DE10315204A1 - Verfahren zur Überwachung eines Stufenschalters und dafür geeigneter Stufenschalter - Google Patents

Verfahren zur Überwachung eines Stufenschalters und dafür geeigneter Stufenschalter Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft die Verwendung von AOW-Sensoren an Stufenschaltern im Rahmen der kontinuierlichen Erfassung von Betriebszuständen während der Umschaltung des Stufenschalters und/oder im Rahmen der sporadischen Erfassung von Verschleißzuständen in Verbindung mit Inspektionsmaßnahmen an Stufenschaltern.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung des Betriebszustandes und der Betriebsfähigkeit eines Stufenschalters. Sie betrifft weiterhin einen für die Anwendung eines solchen Verfahrens geeigneten Stufenschalter.
  • Stufenschalter dienen bekanntermaßen zur unterbrechungslosen Umschaltung zwischen verschiedenen Wicklungsanzapfungen eines Regeltransformators unter Last; sie sind wichtige Geräte zur Energieversorgung und zur Sicherstellung einer hohen Spannungsqualität. Solche Geräte sind seit langem in den unterschiedlichsten Bauformen und mit verschiedenen Funktionsprinzipien bekannt.
  • Sie besitzen üblicherweise einen Wähler zur lastlosen Vorwahl der neuen Wicklungsanzapfung des Regeltransformators, auf die umschaltet werden soll, sowie einen Lastumschalter zur nachfolgenden unterbrechungslosen Umschaltung von der bisherigen auf die vorgewählte neue Wicklungsanzapfung unter Last. Bei bestimmten Bauformen, den sogenannten Lastwählern, sind die beiden vorgenannten Baugruppen auch kombiniert. Zur Umschaltung selbst werden heute größtenteils noch mechanische Schaltkontakte verwendet. Daneben sind auch Vakuumschaltröhren zur Umschaltung bekannt, die den Vorteil aufweisen, dass bei der Lastumschaltung keine Lichtbögen auftreten und damit keine unerwünschten Rußablagerungen im den Lastumschalter umgebenden Isolieröl entstehen.
  • Stufenschalter weisen, unabhängig von den verwendeten Schaltmitteln, zahlreiche mechanische Baugruppen, beispielsweise Getriebezüge, einen Kraftspeicher sowie einen Motorantrieb zur Betätigung auf. Es handelt sich mithin um relativ komplexe Geräte, die einer Überwachung des Betriebszustandes und ihrer Betriebsfähigkeit bedürfen, um eine fehlerfreie Funktion über einen langen Zeitraum sicherzustellen.
  • Zur Überwachung solcher Stufenschalter sind bereits zahlreiche verschiedene Verfahren bekannt. Die DD 246 404 beschreibt eine Drucküberwachung. Die DD 246 408 , WO 00/65622 und WO 92/10845 beschreiben die optische Lichtbogenerfassung. Die DE 24 54 669 offenbart ein Verfahren zur Temperaturüberwachung, und die JP Hei-6-1736 befasst sich mit der direkten Erfassung des Schaltablaufes im Lastumschalter. Allen diesen bekannten Verfahren ist gemeinsam, dass die am Messort gewonnene Information über die jeweilige physikalische Größe mittels Lichtleitern nach außen geführt wird. Diese Lichtleiter, die durch den Spannungsabstand im Inneren des Stufenschalters geführt werden müssen, sind schon deswegen unerwünscht, weil sie in der Regel zu Spannungsproblemen führen. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass sich das innere Ende eines solchen Lichtleiters teilweise auf während der Umschaltung bewegten Bauteilen befinden muss, was wiederum hohe mechanische Anforderungen an solche Lichtleiter stellt.
  • Eine weitere Gruppe bekannter Verfahren befasst sich mit der akustischen Überwachung der Schaltabläufe in einem Stufenschalter; dies ist z. B. in den WO 97/34161 und WO 00/44011 beschrieben. Eine solche akustische Überwachung von außen erscheint zunächst als elegante Möglichkeit; diese Verfahren haben sich jedoch in der Praxis nicht durchsetzen können, da sie ungenau, fehlerbehaftet und von der äußeren Geräuschkulisse abhängig sind – mitunter reicht schon ein Hammerschlag, um das Ergebnis zu verfälschen.
  • Weitere indirekte Überwachungsverfahren, bei denen kein Eingriff in den Stufenschalter erforderlich ist, sondern das Drehmoment zur Betätigung dieser Stufenschalter erfasst wird, sind aus JP Hei-4-39764 und JP Hei-5-16846 bekannt. Dabei wird das mechanische Drehmoment mittels Drehmomentaufnehmer bzw. -messdose erfasst.
  • Aus den DE 197 44 465 C1 und DE 197 46 574 C1 schließlich ist ein weiter entwickeltes Überwachungsverfahren bekannt, bei denen die Wirkleistungsaufnahme am Antriebsmotor erfasst, daraus das Drehmoment ermittelt und dieses mit bestimmten Grenzwerten während der Umschaltung verglichen wird. Dieses Überwachungsverfahren ist als „Fenster-Technik" bekannt geworden und wird von der Anmelderin kommerziell angeboten. Es hat sich bewährt, kann aber nur bestimmte Fehler erfassen, nämlich mechanische Fehler des Vorwählers und des Feinwählers, Fehler beim Maltesereinlauf, unzulässigen Kontaktverschleiß usw. Mit diesem bekannten Verfahren nicht erfassbar sind jedoch elektrische Überschläge, bestimmte Fehler am Kraftspeicher, die dazu führen können, dass dieser in der Endstellung nicht verklinkt, unzulässige Ölverschmutzung usw.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Überwachung des Betriebszustandes und der Betriebsfähigkeit anzugeben, das eine auf einfache Weise berührungslose Erfassung und Kontrolle der verschiedensten physikalischen Größen in einem Stufenschalter gestattet.
  • Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten AOW-Sensoren (Akustische Oberflächenwellen-Sensoren), auch als SAW-Sensoren bezeichnet (Surface Acustic Wave), sind an sich bekannt. Sie sind für Erfassung zahlreicher spannungsgebender physikalischer Größen anwendbar. Beschreibungen solcher AOW-Sensoren finden sich beispielsweise in den WO 96/33423, WO 01/61859 und WO 01/91294.
  • Die DE 198 22 501 A1 beschreibt eine elektrische Spannungsmessung mittels solcher Sensoren, die DE 195 14 342 C1 eine Stromstärkemessung an auf Hochspannung liegenden elektrischen Einrichtungen und die DE 197 28 961 A1 eine Temperaturmessung mittels AOW-Sensoren.
  • Bisher jedoch ist noch nicht der Vorschlag gemacht oder der Versuch unternommen worden, solche bekannte Sensoren auf geeignete Weise für Stufenschalter einzusetzen.
  • Gemäß der Erfindung können AOW-Sensoren für unterschiedlichste Überwachungsaufgaben an Stufenschaltern eingesetzt werden. Bevor darauf näher eingegangen wird, soll jedoch zum besseren Verständnis noch einmal das bekannte Abfrageprinzip dieser Sensoren kurz beschrieben werden. Bekannte AOW-Sensoren bestehen üblicherweise aus einem LiNbO3-Substrat, das in einem Metall- oder Keramikgehäuse, wie es für integrierte Schaltkreise verwendet wird, angeordnet ist. Solch ein Substrataufbau ist z. B. in der FR 2.827.720 beschrieben. Ein solcher Sensor lässt sich über Funk drahtlos auslesen; die Ausbreitungsverluste sind äußerst gering, und es ist keine Energieversorgung am Sensor selbst für die Signalverarbeitung erforderlich. Zur Funkabfrage ist neben dem eigentlichen AOW-Sensor, der am Messort sich befindet, eine Abfrageeinheit erforderlich. Diese besitzt einen Oszillator, von dem hochfrequente Impulse über eine Antenne abgestrahlt werden; ein gängiger Frequenzbereich liegt zwischen 100 MHz und 3 GHz. Auf dem beschriebenen AOW-Sensor selbst befinden sich eine Antenne, ein mit dieser verbundener Interdigitalwandler sowie mehrere Reflektoren. Der Interdigitalwandler, üblicherweise kammförmig ausgebildet, wird durch den hochfrequenten Impuls angeregt, und es wird, bedingt durch den piezoelektrischen Effekt, eine akustische Oberflächenwelle erzeugt. Diese Oberflächenwelle breitet sich auf der Sensoroberfläche nach allen Richtungen aus – etwa vergleichbar mit der Ausbreitung einer Wasserwelle. Sobald die reflektierten Wellenzüge wieder den Interdigitalwandler erreichen, werden sie auf entsprechende Weise wieder zurückgewandelt, über die Antenne des Chips abgestrahlt und können von der Abfrageeinheit empfangen werden. Eine Änderung einer relevanten physikalischen Größe am Chip führt zu einer Geschwindigkeitsveränderung der beschriebenen Oberflächenwelle und daraus resultierend zu einer Änderung der Impulslaufzeit, die im Abfragegerät erfasst und ausgewertet werden kann und Rückschlüsse auf die entsprechende physikalische Größe bzw. deren Änderung gestattet.
  • An Stufenschaltern können solche AOW-Sensoren Quittieraufgaben während der Betätigung des Schalters, d. h. der Lastumschaltung von einer Wicklungsanzapfung auf eine andere, wahrnehmen. Damit ist gemeint, dass bestimmte Schaltzustände während der Lastumschaltung und bei der Beendigung erfasst und gemeldet werden können. Als Beispiel sei hier die Information darüber genannt, ob der Lastumschalter seine neue Endstellung erreicht hat und der Kraftspeicher wieder verklinkt ist.
  • Weiterhin können solche AOW-Sensoren an Stufenschaltern auch als „schlafende Sensoren" wirken, die im normalen Betrieb keine Meldungen generieren, sondern nur bei Wartungen, Inspektionen, Reparaturen o. ä. gezielt abgefragt werden. Beispielsweise kann auf diese Weise der Kontaktabbrand oder auch der Grad der Ölverschmutzung erfasst und daraus eine gezielte Austauschaktivität festgelegt werden.
  • Schließlich können solche AOW-Sensoren bei Stufenschaltern auch dazu dienen, um beim Überschreiten von Grenzwerten eine Alarm- oder zumindest doch eine Vorwarnfunktion auszuüben.
  • Insgesamt sind zahlreiche Anwendungsgebiete von AOW-Sensoren mit Funkübertragung an einem Stufenschalter möglich. Hinsichtlich dessen Lastumschalters können dies sein:
    • – Drehmomentmessung an der Antriebswelle im Lastumschalter zum Wähler
    • – Drehmomentmessung zwischen den Sprungschlitten und der schnellschaltenden Lastumschalterwelle
    • – Winkelerfassung der Lastumschaltung (Schaltüberwachung-Ersatz der Peekwelle)
    • – Wegmessung des Sprungschlittens
    • – Temperaturmessung des Lastumschalterisolieröls
    • – Temperaturmessung der Überschaltimpedanzen
    • – Temperaturmessung der ZNOs
    • – Strommessung an den ZNOs
    • – Strommessung an den Widerstandskontakten
    • – Strommessung an dem Schalt- und Hauptkontakt gemeinsam
    • – Bestimmung der Ölqualität, z. B. über die Dielektrizitätskonstante
    • – Bestimmung der Ölströmung zum Ausdehnungsgefäß
    • – Durchflussmessung im Saugrohr
    • – Ölschlammmessung am Ölgefäßboden
    • – Druckmessung im Ölgefäß
    • – Gasanalyse im Luftpolster zwischen Stufenschalterdeckel und Isolierölpegel
    • – Geschwindigkeitsmessung und Beschleunigungsmessung der Lastumschaltung
    • – Wegmessung zur Bestimmung des Abbrands
    • – Geräusch- und Beschleunigungsmessung direkt an der Vakuumzelle zur Funktionskontrolle
    • – Geräuschmessung zur TE-Bestimmung
    • – Position des Lastumschalters
    • – Geschwindigkeit des ablaufenden Lastumschalters.
  • Am Wähler des Stufenschalters können dies sein:
    • – Winkelmessung zur Bestimmung der Position des Wählers und des Vorwählers
    • – Strommessung an den Vorwählerkontakten und an den Polungskontakten zur Erfassung des Polungsstromes
    • – Temperaturmessung des Transformator-Isolieröls
    • – Temperaturmessung an den Polungswiderständen.
  • Bei Lastwählern, bei denen der Wähler und der Lastumschalter baulich und funktional zusammengefasst sind, können dies sein:
    • – Winkelmessung in der schnellschaltenden Schaltwelle
    • – Winkelmessung zur Bestimmung der Stufe
    • – Strommessung an den Widerstandskontakten
    • – Temperaturmessung an den Überschaltimpedanzen
    • – Temperaturmessung des Isolieröls
    • – Durchflussmessung im Ölsaugrohr
    • – Geräusch und Beschleunigungsmessung direkt an der Vakuumzelle zur Funktionskontrolle
    • – Druckmessung.
  • Insgesamt bietet die Anwendung solcher AOW-Sensoren an Stufenschaltern eine Reihe von Vorteilen. Die Sensoren sind klein und werden kommerziell bereits sehr preiswert angeboten, so dass der Aufwand für eine Bestückung eines Stufenschalters auch mit einer Vielzahl solcher Sensoren sehr gering ist. Diese Sensoren werden, wie erläutert, von außen über Funk abgefragt; sie arbeiten dem gemäß ausschließlich passiv und erfordern keinerlei eigene Energieversorgung. Dies ist bei Stufenschaltern besonders wichtig, da jede Energieversorgung auf Hochspannungspotential kritisch wäre. Dem gemäß müssen bei der Verwendung von AOW-Sensoren keinerlei Leitungen von außen zum Sensor im Inneren des Stufenschalters geführt werden, was nicht nur aus Spannungsgründen, sondern auch aus Gründen der Abdichtung des Ölgefäßes besonders vorteilhaft ist. Es wurde bereits ausgeführt, dass diese Sensoren mit Impulsen im hochfrequenten Bereich angesteuert werden, das erfindungsgemäße Überwachungsverfahren ist damit unempfindlich gegenüber den elektromagnetischen Störfeldern, die im Umfeld von Transformatoren auftreten.
  • In 1 ist ein Lastumschaltereinsatz ohne – nicht dargestelltes – Ölgefäß eines Stufenschalters mit schematisch angedeuteten beispielhaften Möglichkeiten der Überwachung mittels AOW-Sensoren noch einmal dargestellt. Dabei soll es sich um einen Stufenschalter nach dem Prinzip der Widerstandsschnellschaltung handeln.
  • Auf der linken Seite der Figur sind wichtige Bauteile des Lastumschaltereinsatzes bezeichnet; auf der rechten Seite hingegen mögliche physikalische Größen, die erfindungsgemäß mittels AOW-Sensoren erfasst werden können. Oben ist eine Antriebswelle 1 dargestellt; deren Drehmoment kann gemessen werden. Darunter befindet sich ein Kraftspeicher 2 mit Kraftspeicherfedern 3 als Energiespeicher. Hierbei kann mittels AOW-Sensoren sowohl die Geschwindigkeit der Bewegung des Kraftspeichers 2 nach seiner Auslösung, wenn sich die Kraftspeicherfedern 3 sprungartig entspannen, gemessen werden. Dies ist eine wichtige Information darüber, ob die gesamte Umschaltsequenz bei der Lastumschaltung in der vorgeschriebenen Zeitdauer absolviert worden ist. Eine unzulässige Verlängerung der Schaltzeit ist ein Indiz für Fehler, in der Regel für mechanische bzw. Kontaktfehler. Weiterhin kann erfasst werden, ob der Kraftspeicher 3 nach Beendigung der Lastumschaltung in seiner dann erreichten Endstellung wieder ordnungsgemäß verklinkt ist. Im unteren Bereich sind Vakuumschaltröhren 4 als Schaltmittel dargestellt, an diesen kann der Innendruck ermittelt werden. Eine unzulässige Erhöhung des Innendruckes der üblicherweise evakuierten Vakuumschaltröhren 4 ist hier ebenfalls Indiz für einen Fehler. Im unteren Bereich sind noch Überschaltwiderstände 5 gezeigt, die bei Schaltern des Widerstandsschnellschaltertyps bei jeder Umschaltung kurzzeitig den Kreisstrom führen. An diesen Überschaltwiderständen kann die Temperatur ermittelt werden. Eine unzulässige Temperaturerhöhung weist auf eine zu hohe Belastung der Überschaltwiderstände bzw. eine zu lange Umschaltung hin und ist ebenfalls ein Indiz für Fehler. Der gezeigte Lastumschaltereinsatz ist im Betrieb von Isolieröl umgeben, dessen Ölqualität ebenfalls überwacht werden kann. Mittels der AOW-Sensoren können jedoch nicht nur Fehler festgestellt, sondern auch Quittierfunktionen erzeugt werden. Beispielsweise wird durch das bereits beschriebene Erfassen der Endposition des Lastumschalters mit Verklinkung des Kraftspeichers 2 angezeigt, dass der gesamte Stufenschalter seine neue Endstellung erreicht hat und bereit ist für die nächste Umschaltung.
  • Das erfindungsgemäße Überwachungsverfahren und der erfindungsgemäß ausgestattete Stufenschalter sind auch besonders geeignet zur Gleichlaufüberwachung sowie zur definierten, kombinatorischen Betätigung mehrerer Stufenschalter, auch in Verbindung mit anderen Schaltern, wie nachfolgend noch erläutert werden soll.
  • Das Problem der Gleichlaufüberwachung stellt sich beispielsweise dann, wenn drei einzelne, einphasige Stufenschalter parallel betätigt werden sollen oder bei Dreieck-Ausführungen zwei Stufenschaltersäulen vorgesehen sind. In diesen Fällen muss unbedingt sichergestellt sein, dass sich alle Stufenschalter stets auf der gleichen Stufe befinden und jede Lastumschaltung gleichzeitig und synchron erfolgt. Dazu sind bisher Überwachungseinrichtungen mit Reed-Kontakten bekannt. Hier lassen sich besonders vorteilhaft AOW-Sensoren einsetzen, um eine bestimmte Betriebsstellung zu erfassen und, ist diese erreicht, eine Quittierinformation zu liefern.
  • Das ebenfalls angesprochene Problem der Betätigung unterschiedlicher Schaltmittel stellt sich z. B. bei Phasenschieber-Transformatoren mit Stufenschaltern. Dies ist ausführlich im Buch Krämer: On-Load Tap-Changers for Power Transformers, Seite 183 ff, beschrieben. Dort ist ebenfalls beschrieben, dass, wenn ein größerer Regelbereich und/oder eine größere Stufenzahl bei solchen Phasenschieber-Transformatorenregelungen erzielt werden soll, eine Kombination aus Grob- und Feinwähler vorgesehen wird und die Umschaltoperation in zwei Stufen ohne Unterbrechung mittels eines zusätzlichen Schalters vorgenommen wird. Dieser zusätzliche Schalter ist dem Fachmann unter dem Begriff ARS für Advanced Retard Switch bekannt. Bei einer dreiphasigen Transformatorenanordnung müssen somit mehrere Stufenschalter sowie mehrere solcher ARS in einer genau festgelegten Betätigungsreihenfolge und nur unter bestimmten Bedingungen betätigt werden. Eine Tabelle mit möglichen Konfigurationen unterschiedlicher Zahlen von Stufenschaltern einerseits und ARS andererseits ist der IEEE-Publikation StdC57.135-2001, Seite 15 zu entnehmen. Auch dafür sind AOW-Sensoren im Rahmen der Erfindung besonders vorteilhaft anwendbar, indem sie die Stellung der einzelnen Komponenten ermitteln und, bei Übereinstimmung mit einer vorab festgelegten Bedingungsliste nach den Regeln der Boolschen Algebra, eine Freigabeinformation gegeben werden kann.
  • Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, die AOW-Sensoren nur zyklisch, etwa im Rahmen von Inspektionen, anzusteuern, um Rückschlüsse über den jeweiligen Verschleißzustand des Stufenschalters zu erlangen. Auf alle Fälle erfolgt, unabhängig davon, ob kontinuierlich oder nur gelegentlich überwacht wird, die Abfrage der AOW-Sensoren durch mindestens eine außerhalb des Stufenschalters angeordnete Abfrageeinheit.
  • Durch das erfindungsgemäße Überwachungsverfahren und einen erfindungsgemäßen Stufenschalter können zahlreiche bisher an Stufenschaltern verwendete Überwachungsmittel auf vorteilhafte Weise ersetzt werden, wie z. B. mechanische Meldekontakte, Näherungsschalter, Stromwandler mit Lichtleitern, Ölanalyseeinrichtungen, Buchholzrelais sowie faseroptische Messmittel.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Überwachung des Betriebszustandes sowie der Betriebsfähigkeit eines Stufenschalters, wobei an verschiedenen Stellen im Inneren des Stufenschalters, insbesondere im Bereich des Wählers und/oder des Lastumschalters, an sich bekannte AOW-Sensoren angeordnet werden, wobei außerhalb des Stufenschalters mindestens eine Abfrageeinheit zur Funkabfrage der AOW-Sensoren vorgesehen wird und wobei mittels der mindestens einen Abfrageeinheit physikalische Größen und Parameter im Inneren des Stufenschalters erfasst und ausgewertet werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die physikalischen Größen und Parameter kontinuierlich während jeder Betätigung des Stufenschalters erfasst und derart ausgewertet werden, dass sie mit vorab gerätespezifisch festgelegten Grenzwerten verglichen werden und Informationen über den jeweiligen Betriebszustand des Stufenschalters liefern.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die physikalischen Größen und Parameter kontinuierlich während ihrer Betätigung des Stufenschalters erfasst und derart ausgewertet werden, dass sie Informationen über bestimmte Betriebsstellungen während und nach der Betätigung liefern.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen über bestimmte Betriebsstellungen mehrerer Stufenschalter miteinander verglichen und zur Gleichlaufüberwachung, d. h. zur synchronen Betätigung, mehrerer Stufenschalter dienen.
  5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen über bestimmte Betriebsstellungen eines oder mehrerer Stufenschalter gemeinsam mit weiteren Informationen über die Betriebsstellung mindestens eines weiteren Schalters zur bedingungsabhängigen Regelung an Phasenschieber-Transformatoren dienen.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die physikalischen Größen und Parameter sporadisch, etwa anlässlich einer Inspektion, erfasst und ausgewertet werden und Informationen über die jeweilige Betriebsfähigkeit und den aktuellen Verschleiß liefern.
  7. Stufenschalter zur Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an verschiedenen Stellen in seinem Inneren, insbesondere im Bereich des Wählers und/oder des Lastumschalters, an sich bekannte AOW-Sensoren angeordnet sind und dass außerhalb des Stufenschalters mindestens eine Abfrageeinheit zur Funkabfrage der AOW-Sensoren angeordnet ist.
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