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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Testbestrahlung von mit photoempfindlichen Lacken beschichteten
Objekten mit einer EUV-Strahlungsquelle, einem optischen System
zur Filterung der Strahlung der EUV-Strahlungsquelle, einer Kammer
zur Aufnahme des Objektes sowie Mitteln zum Unterbrechen des Strahlengangs
auf das Objekt. Außerdem
betrifft die Erfindung ein Betriebsverfahren für eine derartige Vorrichtung.
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Mit Lithographie wird in der Halbleitertechnologie
ein Verfahren zur Übertragung
von Schaltkreismustern mikroelektronischer Bauelemente und integrierter
Schaltungen auf eine Silizium-Halbleiter-Scheibe, den Wafer, bezeichnet.
Zu diesem Zweck wird zunächst
eine Maske hergestellt, die das Muster in Form von Transparenzunterschieden
für die
Strahlen enthält,
mit denen es auf den Wafer übertragen
wird. Die Wafer-Oberfläche
wird mit einem strahlungsempfindlichen Photolack beschichtet und
durch die Maske belichtet. Die Übertragung
von Halbleiterstrukturen auf den Photolack erfolgt mit einem sogenannten
Lithographie-Scanner. Bei der anschließenden Entwicklung wird, je
nach dem ob es sich um ein Positiv- oder Negativlack handelt, der belichtete
oder der unbelichtete Photolack weggelöst und an diesen Stellen die
Wafer-Oberfläche
freigelegt.
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Die Herstellung moderner Halbleiterelemente,
wie beispielsweise Speicherbausteine und CPUs, erfordert aufgrund
der abnehmenden Strukturgröße der Halbleiter
eine Auflösung,
die die Verwendung extrem kurzwelliger Strahlung von etwa 13nm mit
einer Quantenenergie von etwa 92 eV (EUV-Strahlung) notwendig macht.
Die bisher verwendeten Bestrahlungswellenlängen von 248nm (UV-Strahlung),
193 nm (DUV-Strahlung) oder 157 nm (VUV-Strahlung) reichen nicht
mehr aus, um die kleiner werdenden Strukturen zu erzeugen. Mit abnehmender
Strukturgröße und Wellenlänge steigen
jedoch die Anforderungen an die eingesetzten Lacke, das sogenannte
Resistmaterial, sowohl was die Empfindlichkeit als auch die Linienrauhigkeit
betrifft.
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Die geänderten Anforderungen an die
Lacke erfordern eine Anpassung von deren Testsystemen, die vor der
Serienfertigung der Wafer zur Ermittlung der Lackeigenschaften bei
unterschiedlicher Bestrahlung zum Einsatz kommen.
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EUV-Strahlung wird außerordentlich
stark von Materie absorbiert. Es ist daher erforderlich, dass die EUV-Strahlung
unter Ultra-Hochvakuumbedingungen geführt wird. Die Quelle der EUV-Strahlung
ist ein thermisch emittierendes Plasma. Plasma emittiert im Gegensatz
zu den bisher eingesetzten Lasern sehr breitbandig, so dass neben
der gewünschten
EUV-Strahlung auch DUV-, VUV- und UV-Strahlung anfällt. Es
ist daher erforderlich, diese Strahlung mit spektralen Filtern von
den Lacken fernzuhalten.
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Eine sehr stabile EUV-Strahlungsquelle
zur Erforschung der EUV-Litographie Technologie stellen die sogenannte
EUV-Strahlrohre
an Synchrotron-Speicherringen dar, die monochromatisierte EUV-Strahlung
abgeben. Derartige EUV-Strahlungsquellen emittieren sehr kurze Strahlungspulse
(< 1 ns) mit Wiederholfrequenzen
von einigen MHz, so dass diese EUV-Quellen häufig als quasi-cw-Quellen bezeichnet
werden. An EUV-Strahlrohren
an Synchrotron-Speicherringen wurden zum Test von auf Platten aufgetragenen
Lacken einzelne Felder sequentiell mit unterschiedlichen Strahlungsdosen
bestrahlt, um den Einfluss der Strahlungsdosis auf den Lack zu ermitteln.
Darüber
hinaus wurden an Synchrotron-Speicherringen auch bereits mehrere
mit Lack beschichtete Felder gleichzeitig belichtet, wobei ein vor
der Lackschicht im Strahlengang angeordnetes, schnell umlaufendes
Blendenrad die Funktion eines Graukeils übernimmt. Die radial auf dem
Rad angeordneten Blendenöffnungen
sind unterschiedlich groß,
so dass die einzelnen Felder während
jeder Umdrehung unterschiedlich lange der Strahlung ausgesetzt sind.
Reproduzierbare Strahlungsbedingungen auf den einzelnen Feldern
des Objektes sind mit dem Blendenrad nur möglich, weil sich die EUV-Strahlungsquelle
aufgrund der hohen Widerholfrequenz quasi stationär verhält und sehr
stabil strahlt.
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Schließlich wurden bereits mit Labor-Strahlungsquellen
geringer Leistung für
EUV-Strahlung Bestrahlungsversuche an Lacken durchgeführt, wobei
jeweils nur ein einzelnes Feld auf dem Objekt bestrahlt wurde. EUV-Labor-Strahlungsquellen
erzeugen ein dichtes und heißes
(> 200.000° C) Plasma
und emittieren die EUV-Strahlung ausschließlich in sehr kurzen Pulsen
(typischerweise 100 ns) mit sehr geringen Widerholraten (typisch
10 – 1000
Hz).
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Ausgehend von diesem Stand der Technik
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Testbestrahlung von mit photoempfindlichen Lacken
beschichteten Objekten zu schaffen, die unter Verwendung einer preiswerten
Strahlungsquelle eine zumindest teilweise gleichzeitige Bestrahlung
mehrerer Bestrahlungsfelder auf dem Objekt mit unterschiedlicher
Dosis in möglichst
kurzer Zeit ermöglicht,
ohne aufwändige
und daher kostenträchtige
Optiken im Strahlengang der EUV-Strahlung auskommt und bei der eine
Degradation der optischen Elemente im Strahlengang durch EUV-Bestrahlung
keinen Einfluss auf das erzielte Testergebnis hat.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung
der eingangs erwähnten
Art dadurch gelöst,
dass
- – die
EUV-Strahlungsquelle eine Laborquelle für EUV-Strahlung ist,
- – das
optische System mindestens einen Filter zur Unterdrückung unerwünschter
spektraler Bestandteile der Strahlung, insbesondere von VIS-, UV-,
DUV-, VUV-Strahlung,
sowie mindestens einen Spiegel zur spektralen Filterung des "in-band"- EUV-Bereiches aufweist,
- – die
Mittel zum Unterbrechen des Strahlengangs mehrere verschließbare Blendenöffnungen
umfassen, die eine zeitliche Steuerung der Bestrahlung hinter den
Blendenöffnungen
befindlicher, auf dem Objekt liegender Bestrahlungsfelder ermöglichen
und
- – das
mindestens ein Monitor-Detektor in Richtung des Strahlengangs hinter
dem optischen System angeordnet ist, der die Strahlungsdosis während der
Bestrahlung erfasst.
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Die Laborquelle für EUV-Strahlung ist beispielsweise
eine plasmabasierte Quelle geringer Leistung, z.B. eine EUV-Lampe
mit einer Leistung von 100 W und einer Pulsfrequenz von 50 Hz nach
dem HCT (Hollow Cathode Triggered) Prinzip. Die Laborquelle stellt
die erforderliche EUV-Strahlung über
einen langen Betriebszeitraum zuverlässig zur Verfügung.
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Das Plasma der Laborquelle emittiert
sehr breitbandige Strahlung, die neben der erwünschten EUV-Strahlung auch
DUV-, VUV-, UV- und VIS-Strahlung enthält. Um diese unerwünschten
spektralen Bestandteile der Strahlung zu unterdrücken, weist das optische System
vorzugsweise einen spektralen Filter auf. Der Filter kann beispielsweise
aus einer dünnen
Metallfolie (z.B. einer 150 nm dicken Zirkoniumfolie auf einem Stützgit ter)
bestehen. Der Filter befindet sich vorzugsweise an der Austrittsöffnung der
Laborquelle. Durch diese Anordnung verhindert der Filter, dass Verunreinigungen
aus der Laborquelle in die Aufnahmekammer für das zu bestrahlende Objekt
gelangen und dort befindliche Teile verschmutzen.
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Das optische System hat die weitere
Aufgabe dafür
zu sorgen, dass die Bestrahlung nur mit der "in-band" EUV-Strahlung mit einer Wellenlänge von
13,5 nm erfolgt. Zur Filterung eignet sich insbesondere ein Vielschichtspiegel.
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Die Bestandteile des optischen Systems
bewirken, dass auf das Objekt praktisch nur die gewünschte EUV-Strahlung
auftrifft. Das kompakte optische System der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
insbesondere mit nur einem Filter und einem Spiegel, ermöglicht einen
sehr geringen Abstand von der EUV-Laborquelle zu dem zu bestrahlenden
Objekt bei homogener Bestrahlung sämtlicher Bestrahlungsfelder.
Aufgrund des geringen Abstandes kann ein großer Raumwinkel der thermischen
Emission des Plasmas auch ohne einen aufwändigen Kondensor genutzt werden.
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Die erfindungsgemäß verschließbaren Blendenöffnungen
erlauben eine zumindest teilweise zeitgleiche Bestrahlung der auf
dem Objekt durch die Blendenöffnungen
definierten Bestrahlungsfelder. Sämtliche Bestrahlungsfelder
werden zunächst
parallel bestrahlt, bis einzelne Blendenöffnungen nach Erreichen der
Zieldosis für
das zugeordnete Bestrahlungsfeld verschlossen werden. Dadurch wird
beim Testen des Einflusses der Bestrahlungsdosis auf einen Photolack
ein erheblicher Zeitgewinn erzielt.
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Die Blendenöffnungen sind vorzugsweise
in einer ebenen Platte angeordnet und weisen beispielsweise einen
Durchmesser von 5 mm auf. Mit 20 derartigen Blendenöffnungen
lässt sich
die Testdauer für
einen Photolack nahezu um den Faktor 20 gegen über Einzelbestrahlungen mit
unterschiedlichen Strahlungsdosen reduzieren.
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Die hinter dem optischen System angeordneten
Monitor-Detektoren erlauben nach einer zuvor durchgeführten Kalibration
eine exakte Messung der Bestrahlungsdosis der einzelnen Bestrahlungsfelder.
Als Monitor-Detektoren können
beispielsweise mehrere Photodioden (Schottky Type) zum Einsatz kommen.
Die von den Dioden gelieferten Signale werden vorzugsweise gemittelt,
um die Messgenauigkeit zu verbessern. In dem die Bestrahlungsdosis
fortlaufend während
der Bestrahlung erfasst wird, kann die Bestrahlung der Bestrahlungsfelder
mit genau festlegbaren Sollwerten für die Bestrahlungsdosis durchgeführt werden.
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Die Monitor-Detektoren sind vorzugsweise
zwischen dem optischen System und den verschließbaren Öffnungen angeordnet; sie befinden
sich zweckmäßigerweise
so nah wie möglich
an dem zu bestrahlenden Objekt. Diese Anordnung der Monitor-Detektoren
macht die Vorrichtung unempfindlich gegen die Degradation des optischen
Systems.
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Wie bereits eingangs erwähnt, muss
der gesamte Strahlengang unter Vakuumbedingungen bis zum Objekt
geführt
werden. Die Kammer zur Aufnahme des Objektes wird daher beispielsweise
auf einen Unterdruck von 10–6 mbar ausgelegt und
evakuiert. Sie ist von der Entladungskammer der Laborquelle durch
ein Fenster mit einer Öffnung
für den
Durchtritt der Strahlung getrennt, wobei sich in dem Fenster insbesondere ein
Filter des optischen Systems, beispielsweise in Form einer metallischen
Folie, befindet. Hierdurch wird eine Kontamination der Aufnahmekammer
vermieden. Die Aufnahmekammer hat vorzugsweise ein eigenes Pumpsystem
und wird beim Handling des zu bestrahlenden Objektes mittels eines
Schieberventils von der Laborquelle und vorzugsweise auch dem Bereich
zur Aufnahme des optischen Systems getrennt.
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Um eine möglichst homogene Bestrahlung
in den einzelnen Bestrahlungsfeldern zu erzielen, sind sämtliche
Blendenöffnungen
in einer Ebene angeordnet und die durch jede Blendenöffnung auf
dem Objekt erzeugten Bestrahlungsfelder überlappen sich nicht. Die Bestrahlungsfelder
sind vorzugsweise parallel zu der Ebene der Blendenöffnungen
angeordnet.
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Das mit Photolack beschichtete Objekt
ist insbesondere ein Siliziumwafer, beispielsweise ein 6 Zoll Wafer
mit einer Dicke vom 650 μm
und mit 20 durch die Blendenöffnungen
definierten Bestrahlungsfeldern. In der Aufnahmekammer befindet
sich eine Halterung, die den Wafer derart aufnimmt, dass die EUV-Strahlung auf
dessen Photolackbeschichtung auftrifft.
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Die Laborquelle emittiert in zweckmäfliger Ausgestaltung
der Erfindung Strahlungspulse von einer Dauer kleiner 1 μs, insbesondere
100 ns, mit einer Wiederholrate zwischen 1 und 10000 Hz, insbesondere
1 – 5000
Hz. Die Strahlung der Laborquelle stammt von einem thermisch emittierendem
Plasma, insbesondere von einem lasererzeugtem oder entladungserzeugtem
Plasma oder von einem Elektronenstrahl.
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Als Filter zur Unterdrückung von
unerwünschter
sichtbarer bis VUV-Strahlung ist vorzugsweise eine dünne Metallfolie,
insbesondere eine Zirkoniumfolie mit einer Dicke von weniger als
200 nm jedoch mehr als 100 nm im Strahlengang angeordnet. Die Folie
transmittiert bis zu 50 % der gewünschten EUV- Strahlung, während die
unerwünschte
Strahlung um einen Faktor > 1000
unterdrückt
wird.
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Jeder Spiegel zur spektralen Filterung
des "in-band"-EUV-Bereiches ist
vorzugsweise als Vielschichtspiegel ausgestaltet, wobei der Spiegel
als Planspiegel oder als gekrümmter
Spiegel ausgeführt
sein kann. Die Vielschichtspiegel reflektieren in einem schmalen
spektralen Band im EUV-Bereich bis zu 70 % der einfallenden Strahlung,
während
Strahlung, die nicht in diesem schmalen Band liegt, nahezu vollständig von
dem Vielschichtspiegel absorbiert wird.
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Die Blendenöffnungen werden vorzugsweise
mittels eines Flachschiebers verschlossen, der in einer zur Ebene
der Blendenöffnungen
parallelen Ebene verschieblich angeordnet ist und eine Kontur aufweist,
die ein aufeinanderfolgendes Öffnen
bzw. Verschließen
der Blendenöffnungen
ermöglicht.
Die Kontur ist insbesondere treppenförmig, so dass ein zeilenweises Öffnen bzw.
Verschließen
der in Reihen angeordneten Blendenöffnungen möglich ist. Der Flachschieber
als Verschluss für
sämtliche
Blendenöffnungen
stellt mit nur einer mechanischen Komponente eine konstruktiv und
steuerungstechnisch sehr günstige
Lösung
dar.
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Weitere Vorteile und Wirkungen der
Erfindung sowie deren Betriebsweise ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Figuren.
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Es zeigen:
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1 das
Spektrum der von der EUV-Strahlungsquelle erzeugten Strahlung
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2 eine
Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Testbestrahlung
von mit photoempfindlichen Lacken beschichteten Objekten
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3 ein
in der Vorrichtung nach 2 angeordnetes
Blendensystem mit einem Flachschieber
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4 eine
Bestrahlungsfunktion bei einer Variation von 50% mit verschiedenen
Exponenten sowie
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5 eine
Darstellung der Filmdicke eines Lackauftrags in Abhängigkeit
von der Dosis einer Test-Bestrahlung
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Die Vorrichtung zur EUV-Testbestrahlung
dient dazu, einen Photolack (Resist) für die Lithographie im Bereich
der EUV-Strahlung,
d. h. bei einer Wellenlänge
von 13,5 nm, mit 20 verschiedenen Strahlungsdosen in einem Arbeitsgang
zu untersuchen. Dabei soll der Abtrag des Photolacks nach der Entwicklung
und die Schärfe
der abgebildeten Strukturen in Abhängigkeit von der Dosis ermittelt
werden.
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Die Vorrichtung zur EUV-Testbestrahlung
besteht aus einer EUV-Labor-Lampe (1), die eine Strahlung mit
einem Spektrum nach 1 erzeugt. Über ein
horizontal ausgerichtetes Strahlrohr (2) mit einer Austrittsöffnung (3)
verlässt
der ebenfalls horizontal ausgerichtete Strahlengang (4)
die EUV-Labor-Lampe
(1).
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An der Austrittsöffnung (3) ist eine
Strahlrohrschieber-Einheit (5) angeordnet. Der Strahlrohrschieber weist
einen Durchgang auf, in den eine 150 nm dicke Zirkoniumfolie eingesetzt
ist, die mittels des Schiebers in den Strahlengang (4)
bewegbar ist. Der quer zur Achse des Strahlengangs (4) bewegliche
Schieber erlaubt es, die Zirkoniumfolie vollständig aus dem Querschnitt des
Strahlrohrs (2) herauszubewegen, so dass die Austrittsöffnung (3)
vollständig
von dem im Übrigen
aus Metall bestehenden Strahlrohrschieber verschlossen ist. An dem
Strahlrohr (2) ist darüber
hinaus eine Turbomolekularpumpe (6) angeordnet, die in
der EUV-Lampe (1) unter Aufrechterhaltung einer Xenon-Atmosphäre ein Vakuum
von etwa 10–3 mbar
erzeugt.
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An die Strahlrohrschieber-Einheit
(5) schließt
sich ein hohlzylindrisches Winkelstück (7) an, das einen Umlenkspiegel
(8) aufnimmt. Der Umlenkspiegel (8) ist im Inneren
des Winkelstücks
im äußeren Bereich
der Abwinklung derart angeordnet, dass der horizontal auftreffende
Strahlengang (4) um 90° in
eine insgesamt mit (9) bezeichnete Waferkammer (9)
umlenkt wird. Ein Spiegelrezipient (11) trägt und fixiert
den Umlenkspiegel (8). Es wird darauf hingewiesen, dass
der im Ausführungsbeispiel
dargestellte, konstruktiv günstige
Einfallswinkel der EUV-Strahlung von 45° ohne Weiteres variiert werden
kann.
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An das Winkelstück (7) schließt sich
die Waferkammer (9) an, die aus einem hohlzylindrischen
Strahlrohr (12) sowie einem Aufnahmeraum (13)
für den
mit Lack beschichteten Wafer besteht. Der Strahlengang (4)
breitet sich von dem Umlenkspiegel (8) ausgehend durch
das Strahlrohr (12) in Richtung eines Blendensystems (15)
aus. Der Wafer ist mit seiner Lackoberfläche in Richtung des Blendensystems
(15) ausgerichtet, so dass die das Blendensystem passierende
EUV-Strahlung auf die Lackbeschichtung des Wafers fällt. Der Verschluss
der Blendenöffnungen
des Blendensystems (15) wird von einem Schrittmotor (14)
angetrieben.
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Seitlich an dem Aufnahmeraum (13)
ist eine weitere Turbomolekularpumpe (17) angeordnet, die
während
der Belichtung für die
Aufrechterhaltung eines Drucks von 10–6 mbar
in dem Winkelstück
(7) sowie der Waferkammer (9) sorgt.
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In Ausbreitungsrichtung des Strahlengangs
(4) der EUV-Strahlung seitlich im Blendensystem (15)
befinden sich drei in 3 erkennbare
Photodioden (18), die die Strahlungsenergie der einzelnen
Strahlungspulse der EUV-Lampe (1) erfassen, wobei die Strahlungsenergie
proportional zu der in den Photodioden (18) erzeugten Ladung
ist. Die Photodioden sind mit geringst möglichem Abstand zu den Blendenöffnungen
im Blendensystem angeordnet, jedoch derart, dass sie nicht von dem
motorisch angetriebenen Verschluss verdeckt werden.
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Schließlich weist die Vorrichtung
zur EUV-Testbestrahlung einen weiteren Schieber (19) auf,
der zwischen dem Winkelstück
(7) und dem Strahlrohr (12) der Waferkammer (9)
angeordnet ist. Ist der Schieber (19) geschlossen, ist
die Waferkammer (9) vollständig gegen die EUV-Lampe (1)
und den Innenraum des Winkelstücks
(7) abgeschottet.
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3 verdeutlicht
den Aufbau des insgesamt mit (15) bezeichneten Blendensystems,
das eine Lochmaske (21) mit 5 Reihen mit jeweils 4 Blendenöffnungen
(22) aufweist. Die durch jede Blendenöffnung (22) hindurchtretende
EUV-Strahlung definiert auf der Lackschicht (16) des Wafers
ein abgegrenztes Bestrahlungs-Feld. Der Abstand zwischen Wafer und
Blendensystem (15) sowie der Abstand zwischen den Blendenöffnungen
(22) ist so ausgelegt, dass sich die Bestrahlungs-Felder
nicht überschneiden.
Im Ergebnis erzeugt das Blendensystem (15) zwanzig abgegrenzte
Bestrahlungs-Felder von etwa 5 mm Durchmesser auf der Oberfläche des
mit Photolack beschichteten Wafers.
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Ein stirnseitig eine treppenförmige Kontur
(23) aufweisender Flachschieber (24) befindet
sich seitlich neben der Lochmaske (21). Der Flachschieber
(24) ist an der der Kontur (23) gege nüberliegenden
Seite mit dem in 2 dargestellten
Schrittmotor (14) verbunden. Durch Bewegen des Flachschiebers
(24) in Richtung des Pfeils (25) lassen sich die
Blendenöffnungen
(22) zeilenweise nacheinander mechanisch verschließen. Dies
hat zur Folge, dass die durch die einzelnen Blendenöffnungen
(22) definierten Bestrahlungs-Felder individuelle Bestrahlungszeiten
erhalten.
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Während
der Bestrahlung des beschichteten Wafers ist der Schieber der Strahlrohrschieber-Einheit (5)
eingeschoben, so dass der Strahlengang durch den Zirkoniumfilter
hindurchgeht. Dabei hat der Filter zwei Funktionen:
- 1. Zurückhaltung
von Strahlungen mit Wellenlängen
größer als
20 nm. Bei Wellenlängen
größer als
20 nm ist die Durchlässigkeit
des Zirkoniumfilters kleiner als 10.
- 2. Trennung der Xenon-Atmosphäre in der EUV-Lampe (1)
von dem durch das Winkelstück
(7) und die Waferkammer (9) gebildeten Bereich,
in den kein Xenon-Gas gelangen sollte. Der Zirkoniumfilter ist ausreichend
stabil, um den Druckunterschied zwischen der EUV-Lampe (1)
und dem genannten Bereich stand zu halten.
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Bei dem Umlenkspiegel (8)
handelt es sich um einen Vielschichtspiegel mit beispielsweise 40
Lagen eines Silizium-Substrates
von etwa 10 nm Periodendicke. Dieser Spiegel reflektiert eine Wellenlänge von
13,5 +/- 0,2 nm unter einem Winkel von 45° in das Strahlrohr (12)
der Waferkammer (9).
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Nach Abschluss der Bestrahlung des
Photolacks auf dem Wafer wird der Schieber (19) zwischen
dem Winkelstück
(7) und der Waferkammer geschlossen. Dadurch bleibt das
Vakuum in der EUV-Lampe (1) und dem Winkelstück (7)
erhalten, wenn die Waferkammer (9) belüftet wird, um diese beispielsweise
zur Entnahme des bestrahlten Wafers zu öffnen. Der Schieber (19)
ermöglicht
nicht nur kürzere
Evakuierungszeiten der Waferkammer (9) während des
Wafer-Handlings, sondern darüber
hinaus einen wirksamen Schutz des empfindlichen optischen Systems,
das von der Zirkoniumfolie in der Strahlrohrschieber-Einheit (5)
und dem Umlenkspiegel (8) in dem Winkelstück gebildet
wird.
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Die im Strahlengang (
4)
in der Lochmaske (
21) angeordneten Photodioden (
18)
messen die Strahlungsenergie der EUV-Strahlungspulse, in dem sie
in den Photodioden eine zu der Strahlungsenergie proportionale Ladung
erzeugen. Die durch die einzelnen Pulse erzeugte Ladung wird elektronisch
aufaddiert und von einer in der Figur nicht dargestellten Steuerung
zyklisch abgefragt. Ergibt die Abfrage, dass eine bestimmte Strahlungsdosis
(Sollwert) erreicht ist, wird ein Steuerbefehl für den Schrittmotor (
14)
ausgelöst,
der den Flachschieber (
24) in Richtung des Pfeils (
25)
bewegt, um zeilenweise die nächste
Blendenöffnung
(
22) zu verschließen.
Die Sollwerte, die abhängig
von einer vom Benutzer vorgegebenen Zieldosis (Definition: Eine
von dem Benutzer des Testsystem für den zu untersuchenden Lack
als optimal angenommene Dosis) erreicht werden müssen, bis die nächste Blendenöffnung (
22)
verschlossen wird, bilden die Stützpunkte
einer Bestrahlungsfunktion. Die einzelnen Sollwerte errechnen sich
nach der folgenden Formel:
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Dabei gilt:
s Der Funktionswert
s ist der Sollwert, der erreicht werden muß, bevor die nächste Blendenöffnung verschlossen
wird.
F Der Parameter F steht für das aktuell verschlossene
Feld und liegt im wertebereich von 1 bis 20.
Exp Der Parameter
Exp ist der vom Benutzer eingestellte Exponent und hat die Werte
von 1 bis 5.
Tar Der Parameter Tar ist die vom Benutzer eingestellte
Zieldosis.
Var Der Parameter Var ist die vom Benutzer eingestellte
Variationsbreite in Prozent im Bereich von 1 bis 100.
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Für
Tar:=1.0 und Var:=50 ergeben sich die in 4 gezeigten Kennlinien in Abhängigkeit
des Exponenten Exp:=1 bis 5 für
die Sollwerte s. Es wird deutlich, dass sich mit der Erhöhung des
Exponenten Exp die Stützpunktdichte
um die Zieldosis Tar erhöht.
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Die Bestrahlung mit EUV-Strahlung
ruft auf dem Wafer einen Abtrag des Lackfilms nach der Entwicklung
hervor. Der Zusammenhang zwischen Dosis und Abtrag nach der Entwicklung
ist in der Kurve nach 5 am
Beispiel eines konkreten Lacks dargestellt. Ab einer bestimmten
Dosis fällt
der Wert für
die verbleibende Dicke des Lackfilms steil ab. An der x-Achse kann
man die für
die Bestrahlung dieses Lacks erforderliche Mindestdosis (im Ausführungsbeispiel
etwa 6 mJ/cm2) ablesen. Auf diese Weise
lässt sich
die EUV-Strahlungsempfindlichkeit eines Photolacks für Wafer
in einem Arbeitsgang ermitteln.
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