DE10003918C1 - Verfahren zur Überwachung des Kontaktabbrandes bei Stufenschaltern - Google Patents
Verfahren zur Überwachung des Kontaktabbrandes bei StufenschalternInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung des Kontaktabbrandes, wobei bei jeder Lastumschaltung aus dem gemessenen Wert des Laststromes und der jeweiligen Nenn-Stufenspannung die Schaltströme der jeweils abschaltenden Kontakte und aus diesen die jeweiligen Abbranddaten ermittelt werden. Nachfolgend werden aus diesen Abbranddaten die kumulierten Volumenabbrände der Schaltkontakte und Widerstandskontakte des Stufenschalters ermittelt und mit Grenzwerten verglichen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung des Kontaktabbrandes bei Stufenschaltern,
speziell des Kontaktabbrandes von Lichtbogen schaltenden Kontakten, bei denen diese Kontakte als
mechanische Schaltkontakte ausgebildet sind.
Stufenschalter sind seit vielen Jahren zur unterbrechungslosen Umschaltung zwischen verschiedenen
Wicklungsanzapfungen von Stufentransformatoren in großen Zahlen weltweit im Einsatz. Solche
Stufenschalter bestehen üblicherweise aus einem Wähler zur leistungslosen Anwahl der jeweiligen
Wicklungsanzapfung des Stufentransformators, auf die umgeschaltet werden soll, und einem
Lastumschalter zur eigentlichen Umschaltung von der bisherigen auf die neue, vorgewählte
Wicklungsanzapfung. Der Lastumschalter weist dazu üblicherweise, Schaltkontakte und
Widerstandskontakte auf. Die Schaltkontakte dienen dabei zur direkten Verbindung der jeweiligen
Wicklungsanzapfung mit der Lastableitung, die Widerstandskontakte zur kurzzeitigen Beschaltung,
d. h. Überbrückung mittels eines oder mehrerer Überschaltwiderstände. Zwar sind in den letzten
Jahren auch bereits Lastumschalter mit Thyristoren oder auch Vakuumschaltzellen als
Schaltelementen bekannt geworden, dennoch weist die überwiegende Zahl aller in Betrieb
befindlichen Lastumschalter heute und wohl auch in nächster Zeit noch mechanische Kontakte auf.
Die Schalt- und Widerstandskontakte solcher Stufenschalter bestehen üblicherweise aus einer
lichtbogenresistenten Kupfer-Wolfram-Legierung. Beim Schalten dieser Kontakte entstehen
regelmäßig Lichtbögen, die geringe Mengen des Kontaktmaterials abschmelzen bzw. verbrennen und
so zu einem Kontaktabbrand führen. Der Kontaktabbrand von Schalt- und Widerstandskontakten ist
somit ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung des Zustandes eines Stufenschalters sowie zur
Vorhersage notwendig werdender Inspektionen. Alle Lastumschalter-Systeme von Stufenschaltern
sind in ihrer Kinematik in gewisser Weise abhängig vom Abbrand der Schalt- und
Widerstandskontakte. Brennen die Kontakte unterschiedlich stark ab, so können sich die Schalt- und
Überlappungszeiten der einzelnen Schaltschritte innerhalb der Sequenz bei einer Lastumschaltung
derart verändern, dass ein sicheres Funktionieren nicht mehr gewährleistet ist. Daher sind in den
Inspektionsanleitungen von Stufenschaltern üblicherweise die zulässigen Abbrandunterschiede bzw.
Abbrandgrenzwerte angegeben. Werden diese Grenzen überschritten, müssen die Kontakte entweder
durch neue ersetzt werden oder es müssen Schalt- und Widerstandskontakte gegeneinander
getauscht werden. Ist ein Kontakt vollständig abgebrannt, muss er ohnehin ersetzt werden.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren bekannt geworden, mit denen eine solche
Kontaktverschleißüberwachung bzw. - daraus abgeleitet - eine Restlebensdauerermittlung an
Stufenschaltern oder an anderen Hochspannungsschaltkontakten erfolgen soll. Die bekannten
Verfahren lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen:
Aus der DE-GM 296 19 365 und EP 0 948 006 sind rein optische Verfahren zur
Restlebensdaueranzeige bzw. zur Abbrandanzeige bekannt.
Aus den DE-OS 35 15 027 und DE-PS 40 28 721 sind Verfahren bekannt, bei denen der Bogenstrom
zwischen den Kontakten ermittelt und als Kriterium verwendet wird.
Aus der DE-PS 195 44 926 ist ein Verfahren unter Verwendung der Lichtbogenspannung bekannt.
Die DE-OS 44 27 006 beschreibt ein Verfahren, bei dem der Kontaktdurchdruck der Schaltstücke als
Ersatzkriterium für den Kontaktabbrand verwendet wird.
Die WO 97/28549 beschreibt eine entsprechende zugrundeliegende Überwachung der jeweiligen
Schaltbewegung, d. h. der zeitlichen Sequenz bei der Schalthandlung.
In der WO 96/13732 ist ein Verfahren mit einer zusätzlichen Signalleitung beschrieben, deren
Isolationszerstörung Kriterium für einen abgenutzten Schaltkontakt sein soll.
Die japanische Offenlegung Hei-4-64206 beschreibt ein Verfahren, bei dem eine Berechnung in
Abhängigkeit von der Zahl der von einem Stufenschalter durchgeführten Schaltungen erfolgt.
Aus der DE 195 30 776 C1 ist weiterhin ein Verfahren zur Überwachung eines Lastumschalters für
einen Stufenschalter bekannt, wobei während der Lastumschaltung auftretende Lichtbögen zeitlich
erfasst werden und durch Vergleich der Zeiten zwischen den einzelnen Lichtbögen sowie ggf. einen
zusätzlichen Vergleich der Länge der einzelnen Lichtbögen mit jeweils vorgegebenen Sollwerten, die
als charakteristische Größen des jeweiligen Stufenschalters nicht flüchtig gespeichert sind, eine
Funktionsüberwachung erfolgt. Mit diesem Verfahren lässt sich durch den Vergleich der jeweiligen
tatsächlichen Zeiten zwischen den einzelnen Lichtbögen mit den entsprechenden Sollwerten indirekt
erkennen, wenn die Lebensdauer von Kontakten überschritten, d. h. deren Kontaktabbrand über das
zulässige Maß hinaus fortgeschritten ist. Eine direkte Erfassung und Überwachung des
Kontaktabbrandes ist jedoch nicht möglich.
Aus der DE-27 27 378 C2 schließlich ist eine Einrichtung zur Kontrolle der Betriebsfähigkeit von
Schaltgeräten ganz allgemein bekannt, wobei der Abbrand hierbei aus Laststrommessungen mittels
eines Stromwandlers erfolgt. Für die speziellen Verhältnisse an Stufenschaltern ist diese Einrichtung
nicht geeignet.
Die beschriebenen Verfahren haben sich bei Stufenschaltern aus den unterschiedlichsten Gründen
bisher nicht durchsetzen können. Direkte optische und mechanische Verfahren sind wegen der Lage
der zu überwachenden Kontakte im Inneren des - üblicherweise ölgefüllten - Stufenschalters nicht
praktikabel, Verfahren, die zusätzliche Messleitungen oder ähnliches erfordern, die vom Inneren des
Stufenschalters nach außen geführt werden müssen, sind aus Gründen der Spannungsfestigkeit
ungeeignet. Verfahren, die den Bogenstrom, die Bogenspannung oder die Zahl der absolvierten
Schaltungen zugrunde legen, führen nicht zu zuverlässigen Ergebnissen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Überwachung des Kontaktabbrandes bei
Stufenschaltern anzugeben, das auf zuverlässige und möglichst einfache Weise und dennoch exakt
den Abbrand der Kontakte ohne erforderliche Sichtprüfung oder erforderliche Messungen am
jeweiligen Kontakt gestattet und bei Abweichungen über ein vorab festgelegtes Maß hinaus
entsprechende Fehlermeldungen generiert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Die
Unteransprüche betreffen besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
Auf besonders vorteilhafte Weise wird beim erfindungsgemäßen Verfahren der Kontaktabbrand jedes
Kontaktes an Hand einer Abbrandrate A ermittelt. Die einzelnen Verfahrensschritte können in einem
Rechner durchgeführt werden, in dem vorab die charakteristischen Parameter des jeweiligen
Stufenschaltertyps, an dessen Kontakten der Kontaktabbrand überwacht werden soll, sowie
Abbrandgrenzwerte, bei deren Überschreitung eine Warnung oder sonstige Meldung generiert werden
soll, nicht flüchtig gespeichert werden.
Wie bereits ausgeführt, wird beim erfindungsgemäßen Verfahren der Kontaktabbrand des jeweiligen
Schalt- oder Widerstandskontaktes in Volumeneinheiten des abbrennbaren Kontaktmaterials, etwa in
mm3, an Hand einer spezifischen Abbrandrate A ermittelt. Diese Abbrandrate A mit der physikalischen
Einheit mm3/Schaltung, d. h. Volumeneinheit/Schaltung, ist dabei eine material- und stromabhängige
Kenngröße.
Die Abbrandrate A ergibt sich dabei besonders vorteilhaft folgendermaßen:
Dabei ist J der von dem zu überwachenden Kontakt des Stufenschalters abzuschaltende Strom. Er
ergibt sich rechnerisch auf bekannte Weise aus dem aktuellen Laststrom des Transformators, der
gemessen wird, der aktuellen Stufenspannung zwischen zwei benachbarten Wicklungsanzapfungen,
zwischen denen umgeschaltet wird, und der jeweiligen Ausführung des Stufenschalters.
Die Größen a und b sind stufenschalterspezifische Kenngrößen, die vorab - wie weiter oben bereits
erläutert wurde - nicht flüchtig gespeichert werden. Der Faktor a liegt dabei im Bereich von 10-5 . . . 10-2.
Für den bekannten Stufenschalter Typ M der Anmelderin etwa beträgt a vorzugsweise 8,5 . 10-5.
Der Wert für b liegt im Bereich von 0,8 . . . 2,2. Für den bereits erwähnten Stufenschalter Typ M beträgt b
vorzugsweise 1,16.
Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die beschriebene Ermittlung der
Abbrandrate a von einem Toleranzband umrahmt, das für zuverlässige Aussagen berücksichtigt
werden muss.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass der Kontaktabbrand vielfältigen, nicht vorhersehbaren und schwer
rechnerisch beschreibbaren Einflüssen unterliegt, die zu gewissen Schwankungen führen können.
Somit wird ein Sicherheitszuschlag s in der Größenordnung von etwa 10 . . . 12% eingeführt. Damit sind
alle üblichen in der Praxis vorkommenden Schwankungen abgedeckt. Nach dieser Weiterbildung der
Erfindung ergibt sich dann die Abbrandrate A wie folgt:
Bei dieser Ermittlung der Abbrandrate wird, wie erläutert, gewissen Schwankungen durch den
Sicherheitszuschlag s pauschal Rechnung getragen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es auch möglich, die Genauigkeit der
Ermittlung der Abbrandrate noch weiter zu erhöhen, beispielsweise zur Lebensdauer-Vorhersage der
Kontakte, indem eine Anpassung der Abbrandrate vorgenommen wird, ein Sicherheitszuschlag also
nicht mehr pauschal angesetzt, sondern iterativ ermittelt wird. Dazu werden die tatsächlichen
Kontaktabbrände nach einer repräsentativen Schaltzahl gemessen. Dies kann etwa im Rahmen einer
ohnehin erforderlich werdenden Routineinspektion geschehen. Aus den Messwerten wird der
tatsächliche Volumenabbrand für jeden Kontakt ermittelt und mit dem erfindungsgemäß ermittelten
Volumenabbrand verglichen. Ein Korrekturfaktor
lässt sich dann zur Ermittlung der Abbrandrate wie folgt einsetzen:
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die rechnerisch ermittelte Abbrandrate A in ein Verfahren
zur Überwachung des Kontaktabbrandes integriert. Das erfindungsgemäße Verfahren insgesamt
beinhaltet also sowohl die Ermittlung der Abbrandrate A als auch die nachfolgende Ermittlung des
kumulierten Kontaktabbrandes am jeweiligen Schaltkontakt sowie die wiederum nachfolgende
Generierung von situationsbezogenen Warn- oder sonstige Meldungen.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt dabei darin, dass sich auf einfache
Weise eine Überwachungsmöglichkeit des Kontaktabbrandes der Kontakte im Stufenschalter ergibt,
ohne dass diese Kontakte selbst für Sichtprüfungen, Messungen an ihnen oder auf andere Weise
zugänglich sein müssen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sich das erfindungsgemäße Verfahren ohne
weiteres in ein komplexes Stufenschalter- und/oder Transformatoren-Monitoringsystem
implementieren lässt.
Insgesamt lässt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren zuverlässig angeben, wann ein
Austausch der Kontakte im jeweiligen Stufenschalter tatsächlich erforderlich ist. Damit wird einerseits
vermieden, dass etwa aus vermeintlichen Sicherheitsgründen vorschnell Kontakte getauscht werden,
was unnötig und kostenaufwendig ist, andererseits wird jedoch auch vermieden, dass ein tatsächlich
notwendiger Kontakttausch nicht erkannt oder unzulässig hinausgezögert wird, was zu
Funktionsstörungen und schweren Schäden führen kann.
Die Erfindung soll nachfolgend beispielhaft noch näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt den Ablaufplan eines ersten erfindungsgemäßen Verfahrens
Fig. 2 zeigt den Ablaufplan eines weiter entwickelten zweiten erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Zunächst soll das in Fig. 1 dargestellte Verfahren näher erläutert werden.
Zu Beginn erfolgt eine Eingabe und nicht flüchtige Speicherung spezifischer Stufenschalterparameter
bzw. -kenndaten, der jeweiligen zulässigen Abbrandgrenzwerte der einzelnen Kontakte sowie der
Nenn-Stufenspannungen jeder möglichen Schaltung, d. h. Betriebsstellung des Stufenschalters.
Durch diesen ersten Verfahrensschritt erfolgt eine Initialisierung, d. h. die Anpassung an den
jeweiligen Stufenschalter, dessen Kontakte überwacht werden sollen. Ein Index n wird auf Null
gesetzt; das System ist damit betriebsbereit. Weiterhin wird durch eine Stellungsmeldeeinrichtung die
aktuelle Stufenschalterstellung ermittelt. Erfolgt jetzt eine Betätigung des Stufenschalters durch einen
Schaftimpuls, so bewegt ein entsprechender Motorantrieb den Stufenschalter je nach Drehrichtung in
Richtung "höher" oder "tiefer". Bei dieser und jeder weiteren Betätigung wird der Index n um 1 erhöht.
Gleichzeitig wird der Laststrom JL gemessen. Weiterhin wird die entsprechende Nenn-
Stufenspannung für die aktuelle Schaltung aus dem nicht flüchtigen Speicher ausgelesen. Gleichzeitig
wird erfasst, in welche Richtung die Schaltung erfolgte, und es wird sowohl die neue
Stufenschalterstellung als auch die jeweils abschaltende Lastumschalter-Seite, deren Kontakte jeweils
Lichtbogen schaltend sind, ermittelt.
Nachfolgend werden, getrennt für den Schaltkontakt und den Widerstandskontakt, die
entsprechenden Schaltströme berechnet. Der Schaltstrom des Schaltkontaktes JSK ergibt sich dabei
nach:
Der Schaltstrom des Widerstandskontakte JWK ergibt sich nach:
In diesen Formeln bedeutet ParSek die Zahl der parallelen Sektoren des Lastumschalters, d. h. der
Parallelschaltungen von einzelnen Schaltkontakten, US ist die jeweilige Nenn-Stufenspannung und Sres
ist die resultierende Stromteilung. Rü ist die Größe des Überschaltwiderstandes.
Nachfolgend werden die Abbrandraten berechnet. Auf verschiedene Möglichkeiten zur Berechnung
dieser Abbrandraten ist weiter oben bereits eingegangen worden. In diesem in Fig. 1 dargestellten
Fall errechnet sich die Abbrandrate des Schaltkontaktes ASK nach
ASK = a . JSK b . s
und die Abbrandrate des Widerstandskontaktes nach
AWK = a . JWK b . s
Dabei sind a und b die bereits erläuterten spezifischen Faktoren, s ist der ebenfalls erläuterte
Sicherheitszuschlag, der hier pauschal angesetzt ist.
Nachfolgend wird der kumulierte Volumenabbrand ermittelt, d. h. es wird für Schalt- und
Widerstandskontakt bei jeder Schaltung der bei dieser Schaltung rechnerisch ermittelte Abbrand zum
Gesamtabbrand, der sich aus allen vorangegangenen Schaltungen ergeben hat, aufaddiert und als
neuer Volumenabbrand gespeichert. Der kumulierte Volumenabbrand für den Schaltkontakt ergibt sich
zu:
GA n|SK = GA n-1|SK + ASK
und für den Widerstandskontakt zu
GA n|WK = GA n-1|WK + AWK
Die Variable n bezeichnet dabei den bereits erläuterten Index, der bei jeder Betätigung des
Stufenschalters um 1 erhöht wird. Anschließend wird aus diesem jeweils kumulierten Volumenabbrand
in mm3 der Abbrand in mm Kontaktdicke berechnet. Für den Schaltkontakt ergibt sich
und für den Widerstandskontakt ergibt sich
F ist dabei die jeweilige Kontaktfläche des entsprechenden Kontaktes, k ist ein schalterspezifischer
Korrekturfaktor. Die auf diese Weise berechneten Abbrandwerte repräsentieren damit den gesamten,
kumulierten Abbrand des jeweiligen Kontaktes in mm, d. h. die Abweichung von der Kontaktdicke im
Neuzustand.
Mit diesen Werten erfolgt schließlich ein Vergleich mit den vorab nicht flüchtig gespeicherten
Grenzwerten. Dabei wird geprüft, ob ein entsprechender Prozentsatz des jeweils zulässigen
Kontaktabbrandes erreicht ist bzw. ob ein gewisser Prozentsatz der zulässigen Abbrandunterschiede
zwischen Schaltkontakt einerseits und Widerstandskontakt andererseits erreicht ist. In beiden Fällen
können entsprechende Warnmeldungen ausgegeben werden oder es kann der Stufenschalter auch
auf an sich bekannte Weise stillgesetzt werden. Im ersten Fall, wenn der zulässige Kontaktabbrand
eines Kontaktes erreicht ist, ist ein Austausch notwendig. Wird eine entsprechende Warnmeldung
etwa schon bei 90% dieses Grenzwertes generiert, kann eine entsprechend Inspektion vorbereitet
werden. Im zweiten Fall, wenn der zulässige Abbrandunterschied zwischen Schalt- und
Widerstandskontakt überschritten ist, der Kontaktabbrand selbst aber noch nicht den Grenzwert
erreicht hat, müssen die Kontakte nicht notwendigerweise gegen neue ausgetauscht werden. In
solchen Fällen kann es ausreichend sein, Schalt- und Widerstandskontakt zu vertauschen.
Fig. 2 zeigt ein entsprechend weiter entwickeltes weiteres erfindungsgemäßes Verfahren. Hierbei
sind an das bereits an Hand Fig. 1 erläuterte Verfahren weitere Verfahrensschritte angefügt, die das
gesamte Verfahren lernfähig machen. Bisher wurde beschrieben, dass der Kontaktabbrand gewissen
Schwankungen unterliegt, denen durch den Sicherheitszuschlag s pauschal Rechnung getragen wird.
Soll nun die Genauigkeit der Abbrandberechnung erhöht werden, so kann dies gemäß dieser weiteren
Verfahrensschritte durch eine Anpassung der Abbrandrate geschehen. Hierzu werden nach einer
repräsentativen Schaltzahl des Stufenschalters, z. B. nach 10.000 Schaltungen pro Kontakt, die
tatsächlichen Kontaktabbrände, üblicherweise in mm Kontaktdicke, gemessen. Dies kann im Rahmen
einer Routineinspektion geschehen. Aus den Messwerten wird der Volumenabbrand für jeden Kontakt
ermittelt und mit dem jeweiligen errechneten Volumenabbrand dieses Kontaktes nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren verglichen. Der Quotient
lässt sich als Korrekturfaktor in die Berechnung der Abbrandrate wie folgt einbringen:
oder anders: Aneu = f . Aalt. Damit ergeben sich korrigierte Abbrandraten für jeden Kontakt, die nun
nicht mehr ausschließlich vom Schaltstrom abhängig sind, sondern auch durch den Korrekturfaktor f
bestimmt werden.
Bei jeder Inspektion werden neue Korrekturfaktoren f ermittelt und wiederum berücksichtigt; es ergibt
sich folgende Rekursion:
Ai = fi . Ai-1.
Der Index i bezeichnet dabei die Zahl der vorgenommenen Inspektionen, d. h. Messungen des
tatsächlichen Volumenabbrandes. Damit wird die Genauigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
laufend verbessert; das System ist selbstlernend.
Claims (3)
1. Verfahren zur Überwachung des Kontaktabbrandes bei Stufenschaltern mit folgenden
Merkmalen:
- - permanentes Speichern der Werte der jeweiligen Nenn-Stufenspannung (US), der Grenzwerte für den zulässigen Kontaktabbrand der Schaltkontakte und Widerstandskontakte sowie der stufenschalterspezifischen Kenngröße a, b und k,
- - Ermittlung der aktuellen Stellung des Stufenschalters,
- - Erhöhung eines Indexes n bei jeder Umschaltung, d. h. Betätigung des Stufenschalters, Messung des jeweiligen Wertes des Laststromes (JL), und Auslesen des permanent gespeicherten korrespondierenden Wertes für die Nenn-Stufenspannung (US),
- - Berechnung der Schaltströme des jeweils abschaltenden Schaltkontaktes (JSK) sowie des
Widerstandskontaktes (JWK) mittels der Beziehungen
, wobei ParSek die Zahl der parallelen Sektoren, RÜ die Größe des Überschaltwiderstandes und sres die resultierende Stromteilung darstellen, - - Berechnung der jeweiligen Abbrandraten des Schaltkontaktes (ASK) sowie des
Widerstandskontaktes (AWK) mittels der Beziehungen
ASK = a . JSK b
AWK = a . JWK b - - - Aufsummieren der Abbrandraten (ASK, AWK) zum Gesamtvolumenabbrand für den Schaltkontakt
(GA n|SK) sowie für den Widerstandskontakt (GA n|WK) mittels der Beziehungen
GA n|SK= GA n-1|SK + ASK
GA n|WK = GA n-1|WK + AWK - - - Berechnung des jeweiligen Abbrandes in Millimeter Kontaktdicke für den Schaltkontakt (GAd n|SK)
sowie für den Widerstandskontakt (GAd n|WK) unter Berücksichtigung der jeweiligen
Kontaktfläche (F) nach den Beziehungen
- - Vergleich dieser Werte (GAd n|SK) und (GAd n|WK) mit den permanent gespeicherten Grenzwerten und Generierung von Meldungen beim Überschreiten der Grenzwerte oder prozentualer Grenzen davon.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei aus den berechneten Schaltströmen (JSK, JWK) die jeweiligen
Abbrandraten (ASK, AWK) nach den Beziehungen
ASK = a . JSK b . s
AWK = a . JWK b . s
ermittelt werden, wobei s ein zusätzlicher Sicherheitszuschlag ist.
ASK = a . JSK b . s
AWK = a . JWK b . s
ermittelt werden, wobei s ein zusätzlicher Sicherheitszuschlag ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei nach einer größeren Zahl von Schaltungen der
tatsächliche Kontaktabbrand gemessen wird, daraus ein tatsächlicher Volumenabbrand
errechnet wird, daraus ein Faktor f nach der Beziehung
ermittelt und anschließend die jeweilige Abbrandrate jeweils nach der Beziehung Aneu = f . Aalt korrigiert wird und zukünftig die korrigierten Werte (Aneu) im Verfahren verwendet werden.
ermittelt und anschließend die jeweilige Abbrandrate jeweils nach der Beziehung Aneu = f . Aalt korrigiert wird und zukünftig die korrigierten Werte (Aneu) im Verfahren verwendet werden.
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