des verfestigten zementösen Mörtel erreicht werden.
-
Sand,
z.B. Quarzsand, sowie gegebenenfalls Füllstoffe wie Calciumcarbonat
und Pigmente wie Titandioxid oder Eisenoxid, natürliche und synthetische Fasern
bilden in der Regel die übrigen
Zuschläge.
-
Bauklebstoffe
umfassen z. B. Fussbodenkleber und Fliesenkleber. Sie enthalten
als Klebstoffkomponente wenigstens ein erfindungsgemässes Polymerpulver
sowie je nach Art der Formulierung Weichmacher, Füllstoffe,
Dispergierhilfsmittel, Biozide, sowie gegebenenfalls Wasser, Entschäumer, Verdicker,
Thioxotropiermittel und sonstige Zusätze. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthalten sie auch ein mineralisches Bindemittel, z. B. Zement.
Derartige Zubereitungen finden insbesondere als Fliesenkleber Verwendung.
Aufgrund des mineralischen Bindemittels zählen sie ebenfalls zu den mineralischen
Bindebaustoffen.
-
Typische
mineralische Bindebaustoffe und sonstige Bauklebstoffe wie Fliesenkleber,
insbesondere als mineralische Bindebaustofftrockenzubereitung enthalten,
(bezogen auf das Gesamtgewicht der in ihnen enthaltenen Feststoffe):
10
bis 60, vorzugsweise 15 bis 50 Gew.-% mineralischem Bindemittel
(vorzugsweise ausschließlich
Zement, insbesondere Portlandzement)
0,1 bis 20 häufig 0,2
bis 15 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-% speziell 2 bis 8 Gew.-%
erfindungsgemässe
Polymerpulver,
bis zu 25 Gew.-% an sich üblichen Hilfsmitteln, z.B.
Entschäumer,
Verdicker, Verflüssiger
und Thixotropiermittel, und als Restmenge 30 bis 80 Gew.-% Zuschläge, z.B.
Sand, Füllstoffe
(z.B. CaCO3), Pigmente (z.B. TiO2) natürliche
und/oder synthetische Fasern. Entschäumer werden in der Regel in
einer Menge von 0,1 bis 2 Gew.-%, Thixotropiermitel bis 2 Gew.-%,
Verflüssiger
bis 1 Gew.-% verwendet.
-
Typische
Ausführungsformen
mineralischer Bindebaustoffzubereitungen sind zementöse Reparatur- oder
Armierungsmörtel.
Hierbei weisen übliche
Armierungsmörtel
zur Steigerung ihrer Rißüberbrückungsfähigkeit
noch natürliche
oder synthetische Fasern aus Materialien wie z.B. Dralon (Länge z.B.
1 bis 10 mm, längenbezogene
Masse z.B. 3 bis 10 dtex) in einer Menge von bis zu 10 Gew.-% auf.
Eine Übersicht über Hilfsstoffe
und Zuschläge
gibt H. Reul in "Handbuch
der Bauchemie, Verlag für
chemische Industrie, H. Zielkowsky KG, Augsburg, 1991.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
mineralischer Bindebaustoffzubereitungen sind Fliesenkleber. Typische
Fliesenkleber enthalten als Trockenzubereitung neben dem Polymerpulver,
das, bezogen auf 100 Gew.-% Trockenzubereitung in der Regel 0,5
bis 10 Gew.-% insbesondere
2 bis 8 Gew.-% ausmacht, 15 bis 50 Gew.-% mineralisches Bindemittel,
insbesondere Zement, 30 bis 80 Gew.-% hierfür übliche Zuschläge, insbesondere
Quarzsand, z. B. mit einer Sieblinie von 0,063-0,4 mm, und/oder
Calciumcarbonat, sowie übliche Hilfsmittel
wie Verdicker, Entschäumer,
Biozide, Dispergierhilfsmittel, Plastifiziermittel (Weichmacher),
Filmbildehilfsmittel etc. in einer Menge von 0,1 bis 25 Gew.-%.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Polymerpulvern ist technisch ohne großen Aufwand
durchzuführen,
wobei Polymerpulver resultierend, die u.a. nur weiß gefärbt und
geruchlos sind und eine gute Redispergierbarkeit und Verfilmung
zeigen, ohne dass dabei der Zusatz von Seife notwendig ist.
-
Beispiele
-
I Einsatzmaterialien:
-
Polymerdispersion
D1: Wassrige Styrol-Butadien-Dispersion enthaltend 50 Gew.-% Polymer
mit einer Glasübergangstemperatur
Tg von 4°C,
die 52,3 Gew.-% Styrol, 43,2 Gew.-% Butadien und 4,5 Gew.-% Acrylsäure einpolymerisiert
enthält
und die mit 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Polymer eines nichtionischen
Emulgators (C12-Alkanolethoxilat mit einem
Ethoxilierungsgrad von 2 bis 3) stabilisiert ist.
-
Polymerdispersion
D2: Ein Gemisch aus
150 g Wasser
5,6 g einer 20 Gew.-%igen
wäßrigen Lösung eines
ethoxylierten p-Isooctylphenols (EO-Grad 25),
0,48 g einer 35 Gew.-%igen
wäßrigen Lösung eines
Na-Salzes eines sulfatierten und ethoxylierten p-Isooctylphenols
(EO-Grad 25),
3,9 g einer 10 Gew.-%igen wäßrigen Ameisensäure-Lösung,
1,7
g Natriumhydrogencarbonat und
3,4 g einer 20 Gew.-%igen wäßrigen Polyacrylamid-Lösung
wurde
auf 90°C
erhitzt. Anschließend
wurden zu diesem Gemisch zeitgleich beginnend und unter Aufrechterhaltung
der Innentemperatur von 90°C
in 2 h 742,8 g einer wäßrigen Monomeremulsion,
bestehend aus
403,2 g n-Butylacrylat,
140,0 g Styrol,
11,2
g Acrylamid,
5,6 g Methacrylamid,
8,4 g einer 20 Gew.-%igen
wäßrigen Lösung eines
ethoxylierten p-Isooctylphenols (EO-Grad 25),
11,5 g einer 35 Gew.-%igen
wäßrigen Lösung eines
Na-Salzes eines sulfatierten und ethoxylierten p-Isooctylphenols
(EO-Grad 25) und
162,9 Wasser
und in 2,5 h eine Lösung von
3,3 g Natriumperoxodisuifat in 90 g Wasser kontinuierlich zugetropft.
Danach wurde das Reaktionsgemisch noch 120 min bei 90°C gerührt und
auf 60°C
abgekühlt.
Nach Zugabe einer Lösung von
1,1 g t-Butylhydroperoxid in 5,5 g Wasser wurde bei dieser Temperatur
innerhalb von 1 h eine Lösung
von 0,6 g Natriumhydroxymethansulfinat in 15 g Wasser zugegeben
und 0,5 h nachgerührt.
Nach 15 min kühlte man
auf Raumtemperatur ab und neutralisierte mit 4 ml einer 20 Gew.-%igen, wäßrigen Calciumhydroxid-Aufschlämmung. Nach
Filtration wurde eine Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 55,3%,
einer Lichtdurchlässigkeit
einer 0,01 Gew.-%igen Dispersion bei 20°C und einer Schichtdicke von
2,5 cm "LD-Wert") von 8% und einem
pH-Wert von 8,7 erhalten. Die Glastemperatur (DSC-midpoint) des
Polymerisats betrug –15°C.
-
II. Herstellung der Polymerpulver
-
Die
Polymerdispersionen der erfindungsgemäßen Beispiele 1 bis 5 sowie
der Vergleichsbeispiele A bis D wurden in einem Technikumstrockner
sprühgetrocknet.
Dabei wurde keine Seife zugesetzt. Das Trocknungshilfsmittel T wurde
jeweils in einer Menge von 10 Gew.-%, bezogen auf das Polymere P
der wässrigen Dispersion,
zugesetzt, als Rieselhilfsmittel diente ein handelsübliches
Antiblockmittel auf Kieselgelbasis. Der Feststoffgehalt der Sprühspeise
betrug 30 Gew.-%. Die Zerstäubung
erfolgte über
eine Teflon-Zweistoffdüse (Spaltweite
1,3 mm), die Eingangstemperatur betrug 130°C, die Ausgangstemperatur 60°C.
- T1: Polymerisat aus
3 Teilen Carbonsäuremonomeren
und 1 Teil ethoxyliertes Oleylamin
In einem Druckreaktor (Ankerrührer, 2
Zulaufstellen) wurden 15,2 Gewichtsteile vollentsalztes Wasser, 6,73
Gewichtsteile Maleinsäureanhydrid,
sowie 22,16 Gewichtsteile LutensolRFA (ethoxyliertes Oleylamin der
Fa. BASF AG) vorgelegt. Bei Bedarf wurden 0,3 % (bezogen auf Monomere)
phosphorige Säure
als Korrosionsinhibitor zugesetzt.
Unter Stickstoffatmosphäre wurde
auf 120 bis 125°C
erwärmt.
Nach Erreichen dieser Temperatur wurde innerhalb 4 h Zulauf 1, bestehend
aus 17,46 Gewichtsteilen vollentsalztem Wasser und 18,60 Gewichtsteilen Acrylsäure, sowie
innerhalb 5 h Zulauf 2, aus 3,44 Gewichtsteilen vollentsalztem Wasser
und 2,13 Gewichtsteilen Wasserstoffperoxid (30%ig), gleichmäßig zudosiert.
Nach Beendigung von Zulauf 1 wurden weitere 2,88 Gewichtsteile vollentsalztes
Wasser zugegeben. Während
der Polymerisation wurde der Druck durch vorsichtiges Entspannen
bei 2 bis 3 bar gehalten. Nach dem Ende der Reaktion wurde auf 30 bis
35°C abgekühlt und
11,40 Gewichtsteile Triethanolamin unter Kühlen vorsichtig eingerührt. Die
fertige Polymerlösung
wurde über
einen Filter in Behälter
abgefüllt.
pH-Wert:
3,5, Oberflächenspannung:
43 mN/m, Viskosität:
595 mPas
- T2: Polymerisat aus 3 Teilen Carbonsäuremonomeren
und 1 Teil ethoxyliertes Oleylamin
In einem Druckreaktor (Ankerrührer, 2
Zulaufstellen) wurden 152,0 kg vollentsalztes Wasser, 67,3 kg Maleinsäureanhydrid,
0,88 kg TEGO Antifoam® 730 (Entschäumer der
Fa. Goldschmidt) sowie 221,6 kg Lutensol® FA
12 (ethoxyliertes Oleylamin der Fa. BASF AG) vorgelegt. Bei Bedarf
wurden 0,3 Gew.-% (bezogen auf die Gesamtmenge der Monomeren) an
phosphorhaltigen anorganischen Säuren
als Korrosionsinhibitor zugesetzt.
Unter Stickstoffatmosphäre wurde
auf 120 bis 125°C
erwärmt.
Nach Erreichen dieser Temperatur wurden innerhalb 4 Stunden Zulauf
1, bestehend aus 174,6 kg vollentsalztem Wasser und 186,0 kg Acrylsäure sowie
innerhalb 5 Stunden Zulauf 2, bestehend aus 34,4 kg vollentsalztem
Wasser und 21,3 kg einer 30 gew.-%igen wässrigen Lösung von Wasserstoffperoxid,
gleichmäßig zudosiert.
Nach Beendigung von Zulauf 1 wurden dem Reaktionsansatz weitere
28,8 kg vollentsalztes Wasser zugegeben. Während der Polymerisation wurde
der Druck durch vorsichtiges Entspannen bei 2 bis 3 bar gehalten.
Nach dem Ende der Reaktion wurde der Reaktionsansatz auf Atmosphärendruck
entspannt und auf 30 bis 35°C
abgekühlt,
wofür ca.
15 Minuten benötigt
wurden. Anschließend
führte
man dem Reaktionsansatz 114,0 kg Triethanolamin unter Kühlen zu.
Die
fertige Polymerlösung
wies einen pH-Wert von 3,5 und eine Viskosität von 598 mPa·s auf
und konnte innerhalb von 10 Minuten über einen Filter in Behälter abgefüllt werden.
- T3: Polymerisat aus 3 Teilen Carbonsäuremonomeren
und 1 Teil ethoxyliertes Oleylamin
In einem Druckreaktor (Ankerrührer, 2
Zulaufstellen) wurden 152,0 kg vollentsalztes Wasser, 67,3 kg Maleinsäureanhydrid
sowie 221,6 kg Lutensol® FA 12 vorgelegt. Bei
Bedarf wurden 0,3 Gew.-% (bezogen auf die Gesamtmenge der Monomeren)
an phosphorhaltigen anorganischen Säuren als Korrosionsinhibitor
zugesetzt.
Unter Stickstoffatmosphäre wurde auf 120 bis 125°C erwärmt. Nach
Erreichen dieser Temperatur wurden innerhalb 4 Stunden Zulauf 1,
bestehend aus 174,6 kg vollentsalztem Wasser, 186,0 kg Acrylsäure und
0,88 kg TEGO Antifoam® 730 sowie innerhalb 5
Stunden Zulauf 2, bestehend aus 34,4 kg vollentsalztem Wasser und
21,3 kg einer 30 gew.-%igen wässrigen
Lösung
von Wasserstoffperoxid, gleichmäßig zudosiert.
Nach Beendigung von Zulauf 1 wurden dem Reaktionsansatz weitere
28,8 kg vollentsalztes Wasser zugegeben. Während der Polymerisation wurde
der Druck durch vorsichtiges Entspannen bei 2 bis 3 bar gehalten.
Nach dem Ende der Reaktion wurde der Reaktionsansatz auf Atmosphärendruck
entspannt und auf 30 bis 35°C abgekühlt, wofür ca. 15
Minuten benötigt
wurden. Anschließend
führte
man dem Reaktionsansatz 114,0 kg Triethanolamin unter Kühlen zu.
Die
fertige Polymerlösung
wies einen pH-Wert von 3,5 und eine Viskosität von 584 mPa·s auf
und konnte innerhalb von 10 Minuten über einen Filter in Behälter abgefüllt werden.
-
Eine
allgemeine Herstellungsvorschrift für die Trocknungshilfsmittel
T4–T6
ist in
EP 467 103 (Sp.
9, „Dispersion
I") beschrieben.
- T4: Copolymerisat aus
50 Gew.-% Maleinsäureanhydrid
und 50 Gew.-% Diisobutylen, mit NaOH neutralisiert, Mw (GPC)
ca. 12000 g/mol.
- T5: Copolymerisat aus 72 Gew.-% Maleinsäureanhydrid
und 28 Gew.-% Isobutylen, mit NaOH neutralisiert, Mw (GPC)
ca. 4000 g/mol.
- T6: Copolymerisat aus 50 Gew.-% Maleinsäureanhydrid
und 50 Gew.-% eines Gemischs aus 1 Gew.-Teil C12-Alk-1-en
und 1 Gew.-Teil C20-Alk-1-en; Mw (GPC)
ca. 4000 g/mol.
- T7: Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsprodukt
als Calciumsalz, entspricht Beispiel S1 aus EP-B 1914366 (S. 8/Zeile
24 ff.).
- T8: Copolymerisat aus 50 Gew.-% Acrylsäure und
50 Gew.-% Maleinsäureanhydrid,
mit NaOH teilneutralisiert, Mw (GPC) ca.
3000 g/mol.
-
Die
nachfolgende Tabelle fasst die Ergebnisse der Sprühtrocknung
und der Redispergierung zusammen.
-
III. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse der erfindungsgemäßen Beispiele
1 bis 5 sowie der Vergleichsbeispiele A bis D sind in der nachfolgenden
Tabelle 1 wiedergegeben.
-
-
Tabelle
1 zeigt die Ergebnisse der Sprühtrocknung.
Die mit dem erfindungsgemäßen Sprühhilfsmittel hergestellten
Pulver konnten ohne Probleme mit hoher Ausbeute sprühgetrocknet
werden, sind gut redispergierbar und zeigen eine fehlerfreie Verfilmung.
Besonders der Vergleich der Beispiele 1 mit den Vergleichsbeispielen
B bis D zeigt, dass bei den Carboxylaten eine Mindestkonzentration
an hydrophoben, aliphatischen Gruppen notwendig ist. Bei den hydrophoben
Gruppen kann es sich einerseits um einpolymerisierte alpha-Olefine oder
aber auch um Estergruppen handeln, die auch mittels eines hydrophilen
Spacers mit der Hauptkette verbunden sein können, handeln.
-
Redispergierbarkeit:
30 g des nach II hergestellten Polymerpulvers wurde in einem Standzylinder
in 70 ml entionisiertem Wasser dispergiert und 4 Stunden bei Raumtemperatur
belassen und anschließend
visuell beurteilt, wie stark sich die Polymerphase von der Wasserphase
abgesetzt hatte.
-
Verfilmung:
Aus den redispergierten Dispersionen wurde ein Polymerfilm gegossen,
und anschließend bei
Raumtemperatur 4 Tage getrocknet. Die Qualität des Films wurde visuell wie
in Tabelle 1 angegeben, beurteilt.