DE19949591A1 - Thermisch härtbare, wässrige Zusammensetzung - Google Patents
Thermisch härtbare, wässrige ZusammensetzungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine thermisch härtbare, wässrige Zusammensetzung, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft thermisch härtbare, wässrige
Zusammensetzungen, ihre Herstellung und ihre Verwendung als Bin
demittel für Formkörper.
Thermisch aushärtbare Bindemittel sind in ihrer Anwendung weit
verbreitet und stellen umsatzträchtige Verkaufsprodukte dar. Zu
ihnen zählen hauptsächlich auf Phenol und Formaldehyd basierende
Leim- und Tränkharze. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sich
bei ihrer Verarbeitung nicht unerhebliche Mengen an Phenol, For
maldehyd und niedermolekularen Kondensationsprodukten davon ver
flüchtigen. Die Zurückhaltung dieser umweltschädlichen Stoffe ist
mit großem Aufwand verbunden. Außerdem kann es zur Freisetzung
von Formaldehyd aus den Phenol-Formaldehyd-Harzen enthaltenden
Produkten kommen, was insbesondere bei einer Verwendung in ge
schlossenen Räumen nachteilig ist.
Alternative Entwicklungen gehen in den Bereich von Polycarbonsäu
ren, die thermisch mit höherfunktionellen, hydroxylgruppenhalti
gen Vernetzern durch Veresterungsreaktionen gehärtet werden.
Aus der US 4 076 917 sind Bindemittel bekannt, welche carbon
säure- oder anhydridhaltige Polymerisate und β-Hydroxyalkylamide
als Vernetzer enthalten. Das molare Verhältnis von Carboxylgrup
pen zu Hydroxylgruppen beträgt bevorzugt 1 : 1. Nachteilig ist die
relativ aufwendige Herstellung der β-Hydroxyalkylamide. Ein ent
sprechendes Bindemittel ist aus US-A 5 340 868 bekannt.
Aus der EP-A-445 578 sind Platten aus feinteiligen Materialien
bekannt, in denen Mischungen aus hochmolekularen Polycarbonsäuren
und mehrwertigen Alkoholen, Alkanolaminen oder mehrwertigen Ami
nen als Bindemittel fungieren.
Aus EP -A-583 086 sind formaldehydfreie, wässrige Bindemittel zur
Herstellung von Faservliesen, insbesondere Glasfaservliesen, be
kannt. Diese Bindemittel benötigen einen Phosphor enthaltenden
Reaktionsbeschleuniger, um ausreichende Festigkeiten der Glasfa
servliese zu erreichen. Die Bindemittel enthalten eine Polycar
bonsäure mit mindestens zwei Carbonsäuregruppen und gegebenen
falls auch Anhydridgruppen. Das Bindemittel enthält weiterhin ein
Polyol, z. B. Glycerin, Bis-[N,N-di(β-hydroxyethyl)adipamid, Pen
taerythrit, Diethylenglykol, Ethylenglykol, Glukonsäure, β-D-Lac
tose, Sucrose, Polyvinylalkohol, Diisopropanolamin, 2-(2-Amino
ethylamino)ethanol, Triethanolamin, Tris(hydroxymethylamino)me
than oder Diethanolamin. Es wird darauf hingewiesen, dass auf die
1 Anwesenheit eines phosphorhaltigen Reaktionsbeschleunigers nur
verzichtet werden kann, wenn ein hochreaktives Polyol eingesetzt
wird. Als hochreaktive Polyole werden die β-Hydroxyalkylamide ge
nannt.
In der EP-A 651 088 werden entsprechende Bindemittel für Sub
strate aus Cellulosefasern beschrieben. Diese Bindemittel enthal
ten zwingend einen Phosphor enthaltenden Reaktionsbeschleuniger.
Aus der DE-A-44 08 688 sind formaldehydfreie Bindemittel für fa
serförmige Flächengebilde bekannt. Als Bindemittel wird eine Mi
schung aus einer Polycarbonsäure und aromatischen oder cycloali
phatischen Polyolen eingesetzt. Trotz einer sehr hohen Trock
nungstemperatur (230°C) werden mit diesem Bindemittel auf Glasfa
servliesen nur geringe Nassreißfestigkeiten erzielt.
Aus der DE-A-196 06 394 sind formaldehydfreie, wässrige Bindemit
tel bekannt. Diese enthalten ein durch radikalische Polymerisa
tion erhaltenes Polymerisat, welches zu 5 bis 100 Gew.-% aus ei
nem ethylenisch ungesättigten Säureanhydrid oder einer ethyle
nisch ungesättigten Dicarbonsäure, deren Carbonsäuregruppen eine
Anhydridgruppe bilden können, besteht. Diese Bindemittel enthal
ten weiterhin ein Alkanolamin mit mindestens zwei Hydroxylgruppen
und weniger als 1,5 Gew.-%, bezogen auf die Summe von Polymerisat
und Alkanolamin, eines Phosphor enthaltenden Reaktionsbeschleuni
gers.
In der DE-A-196 21 573 sind thermisch härtbare, wässrige Zusam
mensetzungen beschrieben, die ein Polymerisat auf der Basis ethy
lenisch ungesättigter Mono- oder Dicarbonsäuren und verschiedene
höherfunktionelle β-Hydroxyalkylamine als Vernetzungskomponente
enthalten.
Die DE-A-196 06 393 und die DE-A-196 06 392 offenbaren die Ver
wendung von formaldehydfreien wässrigen Bindemittel, wie sie in
der DE-A-196 06 394 offenbart sind, als Bindemittel für Fasern,
Schnitzel oder Späne zur Herstellung von Formkörpern bzw. als Be
schichtungsmittel für Formkörper.
Die EP-A-118 333 beschreibt die Herstellung von Pfropfpolymerisa
ten durch Polymerisation von Acrylsäure in Gegenwart von Polyal
kylenoxiden, wobei der Anteil der Acrylsäure im Bereich von 3 bis
15%, bezogen auf das Polyalkylenoxid, liegt.
Die WO-A-92/07883 beschreibt die Polymerisation von ethylenisch
ungesättigten Monocarbonsäuren in Gegenwart von aromatischen Sul
fonsäuren und unter Umständen von Hydroxylgruppen enthaltenden
Verbindung (z. B. Polyalkylenoxiden). Bei der Hydroxylgruppen
enthaltenden Verbindung handelt es sich um Substanzen, die Ver
wendung im Textilbereich finden. Die erfindungsgemäßen Polymeri
sate finden Verwendung in Textilherstellung/-verarbeitung und
Textilreinigung, wie z. B. als Komplexbildner, Tensid, Entschäu
mer, Antistatika usw.
Die EP-A-98 803 beschreibt die Herstellung von wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren Pfropfpolymerisaten aus ethylenisch
ungesättigten Carbonsäuren und Polyglykoletherketten enthaltenden
Tensiden. Die Herstellung der Pfropfpolymerisate erfolgt durch
Polymerisation der ungesättigten Monomere in Gegenwart der Ten
side. Die Verwendung der so erhaltenen Pfropfpolymerisate er
streckt sich auf Antischaummittel, Antistatika, Builder, Emulga
toren, Foulardierhilfsmittel, Netzmittel, Papierentlüfter,
Schlammentwässerungshilfsmittel, Textilhilfsmittel, Vergrauungs
inhibitoren, Waschmitteln.
Aus der US 5 143 582 ist die Herstellung hitzebeständiger Fließ
materialien unter Verwendung eines thermisch aushärtenden, hitze
beständigen Bindemittels bekannt, das frei von Formaldehyd ist.
Das Bindemittel wird erhalten durch Mischen eines Carbonsäure
gruppen, Carbonsäureanhydridgruppen oder Carbonsäuresalzgruppen
aufweisenden Polymers und eines β-Hydroxyalkylamid-Vernetzers.
Selbsthärtende Polymere werden erhalten durch Copolymerisation
der β-Hydroxyalkylamide mit Carboxygruppen enthaltenden Monomeren.
Die vorstehend aufgeführten Bindemittel sind zwar zum Teil form
aldehyd- und phenolfrei, besitzen aber Nachteile insofern, als
sie die abzubindenden Substrate nicht optimal benetzen oder nach
ihrer Aushärtung nicht ausreichend flexibel sind. Daher verfügen
die unter Verwendung der formaldehydfreien Bindemittel des Stan
des der Technik hergestellten Formteile häufig nicht über mecha
nische Eigenschaften, wie sie wünschenswert wären.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, thermisch aushärtbare Binde
mittel bereitzustellen, die sowohl formaldehyd- als auch phenol
frei sind, im Vergleich zu den bekannten Bindemitteln aber über
weitere Vorteile bei der Applikation verfügen. Insbesondere sol
len Bindemittel mit verbesserten Benetzungseigenschaften der ab
zubindenen Substrate bereitgestellt werden.
Diese Aufgabe wird überraschenderweise gelöst durch die thermisch
härtbare, wässrige Zusammensetzung, enthaltend
- - mindestens ein Carboxylgruppen enthaltendes Copolymerisat,
das aufgebaut ist aus
- - 50 bis 99,5 Gew.-% mindestens einer ethylenisch ungesät tigten Mono- und/oder Dicarbonsäure,
- - 0,5 bis 50 Gew.-% wenigstens einer ethylenisch ungesät tigten Verbindung, die ausgewählt ist unter den Estern ethylenisch ungesättigter Monocarbonsäuren und den Halb estern und Diestern ethylenisch ungesättigter Dicarbon säuren mit einem mindestens eine Hydroxylgruppe aufwei senden Amin,
- - bis zu 20 Gew.-% mindestens eines weiteren Monomers;
- - mindestens ein höher funktionelles β-Hydroxyalkylamin, und
- - gegebenenfalls mindestens ein Tensid.
Die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eingesetzten Car
boxylgruppen enthaltenden Copolymerisate enthalten somit 50 bis
99,5 Gew.-%, bevorzugt 70 bis 99 Gew.-%, Struktureinheiten einge -
baut, die sich von ethylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren,
ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren und/oder deren Halb
estern mit C1- bis C22-Alkanolen ableiten. Diese Säuren können in
dem Copolymerisat auch teilweise oder vollständig in Form eines
Salzes vorliegen. Bevorzugt ist die saure Form.
Bei der Herstellung des Carboxylgruppen enthaltenden Copolymeri
sats kann man neben den vorgenannten Monomeren auch die Anhydride
der ethylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren und die Anhydride
der ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren einsetzen.
Besonders bevorzugte Monomere für die Herstellung der Carboxyl
gruppen enthaltenden Copolymerisate sind Maleinsäure, Maleinsäu
reanhydrid, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäureanhydrid,
Methacrylsäureanhydrid, Itaconsäure, 1,2,3-Tetrahydrophthalsäure
und deren Anhydride, sowie die Alkali- und Ammoniumsalze oder Mi
schungen davon.
Besonders bevorzugt enthält das Copolymerisat Strukturelemente
eingebaut, die sich von Acrylsäure oder einem Gemisch aus Acryl
säure und Maleinsäure im Verhältnis von 95 : 5 bis 40 : 60, insbeson
dere im Verhältnis von 90 : 10 bis 50 : 50, ableiten.
Das in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eingesetzte Copo
lymerisat enthält ferner 0,5 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 1 bis
30 Gew.-%, wenigstens einer ethylenisch ungesättigten Verbindung,
die ausgewählt ist unter den Estern ethylenisch ungesättigter Mo
nocarbonsäuren und den Halbestern und Diestern ethylenisch unge
sättigter Dicarbonsäuren mit mindestens einem hydroxylgruppenhal
tigen Amin, in einpolymerisierter Form.
Als Komponente der Ester geeignete Monocarbonsäure sind die zuvor
genannten C3- bis C10-Monocarbonsäuren, insbesondere Acrylsäure,
Methacrylsäure, Crotonsäure, und Mischungen davon.
Als Komponenten der Halbester und Diester geeignete Dicarbonsäu
ren sind die zuvor genannten C4- bis C8-Dicarbonsäuren, insbeson
dere Fumarsäure, Maleinsäure, 2-Methylmaleinsäure, Itaconsäure,
und Mischungen davon.
Vorzugsweise ist das Amin mit mindestens einer Hydroxylgruppe
ausgewählt unter sekundären und tertiären Aminen, die wenigstens
einen C6- bis C22-Alkyl-, C6- bis C22-Alkenyl-, Aryl-C6- bis
C22-alkyl- oder Aryl-C6- bis C22-alkenylrest aufweisen, wobei die
Alkenylgruppe 1, 2 oder 3 nicht benachbarte Doppelbindungen auf
weisen kann.
Vorzugsweise ist das Amin hydroxyalkyliert und/oder alkoxyliert.
Alkoxylierte Amine weisen vorzugsweise einen oder zwei Alkylen
oxidreste mit terminalen Hydroxylgruppen auf. Vorzugsweise weisen
die Alkylenoxidreste je 1 bis 100, bevorzugt je 1 bis 50, gleiche
oder verschiedene Alkylenoxideinheiten, statistisch verteilt oder
in Form von Blöcken auf. Bevorzugte Alkylenoxide sind Ethylen
oxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid. Besonders bevorzugt ist
Ethylenoxid.
Bevorzugt enthält das Polymerisat eine ungesättigte Verbindung
auf Basis einer Aminkomponente, die wenigstens ein Amin der all
gemeinen Formel
RcNRaRb
eingebaut enthält, wobei
Rc für C6- bis C22-Alkyl, C6- bis C22-Alkenyl, Aryl-C6-C22-alkyl oder Aryl-C6-C22-alkenyl steht, wobei der Alkenylrest 1, 2 oder 3 nicht benachbarte Doppelbindungen aufweisen kann,
Ra für Hydroxy-C1-C6-alkyl oder einen Rest der Formel II
Rc für C6- bis C22-Alkyl, C6- bis C22-Alkenyl, Aryl-C6-C22-alkyl oder Aryl-C6-C22-alkenyl steht, wobei der Alkenylrest 1, 2 oder 3 nicht benachbarte Doppelbindungen aufweisen kann,
Ra für Hydroxy-C1-C6-alkyl oder einen Rest der Formel II
-(CH2CH2O)x(CH2CH(CH3)O)y-H (II)
steht, wobei
in der Formel II die Reihenfolge der Alkylenoxideinheiten be liebig ist und x und y unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 100, bevorzugt 0 bis 50, stehen, wobei die Summe aus x und y < 1 ist,
Rb für Wasserstoff, C1- bis C22-Alkyl, Hydroxy-C1-C6-alkyl, C6- bis C22-Alkenyl, Aryl-C6-C22-alkyl, Aryl-C6-C22-alkenyl oder C5- bis C8-Cycloalkyl steht, wobei der Alkenylrest 1, 2 oder 3 nicht benachbarte Doppelbindungen aufweisen kann, oder Rb für einen Rest der Formel III
in der Formel II die Reihenfolge der Alkylenoxideinheiten be liebig ist und x und y unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 100, bevorzugt 0 bis 50, stehen, wobei die Summe aus x und y < 1 ist,
Rb für Wasserstoff, C1- bis C22-Alkyl, Hydroxy-C1-C6-alkyl, C6- bis C22-Alkenyl, Aryl-C6-C22-alkyl, Aryl-C6-C22-alkenyl oder C5- bis C8-Cycloalkyl steht, wobei der Alkenylrest 1, 2 oder 3 nicht benachbarte Doppelbindungen aufweisen kann, oder Rb für einen Rest der Formel III
-(CH2CH2O)v(CH2CH(CH3)O)w-H (III)
steht, wobei
in der Formel III die Reihenfolge der Alkylenoxideinheiten beliebig ist und v und w unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 100, vorzugsweise 0 bis 50, stehen.
in der Formel III die Reihenfolge der Alkylenoxideinheiten beliebig ist und v und w unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 100, vorzugsweise 0 bis 50, stehen.
Bevorzugt steht Rc für C8- bis C20-Alkyl oder C8- bis C20-Alkenyl,
wobei der Alkenylrest 1, 2 oder 3 nicht benachbarte Doppelbindun
gen aufweisen kann. Vorzugsweise steht Rc für den Kohlenwasser
stoffrest einer gesättigten oder ein- oder mehrfach ungesättigten
Fettsäure. Bevorzugte Reste Rc sind z. B. n-Octyl, Ethylhexyl, Un
decyl, Lauryl, Tridecyl, Myristyl, Pentadecyl, Palmityl, Margari
nyl, Stearyl, Palmitoleinyl, Oleyl und Linolyl.
Bevorzugt handelt es sich bei der Aminkomponente um ein alkoxy
liertes Fettamin oder ein alkoxyliertes Fettamingemisch. Beson
ders bevorzugt sind die Ethoxylate. Insbesondere werden Alkoxy
late von Aminen auf Basis natürlich vorkommender Fettsäuren ein
gesetzt, wie z. B. Talgfettamine, die überwiegend gesättigte und
ungesättigte C14-, C16- und C18-Alkylamine enthalten oder Kokos
amine, die gesättigte, einfach und zweifach ungesättigte C6-C22-,
vorzugsweise C12-C14-Alkylamine enthalten. Zur Alkoxylierung ge
eignete Amingemische sind z. B. verschiedene Armeen®-Marken der
Fa. Akzo oder Noram®-Marken der Fa. Ceca.
Geeignete, kommerziell erhältliche alkoxylierte Amine sind z. B.
die Noramox®-Marken der Fa. Ceca, bevorzugt ethoxylierte Oleyl
amine, wie Noramox® 05 (5 EO-Einheiten), sowie die unter der
Marke Lutensol®FA vertriebenen Produkte der Fa. BASF AG.
Die Einpolymerisierung der vorgenannten Ester, Halbester und Die
ster bewirkt im Allgemeinen eine Verringerung der Grenzflächen
spannung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen.
Die Veresterung zur Herstellung der zuvor beschriebenen Ester,
Halbester und Diester erfolgt nach üblichen, dem Fachmann bekann
ten Verfahren. Zur Herstellung von Estern ungesättigter Monocar
bonsäuren können die freien Säuren oder geeignete Derivate, wie
Anhydride, Halogenide, z. B. Chloride, und (C1- bis C4)-Alkylester
eingesetzt werden. Die Herstellung von Halbestern ungesättigter
Dicarbonsäuren erfolgt bevorzugt ausgehend von den entsprechenden
Dicarbonsäureanhydriden. Vorzugsweise erfolgt die Umsetzung in
Gegenwart eines Katalysators, wie z. B. eines Dialkyltitanats
oder einer Säure, wie Schwefelsäure, Toluolsulfonsäure oder
Methansulfonsäure. Die Umsetzung erfolgt im Allgemeinen bei Reak
tionstemperaturen von 60 bis 200°C. Nach einer geeigneten Ausfüh
rungsform erfolgt die Umsetzung in Gegenwart eines Inertgases,
wie Stickstoff. Bei der Reaktion gebildetes Wasser kann durch ge
eignete Maßnahmen, wie Abdestillieren, aus dem Reaktionsgemisch
entfernt werden. Die Umsetzung kann gewünschtenfalls in Gegenwart
üblicher Polymerisationsinhibitoren erfolgen. Die Veresterungs
reaktion kann im Wesentlichen vollständig oder nur bis zu einem
Teilumsatz durchgeführt werden. Gewünschtenfalls kann eine der
Esterkomponenten, vorzugsweise das hydroxylgruppenhaltige Amin,
im Überschuss eingesetzt werden. Der Anteil der Esterbildung kann
mittels Infrarotspektroskopie ermittelt werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Herstellung
der ungesättigten Ester oder Halbester und deren weitere Umset
zung zu den erfindungsgemäß eingesetzten Copolymerisaten ohne
Zwischenisolierung der Ester und vorzugsweise nacheinander im
selben Reaktionsgefäß.
Bevorzugt wird zur Herstellung der Copolymerisate ein Umset
zungsprodukt aus einem Dicarbonsäureanhydrid, vorzugsweise Ma
leinsäureanhydrid, und einem der zuvor beschriebenen hydroxyl
gruppenhaltigen Amine eingesetzt.
Die Herstellung der Polymerisate kann vorteilhaft auch durch po
lymeranaloge Umsetzung erfolgen. Dazu kann ein Polymerisat, das
80 bis 100 Gew.-% mindestens einer ethylenisch ungesättigten
Mono- und/oder Dicarbonsäure eingebaut enthält, mit mindestens
einem hydroxylgruppenhaltigen Amin umgesetzt werden.
Geeignete ethylenisch ungesättigte Mono- und Dicarbonsäuren sind
die zuvor genannten. Geeignete Amine, die wenigstens eine Hydro
xylgruppe aufweisen, sind ebenfalls die zuvor genannten. Die Säu
ren können in dem zur polymeranalogen Umsetzung eingesetzten Po
lymerisat gewünschtenfalls teilweise oder vollständig in Form ei
nes Derivates, bevorzugt eines C1- bis C6-Alkylesters, vorliegen.
Nach einer geeigneten Ausführungsform enthalten die erfindungsge
mäß eingesetzten Copolymerisate als weiteres Monomer mindestens
eine Verbindung eingebaut, die ausgewählt ist unter Olefinen, be
vorzugt Ethen, Propen, n-Buten, Isobuten und/oder Diisobuten, Vi
nylaromaten, bevorzugt Styrol, Estern α,β-ethylenisch ungesättig
ter Mono- und/oder Dicarbonsäuren mit C1- bis C22-Alkanolen, be
vorzugt (Meth)acrylsäureestern, und Mischungen davon.
Bevorzugte weitere Monomere sind
- - lineare und verzweigtkettige 1-Olefine oder cyclische Olefine wie z. B. Ethen, Propen, Buten, Isobuten, Diisobuten, Penten, Cyclopenten, Hexen, Cyclohexen, Octen, 2,4,4-Trimethyl-1-pen ten gegebenenfalls in Mischung mit 2,4,4-Trimethyl-2-penten, C8- bis C10-Olefin, 1-Dodecen, C12- bis C14-Olefin, Octadecen, 1-Eicosen (C20), C20- bis C24-Olefin; metallocenkatalytisch hergestellte Oligoolefine mit endständiger Doppelbindung, wie z. B. Oligopropen, Oligohexen und Oligooctadecen; durch ka tionische Polymerisation hergestellte Olefine mit hohem α-Olefin-Anteil, wie z. B. Polyisobuten;
- - Estern aus vorzugsweise 3 bis 6 C-Atomen aufweisenden α,β-mo noethylenisch ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäure, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Ita consäure mit C1-C12-, vorzugsweise C1-C8-Alkanolen. Derartige Ester sind insbesondere Methyl-, Ethyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, tert-Butyl-, n-Pentyl-, iso-Pentyl- und 2-Ethylhexylacrylat und/oder -methacrylat;
- - vinylaromatischen Verbindungen, bevorzugt Styrol, a-Methyl styrol, o-Chlorstyrol, Vinyltoluolen und Mischungen davon.
Besonders bevorzugte weitere Monomere sind Ethen, Propen, Isobu
ten, Diibuten, Styrol, Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat,
N-Butyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat und Mischungen
davon. Die Herstellung der Copolymerisate erfolgt vorzugsweise
durch radikalische Polymerisation in Substanz oder in Lösung.
Die Herstellung in Lösungspolymerisation erfolgt in der Regel in
Wasser als Lösungsmittel. Es können jedoch auch mit Wasser misch
bare organische Lösungsmittel, wie Alkohole und Ketone, bei
spielsweise Methanol, Ethanol, n-Propanol, iso-Propanol, n-Buta
nol, Aceton oder Methylethylketon, bis zu einem Anteil von etwa
30 Vol.-% enthalten sein.
Die Polymerisation wird vorzugsweise in Gegenwart von Radikale
bildenden Verbindungen (Initiatoren) durchgeführt. Man benötigt
von diesen Verbindungen vorzugsweise 0,05 bis 10, besonders
bevorzugt 0,2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die bei der Polymerisa
tion eingesetzten Monomeren.
Geeignete Polymerisationsinitiatoren sind beispielsweise Per
oxide, Hydroperoxide, Peroxodisulfate, Percarbonate, Peroxoester,
Wasserstoffperoxid und Azoverbindungen. Beispiele für Initiato
ren, die wasserlöslich oder auch wasserunlöslich sein können,
sind Wasserstoffperoxid, Dibenzoylperoxid, Dicyclohexylperoxi
dicarbonat, Dilauroylperoxid, Methylethylketonperoxid, Di-tert.-
Butylperoxid, Acetylacetonperoxid, tert.-Butylhydroperoxid,
Cumolhydroperoxid, tert.-Butylperneodecanoat, tert.-Amylperpiva
lat, tert.-Butylperpivalat, tert.-Butylperneohexanoat, tert.-
Butylper-2-ethylhexanoat, tert.-Butyl-perbenzoat, Lithium-,
Natrium-, Kalium- und Ammoniumperoxidisulfat, Azodiisobutyro
nitril, 2,2'-Azobis(2-amidinopropan)dihydrochlorid, 2-(Carbamoyl
azo)isobutyronitril und 4,4-Azobis(4-cyanovaleriansäure). Auch
die bekannten Redox-Initiatorsysteme wie z. B. H2O2/Ascorbinsäure
oder t-Butylhydroperoxid/Natriumhydroxymethansulfinat, können als
Polymerisationsinitiatoren verwendet werden.
Die Initiatoren können allein oder in Mischung untereinander
angewendet werden, z. B. Mischungen aus Wasserstoffperoxid und
Natriumperoxidisulfat. Für die Polymerisation in wässrigem Medium
werden bevorzugt wasserlösliche Initiatoren eingesetzt.
Gegenstand der Erfindung sind auch die zuvor beschriebenen Carbo
xylgruppen enthaltenden Copolymerisate.
Die erfindungsgemäßen thermisch härtbaren, wässrigen Zusammenset
zungen enthalten außer den zuvor beschriebenen Carboxylgruppen
enthaltenden Copolymerisaten mindestens ein höherfunktionelles
β-Hydroxylalkylamin. Vorzugsweise beträgt das Gewichtsverhältnis
zwischen Copolymer und β-Hydroxyalkylamin 1 : 1 bis 1 : 0,01, bevor
zugt 1 : 1 bis 1 : 0,1.
Als höher funktionelle β-Hydroxyalkylamine kommen bevorzugt Ver
bindungen der Formel
in Frage, wobei R1 für ein H-Atom, eine C1- bis C10-Alkylgruppe,
eine C1- bis C10-Hydroxyalkylgruppe oder einen Rest der Formel IV
-(CH2CH2O)x(CH2CH(CH3)O)y-H (IV)
steht, wobei
in der Formel IV die Reihenfolge der Alkylenoxideinheiten belie big ist und x und y unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 100 stehen, wobei die Summe aus x und y < 1 ist und R2 und R3 unabhängig voneinander für eine C1- bis C10-Hydroxyalkyl gruppe stehen.
in der Formel IV die Reihenfolge der Alkylenoxideinheiten belie big ist und x und y unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 100 stehen, wobei die Summe aus x und y < 1 ist und R2 und R3 unabhängig voneinander für eine C1- bis C10-Hydroxyalkyl gruppe stehen.
Besonders bevorzugt stehen R2 und R3 unabhängig voneinander für
eine C2- bis C5-Hydroxyalkylgruppe und R1 für ein H-Atom, eine C1-
bis C5-Alkylgruppe oder eine C2- bis C5-Hydroxyalkylgruppe.
Besonders bevorzugt sind Diethanolamin, Triethanolamin, Diisopro
panolamin, Triisopropanolamin, Methyldiethanolamin, Butyldietha
nolamin und Methyldiisopropanolamin, insbesondere Triethanolamin.
Weitere bevorzugte β-Hydroxyalkylamine sind die in der
DE 196 21 573 als Komponente A offenbarten Amine, die hiermit
durch Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfin
dung gemacht werden. Dazu zählen vorzugsweise lineare oder ver
zweigte aliphatische Verbindungen, die pro Molekül mindestens
zwei funktionelle Aminogruppen vom Typ (a) oder (b) aufweisen
worin R für Hydroxyalkyl steht und R' für Alkyl steht, ist, be
vorzugt eine Verbindung der Formel I
worin
A für C2-C18-Alkylen steht, das gegebenenfalls substituiert ist durch ein oder mehrere Gruppen, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Alkyl, Hydroxyalkyl, Cycloalkyl, OH und NR6R7, wobei R6 und R7 unabhängig voneinander für H, Hydro xyalkyl oder Alkyl stehen,
und das gegebenenfalls unterbrochen ist durch ein oder meh rere Sauerstoffatome und/oder NR5-Gruppen, wobei R5 für H, Hy droxyalkyl, (CH2)nNR6R7, wobei n für 2 bis 5 steht und R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, oder Alkyl, das seinerseits durch ein oder mehrere NR5-Gruppen, wobei R5 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt, unterbrochen und/oder durch ein oder mehrere NR6R7-Gruppen substituiert sein kann, wobei R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, steht;
oder A für einen Rest der Formel steht:
A für C2-C18-Alkylen steht, das gegebenenfalls substituiert ist durch ein oder mehrere Gruppen, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Alkyl, Hydroxyalkyl, Cycloalkyl, OH und NR6R7, wobei R6 und R7 unabhängig voneinander für H, Hydro xyalkyl oder Alkyl stehen,
und das gegebenenfalls unterbrochen ist durch ein oder meh rere Sauerstoffatome und/oder NR5-Gruppen, wobei R5 für H, Hy droxyalkyl, (CH2)nNR6R7, wobei n für 2 bis 5 steht und R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, oder Alkyl, das seinerseits durch ein oder mehrere NR5-Gruppen, wobei R5 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt, unterbrochen und/oder durch ein oder mehrere NR6R7-Gruppen substituiert sein kann, wobei R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, steht;
oder A für einen Rest der Formel steht:
worin
o, q und s unabhängig voneinander für 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 6 stehen,
p und r unabhängig voneinander für 1 oder 2 stehen und t für 0,1 oder 2 steht,
wobei die cycloaliphatischen Reste auch durch 1, 2 oder 3 Alkyl reste substituiert sein können und
R1, R2 und R3 und R4 unabhängig voneinander für H, Hydroxyalkyl, Alkyl oder Cycloalkyl stehen.
o, q und s unabhängig voneinander für 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 6 stehen,
p und r unabhängig voneinander für 1 oder 2 stehen und t für 0,1 oder 2 steht,
wobei die cycloaliphatischen Reste auch durch 1, 2 oder 3 Alkyl reste substituiert sein können und
R1, R2 und R3 und R4 unabhängig voneinander für H, Hydroxyalkyl, Alkyl oder Cycloalkyl stehen.
Bevorzugte höherfunktionelle β-Hydroxyalkylamine sind insbesondere
mindestens zweifach ethoxylierte Amine mit einem Mol-Gewicht von
unter 1000 g/mol, wie z. B. Diethanolamin, Triethanolamin und
ethoxyliertes Diethylentriamin, bevorzugt ein ethoxyliertes
Diethylentriamin, in dem im Mittel alle an Stickstoffe gebundenen
Wasserstoffatome einfach ethoxyliert sind.
Nach einer geeigneten Ausführungsform enthält die erfindungsge
mäße, thermisch härtbare, wässrige Zusammensetzung mindestens ein
Tensid, das mit dem zuvor beschriebenen hydroxylgruppenhaltigen
Amin identisch sein kann, aber nicht muss.
Falls die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als wenigstens ein
zusätzliches Tensid mindestens ein Amin enthalten, das den zuvor
zur Herstellung der Ester und Halbester eingesetzten hydroxyl
gruppenhaltigen Aminen entspricht, so kann dieses gewünschten
falls den Zusammensetzungen separat zugesetzt oder bei der Her
stellung der genannten Ester bereits ein entsprechender Über
schuss eingesetzt werden.
Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als
zusätzliche Tenside 0 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 40 Gew.-%,
bezogen auf das Copolymerisat mindestens eines oberflächenakti
ven, alkoxylierten, bevorzugt ethoxylierten oder propoxylierten,
Alkylamins. Bevorzugte Alkylamine sind die Alkylamine der Formel
RcNRaRb, wie zuvor definiert, die auch in dem Copolymerisat ent
1 halten sind, wobei Alkylamine der Formel
in der R ein Alkyl-, Alkenyl- oder Alkylvinylrest mit mindestens
6 Kohlenstoffatomen darstellt und m und n unabhängig voneinander
≧ 1 sind, besonders bevorzugt sind. Bevorzugte Reste R weisen 8
bis 22 Kohlenstoffatome auf.
Weitere geeignete langkettige Amine sind beispielsweise auch die
von der Firma AKZO unter der Bezeichnung "Ethomeen" vertriebenen
ethoxylierten Amine, wie z. B. Ethomeen C/15, ein Polyoxyethy
len-(5)-cocoamin oder Ethomeen S/12, ein Oleylbis(2-hydroxy
ethyl)amin oder Ethomeen T/25, ein Polyoxyethylen-(15)-tallowa
min.
Bevorzugte zusätzliche Tenside sind ethoxylierte langkettige
Mono- und Diamine. Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Zu
sammensetzungen können jedoch auch andere langkettige primäre,
sekundäre oder tertiäre aliphatische Amine verwendet werden. Bei
spiele hierfür sind die von der Firma AKZO vertriebenen Produkte
Armeen DMOD (Oleyldimethylamin), Armeen M2C (Dicocomethylamin),
Armeen NCMD (N-Cocomorpholin), Armeen 2C (Dicocoamin) oder Armeen
12D (n-Dodecylamin).
Gewünschtenfalls kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung zu
sätzlich noch wenigstens einen weiteren Vernetzer enthalten. Be
vorzugt sind Amin- oder Amidvernetzer, die mindestens zwei Hydro
xylgruppen enthalten. Bevorzugte Vernetzer sind die in der
DE-A-197 29 161 beschriebenen Alkanolamine, auf die hiermit in
vollem Umfang Bezug genommen wird. Geeignete Vernetzer sind wei
terhin insbesondere die in der US-A 5 143 582 beschriebenen
β-Hydroxyalkylamide der Formel
Besonders bevorzugte β-Hydroxyalkylamide sind diejenigen, in denen
R1 H, ein niederes Alkyl oder HO(R3)2C(R2)2C- ist, n und n' jeweils
1 ist, -A- -(CH2)m- ist, m 0 bis 8, bevorzugt 2 bis 8 ist, R2
beide H sind und eine der R3-Gruppen jeweils H, und die andere H
oder ein C1- bis C5-Alkyl ist.
Zur Erzielung einer besseren Aushärtung bei niedrigen Aushärte
temperaturen oder um eine raschere Aushärtung zu erzielen, kann
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ein Reaktionsbeschleuniger
zugesetzt werden, bevorzugt ein phosphorhaltiger Reaktionsbe
schleuniger, besonders bevorzugt hypophosphorige Säure oder deren
Salze, beispielsweise deren Alkali- oder Erdalkalisalze. Der Re
aktionsbeschleuniger wird bevorzugt in einer Menge von bis zu
3 Gew.-% zugemischt.
Weiter können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen übliche Zu
sätze je nach Anwendungszweck enthalten. Beispielsweise können
sie Bakterizide oder Fungizide enthalten. Darüber hinaus können
sie Hydrophobierungsmittel zur Erhöhung der Wasserfestigkeit der
behandelten Substrate enthalten. Geeignete Hydrophobierungsmittel
sind übliche wäßrige Paraffindispersionen oder Silicone. Weiter
können die Zusammensetzungen Netzmittel, Verdickungsmittel, Pla
stifizierungsmittel, Retentionsmittel, Pigmente und Füllstoffe
enthalten.
Schließlich können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen übli
che Brandschutzmittel, wie z. B. Aluminiumsilikate, Aluminiumhy
droxide, Borate und/oder Phosphate enthalten.
Häufig enthalten die Zusammensetzungen auch Kupplungsreagenzien,
wie Alkoxysilane, beispielsweise 3-Aminopropyltriethoxysilan,
lösliche oder emulgierbare Öle als Gleitmittel und Staubbindemit
tel sowie Benetzungshilfsmittel.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können auch in Abmischung
mit anderen Bindemitteln, wie beispielsweise Harnstoff-Formalde
hyd-Harzen, Melamin-Formaldehyd-Harzen, Phenol-Formaldehyd-Harzen
oder Epoxidharzen, eingesetzt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung erfolgt be
vorzugt durch Lösungspolymerisation zur Herstellung eines carbo
xylgruppenhaltigen Copolymerisats und anschließende Zugabe der
übrigen Komponenten der Zusammensetzung. Vorzugsweise erfolgt die
Lösungspolymerisation in Wasser. Es können jedoch auch mit Wasser
mischbare organische Lösungsmittel, wie Alkohole und Ketone, bei
spielsweise Methanol, Ethanol, Aceton, und deren Mischungen mit
Wasser eingesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung
einer Zusammensetzung, wie zuvor beschrieben, wobei man
- a) wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Monocarbonsäure oder ein Derivat davon und/oder wenigstens eine ethylenisch unge sättigte Dicarbonsäure oder ein Derivat davon mit mindestens einem hydroxylgruppenhaltigen Amin in einer veresterungsreak tion umsetzt,
- b) das/die Umsetzungsprodukt(e) aus Schritt i) mit mindestens einer ethylenisch ungesättigten Mono- und/oder Dicarbonsäure und/oder deren Anhydriden und gegebenenfalls mindestens einem weiteren Monomer zu einem Carboxylgruppen enthaltenden Copo lymerisat umsetzt, und
- c) das Copolymerisat aus Schritt ii) mit mindestens einem höher funktionellen β-Hydroxyalkylamin, gegebenenfalls mindestens einem Tensid und gegebenenfalls weiteren Zusätzen mischt.
Die erfindungsgemäßen thermisch härtbaren Zusammensetzungen er
möglichen die Herstellung von Formkörpern mit kurzer Härtungszeit
und verleihen den Formkörpern ausgezeichnete mechanische Eigen
schaften. Vorteilhafterweise gewährleisten sie im Allgemeinen
eine hervorragende Elastizität. Vorteilhafterweise zeigen die er
findungsgemäßen Zusammensetzungen eine ausgezeichnete Benetzung
der Substratpartikel. Die verbesserten Netzeigenschaften sind auf
die Verringerung der Grenzflächenspannung der Zusammensetzung zu
rückzuführen, die dadurch erzielt wird, dass das Copolymerisat
auf Basis wenigstens eines Esters eines hydroxylgruppenhaltigen
Amins strukturformal tensidische Seitenketten aufweist.
Die erfindungsgemäßen Bindemittelzusammensetzungen weisen eine
Oberflächenspannung von höchstens 55 mN/m, bevorzugt höchstens
50 mN/m, auf.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind formaldehydfrei.
Formaldehydfrei bedeutet, dass die erfindungsgemäßen Zusammenset
zungen keine wesentlichen Mengen an Formaldehyd enthalten und
auch bei Trocknung und/oder Härtung keine wesentlichen Mengen an
Formaldehyd freigesetzt werden. Im Allgemeinen enthalten die
Zusammensetzungen < 100 ppm Formaldehyd. Sie ermöglichen die Her
stellung von Formkörpern mit kurzer Härtungszeit und verleihen
den Formkörpern ausgezeichnete mechanische Eigenschaften.
Beim Erhitzen verdampft das in der Zusammensetzung enthaltene
Wasser und es kommt zur Härtung der Zusammensetzung. Diese Pro
zesse können nacheinander oder gleichzeitig ablaufen. Unter Här
tung wird in diesem Zusammenhang die chemische Veränderung der
Zusammensetzung verstanden, z. B. die Vernetzung durch Knüpfung
von kovalenten Bindungen zwischen den verschiedenen Bestandteilen
der Zusammensetzungen, Bildung von ionischen Wechselwirkungen und
Clustern, Bildung von Wasserstoffbrücken. Weiterhin können bei
der Härtung auch physikalische Veränderungen im Bindemittel ab
laufen, wie z. B. Phasenumwandlungen oder Phaseninversionen.
Die Härtungstemperaturen liegen zwischen 75 und 250°C, bevorzugt
zwischen 90 und 220°C, besonders bevorzugt zwischen 100 und
200°C. Die Dauer und die Temperatur der Erwärmung beeinflussen
den Aushärtungsgrad. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Zusammen
setzungen ist, dass ihre Härtung bei vergleichsweise niedrigen
Temperaturen erfolgen kann.
Die Aushärtung kann auch in zwei oder mehr Stufen erfolgen. So
kann z. B. in einem ersten Schritt die Härtungstemperatur und
-zeit so gewählt werden, dass nur ein geringer Härtungsgrad er
reicht wird und weitgehend vollständige Aushärtung in einem zwei
ten Schritt erfolgt. Dieser zweite Schritt kann räumlich und
zeitlich getrennt vom ersten Schritt erfolgen. Dadurch wird bei
spielsweise die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzun
gen zur Herstellung von mit Bindemittel imprägnierten Halbzeugen
möglich, die an anderer Stelle verformt und ausgehärtet werden
können.
Die Zusammensetzungen werden insbesondere als Bindemittel für fa
serige oder körnige Substrate, wie für die Herstellung von Form
körpern aus Fasern, Schnitzeln oder Spänen verwendet. Dabei kann
es sich um solche aus nachwachsenden Rohstoffen oder um syntheti
sche oder natürliche Fasern, z. B. aus Kleiderabfällen handeln.
Als nachwachsende Rohstoffe seien insbesondere Sisal, Jute,
Flachs, Kokosfasern, Kenaf, Bananenfasern, Hanf und Kork genannt.
Besonders bevorzugt sind Holzfasern oder Holzspäne.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein gebundenes Sub
strat, erhältlich durch Behandeln eines Substrats mit einer wäss
rigen Zusammensetzung wie zuvor beschrieben und anschließende
Härtung. Bevorzugt liegt das Substrat in Form eines Formkörpers
vor.
Die Formkörper haben bevorzugt eine Dichte von 0,2 bis 1,4 g/cm3
bei 23°C.
Als Formkörper kommen insbesondere Platten und konturierte Form
teile in Betracht. Ihre Dicke beträgt im Allgemeinen mindestens
1 mm, vorzugsweise mindestens 2 mm, ihre Oberfläche beträgt typi
scherweise 200 bis 200 000 cm2. In Betracht kommen insbesondere
Holzfaser- und Spanplatten, Korkplatten, -blöcke und -formen,
Dämmstoffplatten und -rollen, z. B. aus Mineral- und Glasfasern,
Automobilinnenteile, z. B. Türinnenverkleidungen, Armaturenträ
ger, Hutablagen, etc.
Die Gewichtsmenge des verwendeten Bindemittels beträgt im Allge
meinen 0,5 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-% (Bindemit
tel fest), bezogen auf das Substrat (Fasern, Schnitzel oder
Späne).
Die Fasern, Schnitzel oder Späne können direkt mit dem Bindemit
tel beschichtet werden oder mit dem wässrigen Bindemittel ver
mischt werden. Die Viskosität des wässrigen Bindemittels wird
vorzugsweise (insbesondere bei der Herstellung von Formkörpern
aus Holzfasern oder Holzspänen) auf 10 bis 10 000, besonders be
vorzugt auf 50 bis 5000 und ganz besonders bevorzugt auf 100 bis
2500 mPa.s (DIN 53019, Rotationsviskosimeter bei 250 sec-1) einge
stellt.
Die Mischung aus Fasern, Schnitzeln und Spänen und dem Bindemit
tel kann z. B. bei Temperaturen von 10 bis 150°C vorgetrocknet
werden und anschließend zu den Formkörpern, z. B. bei Temperatu
ren von 50 bis 250°C, vorzugsweise 100 bis 240°C und besonders
bevorzugt 120 bis 225°C und Drücken von im Allgemeinen 2 bis
1000 bar, vorzugsweise 10 bis 750 bar, besonders bevorzugt 20
bis 500 bar zu den Formkörpern verpresst werden.
Die Bindemittel eignen sich insbesondere zur Herstellung von
Holzwerkstoffen, wie Holzspanplatten und Holzfaserplatten (vgl.
Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage 1976,
Band 12, S. 709-727), die durch Verleimung von zerteiltem Holz,
wie z. B. Holzspänen und Holzfasern, hergestellt werden können.
Die Wasserfestigkeit von Holzwerkstoffen kann erhöht werden,
indem man dem Bindemittel eine handelsübliche wässrige Paraffin
dispersion oder andere Hydrophobierungsmittel zusetzt, bzw. diese
Hydrophobierungsmittel vorab oder nachträglich den Fasern,
Schnitzeln oder Spänen zusetzt.
Die Herstellung von Spanplatten ist allgemein bekannt und wird
beispielsweise in H. J. Deppe, K. Ernst Taschenbuch der Spanplat
tentechnik, 2. Auflage, Verlag Leinfelden 1982, beschrieben.
Es werden bevorzugt Späne eingesetzt, deren mittlere Spangröße
zwischen 0,1 und 4. mm, insbesondere 0,2 und 2 mm liegt, und die
weniger als 6 Gew.-% Wasser enthalten. Es können jedoch auch
deutlich grobteiligere Späne und solche mit höherem Feuchtig
keitsgehalt eingesetzt werden. Das Bindemittel wird möglichst
gleichmäßig auf die Holzspäne aufgetragen, wobei das Gewichts-
Verhältnis Bindemittel fest : Holzspäne vorzugsweise 0,02 : 1 bis
0,3 : 1 beträgt. Eine gleichmäßige Verteilung lässt sich beispiels
weise erreichen, indem man das Bindemittel in feinverteilter Form
auf die Späne aufsprüht.
Die beleimten Holzspäne werden anschließend zu einer Schicht mit
möglichst gleichmäßiger Oberfläche ausgestreut, wobei sich die
Dicke der Schicht nach der gewünschten Dicke der fertigen Span
platte richtet. Die Streuschicht wird bei einer Temperatur von
z. B. 100 bis 250°C, bevorzugt von 120 bis 225°C durch Anwendung
von Drücken von üblicherweise 10 bis 750 bar zu einer Platte ver
presst. Die benötigten Presszeiten können in einem weiten Bereich
variieren und liegen im Allgemeinen zwischen 15 Sekunden bis
30 Minuten.
Die zur Herstellung von mitteldichten Holzfaserplatten (MDF) aus
den Bindemitteln benötigten Holzfasern geeigneter Qualität können
aus rindenfreien Holzschnitzeln durch Zermahlung in Spezialmühlen
oder sogenannten Refinern bei Temperaturen von ca. 180°C herge
stellt werden.
Zur Beleimung werden die Holzfasern im Allgemeinen mit einem
Luftstrom aufgewirbelt und das Bindemittel in den so erzeugten
Fasernstrom eingedüst ("Blow-Line" Verfahren). Das Verhältnis
Holzfasern zu Bindemittel bezogen auf den Trockengehalt bzw.
Feststoffgehalt beträgt üblicherweise 40 : 1 bis 2 : 1, bevorzugt
20 : 1 bis 4 : 1. Die beleimten Fasern werden in dem Fasernstrom bei
Temperaturen von z. B. 130 bis 180°C getrocknet, zu einem Faser
vlies ausgestreut und bei Drücken von 10 bis 50 bar zu Platten
oder Formkörpern verpresst.
Die beleimten Holzfasern können auch, wie z. B. in der
DE-OS 24 17 243 beschrieben, zu einer transportablen Fasermatte
verarbeitet werden. Dieses Halbzeug kann dann in einem zweiten,
zeitlich und räumlich getrennten Schritt zu Platten oder Formtei
len, wie z. B. Türinnenverkleidungen von Kraftfahrzeugen weiter
verarbeitet werden.
Auch andere Naturfaserstoffe wie Sisal, Jute, Hanf, Flachs,
Kokosfasern, Bananenfasern und andere Naturfasern können mit den
Bindemitteln zu Platten und Formteile verarbeitet werden. Die Na
turfaserstoffe können auch in Mischungen mit Kunststoffasern,
z. B. Polypropylen, Polyethylen, Polyester, Polyamide oder Poly
acrylnitril verwendet werden. Diese Kunststoffasern können dabei
auch als Cobindemittel neben dem erfindungsgemäßen Bindemittel
fungieren. Der Anteil der Kunststoffasern beträgt dabei bevorzugt
weniger als 50 Gew.-%, insbesondere weniger als 30 Gew.-% und
ganz besonders bevorzugt weniger als 10 Gew.-%, bezogen auf alle
Späne, Schnitzel oder Fasern. Die Verarbeitung der Fasern kann
nach dem bei den Holzfaserplatten praktizierten Verfahren erfol
gen. Es können aber auch vorgeformte Naturfasermatten mit den er
findungsgemäßen Bindemitteln imprägniert werden, gegebenenfalls
unter Zusatz eines Benetzungshilfsmittels. Die imprägnierten
Matten werden dann im bindemittelfeuchten oder vorgetrockneten
Zustand z. B. bei Temperaturen zwischen 100 und 250°C und Drücken
zwischen 10 und 100 bar zu Platten oder Formteilen verpresst.
Bevorzugt haben die mit den erfindungsgemäßen Bindemitteln im
prägnierten Substrate beim Verpressen einen Restfeuchtegehalt von
3-20 Gew.-%, bezogen auf das zu bindende Substrat.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Formkörper haben eine geringe
Wasseraufnahme, eine niedrige Dickenquellung nach Wasserlagerung,
eine gute Festigkeit und sind formaldehydfrei.
Außerdem kann man die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als
Bindemittel für Beschichtungs- und Imprägniermassen für Platten
aus organischen und/oder anorganischen Fasern, nicht fasrigen
mineralischen Füllstoffen sowie Stärke und/oder wässrigen Polyme
risatdispersionen verwenden. Die Beschichtungs- und Imprägnier
massen verleihen den Platten einen hohen Biegemodul. Die Herstel
lung derartiger Platten ist bekannt.
Derartige Platten werden üblicherweise als Schalldämmplatten ein
gesetzt. Die Dicke der Platten liegt üblicherweise im Bereich von
etwa 5 bis 30 mm, bevorzugt im Bereich von 10 bis 25 mm. Die
Kantenlänge der quadratischen oder rechteckigen Platten liegt
üblicherweise im Bereich von 200 bis 2000 mm.
Ferner können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in der
Beschichtungs- und Imprägnierungstechnologie übliche Hilfsstoffe
enthalten. Beispiele hierfür sind feinteilige inerte Füllstoffe,
wie Aluminiumsilikate, Quarz, gefällte oder pyrogene Kieselsäure,
Leicht- und Schwerspat, Talkum, Dolomit oder Calciumcarbonat;
farbgebende Pigmente, wie Titanweiß, Zinkweiß, Eisenoxidschwarz
etc., Schauminhibitoren, wie modifizierte Dimethylpolysiloxane,
und Haftvermittler sowie Konservierungsmittel.
Die Komponenten der erfindungsgemäßen Zusammensetzung sind in der
Beschichtungsmasse im Allgemeinen in einer Menge von 1 bis
65 Gew.-% enthalten. Der Anteil der inerten Füllstoffe liegt im
Allgemeinen bei 0 bis 85 Gew.-%, der Wasseranteil beträgt minde
stens 10 Gew.-%.
Die Anwendung der Zusammensetzungen erfolgt in üblicher Weise
durch Auftragen auf ein Substrat, beispielsweise durch Sprühen,
Rollen, Gießen oder Imprägnieren. Die aufgetragenen Mengen, bezo
gen auf den Trockengehalt der Zusammensetzung, betragen im Allge
meinen 2 bis 100 g/m2.
Die einzusetzenden Mengen an Zusatzstoffen sind dem Fachmann be
kannt und richten sich im Einzelfall nach den gewünschten Eigen
schaften und dem Anwendungszweck.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind auch als Bindemittel
für Dämmstoffe aus anorganischen Fasern, wie Mineralfasern und
Glasfasern brauchbar. Solche Dämmstoffe werden technisch durch
Verspinnen von Schmelzen der entsprechenden mineralischen Roh
stoffe hergestellt, siehe US-A-2,550,465, US-A-2,604,427,
US-A-2,830,648, EP-A-354 913 und EP-A-567 480. Die Zusammen
setzung wird dann auf die frisch hergestellten, noch heißen an
organischen Fasern aufgesprüht. Das Wasser verdampft dann weitge
hend und die Zusammensetzung bleibt im Wesentlichen unausgehärtet
als Viskosemasse auf den Fasern haften. Eine auf diese Weise her
gestellte endlose, bindemittelhaltige Fasermatte wird von geeig
neten Förderbändern durch einen Härtungsofen weitertransportiert.
Dort härtet die Matte bei Temperaturen im Bereich von ca. 100 bis
200°C zu einer festen, aber flexiblen Matrix aus. Nach dem Härten
werden die Dämmstoffmatten in geeigneter Weise konfektioniert.
Der überwiegende Anteil der in den Dämmstoffen verwendeten Mine
ral- oder Glasfasern hat einen Durchmesser im Bereich von 0,5 bis
20 µm und eine Länge im Bereich von 0,5 bis 10 cm.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eignen sich außerdem als
Bindemittel für Faservliese.
Als Faservliese seien z. B. Vliese aus Cellulose, Cellulose
acetat, Ester und Ether der Cellulose, Baumwolle, Hanf, tierische
Fasern, wie Wolle oder Haare und insbesondere Vlieses von synthe
tischen oder anorganischen Fasern, z. B. Aramid-, Kohlenstoff-,
Polyacrylnitril-, Polyester-, Mineral-, PVC- oder Glasfasern
genannt.
Im Falle der Verwendung als Bindemittel für Faservliese können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen z. B. folgende Zusatz
stoffe enthalten: Silikate, Silikone, borhaltige Verbindungen,
Gleitmittel, Benetzungsmittel.
Bevorzugt sind Glasfaservliese. Die ungebundenen Faservliese
(Rohfaservliese), insbesondere aus Glasfasern, werden durch das
erfindungsgemäße Bindemittel gebunden, d. h. verfestigt.
Dazu wird das erfindungsgemäße Bindemittel vorzugsweise im
Gewichtsverhältnis Faser/Bindemittel (fest) von 10 : 1 bis 1 : 1, be
sonders bevorzugt von 6 : 1 bis 3 : 1 auf das Rohfaservlies z. B.
durch Beschichten, Imprägnieren, Tränken aufgebracht.
Das Bindemittel wird dabei vorzugsweise in Form einer verdünnten
wässrigen Zubereitung mit 95 bis 40 Gew.-% Wasser verwendet.
Nach dem Aufbringen des Bindemittels auf das Rohfaservlies er
folgt im Allgemeinen eine Trocknung vorzugsweise bei 100 bis 400,
insbesondere 130 bis 280°C, ganz besonders bevorzugt 130 bis
230°C über einen Zeitraum von vorzugsweise 10 Sekunden bis 10 Mi
nuten, insbesondere von 10 Sekunden bis 3 Minuten.
Das erhaltene, gebundene Faservlies weist eine hohe Festigkeit im
trockenen und nassen Zustand auf. Die erfindungsgemäßen Bindemit
tel erlauben insbesondere kurze Trocknungszeiten und auch nie
drige Trocknungstemperaturen.
Die gebundenen Faservliese, insbesondere Glasfaservliese eignen
sich zur Verwendung als bzw. in Dachbahnen, als Trägermaterialien
für Tapeten oder als Inliner bzw. Trägermaterial für Fußboden
beläge z. B. aus PVC.
Bei der Verwendung als Dachbahnen werden die gebundenen Faser
vliese im Allgemeinen mit Bitumen beschichtet.
Aus den erfindungsgemäßen wässrigen Zusammensetzungen lassen sich
weiterhin geschäumte Platten oder Formkörper herstellen. Dazu
wird zunächst das in der Zusammensetzung enthaltene Wasser bei
Temperaturen von < 100°C bis zu einem Gehalt von < 20 Gew.-% ent
fernt. Die so erhaltene viskose Zusammensetzung wird dann bei
Temperaturen < 100°C, vorzugsweise bei 120 bis 300°C, ver
schäumt. Als Treibmittel kann z. B. das in der Mischung noch ent
haltene Restwasser und/oder die bei der Härtungsreaktion entste
henden gasförmigen Reaktionsprodukte dienen. Es können jedoch
auch handelsübliche Treibmittel zugesetzt werden. Die entstehen
den vernetzten Polymerschäume können beispielsweise zur Wärmedäm
mung und zur Schallisolierung eingesetzt werden.
Mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen lassen sich durch
Imprägnierung von Papier und anschließende schonende Trocknung
nach den bekannten Verfahren sogenannte Laminate, z. B. für deko
rative Anwendungen, herstellen. Diese werden in einem zweiten
Schritt auf das zu beschichtende Substrat unter Einwirkung von
Hitze und Druck auflaminiert, wobei die Bedingungen so gewählt
werden, dass es zur Aushärtung des Bindemittels kommt.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können weiterhin zur Her
stellung von Schleifpapier und Schleifkörpern nach den üblicher
weise mit Phenolharz als Bindemittel durchgeführten Herstellver
fahren verwendet werden. Bei der Herstellung von Schleifpapieren
wird auf ein geeignetes Trägerpapier zunächst eine Schicht der
erfindungsgemäßen Bindemittel als Grundbinder aufgetragen (zweck
mäßigerweise 10 g/m2). In den feuchten Grundbinder wird die ge
wünschte Menge an Schleifkorn, z. B. Siliciumcarbid, Korund, etc.
eingestreut. Nach einer Zwischentrocknung wird eine Deckbinder
schicht aufgetragen (z. B. 5 g/m2). Das auf diese Weise beschich
tete Papier wird anschließend zur Aushärtung noch 5 Min. lang bei
170°C getempert.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind weiterhin geeignet
als formaldehydfreie Sandbindemittel zur Herstellung von Gussfor
men und Gusskernen für den Metallguss nach den üblichen thermi
schen Härtungsverfahren (E. Flemming, W. Tilch, Formstoffe und
Formverfahren, Dt. Verlag für Grundstoffindustrie, Stuttgart,
1993).
Weiterhin eignen sie sich als Bindemittel für Kokillendämmplat
ten.
Die erfindungsgemäßen formaldehydfreien, wässrigen Bindemittel
eignen sich weiter vorteilhaft als Beschichtungsmittel bzw. Im
prägniermittel für die versteifende Beschichtung von flächenför
migen Gebilden aus fasrigen Materialien (z. B. Schalldämmplatten
aus Mineralfasern, Papier, Pappe). Die Beschichtung hat nach Aus
härtung die Funktion, die Steifigkeit des Formkörpers zu erhöhen.
Dazu wird die Zusammensetzung auf den Formkörper durch Imprägnie
rung, Besprühung, Tränkung oder auf andere Art und Weise aufge
tragen. Insbesondere bei Bearbeitung von Formkörpern aus Papier
oder Pappe zeichnet sich das Bindemittel aufgrund seiner geringen
Oberflächenspannung dadurch aus, dass es gut in die oberen
Schichten des Formkörpers eindringt. Dies ermöglicht im Allgemei
nen eine höheren Bindemittelauftrag und/oder eine schnellere Ver
arbeitung als dies mit aus dem Stand der Technik bekannten Binde
mitteln möglich ist. Nach dem Auftrag des Bindemittels wird der
Formkörper entweder zu einem Halbzeug vorgetrocknet und anschlie
ßend in einer Form formstabil ausgehärtet oder direkt in einer
Form formstabil ausgehärtet.
Die nachfolgenden, nicht einschränkenden Beispiele erläutern die
Erfindung.
Die Oberflächenspannung wurde mit einem Ringtensiometer der Fa.
Lauda bestimmt.
Die Viskosität der Zusammensetzungen wurde in einem Viskosimeter
der Fa. Brookfield (Gerät DV 2) bei 23°C und 60 Upm mit einer
Spindel der Größe 2 oder 3 bestimmt.
Die Messung des pH-Wertes erfolgte mit einer Einstabmesskette.
In einem Druckreaktor (Ankerrührer, 2 Zulaufstellen) wurden 15,2
Gewichtsteile vollentsalztes Wasser, 6,73 Gewichtsteile Malein
säureanhydrid, sowie 22,16 Gewichtsteile Lutensol®FA (ethoxylier
tes Oleylamin der Fa. BASF AG) vorgelegt. Bei Bedarf wurden 0,3%
(bezogen auf Monomere) phosphorige Säure als Korrosionsinhibitor
zugesetzt.
Unter Stickstoffatmosphäre wurde auf 120 bis 125°C erwärmt. Nach
Erreichen dieser Temperatur wurde innerhalb 4 h Zulauf 1, beste
hend aus 17,46 Gewichtsteilen vollentsalztem Wasser und 18,60 Ge
wichtsteilen Acrylsäure, sowie innerhalb 5 h Zulauf 2, aus
3,44 Gewichtsteilen vollentsalztem Wasser und 2,13 Gewichtsteilen
Wasserstoffperoxid (30%ig), gleichmäßig zudosiert. Nach Beendi
gung von Zulauf 1 wurden weitere 2,88 Gewichtsteile vollentsalz
tes Wasser zugegeben. Während der Polymerisation wurde der Druck
durch vorsichtiges Entspannen bei 2 bis 3 bar gehalten. Nach dem
Ende der Reaktion wurde auf 30 bis 35°C abgekühlt und 11,40 Ge
wichtsteile Triethanolamin unter Kühlen vorsichtig eingerührt.
Die fertige Polymerlösung wurde über einen Filter in Behälter ab
gefüllt.
pH-Wert: 3,5, Oberflächenspannung: 43 mN/m, Viskosität: 595 mPas
pH-Wert: 3,5, Oberflächenspannung: 43 mN/m, Viskosität: 595 mPas
In einem Druckreaktor (Ankerrührer, 2 Zulaufstellen) wurden
15,2 Gewichtsteile vollentsalztes Wasser, 8,75 Gewichtsteile Ma
leinsäureanhydrid sowie 9,59 Gewichtsteile Lutensol OFA (ethoxy
liertes Oleylamin der Fa. BASF AG) vorgelegt. Bei Bedarf wurde
0,3% (bezogen auf Monomere) phosphorige Säure als Korrosionsin
hibitor zugesetzt.
Unter Stickstoffatmosphäre wurde auf 120 bis 125°C erwärmt. Nach
Erreichen dieser Temperatur wurde innerhalb 4 h Zulauf 1, beste
hend aus 19,72 Gewichtsteilen vollentsalztem Wasser und 24,16 Ge
wichtsteilen Acrylsäure, sowie innerhalb 5 h Zulauf 2, aus
2,80 Gewichtsteilen vollentsalztem Wasser und 2,55 Gewichtsteilen
Wasserstoffperoxid (30%ig), gleichmäßig zudosiert. Nach Ende von
Zulauf 1 wurden weitere 2,43 Gewichtsteile vollentsalztes Wasser
zugegeben. Während der Polymerisation wurde der Druck durch vor
sichtiges Entspannen bei 2 bis 3 bar gehalten. Nach Ende der
Reaktion wurde auf 30 bis 35°C abgekühlt und 14,80 Gewichtsteile
Triethanolamin unter Kühlen vorsichtig eingerührt. Die fertige
Polymerlösung wurde über Filter in Behälter abgefüllt.
pH-Wert: 3,4, Oberflächenspannung: 49 mN/m, Viskosität: 945 mPas
pH-Wert: 3,4, Oberflächenspannung: 49 mN/m, Viskosität: 945 mPas
Analog Beispiel 1 erfolgte die Herstellung unter Einsatz der im
Folgenden aufgeführten Komponenten. Nach Beendigung von Zulauf 1
wurden weitere 8,24 Gewichtsteile vollentsalztes Wasser zugege
ben. Nach dem Ende der Reaktion wurden 12,49 Gewichtsteile Tri
ethanolamin eingerührt.
Oberflächenspannung: 68 mN/m, Viskosität: 1 150 mPas, pH-Wert 3,5
Vorlage:
16,45 Gew.-Teile vollentsalztes Wasser
10,47 Gew.-Teile Maleinsäureanhydrid
Zulauf 1:
16,23 Gew.-Teile vollentsalztes Wasser
28,63 Gew.-Teile Acrylsäure
Zulauf 2:
5,41 Gew.-Teile vollentsalztes Wasser
2,08 Gew.-Teile H2O2 (30%ig)
Oberflächenspannung: 68 mN/m, Viskosität: 1 150 mPas, pH-Wert 3,5
Vorlage:
16,45 Gew.-Teile vollentsalztes Wasser
10,47 Gew.-Teile Maleinsäureanhydrid
Zulauf 1:
16,23 Gew.-Teile vollentsalztes Wasser
28,63 Gew.-Teile Acrylsäure
Zulauf 2:
5,41 Gew.-Teile vollentsalztes Wasser
2,08 Gew.-Teile H2O2 (30%ig)
300 g Quarzsand H34 wurden mit den Bindemittel-Zusammensetzungen
bei Raumtemperatur vermischt (5 Gew.-% trockenes Bindemittel, be
zogen auf Sand). Aus den feuchten Mischungen werden in einer ent
sprechenden Metallform Prüfkörper (Fischer-Riegel) mit den Abmes
sungen 17 × 2,3 × 2,3 cm geformt, verdichtet und nach dem Entfor
men 2 h bei 150°C im Umluftofen ausgehärtet. Zum Verdichten wird
eine Ramme von Typ PRA der Georg Fischer AG eingesetzt.
Die Biegefestigkeit der so hergestellten Fischer-Riegel wird im
trockenen Zustand bei 23°C und 100°C Prüfkörpertemperatur in ei
nem Festigkeitsprüfapparat Typ PFG mit der Prüfvorrichtung PBV
(Fa. Georg Fischer, Schaffhausen/CH) bestimmt. Weiterhin wird
auch die Biegefestigkeit der Fischer-Riegel nach einer Stunde La
gerung in entmineralisiertem Wasser bei 23°C, in nassem Zustand
bestimmt.
Ein Prüfkörper (20 × 20 cm) aus handelsüblicher nicht hydropho
bierter Wellpappe (Flächengewicht 600 g/m2) wird im Sprühauftrag
beidseitig mit einer 35gew.-%igen Bindemittellösung besprüht.
Die Auftragsmenge beträgt 20 g Bindemittel fest/m2 je Seite. Nach
10-minütiger Ablüftzeit wird die Beschichtung für 2 min in einem
auf 200°C aufgeheizten Umlufttrockenschrank ausgehärtet.
Beurteilt wird die Benetzungszeit ( = Zeit für das vollständige
Eindringen des Bindemittels in die Pappe) sowie die Wasserfestig
keit nach Aushärtung anhand der Eindringzeit eines Wassertropfens
in die beschichtete Pappe.
Claims (18)
1. Thermisch härtbare, wässrige Zusammensetzung, enthaltend
- - mindestens ein Carboxylgruppen enthaltendes Copolymeri
sat, das aufgebaut ist aus
- - 50 bis 99,5 Gew.-% mindestens einer ethylenisch unge sättigten Mono- und/oder Dicarbonsäure,
- - 0,5 bis 50 Gew.-% wenigstens einer ethylenisch unge sättigten Verbindung, die ausgewählt ist unter den Estern ethylenisch ungesättigter Monocarbonsäuren und den Halbestern und Diestern ethylenisch ungesättigter Dicarbonsäuren mit einem mindestens eine Hydroxyl gruppe aufweisenden Amin,
- - bis zu 20 Gew.-% mindestens eines weiteren Monomers;
- - mindestens ein höher funktionelles β-Hydroxyalkylamin, und
- - gegebenenfalls mindestens ein Tensid.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei das Copolymerisat als
ethylenisch ungesättigte Mono- und/oder Dicarbonsäure minde
stens eine Verbindung enthält, die ausgewählt ist unter
C3-C10-Monocarbonsäuren und C4-C8-Dicarbonsäuren, vorzugsweise
Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Malein
säure, 2-Methylmaleinsäure und Itaconsäure.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, wobei das Copolymerisat als
ethylenisch ungesättigte Mono- und/oder Dicarbonsäure, Acryl
säure oder ein Gemisch aus Acrylsäure und Maleinsäure oder
-anhydrid im Molmengenverhältnis von 95 : 5 bis 40 : 60, bevor
zugt 90 : 10 bis 50 : 50, enthält.
4. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das mindestens eine Hydroxylgruppe aufweisende Amin aus
gewählt ist unter Aminen der allgemeinen Formel
RcNRaRb
wobei
Rc für C6- bis C22-Alkyl, C6- bis C22-Alkenyl, Aryl-C6-C22-al kyl oder Aryl-C6-C22-alkenyl steht, wobei der Alkenylrest 1, 2 oder 3 nicht benachbarte Doppelbindungen aufweisen kann,
Ra für Hydroxy-C1-C6-alkyl oder einen Rest der Formel II
-(CH2CH2O)x(CH2CH(CH3)O)y-H (II)
steht, wobei
in der Formel II die Reihenfolge der Alkylenoxideinheiten beliebig ist und x und y unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 100 stehen, wobei die Summe aus x und y < 1 ist,
Rb für Wasserstoff, C1- bis C22-Alkyl, Hydroxy-C1-C6-alkyl, C6- bis C22-Alkenyl, Aryl-C6-C22-alkyl, Aryl-C6-C22-alkenyl oder C5- bis C8-Cycloalkyl steht, wobei dar Alkenylrest 1, 2 oder 3 nicht benachbarte Doppelbindungen aufweisen kann,
oder Rb für einen Rest der Formel III
-(CH2CH2O)v(CH2CH(CH3)O)w-H (III)
steht, wobei
in der Formel III die Reihenfolge der Alkylenoxideinhei ten beliebig ist und v und w unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 100 stehen, und Mischungen davon.
RcNRaRb
wobei
Rc für C6- bis C22-Alkyl, C6- bis C22-Alkenyl, Aryl-C6-C22-al kyl oder Aryl-C6-C22-alkenyl steht, wobei der Alkenylrest 1, 2 oder 3 nicht benachbarte Doppelbindungen aufweisen kann,
Ra für Hydroxy-C1-C6-alkyl oder einen Rest der Formel II
-(CH2CH2O)x(CH2CH(CH3)O)y-H (II)
steht, wobei
in der Formel II die Reihenfolge der Alkylenoxideinheiten beliebig ist und x und y unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 100 stehen, wobei die Summe aus x und y < 1 ist,
Rb für Wasserstoff, C1- bis C22-Alkyl, Hydroxy-C1-C6-alkyl, C6- bis C22-Alkenyl, Aryl-C6-C22-alkyl, Aryl-C6-C22-alkenyl oder C5- bis C8-Cycloalkyl steht, wobei dar Alkenylrest 1, 2 oder 3 nicht benachbarte Doppelbindungen aufweisen kann,
oder Rb für einen Rest der Formel III
-(CH2CH2O)v(CH2CH(CH3)O)w-H (III)
steht, wobei
in der Formel III die Reihenfolge der Alkylenoxideinhei ten beliebig ist und v und w unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 100 stehen, und Mischungen davon.
5. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das Copolymerisat als weiteres Monomer mindestens eine
Verbindung eingebaut enthält, die ausgewählt ist unter Olefi
nen, bevorzugt Ethen, Propen, n-Buten, Isobuten und/oder Di
isobuten, Vinylaromaten, bevorzugt Styrol, Estern α,β-ethyle
nisch ungesättigter Mono- und/oder Dicarbonsäuren mit C1- bis
C22-Alkanolen, bevorzugt (Meth)acrylsäureestern, und Mischun
gen davon.
6. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das Tensid mindestens ein Amin der Formel
RcNRaRb,
wie in Anspruch 4 definiert, umfasst.
RcNRaRb,
wie in Anspruch 4 definiert, umfasst.
7. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das Gewichtsverhältnis von Copolymer zu höherfunktionel
lem β-Hydroxyalkylamin 1 : 1 bis 1 : 0,01, bevorzugt 1 : 1 bis
1 : 0,1 beträgt.
8. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das höherfunktionelle β-Hydroxyalkylamin ausgewählt ist
unter Aminen mit mindestens zwei Hydroxylgruppen.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 8, wobei das höherfunktionelle
β-Hydroxylamin eine wasserlösliche, lineare oder verzweigte
aliphatische Verbindung, die pro Molekül mindestens zwei
funktionelle Aminogruppen vom Typ (a) oder vom Typ (b)
worin R für Hydroxyalkyl steht und R' für Alkyl steht, ist, bevorzugt eine Verbindung der Formel 1
worin
A für C2-C18-Alkylen steht, das gegebenenfalls substituiert ist durch ein oder mehrere Gruppen, die unabhängig von einander ausgewählt sind unter Alkyl, Hydroxyalkyl, Cycloalkyl, OH und NR6R7, wobei R6 und R7 unabhängig von einander für H, Hydroxyalkyl oder Alkyl stehen,
und das gegebenenfalls unterbrochen ist durch ein oder mehrere Sauerstoffatome und/oder NR5-Gruppen, wobei R5 für H, Hydroxyalkyl, (CH2)nNR6R7, wobei n für 2 bis 5 steht und R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, oder Alkyl, das seinerseits durch ein oder meh rere NR5-Gruppen, wobei R5 die oben angegebenen Bedeutun gen besitzt, unterbrochen und/oder durch ein oder mehrere NR6R7-Gruppen substituiert sein kann, wobei R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, steht;
oder A für einen Rest der Formel steht:
worin
o, q und s unabhängig voneinander für 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 6 stehen,
p und r unabhängig voneinander für 1 oder 2 stehen und
t für 0, 1 oder 2 steht,
wobei die cycloaliphatischen Reste auch durch 1, 2 oder 3 Alkylreste substituiert sein können und
R1, R2 und R3 und R4 unabhängig voneinander für H, Hydroxy alkyl, Alkyl oder Cycloalkyl stehen.
worin R für Hydroxyalkyl steht und R' für Alkyl steht, ist, bevorzugt eine Verbindung der Formel 1
worin
A für C2-C18-Alkylen steht, das gegebenenfalls substituiert ist durch ein oder mehrere Gruppen, die unabhängig von einander ausgewählt sind unter Alkyl, Hydroxyalkyl, Cycloalkyl, OH und NR6R7, wobei R6 und R7 unabhängig von einander für H, Hydroxyalkyl oder Alkyl stehen,
und das gegebenenfalls unterbrochen ist durch ein oder mehrere Sauerstoffatome und/oder NR5-Gruppen, wobei R5 für H, Hydroxyalkyl, (CH2)nNR6R7, wobei n für 2 bis 5 steht und R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, oder Alkyl, das seinerseits durch ein oder meh rere NR5-Gruppen, wobei R5 die oben angegebenen Bedeutun gen besitzt, unterbrochen und/oder durch ein oder mehrere NR6R7-Gruppen substituiert sein kann, wobei R6 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, steht;
oder A für einen Rest der Formel steht:
worin
o, q und s unabhängig voneinander für 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 6 stehen,
p und r unabhängig voneinander für 1 oder 2 stehen und
t für 0, 1 oder 2 steht,
wobei die cycloaliphatischen Reste auch durch 1, 2 oder 3 Alkylreste substituiert sein können und
R1, R2 und R3 und R4 unabhängig voneinander für H, Hydroxy alkyl, Alkyl oder Cycloalkyl stehen.
10. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die
außerdem mindestens einen Amin- oder Amidvernetzer mit minde
stens zwei Hydroxygruppen enthält.
11. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die
zusätzlich mindestens einen Reaktionsbeschleuniger enthält.
12. Zusammensetzung nach Anspruch 11, wobei der Reaktionsbe
schleuniger ausgewählt ist unter phosphorhaltigen Verbindun
gen, bevorzugt hypophosphorige Säure und deren Alkali- und
Erdalkalisalzen.
13. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei die Oberflächenspannung höchstens 55 mN/m beträgt.
14. Carboxylgruppen enthaltendes Copolymerisat, wie in einem der
Ansprüche 1 bis 9 definiert.
15. Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung nach einem
der Ansprüche 1 bis 13, wobei man
- a) wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Monocarbonsäure oder ein Derivat davon und/oder wenigstens eine ethyle nisch ungesättigte Dicarbonsäure oder ein Derivat davon mit mindestens einem hydroxylgruppenhaltigen Amin in ei ner Veresterungsreaktion umsetzt,
- b) das/die Umsetzungsprodukt(e) aus Schritt i) mit minde stens einer ethylenisch ungesättigten Mono- und/oder Di carbonsäure und/oder deren Anhydriden und gegebenenfalls mindestens einem weiteren Monomer zu einem Carboxylgrup pen enthaltenden Copolymerisat umsetzt, und
- c) das Copolymerisat aus Schritt ii) mit mindestens einem höherfunktionellen β-Hydroxyalkylamin, gegebenenfalls mindestens einem Tensid und gegebenenfalls weiteren Zu sätzen mischt.
16. Gebundenes Substrat, erhältlich durch Behandeln eines Sub
strats mit einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1
bis 14 und anschließende Härtung.
17. Substrat nach Anspruch 16 in Form eines Formkörpers.
18. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1
bis 13 als Bindemittel für Substrate, bevorzugt Formkörper,
besonders bevorzugt für Formkörper aus faserigen oder körni
gen Materialien, die insbesondere ausgewählt sind unter Holz
schnitzeln, Holzfasern, Textilfasern, Glasfasern, Mineralfa
sern, Naturfasern, Korkschnitzeln und Sand.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999149591 DE19949591A1 (de) | 1999-10-14 | 1999-10-14 | Thermisch härtbare, wässrige Zusammensetzung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999149591 DE19949591A1 (de) | 1999-10-14 | 1999-10-14 | Thermisch härtbare, wässrige Zusammensetzung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1999149591 Ceased DE19949591A1 (de) | 1999-10-14 | 1999-10-14 | Thermisch härtbare, wässrige Zusammensetzung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19949591A1 (de) |
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1369440A2 (de) * | 2002-06-04 | 2003-12-10 | Basf Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Copolymerisatlösung |
US7052640B2 (en) | 2001-08-21 | 2006-05-30 | Owens Corning Fiberglas Technology, Inc. | Moldable pellet based on the combinstion of synthetic cellulose fibers and thermoplastic polymers |
US7157524B2 (en) | 2001-05-31 | 2007-01-02 | Owens Corning Fiberglas Technology, Inc. | Surfactant-containing insulation binder |
US7384881B2 (en) | 2002-08-16 | 2008-06-10 | H.B. Fuller Licensing & Financing, Inc. | Aqueous formaldehyde-free composition and fiberglass insulation including the same |
US7399818B2 (en) | 2004-03-16 | 2008-07-15 | Rohm And Haas Company | Curable composition and use thereof |
US8080488B2 (en) | 2008-03-10 | 2011-12-20 | H. B. Fuller Company | Wound glass filament webs that include formaldehyde-free binder compositions, and methods of making and appliances including the same |
DE102012105425A1 (de) | 2012-06-22 | 2013-12-24 | Carcoustics Techconsult Gmbh | Halbzeug bzw. Formteil aus flächenförmigen Fasergebilden und Bindemitteln sowie Verfahren zu deren Herstellung |
US8791198B2 (en) | 2012-04-30 | 2014-07-29 | H.B. Fuller Company | Curable aqueous composition |
US9416294B2 (en) | 2012-04-30 | 2016-08-16 | H.B. Fuller Company | Curable epoxide containing formaldehyde-free compositions, articles including the same, and methods of using the same |
-
1999
- 1999-10-14 DE DE1999149591 patent/DE19949591A1/de not_active Ceased
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1369440A2 (de) * | 2002-06-04 | 2003-12-10 | Basf Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Copolymerisatlösung |
EP1369440A3 (de) * | 2002-06-04 | 2004-02-04 | Basf Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Copolymerisatlösung |
US6844410B2 (en) | 2002-06-04 | 2005-01-18 | Basf Aktiengesellschaft | Preparation of an aqueous copolymer solution |
US7384881B2 (en) | 2002-08-16 | 2008-06-10 | H.B. Fuller Licensing & Financing, Inc. | Aqueous formaldehyde-free composition and fiberglass insulation including the same |
US7399818B2 (en) | 2004-03-16 | 2008-07-15 | Rohm And Haas Company | Curable composition and use thereof |
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DE102012105425A1 (de) | 2012-06-22 | 2013-12-24 | Carcoustics Techconsult Gmbh | Halbzeug bzw. Formteil aus flächenförmigen Fasergebilden und Bindemitteln sowie Verfahren zu deren Herstellung |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BASF SE, 67063 LUDWIGSHAFEN, DE |
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