DE10313674B4 - Gleitschutzventil mit Rückschlagventil - Google Patents
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Abstract
Gleitschutzventil
für eine
Bremse eines Fahrzeuges, mit dem ein Gleiten eines gebremsten Rades
oder Radsatzes vermieden wird, indem bei bereits geringer Gleitbewegung
des Rades oder Radsatzes auf der Fahrbahn ein Entlüften des
Bremszylinders und damit ein Lösen
der Bremse erfolgt, wobei das Gleitschutzventil (2) mit einem Rückschlagventil
(1) verbunden ist und
– eine Luftleitung des Rückschlagventils (1) mit einer separaten Verrohrung parallel zur Luftleitung des Gleitschutzventils (2) geschaltet ist,
– dass die Durchlassrichtung des Rückschlagventils (1) vom Bremszylinder (6) zu einer Bremsvorsteuerung ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (1) in einem Zwischenflansch (8) zwischen einem Ventilträger (9) und dem Gleitschutzventil (2) angebracht ist.
– eine Luftleitung des Rückschlagventils (1) mit einer separaten Verrohrung parallel zur Luftleitung des Gleitschutzventils (2) geschaltet ist,
– dass die Durchlassrichtung des Rückschlagventils (1) vom Bremszylinder (6) zu einer Bremsvorsteuerung ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (1) in einem Zwischenflansch (8) zwischen einem Ventilträger (9) und dem Gleitschutzventil (2) angebracht ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Gleitschutzventil gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
- Gleitschutzventile, auf die sich die erfindungsgemäße Vorrichtung bezieht, finden insbesondere Anwendung bei Schienenfahrzeugen. Bei Gleiten eines gebremsten Rades oder Radsatzes auf einer Fahrbahn besteht die Gefahr der Bildung von Flachstellen auf der Lauffläche des Rades. Ein Rad mit einer Flachstelle ist an einem periodischen Schlagen während der Bewegung erkennbar und kann einen Heißläufer, einen Bruch der Tragfedern, Achsbruch oder auch Schienenbruch verursachen und stellt somit eine Betriebsgefahr dar.
- Das Gleiten eines gebremsten Rades oder Radsatzes wird durch das Gleitschutzventil vermieden. Hierbei erfolgt bei bereits geringer Gleitbewegung des Rades oder Radsatzes auf der Fahrbahn eine Reduzierung des Luftüberdrucks innerhalb des Bremszylinders über eine Entlüftungsöffnung ins Freie und damit ein Lösen der Bremse.
- Bei Außentemperaturen von weniger als 0°C kann jedoch das Gleitschutzventil, insbesondere die Entlüftungsöffnung, vereisen. Vereist die Entlüftungsöffnung, kann durch interne Rückschlüsse im Gleitschutzventil ein Luftüberdruck an der Absperrmembran entstehen. Dadurch wird die Verbindung zwischen Bremszylinder und Bremssteuerung verschlossen, so dass die Bremse bei einem darauf folgenden Bremsvorgang nicht mehr ausgelöst werden kann. Die Bremse ist fest und kann erst wieder gelöst werden, wenn die Entlüftungsöffnung abgetaut ist oder wenn die Verrohrung zwischen Gleitschutzventil und Bremszylinder getrennt wird. Das Abtauen wird üblicherweise durchgeführt, indem das Fahrzeug in eine Halle geschleppt wird und das Gleitschutzventil durch die Umgebungstemperatur von mehr als 0°C innerhalb der Halle langsam wieder abtaut. Nachteil ist somit, dass es zu erheblichen Beeinträchtigungen des Betriebsablaufs kommt und das Fahrzeug für einen längeren Zeitraum nicht zur Verfügung steht. Weiterhin besteht die Gefahr der Flachstellenbildung während des Abschleppens an dem festgebremsten Radsatz.
- Eine Möglichkeit, dass Vereisen der Entlüftungsöffnung zu verhindern, ist das Anbringen einer einfachen Blechkappe über dem Gleitschutzventil. Nachteil dieser Lösung ist jedoch, dass die Funktion der Blechkappe nicht vollständig gewährleistet ist, da auch der Zwischenraum zwischen Blechkappe und Gleitschutzventil vereisen kann. Des weiteren führt die Blechkappe zu einer Erhöhung des Aufwandes bei der Wartung des Gleitschutzventils, da die Blechkappe den direkten Zugang zum Gleitschutzventil verhindert.
- Ein weiterer Stand der Technik ist, dass die Gleitschutzventile witterungsgeschützt insbesondere im Maschinenraum untergebracht sind. Nachteil hierbei ist jedoch, dass sich aufgrund der größeren Entfernung der Gleitschutzventile zu den Bremszylindern das Regelverhalten der Gleitschutzventile verschlechtert.
- Aus
DE 39 40 232 A1 ist ein Gleitschutzventil bekannt, das mit einem Rückschlagventil verbunden ist. Dieses Rückschlagventil ist über einen Bypasskanal parallel zum Gleitschutzventil geschaltet, wobei die Durchlassrichtung des Rückschlagventils vom Bremszylinder zu einem Bremszylinder ist. Das Rückschlagventil ist hierbei in das Gleitschutzventil konstruktiv integriert.DE 39 40 232 A1 bezieht sich jedoch ausschließlich auf Gleitschutzventile, die bereits einen Bypasskanal aufweisen. - Desweiteren ist aus
DE 198 48 992 ein Gleitschutzventil mit einem Rückschlagventil bekannt, bei dem das Rückschlagventil parallel zum Gleitschutzventil und zum Steuerventil geschaltet ist. Damit wird ein sicheres Lösen der Bremse nur bei Ausschalten der Bremse erreicht. Eine Verbesserung der Gleitschutzfunktion ist durch dieses Rückschlagventil nicht gegeben. - Die Erfindung hat somit die Aufgaben, ein Gleitschutzventil bereitzustellen, bei dem trotz einer eventuellen Vereisung des Gleitschutzventils ein Lösen der Bremse gewährleistet ist.
- Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Gleitschutzventil erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches angegebenen Merkmale gelöst.
- Die erfindungsgemäße Lösung hat die Vorteile, dass
- – die Bremse unabhängig vom Schaltzustand des Gleitschutzventils gelöst werden kann,
- – bei einer Funktionsstörung des Gleitschutzventils ein Lösen der Bremse gewährleistet
- Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Figuren und zwei vorteilhaften Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Die Figuren zeigen in
-
1 schematisch das Rückschlagventil, das mit einer separaten Verrohrung parallel zur Luftleitung des Gleitschutzventils geschaltet ist, -
2 schematisch das Rückschlagventil, das in einem Zwischenflansch zwischen einem Ventilträger und dem Gleitschutzventil angebracht ist. - Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel betrifft ein Gleitschutzventil
2 entsprechend1 , bei dem das Rückschlagventil1 mit einer separaten Verrohrung parallel zur Luftleitung des Gleitschutzventils2 geschaltet ist. - Das Gleitschutzventil
2 besteht aus zwei elektrisch angesteuerten Magnetventilen3 und4 . Das Gleitschutzventil2 ist hierbei in eine Leitung von einer Bremsvorsteuerung7 vor einem Bremszylinder6 angeordnet. Die beiden Magnetventile3 und4 sind in der Stellung „Gleitschutz nicht aktiv" dargestellt, d.h. in Durchlass von Bremsvorsteuerung zu Bremszylinder. - Ist die Bremse gelöst, so ist die Leitung von der Bremsvorsteuerung
7 drucklos und der Bremskolben61 im Bremszylinder6 befindet sich in eingefahrener Stellung. - Ist die Bremse angelegt, so ist die Leitung von der Bremsvorsteuerung mit einem Luftdruck, üblicherweise bis 3,8 hPa, bei sogenannter Hochabbremsung bis maximal 8 hPa, beaufschlagt. Dieser Luftdruck durchströmt die beiden Magnetventile
3 und4 und drückt den Bremskolben61 im Bremszylinder6 in dessen ausgefahrene Stellung. Ein oder mehrere Bremsbeläge, auf die der Bremskolben61 direkt oder indirekt wirkt, drücken bei klotzgebremsten Fahrzeugen auf eine Radlauffläche eines Rades oder bei scheibengebremsten Fahrzeugen auf eine Wellenbremsscheibe oder Radbremsscheibe. Die Geschwindigkeit des Fahrzeuges wird somit reduziert. - Eine bei Fahrt angelegte Bremse kann nun zu einer teilweisen oder völligen Unterbindung der Drehbewegung des Rades und damit zu einem Gleiten der Rades auf der Schiene führen. Dies ist insbesondere der Fall bei vermindertem Haftbeiwert zwischen Rad und Schiene, insbesondere bei Laubfall und Feuchtigkeit im Herbst oder bei Schnee auf der Schiene im Winter.
- Wird bei angelegter Bremse eine Unterbindung der Drehbewegung des Rades trotz Fahrt festgestellt, so zieht entweder Magnetventil
3 des Gleitschutzventils1 allein an oder zusätzlich Magnetventil4 . Das Magnetventil3 unterbricht hierbei die Druckluftzufuhr der Leitung von der Bremsvorsteuerung7 , das Magnetventil4 entlüftet den Bremszylinder6 über eine Entlüftungsöffnung5 ins Freie. Somit wird die Bremse wieder ausgelöst und die Drehbewegung des Rades setzt wieder ein. Wird daraufhin wieder eine nicht gleitende Drehbewegung des Rades auf der Schiene festgestellt, fallen die beiden Magnetventile3 und4 wieder ab und die Bremskraft des Rades wird wieder erhöht. - Ist die Entlüftungsöffnung
5 verstopft, insbesondere im Winter durch eine Vereisung bei Umgebungstemperaturen von weniger als 0°C, so kann der Bremszylinder6 bei Gleiten des Rades auf der Schiene nicht mehr entlüftet werden. Hierdurch werden durch interne Rückschlüsse Vorsteuerventile des Magnetventils3 betätigt, so dass die Bremse bei einem darauf folgenden Bremsvorgang nicht mehr ausgelöst werden kann. Die Bremse ist fest und kann erst durch Abtauen der Entlüftungsöffnung5 oder durch Demontage der Verrohrung wieder gelöst werden. - Um dies zu verhindern, ist erfindungsgemäß das Gleitschutzventil
2 mit einem Rückschlagventil1 überbrückt. Dies geschieht in1 , indem in der Leitung von der Bremsvorsteuerung7 vor dem Gleitschutzventil2 sowie in einer Leitung zwischen Gleitschutzventil2 und Bremszylinder6 jeweils eine Abzweigung angebracht ist und die beiden Abzweigungen zu dem Rückschlagventil1 führen. - Die Durchlassrichtung des Rückschlagventils weist vom Bremszylinder
6 zur Bremsvorsteuerung. Dies bewirkt bei vereister Entlüftungsöffnung5 , dass trotz des verschlossenen Magnetventils3 die Entlüftung des Bremszylinders sichergestellt wird. Ist der Bremszylinder entlüftet, wird weiterhin auch die im Gleitschutzventil eingesperrte Luft über das Rückschlagventil zur Bremsvorsteuerung entlüftet und das Gleitschutzventil kehrt in den Grundzustand zurück. - Ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist in
2 dargestellt, bei dem das Rückschlagventil in einem Zwischenflansch8 zwischen einem Ventilträger9 und dem Gleitschutzventil2 angebracht ist. Die Wirkungsweise des Rückschlagventils entspricht hierbei der Wirkungsweise des Rückschlagventils des ersten Ausführungsbeispiels. -
- 1
- Rückschlagventil
- 2
- Gleitschutzventil
- 3
- Magnetventil 1
- 4
- Magnetventil 2
- 5
- Entlüftungsöffnung
- 6
- Bremszylinder
- 61
- Bremskolben
- 7
- Leitung von Bremsvorsteuerung
- 5
- Zwischenflansch mit Rückschlagventil
- 9
- Magnetventilträger
Claims (1)
- Gleitschutzventil für eine Bremse eines Fahrzeuges, mit dem ein Gleiten eines gebremsten Rades oder Radsatzes vermieden wird, indem bei bereits geringer Gleitbewegung des Rades oder Radsatzes auf der Fahrbahn ein Entlüften des Bremszylinders und damit ein Lösen der Bremse erfolgt, wobei das Gleitschutzventil (
2 ) mit einem Rückschlagventil (1 ) verbunden ist und – eine Luftleitung des Rückschlagventils (1 ) mit einer separaten Verrohrung parallel zur Luftleitung des Gleitschutzventils (2 ) geschaltet ist, – dass die Durchlassrichtung des Rückschlagventils (1 ) vom Bremszylinder (6 ) zu einer Bremsvorsteuerung ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (1 ) in einem Zwischenflansch (8 ) zwischen einem Ventilträger (9 ) und dem Gleitschutzventil (2 ) angebracht ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2003113674 DE10313674B4 (de) | 2003-03-26 | 2003-03-26 | Gleitschutzventil mit Rückschlagventil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2003113674 DE10313674B4 (de) | 2003-03-26 | 2003-03-26 | Gleitschutzventil mit Rückschlagventil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10313674A1 DE10313674A1 (de) | 2005-03-31 |
DE10313674B4 true DE10313674B4 (de) | 2007-02-08 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2003113674 Expired - Fee Related DE10313674B4 (de) | 2003-03-26 | 2003-03-26 | Gleitschutzventil mit Rückschlagventil |
Country Status (1)
Country | Link |
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- 2003-03-26 DE DE2003113674 patent/DE10313674B4/de not_active Expired - Fee Related
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