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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Klebesiegel, das zur klebenden Anbringung an einem Dokument
vorgesehen ist, wobei das Klebesiegel eine Grundschicht aufweist,
die mit einem Kennzeichnungsaufdruck und mit einer zur Anbringung
am Dokument dienenden Klebstoffschicht versehen ist, und wobei das
Klebesiegel bis zu seiner Anbringung an dem Dokument an einem Träger haftend
gehaltert ist.
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Ein Klebesiegel der eingangs genannten
Art ist beispielsweise aus
EP
0 795 438 B1 bekannt. Um bei diesem bekannten Klebesiegel
eine zerstörungsfreie
Echtheitsprüfung
vornehmen zu können,
weist das Klebesiegel eine eine thermochrome Farbe enthaltende Schicht
auf, wobei die gleichmäßig aufgetragene
Klebstoffschicht Pigmentkapseln einer thermochromen Farbe enthält und wobei
eine Trägerschicht über einer
Klarlackschicht oder unter der Klebstoffschicht angeordnet ist.
Durch gezielte Veränderung
der Temperatur des Klebesiegels wird ein reversibler Farbumschlag
hervorgerufen, der das Echtheitsmerkmal darstellt.
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Als nachteilig ist bei diesem bekannten
Klebesiegel anzusehen, daß die
Ausrüstung
mit einer thermochromen Farbe von Fälschern mit einem relativ geringen
Aufwand nachge macht werden kann, so daß noch keine hohe Sicherheit
gegen Fälschungen erreicht
wird.
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Für
die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb die Aufgabe, ein Klebesiegel
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Sicherheit gegen
Fälschungen
wesentlich erhöht
ist und bei dem gleichzeitig eine zerstörungsfreie Echtheitsprüfung möglich ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt
mit einem Klebesiegel der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß das
Klebesiegel mindestens ein für
das Auge unsichtbares digitales Wasserzeichen aufweist.
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Mit der Erfindung wird ein Klebesiegel
geschaffen, das besonders gut gegen unbefugte Nachahmung und Fälschung
geschützt
ist, weil einerseits das digitale Wasserzeichen äußerlich mit dem Auge nicht
wahrnehmbar ist und andererseits für dessen Herstellung aufwendige
Mittel benötigt
werden, zu denen unbefugte Personen bei Einhaltung von geeigneten
Sicherungsmaßnahmen
keinen Zugang haben. Außerdem
ist über
das digitale Wasserzeichen das Klebesiegel nicht nur auf seine Echtheit überprüfbar, sondern
auch daraufhin überprüfbar, ob
das Klebesiegel zum Zeitpunkt der Überprüfung noch mit dem zugehörigen originalen
Dokument verbunden ist, da das digitale Wasserzeichen Informationen über ein
zugehöriges
Dokument enthalten kann. Damit bietet das erfindungsgemäße Klebesiegel
einen besonders hohen Grad sowohl an Fälschungssicherheit wie auch
an Manipulationssicherheit.
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Die Verwendung von digitalen Wasserzeichen
ist zwar an sich bekannt, wird jedoch bisher nur für großflächigere
gedruckte Dokumente, insbesondere in Form von Ausweispapieren oder
dergleichen, eingesetzt. Dabei werden die Da ten des digitalen Wasserzeichens
in ein gedrucktes Foto des Dokuments eingebettet, ohne daß dies nach
außen
hin mit dem Auge erkennbar ist. Dieses Wasserzeichen ist damit zwar
für das
Auge unsichtbar, aber mit geeigneten Einrichtungen lesbar, so daß eine Überprüfung möglich ist.
Dabei ist aber bisher das Vorhandensein eines Fotos erforderlich,
was bei Ausweispapieren generell der Fall ist, da diese immer ein
Foto der Person enthalten, auf die das Dokument ausgestellt ist. Bei
der vorliegenden Erfindung ist wesentlich, daß das Klebesiegel, das relativ
kleinflächig
ist und kein Foto aufweist, mit dem digitalen Wasserzeichen ausgerüstet ist.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Klebesiegels
ist vorgesehen, daß das
digitale Wasserzeichen drucktechnisch aufgebracht, vorzugsweise
im Thermotransferdruck oder Tintenstrahldruck oder Laserdruck aufgedruckt,
oder per Laserbeschriftung eingebrannt ist. Bei dieser Ausführung des
Klebesiegels wird auf der einen Seite die für die Herstellung des digitalen
Wasserzeichens benötigte
Druckgenauigkeit und -variabilität
und auf der anderen Seite eine ausreichende Dauerhaltbarkeit des
Druckbildes mit dem darin verborgenen digitalen Wasserzeichen erreicht.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht
vor, daß das
digitale Wasserzeichen in den Kennzeichnungsaufdruck integriert
ist. Ein Betrachter dieses Klebesiegels nimmt dann mit seinen Augen
nur den üblichen
Kennzeichnungsaufdruck wahr. Für
das Auge unsichtbar ist gleichzeitig in den Kennzeichnungsaufdruck
das digitale Wasserzeichen integriert, so daß das Vorhandensein des digitalen
Wasserzeichens nicht nach außen
hin erkennbar wird.
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In einer alternativen Ausgestaltung
ist das digitale Wasserzeichen als separater Aufdruck auf das Klebesiegel
aufgebracht. Bei dieser Ausführung
ist zwar möglicherweise
das Vorhandensein des digitalen Wasserzeichens erkennbar, jedoch
ist dessen Decodierung dennoch nicht ohne die dafür benötigte Ausrüstung möglich. Damit
ist auch in dieser Ausführung
des Siegels ein unbefugtes Nachahmen des digitalen Wasserzeichens
praktisch nicht möglich.
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Weiter ist vorgesehen, daß das digitale
Wasserzeichen in einer sichtbaren Farbe gedruckt ist. Diese Ausführung ist
insbesondere dann zweckmäßig, wenn
das digitale Wasserzeichen in den Kennzeichnungsaufdruck oder einen
gegebenenfalls vorhandenen sonstigen Aufdruck des Klebesiegels integriert
ist. Innerhalb des Aufdrucks verschwindet das digitale Wasserzeichen
für das
Auge des Betrachters, so daß trotz
der Verwendung einer sichtbaren Farbe das digitale Wasserzeichen
mit dem Auge nicht wahrnehmbar ist.
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Alternativ dazu kann das digitale
Wasserzeichen in einer nur unter Beleuchtung mit Licht in einem
bestimmten Wellenlängenbereich,
insbesondere nur unter UV-Beleuchtung, erkennbaren Farbe gedruckt
sein. Bei dieser Ausführung
ist die Farbe, in der das digitale Wasserzeichen gedruckt ist, bei
Tageslicht oder bei üblichem
Kunstlicht nicht erkennbar. Erst bei Beleuchtung mit Licht der passenden
Wellenlänge
tritt das digitale Wasserzeichen auf dem Klebesiegel hervor, was
Nachahmungen zusätzlich erschwert.
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Bevorzugt ist weiter vorgesehen,
daß das
digitale Wasserzeichen eine für
jedes Klebesiegel individuelle Information darstellt oder enthält. In dieser Ausführung wird
jedes Klebesiegel einmalig und kann durch Überprüfung des digitalen Wasserzeichens
eindeutig identifiziert und von anderen Klebesiegeln unterschieden
werden. Hiermit werden besonders gute Kontroll- und Prüfmöglichkeiten
zur Verfügung
gestellt.
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Für
die Überprüfung des
Klebesiegels ist weiter vorgesehen, daß dessen digitales Wasserzeichen
aus einem digital gescannten oder gefilmten Bild des Klebesiegels
digital extrahierbar und decodierbar ist. Damit genügt es, wenn
vor Ort, wo eine Überprüfung stattfindet,
ein Scanner oder eine Digitalkamera zur Aufnahme eines Bildes des
Klebesiegels vorhanden ist. Die aufgenommenen Bilddaten können dann
in digitaler Form drahtlos oder über
eine Datenleitung an eine Stelle übertragen werden, wo die notwendige
Rechnerausrüstung
zur Decodierung und zum Vergleich mit gegebenenfalls bei einer Behörde gespeicherten
Daten des Siegels zur Verfügung
stehen. Das Ergebnis der Überprüfung kann dann
ebenfalls drahtlos oder über
Datenleitungen an den Ort der Kontrolle in umgekehrter Richtung übermittelt
werden. Damit ist auf sehr schnelle Art und Weise eine Überprüfung möglich, ohne
daß dafür an jeder
Kontrollstelle eine umfangreiche Ausrüstung vorhanden sein muß.
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Hinsichtlich des Aufbaus des Klebesiegels ist
bevorzugt vorgesehen, daß die
Grundschicht durch eine Lackschicht gebildet ist. Hierdurch ist
die Grundschicht besonders dünn
und rationell herstellbar. Gleichzeitig ist so das Siegel besonders
gut gegen ein mißbräuchliches
Abheben von dem zugehörigen
Dokument geschützt.
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Bevorzugt ist die die Grundschicht
bildende Lackschicht eine Transferlackschicht, da eine solche Lackschicht
die für
ein Klebesiegel gewünschten
Eigenschaften aufweist und bei der Herstellung des Klebesiegels
gut verarbeitbar ist.
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Alternativ kann die Grundschicht
durch eine Folie gebildet sein. Ein Klebesiegel mit einer Folien-Grundschicht
ist besonders für
solche Anwendungen geeignet, bei denen das Klebesiegel höheren mechanischen
Belastungen an seiner Anbringungsstelle ausgesetzt ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des
Klebesiegels ist vorgesehen, daß die
Grundschicht und/oder die Klebstoffschicht durchsichtig sind/ist.
Bei einer durchsichtigen Grundschicht können der Kennzeichnungsaufdruck
und das digitale Wasserzeichen wahlweise an der Oberseite oder an der
Unterseite oder auf beiden Seiten der Grundschicht angebracht sein.
Bei Verwendung einer durchsichtigen Klebstoffschicht besteht die
Möglichkeit,
das Klebesiegel auf einer durchsichtigen Anbringungsfläche, beispielsweise
der Innenseite einer Kraftfahrzeugscheibe, anzubringen und den Kennzeichnungsaufdruck
und das digitale Wasserzeichen von der der Anbringungsseite entgegengesetzten Seite
der Scheibe zu lesen.
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Zur weiteren Erhöhung der Fälschungssicherheit kann das
Klebesiegel zusätzlich
einen Sicherheitsdruck mit einer nur unter Licht einer bestimmten
Wellenlänge,
insbesondere UV-Licht, sichtbar werdenden Farbe aufweisen. Solange
das Klebesiegel nicht gezielt mit dem speziellen Licht, wie UV-Licht,
bestrahlt wird, bleibt dieser Sicherheitsdruck unsichtbar.
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Weiter wird vorgeschlagen, daß das Klebesiegel
zusätzlich
einen Sicherheitsdruck mit thermochromer Farbe aufweist und/oder
daß die
Grundschicht und/oder die Klebstoffschicht thermochrome Farbe oder
thermochrome Farbpigmentkapseln enthält. Hiermit erhält das Klebesiegel
ein zusätzliches, an
sich bereits bekanntes Merkmal für
eine Echtheitsüberprüfung.
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In weiterer Ausgestaltung kann das
Klebesiegel dabei zwei oder mehr thermochrome Farben oder Farbpigmentkapseln
mit unterschiedlichen Farbumschlagtemperaturen aufweisen. Hiermit
wird eine Nachahmung des Klebesiegels zusätzlich erschwert.
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Weiter kann das Klebesiegel zusätzlich einen
Sicherheitsdruck mit einer einen Farbkippeffekt zeigenden Farbe
aufweisen. Eine solche Farbe erscheint für den Betrachter bei unterschiedlichen Blickwinkeln
in unterschiedlichen Farbtönen.
Die Herstellung einer derartigen Farbe ist technisch schwierig,
so daß hiermit
eine unbefugte Nachbildung des Klebesiegels weiter erschwert wird.
Zudem dürfen
die einschlägigen
Hersteller derartiger Farben diese nur an befugte Verwender abgeben,
womit ein weiterer Beitrag zu einer hohen Fälschungssicherheit des Klebesiegels
geleistet wird.
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Da bei Manipulationsversuchen häufig Lösungsmittel
zur Erweichung der Klebstoffschicht des Klebesiegels eingesetzt
werden, schlägt
die Erfindung in dieser Hinsicht vor, daß der Kennzeichnungsaufdruck
mit einer bei Lösungsmitteleinwirkung
ausblutenden Druckfarbe ausgeführt
ist. Ein Lösungsmittelangriff
auf das Klebesiegel wird so dauerhaft erkennbar gemacht und schließt eine
weitere Verwendung des Klebesiegels an einer anderen Anbringungsstelle
aus.
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Eine weitere Erhöhung der Sicherheit gegen ein
unbefugtes Übertragen
des Klebesiegels von einer Anbringungsstelle an eine andere kann
dadurch erreicht werden, daß das
Klebesiegel über
seine Fläche
gesehen aus mehreren nicht oder nur schwach miteinander verbundenen
Siegelteilen besteht. In dieser Ausgestaltung wird das Klebesiegel
beim Versuch eines unbefugten Abhebens in mehrere Teile zer legt,
die sich in der Praxis anschließend
nicht mehr zu dem ursprünglichen
Bild zusammenfügen lassen.
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Für
eine schnelle und kostengünstige
und damit rationelle Herstellung des Klebesiegels gemäß Erfindung
ist bevorzugt vorgesehen, daß die
Grundschicht, die Klebstoffschicht und vorhandene weitere Schichten,
mit Ausnahme der ggf. vorgesehenen Folie, drucktechnisch hergestellt
sind.
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Weiterhin ist dabei bevorzugt vorgesehen, daß die Schichten
und der Kennzeichnungsaufdruck, und soweit vorhanden alle Sicherheitsdrucke,
im Siebdruckverfahren aufgedruckt sind. Das Siebdruckverfahren ist
auf der einen Seite schnell und mit relativ geringem technischen
Aufwand durchführbar und
bietet auf der anderen Seite eine ausreichend hohe Genauigkeit und
Auflösung
für die
zu erzeugenden Druckbilder, insbesondere für den Kennzeichnungsaufdruck
sowie für
andere Drucke, die in Form von Buchstaben, Ziffern oder Zeichen
oder graphischen Darstellungen hergestellt werden sollen und die
für alle
oder zumindest für
größere Serien
von Klebesiegeln identisch sind.
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Eine zusätzliche Sicherung gegen Fälschungen
und eine zusätzliche Überprüfungsmöglichkeit für die Klebesiegel
kann dadurch erreicht werden, daß zusätzlich eine fortlaufende Numerierung
in Klarschrift und/oder als Strichcode aufgebracht, vorzugsweise
im Thermotransferdruck oder Tintenstrahldruck oder Laserdruck aufgedruckt
oder per Laserbeschriftung eingebrannt, ist. Diese Numerierung stellt
eine zusätzliche
individuelle Kennzeichnung jedes Klebesiegels dar, der ein fester
Bezug zum digitalen Wasserzeichen gegeben werden kann und die somit
eine zusätzliche Überprüfungsmöglichkeit schafft.
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Aus Gründen einer rationellen Herstellung der
Klebesiegel ist weiterhin bevorzugt vorgesehen, daß der Träger an der
von der Klebstoffschicht abgewandten Seite des Klebesiegels angeordnet
ist und daß die
Schichten der Kennzeichnungsaufdruck und alle ggf. vorgesehenen
Sicherheits- und/oder
Numerierungsdrucke, beginnend mit der/dem nach der späteren Anbringung
am Dokument oberen Schicht/Aufdruck, übereinanderliegend auf die
Oberseite des Trägers
aufgedruckt sind, wobei die Klebstoffschicht die zuletzt aufgedruckte
Schicht ist. Der Träger
dient damit nicht nur dazu, das Klebesiegel bis zu seiner Anbringung
an einem Dokument zu tragen, sondern ist auch schon als Unterlage
nutzbar, auf die die einzelnen Schichten und Aufdrucke des Klebesiegels
bei dessen Herstellung aufgedruckt werden können.
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Für
das Klebesiegel und den zugehörigen Träger ist
dabei weiter vorgesehen, daß der
Träger bahnförmig ist
und eine Vielzahl von Klebesiegeln trägt und daß die Oberseite und die Unterseite
der Trägerbahn
mit unterschiedlichen Anti-Haft-Beschichtungen
versehen sind, wobei die Haftkraft der Trägerbahn-Oberseite zum Klebesiegel
größer ist
als die Haftkraft der Trägerbahn-Unterseite
zur Klebstoffschicht des Klebesiegels. Die Verwendung eines bahnförmigen Trägers ermöglicht eine
rationelle Herstellung, Vorhaltung und Verwendung der Klebesiegel.
Die angegebene Verwendung von unterschiedlichen Anti-Haft-Beschichtungen
schafft die vorteilhafte Möglichkeit,
die Trägerbahn
mit den darauf angebrachten Klebesiegeln zu einer Rolle aufzuwickeln. Im
aufgewickelten Zustand einer solchen Rolle liegt die Trägerbahnunterseite
an der Klebstoffschicht der Klebesiegel an. Da auf dieser Unterseite
aber gezielt die Haftkraft vermindert ist, ist beim Abwickeln der Trägerbahnrolle
gewährleistet,
daß sich
die Trägerbahnunterseite
sicher von der Klebstoffschicht der Klebesiegel löst und daß die Klebesiegel
an der Trägerbahnoberseite
haften bleiben. Auch nach dem Abwickeln der Trägerbahnrolle liegen dann also
die Klebesiegel mit ihrer Klebstoffschicht frei nach oben, so daß sie in
diesem Zustand, gegebenenfalls nach Abschneiden eines Trägerbahnabschnitts,
zusammen mit diesem zu einem Dokument überführt und dort aufgeklebt werden
können,
ohne daß das
Siegel zuvor vom Träger
abgehoben werden muß.
Das Trennen des Trägers
vom Siegel erfolgt erst nach dem Verkleben des Siegels.
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Über
die vorstehend erwähnten
und beschriebenen Schichten hinaus kann das Klebesiegel bei Bedarf
weitere Schichten enthalten, beispielsweise Klarlackschichten zur
Trennung von verschiedenen Drucken voneinander oder zur Abdeckung
von Drucken nach außen
hin, um einen Schutz gegen äußere Einflüsse, wie
Niederschläge
oder natürliche UV-Strahlung,
zu erreichen. Auch eine gleichmäßig eingefärbte Farbschicht
kann bei Bedarf in das Klebesiegel integriert sein, wenn dieses
eine bestimmte Grundfarbe, wie dies beispielsweise bei Prüfsiegeln zur
leichten Erkennung eines Prüfungsjahres üblich ist,
aufweisen soll. Schließlich
besteht auch bei diesem erfindungsgemäßen Klebesiegel die Möglichkeit,
es mit einer an sich bekannten Void-Ausrüstung zu
versehen, die einen Abhebeversuch des Siegels durch eine irreversible
Veränderung
des optischen Erscheinungsbildes kenntlich macht.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Klebesiegels
anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Figuren der Zeichnung zeigen:
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1 ein
Klebesiegel in Draufsicht zusammen mit einem Abschnitt einer das
Klebesiegel tragenden Trägerbahn
und
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2 das
Klebesiegel mit dem Trägerbahnabschnitt
aus 1 im Querschnitt
gemäß der Linie II – II in 1.
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1 der
Zeichnung zeigt ein Klebesiegel 1 in Draufsicht, das auf
einem bahnförmigen,
hier nur in einem kurzen Abschnitt dargestellten Träger 5 angeordnet
ist. Das Klebesiegel 1 besteht aus zwei zueinander konzentrischen
Siegelteilen 10, 11, die durch einen umlaufenden
Ringspalt 13 voneinander getrennt sind. In leichter Abwandlung
dieser in der linken Hälfte
der 1 gezeigten Ausführung können gemäß der rechten
Hälfte
der 1 über den
Ringspalt 13 schmale Trägermaterialbrücken 14 verlaufen, die
aber nur eine schwache, bei unbefugten Manipulationen des Siegels 1 leicht
zerreißende
Verbindung bilden. Ihre Lage relativ zueinander halten die beiden Siegelteile 10, 11 vor
ihrem Aufkleben auf ein Dokument durch ihre Haftung auf der hier
sichtbaren Oberseite 51 des Trägers 5.
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Das Siegel 1 besitzt einen
Kennzeichnungsaufdruck 2, hier in Form von Buchstaben und
Zahlen sowie eines graphischen Elements, z.B. eines Wappens, in
seinem zentralen Siegelteil 10. Der Kennzeichnungsaufdruck 2 ist
hier in Spiegelschrift sichtbar, weil der Blick des Betrachters
hier auf die Seite des Klebesiegels 1 fällt, die nach dessen Anbringung an
einem Dokument unten liegt. Nach dem Anbringen des Klebesiegels 1 an
dem Dokument fällt
dann der Blick des Betrachters von der in 1 unteren Seite auf das Klebesiegel 1,
so daß dann
der Kennzeichnungsaufdruck 2 in Normalschrift wiedergegeben
wird und einfach ablesbar ist.
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Zusätzlich zu dem Kennzeichnungsaufdruck 2 trägt das Klebesiegel 1 hier
zwei digitale Wasserzeichen 6, 6'. Das erste digitale Wasserzeichen 6 ist in
das graphische Element des Kennzeichnungsaufdrucks 2 integriert.
In dem digitalen Wasserzeichen 6 ist eine Information gespeichert,
die für
einen Betrachter des Klebesiegels 1 mit dem Auge nicht
erkennbar ist.
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Das zweite digitale Wasserzeichen 6' liegt beim
dargestellten Ausführungsbeispiel
des Klebesiegels 1 in einem Bereich außerhalb des Kennzeichnungsaufdrucks 2 und
ist aus diesem Grunde zweckmäßig mit
einer bei natürlichem
Licht oder üblichem Kunstlicht
nicht sichtbaren Farbe aufgedruckt. Diese Farbe kann beispielsweise
eine nur unter UV-Beleuchtung sichtbar werdenden Farbe bestehen.
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Die digitalen Wasserzeichen 6, 6' enthalten eine
Information, die vorzugsweise für
jedes Klebesiegel 1 eine individuelle Information ist oder
zumindest enthält.
Zur Decodierung der in den digitalen Wasserzeichen 6, 6' enthaltene
Information ist es erforderlich, ein digitales Bild des Klebesiegels 1 mittels eines
Scanners oder einer Digitalkamera zu erzeugen. Aus diesen digitalen
Daten kann dann mittels eines geeigneten Rechners und eines entsprechenden Programms
die für
das Auge verborgene Information entschlüsselt und für Prüfungs- und Vergleichszwecke
von dazu befugten Institutionen, wie Polizei, Zoll oder sonstigen
Behörden,
genutzt werden.
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Das Siegel 1 kann selbstverständlich auch mit
nur einem einzigen digitalen Wasserzeichen 6 oder 6' oder mit mehr
als zwei digitalen Wasserzeichen 6, 6' versehen sein.
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Weiter zeigt die 1, daß bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ein eine typische optische Siegelumrandung bildender ringförmiger Aufdruck 15,
vorzugsweise als Schwarzdruck, im Bereich des äußeren Siegelteils 11 der konzentrisch
zueinander angeordneten Siegelteile 10, 11 angebracht
ist.
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Dem Betrachter zugewandt ist in 1 als obere Schicht eine
hier nicht bezifferte Klebstoffschicht, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel durchsichtig
ist und die deckungsgleich zu den beiden Siegelteilen 10, 11 ausgeführt ist.
Unterhalb der Klebstoffschicht liegt eine hier ebenfalls durchsichtige,
deckungsgleiche Grundschicht, die hier zusammen mit der Klebstoffschicht
die beiden Siegelteile 10, 11 bildet und den Kennzeichnungsaufdruck 2 und die
digitalen Wasserzeichen 6, 6' trägt. Zusätzlich zu dem dargestellten
Kennzeichnungsaufdruck 2 und den digitalen Wasserzeichen 6, 6' kann das Klebesiegel 1 einen
Sicherheitsdruck mit einer oder mehreren thermochromen Farben, mit
unter UV-Licht sichtbar werdender Farbe und/oder mit einen Farbkippeffekt aufweisender
Farbe aufweisen. Diese Drucke können,
ebenso wie der Kennzeichnungsaufdruck 2, die digitalen
Wasserzeichen 6, 6' und
der ringförmige Aufdruck 15,
unter oder über
oder beiderseits der hier durchsichtigen Grundschicht 3 angeordnet
sein.
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Zur Herstellung des in 1 gezeigten Klebesiegels 1 werden
die einzelnen Schichten und Drucke nacheinander auf die hier sichtbare
Oberseite 51 des Trägers 5 aufgedruckt,
also komplett drucktechnisch hergestellt. Als letzte und damit in 1 obere Schicht ist die
erwähnte
Klebstoffschicht aufgedruckt, die zur späteren Anbringung des Klebesiegels 1 an einem
zugehörigen
Dokument dient. Bis zu dieser Anbringung wird die Klebstoffschicht
zweckmäßig abgedeckt.
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2 der
Zeichnung zeigt das Klebesiegel 1 mit seinem Träger 5 im
Querschnitt entlang der Linie II – II in Fi gur 1, wobei die
Darstellung nicht maßstäblich ist;
insbesondere sind die Schichtdicken aus Übersichtlichkeitsgründen um
ein Vielfaches vergrößert. Unten
in 2 ist der Träger 5 sichtbar,
der beispielsweise aus Papier mit einer beidseitigen Anti-Haft-Beschichtung,
z.B. aus einer Silikonimprägnierung,
besteht. Auf der Oberseite 51 des Trägers 5 liegen der
Kennzeichnungsaufdruck 2, das digitale Wasserzeichen 6 und
der ringförmige
Aufdruck 15, die dort sämtlich
drucktechnisch aufgebracht sind. Darauf folgt die Grundschicht 3,
die durch die zentrale Kreisfläche
und den diese umgebenden konzentrischen Ringbereich gebildet ist,
wobei die Kreisfläche ein
Teil des ersten Siegelteils 10 und der äußere Ringbereich ein Teil des äußeren Siegelteils 11 ist. Dazwischen
verläuft
der Ringspalt 13. Selbstverständlich kann das Klebesiegel 1 auch
einteilig, also ohne Ringspalt 13, ausgeführt sein.
Die Grundschicht 3 besteht hier aus einer Transferlackschicht, die
ebenfalls drucktechnisch aufgebracht ist.
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Nach oben hin schließt sich
dann als letzte Schicht die Klebstoffschicht 4 an, die
deckungsgleich mit der Grundschicht 3 hier ebenfalls in
zwei Teilflächen
drucktechnisch aufgebracht ist.
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Bei Bedarf kann das Klebesiegel 1,
wie oben schon erwähnt,
zusätzliche
Schichten aufweisen, die dann zwischen der Oberseite 51 des
Trägers 5 und der
Unterseite der Klebstoffschicht 4 angeordnet sind.
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Der Träger 5 besitzt sowohl
an seiner Oberseite 51 als auch an seiner Unterseite 52 eine
Anti-Haft-Beschichtung, wobei die Beschichtungen so gewählt sind,
daß sie
im Hinblick auf das Klebesiegel 1 unterschiedliche Haftkräfte aufweisen.
Dabei ist die Auswahl so getroffen, daß die Oberseite 51 des
Trägers 5 auf
das Klebesiegel 1 eine hö here Haftkraft ausübt als die
Träger-Unterseite 52 auf
die Klebstoffschicht 4 des Klebesiegels 1. Diese
unterschiedlichen Haftkräfte
erlauben ein Aufrollen des bahnförmigen
Trägers 5 mit
den darauf haftend angeordneten Klebesiegeln 1 nach deren
Herstellung bis zum Verkleben der Klebesiegel 1 auf zugehörigen Dokumenten.
Im aufgerollten Zustand des Trägers 5 gelangt
dessen in 2 unten liegende
Unterseite 52 in Anlage an die Klebstoffschicht 4 von
weiteren, zusammen mit dem hier dargestellten Klebesiegel 1 auf dem
Träger 5 angeordneten
Klebesiegeln. Da hier die Haftkraft geringer ist, ist gewährleistet,
daß beim Abrollen
des bahnförmigen
Trägers 5 das
Klebesiegel 1 auf der Oberseite 51 des Trägers haften
bleibt und nicht mit seiner Klebstoffschicht 4 an der Träger-Unterseite 52 haftet.
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Das Anbringen des Klebesiegels 1 an
einem zugehörigen,
hier nicht dargestellten Dokument erfolgt z.B. in der Weise, daß ein Klebesiegel 1 zusammen
mit einem Trägerbahnabschnitt
durch Zerschneiden des Trägers 5 von
der übrigen
Trägerbahn getrennt
wird. Zusammen mit seinem Trägerbahnabschnitt 5 wird
dann das betreffende Klebesiegel 1 zu dem mit dem Siegel 1 zu
versehenden Dokument überführt, wobei
in dieser Phase die Lage der Siegelteile 10, 11 relativ
zueinander durch die Haftung des Klebesiegels 1 auf dem
Träger 5 gewährleistet bleibt.
An dem Dokument wird dann das Klebesiegel 1 mit der Klebstoffschicht 4 voran
auf die Dokumentenoberfläche
aufgedrückt,
wobei die Klebstoffschicht 4 mit dem Material des Dokuments
eine innige, nicht zerstörungsfrei
lösbare
Klebeverbindung eingeht. In diesem angeklebten Zustand des Klebesiegels 1 kann
dann der Träger 5 von
dem Klebesiegel 1 abgezogen werden, ohne daß dabei
der Kennzeichnungsaufdruck 2, die digitalen Wasserzeichen 6, 6' und/oder die
Grundschicht 3 verändert
oder beschädigt
werden. Nach dem Abziehen des Trägers 5 ist
das Siegel 1 von der in 1 und 2 unten liegenden Sichtseite
her sichtbar und ablesbar. Von dieser Sichtseite her kann dann auch
zu Prüfzwecken
eine digitale Aufnahme des Siegels 1 mit seinen digitalen Wasserzeichen 6, 6' angefertigt
werden. Aus dieser Aufnahme kann dann durch digitale Bearbeitung
der Bilddaten die in den digitalen Wasserzeichen 6, 6' enthaltene
Information decodiert und zur Anzeige gebracht werden.
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Das Siegel 1 wird durch
die Haftung an dem Dokument mittels der Klebeschicht 4 in
seiner vorgegebenen Lage gehalten. Ein zerstörungs- oder beschädigungsfreies
Abheben des Siegels 1 von dem Dokument und ein Anbringen
an anderer Stelle ist danach praktisch nicht mehr möglich.