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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Herstellung von Verbindungen zwischen mindestens
zwei sich überlappenden
Werkstücken
nach dem Oberbegriff des 1. und 11. Patentanspruchs, wobei zumindest
das erste Werkstück
aus Blech gefertigt ist und durch ein Umformwerkzeug, welches axial
in einer Achse in die Umformposition bewegbar ist, mit dem zweiten
Werkstück
durch Erzeugen eines Hinterschnitts verbunden wird. Gemäß
DE 101 02 712 A1 und
DE 199 45 743 A1 wird
eine Verbindung zwischen zwei Blechen unter Verwendung eines Gesenks
dadurch hergestellt, dass ein Stempel unter Vollführung einer
Taumelbewegung beide Bleche, einen Hinterschnitt bildend, in eine
entsprechende Ausnehmung einer Matrize einformt. Die Einrichtungen
dazu sind relativ aufwändig
und es wird ein relativ hoher Kraftaufwand bei der Hubbewegung des
Stempels während
der Umformung benötigt.
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Weiterhin ist es nicht möglich, ohne
ein entsprechendes Gesenk zwei Bleche zu verbinden oder in geradlinigen Blechbereichen
eine Verbindung herzustellen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Verfahren und eine Einrichtung zum Verbinden zweier Werkstücke zu entwickeln,
mit welchen durch ein Umformwerkzeug auch ohne Verwendung eines
Gesenks und ohne Verwendung von Verbindungselementen auch in geradlinigen
Bereichen eine entsprechende Verbindung zwischen den Werkstücken nur
aus deren Material heraus erzeugbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des 1. und 11. Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Verfahrensgemäß wird die Verbindung durch ein
Umformwerkzeug, welches axial in einer Z-Achse in die Umformposition
bewegbar ist, durch Erzeugen eines Hinterschnitts zwischen den beiden
Werkstücken
hergestellt, wobei erfindungsgemäß dabei
zumindest das erste Werkstück
einen in Z-Richtung abgewinkelten Blechbereich aufweist, welcher
durch eine Bewegung des sich bereits in Umformposition befindlichen
Umformwerkzeuges mit einem Umformelement quer zur Z-Achse, den Hinterschnitt
bildend, gegen des zweite Werkstück
geformt wird. Die Bewegung des sich in Umformposition befindlichen Umformwerkzeuges
quer zur Z-Achse (in X/Y-Ebene) verläuft dabei geradlinig und/oder
das Umformwerkzeug vollführt
eine Drehbewegung um die Z-Achse. Der abgewinkelte Bereich des ersten
Werkstücks wird
dabei zumindest teilweise quer zur Z-Achse entweder in eine im zweiten Werkstück vorhandene Ausnehmung/Hohlraum
eingeformt oder an eine Außenkontur
des zweiten Werkstücks
angeformt, so dass ein Hinterschnitt des umgeformten Blechbereiches
zur in Richtung des Umformwerkzeuges gerichteten Oberseite des ersten
Werkstücks
gebildet wird. Die Ausnehmung bzw. der Hohlraum wird dabei bevorzugt
durch eine Hinterschneidung oder den Innenraum eines Hohlprofils
gebildet, in die/den der abgewinkelte Bereich des ersten Werkstücks geformt wird.
Alternativ kann sich die Hinterschneidung auch an einer Außenkontur
befinden. Es ist auch möglich, dass
am zweiten Werkstück
ebenfalls ein abgewinkelter Bereich vorhanden ist, der den abgewinkelten Bereich
des ersten Werkstücks überlappt
und durch die Bewegung des Umformwerkzeuges in der Umformposition
gemeinsam mit dem in Z-Richtung abgewinkelten Blechbereich des ersten
Werkstücks
einen Hinterschnitt bildend umgeformt wird.
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Dazu wird das erste Werkstück an des
zweite Werkstück
angelegt, so dass das erste Werkstück mit seinem abgewinkelten
Bereich in eine Ausnehmung des zweiten Werkstücks eingreift. Danach wird das
Umformwerkzeug durch eine Bewegung in Z-Richtung ohne wesentlichen
Kraftaufwand mit seinem Umformelement in die Umformposition im Bereich
innerhalb des abgewinkelten Blechbereiches des ersten Werkstücks gebracht.
Nun vollführt
das Umformelement eine Drehbewegung um die Z-Achse und/oder eine
geradlinige Bewegung quer zur Z-Achse, so dass der abgewinkelte
Blechbereich durch das Umformelement einen Hinterschnitt bildend
im Vergleich zur Z-Achse radial nach außen umgeformt wird. Anschließend wird
das Umformwerkzeug um den gleichen Betrag zurückbewegt und abschließend aus
der Umformposition entfernt.
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Zur Befestigung des ersten Werkstücks an der
Außenkontur
des zweiten Werkstücks
wird das erste Werkstück
an die Außenkontur
des zweiten Werkstücks
angelegt, so dass der abgewinkelte Bereich des ersten Werkstücks im Bereich
einer Hinterschneidung der Außenkontur
am zweiten Werkstück anliegt,
wobei der abgewinkelte Bereich in Z-Richtung, ausgerichtet ist und
somit im Vergleich zur in Richtung zum Stempel weisenden Oberseite
des ersten Werkstücks
rechtwinklig abgewinkelt ist.
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Das Umformwerkzeug wird durch eine
Bewegung in Z-Richtung ohne wesentlichen Kraftaufwand mit seinem
Umformelement in die Umformposition im Bereich der Außenkontur
des abgewinkelten Blechbereiches des ersten Werkstücks gebracht
und vollführt
nun in der X/Y-Ebene eine geradlinige Bewegung quer zur Z-Richtung
und/oder eine Drehbewegung, so dass der abgewinkelte Blechbereich
durch das Umformelement unter Aufbringung einer Umformkraft von
der Z-Achse weg in die Hinterschneidung der Außenkontur des zweiten Werkstücks, den Hinterschnitt
bildend, eingeformt wird. Das Umformwerkzeug wird anschließend um
den gleichen Betrag zurückbewegt
und abschließend
aus der Umformposition entfernt.
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Der abgewinkelte Blechbereich des
ersten Bauteils und/oder der zweite abgewinkelte Blechbereich des
zweiten Werkstücks
können
dabei an einem Durchzug mit oder ohne Boden oder an einem Profil
ausgebildet sein.
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Das Umformelement weist einen von
der Kreisform abweichenden Querschnitt mit zumindest einem schmaleren
Bereich und einem breiteren Bereich auf.
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Die Form des Querschnitts des Umformelements
ist der Form der Ausnehmung des ersten Bauteils angepasst.
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Weiterhin kann das Umformelement
längs der
Z-Achse in zwei Hälften
geteilt sein, wobei beide Teile des Umformelements aufeinander zu
und voneinander weg bewegbar sind.
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Zusätzlich kann mindestens ein
Umformelement um die Z-Achse drehbar gelagert sein.
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Verfahrensgemäß wird zumindest das erste Werkstück mit seinem
in Z-Richtung abgewinkelten Blechbereich durch eine Bewegung des
sich in Umformposition befindlichen Umformwerkzeuges mit dessen
Umformelement, quer zur Z-Achse einen Hinterschnitt bildend, gegen
des zweite Werkstück geformt.
Dabei verläuft
die Bewegung des sich in Umformposition befindlichen Umformwerkzeuges entweder
geradlinig (in X/Y-Ebene) quer zur Z-Achse und/oder vollführt das
Umformwerkzeug eine Drehbewegung um die Z-Achse. Dadurch wird der
abgewinkelte Bereich des ersten Werkstücks zumindest teilweise quer
zur Z-Achse radial
umgeformt und somit in eine im zweiten Werkstück vorhandene Ausnehmung (von
der Z-Achse weg) eingeformt oder an eine Außenkontur des zweiten Werkstücks (in
Richtung Z-Achse)
amgeformt. Die Ausnehmung kann in einem Vollprofil (z.B. in Form
einer Hinterschneidung) oder in einem Hohlprofil ausgebildet sein
oder auch durch die freie Unterseite eines blechförmigen zweiten
Bauteiles gebildet werden. Alternativ kann sich die Hinterschneidung
an der Außenkontur
des zweiten Werkstücks
befinden.
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Es ist auch möglich, dass durch die Bewegung
des Umformwerkzeuges in der Umformposition gemeinsam mit dem in
Z-Richtung abgewinkelten Blechbereich des ersten Werkstücks ein
in Z-Richtung abgewinkelter zweiter Blechbereich des zweiten Werkstücks quer
zur Z-Achse einen Hinterschnitt bildend umgeformt wird.
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Zur Herstellung einer Verbindung
zwischen einem ersten Werkstück
in Form eines Bleches und einem zweiten Werkstück mit einer Ausnehmung wird
das erste Werkstück
an des zweite Werkstück angelegt,
so dass das erste Werkstück
mit seinem abgewinkelten Bereich in die Ausnehmung des zweiten Werkstücks eingreift
und anschließend
das Umformwerkzeug durch eine Bewegung in Z-Richtung (ohne wesentlichen
Kraftaufwand} mit seinem Umformelement in die Umformposition im
Bereich innerhalb des abgewinkelten Blechbereiches des ersten Werkstücks gebracht.
Nun vollführt
das Umformelement in der X/Y-Ebene eine Drehbewegung um die Z-Achse
und/oder eine geradlinige Bewegung quer zur Z-Achse, so dass der
abgewinkelte Blechbereich radial nach außen durch das Umformelement,
einen Hinterschnitt bildend, in des zweite Werkstück eingeformt
wird.
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Anschließend wird das Umformwerkzeug
um den gleichen Betrag zurückbewegt
und abschließend aus
der Umfarmposition entfernt.
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Zur Herstellung einer Verbindung
zwischen einem ersten Werkstück
in Farm eines Bleches und einem zweiten Werkstück mit einer eine Hinterschneidung
aufweisenden Außenkontur,
wird das erste Werkstück
an die Außenkontur
des zweiten Werkstücks
angelegt, so dass der abgewinkelte Bereich des ersten Werkstücks im Bereich
der Hinterschneidung der Außenkontur
am zweiten Werkstück anliegt.
Nun fährt
das Umformwerkzeug durch eine Bewegung in Z-Richtung ohne wesentlichen
Kraftaufwand mit seinem Umformelement in die Umformposition im Bereich
der Außenkontur
des abgewinkelten Blechbereiches des ersten Werkstücks, und vollführt nun
eine geradlinige Bewegung quer zur Z-Richtung und/oder eine Drehbewegung,
so dass der abgewinkelte Blechbereich durch das Umformelement in
die Hinterschneidung der Außenkontur
des zweiten Werkstücks,
den Hinterschnitt bildend, eingeformt wird.
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Anschließend wird das Umformwerkzeug
um den gleichen Betrag zurückbewegt
und abschließend aus
der Umformposition entfernt.
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Das Verfahren kann mit oder ohne
Gegenhalter durchgeführt
werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen
und zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
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Es zeigen:
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1:
Umformwerkzeug in der Vorderansicht,
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2:
Umformwerkzeug in der Seitenansicht,
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3:
Umformelement aus Richtung des Umformwerkzeuges,
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4a:
zwei zu verbindende Bauteile in Form eines Bleches, welches eine
im Querschnitt U-förmige Nut
aufweist, und eines Hohlprofils mit einer, ebenfalls im Querschnitt
U-förmigen,
sich längserstreckenden
Ausnehmung,
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4b:
Hohlprofil, in dessen Ausnehmung die Nut des Bleches eingelegt wurde,
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5:
Verbindung zwischen Blech und Hohlprofil,
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6:
zwei zu verbindende Bauteile in Form eines Bleches mit einer im
Querschnitt U-förmigen Nut
und eines Hohlprofils mit einer sich längserstreckenden, im Querschnitt
T-förmigen
Außenkontur,
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7:
Verbindung gemäß 6 nach der Umformung,
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8:
Verbindung zwischen einem Blech und einem Vollprofil mit einer Ausnehmung,
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9:
zu verbindende Bauteile in Form eines Bleches und eines Hohlprofils,
mit ineinander greifenden punktförmigen
Vertiefungen mit Boden,
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10:
verbindende Bauteile gemäß 9 ohne Boden,
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11 bis 14: Prinzipdarstellung des
Verfahrensablaufes beim Herstellen der Verbindung (beide Bauteile
haben ineinander greifende Nuten/Ausnehmungen mit Boden)
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15:
Verbindung zwischen zwei Bauteilen mit ineinander greifenden Durchzügen ohne
Boden
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16:
Verbindung zwischen zwei Bauteilen, wobei das erste Bauteil einen
Durchzug ohne Boden und das zweite Bauteil einen Durchbruch ausweist,
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17:
Prinzipdarstellung der Hinterschneidung bei einem ovalen Umformwerkzeug,
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18:
Prinzipdarstellung der Hinterschneidung bei einem dreieckigen Umformwerkzeug.
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Das Umformwerkzeug (2) weist
gemäß 1 bis 3 ein ovales Umformelement (2.1)
mit einer Breite b und einer Länge
a auf, (b<a). Dieses
schließt sich
an eine Grundplatte (2.2) an und ist in dieser drehbar
gelagert. Auf der gegenüberliegenden Seite der
Grundplatte 2.2 ist zur Erzeugung der Drehbewegung des
Umformelements 2.1 ein Formelement/Sechskant vorgesehen,
welches mit dem Umformelement verbunden ist. Mit diesem Umformelement 2.1 können Verbindungen
zwischen Bauteilen mit ineinander greifenden, sich längserstreckenden Formelementen
erzeugt werden. Alternativ ist es möglich, punktförmige Verbindungen
zu erzeugen.
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Die Herstellung einer Verbindung
zwischen einem Blech und einem Hohlprofil wird an zwei Beispielen
gemäß 4a/4b bis 7 beschrieben. 4a zeigt zwei zu verbindende
Bauteile in Form eines Bleches (erstes Werkstück K1), welches eine im Querschnitt
U-förmige
Nut N aufweist, und eines Hohlprofils (zweites Werkstück K2) mit
einer, ebenfalls im Querschnitt U-förmigen,
sich längserstreckenden
Ausnehmung A. Die zueinander parallelen Schenkel der Nut N bilden
dabei einen in Z-Richtung rechtwinklig zur Oberseite K1/O des ersten
Bauteils K1 nach unten abgewinkelten Blechbereich 3, die
zueinander parallelen Schenkel der Ausnehmung A einen in Z-Richtung rechtwinklig
zur Oberseite K2/O nach unten abgewinkelten Blechbereich 4.
Die Nut N des ersten Werkstücks
K1 weist eine Breite 11 und eine Tiefe t1 auf und die nutförmige Ausnehmung
A des zweiten Werkstücks
K2 besitzt eine Breite 12 und eine Tiefe t2. Die Breiten 11/12 und
die Tiefen t1/t2 des ersten Werkstücks K1 und des zweiten Werkstücks K2 werden
so gewählt,
dass die Nut N des ersten Werkstücks
K1 in die Ausnehmung A des zweiten Werkstücks K2 einlegbar ist.
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Gemäß 4b wurde das erste Werkstück K1 an
des zweite Werkstück
K2 angelegt, so dass dessen Nut N in die Ausnehmung A eingreift.
Dadurch überlappen
sich die Blechbereiche 3 und 4. Gemäß 5 wurde das Umformwerkzeug 2 mit
seiner Grundplatte 2.2 auf die Oberseite des Bleches (erstes
Werkstück
K1) aufgelegt, wobei das Umformwerkzeug 2.1 in die Nut
N eingreift. Die Breite b des Umformwerkzeuges 2.1 entspricht
dabei in etwa der Breite 11 der Mut N, die Länge a des
Umformwerkzeuges 2.1 ist zur Erzeugung des Hinterschnitts
H größer als
die Breite 11 der Nut N. Nun wird über das Formelement/Sechskant 2.3 ein
Drehmoment quer zu Z-Achse auf das Umformelement 2.1 übertragen, so
dass sich dieses, bedingt durch die größere Länge a im Vergleich zur Breite 11 der
Nut N, den Blechbereich 3 radial nach außen umformt,
wodurch auch der Blechbereich 4 radial nach außen umgeformt
wird, so dass ein Hinterschnitt H der umgeformten Blechbereiche 3 und 4 im
Vergleich zur Oberseite K1/O des Werkstücks K1 gebildet wird. Das Umformelement 2.1 vollführt dabei
eine Drehbewegung > 0°, vorzugsweise
20° bis
45°. Nun wird
das Umformelement 2.1 über
das Formelement/Sechskant 2.3 um den gleichen Betrag zurückgedreht
und in Z-Richtung aus der Nut N entfernt.
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Nun wird das Umformwerkzeug 2 entlang
der Nut N (X-Richtung) um den Betrag L bewegt und wieder quer zur
Z- Richtung (in X/Y-Ebene) gedreht, zurückgedreht, aus der Nut nach
oben gefahren und wiederum um einen Betrag L in X-Richtung bewegt, usw.
Sa wird eine Vielzahl van Verbindungen zwischen dem Blech (Werkstück K1) und
dem Hohlprofil (Werkstück
K2) erzeugt. Im Bereich der Verbindungspositionen ergeben sich ovale
Eindrücke
E im Blechbereich 3 der Nut N.
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Alternativ kann ein entsprechendes
Blech (Werkstück
K1) auch an einer Außenkontur 7 eines Hohlprofils
(Werkstück
K2) befestigt werden. Das Hohlprofil (Werkstück K2) weist dazu eine sich
längserstreckende
Außenkontur 7 mit
im wesentlichen T-förmigen
Querschnitt auf. Die Oberseite 7/O des Außenprofils 7 weist
in Richtung zum Werkstück
K1 und die zueinander parallelen Einschnürungen der Außenkontur 7 bilden
eine Hinterschneidung 8.
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Gemäß 7 wurde der Werkstück K1 an das Hohlprofil (Werkstück K2) angelegt,
so dass die Außenkontur 7 des
Werkstücks
K2 in die Nut N des Werkstücks
K1 eingreift. Das hier nicht dargestellte Umformelement wurde quer
zur Z- Achse (in Y-Richtung) im Bereich der Hinterschneidung 8 in
den Blechbereich 3 gedrückt,
so dass dieser einen Hinterschnitt H bildend in die Hinterschneidung 8 eingeformt
wird. Zusätzlich
kann auch hier das Umformwerkzeug in X/Y-Ebene eine Drehbewegung
ausführen.
Nach dem Herstellen einer Verbindung wird das Umformwerkzeug aus
der Umformposition entfernt und vollführt eine Vorschubbewegung um
den Betrag L bis zur nächsten
Umformposition. Auch hier ist der umgeformte Blechbereich 3 als
ovaler Eindruck in der Außenwandung
der Nut N sichtbar. Diese Verbindungen werden selbstverständlich in
beiden Blechbereichen 3 (auf beiden gegenüberliegenden
Seiten der Außenkontur 7)
vorgenommen.
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Eine weitere Möglichkeit besteht in der Herstellung
einer Verbindung zwischen einem Blech (erstes Werkstück K1) und
einem Vollmaterial (zweites Werkstück K2) mit einer Ausnehmung 5,
gemäß 8. Die Ausnehmung 5 kann
dabei in Form einer Nut oder in Form einer ovalen oder vieleckigen
Vertiefung ausgebildet sein. In der linken Darstellung gemäß 8 wurde das Blech (Werkstück K1) in
die nutförmige
Ausnehmung 5 mit seinen beiden abgewinkelten Bereichen 3 (an
Nut N ausgebildet) eingelegt und das Umformwerkzeug 2 mit
seinem Umformelement 2.1 in die Umformposition gebracht,
so dass die Grundplatte 2.2 auf der Oberseite K1/O des ersten
Werkstücks
K1 aufliegt. Die Breite b der schmaleren Seite des Umformwerkzeuges 2.1 ist
etwas kleiner als die obere Breite 11 der Ausnehmung 5.
In der rechten Darstellung wurde der abgewinkelte Bereich 3 des
ersten Werkstücks
K3 durch die Drehung des Umformwerkzeuges 2.1 (> 0°, vorzugsweise 20° bis 45°) bedingt
durch die größere Breite
a des ovalen Umformelementes 2.1, gegen die Innenwandung
der Ausnehmung 5 geformt, so dass ein Hinterschnitt H gebildet
wird. Anschließend
wird das Umformelement 2.1 mittels des Formelementes/Sechskantes 2.3 zurückgedreht
und anschließend
aus der Nut N entnommen.
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Zur Herstellung punktförmiger Verbindungen zwischen
zwei Werkstücken
weisen diese ineinander greifende Formelemente auf.
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Gemäß 9 sind diese im ersten Werkstück K1 als
napfförmige
Durchzüge
D1 mit einem Boden B1 und im zweiten Werkstück K2 als Ausnehmungen 5,
entsprechend der Form der Durchzüge D1,
mit einem Boden B2 ausgebildet. Die Durchzüge D1 weisen dabei den Blechbereich 3 und
die Ausnehmungen 5 den Blechbereich 4 auf. und
haben eine ovale Form. Die Durchzüge D1 sind so dimensioniert, dass
sie ineinander greifen können
und dass das Umformelement 2.1 in den Durchzug D1 des ersten Werkstücks K1 einbringbar
ist. Die Breite B1 und die Länge
a1 des ersten Werkstücks
K1 sowie die Breite b2 und die Länge
a2 des zweiten Werkstücks
K2 sind somit entsprechend der Breite b und der Länge a des ovalen
Umformelements (s. 1 bis 3) auszulegen. Die beiden
Werkstücke
K1 und K2 werden so aneinander angelegt, dass die Durchzüge D1 in
die Ausnehmungen 5 eingreifen. Es besteht auch die Möglichkeit,
die Ausnehmungen 5 und die Durchzüge D1 gemäß 10 als ineinander greifende Durchzüge ohne
Boden auszubilden. Nachdem die beiden Werkstücke K1, K2 aneinander angelegt
wurden, so dass die Blechbereiche 3 und die Blechbereiche 4 sich überlappen,
wird das hier nicht dargestellte Umformwerkzeug mit seinem Umformelement
in die entsprechenden Durchzüge
D1 eingelegt und eine Drehbewegung wie vorgenannt beschrieben vollführt. Durch die
Unrundheit des Umformelementes werden die Blechbereiche 3 und 4 radial
nach außen
umgeformt (nicht dargestellt).
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In den 13 bis 14 wird der prinzipielle
Ablauf zum Herstellen der Verbindung an zwei Werkstücken K1,
K2 nochmals dargestellt. Das Werkstück K2 weist eine Ausnehmung
A auf, in welche eine Nut N des ersten Werkstücks K1 eingreift. Die Ausnehmung A
besitzt einen Boden B2 und eine Wandung in Form des Blechbereiches 4.
Die Nut N besitzt einen Boden B1 und einen Blechbereich 3,
welcher innen am Blechbereich 4 anliegt. Das Umformwerkzeug 2 wird mit
seinem Umformelement 2.1 so positioniert, dass es in die
Nut N eingreifen kann. Es wird nun in Pfeilrichtung in die Nut N
eingeführt.
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Gemäß 12 sitzt das Umformwerkzeug 2 mit
seiner Grundplatte 2.2 auf dem ersten Werkstück K1 auf
und das Umformelement 2.1 befindet sich in der Nut N. Die
Breite b des Umformwerkzeuges entspricht dabei in etwa der Nutbreite 11.
Nun wird über das
Formelement/Sechskant 2.3 in Pfeilrichtung eine Drehbewegung
des Umformelementes 2.1 von z.B. 45° durchgeführt.
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Durch die im Verhältnis zu der Breite b, größere Länge a des
Umformelementes 2.1 werden die Blechbereiche 3 und 4 von
der Z-Achse wegweisend radial nach außen umgeformt (13), so dass sich ein Hinterschnitt H
einstellt. Nun wird über
das Formelement/Sechskant 2.3 das Umformelement 2.1 in Pfeilrichtung
um den gleichen Betrag zurückgedreht und
nun gemäß 14 in Pfeilrichtung aus
der Umformposition entnommen.
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15 zeigt
eine ähnliche
Verbindung, jedoch ohne Boden. Gemäß 16 besitzt das Werkstück K2 eine Ausnehmung A, durch
die der Blechbereich 3 des ersten Werkstücks K1 eingelegt
und mittels des Umformelementes umgeformt wird. Nach der Umformung
wird durch eine Rückbewegung
des Umformelementes 1.2 der Bereich 3 zusätzlich gegen die
Unterseite des zweiten Werkstücks
K2 umgeformt. Erst jetzt wird das Umformelement 2.1 zurückgedreht
und aus der Umformposition entnommen.
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17 zeigt
die Prinzipdarstellung des im Vergleich zur Oberseite des ersten
Werkstücks
K1 projizierten Hinterschnittes H im Profil/Blech bei Verwendung
eines ovalen Umformelementes 2.1 und 18 bei Verwendung eines dreieckigen Umformelementes 2.1.
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Die Verwendung eines dreieckigen
oder eines anderen vieleckigen Umformelementes und entsprechender
geometrischer Formelemente ist dabei nicht bei sich längserstreckenden
(nutförmigen)
zu verbindenden Blechbereichen möglich,
sondern nur bei napfförmigen
Durchzügen
mit entsprechenden Querschnitten.
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Mit der Erfindung wird eine äußerst einfache und
elegante Lösung
zur Herstellung von Verbindungen zwischen einem Blech und einem
Werkstück
mit einer entsprechenden Ausnehmung bzw. einem entsprechenden Formelement
geschaffen.