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Die
Erfindung betrifft einen Kartenkörper
und ein Kartenkörperhalbzeug
für tragbare
elektronische Datenträger,
insbesondere für
Multifunktions-Smart-Cards.
Die Erfindung betrifft des weiteren einen tragbaren elektronischen
Datenträger
mit einem solchen Kartenkörper
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kartenkörpers, der
ein Substrat, insbesondere ein Funktionsinlett, und mindestens eine
damit verbundene Schicht umfaßt.
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Mit
der steigenden Anzahl von Funktionselementen in Smart-Cards wird
es zunehmend schwieriger, in rationellen Fertigungsverfahren die
Funktionssicherheit der in die Karten integrierten Funktionselemente
zu gewährleisten.
Als Funktionselemente werden insbesondere elektronische Bauelemente
wie Chips, Displays, Batterien und Sensormodule in die Karten implantiert.
Zukünftige
Anwendungen können weitere
Funktionselemente erfordern.
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Herkömmliche
Karten besitzen üblicherweise
einen mehr oder weniger kompakten Kartenkörper, der aus einem mehrlagigen
Folienlaminat oder aus Spritzguß besteht.
Folien und Spritzguß werden bisweilen
auch in Kombination eingesetzt, indem ein Spritzgußkörper an
eine Folie angespritzt wird (
DE 68911 738 T2 ). Die Materialeigenschaften
werden jeweils so gewählt,
dass der gesamte Kartenkörper entsprechend
den ISO-Spezifikationen formstabil und flexibel ist.
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Beim
Biegen des Kartenkörpers
sind die im Kartenkörper
implantierten Funktionselemente Spannungen ausgesetzt, die jedoch
nicht zu einem Funktionsausfall der Funktionselemente führen dürfen. Durch
Positionieren der Elemente entfernt von den Hauptbiegezonen und
durch besondere Implan tationsweisen versucht man, die Funktionselemente
vor Biegespannungsbelastungen zu schützen. Aufgrund der zunehmenden
Anzahl und teilweise auch aufgrund der besonderen Größe der Funktionselemente,
wie insbesondere im Falle eines Displays, ist es schwierig, alle
Funktionselemente weit von den Hauptbiegezonen der Karte entfernt
anzuordnen und/oder die Funktionselemente so in den Kartenkörper zu
implantieren, dass eine Übertragung
von Biegespannungen vom Kartenkörper
auf die Funktionselemente ausgeschlossen ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Kartenkörper für tragbare
Datenträger und
einen entsprechenden Datenträger
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kartenkörpers vorzuschlagen,
wobei die Funktionselemente in einfacher Weise und weitgehend geschützt vor
auf den Kartenkörper
wirkenden Biegespannungen in den Kartenkörper implantiert werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Kartenkörper
und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kartenkörpers mit
den Merkmalen der nebengeordneten Patentansprüche gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
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Dementsprechend
ist die Karte in mehrere Zonen gegliedert, nämlich in biegeelastische Zonen und
biegesteife Zonen. Die biegesteifen Zonen sind vorgesehen, um darin
die elektronischen Bauelemente zu implantieren. Die biegeelastischen
Zonen sind vorgesehen, um sich bei auf den Kartenkörper wirkenden
Biegebelastungen durchzubiegen. Zu diesem Zweck verbindet jeweils
eine biegeelastische Zone zwei biegesteife Zonen miteinander. Dabei
erstrecken sich die biegeelastischen Zonen geradlinig von einer
Seitenkante des Karterkörpers
zu einer anderen Seitenkante des Kartenkörpers, so dass sie wie Scharniere
zwischen jeweils zwei angrenzenden biegesteifen Zonen wirken. "Geradlinig" im Sinne der vorliegenden
Erfindung bedeutet somit eine direkte bzw. kürzeste Verbindung zwischen
zwei Punkten zweier Kartenkörperseitenkanten,
wobei die geradlinigen Zonen in ihren Randbereichen durchaus eine beliebige,
beispielsweise geschwungene, Kontur besitzen können. Die biegesteifen Zonen
sind durch die biegeelastischen Zonen im wesentlichen von auf den Kartenkörper wirkenden
Biegespannungen entlastet, so dass die Funktionalität der in
diesen Zonen montierten Funktionselemente gewahrt ist.
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Vorzugsweise
ist für
jedes Funktionselement eine eigene biegesteife Zone vorgesehen,
deren Eigenschaften, insbesondere Materialeigenschaften, an die
Bedürfnisse
des jeweiligen Funktionselements angepaßt sind. So können beispielsweise
die Materialien einzelner biegesteifer Zonen unterschiedlich sein.
Es ist auch möglich,
mehrere Funktionselemente in eine gemeinsame biegesteife Zone zu
implantieren oder in einzelnen biegesteifen Zonen gegebenenfalls
kein Funktionselement vorzusehen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die biegeelastischen Zonen parallel zueinander
und vorzugsweise parallel zur Hauptbiegelinie des Kartenkörpers so
angeordnet sind, dass sich biegesteife und biegeelastische Zonen
einander abwechseln. Es entsteht so ein kettengliedartiger Kartenkörper. Je
größer die Anzahl
der biegeelastischen Zonen ist, desto geringer ist die verbleibende,
auf die biegesteifen Zonen wirkende Biegebelastung.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung ist der Kartenkörper durch die biegeelastischen
Zonen in ein gleichmäßiges Raster
gegliedert, beispielsweise in vier biegesteife Gliederzonen. Ein
solches standardisiertes Raster hat den Vorteil, dass ein einheitliches
Kartendesign mit definierten Kartenkörperei genschaften geschaffen
wird. Auf dieser Basis sind rationelle und variable Fertigungsabläufe möglich. Je nach
der gewünschten
Verwendung werden in den so standardisierten Kartenkörper die
ein oder anderen Funktionselemente an verschiedenen Stellen des Kartenkörpers implantiert,
so dass eine Gruppe von unterschiedlichen Datenträgern zwar
ein im wesentlichen einheitliches Erscheinungsbild besitzen, sich aber
funktional stark voneinander unterscheiden.
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Die
miteinander verbundenen biegesteifen und biegeelastischen Zonen
können
auf unterschiedliche Weise erzeugt werden.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
bestehen die biegesteifen Zonen aus einem biegesteiferen Material
als die die biegesteifen Zonen verbindenden biegeelastischen Zonen.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform
sind die biegeelastischen Zonen durch Aussparungen im Kartenkörper gebildet.
Dadurch reduziert sich die Kartenkörperdicke im Bereich der biegeelastischen Zonen,
so dass sich diese Zonen leichter durchbiegen lassen als die daran
angrenzenden biegesteifen Zonen mit entsprechend größerer Kartenkörperdicke.
Der Grund der die biegeelastischen Zonen bildenden Aussparungen
stellt dabei eine Materialverbindung zwischen benachbarten biegesteifen
Zonen her. Selbstverständlich
kann die erste Ausführungsform
mit der zweiten Ausführungsform
auch insoweit kombiniert werden, dass die biegeelastischen Zonen mit
reduzierter Kartenkörperdicke
aus einem biegeelastischeren Material bestehen als die daran angrenzenden
biegesteifen Zonen.
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Voraussetzung
ist in jedem Fall, dass der Kartenkörper den vorgegebenen Flexibilitätseigenschaften
entspricht, beispielsweise also den Flexibilitätsei genschaften für ID-Karten
laut ISO-Spezifikation. D. h., die Formstabilität und Planlagestabilität bei gleichzeitiger
Biegeflexibilität
werden im wesentlichen durch die Eigenschaften der biegeelastischen Zonen
bestimmt.
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Eine
Weiterbildung der zweiten Ausführungsform
sieht vor, dass die die biegeelastischen Zonen bildenden Aussparungen
an einander gegenüberliegenden
Oberflächen
des Kartenkörpers
so vorgesehen sind, dass jeweils zwei Aussparungen einander unmittelbar
gegenüber
liegen. Dadurch wird ein gleichmäßiges Biegeverhalten
des Kartenkörpers unabhängig von
der Biegerichtung erzielt.
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Die
Aussparungen sind vorzugsweise konkav, insbesondere V-förmig, so
dass die maximale Durchbiegung einer biegeelastischen Zone begrenzt ist,
nämlich
insoweit, als ein weiteres Durchbiegen behindert ist, sobald die
an eine biegeelastische Zone angrenzenden biegesteifen Zonen aneinander anstoßen. Dadurch
wird eine Überdehnung
der biegeelastischen Zone vermieden, bis auch alle anderen biegeelastischen
Zonen ihre maximale Durchbiegung erreicht haben.
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Die
Aussparungen können,
insbesondere aus optischen Gründen,
mit elastischem Material verfüllt
sein. Auch eine derart verfüllte
Aussparung ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung als "Aussparung" anzusehen.
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Die
vorerwähnten
Ausführungsformen
können
im Mehrkomponentenspritzgießverfahren
erzeugt werden, falls der Kartenkörper durch unterschiedliche,
miteinander verbundene Materialien gebildet wird. Soweit die biegeelastischen
Zonen allein durch die vorerwähnten
Aussparungen in den Kartenkörperoberflächen gebildet
sind, kann der Kartenkörper
ebenfalls als Spritzgußkörper oder
aber alternativ dazu als Folienlaminataufbau realisiert sein. Auch
eine Kombination von Spritzguß und
Folien ist möglich.
Die Aussparungen können
gegebenenfalls in einem zusätzlichen
Schritt aus dem Kartenkörper herausgearbeitet,
beispielsweise herausgefräst,
gefasert oder gestanzt werden.
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Eine
besondere Ausgestaltung der zweiten Ausführungsform sieht vor, dass
der Kartenkörper ein
biegeelastisches Substrat umfaßt,
auf welchem die biegesteifen Zonen durch mit dem Substrat verbundenes
Versteifungsmaterial gebildet werden. Die zwischen den biegesteifen
Zonen liegenden Aussparungen können
sich so tief in den Kartenkörper
erstrecken, dass das Substrat den Grund der Aussparungen bildet.
Das Versteifungsmaterial bildet dann Inseln auf dem Substratmaterial,
und das Substrat verbindet diese Inseln im Bereich der Aussparungen bzw.
im Bereich der biegeelastischen Zonen miteinander. Das Substrat
ist somit im wesentlichen für
die Flexibilitätseigenschaften
des Kartenkörpers
verantwortlich. Als Materialien für das Substrat kommen vorzugsweise
faserverstärkte
Kunststoffe in Betracht, beispielsweise glasfaserverstärktes Epoxyharz,
insbesondere gewebeverstärkte
Kunststoffe.
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Als
Materialien für
die biegesteifen Zonen und insbesondere für das Verstärkungsmaterial der biegesteifen
Zonen kommen Duroplaste oder Thermoplaste in Betracht, die im Spritzgießverfahren
an das Substrat angespritzt oder im Folienlaminierverfahren, kalt
oder warm, mit dem Substrat verbunden werden.
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Der
Grund der Aussparungen zwischen den biegesteifen Zonen muß aber nicht
notwendigerweise durch das Substrat gebildet sein. Es kann sinnvoll sein,
beispielsweise aus optischen Gründen
oder zum Schutz des Substrats vor Umwelteinflüssen, die Aussparungen nicht
ganz so tief in den Kartenkörper zu
erstrecken. Beispielsweise kann der Grund eines oder mehrerer der
Aussparungen aus angrenzendem Versteifungsmaterial gebildet sein.
Die biegeelastische Zone zwischen benachbarten biegesteifen Zonen
wird dann durch das Substratmaterial und das Versteifungsmaterial
am Grund der betreffenden Aussparung gebildet.
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Das
Substrat kann Kontaktierungsstrukturen zum Verbinden mehrerer elektronischer
Bauelemente besitzen. Einzelne oder alle elektronischen Bauelemente
können
auf dem Substrat vormontiert sein. Insbesondere können auf
dem Substrat vormontierte elektronische Bauelemente mit Spritzgießmaterial umgossen
werden. Andererseits können
einzelne oder alle Elektronischen Bauelemente erst später in speziell
vorgesehene Kavitäten
des Kartenkörpers implantiert
und mit den Kontaktierungsstrukturen des Substrats verbunden werden.
Die zur Montage der Bauelemente benötigten Kavitäten können im
Spritzgießverfahren
mittels entsprechenden, in die Spritzgießkammer ragenden Materialverdrängungsstempeln
freigehalten werden oder in einem separaten Schritt erzeugt werden,
beispielsweise gefräst
oder gestanzt werden. Es ist auch möglich, die elektronischen Bauelemente
mittels einem beweglichen Stempel in das spritzgegossene Material
noch vor dessen Verfestigung hineinzudrücken.
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Der
Kartenkörper
kann einseitig oder beidseitig durch eine Kartenkörperdeckschicht
abgedeckt werden, welche sich über
die biegeelastischen und biegesteifen Zonen erstreckt. Diese Kartenkörperdeckschicht
ist vorzugsweise entweder so dünn
oder so elastisch, dass es die Gelenkfunktion der biegeelastischen
Zonen nicht wesentlich beeinträchtigt.
Die Kartenkörperdeckschicht
besteht vorzugsweise aus einem spritzgegossenem Kunststoffmaterial,
wodurch gleichzeitig die Aussparungen verfüllt werden können. Alterna tiv
kann die Kartenkörperdeckschicht durch
ein Folienmaterial gebildet werden. Eine Verfüllung der Aussparung ist nicht
in jedem Fall erforderlich.
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Die
Kartenkörper
können
als Einzelformat oder in Mehrfachnutzen hergestellt werden. Gemäß einer
bevorzugten Herstellungsart werden die Kartenkörper in einem kontinuierlichen
Verfahren hergestellt, indem das Substrat, auf welchem die Versteifungszonen
aufgebracht werden, als Endlosmaterial mit oder ohne vormontierte
elektronische Bauelemente zur Verfügung gestellt wird. Die Versteifungszonen
werden vorzugsweise im Spritzgießverfahren durch Anspritzen
der Versteifungszonen an das Substrat erzeugt. Es entsteht ein kettengliedartiges
Kartenhalbzeug, aus dem beliebige Kartenformate herausgetrennt werden
können,
beispielsweise durch Stanzen oder Schneiden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen
erläutert.
Darin zeigen:
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1 einen Kartenkörper gemäß der vorliegenden
Erfindung schematisch in Draufsicht,
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2 einen Ausschnitt des Kartenkörpers aus 1 schematisch im Querschnitt,
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3 eine Prinzipdarstellung
der Biegebelastung des Kartenkörpers
gemäß 2,
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4 eine alternative Ausführungsform
des Kartenkörpers
gemäß 2,
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5 eine weitere alternative
Ausführungsform
des Kartenkörpers
gemäß 2,
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6 eine noch weitere alternative
Ausführungsform
des Kartenkörpers
gemäß 2,
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7 eine Ausführungsform
des Kartenkörpers
gemäß 2 mit laminierten Deckschichten,
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8 eine Ausführungsform
des Kartenkörpers
gemäß 2 mit spritzgegossenen Deckschichten,
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9 eine besondere Ausführungsform
des Kartenkörpers
gemäß 1 schematisch im Querschnitt,
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10 eine Abwandlung der Ausführungsform
des Kartenkörpers
gemäß 9,
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11 den Kartenkörper gemäß 10 mit Deckschichten,
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12a bis 12c den Kartenkörper gemäß 1 mit anderen Aufteilungen,
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13 ein Kartenkörperhalbzeug
als Endlosnutzen und
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14 eine Gießform zur
Herstellung von Kartenkörpern
und Kartenkörperhalbzeugen
im kontinuierlichen Verfahren.
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1 zeigt einen Kartenkörper 1,
der durch drei als Gelenk wirkende, biegeelastische Zonen 2 in vier
Zonen 3 ("Montagezonen") unterteilt ist,
welche gegenüber
den biegeelastischen Zonen 2 vergleichsweise biegesteif
sind und in denen jeweils ein elektronisches Bauelement integriert
ist. Dabei handelt es sich insbesondere um ein Chipmodul 4 sowie
des weiteren um ein Displaymodul 5, ein Batteriemodul 6 und
ein Sensormodul 7. Es ist auch möglich, mehrere elektronische
Bauelemente in eine Zone 3 zu integrieren oder in einzelnen
biegesteifen Zonen 3 kein elektronisches Bauelement vorzusehen.
Es können auch
weitere elektronische Bauelemente vorgesehen sein. Außerdem kann
der Kartenkörper 1 in
weniger oder auch in mehr biegesteife Zonen 3 gegliedert sein.
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Die
biegeelastischen Gelenkzonen 2 sind parallel zueinander
ausgerichtet und erstrecken sich von einer Seitenkante des Kartenkörpers 1 zu
einer anderen Seitenkante des Kartenkörpers 1. Besonders
geeignet ist eine Anordnung der biegeelastischen Zonen 2 parallel
zur Hauptbiegesachse des Kartenkörpers,
wie in 1 gezeigt.
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2 zeigt den Kartenkörper 1 aus 1 ausschnittweise schematisch
im Querschnitt. Dabei wird deutlich, dass die biegesteifen Zonen 3 kettengliedartig
durch die biegeelastischen Gelenkzonen 2 mit einander verbunden
sind. Die biegeelastischen Gelenkzonen 2 sind bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
als sich beidseitig über
die gesamte Breite des Kartenkörpers 1 erstreckende
Aussparungen 8 ausgebildet. Aufgrund dieser Aussparungen 8 ist
der Kartenkörper 1 im
Bereich der Gelenkzonen 2 wesentlich biegeweicher als die
dazwischenliegenden Montagezonen 3. Auf den Kartenkörper wirkende
Biegespannungen 1 führen
daher im wesentlichen nur zu einer Durchbiegung des Kartenkörpers im
Bereich der Gelenkzonen 2, so dass die elektronischen Bauelemente 4 und 5 in
den vergleichs weise biegesteifen Montagezonen 3 vor Biegespannungen
im wesentlichen geschützt
sind.
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Dies
ist in 3 prinzipiell
dargestellt. Demnach wird das die biegesteifen Zonen 3 verbindende Material 9 der
biegeelastischen Zonen 2 beim Durchbiegen der Karte elastisch
verformt, nämlich
einseitig der neutralen Biegelinie gedehnt und anderseitig der neutralen
Biegelinie gestaucht. Die Druck- und
Zugspannungsverteilung verläuft
linear, wie dies im unteren Teil der 3 qualitativ
dargestellt ist. Die Biegebelastung wird solange im wesentlichen
nur von den biegeelastischen Gelenkzonen 2 aufgenommen,
wie die daran jeweils angrenzenden biegesteifen Montagezonen 3 nicht
aneinander stoßen.
Daher ist ein V-förmiger
Querschnitt der die biegeelastischen Zonen 2 bildenden
Aussparungen 8, wie in 2 gezeigt,
zu bevorzugen.
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In
dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
besteht der Kartenkörper
aus einem biegeelastischen Verbindungsinlett 9 mit beidseitig
daran angespritztem, die biegesteifen Montagezonen 3 bildenden
Verstärkungsmaterial.
Das Verstärkungsmaterial
liegt inselförmig
auf dem Verbindungsinlett 9 vor, so dass die biegeelastischen
Zonen 2 allein aus dem Material des biegeelastischen Verbindungsinletts 9 bestehen.
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Als
Materialien für
das Verbindungsinlett 9 eignen sich insbesondere faserverstärkte Kunststoffe,
wie beispielsweise glasfaserverstärktes Epoxyharz, insbesondere
gewebeverstärkte
Kunststoffe. Als Materialien für
das die biegesteifen Montagezonen 3 definierende Verstärkungsmaterial
kommen Duroplaste oder Thermoplaste in Betracht. Je nach den individuellen
Anforderungen der in den Kartenkörper
zu integrierenden elektronischen Bauelemente kann das Verstärkungsmaterial
für die
jeweiligen biegesteifen Montagezonen 3 optimal gewählt werden.
D. h., das Verstärkungsmaterial
einzel ner Montagezonen 3 kann unterschiedlich gewählt sein. Durch
die entsprechende Materialwahl für
die Montagezonen 3 aber auch durch das reduzierte Format der
Montagezonen 3 besitzt jede einzelne Montagezone 3 eine
vergleichsweise hohe Biegesteifigkeit. Diese Biegesteifigkeit nimmt
mit steigender Anzahl bzw. abnehmender Größe der Montagezonen zu.
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Anstatt
das Verstärkungsmaterial
der biegesteifen Montagezonen 3 an das Verbindungsinlett 9 anzuspritzen,
ist es auch möglich,
das Verstärkungsmaterial
als Folienmaterial zur Verfügung
zu stellen und im Kalt- oder Warmlaminierverfahren mit dem Verbindungsinlett 9 zu
verbinden. In beiden Fällen
ist es möglich,
die Aussparungen 8 von vornherein beim Aufbringen des Verstärkungsmaterials
auf das Verbindungsinlett 9 vorzusehen oder erst in einem
nachfolgenden Schritt aus dem Verstärkungsmaterial herauszuarbeiten,
beispielsweise herauszufräsen.
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Auf
das Verbindungsinlett 9 kann auch verzichtet werden. Statt
dessen kann der Kartenkörper als
Spritzgußvollkörper oder
als herkömmliches
Folienlaminat mit den entsprechenden Aussparungen 8 hergestellt
werden, wie in 4 gezeigt.
Durch die Aussparungen 8 erhält der Kartenkörper 1 in
den entsprechenden Zonen 2 eine größere Biegeelastizität als in
den daran angrenzenden Zonen 3. Die Verwendung eines Verbindungsinletts 9,
wie in 2 gezeigt, bietet
aber wesentliche Vorteile. Zum einen kann die Biegeelastizität des Kartenkörpers durch geeignete
Wahl des Verbindungsinlettmaterials optimal gewählt werden, und zwar unabhängig von
dem darauf aufgebrachten Verstärkungsmaterial
für die biegesteifen
Montagezonen. Andererseits kann das Verstärkungsmaterial der biegesteifen
Zonen 3 an die Bedürfnisse
des jeweiligen, darin zu implantierenden elektronischen Bauelements
ebenfalls optimal angepaßt
werden. Darüber
hinaus kann das Verbindungsinlett 9 vorteilhafterweise
als Funktionsinlett mit Kontaktierungs strukturen und Schaltungsstrukturen
für die
in den Kartenkörper 1 zu
implantierenden elektronischen Bauelemente ausgeführt sein.
Einzelne oder alle Funktionselemente können auf dem Funktionsinlett
vormontiert sein, bevor das Verstärkungsmaterial auf das Verbindungsinlett
aufgebracht wird.
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5 zeigt eine weitere Ausgestaltung
des Kartenkörpers
gemäß 4. Der Unterschied besteht
darin, dass die Aussparungen 8 zur Erzeugung der biegeelastischen
Gelenkzonen 2 nur in einer Oberfläche des Kartenkörpers 1 vorgesehen
sind. Dies kann insbesondere in solchen Fällen ausreichend sein, in denen
elektronische Bauelemente nur einseitig im Kartenkörper implantiert
sind, wie dies in 5 gezeigt
ist.
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In 6 sind unterschiedliche
Querschnittsformen 8a, 8b, 8c, 8d der
Aussparungen 8 beispielhaft dargestellt. So können alle
oder einzelne der Aussparungen einen rechteckigen Querschnitt 8a,
einen konkaven Querschnitt 8b oder 8d sowie einen V-förmigen Querschnitt 8c besitzen.
Die Aussparungen 8 müssen
sich nicht notwendigerweise bis zum Karteninlett 9 in den
Kartenkörper 1 hinein
erstrecken. Vielmehr kann der Grund der Aussparungen 8 aus
Verstärkungsmaterial
der angrenzenden biegesteifen Zonen 3 bestehen, wie im
Falle der Aussparungen 8b und 8d. Es kann auch
zweckmäßig sein, einzelne
biegesteife Zonen 3 durch beidseitig in dem Kartenkörper 1 vorgesehene
Aussparungen abzugrenzen und andere biegesteife Zonen 3 nur
durch einseitig in dem Kartenkörper
vorgesehene Aussparungen abzugrenzen. Eine beidseitige Abgrenzung ist
insbesondere bei sich tief in den Kartenkörper erstreckenden Bauelementen
sinnvoll, wie in 6 am Beispiel
des Chipmoduls 4 gezeigt.
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In 7 ist ein Kartenkörper 1 mit
Verbindungsinlett 9 wiederum ausschnittsweise schematisch
im Querschnitt dargestellt, wobei beide Oberflächen des Kartenkörpers 1 durch
dünne,
elastische Deckfolien 10, 11 abgedeckt sind. Dies
verhindert einerseits den Schmutzeintrag in die Aussparungen 8 und
kann andererseits aus optischen Gründen oder zum mechanischen
Schutz eines darunter liegenden Kartenaufdrucks zweckmäßig sein.
Demzufolge ist die außenliegende
Deckfolie 11 vorzugsweise transparent.
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Es
ist auch möglich,
die Kartendeckschicht 10 in einem Spritzgießprozeß unter
gleichzeitiger Füllung
der Aussparungen 8 auszubilden. Es versteht sich, dass
das Material der Deckschicht 10 möglichst elastisch sein sollte,
jedenfalls elastischer als das Versteifungsmaterial der angrenzenden
biegesteifen Zonen 3. Die Deckschicht 10 und das
Verstärkungsmaterial
der biegesteifen Zone 3 können in verfahrensgünstiger
Weise im Zwei-Komponenten Spritzgießverfahren an das Verbindungsinlett 9 angespritzt
werden.
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Die 9 bis 11 zeigen eine andere Variante eines
Spritzgußkörpers 1 mit
biegeelastischen Zonen 2 und biegesteifen Zonen 3.
Die biegeelastischen Zonen bestehen aus einem Material 12,
welches wesentlich elastischer ist, als die Materialien 13, 14 und 15 der
daran angrenzenden biegesteifen Zonen 3. Dadurch wird wiederum
erreicht, dass auf den Kartenkörper 1 wirkende
Biegebelastungen im wesentlichen durch die biegeelastischen Zonen 2 aufgenommen
werden, indem sich diese als erstes durchbiegen.
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Selbstverständlich können auch
in diesem Fall die biegeelastischen Zonen 2 zusätzlich Aussparungen 8 aufweisen,
wie in 10 gezeigt, die
sich vorzugsweise über
die gesamte Länge
der biegeelastischen Zonen erstrecken. Des weiteren ist es auch
bei dieser Variante möglich,
Deckschichten 10, 11 vorzusehen, die die biegeelastischen
und biegesteifen Zonen 2 und 3 überdecken,
wie es in 11 dargestellt
ist.
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Zwar
sind die biegeelastischen Zonen 2 vorzugsweise parallel
zueinander und parallel zur Hauptbiegeachse des Kartenkörpers angeordnet. Dies
ist aber keineswegs zwingend. Jede beliebige Orientierung der biegeelastischen
Zonen 2, parallel zueinander oder schief zueinander, kann
den gewünschten
Zweck erfüllen,
vorausgesetzt, dass sich die Zonen von einer Seitenkante zu einer
anderen Seitenkante des Kartenkörpers
erstrecken. Es muß sich
dabei nicht notwendigerweise um einander gegenüberliegende Seitenkanten des
Kartenkörpers handeln.
Insbesondere muß der
Kartenkörper
kein standardisiertes ID-Format besitzen, sondern kann eine beliebige
Kontur wie beispielsweise die eines vieleckigen Tokens haben. In
den 12a bis 12c sind beispielhaft unterschiedlich
gegliederte Kartenkörper
durch unterschiedliche Orientierung der biegeelastischen Zonen 2 dargestellt.
Dabei zeigt 12b einen
Kartenkörper 1 mit
integriertem Displaymodul 5 und Sensormodul 7 sowie
einer Kavität 12,
in welche ein weiteres Funktionselement, beispielsweise ein Chipmodul,
noch implantiert werden wird. Bei der Herstellung des Kartenkörpers im Spritzgießverfahren
können
solche Kavitäten
durch übliche,
im Spritzgießwerkzeug
integrierte Kavitätenstempel
erzeugt werden. Die Kavitäten
können
aber auch herausgefräst
oder herausgestanzt werden.
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Die
Oberflächen
der einzelnen biegesteifen Zonen 3 können unterschiedlich strukturiert
werden. In verfahrensökonomischer
Weise können
beispielsweise die jeweiligen Spritzgießkavitäten ein der Struktur entsprechendes
Relief besitzen, wenn der Kartenkörper insgesamt oder zumindest
Teile des Kartenkörpers
im Spritzgießverfahren
hergestellt werden.
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Es
ist zweckmäßig, ein
Kartenkörperhalbzeug
in Form eines Mehrfachnutzens herzustellen, aus dem die einzelnen
Kartenkörper
herausgetrennt werden, beispielsweisen durch Laserschneiden, Fräsen oder
Stanzen. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht
vor, die Kartenkörper
als Endlos-Nutzen herzustellen, der durch entsprechende Anordnung
der biegeelastischen Gelenkzonen systematisch in gleichmäßig zueinander
beabstandete biegesteife Zonen unterteilt ist. Ein solcher Endlos-Nutzen 16 ist
in 13 dargestellt. Aus
diesem Endlos-Nutzen 16 lassen sich individuelle Kartenformate 1A, 1B, 1C heraustrennen.
Die Trennung erfolgt zweckmäßigerweise
entlang der Gelenkzonen 2, so dass die Länge der erzeugten
Kartenkörper
ein Ein- oder Vielfaches der Länge
einer biegesteifen Zone 3 entspricht.
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14 zeigt eine Gießform 17,
mit der einzelne Kartenkörper 1 oder
gegebenenfalls auch Endlos-Nutzen 16 im kontinuierlichen
Verfahren durch Spritzgießen
hergestellt werden können.
Dazu wird das Verbindungsinlett 9 als Endlosfolie zur Verfügung gestellt
und mit getaktetem Vorschub durch die Gießform 17 hindurch
geführt.
Nach jedem Takt wird die Gießform 17 geschlossen
und unterschiedliche Materialien durch die Angußkanäle 19 in die Gießform 17 eingespritzt.
In der Gießform
sind Separatoren bzw. Trennstege 18 vorgesehen, durch welche
die Gießform
in Gießkammern
unterteilt wird und die verhindern, dass die unterschiedlichen Materialien
in der Gießform
ineinanderfließen.
Ein nicht näher
dargestelltes Verteilersystem sorgt dafür, dass die unterschiedlichen
Materialien den entsprechenden Gießkammern, die später die
biegesteifen Zonen bilden sollen, zugeleitet werden. Den Separatoren 18 kommt
die weitere Bedeutung zu, dass sie sich beim Öffnen der Gießform aus
dem Spritzgußkörper heraus
bewegen und Aussparungen hinterlassen, wodurch die biegeelastischen
Gelenkzonen 2 entstehen.
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Mit
dem nächsten
Takt wird das Verbindungsinlett 9 mit dem daran angespritzten
Verstärkungsmaterial
aus der Gießform 17 heraus
transportiert und durch eine Trenneinrichtung 20 von dem Endlosmaterial
abgetrennt oder daraus herausgetrennt.