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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Polymethylenamine sowie Verfahren zu deren Herstellung. Die
Polymethylenamine können
Homo- oder Copolymere sein.
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Kationische Polymere mit hohen Ladungsdichten
werden vor allem in der Papierindustrie verwendet. Sie dienen häufig als
Fixier-, Entwässerungs-,
Flockungs- und/oder Retentionsmittel und werden der Papiermasse
vor bzw. bei dessen Herstellung zugegeben. Als Retentionsmittel
bewirken sie eine Verminderung des Mitreißens der die Papiermasse formenden
Faser- und Füllstoffe
(Retention) beim Trennen der Feststoffe vom Wasser. Es wird also
durch diese Retentionsmittel die Ausbeute der fest/flüssig-Trennung
verbessert. Zur Herstellung von Papier werden grundsätzlich als
Rohstoffkomponenten Holzschliff, thermomechanischer Stoff, chemo-thermomechanischer
Stoff, Druckschliff sowie Sulfit- und
Sulfatzellstoff in kurz- und langfasriger Form, gegebenenfalls auch
Zellstoffe und Holzstoff sowie immer häufiger auch Altpapier eingesetzt.
Als Füllstoffe eignen
sich beispielsweise Clay, Kaolin, gefällte und natürliche,
gemahlene Kreide, Talkum, Titandioxid, Calciumsulfat, Bariumsulfat,
Aluminiumoxid und Satinweiß sowie
Mischungen der genannten Füllstoffe.
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Übliche
kationische Polymere, die als Retentions- bzw. Fixiermittel eingesetzt
werden, sind beispielsweise kationisches Polyacrylamid (cPAM) Polyethylenimin
(PEI), Poly-Diallyldimethylammoniumchlorid
(Poly-DADMAC) und Polyvinylamin (PVAm). Die theoretische Ladungsdichte
von PEI und PVAm (vollständige Protonierung)
liegt bei 23,2 meq/g.
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Vinylamineinheiten enthaltende Polymere
sind bekannt, vgl.
US-A-4,421,602 ,
US-A-5,334,287 ,
EP-A-0 216 387 ,
US-A-5,981,689 ,
WO-A-00/63295 und
US-A-6,121,409 .
Sie werden durch Hydrolyse von offenkettigen N-Vinylcarbonsäureamideinheiten enthaltenden
Polymeren hergestellt. Diese Polymere sind z. B. erhältlich durch
Polymerisieren von N-Vinylformamid, N-Vinyl-N-methylformamid, N-Vinylacetamid,
N-Vinyl-N-methylacetamid, N-Vinyl-N-ethylacetamid und N-Vinylpropionamid.
Die genannten Monomeren können entweder
allein oder zusammen mit anderen Monomeren polymerisiert werden.
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Als monoethylenisch ungesättigte Monomere,
die mit den N-Vinylcarbonsäureamiden
copolymerisiert werden, kommen Vinylester von gesättigten
Carbonsäuren
von 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, Vinylether wie C1- bis
C6-Alkylvinylether und Ester, Amide und
Nitrile von ethylenisch ungesättigten
C3- bis C6-Carbonsäuren in Betracht.
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Weitere geeignete Carbonsäureester
ungesättigter
Carbonsäuren
leiten sich von Glykolen oder Polyalkylenglykolen ab, bei denen
jeweils nur eine OH-Gruppe verestert ist, weiterhin geeignet sind
Acrylsäuremonoester
von Polyalkylenglykolen einer Molmasse von 500 bis 10.000. Weitere
geeignete Comonomere sind Ester von ethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren
mit Aminoalkoholen. Die basischen Acrylate können in Form der freien Basen,
der Salze mit Mineralsäuren
wie Salzsäure,
Schwefelsäure
oder Salpetersäure,
der Salze mit organischen Säuren
wie Ameisensäure,
Essigsäure,
Propionsäure
oder der Sulfonsäuren
oder in quaternierter Form eingesetzt werden. Weitere geeignete
Comonomere sind Amide ethylenisch ungesättigter Carbonsäuren, wie
Acrylamid, Methacrylamid sowie N-Alkylmono- und Diamide von monoethylenisch
ungesättigten
Carbonsäuren
mit Alkylresten von 1 bis 6 C-Atomen sowie basische (Meth)acrylamide.
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Weiterhin sind als Comonomere geeignet
Dimethylaminoalkyl(meth)acrylat CH3Cl, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam,
Acrylnitril, Methacrylnitiril, N-Vinylimidazol sowie substituierte
N-Vinylimidazole.
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Weiter geeignet sind Polyethylenimine,
die beispielsweise durch Polymerisation von Ethylenimin in wässriger
Lösung
in Gegenwart von säureabspaltenden
Verbindungen, Säuren
oder Lewis-Säuren
als Katalysator herstellbar sind. Polyethylenimine haben Molmassen
bis zu 50.000, nach weiteren Vernetzungsmassnahmen können Molmassen
bis zu 2 Millionen, vorzugsweise von 200 bis 1.000.000, erreicht
werden. Besonders bevorzugt werden Polyethylenimine mit Molmassen
von > 1.000.000, die
durch Ultrafiltration erhältlich sind,
eingesetzt. Die Polyethylenimine können gegebenenfalls modifiziert
werden, z. B. alkoxyliert, alkyliert oder amidiert werden. Sie können außerdem einer
Michaeladdition oder einer Streckersynthese unterworfen werden.
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Außerdem kommen mit Ethylenimin
gepfropfte Polyamidoamine in Betracht, die beispielsweise durch Kondensieren
von Dicarbonsäuren
mit Polyaminen und anschließendem
Aufpfropfen von Ethylenimin erhältlich
sind. Höhere
Molmassen erzielt man durch weitere Vernetzungen. Geeignete Polyamidoamine
erhält
man beispielsweise dadurch, dass man Dicarbonsäuren mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen
mit Polyalkylenpolyaminen umsetzt, die 3 bis 10 basische Stickstoffatome
im Molekül
enthalten.
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Bei der Herstellung der Polyamidoamine
kann man auch Mischungen von Dicarbonsäuren einsetzen, ebenso Mischungen
aus mehreren Polyalkylenpolyaminen. Bei der Kondensation kann man
gegebenenfalls auch Lactone oder Lactame von Carbonsäuren mit
4 bis 8 C-Atomen einsetzen. Pro Mol einer Dicarbonsäure verwendet
man beispielsweise 0,8 bis 1,4 Mol eines Polyalkylenpolyamins. Diese
Polyamidoamine werden mit Ethylenimin gepfropft.
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Außerdem eignen sich wasserlösliche vernetzte
Polyethylenimine, die durch Reaktion von Polyethyleniminen mit Vernetzern
wie Epichlorhydrin oder Bischlorhydrinethern von Polyalkylenglykolen
mit 2 bis 100 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxid-Einheiten erhältlich sind
und noch über
freie primäre
und/oder sekundäre Aminogruppen
verfügen.
Auch amidische Polyethylenimine sind geeignet, die beispielsweise
durch Amidierung von Polyethyleniminen mit C1-
bis C22-Monocarbonsäuren erhältlich sind. Weitere geeignete
kationische Polymere sind alkylierte Polyethylenimine und alkoxylierte
Polyethylenimine. Bei der Alkoxylierung verwendet man z. B. pro
NH-Einheit im Polyethylenimin 1 bis 5 Ethylenoxid- bzw. Propylenoxideinheiten.
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Mit den genannten Polymeren lässt sich
bei der Papierherstellung eine hohe Retention der Feststoffe erzielen.
Es ist jedoch einsichtig, dass es im Prinzip erwünscht ist, das Retentionsverhalten
so weit zu verbessern, dass von der Papiermasse nur noch minimale
Mengen oder – im
Idealfall – nichts
mehr durch das ablaufende Wasser mitgerissen werden. Aus diesem
Grund wird laufend versucht, die bekannten, als Retentionsmittel
eingesetzten kationischen Polymere zu verbessern.
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Es ist bekannt, dass die Ladungsdichte
eines bestimmten Polymers dessen Retentionseigenschaften beeinflusst.
Allgemein gilt, dass das Retentionsverhalten eines Polymers für bestimmte
Papierstoffe optimiert werden kann. Insbesondere sind Fixiermittel
mit höchster
Ladungsdichte bevorzugt. Aus diesem Grund zielt die Entwicklung
darauf ab, kationische Polymere mit hoher Ladungsdichte zu entwickeln.
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Aus theoretischen Überlegungen
ist bekannt, dass Polymethylenamin (PMAm) eine Ladungsdichte aufweisen
sollte, die über
denen der bisher erhältlichen
kationischen Polymere liegt. PMAm, das aus wiederkehrenden Einheiten
der Formel I
besteht, ist bis jetzt ausschliesslich
in der Deutschen Patentanmeldung 102 33 933 der Anmelderin vom 25.07.2002
beschrieben.
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In der genannten Patentanmeldung
wird auch ein Verfahren zur Herstellung von PMAm offenbart. In allen
diesen Verfahren wird als Edukt für die Synthese von PMAm von
einer Verbindung der allgemeinen Formel (II) ausgegangen.
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In der allgemeinen Formel (II) bedeutet
die gestrichelte Linie eine Doppelbindung, die optionsweise vorhanden
sein kann, R1 und R2 sind
Substituenten, die optionsweise vorhanden sein können und unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus: Wasserstoff, gesättigten
und ungesättigten,
linearen und verzweigten, unsubstituierten und gegebenenfalls arylsubstituierten
C1-C40-Alkylgruppen;
Formylgruppen und gesättigten
und ungesättigten,
linearen und verzweigten, unsubstituierten und gegebenenfalls arylsubstituierten
aliphatischen C1-C40-Acylgruppen;
Gruppen des Typs R5OC(O)-, in der R5 eine gesättigte oder ungesättigte,
lineare oder verzweigte, unsubstituierte oder gegebenenfalls arylsubstituierte
C1-C40-Alkylgruppe
ist; Gruppen des Typs -C(O)NR6R7,
in der R6 und R7 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, gesättigten
und ungesättigten,
linearen und verzweigten, unsubstituierten und gegebenenfalls arylsubstituierten
C1-C40-Alkylgruppen;
und gegebenenfalls substituierten aromatischen C6-Acylgruppen;
R3 und R4 sind Substituerten,
die optionsweise vorhanden sind und unabhängig voneinander ausgewählt sind aus
der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, gesättigten und ungesättigten,
linearen und verzweigten, substituierten und unsubstituierten C1-C40-Alkylgruppen und
Hydroxylgruppen; oder
R3, R4 sind zusammengenommen = O oder = S.
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In der einfachsten Ausführungsform
ist das Molekül
der Formel (II) Imidazol.
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In einer Ausführungsform der Erfindung nach
der
DE 102 33 933 wird
als Eduktmonomer ein 1,3-Diacyl-4-imidazolin-2-on oder ein 1,3-Diacyl-4-imidazol-2-thion
eingesetzt. Man erhält
so durch Polymerisation Poly(1,3-diacyl-4-imidazolin-2-(thi)on)
(II), das wiederkehrende Einheiten der allgemeinen Formel III
enthält.
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In der Formel III bedeuten:
R
ist Wasserstoff, eine lineare oder verzweigte C1-C40-Alkylgruppe, eine lineare oder verzweigte
C1-C40-Alkoxygruppe,
oder Phenyl, vorzugsweise Wasserstoff oder eine lineare oder verzweigte
C1-C8-Alkylgruppe,
insbesondere eine Methylgruppe;
X ist O oder S, vorzugsweise
O.
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Anschließend wird zur Darstellung von
PMAm Poly(1,3-diacyl-4-imidazolin-2-(thi)on) unter Abspaltung der
Acylgruppen und Öffnung
des N-Heterocyclus zu PMAm verseift. Die Reaktion ist in der nachfolgenden Gleichung
(1) wiedergegeben.
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Poly(1,3-diacyl-4-imidazolin-2-(thi)on)
wird dabei durch radikalische oder ionische, vorzugsweise radikalische
Polymerisation aus 1,3-Diacyl-4-imidazolin-2-on bzw. -thion hergestellt.
Die Polymerisation kann dabei in Substanz, in Lösung, Suspension, Emulsion
oder Dispersion durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird sie in Substanz durchgeführt. Es
werden die üblichen,
dem Fachmann bekannten Radikalstarter eingesetzt.
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Als Initiatoren kommen grundsätzlich alle
die Verbindungen in Betracht, durch die eine radikalische Polymerisation
ethylenisch ungesättigter
Monomere erreicht werden kann. Beispiele hierfür sind Azoverbindungen, organische
oder anorganische Peroxide, Salze der Peroxodischwefelsäure und
Redox-Initiatorsysteme. In der Regel setzt man im erfindungsgemäßen Verfahren
den Initiator in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die
Menge der zu polymerisierenden Monomere ein. Die Menge an eingesetztem
Initiator richtet sich dabei in bekannter Weise nach der Wirksamkeit,
mit der die radikalische Polymerisation der Monomere ausgelöst wird.
Bei der Polymerisation in einer Wasser-in-Öl-Emulsion wird man häufig geringe
Initiatormengen einsetzen, insbesondere wenn man hydrophobe Initiatoren
verwendet. Selbstverständlich
kann die Polymerisation auch durch aktinische Strahlung, Mikrowellenstrahlung
oder α-, β- oder γ-Strahlung
ausgelöst werden.
Der bevorzugte Initiator ist tert-Butylhydroperoxid.
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Das PMAm nach der
DE 102 33 933 kann dabei ausschließlich Einheiten
der Formel (I) enthalten, also als Homopolymer vorliegen. Es können aber
auch ein oder mehrere weitere, von (I) verschiedene Monomereinheiten
eingebaut sein. Es liegen dann Copolymere vor, beispielsweise Bi-
oder Terpolymere. Diese können in
Form von Block- oder statistischen Polymeren vorliegen.
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Die Hydrolyse der Polymere der Formel
(III) kann entsprechend der Lehre der
DE 102 33 933 in Lösung oder
in Substanz durchgeführt
werden, wobei dem Fachmann bekannte Bedingungen und Reagenzien eingesetzt
werden. Vorzugsweise wird diese Hydrolyse mit starken Basen durchgeführt. Geeignet
sind die Alkoholate der bekannten niederen und höheren Alkohole, beispielsweise
Methanolate oder Ethanolate. Besonders geeignete Basen umfassen
NaOH, KOH, LiOH, CaOH und Mischungen davon. Insbesondere ist als
Base ein eutektisches Gemisch oder ein nahe dem Eutektikum liegendes
Gemisch von NaOH und KOH geeignet.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung nach der
DE 102
33 933 ist die Darstellung von PMAm durch Polymerisation
von 1,2-Diaminoethen-Derivaten der nachfolgenden Formel IV, die
aus Imidazol erhältlich
sind.
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In der Formel IV sind R1 und
R2 unabhängig
voneinander ein Rest der Formel R5, OR6 oder NR7RB, wobei R5, R6, R7 und R8 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, linearen und verzweigten
C1-C40-Alkylgruppen,
die gegebenenfalls einen oder mehrere Substituenten aus der Gruppe
der gegebenenfalls alkylsubstituierten C6-Aromaten
aufweisen, und C6-Aromaten, die gegebenenfalls einen
oder mehrere Substituenten aus der Gruppe bestehend aus C1-C40-Alkylgruppen
aufweisen; R3 und R4 sind
unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, C1-C40-Alkylgruppen und Aromaten.
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Die substituierten 1,2-Diaminoethene
der allgemeinen Formel IV sind erhältlich durch eine sogenannte Bamberger-Spaltung
(E. Bamberger, Ann. 273, 267 (193)) von Imidazol. Die Reaktion ist
in der nachfolgenden Gleichung (2) wiedergegeben, wobei X für Cl, Br
oder I, vorzugsweise Cl oder Br, steht.
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Die erhaltenen Verbindungen können in
einer dem Fachmann bekannten Reaktion umgesetzt und N-alkyliert
oder -aryliert werden, um zu den Verbindungen der Formel (IV) zu
gelangen. Der Rest R* in der Carbonylverbindung
(VI) entspricht dabei den Resten R1 und
R2 in der Formel (IV).
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, das Verfahren zur Herstellung von PMAm aus gegebenenfalls
1,3-disubstituiertem Poly(4-imidazolin-2-(thi)on) zu verbessern.
Insbesondere sollen Methoden gefunden werden, die eine einfache
und reproduzierbare Polymerisation der als Edukte gewählten Imidazolderivate
zu den Zwischenprodukten ermöglichen.
Diese Polymerisation soll hinsichtlich des Polymerisiergrades steuerbar
sein und den Erhalt sowohl hoher als auch niedriger Polymerisationsgrade
ermöglichen.
Weiterhin soll die Herstellung von PMAm-Copolymeren ermöglicht werden.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung liegt darin, ein Verfahren zur Hydrolyse von gegebenenfalls
1,3-disubstituiertem Poly(4-imidazolin-2-(thi)on) zu entwickeln.
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Die erste Aufgabe wird gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung von Polymethylenamin, in dem als Edukt
eine Verbindung der allgemeinen Formel (II) eingesetzt wird
in der bedeuten:
Q ist
C oder Si;
die gestrichelte Linie ist eine Doppelbindung, die
optionsweise vorhanden sein kann, R
1 und
R
2 sind Substituenten, die optionsweise
vorhanden sein können,
gleich oder verschieden und ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus: Wasserstoff, gesättigten
und ungesättigten,
linearen und verzweigten, unsubstituierten und gegebenenfalls arylsubstituierten
C
1-C
40-Alkylgruppen
und gegebenenfalls alkylsubstituierten C
5-
und C
6-Arylgruppen;
Formylgruppen, gesättigten
und ungesättigten,
linearen und verzweigten, unsubstituierten und gegebenenfalls arylsubstituierten
aliphatischen C
1-C
40-Acylgruppen
und gegebenenfalls alkylsubstituierten aromatischen C
5-
und C
6-Acylgruppen; Gruppen des Typs R
5OC(O)-, in dem R
5 eine
gesättigte
oder ungesättigte, lineare
oder verzweigte, unsubstituierte oder gegebenenfalls arylsubstituierte
C
1-C
40-Alkylgruppe
oder eine gegebenenfalls alkylsubstituierte C
5-
oder C
6-Arylgruppe ist; Gruppen des Typs
-C(O)NR
6R
7, in dem
R
6 und R
7 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, gesättigten
und ungesättigten,
linearen und verzweigten, unsubstituierten und gegebenenfalls arylsubstituierten
C
1-C
40-Alkylgruppen,
und gegebenenfalls alkylsubstituierten C
5-
und C
6-Arylgruppen und gegebenenfalls alkylsubstituierten
aromatischen C
5- und C
6-Acylgruppen;
Gruppen des Typs -C(O)XR
8, in dem X gleich
O oder S und R
8 ausgewählt ist aus Wasserstoff und der
Gruppe der gesättigten
und ungesättigten,
linearen und verzweigten, unsubstituierten und gegebenenfalls arylsubstituierten
C
1-C
40-Alkylgruppen
und unsubstituierten und gegebenenfalls alkylsubstituierten C
5- und C
6-Arylgruppen;
R
3 und R
4 sind Substituenten,
die optionsweise vorhanden sind, gleich oder verschieden und unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, gesättigten
und ungesättigten,
linearen und verzweigten, substituierten und unsubstituierten C
1-C
40-Alkyl- und
Alkoxygruppen, unsubstituierten und alkylsubstituierten C
5- und C
6-Aryl- und
Aryloxygruppen, und Hydroxylgruppen; oder R
3,
R
4 sind zusammengenommen = O oder = S, und
das
Edukt auf an sich bekannte Weise polymerisiert wird, unter Einsatz
eines Radikalstarters mit einer Halbwertszeit von 5 bis 30 min bei
der gewählten
Reaktionstemperatur radikalisch polymerisiert und das so erhaltene
Polymer gegebenenfalls hydrolysiert wird.
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Beispiele für geeignete Radikalstarter
umfassen Azo-Initiatoren wie 2,2'-Azobisisobutyronitril, 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril),
2,2'-Azobis(2-amidinopropan)dihydrochlorid
(V50) und 2,2'-Azobis(2-(2-imidazolin-2-yl)propan)dihydrochlorid.
Beispiele für
anorganische Peroxide sind Wasserstoffperoxid und Percarbonate,
Beispiele für
organische Peroxide umfassen Alkylhydroperoxide wie tert.-Butylhydroperoxid,
Cumolhydroperoxid, weiterhin Peroxycarbonsäureester wie tert.-Butylperoctoat und
Diacylperoxide wie Dibenzoylperoxid. Geeignete Salze der Peroxodischwefelsäure sind
insbesondere die Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze. Beispiele
für Redoxinitiatorsysteme
umfassen Systeme, die eines der obengenannten organischen oder anorganischen
Peroxide, insbesondere Wasserstoffperoxid, als Oxidationskomponente
und wenigstens eine weitere Reduktionskomponente wie Ascorbinsäure, Hydroxylamin
oder Addukte der schwefligen Säure
an Aldehyde, z.B. das Bisulfitaddukt an Aceton oder Hydroxymethansulfinsäure-Natriumsalz
als Reduktionsmittel enthalten. Dabei können sowohl die vorgenannten
Peroxide als auch die Redoxinitiatorsysteme in Gegenwart redoxaktiver Übergangsmetalle
wie Eisen, Vanadium oder Kupfer, vorzugsweise in Form wasserlöslicher
Salze, eingesetzt werden.
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Beispiele für weitere Initiatorsysteme
umfassen Wasserstoffperoxid, tert.-Butylperoxid und salzartige Azoverbindungen,
z. B. die vorgenannten Hydrochloride. Beispiele sind Bisazo(alkylnitrile)
wie 2,2'-Azobis(valeronitril),
2,2-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril), 2,2'-Azobis(4-methoxy-2-4-dimethylvaleronitril),
2,2'-Azobis(isobutyronitril);
Alkyl- und Cycloalkylpercarbonate wie Dicyclohexylperoxodicarbonat,
Di-2-Ethylhexylperoxidcarbonat,
tert.-Butylperoxoisopropylcarbonat; Diacylperoxide wie Acetylperoxid,
Dioctanoylperoxid, Dilauroylperoxid, Dibenzoylperoxid; Peroxyester,
insbesondere tert.-Butylperoxycarbonsäureester wie tert.-Butylperpivalat,
-per-2-ethylhexanoat,
-perneodecanoat; Hydroperoxide wie Cumolhydroperoxid, p-Menthanhydroperoxid,
Pinanhydroperoxid und tert.-Butylhydroperoxid und Peroxide wie Dicumolperoxid,
Di-tert.-butylperoxid und Di-tert.-amylperoxid.
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Bevorzugte Radikalstarter sind Bis-biphenylazomethan,
N-(1-cyanocyclohexyl)pentamethylenketenimin,
4,4''Azo-bis-(4-cyanopentanol),
Phenyl-azo-2(2-methylbutyronitril)
2,2'-Dichloro-2,2'-azobispropan, Triazobenzol,
1-Propyl-azo-3'-propen, 2,2'-Azo-bis-isobutane,
2,2'-Azo-bis-2-methylbutan,
alpha-Phenylethylazomethan, alpha-Cumyl-azo-isopropan oder 2,2'-Dicyclopropyl-2,2'-azopropan.
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Der meist bevorzugte Radikalstarter
ist 1,1 '-Azobiscyclohexancarbonitril.
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Niedrigere Molekulargewichte können mit
schneller zerfallenden Initiatoren wie z.B. Benzoylperoxid oder
Azodisiobutyronitril oder auch bei höheren Initiatorkonzentrationen
erhalten werden. Die Halbwertszeiten der Initiatoren sind dem Fachmann
bekannt (Lit. Polymer Handbook, J. Brandrup, E.H. Immergut, E.A.
Grulke, John Wiley & Sons,
II-1 bis 71, 1999).
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Vorzugsweise sind R1 und
R2 gleich. Dabei ist es bevorzugt, wenn
R1 und R2 ausgewählt sind
aus der Gruppe der gegebenenfalls arylsubstituierten C1-C6 Acylgruppen.
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Insbesondere sind R1 und
R2 Benzoyl.
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Vorzugsweise sind R3 und
R4 Ethoxy oder Phenoxy.
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Bevorzugt werden weiterhin Monomere
eingesetzt, bei denen R3 und R4 zusammen
= O sind und Q = C ist.
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Vorzugsweise werden weiterhin symmetrische
Monomere eingesetzt, bei denen R1 und R2 sowie R3 und R4 gleich sind bzw. R3 und
R4 zusammengenommen einen Substituenten
bedeuten. Dabei haben R1, R2, R3 und R4 vorzugsweise
und insbesondere die Bedeutungen, die vorstehend als bevorzugt bzw.
insbesondere bevorzugt definiert wurden.
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Die zweite Aufgabe wird gelöst durch
ein Verfahren zur Hydrolyse des wie vorstehend aus II erhaltenen
Polymers, dadurch gekennzeichnet, dass starke Alkali- oder Erdalkalimetall-Basen in Kombination
mit H-Brücken
brechenden Verbindungen oder Ionen, vorzugsweise Li+,
Mg2+, Harnstoff, substituierten Harnstoff oder
Harnstoff-Derivaten, zur Hydrolyse eingesetzt werden.
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Es wird PMAm der allgemeinen Formel
(I) erhalten, und zwar ausgehend von Monomeren der allgemeinen Formel
(II), in der R1, R2,
R3, R4 und Q die
vorstehend angegebene Bedeutung aufweisen.
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Vorzugsweise wird die Polymerisation
dabei in Substanz durchgeführt.
Es können
auch Lösungsmittel verwendet
werden. Beispiele umfassen polare aprotische Lösungsmittel, beispielsweise
Dimethylformamid (DMF), Dimethylacetamid (DMAc), Dimethylsulfoxid
(DMSO), N-Methylpyrrolidon (NMP), cyclische Harnstoffe, aromatische
Lösungsmittel
wie Benzol, Toluol, Xylol, halogenierte organische Lösungsmittel,
beispielsweise o-Dichlorbenzol, 1,2,4-Trichlorbenzol, cyclische
Ether, beispielsweise Tetrahydrofuran (THF), Alkohole, beispielsweise
Ethylenglykol und Oligoethylenglykol.
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Der Initiator wird in Mengen von
0,01 bis 2 Mol.-%, vorzugsweise 0,5 bis 1 Mol.-%, Werden hohe Molekulargewichte
gewünscht,
wird die Konzentration des Radikalstarters niedrig gewählt, außerdem werden
die Reaktionsbedingungen dann vorzugsweise so eingestellt, dass
ein langsamer Zerfall des Radikalstarters eintritt.
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Die Polymerisation wird durchgeführt bei
Temperaturen von 20 bis 180 °C,
vorzugsweise 110 bis 140°C.
Die Drücke
liegen vorzugsweise bei Atmosphärendruck.
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Dank des erfindungsgemäßen Einsatzes
der vorstehend erwähnten
Radikalstarter lassen sich Copolymere des PMAm mit anderen polymerisierbaren
Einheiten darstellen.
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In Gegenwart von anderen Polymeren
lassen sich Propfcopolymere erhalten.
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Die derart erhaltenen, gegebenenfalls
1,3-disubstituierten Poly(4-imidazol-2-(thi)one) werden anschließend durch
Wasser in Anwesenheit einer starken Base hydrolysiert, wobei weiterhin
ein H-Brücken
brechendes Ion oder eine H-Brücken
brechende Verbindung neben der Base eingesetzt werden. H-Brücken brechende
Ionen und Verbindungen sind dem Fachmann bekannt. Es handelt sich
dabei um IonenNerbindungen, die selbst starke H-Brücken ausbilden.
Beispiele umfassen Li+-Ionen, Mg2+-Ionen, Harnstoff, substituierten Harnstoff,
beispielsweise Ethylenharnstoff und Harnstoffderivate.
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Vorzugsweise wird eine Li+-Ionen enthaltende Verbindung eingesetzt.
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Die Hydrolyse kann ein- oder zweistufig
durchgeführt
werden.
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Als starke Basen werden in einem
einstufigen Prozeß vorzugsweise
Alkali- oder Erdalkalimetall-Verbindungen eingesetzt, insbesondere
Alkoholate und Hydroxide von Li+, Na+, K+, Rb+, Cs+, Ca2+, sowie Ammonium- oder Pyridiumhydroxide.
Die genannten Basen können
alleine oder als Mischungen eingesetzt werden.
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In einem zweistufigen Prozess werden
in einer ersten Stufe Alkalicarbonate wie z.B. Na2CO3, K2CO3, Cs2CO3, Alkali- oder
Erdalkalimetall-Hydroxide oder Ammonium- oder Pyridiniumhydroxide
eingesetzt, insbesondere NaOH, KOH, Ca(OH)2,
RbOH, CsOH. Vorzugsweise werden Na2CO3 und K2CO3 eingesetzt. Die genannten Basen können alleine
oder als Mischungen eingesetzt werden.
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In der zweiten Stufe werden als starke
Basen vorzugsweise Alkali- oder Erdalkalimetall-Verbindungen eingesetzt, insbesondere
Hydroxide und Alkoholate von Li+, Na+, K+, Rb+, Cs+ oder Ca2+ oder Ammonium- oder Pyridiniumhydroxide.
Die genannten Basen können
alleine oder als Mischungen eingesetzt werden.
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Die Hydrolyse des von II erhaltenen
Zwischenproduktes wird vorzugsweise unter Zusatz von hochsiedenden
Lösungsmitteln
durchgeführt,
die dem Fachmann bekannt sind. Es ist mehr bevorzugt, hochsiedende Lösungsmittel
einzusetzen, die Wasserstoffbrückenbindungen
bilden. Insbesondere bevorzugt sind hochsiedende Alkohole, beispielsweise
Ethylenglykol, Propylenglykol, Di- und Oligoethylenglykol, Di- und Oligopropylenglykol
und weitere, dem Fachmann bekannte Alkylenglykole, Dialkylenglykole
und Oligoalkylenglykole. Weiterhin können Glyzerin und dessen Derivate
und weitere zwei- und mehrwertige Alkohole eingesetzt werden. Die
Alkohole können
teilverethert sein. Sämtliche
genannten Alkohole können
alleine oder in Kombination mit weiteren Alkoholen eingesetzt werden.
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Es ist insbesondere bevorzugt, bei
der Hydrolyse eine H-Brücke
brechende Verbindung/Ion in Kombination mit einem H-Brücken bildenden
Lösungsmittel
einzusetzen.
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Die H-Brücken brechende Verbindung/Ion
wird bei der Hydrolyse in Mengen von 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise
2 bis 8 Gew.-%, bezüglich
der Gesamtmischung eingesetzt.
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Das Polymer wird in Mengen von 1
bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Lösungsmittel,
eingesetzt.
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Es ist vorteilhaft, die Hydrolyse
des Polymers über
zwei Stufen durchzuführen.
In der ersten Stufe wird dabei Poly(1,3-dihydroimidazolin-2-on)
bzw. Poly(1,3-dihydroimidazolin-2-thi)on)
hergestellt, das anschließend
in der zweiten Stufe zu PMAm hydrolysiert wird. Das Zwischenprodukt
kann isoliert werden, vorzugsweise wird dies nicht durchgeführt.
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Die Hydrolyse wird dann in der zweiten
Stufe durch Verwendung einer stärkeren
Base oder durch eine Erhöhung
der Basenkonzentration erreicht. Während in der ersten Stufe eine
Basenkonzentration von 5 bis 20, vorzugsweise 10 bis 18 Gew.- %
bezogen auf die Reaktionsmischung eingesetzt wird, wird in der zweiten Stufe
dieser Konzentration auf Werte von 20 bis 40, vorzugsweise 25 bis
35 Gew.-% bezogen auf die Reaktionsmischung erhöht.
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In einem zweistufigen Prozess werden
in einer ersten Stufe Alkalicarbonate wie z.B. Na2C03, KZCO3, CsCO3 oder Alkali- oder Erdalkalimetall-Verbindungen
oder Ammonium- oder Pyridiniumhydroxide eingesetzt, insbesondere
NaOH, KOH, CaOH, RbOH, CsOH. Vorzugsweise werden Na2CO3 und K2CO3 eingesetzt. Die genannten Basen können alleine
oder als Mischungen eingesetzt werden.
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In der zweiten Stufe werden als starke
Rasen vorzugsweise Alkali- oder Erdalkalimetall-Verbindungen eingesetzt, insbesondere
NaOH, KOH, CaOH, RbOH, CsOH, LiOH. Die genannten Basen können alleine
oder als Mischungen eingesetzt werden.
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Die Menge der H-Brücken brechenden
Verbindung/Ion bleibt vorzugsweise konstant.
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Die Hydrolyse wird sowohl bei der
ein- als auch der zweistufigen Durchführung vorzugsweise bei erhöhter Temperatur
durchgeführt,
generell bei Werten von 100 bis 250 °C, vorzugsweise 130 bis 200 °C, insbesondere
140 bis 180°C.
Die Reaktion wird unter Atmosphärendruck
bis 100 bar, bevorzugt bei 1 bar durchgeführt. Es ist auch möglich, die
Reaktion unter dem sich bei einer bestimmten Reaktionstemperatur
einstellenden Druck im Autoklaven durchzuführen. Dies wird insbesondere
bei niedrigsiedenden Lösungsmitteln
durchgeführt
werden.
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Nach vollständiger Hydrolyse wird das Reaktionsgemisch
mit Wasser verdünnt,
wobei das erhaltene PMAm in diesem löslich ist. Im Fall des Einsatzes
von Lithiumchlorid wird das Polymer als Chlorhydrat erhalten.
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Es ist auch möglich, die nach der basischen
Hydrolyse erhaltene Lösung
mit einer Säure,
vorzugsweise konzentrierter HCl, anzusäuern. Das erhaltene Salz, vorzugsweise
das Hydrochlorid, fällt
aus und kann durch Abfiltrieren isoliert werden.
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Das Hydrochlorid lässt sich
durch dem Fachmann bekannte Methoden, beispielsweise Kontakt mit
einem Ionenaustauscher, in das freie PMAm überführen.
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Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung des
Hydrochlorids besteht in der Dialyse des Chlorhydrats.
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Die Erfindung wird nun in den nachfolgenden
Beispielen erläutert.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Synthese von Poly(1,3-Diacetyl-1,3-dihydro-2H-imidazol-2-on)
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In einem Kolben werden 1 g Monomer
und 1,46 mg Initiator 1,1'-Azobis(cyclohexancarbonitril)
vorgelegt und 15 min mit Argon gespült. Die Mischung wird auf 130°C geheizt.
Die Reaktion startet sehr schnell und ist relativ heftig. Das Polymer
wird 1h lang auf 125-130°C
gehalten. Es lässt
sich nicht zerkleinern, darum wird es, um es aus dem Kolben zu entfernen,
in Dimethylformamid gelöst
und anschließend
in Methanol gefällt.
Es wird abfiltriert und getrocknet. Die Reaktion wurde auch mit
einer kleinen Menge Lösungsmittel
(DMF), in welchem der Initiator gelöst wurde, ausgeführt. In
diesem Fall wurde der gelöste
Initiator zu dem bei 130°C
geschmolzenem Monomer gegeben.
IR (KBr, cm-1)
3420, 3019, 2940, 1774, 1700, 1525, 1371, 1330, 1246, 1121, 1040,
980, 890, 749.
1H-NMR (CDCl3, 250 MHz, ppm) 6:3.7-4.6 (2H, b), 2.5-2.2
(6H,b)
13C-NMR (CDC13,
500 MHz, ppm) 6:168.3 (C = O, s), 147 (C = O ring, s), 54-49 (CH,
b), 20.6 (CH3, s).
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Beispiel 6
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Synthese vom 1,3-Bisformyl-l,3-dihydro-2
-imidazol-2-on mit DMF als Lösungsmittel
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6 ml DMF werden, unter wasserfreien
Konditionen, in einem 3 Hals- Kolben vorgelegt und auf 0°C gekühlt mit
einem Eisbad. Zum DMF werden tropfenweise, unter Rühren, 3
ml POCl3 gegeben. Das Eisbad wird entfernt
und die Lösung
langsam auf Raumtemperatur gebracht. Nach 10 min bei Raumtemperatur
wird die Lösung
wieder auf 0°C
gekühlt
und 1 g 1,3 Dihydro-2H-imidazol-2-on zugegeben. Das Eisbad wird
nach 10 min entfernt und die Reaktionslösung wird für 25 min auf 90°C erhitzt.
Man lässt
das Ganze auf Raumtemperatur abkühlen
und gießt
es dann, unter Rühren,
auf 30 g Eis. Der weiße
Niederschlag wird sofort abfiltriert und mehrmals mit Ethanol gewaschen.
Das Produkt wird 12 h unter Vakuum getrocknet. 1H-NMR
und IR-Spektrum sind mit der angegebenen Struktur im Einklang. Zur
Reinigung wird das Produkt bei 150°C 1h lang unter Vakuum sublimiert.
Anschließend
ist das Monomer sauber. Der Schmelzpunkt liegt bei 119-120°C. Die Ausbeute der
Reaktion beträgt
48%, nach der Sublimation um die 38%.
IR (cm-1,
KBr): 3604, 3205, 3196, 2980, 1770, 1743, 1599, 1235, 760.
1H-NMR (DMSO-d6,250
MHZ, ppm): 7.2 (CH), 9.05 (CHO)
13C-NMR
(DMSO-d6,300 MHZ, ppm): 157 (CHO,d), 150
(CO,s), 109,5 (CH,s)
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Beispiel 7 Synthese von
1,3-Bisformyl-1,3-dihydro-2 -imidazol-2-on mit 1,2-Dichlorethan
als Losungsmittel
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In einem 250 ml 3-Halskolben werden,
unter wasserfreien Konditionen, 27 ml trockenes DMF vorgelegt. Der
Kolben wird mit einem Eisbad auf etwa 0°C gekühlt und 27 ml POCl3 werden
innerhalb von 15 min tropfenweise, unter rühren, zugegeben. Danach werden
24 ml 1,2-Dichlorethan zugesetzt. Das Eisbad wird entfernt und der
Lösung
erlaubt Raumtemperatur zu erreichen. Nach 10 min bei RT wird die
Reaktionsmischung wieder auf 0°C
gekühlt.
Es werden 9 g 1,3-Dihydro-2H-imidazol-2-on zugegeben. Nach 10 min
wird das Eisbad entfernt und die Mischung für 25 min auf 80°C erhitzt.
Anschließend
wird die Reaktionsmischung auf RT abgekühlt und unter rühren auf
270 g Eis gegossen. Der weiße
Niederschlag wird sofort abfiltriert und mehrmals mit Ethanol gewaschen.
Das Produkt wird 12 h unter Vakuum getrocknet und ist rein. 1H-NMR und IR-Spektrum passen zu der angegebenen
Struktur. Eine Reinigung kann durch Sublimation unter Vakuum für 1 h bei
150°C erfolgen.
Das Produkt ist sauber und hat einen Schmelzpunkt von 119-120°C.
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Die Ausbeute bei der Reaktion beträgt 55%,
nach der Sublimation etwa 43%.
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Das Monomer ist löslich in Chloroform, Tetrahydrofuran
oder Dimethylsulfoxid(DMSO).
IR (cm-1,
KBr): 3604, 3205, 3196, 2980, 1770, 1743, 1599, 1235, 760.
1H-NMR (DMSO-d6,250
MHZ; ppm): 7.2 (CH), 9.05 (CHO)
1
3C-NMR (DMSO-d6,300
MHZ, ppm): 157 (CHO,d), 150 (CO,s), 109,5 (CH,s)
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Beispiel 8 Polymerisation
von 1,4-Bisformyl-1,3-dihydro-2H-imidazol-2on
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1g 1,4-Bisformyl-l,3-dihydro-2H-imidazol-2-on
wird in einem 3-Hals-Kolben vorgelegt, 20 min mit Argon gespült und dann
auf 135°C
geheizt. Der Initiator 1,1-Azobis(cyclohexancarbonitril) (1,45 mg)
wird in 0,1 ml trockenem DMF gelöst
und zum Monomer gegeben. Die Reaktion erfolgt schnell und das Polymer
erstarrt glasartig. Es wird in DMSO gelöst, in Methanol gefällt, filtriert
und unter Vakuum getrocknet.
IR(cm-1,
KBr): 3421, 3140, 2920, 1782 (CHO-Gruppen), 1709 (CO vom Ring),
1414, 1376, 1217, 1107,950, 749, 676.
1H-
NMR DMSO-d6, 250 MHZ, ppm): 9,0 (CH = O von den seitlichen Gruppen,b)
und 5,1-4,29 (CH
vom Ring, b)
Mn (GPC, gemessen in DMF) 44600 g/mol, Mw =72800
g/mol
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Beispiel 9 Hydrolyse von
Poly(1,3-diacetyl-l,3-dihydro-2H-imidazol) zu Polymethylenamin mit
NaOH
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Ein Reaktor wird mit 2,5 g Poly(1,3-diacetyl-l,3-dihydro-2H-imidazol-2-on),
0,6 g Lithiumchlorid, 7 ml Ethylenglykol, 4 ml Wasser und 6 g Natriumhydroxid
befüllt.
Die Reaktionsmischung wird für
8 h auf Rückfluß erhitzt,
unter Verwendung eines Heizpilzes. Die Heizstärke wird so eingestellt, daß ein starker
Rückfluß erfolgt. Die
Temperatur der Mischung beträgt
etwa 150-155°C.
Der Rückflußkühler muß sehr effektiv
sein, um das Wasser im Reaktor zu behalten. Die Mischung wird abgekühlt und
mit 20 ml Wasser verdünnt.
Das erhaltene Polymer ist wasserlöslich und kann durch Zugabe
von HCl als Chlorhydrat gefällt
werden.
1H-NMR (Chlorhydrat des Polyamin):
(250
MH2, D2O, ppm):
2,85 (s, 1H, CH) bei pH = 1,5.
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Beispiel 10 Hydrolyse
in zwei Schritten
-
- 1. Schritt; Synthese von Poly(1,3-dihydro-2H-imidazol-2-on)
Ein
Reaktor wird mit 2,5 g Poly(1,3-diacetyl-l,3-dihydro-2H-imidazol-2on),
4,25 g K2CO3, 38
ml Ethanol und 13 ml Wasser befüllt.
Die Mischung wird 4 Stunden bei Rückfluß unter Inertatmosphäre gekocht.
- Das erhaltene Poly(1,3-dihydro-2H-imidazol-2-on) wird abfiltriert,
mehrmals mit Wasser und Ethanol gewaschen und getrocknet. Das Polymer
ist in organischen Lösungsmitteln
wie Chloroform, Dimethylacetamid oder Dimethylsufoxid nicht löslich. Es
ist nur bei hohen Temperaturen in konzentrierter Salzsäure oder
in konzentrierter Schwefelsäure
löslich.
IR(cm-1, KBr) 3413, 2922, 1700, 1460, 1250, 722
- 2. Schritt: Synthese von Polymethylenamin
Ein Reaktor wird
mit 1,25 g Poly(1,3-dihydro-2H-imidazol-2-on), 0,6 g Lithiumchlorid,
7 ml Ethylenglykol, 4 ml Wasser und 6 g Natriumhydroxid befüllt. Die
Reaktionsmischung wird 8h unter inerter Atmosphäre unter Rückfluß erhitzt. Die Heizung wird
so eingestellt, daß ein
starker Rückfluß entsteht.
Die Temperatur der Reaktionsmischung liegt bei etwa 150-155°C. Die Mischung
wird auf Raumtemperatur abgekühlt
und mit 20 ml Wasser verdünnt.
Das erhaltene Polymer ist wasserlöslich und kann als Chlorhydrat
erhalten werden.
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Beispiel 11 Hydrolyse
von Poly(1,3-diacetyl-1,3-dihydro-2H-imidazo1-2-on) zu Polymethylenamin
mit KOH
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Ein Reaktor wird befiillt mit 1 g
Poly(1,3-diacetyl-l,3-dihydro-2H-imidazol-2-on), 0,6 g Lithiumchlorid,
7 ml Ethylenglykol, 4 ml Wasser und 6 g Kaliumhydroxid. Die Mischung
wird für
7 h auf Rückfluß erhitzt.
Die Heizstärke
wird so eingestellt, dass ein starker Rückfluß erfolgt. Die Temperatur der
Reaktionsmischung beträgt etwa
150°C. Eine
nach 7 h gezogene Probe zeigt, dass die Reaktion noch nicht beendet
ist. Das Polymer ist nicht in Wasser löslich und im IR- Spektrum sieht
man noch die typischen Carbonyl-Gruppen. Im 2. Schritt wird die
Konzentration der Base durch Zugabe weiterer 2 g Kaliumhydroxid
erhöht.
Die Reaktionsmischung wird weitere 4 h gekocht und danach abgekühlt und
mit 20 ml Wasser verdünnt.
Das erhaltene Polymer ist wasserlöslich und kann als Chlorhydrat
gefällt
werden.
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Eigenschaften des Hydrochlorids
IR(KBr,cm-1): 3415(NH), 2932(NH3+),
2500(NH3+),2000(NH3+),
1615(NH3+), 1515, 1384, 1150, 870
1H-NMR(D2O, 250MHZ,
ppm): 4,0(pH = 2,9(CH,b)
13C-NMR(D2O, 500 MHZ, 1,4 Dioxan als Standard, ppm):
55,9(CH,d)
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Beispiel 12 Reinigung
von Polymethylenamin
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Die erhaltene Lösung wird mit HCl-Lösung neutralisiert.
Dann wird zusätzlich
konzentrierte HCl 37% zugegeben, bis man eine 6N HCl-Lösung erhält. Die
Lösung
wird auf –10°C gekühlt und
es werden 100 ml Aceton zugegeben. Dabei fällt ein Niederschlag aus, welcher
abfiltriert, mit Aceton gewaschen und getrocknet wird. Dieser Niederschlag
wird zusammen mit 1 g NaOH und 100 ml Ethanol in einen Kolben gegeben
und 10 h gerührt.
Die ethanolische Lösung
wird abdekantiert und auf ein Volumen von 50 ml eingeengt. Dazu
werden 50 ml 37%ige HCl gegeben. Dabei fällt ein Niederschlag aus, welcher
abfiltriert, mit Aceton gewaschen und getrocknet wird.
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Beispiel 13 Dialyse des
Polymere
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Eine Lösung von Polymethylenaminchlorhydrat
in Wasser wird in eine Celluloseacetat-Membran mit einem Molekulargewichtsausschluß von Mn
= 1000 gefüllt.
Die Dialyse wird über
2-3 Tage ausgeführt,
unter inerter Atmosphäre.
In der Dialyse wird das 4-5 fache Volumen von deionisiertem Wasser,
bezogen auf die Polymerlösung,
benutzt und dieses wird zweimal täglich gewechselt. Nach der
Dialyse wird die erhaltene Lösung mit
konzentrierter Salzsäure
behandelt, wobei man einen Niederschlag von Polymethylenaminhydrochlorid
erhält.
Das Produkt wird abfiltriert, mit 2-Propanol und Aceton gewaschen
und unter Vakuum getrocknet.
IR(KBr,cm-1):
3415(NH), 2932(NH3+), 2500(NH3+),2000(NH3+), 1615(NH3+),
1515, 1384, 1150, 870
1H-NMR(D2O, 250MHZ, ppm): 4,0 (pH = 2,9(CH,b)
13C-NMR(D2O, 500
MHZ, 1,4 Dioxan als Standard, ppm): 55,9(CH,d)
C1H4N1Cl1 (65,5)
Berechnet (%): C 18,6, H 4,6, N 21,7
Gefunden (%): C 21,68,
H 8,33, N 20,84
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1 g Polymethylenaminhydrochlorid
wird in 25 ml Wasser gelöst
und auf eine Säule,
gepackt mit Amberlite IRA 400 (Cl) von Aldrich, welches eine mehrfach
höhere
Austauschrate als der äquivalente
theoretische Wert hat, gegeben. Die resultierende Polymethylenamin-Lösung wird
gefriergetrocknet und das Polymer unter Hochvakuum mehrere Stunden
getrocknet.
IR (KBr, cm-1): 3372(NH),
2924(CH), 1600(NH), 1550, 1485, 1383, 933, 667.
1H-NMR
(D20, ppm),(pH = 10,2): 2,7 (CH,m,b).
13C-NMR (D2O, 500MHZ,
1,4-Dioxan als Standard, ppm), (pH = 10,2): 51,3 (CH,m,b)
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Beispiel 14 Polymethylenamin
aus Polymethylenaminhydrochlorid
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1g Polymethylenaminhydrochlorid wird
in 25 ml Wasser gelöst
und auf eine Säule,
gepackt mit Amberlite IRA 400 (Cl) von Aldrich, welches eine mehrfach
höhere
Austauschrate als der äquivalente
theoretische Wert hat, gegeben. Die resultierende Polymethylenamin-Lösung wird
gefriergetrocknet und das Polymer unter Hochvakuum mehrere Stunden
getrocknet.
IR (KBr, cm-1): 3372(NH),
2924(CH), 1600(NH), 1550, 1485, 1383, 933, 667.
1H-NMR
(D2O, ppm),(pH = 10,2): 2,7 (CH,m,b).
13C-NMR (D2O, 500MHZ,
1,4-Dioxan als Standard, ppm), (pH = 10,2): 51,3 (CH,m,b)
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Beispiel 15
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Titration
von Polymethylenaminhydrochlorid
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Die Titration wird mit einer NaOH-Lösung 0,109
N, mit der pH-Meter Methode ausgeführt.
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Die NaOH Konzentration wurde mit
einer HCl-Standard-Lösung
0,098 N bestimmt. 10 ml NaOH wurden mit 10,9 ml HCl titriert.
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Für
50 mg Polymethylenaminhydrochlorid wurden 5,2 ml NaOH-Lösung 0,109
N (23,25 mg) bei der Titration gebraucht. Die theoretisch benötigte Menge
an NaOH wären
30,7 mg. Der Anteil des praktischen am theoretischen Wert beträgt 77%.
Es liegt also eine Ladungsdichte von 77% vor.
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Beispiel 16
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Hydrolyse von Poly(1,3-Diacetyl-l,3-dihydro-imidazol-2-on)
unter Druck
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In einen Inkonell-Reaktor mit magnetgekuppelter
Rührung
werden 30 g Natronlauge, 5 g Lithiumchlorid, 10 g Poly(1,3-diacetyl-1,3dihydro-2-imidazol-on)
und 35 g destilliertes Wasser eingewogen. Der Reaktor wird dicht
verschlossen und 8 Stunden bei 165°C gerührt. Die ausgetragene, abgekühlte Reaktionslösung wird mit
Schwefelsäure
(50 %-ig) neutralisiert und mittels Dialyse entsalzt.