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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und ein Computersystem zur An- und/oder Abmeldung von Produkten
und deren gefärbten
Einstellungen.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene
administrative Verfahren zur An- und Abmeldung von neuen Produkten
und deren Genehmigung bekannt. Hierbei durchläuft der entsprechende An- bzw. Abmeldeantrag
die verschiedenen Instanzen in einem Unternehmen, die jeweils den
An- bzw. Abmeldeantrag prüfen,
eventuell Information beisteuern und gegebenenfalls ihre Zustimmung
erteilen. Insbesondere bei weltweit operierenden Unternehmen und Unternehmen
mit einem großen
Produktportfolio sind solche Genehmigungsverfahren komplex und involvieren
eine größere Anzahl
von Mitarbeitern.
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Ein an sich bekanntes Problem bei
solchen Anmelde- und Genehmigungsverfahren ist, dass die hierfür erforderliche
Zeit recht lang ist und mit hohen internen Transaktionskosten verbunden
ist. Eine zu lange Zeitdauer für
das Anmeldeverfahren kann insbesondere die sogenannte Time-to-Market
verlängern,
was negative Auswirkungen auf die wettbewerbliche Position haben
kann. Eine zu lange Zeitdauer bei der Abmeldung von Produkten kann
zu aufgeblähten
Portfolios führen,
was eine negative Auswirkung auf die Kostensituation haben kann.
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Ein besonderes Problem, dass sich
in diesem Zusammenhang stellt, ist die Anmeldung und Genehmigung
von Produktvarianten, die bezüglich eines
Grund-Produkts hinsichtlich
der Farbe variieren.
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Aus dem Stand der Technik ist es
an sich bekannt, eine bestimmte Farbe mit einer Farbnummer eindeutig
zu identifizieren. Eine solche Farbnummer dient dann beispielsweise
für den
Zugriff auf die entsprechende Farbe in einem Farbkatalog oder als Schlüssel für den Zugriff
auf die die Farbe betreffende Informationen in einer Datenbank.
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Bei diesen die Farbe betreffende
Informationen kann es sich beispielsweise um die Farbkoordinaten
der Farbe handeln und/oder um weitere Informationen wie zum Beispiel
Kundeninformationen, Informationen hinsichtlich der Herstellung,
insbesondere betreffend die Compoundierung eines Polymers, um einen
Kunststoff mit der gewünschten
Farbe herzustellen.
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Die Farbnummer ist dabei von den
Farbkoordinaten der betreffenden Farbe verschieden: Die Farbnummer
dient lediglich zu Identifizierung der Farbe in einer Menge von
Farben, wohingegen die Farbkoordinaten die Lage einer Farbe in einem
Farbraum angeben. Dabei kann beispielsweise das CIELAB oder ein
anderes Farbkoordinatensystem zu Einsatz kommen.
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Gerade bei Produkten aus Kunststoffen
gibt es ein unübersehbare
Anzahl von verschiedenen Farben. Dabei ist es besonders wichtig,
dass ein bestimmtes Produkt immer dieselbe Farbe aufweist, um ein
konsistentes Erscheinungsbild zu gewährleisten. Einer solchen Farbe
eines bestimmten Produkts wird dazu eine Farbnummer zugeordnet.
Aufgrund der Vielzahl von Produkten und unterschiedlichen Farben
entsteht das Problem, Farbnummern nach einem einheitlichen System
effizient zu vergeben, um eine eineindeutige Zuordnung von Farbnummern und
Farbe zu gewährleisten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zu Grunde, ein verbessertes Verfahren zur An- bzw. Abmeldung eines
Produkts und zugehörigen
Farben zu schaffen, sowie ein entsprechendes Computerprogrammprodukt
und Computersystem.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende
Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche jeweils
gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine schnelle,
effiziente und sichere Abwicklung eines An- bzw. Abmelde- und Genehmigungsverfahrens
für ein neues
Produkt sowie von Farbvarianten eines neuen Produkts. Dies wird
durch ein räumlich
verteiltes informationstechnologisches System erreicht, welches verschiedene
Standorte eines Unternehmens abdeckt. Von jedem der Standorte kann
eine Anmeldeprozedur gestartet werden.
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Je nach der An des an- bzw. abgemeldeten Produkts,
des Standorts, von dem aus die An- bzw. Abmeldung eingegeben wird
und der Zielmärkte
für das
Produkt erfolgt die Auswahl eines Workflows aus einer vorgegebenen
Menge von Workflows. Entsprechend dem ausgewählten Workflow werden An- bzw. Abmeldedokumente
erzeugt, die an zuständige
Mitarbeiter in dem Unternehmen adressiert sind. Die Speicherung
dieser An- bzw. Abmeldedokumente erfolgt in einem elektronischen
Ordner für
die An- bzw Abmeldeprozedur, der einem elektronischen Ordner für das Produkt
zugeordnet ist.
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Aufgrund der An- bzw Abmeldedokumente werden
die involvierten Mitarbeiter hinsichtlich durchzuführender
Genehmigungsschritte und deren Terminierung instruiert. Sobald alle
An- bzw.- Abmeldedokumente hinreichend vollständig bearbeitet worden sind,
ist die An- bzw. Abmeldung des Produkt abgeschlossen.
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Von besonderem Vorteil ist, dass
basierend auf dem neu angemeldeten Produkt Farb-Varianten dieses Produkt auf effiziente
An und Weise angemeldet werden können.
Hierzu wird basierend auf dem zuvor angemeldeten Produkt eine vereinfachte
Anmeldeprozedur durchlaufen. Diese beinhaltet die Vergabe einer
Farbnummer für
die Farbvariante des Produkts.
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Weiterhin ist von besonderem Vorteil,
dass basierend an den angemeldeten Produkten bzw. Produkt-Farb-Varianten
die Abmeldung auf effiziente An und Weise durchgeführt werden
kann.
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Die Erfindung erlaubt es Farbnummern
für Farbvarianten
dezentral zu vergeben, wobei gleichzeitig die Konsistenz der Vergabe
der Farbnummern insgesamt gewährleistet
ist. Dies ist insbesondere für einen
weltweit operierenden Konzern von besonderer Bedeutung, da an den
einzelnen Standorten unabhängig
voneinander Farbnummern vergeben werden können, um beispielsweise von
verschiedenen Kunden an verschiedenen Standorten für unterschiedliche
Produkte gewünschte
Farben weltweit eindeutig zu identifizieren.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung weist eine Farbnummer zwei unterschiedliche Zifferngruppen
auf. Die erste Zifferngruppe bestimmt den Farbtyp. Der Farbtyp setzt
sich zusammen aus der Farbgruppe und der Farbart. Beispielsweise
kann die erste Ziffer die Farbgruppe spezifizieren, wobei beispielsweise „0" die Farbe Weiß und „9" die Farbe Schwarz
kennzeichnet. Die zweite Ziffer, welche die Farbart festlegt, kann
beispielsweise die Angabe enthalten, ob es sich um eine transparente
oder um eine opake Farbe handelt. Die beiden ersten Ziffern werden
in diesem Ausführungsbeispiel also
durch die wesentlichen Eigenschaften der Farbe selbst festgelegt.
Dabei handelt es sich um eine grobe Klassifizierung, die ohne Zuhilfenahme
technischer Mittel, wie z.B. Farbmessgeräten, durchführbar ist.
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Die zweite Zifferngruppe beinhaltet
eine Nummer aus einem Nummernraum. Hierbei kann es sich im wesentlichen
um fortlaufende Nummern handeln.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird zur Auswahl dieser Nummer wie folgt vorgegangen:
Zunächst
wird jedem Standort, an dem Farbnummern definiert werden, ein initialer Nummernraum
zugeordnet. Diese initialen Nummernräume sind nicht überlappend.
Darüber
hinaus gibt es einen verfügbaren
freien Nummernraum, der für
alle Standorte identisch ist. Zur Definition einer neuen Farbnummer
an einem bestimmten Standort wird dann auf den dem betreffenden
Standort zugeordneten Nummernraum zugegriffen, um von dort eine
Nummer zu entnehmen. Beispielsweise kann immer die kleinste Nummer
des Nummernraums entnommen werden, um so zu fortlaufenden Nummern in
der zweiten Zifferngruppe zu kommen.
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Nachdem eine Nummer aus dem Nummernraum
eines Standorts entnommen worden ist, wird diese durch eine Nummer
aus dem freien Nummernraum ersetzt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird dabei so vorgegangen, dass die einzelnen Standorte
zyklisch abgefragt werden, um festzustellen, ob dort eine Nummer
aus dem jeweiligen Nummernraum entnommen worden ist.
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Ist dies der Fall, so wird für den betreffenden Standort
eine Nummer aus dem freien Nummernraum entnommen und diese dem freien
Nummernraum entnommene Nummer wird dem dem Standort zugeordneten
Nummernraum zugeordnet. Durch diese Zuordnung wird die zuvor dem
Nummernraum des Standorts entnommene Nummer durch die dem freien
Nummernraum entnommene Nummer ersetzt. Die dem freien Nummernraum
entnommene Nummer steht dann nicht mehr zur Entnahme aus dem freien
Nummernraum zur Verfügung;
diese freie Nummer ist für
die anderen Standorte „verbraucht". Ein besonderer
Vorteil ist hierbei, dass dezentral Farbnummern definiert werden,
die eineindeutig sind und dass gleichzeitig eine effektive Verwendung
eines vorgegebenen Nummernraums stattfindet.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird für
die Vergabe von Farbnummern eine verteilte Farbnummerndatenbank verwendet.
Die Farbnummerndatenbank beinhaltet für jeden der Standorte einen
dem betreffenden Standort zugeordneten Nummernraum. Darüber hinaus
beinhaltet die Farbnummerndatenbank einen freien Nummernraum.
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Der freie Nummernraum ist keinem
der Standorte zugeordnet. An jedem der Standorte befindet sich ein
Server-Computer, auf dem zumindest eine Teilreplik der Farbnummerndatenbank
gespeichert ist. Die Teilreplik beinhaltet zumindest den dem betreffenden
Standort zugeordneten Nummernraum. Es kann jedoch auch eine vollständige Replik
an allen Standorten verwendet werden. Vorzugsweise wird als Replikationsmechanismus
ein an sich von „Lotus
Notes" bekannter
Replikationsmechanismus zur Informationsverteilung und zum Abgleichen
und Synchronisieren der Inhalte von „Kopien" der Farbnummerndatenbank auf den verschiedenen
räumlich verteilten
Server-Computern verwendet.
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Die Repliken tauschen während des
Replikationsprozesses mit der Quelle lediglich die temporären Datenänderungen
aus, die seit dem letzten Abgleich bzw. der letzten Replikation
entstanden sind.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung gibt es an einem der Standorte einen Zentral-Server-Computer,
welcher alleinig dazu befugt ist, auf den freien Nummernraum zuzugreifen.
Der Zentral-Server-Computer hat ein Computerprogramm zur zyklischen
Abfrage der auf den Server-Computern der einzelnen Standorte gespeicherten
Repliken der Farbnummerndatenbank dahingehend, ob in einer Replik
eine Nummer aus dem Nummernraum des betreffenden Standorts entnommen – also „verbraucht" – worden ist.
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Wenn eine solche Abfrage ergibt,
dass dies der Fall ist, greift der Zentral-Server-Computer auf den
freien Nummernraum zu, um von dort eine freie Nummer zu entnehmen.
Diese dem freien Nummernraum entnommene Nummer dient dann als Ersatz
für die
zuvor dem Nummernraum des Standorts entnommene Nummer. Auf diese
Art und Weise wird der Nummernraum dieses Standorts wieder aufgefüllt. Entsprechend
wird für
sämtliche
Standorte verfahren.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden in einer gesonderten Datenbank oder ebenfalls
in der Farbnummerndatenbank unter der betreffenden Farbnummer Informationen
betreffend die durch die Farbnummer eindeutig identifizierte Farbe
gespeichert. Bei diesen Informationen kann es sich beispielsweise
um die Farbkoordinaten der Farbe in einem bestimmten Farbkoordinatensystem
handeln, um Kundeninformationen oder um Informationen hinsichtlich
der Compoundierung eines Kunststoffs für die Herstellung des gewünschten
Farbtons. Wegen der eineindeutigen Wahl der Farbnummern an den verschiedenen
Standorten kann mit einer Farbnummer als Schlüssel zuverlässig auf die betreffenden Informationen
zugegriffen werden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine Replik der Datenbank mit den Farbnummern
und den den Farbnummern zugeordneten Informationen auf jedem Server-Computer
des erfindungsgemäßen Computersystems
vorhanden, so dass an jedem Standort unmittelbar auf diese Informationen
zugegriffen werden kann, ohne dass eine Fernabfrage der Daten nötig ist.
Dies hat insbesondere den Vorteil, dass beispielsweise bei einer
Kundenanfrage nach einem Kunststoff mit einer bestimmten Farbe leicht
geprüft
werden kann, ob diese Farbe bereits verfügbar ist. Hierzu kann der Kunde
beispielsweise die Farbkoordinaten der gewünschten Farbe angeben. Mit
diesen Farbkoordinaten wird dann eine Datenbanksuche in der Replik
durchgeführt,
um festzustellen, ob bereits eine Farbnummer für einen Kunststoff mit denselben oder
möglichst ähnlichen
Farbkoordinaten vorliegt.
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Im weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Flussdiagramm einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Anmeldung eines Produkts,
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2 ein
Flussdiagramm zur Anmeldung einer Farbvariante des Produkts,
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3 ein
Flussdiagramm einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Festlegung von Farbnummern und Erzeugung einer entsprechenden
Datenbank zur Speicherung von den Farbnummern zugeordneten Informationen,
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4 ein
Blockdiagramm einer Farbnummerndatenbank eines Zentral-Server-Computers,
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5 ein
Blockdiagramm einer Ausführungsform
einer Datenbank zur Speicherung von Farbnummern zugeordneten Informationen,
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6 ein
Blockdiagramm einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Computersystems
mit Repliken von Farbnummerndatenbanken.
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Die 1 zeigt
ein Flussdiagramm zur Anmeldung eines neuen Produkts. In dem Schritt 101 wird
hierzu von einem Standort die Anmeldung des neuen Produkts initiiert.
Dazu werden Produktanmeldedaten in ein Produkt-Stammblatt eingegeben.
Beispielsweise werden die folgenden Daten in das Produkt-Stammblatt
eingetragen: Die An des Produkts, das heißt, ob es sich um ein Laborprodukt,
Versuchsprodukt, Handelsprodukt oder Zwischenprodukt handelt, der
Produktname, Produktmanager, zu involvierende Mitarbeiter, Region,
zu der der Standort von dem aus die Anmeldung erfolgt, gehört, Name
des Initiators der Anmeldung und weitere Daten.
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Nach der Eingabe der Daten wird in
dem Schritt 102 ein elektronischer Ordner für das neue Produkt
angelegt. In dem Schritt 103 wird ein Unter-Ordner innerhalb
dieses elektronischen Ordners für
das neue Produkt angelegt. Dieser Unter-Ordner betrifft den Anmeldeprozess
für das
neue Produkt.
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In dem Schritt 104 wird
ein Workflow für
die Anmelde- und Genehmigungsprozedur ausgewählt. Die Auswahl eines Workflows
erfolgt dabei entsprechend der Eingaben in das Produkt-Stammblatt.
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Beispielsweise sind diejenigen Eingabefelder
in dem Produkt-Stammblatt, die für
die Auswahl des Workflows maßgeblich
sind, mit einem Pull-Down oder Pop-Up Menü ausgestaltet, welches nur
eine bestimmte Anzahl von vorgegebenen Eingabe-Möglichkeiten
zulässt.
Für jede
kombinatorische Möglichkeit
der Auswahl aus diesen Pull-Down oder Pop-Up Menüs ist ein spezifischer Workflow
hinterlegt. In dem Schritt 104 wird also derjenige Workflow ausgewählt, der
der Auswahl von Eingaben aus den Pull-Down oder Pop-Up Menüs entspricht.
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In dem Schritt 105 werden
die Instanzen von Anmeldedokumenten entsprechend dem zuvor ausgewählten Workflow
erstellt und in dem Schritt 106 in dem Unter-Ordner gespeichert.
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Vorzugsweise erhalten die involvierten
Mitarbeiter einen sogenannten Bookmark, der zu dem Unter-Ordner
für den
Anmeldeprozess führt.
Dies erleichtert es, den involvierten Mitarbeitern auf die zu bearbeitenden
Anmeldedokumente zuzugreifen.
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In dem Schritt 107 erfolgt
ferner ein Zugriff auf ein Warenwirtschaftssystem, zum Beispiel
ein SAP-System, zur Vergabe einer Artikelnummer für das Produkt.
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Vorzugsweise wird bei der Anmeldung
des neuen Produkts so vorgegangen, dass es sich um ein ungefärbtes Produkt
handelt. Dies trifft insbesondere für Handelsprodukte zu, da diese
voraussichtlich in vielen verschiedenen Farben hergestellt werden
sollen. Die Vergabe einer Artikelnummer für ein Handelsprodukt kann jedoch
entfallen, wenn das Handelsprodukt nur als gefärbtes Produkt auf den Markt kommen
soll. Der Aufwand für
die Vergabe einer Artikelnummer für das Produkt kann in diesem
Fall eingespart werden.
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In dem Schritt 108 wird
die in dem Schritt 107 vergebene Artikelnummer in dem Unter-Ordner
für den
Anmeldeprozess gespeichert. Wenn keine Artikelnummer erforderlich
ist, da das Handelsprodukt nur gefärbt erhältlich sein soll, wird statt
dessen „keine
Artikelnummer vergeben" als
Platzhalter gespeichert.
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In dem Schritt 109 wird
der Anmeldeprozess für
das Produkt beendet, wenn alle Anmeldedokumente bearbeitet worden
sind.
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Die 2 zeigt
die Vorgehensweise für
die Anmeldung einer neuen Farbvariante für ein zuvor bereits angemeldetes
Produkt. Hierzu erfolgt in dem Schritt 201 die Eingabe
von Farb-Anmeldedaten in ein Prozessdokument „neue Farbe". Die Anmeldedaten
für die
neue Farbe beinhalten beispielsweise die Farbkoordinaten der Farbe.
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Daraufhin wird in dem Schritt 202 in
dem elektronischen Ordner des Grund-Produkts (vgl. Schritt 102 der 1) ein neuer Unter-Ordner
für den Farb-Anmeldeprozess
erzeugt.
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In dem Schritt 203 werden
die Anmeldedokumente nach einem vorgegebenen Workflow für die Farb-Anmeldung
erzeugt und in dem Unter-Ordner für den Farb-Anmeldeprozess gespeichert.
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In dem Schritt 204 erfolgt
die Vergabe einer Farbnummer für
die Farbvariante des Produkts. Die An und Weise der Vergabe der
Farbnummer wird mit Bezugnahme auf die 3 bis 6 im
weiteren noch näher
erläütert.
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In dem Schritt 205 wird
der Farb-Anmeldeprozess beendet, sobald alle Anmeldedokumente hinreichend
vollständig
bearbeitet worden sind.
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Besonders vorteilhaft ist die Realisierung
der mit Bezugnahme auf die 1 und 2 geschilderten Anmeldeverfahren
durch eine Lotus Notes Anwendung. In diesem Fall handelt es sich
bei den Anmeldedokumenten um Lotus Notes Dokumente.
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Die 3 zeigt
ein Flussdiagramm für
die dezentrale Vergabe von Farbnummern an verschiedenen Standorten
(vgl. Schritt 204 der 2).
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Beispielsweise hat ein weltweit tätiges Unternehmen
der chemischen Industrie an verschiedenen räumlich verteilten Standorten
Niederlassungen, die Kundenwünsche
für die
Herstellung von Produkten mit einer bestimmten durch den Kunden
spezifizierten Farbe entgegen nehmen. Richtet ein Kunde eine solche
Anfrage an einen bestimmten Standort, so besteht für diesen
Standort die Notwendigkeit, eine konzernweit eineindeutige Farbnummer
für die
durch den Kunden spezifizierte Farbe zu vergeben.
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Hierzu wird in dem Schritt 301 zunächst jedem
der Standorte ein dedizierter Nummernraum zugeordnet. Die einzelnen
Nummernräume
der Standorte sind nicht überlappend.
Dies kann so erfolgen, dass jedem Standort nicht nur ein Nummernraum
zugeordnet wird, sondern für
jeden Farbtyp ein solcher Nummernraum.
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Darüber hinaus gibt es einen freien
Nummernraum, der keinem der Standorte zugeordnet ist. Bei Vergabe
von Nummernräumen
für jeden
Farbtyp existiert ein freier Nummernraum für jeden der Farbtypen. Vorzugsweise
bilden die den Standorten zugeordneten Nummernräume und der freie Nummernraum
für einen
Farbtyp ein Kontinuum.
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In Schritt 302 wird an einen
der Standorte eine Kundenanfrage gerichtet. Daraufhin muss an diesem
Standort eine Farbnummer für
die durch den Kunden spezifizierte Farbe vergeben werden. In dem hier
betrachteten Beispiel hat eine Farbnummer immer sechs Ziffern Z1,
Z2, Z3, Z4, Z5 und Z6. Die ersten beiden Ziffern Z1 und Z2 geben
den Farbtyp an. Z1 gibt an, welcher Farbgruppe die durch den Kunden
spezifizierte Farbe angehört.
Dabei steht beispielsweise Z1 = 0 für weiß und Z1 = 9 für schwarz.
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Die Ziffer Z2 spezifiziert die An
der Farbe, also beispielsweise Z2 = 0 bedeutet transparent und Z2
= 1 bedeutet opak. Die ersten beiden Ziffern der Farbnummer ergeben
sich in dem hier betrachteten Beispiel also unmittelbar aus Eigenschaften
der spezifizierten Farbe.
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Die weiteren Ziffern Z3, Z4, Z5 ,
Z6 werden durch Entnahme einer Nummer aus dem dem Standort zugeordnetem
Nummernraum des Farbtyps der spezifizierten Farbe entnommen.
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In dem Schritt 303 wird
die neue Farbnummer zusammen mit der Farbnummer zugeordneten Informationen – wie zum
Beispiel die Farbkoordinaten und/oder weitere Dokumente – in der
Farb-Datenbank gespeichert.
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In dem Schritt 304 wird
die dem Nummernraum in dem Schritt 302 entnommene Nummer
als verbraucht gekennzeichnet. Daraufhin wird diese Nummer in dem
Nummernraum durch eine dem freien Nummernraum entnommene Nummer
ersetzt. Auf diese An und Weise wird der Nummernraum, aus dem zuvor
in dem Schritt 302 eine Nummer entnommen worden ist, wieder
aufgefüllt.
Solange noch genügend
freie Nummern vorhanden sind, wird auf diese An und Weise sichergestellt,
dass bei nachfolgenden weiteren neuen Farben dieses Farbtyps immer genügend Nummern
in dem entsprechenden Nummernraum vorhanden sind.
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Die 4 zeigt
die Struktur einer Farbnummerndatenbank 401; die auf einem
Zentral-Server-Computer gespeichert ist. Die Farbnummerndatenbank
hat einen Speicherbereich 402, in dem jedem Standort A,
B, C, D und E ein Nummernraum Z3, Z4, Z5, Z6 zugeordnet ist, und
zwar für
jeden Farbtyp Z1, Z2.
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Beispielsweise ist dem Standort A
der Nummernraum von 0 bis 49 für
einen bestimmten Farbtyp Z1, Z2 zugeordnet. Entsprechend ist jedem
der weiteren Standorte ein Kontingent von fünfzig Nummern in einem entsprechenden
Nummernraum für
jeden Farbtyp zugeordnet. Das bedeutet, dass jedem Standort hundert
Nummernräume
mit je fünfzig
Nummern zugeordnet sind, und zwar entsprechend den einhundert möglichen
Farbtypen Z1, Z2.
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Darüber hinaus hat die Farbnummerndatenbank 401 einen
Speicherbereich 403, der einen freien Nummernraum für jeden
Farbtyp Z1, Z2 beinhaltet. In dem betrachteten Ausführungsbeispiel
der 4 reicht der freie
Nummernraum für
jeden Farbtyp Z1, Z2 von 250 bis 9999.
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Wenn beispielsweise am Standort C
für eine vom
Kunden spezifizierte Farbe eine Farbnummer bestimmt werden muss,
so wird zunächst
der Farbtyp der Farbe ermittelt. Daraus ergeben sich die Ziffern Z1
und Z2 und damit auch der diesem Farbtyp am Standort C zugeordnete
Nummernraum. Diesem Nummernraum wird dann die kleinste Nummer entnommen – in diesem
Beispiel die Nummer 100. Diese Nummer wird in dem Nummernraum als „verbraucht" gekennzeichnet.
Aus der Nummer 100 ergibt sich also die Zifferfolge Z3, Z4, Z5,
Z6 für
die Farbnummer: 0100.
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Um die verbrauchte Nummer 100 des
Nummernraums des Standorts C für
den Farbtyp Z1, Z2 zu ersetzen, wird auf den freien Nummernraum
desselben Farbtyps zugegriffen und dort eine Nummer entnommen. In
dem betrachteten Beispiel wird auf die kleinste verfügbare Nummer
dieses freien Nummernraums zugegriffen, also auf die Nummer 250. Diese
Nummer tritt in dem Nummernraum des Standorts C für diesen
Farbtyp an die Stelle der Nummer 100, welche zuvor „verbraucht" worden ist. Auf
diese An und Weise wird dieser Nummernraum wieder aufgefüllt und
der freie Nummernraum um eine Nummer vermindert.
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Danach oder parallel wird auch eine
Farbnummer an dem Standort E für
eine Farbe desselben Farbtyps ermittelt. Hierfür wird wiederum auf den dem
Standort E für
diesen Farbtyp zugeordneten Nummernraum zugegriffen und die kleinste
Nummer des Nummernraums entnommen. Hierbei handelt es sich in dem
betrachteten Beispielsfalls um die Nummer 200.
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Daraus ergibt sich die Ziffernfolge
0200. Die Nummer 200 wird dann als verbraucht gekennzeichnet. Um
die verbrauchte Nummer 200 dieses Nummernraums zu ersetzten, wird
wiederum auf den freien Nummernraum des Speicherbereichs 403 dieses Farbtyps
zugegriffen, um die kleinste noch verfügbare Nummer dieses Nummernraums
zu entnehmen. Hierbei handelt es sich um die Nummer 251, die dann an
die Stelle der verbrauchten Nummer 200 in dem Nummernraum des Standorts
E tritt.
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Auf diese Art und Weise wird für sämtliche Anfragen
der Standorte nach Farbnummern vorgegangen, wobei die Anfragen dezentral
abgearbeitet werden können.
Die dezentrale Organisation der Abfragen mittels eines entsprechenden
Computersystems wird weiter unten mit Bezug auf die 6 näher erläutert werden.
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Die 5 zeigt
eine Farbdatenbank 501, in der unter einer Farbnummer die
Farbkoordinaten und weitere Dokumente betreffend eine durch die
Farbnummer identifizierte Farbe gespeichert sind. Die Farbdatenbank 501 wird
durch von den einzelnen Standorten aus durchgeführte Speicheroperationen sukzessive
gefüllt.
Auf diese An und Weise ist es möglich,
bei einer Kundenanfrage an einem der Standorte zunächst zu
prüfen,
ob es bereits eine Farbnummer zu der von dem Kunden gewünschten Farbe
mit den gegebenen Farbkoordinaten gibt. Auf diese An und Weise kann
der Aufwand für
die Vergabe redundanter Farbnummern vermieden werden.
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Die 6 zeigt
ein Blockdiagramm eines verteilten Computersystems. Das Computersystem beinhaltet
einen Zentral-Server-Computer 601. In dem Server-Computer 601 ist
eine Datenbank 602 gespeichert, welche die Farbnummerndatenbank 401 (vgl. 4) und die Farb-Datenbank 501 (vgl. 5) beinhaltet.
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Ferner hat der Zentral-Server-Computer 601 ein
Programm 603 für
die zyklische Abfrage von Server-Computern 604, 605,....
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An dem Standort A befindet sich der
Server-Computer 604. Der Server-Computer 604 hat eine
Replik 606 der Datenbank 602 sowie eine Nutzerschnittstelle 607. Über die
Nutzerschnittstelle 606 kann ein Nutzer auf die Replik 606 zugreifen,
um etwa eine Abfrage in der Datenbank 501 durchzuführen oder
um eine neue Farbnummer zu erzeugen.
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Die Server-Computer 605,...
an den weiteren Standorten B,.... sind nach denselben Prinzipien
aufgebaut. Jeder der Server-Computer an den einzelnen Standorten
hat eine Replik 606 der Datenbank 602.
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Die Server-Computer 604, 605 ...
und der Zentral-Server-Computer 601 können über ein Computernetzwerk 608,
beispielsweise das Internet, kommunizieren. Auf diesem Wege findet
auch der Abgleich der Repliken 606 und der Datenbank 602 statt. Dabei
wird vorzugsweise ein an sich bekannter Replikationsmechanismus
verwendet, der bei dem Produkt Lotus Notes zum Einsatz kommt.
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Das Programm 603 dient zur
zyklischen Abfrage der einzelnen Server-Computer 604, 605,... beispielsweise
alle drei Stunden. Das Programm 603 fragt die Farbnummerndatenbank 401 in
jedem der Server-Computer 604, 605,... dahingehend
ab, ob in der Farbnummerndatenbank 401 eine Nummer als verbraucht
gekennzeichnet ist.
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Wenn dies der Fall ist, ermittelt
das Programm 603 für
die verbrauchte Nummer aus dem entsprechenden freien Nummernraum
des betreffenden Farbtyps (vgl. Speicherbereich 403 der 4) eine freie Nummer, die
als Ersatz dem Nummernraum mit der verbrauchten Nummer zugeordnet
wird. Auf diese Art und Weise wird dieser Nummernraum wieder aufgefüllt.
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Der Zentral-Server-Computer 601 für die Vergabe
der Farbnummern, gehört
zu einem Computersystem 609, welches einen weiteren Zentral-Server-Computer 610 beinhaltet.
Der Zentral-Server-Computer 610 hat eine Datenbank 611 zur
Speicherung von Produkt- und Farb-Anmeldedokumenten, die jeweils
bestimmten Mitarbeitern zugeordnet sind. Auf die betreffenden Dokumente
der Datenbank 611 kann von den verschiedenen Standorten
A, B,... zugegriffen werden. Auch hierfür kann die Lotus Notes Technologie
verwendet werden, das heißt
es können
lokale Repliken der Datenbank 611 auf den Server-Computern 604, 605,...
der verschiedenen Standorte vorhanden sein.
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Der Zentral-Server-Computer 610 hat
ferner ein Programm 612 zur Durchführung des Anmeldeverfahrens,
wie es beispielsweise mit Bezugnahme auf die 1 und 2 oben
erläutert
worden ist. Das Programm 612 legt also einen elektronischen
Ordner für
ein neu angemeldetes Produkt in der Datenbank 611 an, sowie
elektronische Unter-Ordner für
die Anmeldeprozedur sowie die Farb-Anmeldeprozedur.
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Der Zentral-Server-Computer 610 hat
ferner eine Datenbank 613, die standardisierte Workflows und
Dokumentenvorlagen beinhaltet. Das Programm 612 greift
auf die Datenbank 613 zu, um für eine Auswahl von Anmeldedaten
(vgl. Schritt 101 der 1) den
entsprechenden Workflow zu ermitteln und Instanzen der Dokumentenvorlagen
zu generieren. Diese Instanzen der Dokumentenvorlagen werden dann
in Datenbank 611 abgespeichert, so dass sie von den involvierten
Mitarbeitern bearbeitet werden können:
Vorzugsweise versendet das Programm 612 über das
Computernetzwerk 608 entsprechende Bookmarks an die involvierten
Mitarbeiter, um den Zugriff auf die relevanten Anmeldedokumente
zu vereinfachen.
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Alternativ kann auch die Funktionalität der Zentral-Server-Computer 601 und 610 mit
einem einzigen Computer realisiert werden oder auf mehrere Computer
verteilt werden.
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Ein Produktsortiment bei dem nur
Produkte angemeldet aber nicht abgemeldet werden vergrößert sich
fortlaufend. Um das Produktportfolio dem aktuellen, notwendigen
Stand anzupassen, müssen Produkte,
die nicht mehr den Marktgegebenheiten entsprechen, wieder abgemeldet
werden. Hierzu wird ein Abmeldeprozess gestartet, der die folgenden Schritte,
analog zu dem Anmeldevorgang beinhaltet, wobei ein weiterer Zugriff
auf die Farbnummerndatenbank nicht erforderlich ist:
- – Eingabe
von Abmeldedaten von einem Standort,
- – Erzeugung
eines elektronischen Ordners für den
Abmeldeprozess, wobei der elektronische Ordner für den Abmeldeprozess dem elektronischen
Ordner für
das Produkt zugeordnet ist,
- – Auswahl
eines Workflows entsprechend den Abmeldedaten aus einer Menge vorgegebener Workflows,
- – Erstellung
von Abmeldedokumenten nach dem ausgewählten Workflow,
- – Speicherung
der Abmeldedokumente im elektronischen Ordner für den Abmeldeprozess,
Abmeldung
einer Farbe für
das Produkt, wobei ein elektronischer Ordner für den Farb- Abmeldeprozess erzeugt
wird, der dem elektronischen Ordner für das Produkt zugeordnet ist,
Farb-Abmeldedokumente nach einem Farb-Abmelde-Workflow erzeugt werden,
und die Farb-Abmeldedokumente in dem elektronischen Ordner für den Farb-Abmeldeprozess
gespeichert werden.
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- 401
- Farbnummer-Datenbank
- 402
- Speicherbereich
- 403
- Speicherbereich
- 501
- Farb-Datenbank
- 601
- Zentral-Server-Computer
- 602
- Datenbank
- 603
- Programm
- 604
- Server-Computer
- 605
- Server-Computer
- 606
- Replik
- 607
- Nutzerschnittstelle
- 608
- Computernetzwerk
- 609
- Computersystem
- 610
- Zentral-Server-Computer
- 611
- Datenbank
- 612
- Programm
- 613
- Datenbank