DE10309073A1 - Vorrichtung zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln in einem Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln (10, 11) in einem Fahrzeug vorgeschlagen, wobei die Lenkvorrichtung im Fahrzeug positioniert ist und die Vorrichtung die Rückhaltemittel in Abhängigkeit von der Position der Lenkvorrichtung (14, 15) ansteuert.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln in einem Fahrzeug nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs.
- Aus Auto-Motor-Sport „Schwer auf Draht", Seite 74, 20/2002 ist eine Fahrzeugstudie von GM bekannt, bei der ein Armaturenblock auf Knopfdruck von links nach rechts zum Beifahrersitz gleitet, sodass der Beifahrer das Fahrzeug steuern kann.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln in einem Fahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass die Vorrichtung die Rückhaltemittel in Abhängigkeit von der Position der Lenkvorrichtung ansteuert. Zu solchen Lenkvorrichtungen gehören neben einem Lenkrad auch Joysticks oder andere haptische Elemente, die eine Lenkung eines Fahrzeugs ermöglichen. Insbesondere, wenn diese Lenkvorrichtung verschiebbar ist, ist es nun vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Rückhaltemittel die Frontairbags in Abhängigkeit von der Verschiebung der Lenkvorrichtung angesteuert werden. Damit werden also insbesondere solche Rückhaltemittel nicht angesteuert, die durch die verschobene Lenkvorrichtung in ihrem Entfaltungsweg gesperrt sind.
- Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen der im unabhängigen Patentanspruch angegebenen Vorrichtung zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln in einem Fahrzeug möglich.
- Besonders vorteilhaft ist, dass die Vorrichtung die Position der Lenkvorrichtung mittels wenigstens eines Schalters erkennt. Dies ist eine sehr einfache Erkennung der Position der Lenkvorrichtung und daher besonders kostengünstig.
- Weiterhin ist es von Vorteil, dass die Vorrichtung mit einer Innenraumsensierung koppelbar ist, die in Abhängigkeit von einem Signal der Innenraumsensorik die Position der Lenkvorrichtung erkennt. Als eine Innenraumsensorik kann hier insbesondere eine Videosensorik verwendet werden, die in einfacher Weise mittels Mustererkennung die Position der Lenkvorrichtung erkennt. Alternativ können Sensoriken wie Ultraschall oder Infrarot zur Erzeugung einer Innenrauminformation verwendet werden.
- Alternativ ist es möglich, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung durch eine Signalabfrage an verschiedenen Positionen, an denen die Lenkvorrichtung positionierbar ist, eine Signalabfrage startet, um die Position der Lenkvorrichtung zu erkennen. Die Lenkvorrichtung kann insbesondere verschiebbar auf einer Schiene sein oder auch von einer Position herausnehmbar, um sie in eine andere Position am Armaturenbrett hineinzuführen. Auch ist es denkbar, dass mehrere Lenkvorrichtungen vorhanden sind und dann die Lenkvorrichtung gewählt wird, die an der gewünschten Position positionierbar ist. Weiterhin ist es möglich, dass über eine softwaretechnische Abfrage die Position der Lenkvorrichtung erfasst werden kann.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- Es zeigen
1 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung und2 ein Ablaufdiagramm eines Arbeitsverfahrens auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung. - Beschreibung
- In den letzten Jahren kommt solchen elektronischen Systemen eine größere Bedeutung zu, die als x-by-wire-Systeme bezeichnet werden. Zwei Systeme sind dabei vorgeschlagen worden. Zum einen das sogenannte brake-by-wire und zum anderen das steer-by-wire. Das steer-by-wire-Konzept sieht eine Entkopplung des Lenkrads bzw. der Lenksäule von der Mechanik vor und dafür den Einsatz einer elektronischen Lenkung. Im Zuge dessen kommen auch Ideen zum Tragen, Fahrzeuge per Joystick, ähnlich einer Computermaus, zu steuern. Wie im Stand der Technik dargestellt, sollen solche Lenkvorrichtungen auch positionierbar im Fahrzeug sein, um beispielsweise einem Beifahrer die Lenkung zu übergeben, ohne den Sitzplatz zu wechseln.
- Erfindungsgemäß wird für solche positionierbaren Lenkvorrichtungen vorgeschlagen, die Rückhaltemittel in Abhängigkeit von der Position dieser Lenkvorrichtung anzusteuern, um auf die Position und damit eine mögliche Behinderung eines Entfaltungswegs für einen Airbag Rücksicht zu nehmen. Insbesondere ist es bei einem solchen positionierbaren Lenkrad oder einer Lenkvorrichtung vorzusehen, mehrere Frontairbags einzusetzen. Dabei erhält beispielsweise die Armatur zwei Beifahrerairbags und die Lenkvorrichtung einen Fahrerairbag. Je nach Position ist einer der Beifahrerairbags zu deaktivieren. Um eine Fehlauslösung bzw. eine Steuerung für die Airbags vorzusehen, ist ein zusätzliches Sensorsignal notwendig. Dies kann beispielsweise über einen einfachen Schalter realisiert sein oder aber über eine intelligente Innenraumsensierung wie beispielsweise eine Sitzbelegungserkennung bei einer Fahrperson oder aber eine Videosensorik, die erkennt, auf welcher Seite das Lenkrad sich befindet. Anstatt einer Videosensorik können auch andere Sensoriken eingesetzt werden, die Wellen abgeben wie beispielsweise ein Innenraumradar oder ein Ultraschall. Der aktuell erfasste Zustand wird dann im Airbagsteuergerät über einen Algorithmus und einer Logik derart verknüpft, dass das entsprechende Rückhaltemittel ausgelöst wird. Dabei ist das System derart auszulegen, dass auch Kindersitze entsprechend mit Innenraumsensierung erkannt werden und dort der Airbag an entsprechender Stelle abgeschaltet wird. Dies erfordert eine symmetrische Innenraumsensierung und Auswertung.
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1 zeigt in einem Blockschaltbild die erfindungsgemäße Vorrichtung. Links und rechts auf einem Armaturenbrett12 sind jeweils Beifahrerairbagmodule10 und11 angeordnet, je nachdem, ob auf der linken oder auf der rechten Seite in einem Fahrzeug der Beifahrer sitzt. Es ist hier eine Schiene13 vorgesehen, auf der eine Lenkvorrichtung14 verschiebbar ist. Die Lenkvorrichtung ist einmal in der Position15 und zum anderen in der Position16 , also als Lenkrad für einen Fahrer auf der linken Seite, dargestellt. In der Position16 verdeckt die Lenkvorrichtung den Beifahrerairbag10 , sodass in diesem Fall der Beifahrerairbag10 zu deaktivieren ist, um nicht in einem Auslösefall ausgelöst zu werden. Dafür ist ein Schalter17 derart angeordnet, dass er ein Verschieben der Lenkvorrichtung16 über dem Beifahrerairbag10 erkennt. Daher ist der Schalter über einen Datenausgang mit einem Airbagsteuergerät19 verbunden, das nun erkennt, dass der Airbag10 nicht angesteuert werden darf. Auf der rechten Seite ist symmetrisch dazu ebenfalls ein Schalter18 vorgesehen, der erkennt, wenn die Lenkvorrichtung14 über dem Beifahrerairbag11 positioniert wird und so diesen verdeckt. Auch in diesem Fall ist dann der Airbag11 zu deaktivieren, sodass auch hier der Schalter18 über einen Datenausgang an das Airbagsteuergerät19 angeschlossen ist. Alternativ ist es möglich, dass über eine Innenraumsensorik die Position der Lenkvorrichtung erkannt wird. Es können mehr Schalter vorgesehen sein, um die Position der Lenkvorrichtung genauer zu erkennen. Anstatt der Schiene13 kann auch vorgesehen sein, dass die Lenkvorrichtung14 steckbar ist. -
2 zeigt in einem Blockschaltbild ein Arbeitsverfahren, das auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich ist. An ein Airbagsteuergerät205 sind jeweils zwei Schalter200 und201 wie in1 dargestellt angeschlossen. Darüber hinaus ist eine Innenraumsensorik202 an das Steuergerät205 angeschlosseit. Weiterhin ist ein CAN-Bus203 an das Airbagsteuergerät205 angeschlossen. Aus den Sensorsignalen bestimmt ein Prozessor204 Filter und Merkmale, um diese auszuwerten und einem Auslösealgorithmus206 zuzuführen. Der Auslösealgorithmus206 bestimmt in Abhängigkeit von Crash-Sensorsignalen, ob eine Auslösung zum jeweiligen Zeitpunkt erfolgen soll. Über Signale der Schalter200 ,201 und gegebenenfalls der Innenraumsensorik202 erkennt der Algorithmus206 , welche Beifahrerairbags10 ,11 zu deaktivieren sind. Über eine Logik207 und gegebenenfalls einen CAN-Bus208 werden dann die Rückhaltemittel angesteuert. Beispielhaft sind hier ein Lenkradairbag209 , ein Beifahrerairbag rechts210 und ein Beifahrerairbag links211 dargestellt. Neben der Position der Lenkvorrichtung14 berücksichtigt der Algorithmus206 auch die Position des Insassen, die über die Innenraumsensorik202 ermittelt wird. Befindet sich beispielsweise der Insasse zu nah an einem Airbag, dann wird auch dieser Airbag deaktiviert, sodass auch der Lenkradairbag209 gesperrt werden kann. - Die Schalter
200 ,201 werden ebenfalls derart verarbeitet, dass, wenn keiner der beiden Schalter als gültig verifiziert wird, also die Lenkvorrichtung nicht korrekt positioniert ist, das Fahrzeug gegebenenfalls nicht gestartet wird oder eine akustische und/oder optische Warnausgabe an den Insassen/Fahrer erfolgt.
Claims (5)
- Vorrichtung zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln (
10 ,11 ,209 –211 ) in einem Fahrzeug, wobei das Fahrzeug eine positionierbare Lenkvorrichtung (14 ,15 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung derart konfiguriert ist, dass die Vorrichtung die Rückhaltemittel (10 ,11 ,209 –211 ) in Abhängigkeit von der Position der Lenkvorrichtung (14 ,15 ) ansteuert. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung wenigstens einen Schalter (
16 ,17 ,200 ,201 ) zur Erkennung der Position der Lenkvorrichtung (14 ,15 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung derart mit einer Innenraumsensorik (
202 ) koppelbar ist, dass die Vorrichtung die Position der Lenkvorrichtung (14 ,15 ) in Abhängigkeit von einem Signal der Innenraumsensorik (202 ) erkennt. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenraumsensorik (
202 ) eine Videosensorik aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung derart konfiguriert ist, dass die Vorrichtung mittels einer Signalabfrage die Position der Lenkvorrichtung (
14 ,15 ) erkennt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2003109073 DE10309073A1 (de) | 2003-03-03 | 2003-03-03 | Vorrichtung zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln in einem Fahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2003109073 DE10309073A1 (de) | 2003-03-03 | 2003-03-03 | Vorrichtung zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln in einem Fahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10309073A1 true DE10309073A1 (de) | 2004-09-16 |
Family
ID=32864033
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2003109073 Withdrawn DE10309073A1 (de) | 2003-03-03 | 2003-03-03 | Vorrichtung zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln in einem Fahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10309073A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102017007771A1 (de) * | 2017-08-16 | 2019-02-21 | Daimler Ag | Verfahren zum Betrieb eines Insassenschutzmittels einer Insassenschutzvorrichtung und Insassenschutzvorrichtung |
DE102015116696B4 (de) | 2014-10-06 | 2024-07-11 | Ford Global Technologies, Llc | Mehrstufen-Airbag in Fahrzeug mit rekonfigurierbarem Innenraum |
-
2003
- 2003-03-03 DE DE2003109073 patent/DE10309073A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102015116696B4 (de) | 2014-10-06 | 2024-07-11 | Ford Global Technologies, Llc | Mehrstufen-Airbag in Fahrzeug mit rekonfigurierbarem Innenraum |
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DE102017007771B4 (de) * | 2017-08-16 | 2020-04-09 | Daimler Ag | Verfahren zum Betrieb eines Insassenschutzmittels einer Insassenschutzvorrichtung und Insassenschutzvorrichtung |
US11084444B2 (en) | 2017-08-16 | 2021-08-10 | Daimler Ag | Method for operating an occupant protection means of an occupant protection device, and occupant protection device |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |