Im
Stand der Technik sind allgemeine Verfahren zur Herstellung von α-methylierten
Cystein- und Serin-Derivaten beschrieben worden, wobei zunächst durch
Umsetzung der Cystein- oder Serinester (R1 steht dabei
beispielsweise für
Methyl) im Zuge einer Kondensationsreaktion mit Pivalaldehyd und
anschließender Einführung einer
Amino-Schutzgruppe P (P steht dabei beispielsweise für CHO) Thiazolidin-
oder Oxazolidin-Derivate der allgemeinen Formel (2) (X steht für S oder
O) synthetisiert werden. Durch anschließende Deprotonierung und elektrophile Substitution
in 4-Position mit einem Alkylierungsreagenz (E steht dabei beispielsweise
für ein
Methylierungsreagenz) erhält
man schließlich
Verbindungen der allgemeinen Formel (3c).
Eine
abschließende
hydrolytische Spaltung der nach dem Stand der Technik hergestellten
und alkylierten Thiazolidine oder Oxazolidine der allgemeinen Formel
(3c) führt
zu den α-substituierten Aminosäurederivaten
bzw. deren Aminhydro-Salzen der allgemeinen Formel (1c).
Die
beschriebene Reaktionsfolge lässt
sich mit racemischen Cystein- oder Serinmethylestern als Ausgangsverbindungen
gleichermaßen
wie in enantioselektiver Weise durch Einsatz der entsprechenden
D- oder L-Formen dieser Ester durchführen, die schließlich zum
entsprechenden enantiomerenreinen 2-Methylcystein bzw. 2-Methylserin oder
dessen Derivaten führen.
Im
Stand der Technik sind Verfahren zur Herstellung von racemischem
und enantiomerenreinem 2-Methylcystein beschreiben worden.
So
beschreiben T. Früh
et al. (Pestic. Sci. 1996, 46, 37-47) die Herstellung des Ethylesters
von 2-Methylcystein, liefern jedoch keine Vorschriften zur Isolierung
des Hydrochlorids der freien Säure
2-Methylcystein.
Hierbei
wird aus Benzonitril mittels Ethanol/Chlorwasserstoff der Iminoester
als Hydrochlorid hergestellt, welcher mit L-Cysteinethylester zu 2-Phenylthiazolin-4-carbonsäureethylester
kondensiert wird. Alkylierung mit Lithiumdiisopropylamid und Methyliodid
ergibt den racemischen 4-Methyl-2-phenyl-thiazolin-4-carbonsäureethylester.
Das erhaltene Racemat wird anschließend durch präparative
HPLC in die Enantiomere gespalten. Das Thiazolin wird mit Salzsäure gespalten
und sofort mit Ethanol verestert. Experimentelle Vorschriften werden
für keinen
der beschriebenen Schritte offenbart.
Die
Verwendung von präparativer
HPLC ist ungeeignet für
eine technische Anwendung.
Die
Herstellung von enantiomerenreinem L- oder D-2-Methylcystein wurde
von G. Pattenden et al. (Tetrahedron 1993, 49(10), 2131-2138) und
G. Mulqueen et al. (Tetrahedron 1993, 49(24), 5359-5364) beschrieben.
Vergleichbare Verfahren sind auch in WO 01/72702 beschrieben worden.
Danach
wird L-Cysteinmethylester mit Pivalaldehyd zu (4R)-2-Tert.-butyl-l,3-thiazolidin-4-carbonsäuremethylester
kondensiert. Diese Verbindung wird dann am Stickstoffatom des Heterocyclus
formyliert, wobei als Hauptprodukt (2R,4R)-2-Tert.-butyl-3-formyl-l,3-thiazolidin-4-carbonsäuremethylester
gebildet wird. Diese Verbindung wird dann in einer Tieftemperaturreaktion
diastereoselektiv methyliert. Neben dem gewünschten Reaktionsprodukt (2R,4R)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-thiazolidin-4-methyl-4-carbonsäuremethylester
treten unter den Reaktionsbedingungen aufgrund von Zersetzungs-
und Nebenreaktionen stets mehrere unerwünschte Nebenprodukte auf. Das
nach diesem Verfahren erhaltene Rohprodukt ist aufgrund der verfahrensbedingten Verunreinigungen
ein Öl.
Erst durch Säulenchromatographie
und anschließende
Umkristallisation wird der Reinstoff als farbloser Feststoff mit
einem Schmelzpunkt von 49-50°C
erhalten.
Von
D. Seebach et al. (Helv. Chim. Acta 1987, 70, 1194-1216) wurde ein
analoges Verfahren zur Herstellung von enantiomerenreinem 2-Methylserin
beschrieben. Hier wird anstelle von Cystein von Serin ausgegangen
und die Synthesesequenz verläuft
folglich über
ein Oxazolidin der allgemeinen Formel (3, X = O) anstatt eines Thiazolidins
(3, X = S), wobei die beschriebenen Reinigungsprobleme und Nebenprodukte
in gleicher Weise auftauchen.
Wie
allgemein bekannt ist, sind strukturell analoge Verunreinigungen
schwer zu entfernen, insbesondere, wenn die gewünschte Verbindung nur schlecht
kristallisiert, wie in den vorliegenden aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren.
Im
Hinblick auf die Verwendung der Zielverbindungen als Edukte im pharmazeutischen
Bereich ist es jedoch unerlässlich
ein Endprodukt der allgemeinen Formel (1) mit hoher chemischer und
ggf. auch optischer Reinheit zu erhalten.
Die
nach dem Stand der Technik erhaltenen Thiazolidine oder Oxazolidine
erfüllen
diese Anforderung jedoch nicht und die Nebenprodukte führen vor
allem bei der nachfolgenden sauren Hydrolyse des Rings (Ringspaltung)
zu stark gefärbten
Produkten und verhindern insbesondere die Kristallisation der Endprodukte der
allgemeinen Formel (1), die sich ferner einer weiteren Aufarbeitung
mit großtechnisch
realisierbaren Verfahren entziehen.
So
sind in dem oben aufgeführten
Stand der Technik folgende Reinigungs- und Isolierungsverfahren für die Verbindungen
mit den allgemeinen Formeln (1) und (3) bzw. deren optisch reinen
Formen beschrieben worden.
Ausbeuten
von lediglich 45-56% erreicht man durch säulenchromatographische Aufreinigung
des öligen
Zwischenproduktes (2R,4R)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-thiazolidin-4-methyl-4-carbonsäuremethylester. Die
anschließende
saure Hydrolyse führt
zu einer salzsauren Lösung
von (1a), wobei X hier für
Schwefel steht, welches durch vollständige Entfernung des Lösungsmittels
bis zur Trockne als farbloses bis gelbliches Pulver erhalten wird.
Säulenchromatographische
Verfahren sind aufgrund der kostenintensiven Adsorbentien und der
großen
Mengen an benötigten
Lösungsmitteln
lediglich für
den Labormaßstab,
nicht hingegen für
eine großtechnische
Realisierung geeignet. Ferner sind die so zu erzielenden Ausbeuten
nicht befriedigend.
Alternativ
ist eine destillative Aufreinigung des öligen Zwischenproduktes (2R,4S)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-oxazolidin-4-methyl-4-carbonsäuremethylester
bei einem Sdp. von 125°C
/ 2·10–5 Torr
beschrieben worden. Die anschließende saure Spaltung führt dann
zu einem als Hydrolysat bezeichnetem Produkt, dessen Konsistenz
ebenso wie die Isolierung bzw. Reinigung des Hydrochlorids nicht
näher beschrieben
wird. Die Isolierung erfolgt über
Freisetzung der reinen Aminosäure
mittels eines Ionenaustauschers aus dem Hydrochloridsalz.
Ein
Vakuum von < 10–4 Torr
ist in technischen Anlagen nach dem heutigen Stand der Technik mit
vertretbarem Aufwand nicht erreichbar und folglich scheidet die
destillative Aufarbeitung für
eine großtechnische Umsetzung
aus.
Ohne
die beschriebene säulenchromatographische
Aufreinigung des nach den bekannten Verfahren hergestellten (2R,4R)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-thiazolidin-4-methyl-4-carbonsäuremethylester
wird nach saurer Hydrolyse L-2-Methylcystein-Hydrochlorid
als ein orangebraunes bis dunkelbraunes Öl erhalten, welches nur in
wenigen Fällen
durch mechanische Einwirkung (z.B. massives Kratzen), Überschichten
mit Lösungsmitteln,
längere
Standzeiten im Kühlschrank,
mehrmaliges Gefrieren und Aufwärmen
in einen gelb-braun gefärbten
Feststoff zu überführen ist,
aus dem zudem keine Nebenprodukte abgetrennt werden können.
Eine
solche Methode ist wenig reproduzierbar, führt zu keiner erkennbaren Aufreinigung
des Produktes und ist für
eine großtechnische
Anwendung folglich ausgeschlossen.
Ohne
die beschriebene destillative Aufreinigung des nach den bekannten
Verfahren hergestellten (2R,4S)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-oxazolidin-4-methyl-4-carbonsäuremethylester
wird nach saurer Hydrolyse L-2-Methylserin Hydrochlorid als ein
braunes Öl
erhalten, welches sich trotz Anwendung der für L-2-Methylcystein Hydrochlorid beschriebenen
Schritte nicht in eine Festsubstanz überführen lässt.
Die
aus dem Stand der Technik bekannten Reinigungs- und Isoliertechniken
besitzen eine Reihe von Nachteilen, sind bestenfalls für den Labormaßstab geeignet
und für
ein großtechnisches
Verfahren zur Gewinnung von Verbindungen der allgemeinen Formel
(1), insbesondere in kristalliner Form nicht anwendbar.
Es
bestand daher die Aufgabe, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der allgemeinen Formel (1) in racemischer oder
enantiomerenreiner Form (1a) oder (1b) zur Verfügung zu stellen, das die aus
dem Stand der Technik bekannten Probleme löst und großtechnisch umgesetzt werden
kann.
Die
Aufgabe wurde gelöst
durch ein neues Verfahren, in dem die nach bekannten Verfahren erhaltenen
alkylierten Thiazolidine oder Oxazolidine der allgemeinen Formel
(3) zunächst
in eine leicht zu reinigende neue Zwischenverbindung überführt werden.
Diese
Zwischenverbindung wird in einem zweiten Schritt in einer sauren
Hydrolyse zu dem gewünschten
Endprodukt der allgemeinen Formel (1) umgesetzt. Das erfindungsgemäße Verfahren
lässt sich
gleichermaßen
für die
Herstellung von 2-Methylserin (X = O) wie auch 2-Methylcystein (X
= S) oder deren reine D-/L-Enantiomere anwenden.
Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen
der allgemeinen Formel (1)
wobei
X für S oder
O und
Y für
Halogenid, Hydrogensulfat, Dihydrogenphosphat, Perchlorat, Alkylsulfonat,
Arylsulfonat steht
durch saure Hydrolyse einer Verbindung der
allgemeinen Formel (3)
dadurch gekennzeichnet, dass
während der
Hydrolyse der entstehende Aldehyd
tBu-CHO
entfernt wird
oder
vor der sauren Hydrolyse eine Verbindung
der allgemeinen Formel (3) unter alkalischen Bedingungen in eine Verbindung
der allgemeinen Formel (4)
überführt wird,
wobei M für ein Metall
oder Wasserstoff steht.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
lässt sich
zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel (1) in racemischer
Form wie auch zur Herstellung von optischen Isomeren in der Konfiguration
der allgemeinen Formeln (1a) und (1b) durch erfindungsgemäßen Einsatz
der entsprechenden optisch reinen Isomere der allgemeinen Formel
(3) erhältlich
nach dem Stand der Technik aus den D- oder L-Formen der Aminosäuren Cystein
und Serin bzw. deren Ester anwenden.
Eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel (1a)
wobei
X für S oder
O und
Y für
Halogenid, Hydrogensulfat, Dihydrogenphosphat, Perchlorat, Alkylsulfonat,
Arylsulfonat steht
durch saure Hydrolyse einer Verbindung der
allgemeinen Formel (3a)
dadurch gekennzeichnet, dass
während der
Hydrolyse der entstehende Aldehyd
tBu-CHO
entfernt wird
oder
vor der sauren Hydrolyse eine Verbindung
der allgemeinen Formel (3a) unter alkalischen Bedingungen in eine Verbindung
der allgemeinen Formel (4a)
wobei M für ein Metall oder Wasserstoff
steht
überführt wird.
Besonders
bevorzugt lässt
sich das Verfahren auf die Herstellung von L-2-Methylcystein Hydrochlorid, wobei
in den allgemeinen Formel (1a), (3a) und (4a) X für Schwefel
und Y für
Chlorid steht, anwenden.
Die
saure Hydrolyse der Verbindungen der allgemeinen Formel (3) oder
(4) zu Verbindungen der allgemeinen Formel (1) erfolgt ganz allgemein
durch mehrstündiges
Kochen mit einer Säure
HY.
Es
wurde nun überraschend
gefunden, dass die Ringspaltung im Zuge der Hydrolyse erheblich
beschleunigt werden und somit die Reaktionszeit erheblich verkürzt werden
kann, wenn der freigesetzte Pivalaldehyd kontinuierlich aus dem
Gleichgewicht entfernt wird.
Insbesondere
wird eine besonders hohe Reaktionsgeschwindikeit bei der Hydrolyse
von Verbindungen der allgemeinen Formeln (3) oder (4), wobei X für Schwefel
steht, erreicht.
Im
allgemeinen wird dabei die Reaktion in der Destillationsblase einer
Destillationskolonne vorgenommen. Die Sumpftemperatur wird derart
eingestellt, dass hauptsächlich
der freigesetzte Aldehyd abdestilliert wird. Die zur Hydrolyse eingesetzte
Säure HY
kann, muss aber nicht mit überdestillieren.
Abdestillierte wässerige
Säure HY
kann in der Reaktionsmischung wieder ergänzt werden. Bis zum vollständigen Umsatz
der Verbindungen der allgemeinen Formel (3) oder (4) zu (1) muss
wässerige
Säure HY
in der Reaktionsmischung enthalten sein.
Bevorzugt
wird die Reaktion bei einer Sumpftemperatur durchgeführt, dass
ausschließlich
der Aldehyd aus der Reaktionsmischung abdestilliert wird, während die
Säure HY
in der Reaktionsmischung verbleibt.
Die
typische Reaktionszeit verkürzt
sich dadurch von ca. 3d (G. Mulqueen et al. Tetrahedron 1993, 49(24),
5359-5364) auf weniger als 30 h.
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der allgemeinen Formel (4)
wobei
M für ein Metall
oder Wasserstoff und
X für
S oder O steht
durch alkalische Hydrolyse von Verbindungen
der allgemeinen Formel (3)
Auf
analoge Weise lassen sich die optischen Isomere der allgemeinen
Formel (4a) oder (4b) durch Verseifung der entsprechenden optischen
Isomere der allgemeinen Formel (3a) und (3b) erhalten.
Die Überführung der
Ester der allgemeinen Formel (3), die nach einem beliebigen aus
dem Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden können, in
die freie Säure
der allgemeinen Formel (4) oder deren Carboxylat-Salze dient dabei
dem Zweck eine gut kristallisierende Zwischenverbindung zu erhalten,
die durch Kristallisation einfach und effizient gereinigt werden
kann. Die Verseifung kann in analoger Weise auf racemische Mischungen
wie auch die optisch reinen Isomere angewendet werden.
Es
wurde überraschend
gefunden, dass durch Überführung in
die Zwischenstufe der allgemeinen Formel (4), insbesondere in die
freie Carbonsäure,
neben einer generellen Abtrennung von Nebenprodukten (Verunreinigungen)
im Falle einer Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die Verbindungen
der allgemeinen Formel (4a) oder (4b), insbesondere auf die Form
als freie Säuren,
auch eine Verbesserung des ee-Wertes der entsprechenden optischen
Isomere der Verbindungen der allgemeinen Formel (1a) und (1b) erreicht
werden kann.
Bevorzugt
wird zu diesem Zweck die freie Säure
der allgemeinen Formel (4), wobei M für Wasserstoff oder deren Carboxylate,
wobei M für
ein Kation der 1. oder 2. Hauptgruppe des PSE steht, hergestellt.
Im Falle von Carboxylaten sind besonders bevorzugte Kationen Natrium,
Kalium oder Cäsium,
Calcium oder Magnesium.
Die
nach den Verfahren des Standes der Technik hergestellten Ester der
allgemeinen Formel (3) enthalten Verunreinigungen und fallen folglich
als ölige
Feststoffe oder in flüssiger
Form an, die sich einer Kristallisation und Reinigung unter großtechnischen
Bedingungen entziehen.
Es
wurde nun überraschenderweise
gefunden, dass die den Estern der allgemeinen Formel (3) zugrundeliegenden
Carbonsäuren
oder deren Carboxylate der allgemeinen Formel (4) sehr gut kristallisieren
und durch einfache alkalische Verseifung aufgrund der Basenstabilität der Formyl-Schutzgruppe
und des Heterocyclus und eine optional anschließende Neutralisierung oder
leichte Ansäuerung
zum Erhalten der freien Säuren
leicht zugänglich
sind.
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der allgemeinen
Formel (4)
wobei
M für ein Metall
oder Wasserstoff und
X für
S oder O steht.
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung sind die optischen Isomere der
allgemeinen Formel (4a) oder (4b), wobei M für ein Metall oder Wasserstoff
und X für
Schwefel oder Sauerstoff stehen kann.
Bevorzugt
steht M in den Verbindungen der allgemeinen Formel (4), (4a) oder
(4b) für
Wasserstoff oder ein Kation der 1. oder 2. Hauptgruppe des PSE.
Besonders bevorzugte Kationen sind Natrium, Kalium oder Cäsium, Calcium
oder Magnesium. Insbesondere bevorzugt steht M für Wasserstoff.
Im
allgemeinen eignen sich zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen
Formel (4) oder deren optisch reinen Isomere alle dem Fachmann bekannten
Möglichkeiten
der basischen Esterspaltung, insbesondere diejenigen, die der Fachmann
der Zusammenfassung von Beispielen zur Verseifung von Carbonsäureestern
in Carbonsäuren
J. March, Advanced Organic Chemistry, 4th Ed.,
Wiley & Sons,
New York, 1992, 378-383 entnehmen kann.
Bevorzugte
Basen für
die Verseifung sind Alkalihydroxide und -alkoxide, Erdalkalihydroxide
und -aikoxide, Ammoniak und andere Stickstoffbasen. Besonders bevorzugte
Basen sind Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid.
Als
Lösungsmittel
geeignet sind Wasser oder Alkohole wie Methanol, Ethanol, 1- und
2-Propanol, 1- und 2-Butanol, tert.-Butanol, Pentanol, Hexanol, 2-Ethylhexanol,
Ethylenglykol, Propandiol, Butandiole, Hexandiol. Bevorzugt werden
Alkohole im Gemisch mit Wasser eingesetzt. Besonders bevorzugtes
Lösungsmittel
für die
Reaktion ist Wasser.
Im
allgemeinen ist bei der Verseifung die Verbindung der allgemeinen
Formel (3) zunächst
emulgiert, wobei die Konzentration der Verbindung der allgemeinen
Formel (3) im Lösungsmittel
zwischen 0,1 und 80 Gew.-% liegen kann. Bevorzugt liegt die Konzentration
zwischen 5 und 25 Gew.-%.
Die
Basenmenge kann das 0,01- bis 100-fache der stöchiometrisch benötigten Menge
an Base betragen. Bei der Verwendung von Hydroxid-Basen wird bevorzugt
ein 1 bis 5-facher Überschuss
der stöchiometrisch
benötigten
Menge eingesetzt.
Die
Esterspaltung kann im Temperaturbereich von –30 bis +200°C durchgeführt werden,
die bevorzugte Temperatur liegt zwischen Raumtemperatur und dem
Siedepunkt des gewählten
Lösungsmittels,
insbesondere zwischen +20 und +100°C, wobei die Reaktionszeit in
Abhängigkeit
der Reaktionstemperatur und der Konzentration der Base zwischen
10 min und 24 h betragen kann.
Während der
Reaktion bildet sich in der alkalischen Lösung das entsprechende Carboxylat,
bestehend aus dem Anion der Säure
mit dem jeweiligen Kation der eingesetzten Base. Werden wässerige
Basen eingesetzt, erhält
man eine Lösung
der entsprechenden wasserlöslichen
Carboxylatsalze der Verbindungen der allgemeinen Formel (4), aus
der gegebenenfalls durch Ansäuern
der Lösung
auf pH < 3 die
Carbonsäure
der allgemeinen Formel (4), wobei M für H steht, als schwerlöslicher
Feststoff ausgefällt
wird, wohingegen unerwünschte
Nebenprodukte und Verunreinigungen in Lösung verbleiben.
Die
Verbindungen der allgemeinen Formel (4) können durch Filtration isoliert,
gewaschen und getrocknet werden oder ohne vorhergehende Trocknung
direkt der sauren Hydrolyse zu Verbindungen der allgemeinen Formel
(1) unterworfen werden.
In
einer alternativen Vorgehensweise werden die Verbindungen der allgemeinen
Formel (4), insbesondere die gefällte
Carbonsäure
der allgemeinen Formel (4), wobei M für H steht, mit einem organischen
Lösungsmittel,
insbesondere Dichlormethan, Toluol oder Essigsäureethylester aus der sauren
wässerigen
Suspension extrahiert. Vorteilhafter Weise wird die Extraktion in
ein organisches Lösungsmittel
in einem kontinuierlichen Extraktor oder durch Heißextraktion
realisiert, da die Verbindungen der allgemeinen Formel (4) in vielen
organischen Lösungsmitteln
nur mäßig löslich sind.
Eine anschließende
Aufkonzentration der vereinigten organischen Extrakte führt zur
Kristallisation der Verbindungen der allgemeinen Formel (4) in hoher
Reinheit, wohingegen vorhandene Nebenprodukte in Lösung verbleiben
und dadurch effektiv abgetrennt werden.
In
einer weiteren alternativen Vorgehensweise können die organischen Extraktionsmittel
bereits beim Ansäuern
zugegen sein, wodurch statt einer Fällung eine direkte Extraktion
stattfindet.
Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Verbindungen der allgemeinen Formel (4) nach in hohen
chemischen Reinheiten erhalten, typischerweise > 99% und im Falle der analogen Herstellung
der reinen optischen Isomere der allgemeinen Formel (4a) und (4b)
auch in sehr hohen optischen Reinheiten (Diastereomer nicht nachweisbar
per 1H-NMR).
Besonders
bevorzugt lassen sich die folgenden Verbindungen erhalten und weiter
umsetzen: (2R,4R)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-thiazolidin-4-methyl-4-carbonsäure (4c),
und (2S,4S)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-thiazolidin-4-methyl-4-carbonsäure (4d),
(2R,4S)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-oxazolidin-4-methyl-4-carbonsäure (4e)
und (2S,4R)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-oxazolidin-4-methyl-4-carbonsäure (4f).
Noch
höhere
Reinheiten können
durch ein- oder mehrmalige Umkristallisation aus Toluol erreicht
werden.
Die
beiden erfindungsgemäßen Maßnahmen
der kontinuierlichen Entfernung des entstehenden Pivalaldeyds während der
sauren Hydrolyse und einer in einem ersten Schritt vorgeschalteten
alkalischen Hydrolyse unter Verseifung der Esterfunktion zur Herstellung
des Zwischenproduktes der allgemeinen Formel (6) lassen sich einzeln
oder in Kombination anwenden. Besonders bevorzugt ist die Maßnahmenkombination
der kontinuierlichen Entfernung des entstehenden Pivalaldeyds während der
Hydrolyse und die vorgeschalteten alkalischen Verseifung der Esterfunktion.
Aufbauend
auf dem Stand der Technik ist es Ziel der vorliegenden Erfindung
ein kommerziell durchführbares,
zweckmäßiges und
effizientes neues Verfahren zur Reinigung und Isolierung von Verbindung
der allgemeinen Formel (1) und dessen Vorstufen zur Verfügung zu
stellen, das es ermöglicht,
die besagten Verunreinigungen abzutrennen und die reine Verbindung
(1) als Feststoff zu isolieren.
Bei
der Hydrolyse der Verbindungen der allgemeinen Formel (4) bzw. deren
reinen optischen Isomeren der allgemeinen Formel (4a) und (4b) durch
saure Hydrolyse zu Verbindungen der allgemeinen Formel (1) bzw.
deren reinen optischen Isomere (1a) und (1b) stellt sich in vergleichbarer
Weise wie bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
ausgehend von Verbindungen der allgemeinen Formel (3) bzw. deren reinen
optischen Isomere das Problem ein kristallines Produkt der allgemeinen
Formel (1) zu erhalten.
Grundsätzlich erhält man bei
der sauren Hydrolyse der Verbindungen der allgemeinen Formel (3)
bzw. (4) als Produkt eine überwiegend
wässrige
Lösung
des Rohproduktes der allgemeinen Formel (1) in Gegenwart der für die Hydrolyse
eingesetzten Säure,
was insbesondere auf das Lösungsverhalten
der Verbindungen der allgemeinen Formel (1) zurückzuführen ist.
Die
sich anschließende
Isolierung von Verbindungen der allgemeinen Formel (1) aus der Hydrolyselösung erfolgt
nach den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren durch vollständige Entfernung
des Lösungsmittels
bis zur Trockne (Eindampfen).
Für eine technische
Umsetzung ergeben sich hier zwei Probleme. Einerseits können die
Verbindungen der allgemeinen Formel (1) nicht in Form eines kristallinen
Feststoffes, sondern aufgrund des hygroskopischen Charakters der
Produkte der allgemeinen Formel (1) nur in Form von Ölen, insbesondere
bei Verwendung nicht ausreichend reiner Edukte der allgemeinen Formel
(3) oder (4) isoliert werden.
Andererseits
ist das vollständige
Entfernen des Lösungsmittels
für eine
großtechnische
Realisierung ungeeignet, da typischer Weise einsetzbare fest/flüssig-Trenn-Verfahren
durch Zentrifugation oder Filtration Produkt-Suspensionen voraussetzen.
Es
bestand daher die Aufgabe ein Verfahren zur Isolierung kristalliner
Verbindungen der allgemeinen Formel (1) zur Verfügung zu stellen.
Die
Aufgabe wurde gelöst
durch eine Aufarbeitung von Hydrolyselösungen enthaltend Verbindungen der
allgemeinen Formel (1) erhalten aus der wässerigen, sauren Hydrolyse
von Verbindungen der allgemeinen Formel (3) oder (4) durch azeotrope
Destillation unter Verwendung eines Schleppmittels zur Entfernung
von Wasser. Auf diese Weise werden die als Reaktionsprodukte der
sauren Hydrolyse erhältlichen
Verbindungen der allgemeinen Formel (1) oder deren optisch reine
Isomere (1a) oder (1b) von einem emulsionsartigen System in ein
System enthaltend die kristallinen oder mikrokristallinen Reaktionsprodukte
suspendiert im Reaktionsmedium überführt.
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der allgemeinen Formel (1) in kristalliner Form
wobei
X für S oder
O und
Y für
Halogenid, Hydrogensulfat, Dihydrogenphosphat, Perchlorat, Alkylsulfonat,
Arylsulfonat steht
durch azeotrope Destillation einer sauren,
wässerigen
Lösung
enthaltend Verbindungen der allgemeinen Formel (1) in Gegenwart
eines nicht mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von kristallinen Verbindungen der allgemeinen Formel
(1) eignet sich in gleicher Weise für die Herstellung der reinen
optischen Isomere (1a) und (1b) ausgehend von Verbindungen der allgemeinen
Formel (3a) oder (3b) bzw. (4a) oder (4b).
In
einer typischen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird eine die Verbindungen der allgemeinen Formel (1) enthaltende
wässerige,
saure Lösung
mit einem nicht mit Wasser mischbaren Lösungsmittel versetzt, eine
Emulsion erzeugt und anschließend
durch azeotrope Destillation aus dem siedenden Zweiphasensystem
das Wasser entfernt. Im Zuge der azeotropen Destillation geschieht
die Umwandlung des emulsionsartigen Systems in eine Suspension enthaltend
die Verbindungen der allgemeinen Formel (1) in kristalliner oder
mikrokristalliner Form in dem nicht mit Wasser mischbaren Lösungsmittel.
Man kann anschließend
die Verbindungen der allgemeinen Formel (1) als kristalline Feststoffe
isolieren.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die als Ausgangssystem eingesetzte wässerige, saure Lösung enthaltend
die Verbindungen der allgemeinen Formel (1) durch entsprechende
Hydrolyse einer Verbindung der allgemeinen Formel (4) erhalten,
wobei die Verbindung der allgemeinen Formel (4) wiederum durch die
erfindungsgemäße Verseifung
einer Verbindung der allgemeinen Formel (3) erhalten wird.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird L-2-Methylcystein Hydrochlorid (1a, wobei X für S und
Y für Cl
steht) erhalten, wobei man zunächst
(2R,4R)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-thiazolidin-4-methyl-4-carbonsäuremethylester
(3a, wobei X für
S steht) zur (2R,4R)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-thiazolidin-4-methyl-4-carbonsäure (4a,
wobei X für
S steht) verseift, diese anschließend einer salzsauren Hydrolyse
unterwirft und die dadurch erhaltene Lösung enthaltend L-2-Methylcystein
Hydrochlorid (1a, wobei X für S
steht) durch die erfindungsgemäße azeotrope
Destillation zum kristallinen Endprodukt aufarbeitet.
Die
dabei als Zwischenprodukt erhaltene (2R,4R)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-thiazolidin-4-methyl-4-carbonsäure (4c)
kristallisiert hervorragend und kann deshalb von Verunreinigungen
und unerwünschten
Nebenprodukten resultierend aus der Herstellung des (2R,4R)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-thiazolidin-4-methyl-4-carbonsäuremethylesters
(3a, wobei X für
S steht) befreit werden.
Besonders
bevorzugt wird bei der sauren Hydrolyse mit Salzsäure gearbeitet
und im Laufe der Hydrolyse der entstehende Pivalaldehyd kontinuierlich
nach dem oben beschriebenen Verfahren entfernt. Man erhält auf diese
Weise chemisch und optisch isomerenreines L-2-Methylcystein-Hydrochlorid.
In
analoger Weise lässt
sich L-2-Methylserin (1a, wobei X für O steht), insbesondere L-2-Methylserin-Hydrochlorid,
herstellen, indem (2R,4S)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-oxazolidin-4-methyl-4- carbonsäuremethylester
(3a, wobei X für
O steht) zu (2R,4S)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-oxazolidin-4-methyl-4-carbonsäure (4e)
verseift wird, diese dann einer sauren Hydrolyse unterworfen wird,
insbesondere in salzsaurer Lösung, und
die dadurch erhaltene Lösung
enthaltend L-2-Methylserin Hydrochlorid (1a, wobei X für O und
Y für Chlorid steht)
durch die erfindungsgemäße azeotrope
Destillation zum kristallinen Endprodukt aufgearbeitet wird.
Das
beschriebene Verfahren kann in analoger Weise auch zur Herstellung
der sauren Salze der Enantiomere D-2-Methylcystein (1b, wobei X
für S steht)
bzw. D-2-Methylserin- (1b, wobei X für O steht) ausgehend von D-Cystein
und D-Serin angewandt werden.
Die
Konzentration der bei der azeotropen Destillation eingesetzten wässerigen
Lösungen
von Verbindungen der allgemeinen Formel (1) wässerigen Lösung bzw. Emulsion ist weitgehend
variabel und kann zwischen 1 und 99,99 Gew% betragen. Vorteilhafter
Weise werden wässerige
Lösungen
in einer Konzentration von 30 bis 99,99 Gew% eingesetzt, insbesondere
von 30 bis 90 Gew%, da bei konzentrierteren Lösungen ein zu viskoses System
verarbeitet werden müsste.
In
einer möglichen
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung und Kristallisation der Verbindungen der allgemeinen
Formel (1) wird das nicht mit Wasser mischbare Lösungsmittel zu einer salzsauren
konzentrierten Lösung
der Verbindungen der allgemeinen Formel (1) zugegeben.
Für die erfindungsgemäße Herstellung
und Kristallisation von Verbindungen der allgemeinen Formel (1)
eignen sich Hydrolyselösungen,
die starke Säuren
mit pKa-Werten < 3 enthalten.
Geeignete
Säuren
sind Halogenwasserstoffsäuren,
insbesondere Salzsäure
zugegeben als Lösung oder
erhalten nach Einleitung von Chlorwasserstoff in das wässerige
Reaktionsmedium, Bromwasserstoff oder wässerige Bromwasserstoffsäure, Jodwasserstoff
oder wässerige
Jodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Perchlorsäure
und Alkyl- oder Arylsulfonsäuren,
insbesondere Trifluormethansulfonsäure, Methansulfonsäure, Toluolsulfonsäure.
Ganz
besonders bevorzugt eignen sich salzsaure Lösungen von Verbindungen der
allgemeinen Formel (1), die dann zu kristallinen Hydrochloriden
führen.
Generell
sollten die Verbindungen der allgemeinen Formel (1) in dem für das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzte, nicht mit Wasser mischbare Lösungsmittel nicht oder nur
wenig löslich
sein.
Ein
für das
erfindungsgemäße Verfahren
geeignetes Lösungsmittel
sollte mit Wasser ein Azeotrop bilden.
Geeignete
Lösungsmittel
werden ausgewählt
aus der Gruppe enthaltend aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe,
Ether oder Ester, insbesondere solche Ester mit Siedepunkten zwischen
30 und 250°C.
Aus
der Gruppe der aromatischen Kohlenwasserstoffe sind insbesondere
Benzol, Toluol, o-, m-, p-Xylol, Cumol, Ethylbenzol, Mesitylen,
n-Butylbenzol, sec-Butylbenzol, tert.-Butylbenzol, isomere Diethylbenzole, Chlorbenzol,
isomere Chlortoluole, isomere Dichlorbenzole, Nitrobenzol, Fluorbenzol,
oder Brombenzol geeignet.
Aliphatische
Kohlenwasserstoffe sind Pentan, Hexan, Cyclohexan, Heptan, Octan,
Nonan, Decan sowie Isomere. Die Aliphaten können durch Halogene wie Fluor,
Chlor oder Brom substituiert sein. Ebenfalls geeignet sind etherische
Lösungsmittel
wie Diethylether, Diisopropylether, Dibutylether, tert.-Butylmethylether, Ethylenglykoldimethylether
usw.
Ester
sind Essigsäureethylester,
Essigsäuremethylester,
Essigsäure-tert.-butylester,
Essigsäurebutylester
usw.
Ganz
besonders bevorzugt sind aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Toluol,
Xylole und Benzol.
In
einer typischen Ausführungsform
des Kristallisationsverfahrens von Verbindungen der allgemeinen Formel
(1) wird das Zweiphasensystem enthaltend die wässerige, saure Lösung enthaltend
die Verbindung der allgemeinen Formel (1) und das zugesetzte Lösungsmittel
durch Rühren
emulgiert. Durch Erwärmen
wird die Emulsion zum Sieden gebracht. Unterstützend kann das Erwärmen bis
zum Sieden durch Anlegen eines Vakuums erfolgen. Durch eine azeotrope
Destillation werden im folgenden die wässerigen Bestandteile vollständig am
Wasserabscheider ausgekreist. Nach vollständiger Entfernung des Restwassers
setzt in den emulgierten Tröpfchen
enthaltend die Verbindung der allgemeinen Formel (1) Kristallisation
ein und die Emulsion verwandelt sich in eine Suspension.
Die
durch diese Operation kristallisierte Verbindung der allgemeinen
Formel (1) wird dann von der Flüssigkeit
nach bekannten Methoden, insbesondere durch Filtration abgetrennt.
Ein erhaltener Filterkuchen kann dann optional nachgewaschen und
getrocknet werden.
Geeignete
Möglichkeiten
zur Fest-Flüssig-Trennung
sind insbesondere Druck- und Saugfiltration über Nutschen oder Zentrifugation.
Die
bevorzugte Methode zur Entfernung anhaftender Flüssigkeits- oder Lösungsmittelreste ist die Trocknung
im Vakuum. Bevorzugt wird diese bei Temperaturen bis 70°C durchgeführt.
Die
erfindungsgemäße Kristallisations-
und Isoliermethode von Verbindungen der allgemeinen Formel (1) führt auch
beim Einsatz weniger reiner Edukte in der Hydrolyse anschließend zu
einem kristallinen Produkt. Sie kann daher auch ohne den erfindungsgemäßen vorgelagerten
Reinigungsschritt in Form der Herstellung des Zwischenproduktes
der allgemeinen Formel (4) direkt auf die Aufarbeitung von Hydrolyselösungen enthaltend
Verbindungen der allgemeinen Formel (1) erhalten durch direkte Hydrolyse
von Verbindungen der allgemeinen Formel (3) vorteilhaft angewendet
werden.
Die
Herstellung des Zwischenproduktes der allgemeinen Formel (4) führt zu einer überraschenden Steigerung
der Reinheit der Endprodukte der allgemeinen Formel (1) und bringt
im Falle einer Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit den entsprechenden
optischen Isomeren auch eine überraschende
Steigerung der optischen Reinheit der Produkte der allgemeinen Formel
(1a) und (1b) mit sich.
Die
erfindungsgemäßen Maßnahmen
der kontinuierlichen Entfernung des entstehenden Pivalaldeyds während der
sauren Hydrolyse, die in einem ersten Schritt vorgeschaltete alkalische
Hydrolyse unter Verseifung der Esterfunktion in Verbindungen der
allgemeinen Formel (3) zur Herstellung des Zwischenproduktes der allgemeinen
Formel (4) sowie die Kristallisation der Verbindungen der allgemeinen
Formel (1) durch azeotrope Destillation in Gegenwart eines Schleppmittels
lassen sich einzeln oder in Kombination anwenden. Besonders bevorzugt
ist die Maßnahmenkombination
Herstellung des Zwischenproduktes der allgemeinen Formel (4), dessen
Hydrolyse unter kontinuierlicher Entfernung des entstehenden Pivalaldehyds
und die anschließende Herstellung
von kristallinen Verbindungen der allgemeinen Formel (1) durch azeotrope
Destillation.
Das
hierin beschriebene erfindungsgemäße Verfahren beschreibt diejenigen
Maßnahmen,
die die großtechnische
Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel (1), besonders
deren optisch reinen Isomere der allgemeinen Formeln (1a) und (1b),
insbesondere von L-2-Methylcystein-Hydrochlorid oder L-2-Methylserin-Hydrochlorid
ermöglichen.
Man
erhält
chemisch und optional optisch hochreine Produkte durch kostengünstige,
zweckmäßige und
effiziente Maßnahmen
in kommerziellen Mengen.
Die
folgenden Beispiele dienen der detaillierten Erläuterung der Erfindung und sind
in keiner Weise als Einschränkung
zu verstehen.
(2R,4R)-2-Tert.-butyl-3-formyl-1,3-thiazolidin-4-methyl-4-carbonsäuremethylester
(19,2 g, gelboranges Öl,
Gehalt ca. 90 %, 70,5 mmol, (bestimmt durch quant. HPLC mit chromatographisch
gereinigtem Standard zur Kalibrierung, Rest Nebenprodukte) wurde
in 1M wässeriger
NaOH-Lösung
(200 ml) für
2h auf 60°C erhitzt.
Nach Abkühlen
auf RT wurde mit 1M HCl auf pH < 3
angesäuert,
wobei das Produkt ausfällt.
Das Produkt wird abgesaugt, nachgewaschen und im Trockenschrank
getrocknet. Ausbeute 14,2 g (87% d. Theorie). Schmp. 157°C (Zers.). 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
2 Konformere (cis/trans-Stellung der Formylgruppe), Verhältnis ca.
1:4, Hauptkonformer: 1.03 (s, tBu, 9H) ,
1. 58 (s, Me, 3H) , 2. 68 (d, CH2, 1H) ,
3. 63 (d, CH2, 1H), 4.68 (s, CH, 1H), 8.30
(s, CHO, 1H); Nebenkonformer: 0.98 (s, tBu,
9H) , 1. 62 (s, Me, 3H) , 2.86 (d, CH2,
1H) , 3. 68 (d, CH2, 1H) , 5.29 (s, CH,
1H) , 8.44 (s, CHO, 1H) .