DE10311354A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung der chromatischen Dispersion eines optischen Systems - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung der chromatischen Dispersion eines optischen Systems Download PDF

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    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04BTRANSMISSION
    • H04B10/00Transmission systems employing electromagnetic waves other than radio-waves, e.g. infrared, visible or ultraviolet light, or employing corpuscular radiation, e.g. quantum communication
    • H04B10/07Arrangements for monitoring or testing transmission systems; Arrangements for fault measurement of transmission systems

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung der chromatischen Dispersion eines optischen Systems (DUT), umfassend: DOLLAR A - eine Sendeeinrichtung (LD) zur Erzeugung eines Ausgangssignals mit Trägerfrequenz omega¶C¶; DOLLAR A - eine Modulatoreinrichtung (10, 12, 16, MZ), welche zur Einseitenbandmodulation des Ausgangssignals mit Modulationsfrequenz omega¶M¶ mit wahlweise dem oberen (USB) oder dem unteren Seitenband (LSB) ausgelegt ist; DOLLAR A - eine phasenempfindliche Detektoreinrichtung (18, 14), welche zur Detektion einer Phase PHI·(+-)·¶DET¶ einer mit omega¶M¶ modulierten Signalkomponente des einseitenbandmodulierten Ausgangssignals nach dessen Transmission durch das optische System (DUT) ausgelegt ist; DOLLAR A - eine Auswerteeinrichtung, welche zu einer Berechnung der chromatischen Dispersion D(omega¶C¶) des optischen Systems (DUT) gemäß D(omega¶C¶) = (PHI·(+)·¶DET¶ - PHI·(-)·¶DET¶)/omega·2·¶M¶ ausgelegt ist, wobei PHI·(+)·¶DET¶ - PHI·(-)·¶DET¶ = DELTAPHI¶DET¶ den Phasenunterschied zwischen der Phase PHI·(+)·¶DET¶ bei Einseitenbandmodulation mit dem oberen Seitenband (USB) und der Phase PHI·(-)·¶DET¶ bei Einseitenbandmodulation mit dem unteren Seitenband (LSB) bezeichnet. Ferner betrifft die Erfindung ein entsprechendes Verfahren.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung der chromatischen Dispersion eines optischen Systems sowie ein entsprechendes Verfahren.
  • Die Bandbreiteanforderungen in Telekommunikationsnetzwerken sind in den letzten Jahren ständig angestiegen. Zum Einsatz kommen heutzutage oft Netzwerke mit sogenanntem "Wavelength Division Multiplexing (WDM)". Bei dem WDM-Verfahren werden die zu übermittelnden Informationen in eng benachbarten Wellenlängenkanälen durch intensitätsmodulierte Lichtsignale schmalbandiger Lasersysteme mittels Lichtwellenleiter übertragen. Am Empfängerende werden die unterschiedlichen Wellenlängen unter Verwendung von Filtern geringer Bandbreite getrennt und die einzelnen Wellenlängenkanäle detektiert.
  • Die Informationübertragungskapazität eines derartigen optischen WDM-Netzwerks wird unter anderem von der Dispersion des optischen Systems begrenzt. Dispersionseffekte führen zu einer Zeitverbreiterung eines Signals während dessen Transmission durch das optische System. Am empfängerseitigen Ende des optischen Systems ist somit lediglich ein verzerrtes Signal detektierbar, wodurch die erzielbare Datenübertragungsrate des optischen Systems dispersionsbegrenzt ist.
  • Somit besteht, insbesondere für komplexe optische Systeme, ein wachsender Bedarf an Vorrichtungen und Verfahren zur Bestimmung der Dispersion derartiger optischer Systeme. Die Gesamtdispersion des optischen Systems setzt sich im wesentlichen aus seiner Modendispersion (Variation der Ausbreitungsgeschwindigkeiten unterschiedlicher Moden in einem Übertragungssystem), der Polarisationsmodendispersion (Dispersion aufgrund einer Anisotropie des Brechungsindexes entlang orthogonaler Richtungen) sowie der sogenannten chromatischen Dispersion zusammen.
  • Im allgemeinen wird unter der chromatischen Dispersion die erste Ableitung der Gruppenlaufzeit τG nach der Wellenlänge λ
    Figure 00020001
    bzw. nach der Kreisfrequenz ω des Trägersignals
    Figure 00020002
    verstanden. Die Gruppenlaufzeit τG ist hierbei gegeben durch
    Figure 00020003
    d.h. die negative Ableitung der Phase (in Radien) bezüglich der Kreisfrequenz eines Trägersignals mit Feldanteilen der Form Ex = E0cos(ωt – k0z + φcont).
  • Die chromatische Dispersion entsteht zum einen durch die sogenannte Materialdispersion, welche durch eine Frequenzabhängigkeit des Brechungsindexes n des Materials des Übertragungssystems bzw. des Wellenleiters hervorgerufen wird.
  • Optische Signale unterschiedlicher Frequenz weisen somit bei einer nicht verschwindenden Materialdispersion unterschiedliche Gruppengeschwindigkeiten auf. Zum anderen umfaßt die chromatische Dispersion eines optischen Systems, insbesondere eines Lichtwellenleiterübertragungssystems, die sogenannte Wellenleiterdispersion, welche von der inneren Geometrie des Wellenleiters herrührt. Handelt es sich bei dem optischen System beispielsweise um einen Lichtwellenleiter, d.h. um eine Glasfaserübertragungsstrecke, so kann die Wellenleiterdispersion vereinfacht wie folgt verstanden werden: Während ein Großteil der Intensität eines optischen Signals im Wellenleiterkern geführt wird, wird auch ein Teil des optischen Signals außerhalb des Wellenleiterkerns und somit in einem Material mit unterschiedlichem Brechungsindex übertragen. Der Intensitätsanteil zwischen dem im Wellenleiterkern und außerhalb des Wellenleiterkerns übertragenenen Signal ist jedoch im allgemeinen frequenzabhängig, so daß für unterschiedliche Frequenzen unterschiedliche "effektive" Brechungsindizes bzw. unterschiedliche Gruppengeschwindigkeiten anzusetzen sind. Die Wellenleiterdispersion entsteht auch bei optischen Systemen, welche keine Materialdispersion aufweisen.
  • Zur Charakterisierung optischer Systeme und zur Kompensation der genannten, Bandbreite-begrenzenden Faktoren muß die Dispersion des optischen Systems bestimmt werden. Insbesondere werden Vorrichtungen und Verfahren zur Bestimmung der chromatischen Dispersion optischer Systeme benötigt.
  • Derartige Vorrichtungen bzw. Verfahren sind bekannt. Üblicherweise werden gegenwärtig drei unterschiedliche Verfahren zur Bestimmung der chromatischen Dispersion optischer Systeme eingesetzt, welche als Phasenverschiebungsmethode, RF-Methode und als "Group Effective Index" Methode bekannt sind.
  • Bei der Phasenverschiebungsmethode wird die Gruppenlaufzeit τG als Funktion der Trägerfrequenz ωC bzw. -wellenlänge λC gemessen und die chromatische Dispersion durch Differenzieren des Meßsignals gewonnen. Ein derartiges Differenzieren von gemessenen Gruppenlaufzeiten ist jedoch aufgrund des Rauschens des Meßsignals oftmals unvorteilhaft und führt zu unbefriedigenden Ergebnissen. Ferner weist die Phasenverschiebungsmethode den Nachteil auf, daß eine abstimmbare Sendequelle, zumeist ein abstimmbarer Laser, vorhanden sein muß, um die Gruppengeschwindigkeit τG frequenzabhängig zu messen. Bei der ebenfalls bekannten RF-Methode wird die chromatische Dispersion direkt gemessen. Jedoch ist dieses Verfahren lediglich zu einer Messung von vergleichsweise großen chromatischen Dispersionen geeignet, wie sie beispielsweise durch eine Verzögerungsstrecke von über 50 km einer Standard Single Mode Fiber (SSMF) verursacht werden.
  • Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Bestimmung der chromatischen Dispersion eines optischen Systems anzugeben, mit welcher in einfacher Weise die chromatische Dispersion optischer Systeme, insbesondere optischer Systeme geringer Dispersion (beispielsweise bei kurzen Fasern oder optischen Filtern), bestimmbar ist.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie ein Verfahren mit den in Anspruch 9 angegebenen Merkmalen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Gemäß der Erfindung umfaßt eine Vorrichtung zur Bestimmung der chromatischen Dispersion eines optischen Systems:
    • – eine Sendeeinrichtung zur Erzeugung eines Ausgangssignals mit Trägerfrequenz ωC;
    • – eine Modulatoreinrichtung, welche zur Einseitenbandmodulation des Ausgangssignals mit Modulationsfrequenz ωM mit wahlweise dem oberen (USB) oder dem unteren Seitenband (LSB) ausgelegt ist;
    • – eine phasenempfindliche Detektoreinrichtung, welche zur Detektion einer Phase Φ () / DET einer mit ωM modulierten Signalkomponente des einseitenbandmodulierten Ausgangssignals nach dessen Transmission durch das optische System ausgelegt ist;
    • – eine Auswerteeinrichtung, welche zu einer Berechnung der chromatischen Dispersion D(ωC) des optischen Systems gemäß D(ωC)=(Φ (+) / DET – Φ () / DET)/ω 2 / M ausgelegt ist, wobei Φ (+) / DET – Φ () / DET = ΔΦDET den Phasenunterschied zwischen der Phase Φ (+) / DET bei Einseitenbandmodulation mit dem oberen Seitenband (USB) und der Phase Φ () / DET bei Einseitenbandmodulation mit dem unteren Seitenband (LSB) bezeichnet.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bestimmung der chromatischen Dispersion nutzt eine Einseitenbandmodulationstechnik mit Messung der Phasen des mit ωM-modulierten Signalanteils des einseitenbandmodulierten Ausgangssignals zur Bestimmung der chromatischen Dispersion. Die Modulatoreinrichtung ist zu diesem Zweck zu einer Einseitenbandmodulation des Ausgangssignals der Sendeeinrichtung ausgelegt, wobei zwischen dem oberen Seitenband ("Upper Sideband" USB) und dem unteren Seitenband ("Lower Sideband" LSB) gewählt werden kann. Bei einer Einseitenbandmodulation mit dem oberen Seitenband (USB) wird beispielsweise nur ein Seitenband mit Kreisfrequenz ωC + ωM (und gegebenenfalls höhere harmonische) neben dem Träger erzeugt, nicht jedoch ein Seitenband mit der Frequenz ωC + ωM.
  • Das derart einseitenbandmodulierte Ausgangssignal ist aus einem Ausgang der Modulatoreinrichtung ausgebbar. Der Ausgang der Modulatoreinrichtung ist mit dem Eingang des optischen Systems, d.h. dem "Device Under Test" (DUT) verbindbar. Bei dem optischen System bzw. der optischen Anordnung kann es sich beispielsweise um einen optischen Pfad bzw. einen für Photonen transparenten optischen Signalweg handeln. Insbesondere kann das optische System eine optische Verbindung in einem optischen Netzwerk umfassen. Das optische System kann auch eine Glasfaser- bzw. Wellenleiterstrecke mit ggfs. zwischengeschalteten optischen Komponenten umfassen. Das einseitenbandmodulierte Ausgangssignal durchläuft das optische System bzw. tritt mit diesem in Wechselwirkung. Der Ausgang des optischen Systems ist mit einem Eingang der phasenempfindlichen Detektoreinrichtung verbindbar. Die phasenempfindliche Detektoreinrichtung detektiert die Phase Φ () / DET der mit ωM-modulierten Signalkomponente des einseitenbandmodulierten Ausgangssignals nachdem dieses das optiche System durchlaufen hat. Das "+"-Zeichen des Ausdrucks Φ () / DET steht für die Modulation mit dem oberen Seitenband (USB) und das "–"-Zeichen für eine Modulation mit dem unteren Seitenband (LSB). Die von der phasenempfindlichen Detektoreinrichtung gemessene Phase Φ () / DET eines durch das optische System gesandten, sinusförmigen HF-Signals ist gegeben durch
    Figure 00060001
    wobei bezeichnet ωM die Modulationskreisfrequenz der Einseitenbandmodulation, ωC die Kreisfrequenz der optischen Trägerwelle, τGC) die Gruppenlaufzeit des betrachteten optischen Systems (DUT) bei der Trägerkreisfrequenz ωC und
    Figure 00060002
    seine auf die Kreisfrequenz bezogene chromatische Dispersion ist (vgl. Formel 2 aus der Beschreibungseinleitung).
  • Gleichung (4) stellt eine Reihenentwicklung des Ausdrucks Φ () / DET nach der Modulationsfrequenz ωM dar, wobei Terme mit höherer als quadratischer Ordnung vernachlässigt wurden. Dies ist in der Realität stets gut erfüllt. Zu beachten ist, daß bei Einseitenbandmodulation mit dem oberen Seitenband (USB) der quadratische Term mit einem "+"-Zeichen und bei Einseitenbandmodulation mit dem unteren Seitenband (LSB) mit einem "–"-Zeichen eingeht. Φ0 ist ein unbekannter, jedoch fester Phasenoffset des von der phasenempfindlichen Detektoreinrichtung detektierten Signals in Bezug zur Sendeeinrichtung.
  • Durch Differenzbildung der gemessenen Phasen bei USB-Betrieb (Φ (+) / DET) und LSB-Betrieb (Φ () / DET) ergibt sich ΔΦDET = Φ(+)DET – Φ()DET = ω2M D(ωC). (5)
  • Die chromatische Dispersion D(ωC) bezogen auf die Kreisfrequenz ist somit die Phasendifferenz ΔΦDET zwischen der detektierten Phase bei USB-Betrieb und der Phase bei LSB-Betrieb geteilt durch das Quadrat der Modulationsfrequenz ωM. Wird die Phasendifferenz ΔΦDET bei der Trägerfrequenz ωC gemessen, kann die chromatische Dispersion D(ωC) durch einfache Division mit dem Quadrat der Modulationsfrequenz ωM bestimmt werden.
  • Somit ist zur Bestimmung der chromatischen Dispersion D(ωC) des optischen Systems keine wellenlängenabstimmbare Sendeeinrichtung, insbesondere kein abstimmbarer Laser, erforderlich, so daß die Vorrichtung apparativ erheblich einfacher als vergleichbare Vorrichtungen gemäß der bekannten Phasenverschiebungsmethode aufgebaut werden können. Ferner gestattet die erfindungsgemäße Vorrichtung hohe Dispersionsauflösungen, wie sie ansonsten nur bei der aufwendigen Phasenverschiebungsmethode erzielbar waren. Bei einer genügend großen Meßgenauigkeit und Datenablage kann auch die erste Ableitung der Dispersion nach der Kreisfrequenz, die sogenannte "dispersion slope" bestimmt werden.
  • Vorzugsweise ist die Modulatoreinrichtung zu einer Einseitenbandmodulation des Ausgangssignals mit einer Vielzahl unterschiedlicher Modulationsfrequenzen ω (i) / M, i = 1, ..., N, ausgelegt. Die Modulatoreinrichtung kann beispielsweise das Ausgangssignal der Sendeeinrichtung zunächst mit einer Modulationsfrequenz ω (1) / M einseitenbandmodulieren, um die Phasen Φ ()(1) / DET bei der Modulationsfrequenz ω (1) / M detektieren zu können. Anschließend kann eine Einseitenbandmodulation bei einer Modulationsfrequenz ω (2) / M usw. bis ω (N) / M erfolgen. Die Frequenzen ω (i) / M, i = 1, ..., N, werden bevorzugt in Form einer Frequenzrampe gewählt, welche durchgefahren ("gesweept") werden kann. Typische Modulationsfrequenzen ω (i) / M liegen für ein 40Gbit Übertragungssystem zwischen 0 und 30 GHz. Handelt es sich bei dem optischen System um eine Faserübertragungsstrecke, wird ωC vorzugsweise nahe dem Transmissionsminimum der Faser gewählt.
  • Vorzugsweise ist die phasenempfindliche Detektoreinrichtung zur Detektion der Phasen Φ ()(i) / DET, i = 1, ..., N, welche den jeweiligen Modulationsfrequenzen ω (i) / M zugeordnet sind, ausgelegt. Vorzugsweise ist die Auswerteeinrichtung zu einer Berechnung der chromatischen Dispersion D(ωC) unter Berücksichtigung der Phasen Φ ()(i) / DET, i = 1, ..., N, ausgelegt. Statt die chromatische Dispersion nur bei einer einzigen Modulationsfrequenz ωM zu bestimmten, ermöglicht diese Ausgestaltung die Bestimmung der Dispersion unter Berücksichtigung von Phasen Φ ()(i) / DET bei voneinander verschiedenen Modulationsfrequenzen ω (i) / M. Die Auswerteeinrichtung kann beispielsweise ausgelegt sein, für jede Modulationsfrequenz ω (i) / M zunächst die chromatische Dispersion zu berechnen und das Endergebnis durch geeignete Mittelwertbildung zu bestimmen.
  • Vorzugsweise weist die Modulatoreinrichtung zumindest einen Steuersignaleingang für ein elektrisches Modulatorsteuersignal auf und ist derart ausgelegt, daß abhängig von dem Modulatorsteuersignal eine Einseitenbandmodulation des Ausgangssignals mit dem oberen oder den unteren Seitenband erfolgt. Eine derartige Modulatoreinrichtung ermöglicht es, die Modulation mit dem oberen bzw. dem unteren Seitenband abhängig von einem einfachen elektrischen Modulatorsteuersignal auszuwählen, so daß die Vorrichtung in einfacher Weise für einen automatisierten Meßbetrieb ausgelegt ist.
  • Die Sendeeinrichtung umfaßt vorzugsweise einen Laser, welcher nicht notwendigerweise durchstimmbar sein muß. Das optische System umfaßt beispielsweise eine Faserübertragungsstrecke, d.h. ein Glasfaser- bzw. Lichtwellenleitersystem. Das optische System kann neben einer Faserübertragungsstrecke noch andere Netzwerkkomponenten, wie beispielsweise Umsetzer, Filter, Verstärker und dergleichen enthalten.
  • Die Modulatoreinrichtung weist vorzugsweise ein elektrisch modulierbares Bauelement, beispielsweise ein elektrooptisches Bauelement, auf. Bevorzugt handelt es sich bei der Modulatoreinrichtung um einen Mach-Zehnder Modulator. Besonders bevorzugt wird ein sogenannter Dual-Drive Mach-Zehnder Modulator, welcher über zwei Steuersignaleingänge für elektrische Modulatorsteuersignale für die beiden Zweige des Mach-Zehnder Modulators verfügt.
  • Gemäß der Erfindung umfaßt ein Verfahren zur Bestimmung der chromatischen Dispersion eines optischen Systems, vorzugweise unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die Schritte:
    • – Erzeugen eines Ausgangssignals mit Trägerfrequenz ωC mittels einer Sendeeinrichtung;
    • – Einseitenbandmodulieren des Ausgangssignals mit einer Modulatoreinrichtung, wobei die Einseitenbandmodulation mit Modulationsfrequenz ωM wahlweise mit dem oberen (USB) oder dem unteren (LSB) Seitenband erfolgt;
    • – Detektieren einer Phase Φ () / DET einer mit ωM modulierten Signalkomponente des einseitenbandmodulierten Ausgangssignals nach dessen Transmission durch das optische System mittels einer phasenempfindlichen Detektoreinrichtung;
    • – Berechnen der chromatischen Dispersion D(ωC) des optischen Systems mittels einer Auswerteeinrichtung gemäß D(ωC) = (Φ () / DET – Φ () / DET)/ω 2 / M, wobei Φ () / DET – Φ () / DET = ΔΦDET den Phasenunterschied zwischen der Phase Φ () / DET bei Einseitenbandmodulation mit dem oberen Seitenband (USB) und der Phase Φ () / DET bei Einseitenbandmodulation mit dem unteren Seitenband (LSB) bezeichnet.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren gelten die zuvor getroffenen Feststellungen und Erläuterungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung gleichermaßen.
  • Vorzugsweise erfolgt die Einseitenbandmodulation des Ausgangssignals bei einer Vielzahl unterschiedlicher Modulationsfrequenzen ω (i) / M, i = 1, ..., N, erfolgt . Vorzugsweise beinhaltet der Schritt des Detektierens der Phase Φ () / DET das Detektieren von Phasen Φ () / DET, i = 1, ..., N, welche den jeweiligen Modulationsfrequenzen ω (i) / M zugeordnet sind.
  • Zu beachten ist, daß es nicht zwingend erforderlich ist, bei einer Modulationsfrequenz ω (i) / M jeweils beide Phasen Φ (+)(i) / DET und Φ ()(i) / DET bei Modulation mit dem oberen und dem unteren Seitenband zu detektieren. Vielmehr können die Phasen Φ (+)(i) / DET bei anderen Modulationsfrequenzen ω (i) / M detektiert werden als die Phasen Φ ()(i) / DET bei Modulation mit dem unteren Seitenband. In diesem Fall wird der Phasenunterschied ΔΦDET bei einer Frequenz ωM vorzugsweise aus der Einhüllenden -bzw. Enveloppenfunktion oder aus Funktionsfits der Phasenwerte Φ () / DET bei oberer und unterer Seitenwandmodulation gewonnen.
  • Vorzugsweise erfolgt die Berechnung der chromatischen Dispersion D(ωC) unter Berücksichtigung der Phasen Φ ()(i) / DET, i = 1, ..., N. Die Bestimmung der chromatischen Dispersion D(ωC) bei einer Vielzahl unterschiedlicher Modulationsfrequenzen ω (i) / M bewirkt eine höhere Meß- bzw. Bestimmungsgenauigkeit.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren folgende Schritte in dieser Reihenfolge
    • – Einseitenbandmodulieren des Ausgangssignals mit einem ersten Seitenband ausgewählt aus dem oberen (USB) oder dem unteren Seitenband (LSB), wobei das Einseitenbandmodulieren sequentiell mit N unterschiedlichen Modulationsfrequenzen ω (i) / M, i = 1, ..., N, durchgeführt und die entsprechende Phasen Φ ()(i) / DET bzw. Φ ()(i) / DET für jede Modulationsfrequenz ω (i) / M detektiert wird;
    • – Einseitenbandmodulieren des Ausgangssignals mit einem zweite Seitenband, welches von dem ersten Seitenband verschieden ist, wobei das Einseitenbandmodulieren sequentiell mit N unterschiedlichen Modulationsfrequenezen ω (i) / M, i = 1, ..., N, durchgeführt und die entsprechende Phase Φ ()(i) / DET bzw. Φ (+)(i) / DET für jede Modulationsfrequenz ω (i) / M detektiert wird; und
    • – Berechnen der chromatischen Dispersion D(ωC) unter Berücksichtigung der Phasen. Φ (+)(i) / DET und Φ ()(i) / DET.
  • Bei dieser bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst die Modulatoreinrichtung zur Modulation eines ersten Seitenbandes (des oberen oder des unteren Seitenbandes) eingestellt und nachfolgend die dieser Seitenbandmodulation zugeordneten Phasen Φ (+)(i) / DET bzw. Φ ()(i) / DET für jede der Modulationsfrequenzen ω (i) / M detektiert. Vorzugsweise durchläuft zur Bestimmung der Phasen für die Modulation mit dem ersten Seitenband die Modulationsfrequenz ω (i) / M einen Wertebereich von N unterschiedlichen Modulationsfrequenzen, welche insbesondere ansteigend oder abfallend sein können ("Frequenzsweep"). Nachfolgend wird die Modulatoreinrichtung umgestellt zur Modulation mit dem anderen Seitenband. Zu jeder Modulationsfrequenz ω (i) / M werden sequentiell bzw. hintereinander die zugeordneten Phasen Φ (+)(i) / DET bzw. Φ ()(i) / DET detektiert und anschließend die chromatische Dispersion unter Berücksichtigung der detektierten Werte bestimmt.
  • Gemäß einer alternativen Ausführungsform erfolgt das Einseitenbandmodulieren des Ausgangssignals sequentiell mit zumindest N unterschiedlichen Modulationsfrequenzen ω (i) / M, i = 1, ..., N, wobei für jede der Modulationsfrequenzen ω (i) / M die Phase Φ (+)(i) / DET bzw. Φ ()(i) / DET bei Einseitenbandmodulation einem ersten Seitenband ausgewählt aus dem oberen (USB) oder dem unteren Seitenband (LSB) und anschließend die Phase Φ ()(i) / DET bzw. Φ (+)(i) / DET bei Einseitenbandmodulation mit dem zweiten Seitenband (LSB), welches von dem ersten Seitenband verschieden ist, detektiert wird.
  • Bei dieser alternativen Ausführungsform erfolgt eine Umschaltung zwischen USB- und LSB-Betrieb für jede gewählte Modulationsfrequenz ω (i) / M. Mit anderen Worten wird zunächst eine Einseitenbandmodulation mit einem ersten Seitenband bei Modulationsfrequenz ω (i) / M durchgeführt und die entsprechende Phase (z.B. Φ (+)(i) / DET) gemessen. Nachfolgend wird bei der gleichen Modulationsfrequenz ω (i) / M eine Modulation mit dem anderen Seitenband durchgeführt, und die zugeordnete Phase Φ ()(i) / DET gemessen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß Zeitschwankungen der Phasen, welche zwischen der Bestimmung der Phase Φ (+)(i) / DET und der Phase Φ ()(i) / DET auftreten können aufgrund der unmittelbar hintereinander erfolgenden Messungen weitestgehend vermieden werden.
  • Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf begleitende Zeichnungen bevorzugter Ausführungsformen beispielhaft beschrieben. Es zeigt:
  • 1 Ein Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
  • 2 einen Graph, welcher schematisch die gemessene Phase ΦDET als Funktion der Modulationsfrequenz ωM gemeinsam mit den Enveloppen für die Phase im USB- Betrieb und die Phase im LSB-Betrieb.
  • In 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form eines schematischen Blockschaltbilds dargestellt. Eine Sendeeinrichtung LD, bei welcher es sich vorzugsweise um einen Laser handelt, erzeugt ein Ausgangssignal mit Trägerfrequenz ωC. Der optische Signalweg ist in 1 durch dicke Verbindungslinien dargestellt, während elektrische Signalwege durch dünnere Verbindungslinien veranschaulicht sind. Das Ausgangssignal der Sendeeinrichtung LD trifft auf einen Modulator MZ, bei welchem es sich beispielsweise um einen sogenannten Dual-Drive Mach-Zehnder Modulator handelt. Der Modulator MZ weist zwei Steuersignaleingänge (+) und (–) für elektrische Modulatorsteuersignale auf. In bekannter Weise wird in dem Mach-Zehnder Modulator MZ das optische Ausgangssignal in zwei Signalwege aufgespalten, welche elektrooptische Modulationselemente (+) bzw. (–) durchlaufen. Durch den elektrooptischen Effekt wird abhängig von an die Modulationselemente (+) und (–) angelegten Modulatorsteuersignalen (i.a. HF-Signale mit Gleichspannungsanteil) die Phase der optischen Teilsignalen beeinflußt.
  • Der Modulator MZ ist Teil einer Modulatoreinrichtung, welche ferner einen HF-Koppler bzw. Hybridkoppler 10 sowie eine vorzugsweise programmierbare Spannungsquelle 12 aufweist. Der Hybridkoppler 10, ist mit der dem Ausgang OUT eines Netzwerkanalysators 14 verbunden, um ein sinusförmiges Modulationssignal mit Modulationskreisfrequenz ωM zu erhalten. Ein Teil des Modulationssignals läuft in den Referenzeingang REF des Netzwerkanalysators 14 zurück. Der HF-Koppler 10 teilt das eingehende, sinusförmige Modulationssignal mit Modulationsfrequenz ωM in zwei Teilsignale auf, welche zueinander eine Phasenverschiebung von 90° bzw. π/2 aufweisen. Ein Feinabgleich der Phase kann durch den Einbau eines optionalen Phasentrimmers erfolgen. Die Phase dieser Teilsignale ist in 1 durch φ (+) / M für den linken Signalarm sowie durch φ () (–) / M für den rechten Signalarm dargestellt, wobei φ (+) / M – φ () (–) / M = π/2 gilt. Bei der Spannungsquelle 12 handelt es sich bevorzugt um eine Gleichspannungsquelle mit zwei getrennt ansteuerbaren Spannungsausgängen, welche über T-förmige Koppelglieder 16 mit den beiden Signalarmen des HF-Kopplers 10 verbunden sind und eine Gleichspannungbeaufschlagung des HF-Signals bewirken können.
  • Das optische Ausgangssignal der Sendeeinrichtung LD, welches eine Trägerfrequenz ωC der Größenordnung 200 THz aufweist, wird in dem Modulator MZ in zwei optische Teilstrahlen bei der ersten Y-förmigen Verzweigung aufgespalten. Die elektrooptischen Modulationselemente (+) und (–), welche in 1 durch zwei Rechtecke im aufgespaltenen Signalweg dargestellt sind, bewirken eine zeitabhängige Phasenmodulation des in den beiden Modulatorarmen des Modulators MZ propagierenden Trägersignals. Auf die elektrooptischen Modulatorelemente wirken Gleichspannungen, welche von der Gleichspannungsquelle 12 erzeugt sind, gemeinsam mit einem HF-Anteil mit Modulationsfrequenz ωM. Die Phasenmodulation in den beiden Modulatorarmen des Modulators MZ bewirkt aufgrund der Interferenz der beiden Teilsignale eine Amplitudenmodulation des aus dem Modulator MZ ausgegebenen Lichtsignals.
  • In 1 sind mit ϕ (+) / B und ϕ () (–) / B die durch die Spannungsquelle 12 verursachten, statischen Phasenverschiebungen der optischen Teilsignals aufgrund der Modulatorelemente (+) und (–) des Mach-Zehnder Modulators MZ angedeutet. Eine derartig aufgebaute Modulatoreinrichtung ist zu einer Einseitenbandmodulation mit wählbarem Seitenband ausgelegt, wie die folgende Betrachtung zeigt.
  • Mit φ (+) / M und φ () / M (–) seien die beiden aus dem Modulationssignal mit Modulationsfrequenz ωM des Netzwerkanalysators 14 abgeleiteten Teilsignale bezeichnet. Die Phasendifferenz der Teilsignale ist ΔφM = φ(+)M – φ()M (–). (6)
  • Seien weiterhin ϕ (+) / B und ϕ () (–) / B die durch die Gleichspannungsquelle eingeprägten, statischen Phasenverschiebungen der optischen Teilsignale aufgrund der Modulationselemente (+) und (–) des Mach-Zehnder Modulators MZ, dann ist ΔϕB = ϕ(+) B – ϕ() (–) B (7)die erzeugte Phasenverschiebung des Modulators MZ ohne einwirkendes HF-Signal. Eine Analyse der Anordnung zeigt, daß Einseitenbandbetrieb für ΔφM + ΔϕB = mπ ΔφM – ΔϕB = (m ± (2k + 1))π (8)mit k, m = ..., –1,0,1,... erzielt wird. Wird durch Einsetzen eines geeigneten HF-Kopplers 10 φ (+) / M = π/2 und φ () / M (–) = 0 gewählt, so erhält man durch Wahl der Torspannungen der Gleichspannungsquelle 12 bei der Phasenverschiebung ΔϕB = (4m + 3)π/2 (9)das obere Seitenband (USB-Modulation) und durch ΔϕB = (4m + 1)π/2 (10)das untere Seitenband (LSB-Modulation)
  • Wenn – wie oben dargestellt – die Phasenbeziehungen der HF-Teilsignale (Gleichung (8)) sowie der Phasenverschiebungen aufgrund der Gleichspannungen (Gleichungen (9) und (10)) geeignet gewählt werden, ist das vom Modulator MZ ausgegebene Signal ein einseitenbandmoduliertes Signal mit Trägerfrequenz ωC und einem davon um die Frequenz ωM beabstandeten Seitenband. Das optische Ausgangssignal des Modulators MZ wird in einen Eingang des zu untersuchenden optischen Systems DUT (Device Under Test) eingespeist und durchläuft dieses zumindest einmal.
  • Das transmittierte Signal wird mittels einer phasenempfindlichen Detektoreinrichtung, welche aus einem Detektor 18 und dem Netzwerkanalysator 14 besteht, phasenempfindlich detektiert. Statt eines Netzanalysators 14 kann auch ein Vektorvoltmeter mit zusätzlichem Funktionsgenerator verwendet werden. Wie eingangs beschrieben wurde detektiert die phasenempfindliche Detektoreinrichtung die Phase Φ () / DET (±) des ωM-modulierten Signalanteils des durch das optische System DUT gesandten optischen Signals (vgl. Gleichung 4). Gemäß Gleichung (5) kann aus dieser Phaseninformation unmittelbar die chromatische Dispersion berechnet werden.
  • Die praktische Durchführung der Bestimmung der chromatischen Dispersion des optischen Systems DUT kann in verschiedenen Weisen erfolgen. Zu einem ist ein "direkter Ansatz" auf Basis des Netzwerkanalysators 14 möglich. Hierzu wird zunächst – wie bereits beschrieben – der Phasenunterschied der beiden HF-Teilsignale vorzugsweise durch einen (kommerziell) verfügbaren Hybridkoppler auf ΔφM = φ (+) / M – φ () / M (–) = π/2 festgesetzt. Ein Phasenfeinabgleich kann durch einen optionalen Phasentrimmer erfolgen. Nachfolgend werden die DC-Vorspannungen mittels der Spannungsquelle 12 beispielsweise auf eine Einseitenbandmodulation mit dem oberen Seitenband (USB-Betrieb) gesetzt. Hierzu muß Gleichung (9) erfolgt sein. Nachfolgend wird für eine Reihe von Modulationsfrequenzen ωM die Phase Φ (+) / DET detektiert. Im Anschluß werden die DC-Vorspannungen der Gleichspannungsquelle 12 auf LSB-Betrieb eingestellt, wozu Gleichung (10) erfüllt sein muß. Für eine Reihe von Modulationsfrequenzen ωM wird die Phase Φ () / DET detektiert. Die Dispersion D(ωC) wird anschließend anhand Gleichung (5) berechnet, wozu eine (in 1 nicht dargestellte) Auswerteeinrichtung verwendet werden kann. Die Auswerteeinrichtung kann auch Teil eines entsprechenden Netzwerkanalysators 14 sein.
  • Vorzugsweise kommen zwei computersteuerbare DC-Spannungsquellen bzw. eine Spannungsquelle 12 mit zwei programmierbaren Spannungsausgängen zum Einsatz, um das Verfahren zu automatisieren. Ebenfalls möglich, aber weniger vorteilhaft, ist das Umschalten zwischen USB- und LSB-Betrieb durch Änderung der relativen Phasenlagen φ (+) / M bzw. φ () / M der beiden HF-Signale, welches beispielsweise durch Verwendung eines 2×2-Kopplers und Vorschalten eines 1×2-Mikrowellenschalters erfolgen kann.
  • Gemäß einer ebenfalls bevorzugten Betriebsvariante der beschriebenen Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die chromatische Dispersion D(ωC) des optischen Systems DUT mit einem ständigen Wechsel zwischen dem USB- und dem LSB-Betrieb durch eine Modulation der Gleichspannungsquelle 12 bestimmt. Zu diesem Zweck wird die Gleichspannungsquelle 12 durch einen Funktionsgenerator ersetzt. Wie zuvor erfolgt eine Einstellung der Phasenverschiebung ΔφM = φ (+) / M – φ () / M beispielsweise durch den Einsatz eines herkömmlichen geeigneten Hybridkopplers 10 und optionalen Phasentrimmer. Nachfolgend wird die Abstimmgeschwindigkeit für die Modulationskreisfrequenz ωM und die Abstimmgeschwindigkeit für die Modulation der Spannungsquelle 12 aufeinander angepaßt. Beide Abstimmgeschwindigkeiten müssen derart gewählt werden, daß während eines "sweeps" der Modulationsfrequenz ωM die LSB- und USB-Zustände hinreichend oft erreicht werden. Technisch sinnvoll aus heutiger Sicht scheint eine Frequenz im Bereich von 100 Hz für die Spannungsquelle 12 und eine entsprechende Frequenz von 1 Hz für das Durchfahren einer Frequenzrampe für ωM. Die Meßzeit beträgt in diesem Fall ca. 1 sec.
  • Für die Modulation der Gleichspannung wird vorzugsweise ein Rechteckgenerator verwendet, da hierbei die Extremwerte, d.h. der LSB- und der USB-Zustand, lange gehalten werden. Sinusgeneratoren sollten bei eventuell geringerer Modulationsfrequenz ωM jedoch ebenfalls geeignet sein. Die Phase ΦDET wird während des "sweeps" der Modulationsfrequenz ωM detektiert. Die gemessene Phase ΦDET oszilliert als Funktion der Modulationsfrequenz ωM zwischen den Extremwerten Φ (+) / DET und Φ () / DET, d.h. den Phasen bei USB- und LSB-Betrieb. Die Dispersion D(ωC) kann aus den Einhüllenden bzw. den Enveloppen der gemessenen Phase ΦDET gewonnen werden, wie schematisch in 2 dargestellt ist.
  • 10
    HF-Koppler bzw. Hybridkoppler
    12
    DC-Spannungsquelle mit zwei Ausgängen
    14
    Netzwerkanalysator bzw. Vektorvoltmeter
    16
    T-förmige DC-Koppelelemente
    18
    Detektor (Teil der phasenempfindlichen
    Detektoreinrichtung)
    IN
    Eingang des Netzwerkanalysators für das Detektorsignal des
    Detektors 18
    LD
    Sendeeinrichtung, insbesondere Laser
    MZ
    Modulator, insbesondere Mach-Zehnder Modulator
    OUT
    Ausgang des Netzwerkanalysators 14 für das
    Modulationssignal
    REF
    Referenzeingang des Netzwerkanalysators 14

Claims (14)

  1. Vorrichtung zur Bestimmung der chromatischen Dispersion eines optischen Systems (DUT), umfassend: – eine Sendeeinrichtung (LD) zur Erzeugung eines Ausgangssignals mit Trägerfrequenz ωC; – eine Modulatoreinrichtung (10, 12, 16, MZ), welche zur Einseitenbandmodulation des Ausgangssignals mit Modulationsfrequenz ωM mit wahlweise dem oberen (USB) oder dem unteren Seitenband (LSB) ausgelegt ist; – eine phasenempfindliche Detektoreinrichtung (18, 14), welche zur Detektion einer Phase Φ () / DET einer mit ωM modulierten Signalkomponente des einseitenbandmodulierten Ausgangssignals nach dessen Transmission durch das optische System (DUT) ausgelegt ist; – eine Auswerteeinrichtung, welche zu einer Berechnung der chromatischen Dispersion D(ωC) des optischen Systems (DUT) gemäß D(ωC) = (Φ (+) / DET – Φ () / DET)/ω 2 / M ausgelegt ist, wobei Φ (+) / DET – Φ () / DET = ΔΦDET den Phasenunterschied zwischen der Phase Φ (+) / DET bei Einseitenbandmodulation mit dem oberen Seitenband (USB) und der Phase Φ () / DET bei Einseitenbandmodulation mit dem unteren Seitenband (LSB) bezeichnet.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Modulatoreinrichtung (10, 12, 16, MZ) zu einer Einseitenbandmodulation des Ausgangssignals mit einer Vielzahl unterschiedlicher Modulationsfrequenzen ω (i) / M, i = 1, ..., N, ausgelegt ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei die phasenempfindliche Detektoreinrichtung (18, 14) zur Detektion der Phasen Φ ()(i) / DET, i = 1, ..., N, welche den jeweiligen Modulationsfrequenzen ω (i) / M zugeordnet sind, ausgelegt ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Auswerteeinrichtung zu einer Berechnung der chromatischen Dispersion D(ωC) unter Berücksichtigung der Phasen Φ ()(i) / DET, i = 1, ..., N, ausgelegt ist.
  5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Modulatoreinrichtung (10, 12, 16, MZ) zumindest einen Steuersignaleingang für ein elektrisches Modulatorsteuersignal aufweist und derart ausgelegt ist, daß abhängig von dem Modulatorsteuersignal eine Einseitenbandmodulation des Ausgangssignals mit dem oberen oder dem unteren Seitenband erfolgt.
  6. Vorrichtung nach einem der vorangegangen Ansprüche, wobei die Sendeeinrichtung (LD) einen Laser umfaßt.
  7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Modulatoreinrichtung (10, 12, 16, MZ) zumindest ein elektrisch modulierbares Bauelement (MZ, (+), (–)) umfaßt.
  8. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Modulatoreinrichtung einen Mach-Zehnder Modulator (MZ) umfaßt.
  9. Verfahren zur Bestimmung der chromatischen Dispersion eines optischen Systems mit den Schritten: – Erzeugen eines Ausgangssignals mit Trägerfrequenz ωC mittels einer Sendeeinrichtung (LD); – Einseitenbandmodulieren des Ausgangssignals mit einer Modulatoreinrichtung (10, 12, 16, MZ), wobei die Einseitenbandmodulation mit Modulationsfrequenz ωM wahlweise mit dem oberen (USB) oder dem unteren Seitenband (LSB) erfolgt; – Detektieren einer Phase Φ () / DET einer mit ωM modulierten Signalkomponente des einseitenbandmodulierten Ausgangssignals nach dessen Transmission durch das optische System mittels einer phasenempfindlichen Detektoreinrichtung (18, 14); – Berechnen der chromatischen Dispersion D(ωC) des optischen Systems mittels einer Auswerteeinrichtung gemäß D(ωC) = (Φ (+) / DET – Φ () / DET)/ω 2 / M, wobei Φ (+) / DET – Φ () / DET = ΔΦDET den Phasenunterschied zwischen der Phase Φ (+) / DET bei Einseitenbandmodulation mit dem oberen Seitenband (USB) und der Phase Φ () / DET bei Einseitenbandmodulation mit dem unteren Seitenband (LSB) bezeichnet.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Einseitenbandmodulation des Ausgangssignals bei einer Vielzahl unterschiedlicher Modulationsfrequenzen ω (i) / M, i = 1, ..., N, erfolgt.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei der Schritt des Detektierens der Phase Φ () / DET das Detektieren von Phasen Φ ()(i) / DET, i = 1, ..., N, beinhaltet, welche den jeweiligen Modulationsfrequenzen ω (i) / M zugeordnet sind.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Berechnen der chromatischen Dispersion D(ωC) unter Berücksichtigung der Phasen Φ ()(i) / DET, i = 1, ..., N, erfolgt.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12 mit folgenden Schritten in dieser Reihenfolge: – Einseitenbandmodulieren des Ausgangssignals mit einem ersten Seitenband ausgewählt aus dem oberen (USB) oder dem unteren Seitenband (LSB), wobei das Einseitenbandmodulieren sequentiell mit N unterschiedlichen Modulationsfrequenzen ω (i) / M, i = 1, ..., N, durchgeführt und die entsprechende Phase Φ (+)(i) / DET bzw. Φ ()(i) / DET für jede Modulationsfrequenz ω (i) / M detektiert wird; – Einseitenbandmodulieren des Ausgangssignals mit einem zweiten Seitenband, welches von dem ersten Seitenband verschieden ist, wobei das Einseitenbandmodulieren sequentiell mit N unterschiedlichen Modulationsfrequenezen ω (i) / M, i = 1, ..., N, durchgeführt und die entsprechende Phase Φ ()(i) / DET bzw. Φ (+)(i) / DET für jede Modulationsfrequenz ω (i) / M detektiert wird; und – Berechnen der chromatischen Dispersion D(ωC) unter Berücksichtigung der Phasen Φ (+)(i) / DET und Φ ()(i) / DET
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei das Einseitenbandmodulieren des Ausgangssignals sequentiell mit zumindest N unterschiedlichen Modulationsfrequenzen ω (i) / M, i = 1, ..., N erfolgt, wobei für jede der Modulationsfrequenzen ω (i) / M die Phase Φ (+)(i) / DET bzw. Φ ()(i) / DET bei Einseitenbandmodulation einem ersten Seitenband ausgewählt aus dem oberen (USB) oder dem unteren Seitenband (LSB) und anschließend die Phase Φ ()(i) / DET bzw. Φ (+)(i) / DET bei Einseitenbandmodulation mit dem zweiten Seitenband (LSB), welches von dem ersten Seitenband verschieden ist, detektiert wird.
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