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Die
Erfindung betrifft einen Antriebsstrang zum Übertragen einer variablen Leistung
mit variabler Eingangsdrehzahl und konstanter Ausgangsdrehzahl.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines solchen Antriebsstrangs
insbesondere für
Anlagen mit variabler Leistungseinbringung, beispielsweise für die Nutzung von
natürlichen
Energieaufkommen von Wind, Wasser und anderen Ressourcen.
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Die
oben genannten Anforderungen treten insbesondere bei der Nutzung
von Windenergie auf. Hierbei sind insbesondere Windkraftanlagen
mit einer Leistung von über
100 kW interessant. Dabei ist es notwendig, die Betriebsführung der
Anlage derart zu gestalten, dass eine maximale Leistungsausbeute
bei minimaler dynamischer Belastung erfolgt. Um den Wirkungsgrad
des gesamten Systems optimal zu gestalten, und zwar in der Phase
des Hochfahrens der Anlage sowie in der Betriebsphase und beim Stillsetzen,
benötigt
man eine Drehzahlregelung für
die Arbeitsmaschine, die auch bereichsweise durch weitere Regelungsarten
(z.B. Rotorblattverstellung) unterstützt werden kann.
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Im
Folgenden soll daher anhand des Beispiels von Windkraftanlagen die
Problematik einer zeitlich variablen Leistungsübertragung insbesondere bei
einer zeitlich veränderlicher
Eingangsdrehzahl und einem entsprechend zeitlich veränderlichen
Moment dargestellt werden, wenn als Nebenbedingung bei der Leistungsübertragung
eine im Wesentlichen zeitlich konstante Ausgangsdrehzahl gefordert
ist.
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Der
Betrieb einer Windkraftanlage ist deshalb für die voranstehend dargestellte
Problematik kennzeichnend, da die durch die Windkraftanlage erzeugte
elektrische Energie in ein elektrisches Verbundnetz eingespeist
wird, welches eine starre Netzfrequenz aufweist. Da es sich bei
der Netzfrequenz um die primäre
Größe zur Stabilisierung
und Regelung des Netzes selbst handelt, setzt eine direkte Kopplung
des Generators der Windkraftanlage voraus, dass dieser vom Antriebsstrang
mit einer konstanten Drehzahl versorgt wird. Solche Windkraftanlagen
werden auch als drehzahlstarre Windkraftanlagen bezeichnet. Dabei
werden für
drehzahlstarre Windkraftanlagen üblicherweise
Asynchrongeneratoren verwendet, die aufgrund des prinzipbedingten Schlupfes
auf einfache Art und Weise auf ein Verbundnetz aufgeschaltet werden
können.
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Zur
Systemanforderung einer konstanten Ausgangsdrehzahl am Antriebsstrang
kontrastierend ist der aufgrund schwankender Windverhältnisse
zeitlich variable Leistungseintrag bei Windkraftanlagen. Dabei wird diese
Problematik zusätzlich
durch die systeminhärente
Charakteristik der mechanischen Energiewandlung der kinetischen
Energie der Luftströmung
in die kinetische Energie der Rotorbewegung verschärft. Bei
einer drehzahlstarren Windkraftanlage liegt eine Festlegung auf
eine bestimmte Rotorfrequenz oder auf wenige Rotorfrequenzen vor,
wobei mehr als eine Rotorfrequenz nur dann möglich ist, falls der Generator
eine Polumschaltung besitzt oder unterschiedliche Generatoren verwendet
werden. Dabei wird die gewünschte
Umlaufgeschwindigkeit des Rotors üblicherweise durch eine Winkelverstellung
der Rotorblätter
eingestellt, was auch als Pitchregelung bezeichnet wird.
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Nachteilig
an drehzahlstarren Windkraftanlagen ist, dass sie bei Teillast,
welche bei typischen Windverhältnissen
häufig
auftritt, nur mit verminderter Effizienz betrieben werden können.
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Wird
eine Windkraftanlage im Teillastbereich drehzahlvariabel betrieben,
so besteht entweder die Möglichkeit,
einen Antriebsstrang mit variabler oder konstanter Ausgangsdrehzahl
auszubilden. Dabei ist in beiden Fällen die Ausgangsleistung aufgrund
des zeitlich variierenden Momentes ebenfalls zeitlich veränderlich.
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Der
erste Fall führt
bei Windkraftanlagen zur Verwendung von Frequenzumrichtern mit einem
Gleichstromzwischenkreis. Dieser Ansatz leitet aber weg von der
hier dargestellten Aufgabe und ist insbesondere mit weiteren Schwierigkeiten
behaftet, wie einer starken Netzrückwirkung in Verbindung mit
einer erhöhten
Oberschwingungsbelastung und hohen Blindleistungen.
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Der
zweite Ansatz, nämlich
eine variable Rotordrehzahl der Windkraftanlage mit einer konstanten
Generatordrehzahl zu verbinden, entspricht der hier dargestellten
Thematik eines Antriebsstrangs zum Übertragen einer variablen Leistung
mit einer variablen Eingangsdrehzahl und konstanter Ausgangsdrehzahl.
Die bekannten Lösungen
dieser Problematik, insbesondere für Windkraftanlagen, setzen
im Antriebsstrang ein Überlagerungsgetriebe
ein, welches zur Verzweigung der mechanischen Leistung verwendet
wird. Bei drehzahlvariablen Windkraftanlagen sind nun zwei hierauf
basierende Ansätze
bekannt geworden, welche zur Konstanthaltung der Generatorfrequenz
verwendet werden.
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Im
ersten System wird die Eingangsleistung über das Überlagerungsgetriebe auf einen
großen
Generator sowie einen kleinen Stellmotor aufgeteilt, wobei üblicherweise
auf den Stellmotor in etwa 30 % der Eingangsleistung übertragen
wird. Der Generator ist frequenzstarr mit dem Stromnetz verbunden,
während
der Stellmotor über
einen Frequenzumrichter am Netz angeschlossen ist. Zur Stabilisierung
der Generatordrehzahl wird der Stellmotor entweder als Motor oder
als Generator betrieben. Auch dieses System ist nicht rückwirkungsfrei
für das
Stromnetz. Ferner ist ein solches System nur schwierig zu regeln
und weist als Energiespeicher im Wesentlichen nur die trägen Massen
des Antriebsstrangs und des Rotors auf. Des Weiteren sind aufgrund
des Einsatzes von Umrichtern die Investitionskosten relativ hoch.
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Im
zweiten System, welches hydrostatisch arbeitet, werden anstatt des
elektrischen Stellmotors hydraulische Motoren und Pumpen verwendet.
Auch hier tritt die Problematik einer schwierigen Regelungscharakteristik
auf, insbesondere ein träges
Ansprechverhalten und relevante Todzeiten sowie starke Nichtlinearitäten. Außerdem sind
die hydraulischen Systemkomponenten aufgrund des konstruktiven Aufwands
und des Gewichts nachteilig.
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In
der nachfolgenden Tabelle werden die dargestellten unterschiedlichen
bekannten Regelungen der Wirkleistung von Windkraftanlagen zusammengefasst:
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antriebsstrang zum Übertragen
einer variablen Leistung derart zu gestalten, dass ein Leistungsaufnehmer
mit einer im Wesentlichen konstanten Drehzahl beschickt werden kann,
so dass der Übertragungsvorgang
bei hohem Wirkungsgrad vonstatten geht und Stöße im Antriebsstrang minimiert
werden. Außerdem
ist die Anzahl der zu wartenden Bauteile gering zu halten.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass durch die Kombination eines Überlagerungsgetriebes
mit einer regelbaren, auf magnetischer Kraftwirkung basierenden
Momentenkopplung der Abtriebswelle mit dem Nebenzweig eine variable
Leistung mit variabler Eingangsdrehzahl in eine variable Ausgangsleistung
mit konstanter Abtriebsdrehzahl umgewandelt werden kann.
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Hierbei
sind Abtriebswelle und Nebenzweig jeweils wenigstens mittelbar an
das Überlagerungsgetriebe
gekoppelt, so dass die Eingangsleistung auf diese beiden mechanischen
Stränge
aufgeteilt wird. Die nachfolgende Momentenkopplung dient dazu, den
abtriebsseitigen Leistungsfluss zusammenzuführen bzw. einen Leistungsrückfluss
auf das Überlagerungsgetriebe
zu ermöglichen.
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Aufgrund
der Forderung einer konstanten Abtriebsdrehzahl ist die primär zu regelnde
Größe die auf das Überlagerungsgetriebe
zurückgeführte Drehzahl
und somit der Schlupf zwischen der Abtriebswelle und den hierzu
gekoppelten mechanischen Gliedern für die Rückführung in das Überlagerungsgetriebe.
Die dafür eingesetzte
Stellgröße ist die
auf magnetischer Kraftwirkung basierende Momentenkopplung, welche
berührungs-
und stufenlos einstellbar ist.
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Erfindungswesentlich
ist die Kombination eines Überlagerungsgetriebes,
welches eine Leistungsverzweigung erzeugt, mit einer auf die Abtriebswelle
wirkenden Einrichtung, die mittels eines einstellbaren magnetischen
Kraftschlusses ein Moment überträgt. Dieses
Moment wird im zeitlichen Verlauf so eingestellt, dass der Schlupf
zwischen dem Nebenzweig und der Abtriebswelle einen zeitlichen Verlauf
hat, welcher ein Konstanthalten der Ausgangsdrehzahl ermöglicht.
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Zusätzlich umfasst
ein erfindungsgemäßer Antriebsstrang
eine geeignete Sensorik zur Bestimmung des Ausgangsdrehzahl sowie
eine Regelung, die zur Konstanthaltung der Ausgangsdrehzahl auf
die Einrichtung wirkt, welche mittels eines einstellbaren magnetischen
Kraftschlusses ein Moment von bzw. auf die Abtriebswelle überträgt.
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Erfindungsgemäß wird zur
Realisierung einer einstellbaren magnetischen Kraftwirkung zwischen
Abtriebswelle und Nebenzweig eine magnetische Kupplung oder ein
elektromagnetischer Wandler verwendet.
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Als
mögliche
Bauformen für
magnetische Kupplungen kommen insbesondere Hysteresekupplungen in
Frage, bei denen die Drehmomentübertragung
bzw. der Schlupf durch den Abstand der magnetischen bzw. magnetisierbaren
Schalen oder durch ihre entsprechende Überlappung eingestellt werden
kann. Hierbei sind wiederum Hysteresekupplungen mit Dauermagneten
wie auch solche mit stromgespeisten magnetischen Polen anwendbar.
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Die
als zweite Möglichkeit
zur magnetischen Drehmomentübertragung
genannten elektromagnetischen Wandler umfassen einen Generator und
einen Elektromotor, welche beispielsweise mittels einer Leistungselektronik
gekoppelt sind. Somit kann in der magnetischen Momentübertragung
eine elektrische Zwischenstufe eingebaut werden, welche beispielsweise
als Spannungszwischenkreis-Umrichter zur Drehmoment-Drehzahlregelung
des auf das Überlagerungsgetriebe
zurückwirkenden
Elektromotors ausgeführt
sein kann.
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Die
magnetische Momentenkopplung an der Abtriebswelle ist berührungslos
und somit äußerst verschleißarm. Durch
die Realisierung mittels einer magnetischen Kupplung oder eines
elektromagnetischen Wandlers ergibt sich eine gute Regelbarkeit
des auf das Überlagerungsgetriebe
rückübertragenen
Moments bzw. des auf der Abtriebsachse zusammengeführten Moments
sowie den einzustellenden Drehzahlen.
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Das
erfindungsgemäße Prinzip
führt zu
einem sehr guten Wirkungsgrad. Nachfolgend soll dies anhand einer
Anwendung des erfindungsgemäßen Antriebsstrangs
für Windkraftanlagen
dargestellt werden. Hierbei führt
der erfindungsgemäße Antriebsstrang
auch bei unregelmäßigem Windprofil
und damit verbunden unterschiedlichen Rotordrehzahlen zu einer Generatordrehzahl
auf einem annähernd
gleichmäßigen Niveau.
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Bisher
sind in Windkraftanlagen verschiedene Regelungs- und Steuermöglichkeiten
mit mehr und minder gutem Einfluss auf den Wirkungsgrad bekannt:
- – Einstellung
des Rotorblattwinkels,
- – variable
Drehzahl des Generators,
- – Schlupfregelung,
- – Drosselung
der Drehzahl des Generators,
- – Polzahlschaltung
und
- – Drehzahlregelung
im Überlagerungsgetriebe
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Für den erfindungsgemäßen Wirkungsmechanismus
der Drehzahlregelung kann eine Kombination mit bestehenden Regelungs-
und Steuermöglichkeiten,
z. B. der Einstellung des Rotorblattwinkels und der Drehzahlregelung
im Überlagerungsgetriebe,
umgesetzt werden. Dabei wird der Rotor der Windkraftanlage immer auf
seiner optimalen Kennlinie gefahren (optimaler Wirkungsgrad) und
eine konstante Drehzahl an den Generator abgegeben.
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Die
Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im Einzelnen
Folgendes dargestellt:
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1 ist eine schematische
Darstellung einer erfindungsgemäßen leistungsverzweigten
Windkraftanlage mit einer magnetischen Kupplung mit Abstandsregelung.
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2 ist eine schematische
Darstellung einer erfindungsgemäßen leistungsverzweigten
Windkraftanlage mit einer magnetischen Kupplung, welche über die
Einschubtiefe geregelt wird.
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3 ist eine schematische
Darstellung einer erfindungsgemäßen leistungsverzweigten
Windkraftanlage mit einem elektromagnetischen Wandler.
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4 ist eine schematische
Darstellung einer erfindungsgemäßen leistungsverzweigten
Windkraftanlage mit einem elektromagnetischen Wandler kompakter
Bauform.
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5 zeigt das Windprofil einer
erfindungsgemäßen Anlage
und die zugehörende
Rotordrehzahl.
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6 zeigt schematisch den
Wirkleistungsverlauf einer Windkraftanlage.
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7 veranschaulicht eine Regelung
zur optimalen Leistungsabgabe des Rotors.
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Die
Rotorleistung p
R einer Windkraftanlage steht
näherungsweise
im folgenden Zusammenhang zur Windgeschwindigkeit v
w:
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Hierbei
werden als k verschiedenen Konstanten wie etwa die Blattgeometrie
sowie die Dichte der Luft zusammengefasst. Ferner bezeichnet cp den Leistungsbeiwert, der wiederum, wie
dargestellt, von der Windgeschwindigkeit vw der
Rotordrehzahl ωR und dem Pitchwinkel β abhängt. Dieser Leistungsbeiwert
zeichnet sich durch ein globales Maximum aus, welches sich bei steigenden
Windgeschwindigkeiten vw zu größeren Rotordrehzahlen ωR hin verschiebt.
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6 zeigt diesen Zusammenhang
durch die Darstellung der Wirkleistung einer Windkraftanlage unter
Berücksichtigung
verschiedener Windgeschwindigkeiten. Charakteristisch ist die Verschiebung
der optimalen Rotordrehzahl zu höheren
Werten mit steigender Windgeschwindigkeit. Eine drehzahlvariable
Anlage kann somit in Abhängigkeit
von der zur Verfügung
stehenden Windgeschwindigkeit jeweils bei optimalen Leistungsbeiwerten
betrieben werden. Ferner ist aus 6 ersichtlich,
dass Windkraftanlagen typischerweise für bestimmte Nennleistungen,
verbunden mit einer Nenndrehzahl, ausgelegt sind. Bei einer Windleistung
oberhalb dieses Schwellwertes findet eine Leistungsbegrenzung entweder
durch eine Pitchregelung oder eine Stallregelung statt, so dass
für den
drehzahlvariablen Betrieb einer Windkraftanlage insbesondere der
Teillastbetrieb von Bedeutung ist.
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Für Windkraftanlagen
sind mit einem erfindungsgemäßen Antriebsstrang
folgende Regelungsaufgaben bzw. Betriebszustände in Abhängigkeit des Windes in Betracht
zu ziehen:
- – An- und Abschaltung,
- – Bremsen
der Rotoren
- – Betrieb
mit wechselnden Windgeschwindigkeiten und
- – Betrieb
mit konstanten Windgeschwindigkeiten um einen optimalen Betriebspunkt.
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Eine
drehzahlvariable Windkraftanlage kann vorteilhafterweise mit einem
erfindungsgemäßen Antriebsstrang
zum Übertragen
einer variablen Leistung mit einer variablen Eingangsdrehzahl und
konstanter Ausgangsdrehzahl, die wiederum auf einen Generator als
Leistungsaufnehmer übertragen
wird, ausgebildet sein.
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1 zeigt hierzu in schematisch
vereinfachter Art und Weise einen erfindungsgemäßen Antriebsstrang. Dargestellt
ist ein leistungsverzweigter Antriebsstrang, dessen Eingangswelle 1 mit
einer zeitlich variablen Leistung bei gleichzeitig variabler Eingangsdrehzahl
versorgt wird. Die Pfeillänge
soll hierbei beispielhaft für
den Wert der Eingangsdrehzahl stehen. Auf der Abtriebswelle 2 wird
eine konstante, in diesem Fall kleinere, Drehzahl verlangt. Zur
Anpassung der unterschiedlichen antriebs- und abtriebsseitigen Drehzahlen
wird ein Überlagungsgetriebe 3 verwendet.
Schematisch vereinfacht und als beispielhafte Ausführung wird
ein drehbarer Planetenradsatz 3.1 von der Antriebswelle 1 beaufschlagt.
Um nun am Sonnenrad 3.2 eine fest vorgegebene Drehzahl
zu erreichen, ist ein Antrieb des Hohlrads 3.3 notwendig.
Dies geschieht wiederum durch die Übertragung eines Moments über den
Nebenzweig 5. Erfindungsgemäß wird hierbei der Nebenzweig 5 mittels einer
magnetischen Kupplung 4 angetrieben, welche einen regelbaren
Anteil des abtriebsseitigen Drehmoments in den Nebenzweig 5 auskoppelt.
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Die
Kraftübertragung
bei einer magnetischen Kupplung erfolgt über magnetische Kräfte zwischen
den Kupplungshälften.
Vorteilhafterweise kann hier eine magnetische Hysteresekupplung
eingesetzt werden. Üblicherweise
ist hierfür
eine der beiden Kupplungshälften 4.1 bzw. 4.2 mit
Permanentmagneten belegt, während die
andere Kupplungshälfte
einen Hysteresebelag aufweist, der von den Permanentmagneten gepolt
wird, wodurch eine wechselseitige Kraftwirkung zwischen den beiden
Kupplungshälften 4.1 und 4.2 entsteht.
Diese Kraftwirkung ist zur Einstellung des gewollten Schlupfs zwischen
den Kupplungshälften 4.1, 4.2 durch
die Variation des Abstandes zwischen den Oberflächen der Kupplungshälften steuerbar.
Dies wird schematisch durch den die beiden Bewegungsrichtungen zeigenden
Pfeil an der Kupplungshälfte 4.2 illustriert.
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Nachfolgend
wird die Reaktion des erfindungsgemäßen Antriebsstrangs auf eine
sprunghafte Erhöhung
des eingangsseitigen Leistungseintrags, der mit einer Erhöhung der
Eingangsdrehzahl und des Eingangsmoments verbunden sein soll, aufgezeigt:
Ausgehend von einer Beschleunigung des Planetenradsatzes 3.1 wird
auch das Sonnenrad 3.2 beschleunigt. Dies wird über den
abtriebsseitigen Drehzahlsensor 11 detektiert und als Folge
greift die Systemregelung 10 ein und erhöht den Momentenschluss
durch eine Verringerung des Abstandes zwischen den beiden Kupplungshälften 4.1 und 4.2.
Als Folge wird über
den Nebenzweig 5 ein höheres
Moment auf das Hohlrad 3.3 des Überlagerungsgetriebes 3 übertragen
und die gesamte Kette, bestehend aus Kupplungshälfte 4.2, Getriebeelement 3.4 und
Hohlrad 3.3 beschleunigt. Dies wirkt wiederum auf das Sonnenrad 3.2 und
somit auf die abtriebsseitige Drehzahl bremsend, so dass bei entsprechender
Regelung eine im Wesentlichen konstante abtriebsseitige Drehzahl
eingestellt werden kann. Hierbei schwankt bei variablem Leistungseintragung
in den Antriebsstrang lediglich das abtriebsseitige Moment. Zu einem äquivalenten
Ergebnis führt
die Betrachtungsweise einer steuerbaren magnetischen Momentenzusammenführung der
vom Überlagerungsgetriebe
ausgehenden Zweige auf der Abtriebswelle.
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Die
genaue Ausgestaltung des Überlagerungsgetriebes 3 und
die gewählten
Arbeitspunkte für
die abtriebsseitige Drehzahl und die rückgekoppelte Drehzahl bleiben
im Ermessen des Fachmanns. Ferner ist es möglich, noch zusätzliche
Getriebekomponenten, wie etwa ein zusätzliches Schaltgetriebe, zwischen
dem Überlagerungsgetriebe
und der magnetischen Kupplung einzusetzen, um die Konstanz der Abtriebsdrehzahl über einen
möglichst
weiten Bereich gewährleisten
zu können.
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Ferner
sind weitere Ausführungsformen
der magnetischen Kupplung denkbar. Beispielsweise zeigt 2 eine magnetische Kupplung 4,
bei der die Kupplungshälften
koaxial ineinandergreifen. Somit wird die Einstellung des Drehmomentübertrags
durch ein mehr oder weniger weites Ineinanderschieben der beiden Kupplungshälften 4.1 und 4.2 und
damit durch den Grad der Überlappung
eingestellt.
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Bei
einer weiteren Variante der magnetischen Kupplung werden die Permanentmagneten
der Kupplung durch stromgespeiste magnetische Pole ersetzt. Diese
sind insbesondere deshalb vorteilhaft, da zur Steuerung des Drehmomentübertrags
keine mechanischen Bewegungen zwischen den Kupplungshälften auszuführen sind,
sondern hierfür
lediglich der Speisestrom in den Erregerwicklungen der Magnetpole
anzupassen ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann der Hysteresebelag der magnetischen Kupplung durch schnell
umpolbare strominduzierte magnetische Pole ersetzt werden. Wird
nun so ein magnetisches Drehfeld erzeugt, kann die magnetische Kupplung
wie eine Synchronkupplung arbeiten, d.h. die beiden Magnetfelder greifen
starr ineinander während
die Kupplungshälften
einen mechanischen Schlupf aufweisen.
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Wie
voranstehend genannt, kann die magnetische Kupplung auch durch einen
elektromagnetischen Wandler ersetzt werden. Hierbei handelt es sich
um eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Idee, mittels eines magnetischen
Wirkprinzips einen steuerbaren Drehmomentrückfluss auf ein Überlagerungsgetriebe
bzw. eine Zusammenführung
von Teilsträngen
eines Überlagerungsgetriebes
zur Konstanthaltung der abtriebsseitigen Drehzahl zu erreichen.
Der Grundgedanke des elektromagnetischen Wandlers besteht darin, einen
Generator und einen Elektromotor miteinander zu koppeln. Die Kopplung
wird hierbei mittels einer Leistungselektronik vorgenommen, durch
welche die von den Drehmomenten bzw. Drehzahlen des Generators und
des Elektromotors festgelegten Ströme (l), Frequenzen (f) und
Spannungen (U) angepasst werden. Auf diese Weise kann der Leistungsfluss
bzw. der Drehmomentübertrag
und somit der gewünschte
Schlupf geregelt werden. Als vorteilhaft hat sich hierfür ein Spannungszwischenkreis-Umrichter
erwiesen.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
des elektromagnetischen Wandlers ist in 3 gezeigt. Hierbei ist der Generator 6 vom
Elektromotor 7 umschlossen, mit dem Ziel, Bauraum zu sparen.
Im Einzelnen wird der Rotor 6.2 des Generators 6 von
der Abtriebswelle angetrieben oder ist ein Teil der Abtriebswelle.
Der Stator 6.1 des Generators 6 wird über eine
Leistungselektronik 8 an den Stator 7.1 des Elektromotors 7 gekoppelt, der
in dem in 3 gezeigten
Ausführungsbeispiel
als Ausläufermotor
ausgebildet ist. Der Läufer 7.2 kann hierbei
direkt auf die Hohlwelle 3.3 des Überlagerungsgetriebes 3 zurückgeführt werden,
wobei es aber auch möglich
ist, weitere Getriebeteile zwischenzuschalten. Dies kann dann vorteilhaft
sein, wenn die rückgeführte Drehzahl
stark von der Abtriebsdrehzahl abweicht oder mittels eines Schaltgetriebes
in einem weiten Bereich zu variieren ist. Ferner ist auch vorteilhaft,
die Hohlwelle 3.3 des Überlagerungsgetriebes 3 als
Teil des Läufers 7.2 des
Elektromotors 7 auszubilden, um eine besonders kompakte
Bauweise zu erreichen.
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Eine
besonders kompakte Ausgestaltung des elektromagnetischen Wandlers
zum Auskoppeln eines regelbaren Moments aus der Abtriebswelle ist
in 4 dargestellt. Die
Skizze zeigt, dass der Stator 6.1 des Generators mit dem
Stator 7.1 des Elektromotors mechanisch gekoppelt ist.
Dieses Bauteil steht in wenigstens mittelbarer mechanischer Drehverbindung
zur Hohlwelle 3.3 des Überlagerungsgetriebes 3.
Somit ist im Elektromotor 7 der Rotor 7.2 drehfest
gelagert und der Stator 7.1 dreht sich, wie beschrieben,
mit dem Stator 6.1 des Generators. Der Generatorrotor 6.2 und
eine in 4 nicht näher dargestellte
Leistungselektronik zur Strom-, Spannungs- und Frequenzanpassung
erzeugen im Rotor des Elektromotors 7.2 einen Drehstrom
dessen Drehfeld eine zum Umlauf des Generatorrotors 6.2 unterschiedliche
Drehzahl aufweist, so dass der Schlupf zwischen der Abtriebswelle
und dem auf das Überlagerungsgetriebe
zurückwirkenden
Strangs geregelt werden kann. Diese Bauform des elektromagnetischen
Wandlers zeichnet sich insbesondere durch eine kompakte Bauweise
aus. Weitere nötige,
jedoch nicht in 4 gezeigte
Systemkomponenten sind die Sensorik zur Bestimmung der zu regelnden
Ausgangsdrehzahl sowie eine Regelung, welche auf den elektromagnetischen
Wandler zurückwirkt.
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Für die vorliegende
Aufgabenstellung und insbesondere für den Einsatz in Windkraftanlagen
ist die Regelbarkeit der magnetischen Kraftübertragung von der Abtriebswelle
auf die Rückführung zum Überlagerungsgetriebe
von entscheidender Bedeutung. Für
jede der voranstehend beschriebenen magnetischen Kupplungen und
elektromagnetischen Wandler ist dies besonders vorteilhaft gegeben.
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Ferner
ist es möglich, über die
berührungslose
magnetische Drehmomentübertragung
kurzzeitige Schwankungen im System in der Form von Kraftstößen, wie
sie bei Windkraftanlagen durch Abschattungseffekte oder bei Böen auftreten
können,
gut abzufedern, was einen wesentlichen Vorteil aus regelungstechnischer
Sicht bei der Konstanthaltung der Abtriebsdrehzahl des erfindungsgemäßen Antriebsstrangs
darstellt. Hierzu sind zur Unterstützung der Regelung auch zusätzliche
Speichermöglichkeiten
für die
Bewegungsenergie durch Schwungmassen oder eine kurzfristige externe
Energieaufnahme bzw. Energieabgabe möglich. Letzteres ist besonderes
vorteilhaft durch die Verwendung eines elektromagnetischen Wandlers
möglich,
welcher beispielsweise einen Batteriezwischenpuffer umfassen oder
zusätzlich
mittels eines Umrichters an das Stromnetz angeschlossen werden kann.
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7 illustriert wiederum am
Beispiel einer Windkraftanlage die flexible Anpassung einer Eingangsdrehzahl
eines Antriebsstrangs und somit eine optimal an den Wind angepasste
Rotordrehzahl, wobei gleichzeitig von einer konstanten Abtriebsdrehzahl
(Generatordrehzahl) ausgegangen wird. Dargestellt sind unterschiedliche
Betriebspunkte A, B und C, welche verschiedenen Leistungsbeiwerten
mit den zugeordneten Rotordrehzahlen ωC, ωA und ωB entsprechen. Bei Punkt A entnimmt der Rotor
der Luftströmung
eine optimale Leistung. In Punkt C wird nur ein Teil der möglichen
Rotorleistung ausgenutzt und die magnetische Kupplung bzw. der elektromagnetische
Wandler wird folglich in der Leistungsaufnahme vom Hauptstrang und
der abgegebenen Leistung in der Rückführung zum Überlagerungsgetriebe so geregelt,
dass der Rotor beschleunigt wird bis er den optimalen Arbeitspunkt
A erreicht. Mit einem entgegengesetzten Vorzeichen findet die Regelung
ausgehend vom Betriebspunkt B aus statt. Dies entspricht somit der
Regelung in einem optimalen Arbeitspunkt bei konstant angenommener
Windgeschwindigkeit.
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Ferner
ist es auch möglich,
dass eine gewisse Fluktuation im Wind auftritt, wodurch sich der
konstante Arbeitspunkt verschiebt. Ein Beispiel hierfür ist der
Punkt D, der ebenfalls wie der Punkt A auf der Kurve optimaler Leistung
liegt und einer geringeren Windgeschwindigkeit entspricht. Somit
ist durch den erfindungsgemäßen Antriebsstrang
auch eine zeitlich variable Eingangsleistung mit zeitlicher Variabilität in der
Eingangsdrehzahl einstellbar bzw. regelbar.
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5 zeigt hierzu illustrierend
ein Windprofil mit zeitlich flukturierender Windgeschwindigkeit,
welche wiederum in eine optimale Rotordrehzahl umgesetzt wird. Hierbei
findet eine gewisse Glättung
aufgrund der Trägheit
der verwendeten mechanischen Komponenten Rotor, Getriebe hydrodynamischer
Wandler, etc. statt.
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Im
Allgemeinen wird im Rahmen der erfindungsgemäßen Idee, einen Antriebsstrang
mit konstanter Ausgangsdrehzahl zu schaffen, auch eine solche Anordnung
verstanden, welche die Ausgangsdrehzahl mit einer gewissen Genauigkeit
konstant hält.
Gewisse Abweichungen sind hierbei tolerierbar. Abweichungen können hierbei
beispielsweise im Bereich ± 10
%, bevorzugt ± 5
und besonders bevorzugt ± 1
% der Sollausgangsdrehzahl liegen. Beim Einsatz in Windkraftanlagen
bei stark mit dem Verteilernetz gekoppelten Generatoren wird jedoch
eine besonders hohe Konstanz der Abtriebsdrehzahl von maximal ± 0,5 bevorzugt.
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Weitere
Anwendungsmöglichkeiten
eines erfindungsgemäßen Antriebsstrangs über die
Windkraft hinaus ergeben sich beispielsweise bei speziellen Wasserkraftwerken,
in denen Turbinen eingesetzt werden, die nicht mit konstanter Drehzahl
betrieben werden können.
Solche Bedingungen können
beispielsweise in Strömungs-
und Gezeiten-Kraftwerken oder bei Spezialanordnungen in Schleusensystemen
gegeben sein. Außerdem
ist es denkbar, mit dem erfindungsgemäßen Prinzip natürliche und
somit zeitlich variable Energiequellen, etwa die Wellenkraft, auf
einen elektrischen Generator zu übertragen,
der eine konstante Eingangsdrehzahl verlangt.