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Die
Erfindung bezieht sich auf die Gebiete der Polymerchemie und der
Optoelektronik und betrifft kationische Polymer-Chromophor-Komplexe
mit nichtlinearoptischen (NLO) Eigenschaften dritter Ordnung, die beispielsweise
in optoelektronischen Bauelementen eingesetzt werden können und
ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Der
gegenwärtige
Trend in der Mikroelektronik weist auf eine verstärkte Nachfrage
nach neuen optischen Materialien für die Entwicklung optoelektronischer
Bauelemente hin. Hier gewinnen in zunehmendem Maße organische Materialien an
Bedeutung, welche beispielsweise für die Entwicklung von Modulatoren,
optischen Verstärkern,
Lasern oder optischen Schaltern eingesetzt werden können. Eine
besondere Bedeutung kommt dabei den Materialien mit NLO-Eigenschaften
zu. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass Lichtwellen, welche das
Material passieren eine Frequenzverdopplung (NLO-Eigenschaften zweiter
Ordnung) oder eine Frequenzverdreifachung (NLO-Eigenschaften dritter
Ordnung) zeigen. Bisher fanden bevorzugt anorganische Kristalle,
wie Kaliumdideuterophosphat, Lithium- und Kaliumniobat sowie β-Bariumborat
als NLO-Medien in elektrischen Bauelementen Verwendung. Im Verlauf
der letzten zehn Jahren scheint jedoch stärkere Betonung auf organische
und insbesondere auf polymere Verbindungen für NLO-Anwendungen gelegt zu werden. Verglichen
mit anorganischen Kristallen sind organische Materialien billiger
und haben vergleichbare oder sogar größere Empfindlichkeiten sowie
kürzere
NLO-Ansprechzeiten. Außerdem
ist die prinzipielle Möglichkeit, NLO-aktive
Filme zu bilden, ein zusätzlicher
Vorteil für
die Verwendung polymerer Materialien bei der Herstellung optoelektronischer
Bauelemente.
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Unter
den organischen Verbindungen mit NLO-Eigenschaften finden Materialien
mit ausgedehnten konjugierten Π-Elektronensystemen
besondere Aufmerksamkeit. Beispiele hierfür sind Π-konjugierte Polymere, wie Polydiacethylen,
Polyacethylen, Polythiophen und Polyphenylenvinylen. Viele dieser
Materialien sind jedoch unlöslich
und unschmelzbar, woraus eine schlechte Verarbeitbarkeit resultiert.
Selbst wenn es gelingt, aus diesen Materialien Filme zu formen,
besitzen diese aufgrund ihrer Steifheit und hohen Kristallinität nur eine geringe
optische Transparenz. Aus diesem Grund sind deren Einsatzmöglichkeiten
für die
Entwicklung neuer optoelektronischer Schaltelemente eingeschränkt.
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Eine
andere Möglichkeit
besteht in der Verwendung niedermolekularer Chromophore, welche
aufgrund ihres konjugierten Π-Elektronensystemes
NLO-Eigenschaften zeigen. Diese Verbindungen besitzen jedoch im
Vergleich zu polymeren Materialien schlechte Filmbildungseigenschaften
und lassen sich dadurch nur schlecht verarbeiten. Es existieren
jedoch Möglichkeiten,
diese niedermolekularen NLO-Chromophoren in Polymersysteme einzubringen.
Das kann dadurch erreicht werden, indem die NLO-aktiven Chromophoren
kovalent an Polymerketten gebunden werden oder indem diese dispers
in eine Polymermatrix eingemischt werden.
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Die
erste Möglichkeit
NLO-aktive Polymere zu erhalten, besteht in der Polymerisation oder
Copolymerisation von NLO-aktiven Vinylmonomeren. Derartige Vinylmonomere
polymerisieren jedoch aufgrund ihrer sterischen Beschaffenheit nur
sehr schlecht, woraus häufig
nur niedrige Polymerisationsgrade und folglich schlechte Filmbildungseigenschaften
resultieren.
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US 5,354,511 beschreibt
die Herstellung von NLO-aktiven Polymeren mit 9,9-Diphenylfluoreneinheiten
in der Haupt- oder Seitengruppe.
US
4,703,096 beschreibt ein NLO-aktives Seitenkettenpolymer,
bei dem aromatische Struktureinheiten an eine polymere Diacetylenrückgradkette
gebunden sind. In beiden Fällen
war das Molekulargewicht niedrig.
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Der
größte Nachteil
von Mischungen (Gast-Wirt-Systeme) bestand in deren thermodynamischen
Unverträglichkeit,
welche zu Phasenseparationen und damit zu einer geringen Lebensdauer
der optoelektronischen Bauelemente führte.
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EP 218 938 beschreibt eine
Methode zur Herstellung eines Materials mit NLO-Eigenschaften, bei der niedermolekulare
Verbindungen mit NLO-Eigenschaften in ein Wirtpolymer eingebracht
werden. Das Einbringen der NLO-Moleküle erfolgte durch Mischen mit
dem Wirtpolymer. In dieser Druckschrift werden eine große Anzahl
an Wirtmaterialien einschließlich
Epoxidharzsystemen sowie eine große Anzahl an Gastmolekülen mit NLO-Eigenschaften, einschließlich Azofarbstoffen,
wie z.B. Dispersrot 1, beschrieben.
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In
WO 8802131 A wird eine Methode beschrieben, bei der eine NLO-Verbindung,
wie 2-Methyl-4-nitroanilin,
in ein kommerziell erhältliches
härtbares
Epoxidharz eingebracht worden ist, welches bei der Herstellung eines
optoelektronischen Bauteiles Verwendung findet.
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Ebenfalls
ist es bekannt, dass NLO-aktive Gruppen, wie z. B. der Azofarbstoff
Dispersrot 1, in thermoplastischen Materialien, wie z.B.. Poly(methylmethacrylat),
durch einfaches Mischen einzubringen ist (Appl. Phys. Letters 49
(5), 4 (1986)). In dieser Veröffentlichung
werden ebenfalls NLO-aktive aromatische Amine verwendet, welche
jeweils eine Elektronendonator- und
eine Elektronenakzeptorgruppe an den Enden des Moleküls besitzen.
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US 6,361,717 beschreibt
eine NLO-aktive Mischung eines Polyesters mit einer niedermolekularen
Verbindung mit polyvinylenartigen Einheiten.
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US 6,348,992 beschreibt
eine Methode zur Herstellung einer Mischung einer sterisch stabilisierten
polyenverbrückten
Substanz mit NLO-Eigenschaften mit einem kommerziell erhältlichen
Polycarbonat und deren Verwendung als optoelektronisches Material.
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Ein
Problem, welches beim Mischen von NLO-Molekülen mit Wirtpolymeren auftritt,
ist die geringe Stabilität
dieser Systeme, welche zum Verlust der NLO-Eigenschaften innerhalb
kurzer Zeit führt.
Ein Beispiel dafür
wurde von Hampsch et al. Macromolecules 1988, 21, 528–530 angeführt, der
auf eine dramatische Verringerung der NLO-Aktivität einer
derartigen Mischung innerhalb weniger Tage hinweist.
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Um
eine Phasenseparation in Gast-Wirt-Sytemen zu verhindern, wurde
eine andere Strategie gewählt. Es
wurde gezeigt, dass durch starke nichtkovalente Wechselwirkungen,
wie z.B. bei der Ausbildung ionischer Komplexe zwischen niedermolekularen
Chromophoren und aliphatischen Polyamidinen eine Phasenseparation
vollständig
verhindert werden konnte (A.V. Ten'kovtsev et al., Macromolecules 2001,
34, N20, 7100). Darüber
hinaus wurde auch nach längerer
Zeit kein Verlust der NLO-Eigenschaften dritter Ordnung beobachtet.
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Ein
Nachteil dieser Systeme besteht jedoch in der geringen hydrolytischen
Stabilität
der verwendeten aliphatischen Polyamidine, welche sich in Gegenwart
von Luftfeuchtigkeit zersetzen können.
Außerdem
handelt es sich bei diesen Polymeren nicht um handelsübliche Produkte.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, Polymer-Chromophor-Komplexe mit nichtlinearoptischen
Eigenschaften dritter Ordnung anzugeben, die eine gute NLO-Empfindlichkeit,
vergleichbar mit der von reinen Polymeren mit konjugierten Π-Elektronensystemen
und eine gute hydrolytische Stabilität aufweisen und welche unter
Verwendung von kommerziellen Polymeren hergestellt werden können.
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Die
Aufgabe wird durch die in den Ansprüche angegebene Erfindung gelöst. Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäßen Polymer-Chromophor-Komplexe
mit nichtlinearoptischen Eigenschaften dritter Ordnung, sind Verbindungen
der allgemeinen Struktur (1)
bei denen mindestens einer
der Reste R
1, R
2 und
R
3 eine über
eine -CH
2-Gruppe mit dem Stickstoffatom
verbundene Polymerkette darstellt und
die verbleibenden Reste
ein Proton, eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen, oder
eine der Gruppen -CH
2-CH
2-OH, -CH(CH
3)-CH
2-OH, -CH
2-CH(CH
3)-OH, oder
eine der Oligomerketten
-(CH
2-CH
2-O)
k-CH
2-CH
2-OH,
-(CH
2-CH(CH
3)-O)
k-CH
2-CH(CH
3)-OH,
mit k von 1 bis 5000 und
X
eine Gruppe der Struktur (2), (3) oder (4) ist,
bei der R
4,
R
5, R
6 und R
7 unabhängig
von einander eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis
9 Kohlenstoffatomen, ein Wasserstoff-, Fluor-, Chlor- oder Bromatom,
eine der Gruppen -NO
2, -OR
9,
-N(R
9)
2, -NHCOR
9, oder -COOR
9,
R
8 ein Wasserstoffatom oder eine der Gruppen
-OH, -NH
2 oder -COOH,
R
9 eine
lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen,
Z
eine Aryl- oder Heteroarylgruppe,
n und m unabhängig von
einander eine ganze Zahl von 0 bis 1,
X
1 und
X
2 ein Proton oder eine CH
2-Gruppe
sind, wobei im Falle einer CH
2-Gruppe X
1 und X
2 über eine
einfache chemische Bindung, eine CH
2-Gruppe
oder eine CH
2-CH
2-Gruppe
verbrückt
sind.
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Vorteilhafterweise
sind zwei und/oder drei der Reste R1, R2 und R3 eine über eine
-CH2-Gruppe
mit dem Stickstoffatom verbundene Polymerkette.
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Ebenfalls
vorteilhafterweise enthalten die über eine -CH2-Gruppe
mit dem Stickstoffatom verbundenen Polymerketten weitere Einheiten
der Struktur (1).
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Bei
der erfindungsgemäßen Herstellung
der erfindungsgemäßen Polymer-Chromophor-Komplexe mit nichtlinearoptischen
Eigenschaften dritter Ordnung nach Struktur (1) werden aminogruppenenthaltende
aliphatische Polymere, bei denen die Aminogruppen überwiegend
tertiäre
Aminogruppen sind, mit Chromophoren der allgemeinen Struktur (5)
und/oder (6) und/oder (7) in einem Lösungsmittel oder einem Lösungsmittelgemisch
gelöst
und die entstandene Lösung
zu einer dünnen
flächigen
Struktur verarbeitet
wobei
R
4, R
5, R
6 und
R
7 unabhängig
voneinander lineare oder verzweigte Alkylgruppen mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, einem
Wasserstoff-, Fluor-, Chlor- oder Bromatom und einer der Gruppen
-NO
2, -OR
9, -N(R
9)
2, -NHCOR
9 oder -COOR
9,
R
8 ein Wassersstoffatom oder eine der Gruppen
-OH, -NH
2 oder -COOH,
R
9 eine
lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen,
Z
eine Aryl- oder Heteroarylgruppe,
n und m unabhängig voneinander
eine ganze Zahl von 0 bis 1,
X
1 und
X
2 ein Proton oder eine CH
2-Gruppe
sind, wobei im Falle einer CH
2-Gruppe X
1 und X
2 über eine
chemische Bindung, eine CH
2-Gruppe oder
eine CH
2-CH
2-Gruppe
verbrückt
sind.
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Vorteilhafterweise
werden als aminogruppenenthaltende aliphatische Polymere Verbindungen
der allgemeinen Struktur (8)
bei denen mindestens einer
der Reste R
1, R
2 und
R
3 eine über
eine -CH
2-Gruppe mit dem Stickstoffatom
verbundene Polymerkette darstellt und
die verbleibenden Reste
ein Proton eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen, oder
eine der Gruppen -CH
2-CH
2-OH, -CH(CH
3)-CH
2-OH, -CH
2-CH(CH
3)-OH, oder
eine der Oligomerketten
-(CH
2-CH
2-O)
k-CH
2-CH
2-OH,
-(CH
2-CH(CH
3)-O)
k-CH
2-CH(CH
3)-OH mit k von 1 bis 5000 sind, eingesetzt.
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Ebenfalls
vorteilhaft ist, wenn zwei und/oder drei der Reste R1,
R2 und R3 der verwendeten
Verbindung (8) eine über
eine -CH2-Gruppe mit dem Stickstoffatom
verbundene Polymerkette ist.
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Auch
vorteilhafterweise enthalten die über eine -CH2-Gruppe
mit dem Stickstoffatom verbunden Polymerketten weitere Einheiten
der Grundstruktur (8).
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Vorteilhafterweise
werden für
Verbindung (8) aliphatische aminogruppenenthaltende Polymere mit
der Wiederholeinheit nach Formel (9) oder (10) eingesetzt, wobei
die Aminogruppen im Polymer ausschließlich oder überwiegend tertiäre Aminogruppen
sind.
mit
R ein Proton
oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
oder eine der Gruppen
-CH
2-CH
2-OH, -CH(CH
3)-CH
2-OH, -CH
2-CH(CH
3)-OH
oder eine der Oligomerketten
-(CH
2-CH
2-O)
k-CH
2-CH
2-OH,
-(CH
2-CH(CH
3)-O)
k-CH
2-CH(CH
3)-OH, mit k von 1 bis 5000
oder eine
zusätzliche
Polyethyleniminverzweigung der Grundstruktur -[CH
2-CH
2-N(R)]
i mit i von
1 bis 1000,
Q eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit
2 bis 10 Kohlenstoffatomen oder eine -CH
2-O-CH
2-CH
2-O-CH
2-Gruppe
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Es
ist auch von Vorteil, wenn als aliphatische Polymere lineare oder
verzweigte Polyethylenimine eingesetzt werden.
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Ebenfalls
vorteilhafterweise werden aliphatischen Polymeren mit mehr als 80
% tertiären
Aminogruppen bezogen auf die Gesamtzahl der Aminogruppen eingesetzt.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn als Lösungsmittel
Methanol oder Ethanol oder 2-Propanol eingesetzt werden.
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Es
ist auch vorteilhaft, wenn 5 bis 50 Ma.-%, noch vorteilhafter 20
bis 40 Ma.-%, Chromophoren bezogen auf die eingesetzte Gesamtmasse,
eingesetzt werden.
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Und
auch vorteilhaft ist es, dass die im Lösungsmittel gelösten Polymer-Chromophoren-Komplexe zu einem
Film oder einer Folie verarbeitet werden.
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Vorteilhaft
ist es auch, wenn die im Lösungsmittel
gelösten
Polymer-Chromophoren-Komplexe
mittels Druckluft-Rotationsgießen
(spin casting) zu einem Film verarbeitet werden.
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Die
Synthese der für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Polymer-Chromophor-Komplexe verwendeten
Chromophore (5), (6) und (7) erfolgt prinzipiell nach bekannten
Verfahren (B. Vorländer,
Ber. Dtsch. Chem. Ges. (1925), 58, 132; A.V. Ten'kovtsev et al., Russian J. Appl. Chem.
(2001), 74 (7) 1178).
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Die
erfindungsgemäßen Polymer-Chromophor-Komplexe
mit nichtlinearoptischen Eigenschaften dritter Ordnung weisen eine
gute NLO-Empfindlichkeit, vergleichbar mit der von konjugierten Π-Elektronensystemen,
und eine gute hydrolytische Stabilität auf.
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Weiterhin
zeigen die endungsgemäßen Komplexe
eine gute Verarbeitbarkeit und eine hohe Stabilität.
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Ebenfalls
ist es von Vorteil, dass die Ausgangsstoffe teilweise kommerziell
verfügbar
oder durch Alkylierung von linearen oder verzweigten Polyethyleniminen
nach bekannten Verfahren leicht zugänglich sind.
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Für die Herstellung
von Filmen aus den erfindungsgemäßen Komplexen
ist besonders das Druckluft-Rotationsgießen (spin casting) geeignet,
bei dem die Polymer-Chromopor-Lösungsmittel-Lösung auf
eine rotierende Quarzglasscheibe (3000 U/min) aufgetropft wird.
Die Quarzglasscheibe dient dabei gleichzeitig als Träger für den Film.
Die Filme werden anschließend
bei Zimmertemperatur unter Vakuum getrocknet. Auf diese Weise können beispielsweise
Filme mit Dicken von 10 – 20 μm hergestellt
werden.
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Insgesamt
konnte bei den erfindungsgemäßen Komplexen
eine hohe optische Transparenz, eine gute chemische und thermische
und hydrolytische Stabilität,
eine gute Homogenität
und Glattheit festgestellt werden. Es ist auch über längere Zeit keine Phasenseparation
beobachtet worden.
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Überraschenderweise
besitzen die aus den erfindungsgemäßen Komplexen hergestellten
Filme im Vergleich zu Filmen aus reinen Polymer eine deutlich erhöhte Glasumwandlungstemperatur,
was nicht zu erwarten gewesen ist.
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Aufgrund
der geringen Glasumwandlungstemperatur der reinen Polymere sind
diese bei Zimmertemperatur zähflüssig, während die
erfindungsgemäßen Komplexe
bei dieser Temperatur fest sind.
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Die
Glasumwandlungstemperaturen können über den
Gehalt an Chromophor im erfindungsgemäßen Komplex auch eingestellt
werden.
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Ein
weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen, Komplexe ist ihre charakteristische
Färbung.
Während die
Einzelkomponenten farblos sind, besitzt der erfindungsgemäße Komplex
eine Rotfärbung.
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Mischungen
der erfindungsgemäß eingesetzten
Chromophoren mit anderen Polymeren, wie z.B. Polyestern, Polyamiden,
Polyolefinen, Polyglykolen führten
nicht zu dieser Rotfärbung
und auch nicht zu den gewünschten
NLO-Eigenschaften. Sie waren NLO-inaktiv.
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Zur
Bewertung der NLO-Eigenschaften der erfindungsgemäßen Komplexe
wurden die nichtlinear optische Suszeptibilitäten dritter Ordnung χ(3) mit Hilfe der Methode der Erzeugung der
dritten Harmonie (third harmonic generation method) bestimmt. Hierzu
wurde ein Laser mit einer Wellenlänge von 1064 nm verwendet und
dementsprechend bei 355 nm gemessen. Die Methode ist näher beschrieben
in A.V. Ten'kovtsev
et al., Macromolecules 2001, 34 N20, 7100. Die Messungen erfolgten
an den Filmen aus einem erfindungsgemäßen Komplex.
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Die
an den erfindungsgemäßen Komplexen
ermittelten χ
(3)-Werte befinden sich in der Größenordnung von
10
–11esu,
was vergleichbar ist mit den Werten für Polythiophenen und Poly(phenylenvinylenen)
(
US 5,253,103 ).
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Die
Erfindung wird im folgenden an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Beispiel 1
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Ein
kommerziell erhältliches
zu 80 % ethoxyliertes Polyethylenimin (Aldrich Katalognummer 2002
NN 30,618-5) wurde unter reduziertem Druck (13,33 Pa) bei 70°C über 8 h
getrocknet. Eine Lösung
aus 0,1 g des getrockneten Polyethylenimins in 3 ml Ethanol wurde
mit einer Lösung
von 0,036 g 1,5-Bis-(4-hydroxyphenyl)-penta-1,4-dien-3-one in 2
ml Ethanol bei Zimmertemperatur gemischt und danach auf 1 ml durch
Verdampfen eingeengt. Die resultierende Lösung wurde durch Spin-Casting
(3000 U/min, 30 s) auf ein Quarzglassubstrat aufgebracht. Der entstandene
rot-violette Film mit einer Dicke von 20 μm wurde bei 50°C 5 h lang getrocknet.
Der an diesem Film ermittelte χ(3)-Wert betrug 2,4 × 10–11esu.
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Beispiel 2
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Ein
kommerziell erhältliches
zu 80 % ethoxyliertes Polyethylenimin (Aldrich Katalognummer 2002
NN 30,618-5) wurde unter reduziertem Druck (13,33 Pa) bei 70°C über 8 h
getrocknet. Eine Lösung
aus 0,1 g des getrockneten Polyethylenimins in 3 ml Ethanol wurde
mit einer Lösung
von 0,121 g 1,5-Bis-(4-hydroxyphenyl)-penta-1,4-dien-3-one in 5
ml Ethanol bei Zimmertemperatur gemischt. Die resultierende Lösung wurde durch
Spin-Casting (3000 U/min, 30 s) auf ein Quarzglassubstrat aufgebracht.
Der entstandene rot-violette Film mit einer Dicke von 20 μm wurde bei
50°C 5 h
lang getrocknet. Der an diesem Film ermittelte χ(3)-Wert betrug
2,4 × 10–11esu.
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Beispiel 3
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Ein
kommerziell erhältliches
zu 80 % ethoxyliertes Polyethylenimin (Aldrich Katalognummer 2002
NN 30,618-5) wurde unter reduziertem Druck (13,33 Pa) bei 70°C über 10 h
getrocknet. Eine Lösung
aus 0,1 g des getrockneten Polyethylenimins in 3 ml Ethanol wurde
mit einer Lösung
von 0,09 g 2,6-Bis-(4-hydroxybenzyliden)-cyclohexanon in 2 ml Ethanol
bei 70°C
gemischt und danach auf 3 ml durch Verdampfen bei Zimmertemperatur
eingeengt. Die resultierende Lösung
wurde durch Spin-Casting (3000 U/min, 30 s) auf ein Quarzglassubstrat
aufgebracht. Der entstandene dunkelrote Film mit einer Dicke von
30 μm wurde
bei 70°C
4 h lang getrocknet. Der an diesem Film ermittelte χ(3)-Wert betrug 1,1 × 10–11esu.
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Beispiel 4
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Ein
kommerziell erhältliches
zu 80 % ethoxyliertes Polyethylenimin (Aldrich Katalognummer 2002
NN 42,347-5) wurde unter reduziertem Druck (13,33 Pa) bei 70°C über 10 h
getrocknet. Eine Lösung
aus 0,1 g des getrockneten Polyethylenimins in 3 ml Ethanol wurde
mit einer Lösung
von 0,09 g 2,6-Bis-(4-hydroxybenzyliden)-cyclohexanon in 2 ml Ethanol
bei 70°C
gemischt und danach auf 3 ml durch Verdampfen bei Zimmertemperatur
eingeengt. Die resultierende Lösung
wurde durch Spin-Casting (3000 U/min, 30 s) auf ein Quarzglassubstrat
aufgebracht. Der entstandene dunkelrote Film mit einer Dicke von
20 μm wurde
bei 50°C
5 h lang getrocknet. Der an diesem Film ermittelte χ3-Wert betrug 1,1 × 10–11esu.
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Beispiel 5
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Ein
kommerziell erhältliches
zu 80 % ethoxyliertes Polyethylenimin (Aldrich Katalognummer 2002
NN 42,347-5) wurde unter reduziertem Druck (13,33 Pa) bei 70°C über 10 h
getrocknet. Eine Lösung
aus 0,01 g des getrockneten Polyethylenimins in 0,5 ml Ethanol wurde
mit einer Lösung
von 0,04 g 1-(4-hydroxy-1,3-dimethoxyphenyl)-5-(4-methoxyphenyl)-penta-1,4-dien-3-on
in 3 ml Ethanol bei Zimmertemperatur gemischt und danach auf 1 ml
durch Verdampfen bei Zimmertemperatur eingeengt. Die resultierende
Lösung
wurde durch Spin-Casting (3000 U/min, 30 s) auf ein Quarzglassubstrat
aufgebracht. Der entstandene dunkelrote Film mit einer Dicke von
20 μm wurde
bei 50°C
5 h lang getrocknet. Der an diesem Film ermittelte χ3-Wert betrug 3,2 × 10–12esu.