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Die Erfindung betrifft ein Wertdokument,
wie eine Banknote, ein Ausweisdokument oder dergleichen, mit einem
flächigen,
elektrisch nicht leitfähigen Substrat
mit einem umlaufenden Rand. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
zur Zustandsprüfung
eines derartigen Wertdokuments.
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Neben der Verschmutzung stellen Beschädigungen
die häufigste
Ursache für
die Aussonderung von Banknoten aus dem Umlauf dar. Gerade häufig umlaufende
und stark beanspruchte Wertdokumente, wie sie gerade Banknoten darstellen,
müssen
regelmäßig auf
ihre Umlauffähigkeit
geprüft
werden. Diese Zustandsprüfung
findet typischerweise in Geschäfts-
oder Zentralbanken zusammen mit dem Zählen der Banknoten und einer
Echtheitsprüfung
in einer Banknotenbearbeitungsmaschine statt. Zu stark beschädigte Banknoten
werden dabei einbehalten und gegebenenfalls vernichtet. Banknoten
in ausreichend gutem Zustand können
wieder in den Umlauf zurückgegeben
werden.
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Die typischen Beschädigungen
von Banknoten lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Eine erste Gruppe
bilden die Risse und Löcher,
in die andere Gruppe fallen starke Knicke, Verknitterung oder tappigkeit
der Banknote. Dabei ist es wünschenswert, die
Erkennung von Beschädigungen
beider Gruppen weitest gehend automatisiert in der Banknotenbearbeitungsmaschine
ablaufen zu lassen.
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Optische Verfahren, bei denen die
zu prüfende
Banknote mit Licht bestrahlt wird und der reflektierte oder transmittierte
Teil des Lichts gemessen wird, haben allgemein den Nachteil, dass
die Messung durch Umgebungs- oder Streulicht leicht gestört und verfälscht werden
kann. Darüber
hinaus führt das
optische Abbildungssystem zu einigem Justageaufwand bei der Fertigung
und Wartung der Messapparaturen.
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Zur Erkennung von Verknitterung und
Lappigkeit wird in der Druckschrift
DE 195 43 674 A1 ein akustomechanisches Prüfverfahren
beschrieben, bei dem die Banknoten mechanisch zu Schwingungen angeregt
und die dadurch erzeugten Geräusche
von einem Detektor aufgenommen werden. Aus den aufgenommenen Geräuschen wird
dann auf die Steifigkeit der Banknoten geschlossen.
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In der Druckschrift
DE 100 29 442 A1 ist ein berührungsloses
Ultraschallverfahren beschrieben, bei dem eine Banknote mit Ultraschall
beaufschlagt und der transmittierte oder reflektierte Ultraschall
gemessen wird. Aus der gemessenen Intensität wird ein charakteristischer
Wert bestimmt, der ein Maß für das Vorhandensein
von Löchern,
Rissen oder Klebestellen in der Fläche der Banknote darstellt.
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Beide Prüfverfahren sind insbesondere
für die
Erkennung von Strukturfehlern bei Papierdokumenten geeignet, jedoch
weniger für
die Prüfung
von Banknoten mit Kunststoffsubstraten, wie sie seit einigen Jahren
verstärkt
in Verkehr gelangen. Auch können
mit beiden Verfahren selbst bei Papierdokumenten Beschädigungen
im Randbereich der Dokumente, also gerade in dem Bereich, in dem
Risse am häufigsten
vorkommen, nur schlecht oder überhaupt nicht
erkannt werden.
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Ausgehend davon liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Prüfverfahren
für Wertdokumente
und ein für
die Anwendung des Prüfverfahrens geeignetes
Wertdokument zu schaffen, die die Nachteile des Standes der Technik
vermeiden. Insbesondere soll das Prüfverfahren auch für Wertdo kumente mit
Kunststoffsubstrat einsetzbar sein und auch Risse und Beschädigungen
am Rand von Wertdokumenten zuverlässig erkennen können.
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Diese Aufgabe wird durch das Wertdokument
mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Ein Verfahren zur Zustandsprüfung eines
derartigen Wertdokuments ist Gegenstand des nebengeordneten Anspruchs
27. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
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Gemäß der Erfindung ist das Substrat
des Wertdokuments mit einer flächigen,
elektrisch leitfähigen
Struktur mit Leiterbahnen versehen, die einen Schwingkreis mit einer
Resonanzfrequenz f0 bildet. Die Leiterbahnen
der elektrisch leitfähigen
Struktur verlaufen dabei abschnittsweise entlang des Rands des Substrats.
Die leitfähige
Struktur ist so ausgebildet, dass die Unterbrechung eines oder mehrerer
der entlang des Rands verlaufenden Leiterbahnabschnitte die Resonanzfrequenz
f0 des Schwingkreises ändert.
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Die Erfindung beruht dabei auf dem
physikalischen Prinzip, dass die Resonanzfrequenz f0 des durch
die flächige
und elektrisch leitfähige
Struktur gebildeten Schwingkreises durch seine Kapazität C und
seine Induktivität
L bestimmt wird. Diese Resonanzfrequenz kann beispielsweise durch
Einstrahlung eines elektromagnetischen Wechselfelds bestimmt werden,
dessen Frequenz nahe der Resonanzfrequenz, typischerweise im Radiofrequenzbereich
bei einigen MHz liegt. Stimmen eingestrahlte Frequenz und Resonanzfrequenz
nahezu überein, absorbiert
der Schwingkreis vergleichsweise viel Energie aus dem eingestrahlten
Signal. Liegen die beiden Frequenzen weit auseinander, ist die Absorption dagegen
gering. Die Größe der Absorption
kann über einen
geeigneten Empfänger
problemlos bestimmt werden. Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung
der Leiterbahnen kann die Lage der Resonanzfrequenz und damit auch
die Größe der Absorption bei
einer bestimmten Prüffrequenz
als empfindlicher Indikator für
das Vorliegen von Beschädigungen
wie Rissen am Substratrand genutzt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die elektrisch leitfähige
Struktur mehrere kapazitive Flächenelemente
mit Zuleitungsbahnen, welche abschnittsweise entlang des Rands des
Substrats verlaufen. Dies gestattet eine besonders einfache Realisierung
eines Schwingkreises, bei dem sich durch Unterbrechungen der Randleiterbahnen
die Kapazität
und damit auch die Resonanzfrequenz ändert. Die kapazitiven Flächenelemente
sind dabei vorzugsweise zueinander parallel geschaltet.
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In einer weiteren vorteilhaften Gestaltung
liefern die kapazitiven Flächenelemente
jeweils im Wesentlichen denselben Beitrag zur Gesamtkapazität des Schwingkreises.
Nach einer weiteren vorteilhaften Gestaltung weisen die kapazitiven
Flächenelemente
gleichen Flächeninhalt
auf. Dies erleichtert insbesondere das Layout und die Anordnung
der elektrisch leitfähigen
Struktur auf dem Substrat des Wertdokuments. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
sind die kapazitiven Flächenelemente
mit metallischen Applikationen auf dem Wertdokument, wie einem metallisierten
Hologramm-Folienstreifen oder einem metallisierten Hologramm-Einzelelement in
Etikettenform, elektrisch verbunden. Dadurch kann eine Grundkapazität Co des
Schwingkreises bereit gestellt werden, die je nach Anzahl der mit
intakten Leiterbahnen angeschlossenen kapazitiven Flächenelemente
modifiziert ist.
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Insgesamt kann durch die Gestaltung
der kapazitiven Flächenelemente
erreicht werden, dass sich die Kapazität des Schwingkreises durch
eine Unterbrechung einer Randleiterbahn vermindert, und die Resonanzfrequenz
f0 des Schwingkreises jeweils um einen charakteristischen
Wert Δf
ansteigt. Aus der Größe der Verschiebung
der Resonanzfrequenz kann dann auf die Anzahl der unterbrochenen
Randleiterbahnen und damit auf die Anzahl der Beschädigungen
durch Risse oder scharfe Knicke in dem Wertdokument geschlossen
werden. Durch Festlegen einer Anzahl nmax von
höchstens
akzeptablen Randbeschädigungen
kann das Wertdokument bei Überschreiten
einer zugehörigen
Resonanzfrequenz von fthres = f0 +
nmax·Δf als fehlerhaft
eingestuft und ausgesondert werden.
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Die elektrisch leitfähige Struktur
kann auch mehrere Induktivitäten
enthalten, deren Leiterbahnen zumindest abschnittsweise entlang
des Rands des Substrats verlaufen, so dass die Unterbrechung eines
oder mehrerer dieser Leiterbahnabschnitte, etwa durch einen Riss,
die Gesamtinduktivität
L des Schwingkreises und damit dessen Resonanzfrequenz ändert. Mit
Vorteil liefern diese Induktivitäten jeweils
im Wesentlichen den gleichen Beitrag zur Gesamtinduktivität des Schwingkreises.
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Werden etwa die mehreren Induktivitäten zueinander
parallel und einer Grundinduktivität L0 in Reihe
geschaltet, so erhöht
sich die Gesamtinduktivität
L des Schwingkreises mit jeder unterbrochenen Induktivität und erniedrigt
dadurch die Resonanzfrequenz des Schwingkreises. Durch Festlegen
eines Schwellwerts Δfmax, der der Anzahl der höchstens akzeptablen Randbeschädigungen
entspricht, lässt sich
das Wertdokument bei Unterschreiten einer Resonanzfrequenz von fthres = f0 – Δfmax als fehlerhaft einordnen.
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Hat der umlaufende Rand des Substrats
eine Randlänge 1,
so nehmen die entlang des Rands verlaufenden Abschnitte der Leiterbahnen
zusammen zweckmäßig mehr
als 80%, bevorzugt mehr als 90%, besonders bevorzugt im Wesentlichen
die gesamte Randlänge 1 des
Substrats ein, um Randbeschädigungen
des Wertdokuments so vollständig
wie möglich
zu erfassen.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform weisen die Leiterbahnen
Randabschnitte auf, in denen sie vorzugsweise mit einem Abstand
zwischen 0,5 mm und 8 mm im Wesentlichen parallel zum Rand des Substrats
verlaufen. Dadurch wird eine gute Empfindlichkeit für Einrisse
im Randbereich des Wertdokuments erreicht. Die Randabschnitte der
Leiterbahnen können
dabei auch in verschiedenen Abständen
vom Substratrand verlaufen, um eine vollständige Abdeckung des Randbereichs
des Wertdokuments zu erzielen.
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Beispielsweise kann eine erste Gruppe
von Randabschnitten mit einem Abstand d1,
beispielsweise 2 mm, parallel zum Substratrand verlaufen. Die Randabschnitte
sind dabei entlang des Umfangs voneinander beabstandet, um Kurzschlüsse zwischen
den kapazitiven oder induktiven Elementen zu vermeiden. Die Leiterbahnen
können
in den Randabschnitten beispielsweise mit einer Breite von ca. 1
mm ausgeführt
werden. Eine zweite Gruppe von Randabschnitten verläuft dann
mit einem Abstand d2 beispielsweise 4,5
mm, parallel zum Substratrand und deckt die Zwischenräume zwischen
den Randabschnitten der ersten Gruppe ab, so dass Risse, die zwischen
zwei Randabschnitten der ersten Gruppe verlaufen, einen Randabschnitt
aus der zweiten Gruppe unterbrechen.
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Die elektrisch leitfähige Struktur
kann etwa durch eine aufgedruckte Leitpaste, insbesondere eine aufgedruckte
Silberleitpaste, durch eine aufgedruckte leitfähige Farbschicht, insbesondere
eine aufgedruckte Farbschicht, die Graphit enthält, oder durch eine leitfähige Schicht
gebildet sein, die organische Verbindungen oder dotierte Halbleiter
(wie z.B. ITO) enthält.
Als organische Verbindungen können
insbesondere Polymere eingesetzt werden wie z.B. PEDOT (Polyethylendioxythiophen)
oder PANI. Besonders bevorzugt werden Leiterbahnen und Zuleitungen
aus einer Leitpaste, insbesondere Silberleitpaste, ausgebildet,
während
größere Flächen, wie kapazitive
Elemente, bevorzugt aus dünnen,
leitfähigen
und weit gehend transparenten oder farbigen Schichten gebildet werden.
Die transparenten, flächigen
Strukturen können
beispielsweise mit dem Halbleitermaterial ITO oder den organischen
Verbindungen Orgacon (PEDOT-Produkt der Firma AGFA) oder leitfähigen Polyanilinen
gefertigt werden. Die leitfähigen
Flächenelemente
werden bevorzugt im Offsetdruck oder indirekten Hochdruck (Flexodruck) gedruckt.
Es ist jedoch auch möglich,
die elektrisch leitfähigen
Strukturen mittels Siebdruck oder eines Tintenstrahlverfahrens aufzubringen.
Bevorzugt werden die beiden letztgenannten Druckverfahren jedoch
für das
Aufdrucken von Leiterbahnen und Zuleitungen.
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Um die Kapazität des Schwingkreises zu erhöhen, ist
nach einer zweckmäßigen Ausführungsform
vorgesehen, dass die elektrisch leitfähige Struktur auf einer Hauptfläche des
flächigen
Substrats angeordnet ist und die gegenüberliegende Hauptfläche des
Substrats eine leitfähige
Flächenschicht
aufweist. Dadurch wird eine erhöhte
Nachweisempfindlichkeit erreicht. Die leitende Flächenschicht
kann beispielsweise durch eine aufgedruckte leitfähige Flächenschicht
oder eine applizierte metallische Schicht in Streifen- oder Etikettform
gebildet sein. Zudem kann die leitende Flächenschicht eine zusätzliche
Funktion erfüllen.
Sie kann etwa eine visuell oder maschinell prüfbare optische Information
enthalten und damit zur Fälschungssicherheit
des Wertdokuments beitragen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Wertdokument einen integrierten Schaltkreis oder einen Transponder,
der mit seinem Analogteil mit dem durch die leitfähige Struktur
gebildeten Schwingkreis verbunden ist. Ist der integrierte Schaltkreis
oder Transponder auf eine sich verändernde Resonanzfrequenz des
Schwingkreises ausgelegt, so kann er die Unversehrtheit oder die
Unterbrechung eines oder mehrerer der entlang des Rands verlaufenden
Leiterbahnabschnitte erfassen. Das Wertdokument besitzt dann ausreichend
eigene „Intelligenz', um seinen Zustand
bzw. die Anzahl der Beschädigungen
zu erkennen und kann sich gegebenenfalls beim nächsten Durchlauf durch ein
Bearbeitungssystem als fehlerhaft melden.
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Die Erfindung ist nicht auf eine
spezielle Art des flächigen
Substrats beschränkt.
Das Substrat kann insbesondere durch ein unbedrucktes oder bedrucktes
Papier, insbesondere Baumwollpapier, oder eine unbedruckte oder
bedruckte Kunststofffolie oder ein aus unterschiedlichen Materiallagen
laminiertes Kompositmaterial gebildet sein.
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Zum Schutz der elektrisch leitfähigen Struktur
kann diese auf einer Hauptfläche
des flächigen Substrats
angeordnet und durch eine darüber
liegende Deckschicht geschützt
sein. Die Deckschicht ist mit Vorteil zumindest in Teilbereichen
opak und verbirgt so die elektrisch leitfähige Struktur von außen.
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Alternativ kann das flächige Substrat
zwei- oder mehrlagig ausgebildet sein, wobei die elektrisch leitfähige Struktur
zwischen zwei der Lagen des Substrats eingebettet ist. Bei dieser
Ausgestaltung wird ein optimaler Schutz der elektrisch leitfähigen Struktur
mit ihrer Unsichtbarkeit von außen
verbunden.
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Eine Zustandsprüfung eines Wertdokuments der
geschilderten Art, insbesondere zur Erkennung von Rissen und anderen
Beschädigungen
in einem Randbereich des Wertdokuments, umfasst erfindungsgemäß die Schritte:
- a) Bereitstellen eines zu prüfenden Wertdokuments,
dessen elektrisch leitfähige
Struktur in unbeschädigtem
Zustand einen Schwingkreis mit einer Resonanzfrequenz f0 bildet;
- b) Einbringen des zu prüfenden
Wertdokuments in ein elektromagnetisches Wechselfeld,
- c) Erfassen der durch das Wertdokument erzeugten Änderung
in dem elektromagnetischen Wechselfeld; und
- d) Bewerten des Zustands des Wertdokuments auf Grundlage der
erfassten Änderung
in dem elektromagnetischen Wechselfeld.
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Bevorzugt wird aus der erfassten Änderung in
dem Wechselfeld die Zahl der Beschädigungen, wie Risse oder dergleichen,
des Wertdokuments bestimmt, die bestimmte Zahl der Beschädigungen
mit einem vorbestimmten Schwellwert verglichen, und das Wertdokument
als fehlerhaft bewertet, wenn die bestimmte Zahl der Beschädigungen
den Schwellwert überschreitet.
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Bei der Erfassung der durch das Wertdokument
erzeugten Änderung
in dem elektromagnetischen Wechselfeld wird mit Vorteil die Größe der Verschiebung
der Resonanzfrequenz des Schwingkreises bezogen auf den unbeschädigten Zustand
bestimmt, und die Zustandsbewertung des Wertdokuments erfolgt auf
Grundlage der Größe der erfassten Frequenzverschiebung.
Insbesondere kann die erfasste Frequenzverschiebung mit einem Schwellwert verglichen
werden, und das Wertdokument wird dann als fehlerhaft bewertet,
wenn die erfasste Frequenzverschiebung den Schwellwert betragsmäßig überschreitet.
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Grundsätzlich ist es möglich, dass
das äußere Wechselfeld
nur eine Frequenz, mehrere Frequenzen oder ein ganzes Fregenzspektrum
aufweist. Gemäß einer
zweckmäßigen Ausführungsform
wird das Wertdokument in ein Wechselfeld mit einer Hauptfrequenz
fA nahe der Resonanzfrequenz f0 eingebracht, wird
die Absorption des Wertdokuments bei der Messfrequenz fM erfasst,
und erfolgt die Zustandsbewertung des Wertdokuments auf Grundlage
der Größe der erfassten
Absorption. Die Hauptfrequenz des Wechselfeldes fA und
die Messfrequenz fM kann insbesondere im
Wesentlichen gleich der Resonanzfrequenz f0 gewählt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform
wird das Wertdokument in ein Wechselfeld mit zwei Hauptfrequenzen
fA1 und fA2 eingebracht, wird
die Absorption des Wertdokuments bei zwei Messfrequenzen fM1 und fM2 erfasst,
und erfolgt die Zustandsbewertung des Wertdokuments auf Grundlage
der Größe des Verhältnisses
der bei den Messfrequenzen fM1 und fM2 erfassten Absorptionen. Im Fall, dass
eine Unterbrechung einer entlang des Rands verlaufende Leiterbahn
des zu prüfenden Wertdokuments
die Resonanzfrequenz f0 des Schwingkreises
um einen konstanten Frequenzsprung Δf erhöht, können die Hauptfrequenzen des Wechselfeldes
fA1 und fA2 und
die Messfrequenzen fM1 und fM2 zweckmäßig im Wesentlichen
gleich f0 und f0 +
k·Δf gewählt werden,
wobei k eine positive Zahl darstellt.
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Das Wertdokument wird nach noch einer weiteren
vorteilhaften Ausführungsform
in ein Wechselfeld eingebracht, dessen Frequenz zwischen einer unteren
und einer oberen Grenzfrequenz moduliert wird. Treffen die modulierte
Frequenz und die Resonanzfrequenz zusammen, ergibt sich eine besonders große Absorption.
Die Zustandsbewertung des Wertdokuments erfolgt dann auf Grundlage
der so bestimmten Resonanzfrequenz.
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In all den genannten Ausführungsformen kann
die Bewertung des Zustands des Wertdokuments durch einen auf dem
Wertdokument selbst angeordneten integrierten Schaltkreis erfolgen.
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Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der
Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Zur
besseren Anschaulichkeit wird in den Figuren auf eine maßstabs-
und proportionsgetreue Darstellung verzichtet.
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Es zeigen:
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1 eine
Aufsicht auf die Banknote mit vollständig entfernten Deckschichten,
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2 den
Schichtaufbau der Banknote gemäß 1 im Querschnitt,
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3 die
Absorption einer unbeschädigten Banknote
und von Banknoten mit einem bzw. mehreren Rissen zur Veranschaulichung
verschiedener erfindungsgemäßer Prüfverfahren,
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4 bis 6 den Schichtaufbau von Banknoten
nach anderen Ausführungsbeispielen
der Erfindung im Querschnitt, und
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7 eine
Aufsicht auf eine Banknote wie in 1 nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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1 und 2 illustrieren ein erstes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand einer Banknote 10. 1 zeigt eine Aufsicht auf die Banknote 10 mit vollständig entfernten
Deckschichten und 2 zeigt einen
Querschnitt entlang der Linie A – A von 1, um den grundlegenden Schichtaufbau
der Banknote 10 zu veranschaulichen.
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Mit Bezug zunächst auf 2 umfasst die Banknote 10 eine
Polymerfolie 24 als Substrat, auf die eine elektrisch leitfähige Struktur 12 aufgedruckt ist.
Auf die leitfähige
Struktur 12 ist zum Schutz und als Abdeckung wahlweise
eine opake oder transparente Deckschicht 26 aufgedruckt.
Es versteht sich, dass die Banknote 10 in üblicher
Weise weitere Schichten und Elemente wie Aufdrucke oder Sicherheitselemente
enthalten kann, die den Kern der vorliegenden Erfindung nicht betreffen
und die der Übersichtlichkeit
wegen in den Figuren nicht dargestellt sind.
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Die elektrisch leitfähige Struktur 12 bildet
einen Schwingkreis, dessen Resonanzfrequenz f0 durch
die Kapazität
C und die Induktivität
L der leitfähigen
Struktur 12 gegeben ist. Die Kapazität C umfasst im Ausführungsbeispiel
acht kapazitive Flächenelemente 14 (1) mit gleichem Flächeninhalt,
die jeweils von einer zuleitenden Leiterbahn l6 kontaktiert
werden. Die Leiterbahnen 16 sind erfindungsgemäß auf dem
Substrat 24 so angeordnet, dass sie entlang des umlaufenden
Rands 18 der Banknote 10 verlaufende Abschnitte
aufweisen. Die Leiterbahnen 16 sind mit einer Silberleitpaste
im Siebdruck aufgedruckt. Als Flächenelemente 14 werden
beispielsweise leitfähige,
transparente Polymere aufgebracht.
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Wie in 1 zu
erkennen, weisen die Zuleitungen 20 zu den inneren vier
Flächenelementen 14 jeweils
einen im Inneren der Substratfläche
verlaufenden Abschnitt 20a, einen parallel zur Längskante der
Banknote 10 verlaufenden Abschnitt 20b und einen
das Flächenelement 14 kontaktierenden
Abschnitt 20c auf. Die Zuleitungen 22 zu den äußeren vier
Flächenelementen 14 enthalten
jeweils einen im Inneren verlaufenden Abschnitt 22a, einen
parallel zur Längskante
der Banknote 10 verlaufenden Abschnitt 22b, einen
parallel zur Querkante der Banknote 10 verlaufenden Abschnitt 22c und
einen das Flächenelement 14 kontaktierenden
Abschnitt 22d.
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Wird durch einen Riss am Rand 18 der
Banknote 10 einer der Randabschnitte 20b, 22b oder 22c durchtrennt,
so verringert sich die Kapazität
des Schwingkreises um die Kapazität des zugehörigen Flächenelements. Diese Kapazitätsänderung
kann, wie an anderer Stelle im Detail beschrieben, über die Erhöhung der
Resonanzfrequenz des Schwingkreises nachgewiesen werden. Da die
Randabschnitte 20b, 22b und 22c zusammen
im Wesentlichen die gesamte Länge
des umlaufenden Randes 18 abdecken, werden Risse oder anderen
Beschädigungen im
Randbereich der Banknote 10 zuverlässig erkannt.
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Ein erstes erfindungsgemäßes Prüfverfahren
für den
Zustand der Banknote 10 ist in Zusammenhang mit der 3 illustriert. Dabei zeigt
die Kurve 30 schematisch das Absorptionsverhalten der leitfähigen Struktur 12 einer
neuen und unbeschädigten Banknote
mit einem Absorptionsmaximum bei der Resonanzfrequenz f0.
Wird nun ein kapazitives Flächenelement 14 durch
einen Riss elektrisch vom Schwingkreis getrennt, so erhöht sich
die Resonanzfrequenz des Schwingkreises durch die verminderte Kapazität auf einen
Wert f0 + Δf. Diese Situation ist durch
die Kurve 32 illustriert. Sind zwei kapazitive Flächenelemente 14 abgetrennt,
so erhöht
sich die Resonanzfrequenz des Schwingkreises auf einen Wert von
etwa f0 + 2·Δf, wie durch die Kurve 34 dargestellt.
Analog erhöht
sich bei weiteren Unterbrechungen die Resonanzfrequenz auf einen
Wert von etwa f0 + n·Δf. Die Kurve 36 zeigt
exemplarisch noch die Verschiebung der Resonanzfrequenz bei sechs abgetrennten
Flächenelementen 14.
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In einem einfachen Prüfverfahren
wird die zu prüfende
Banknote in ein elektromagnetisches Wechselfeld der Frequenz f0 eingebracht und die Absorption bei dieser
Frequenz wird gemessen. Wie aus 3 ersichtlich,
ergibt sich für
eine unbeschädigte
Banknote eine hohe Absorption, während
die Absorption mit zunehmender Anzahl abgetrennter Flächenelemente 14 abnimmt.
Unterhalb eines Schwellwerts Amin, für die Absorption
wird die Banknote als fehlerhaft eingestuft. Im Ausführungsbeispiel werden
durch die gezeigte Wahl von Amin Banknoten mit
mehr als einem abgetrennten Flächenelement
als fehlerhaft erkannt.
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Bei einem aufwändigeren, aber zuverlässigeren
Prüfverfahren
werden die Frequenzen f0 und f0 + Δf eingestrahlt,
und die Absorption bei beiden Frequenzen wird gemessen. Für den Fall,
dass mehr als ein abgetrenntes Strukturelement noch akzeptiert werden
soll, wird die zweite Frequenz vorzugsweise bei f0 +
n·Δf gewählt, wobei
n·Δf gerade
der Verschiebung der Resonanzfrequenz entspricht, die sich ergibt
wenn die gerade noch zulässige
Anzahl von Strukturelementen abgetrennt ist. Aus dem Verhältnis der
bei den beiden Frequenzen jeweils gemessenen Absorption kann ebenfalls
auf die Anzahl der Beschädigungen
der Banknote geschlossen werden.
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Nach einer weiteren Variante eines
erfindungsgemäßen Prüfverfahrens
wird auf Grundlage der maximal akzeptierten Beschädigungen
eine Prüffrequenz
Rest festgelegt, die gegenüber
der Resonanzfrequenz f0 um einen bestimmten
Frequenzbetrag verschoben ist. Bei einer unbeschädigten Banknote wird die Absorption
bei der Prüffrequenz
ftest Null oder sehr gering sein (3). Erst wenn die Banknote
eine oder mehrere Beschädigungen
aufweist und sich die Resonanzfrequenz ihres Schwingkreises in Richtung
der Prüffrequenz
verschiebt, erhöht
sich die dort gemessene Absorption. Überschreitet die Absorption
bei der Prüffrequenz
einen vorbestimmten Schwellwert Atest, wird die
Banknote als fehlerhaft erkannt und ausgesondert. Bei der in der 3 dargestellten Wahl von
Prüffrequenz
und Absorptionsschwellwert werden fünf Beschädigungen der Banknote noch
akzeptiert, während
bei einer Banknote mit sechs Beschädigungen (Kurve 36)
der Schwellwert Atest bei der Prüffrequenz
Rest überschritten
und die Banknote somit als fehlerhaft zurückgewiesen wird.
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Eine geeignete Prüffrequenz ftest kann
dabei sowohl auf Grundlage des Layouts der elektrisch leitfähigen Struktur
berechnet werden, als auch anhand von Testexemplaren der Banknoten
experimentell bestimmt werden. Insbesondere in letzterem Fall muss
kein einfacher Zusammenhang zwischen der Größe der Frequenzverschiebung
und der Anzahl der Beschädigungen
bestehen, da nicht die Anzahl der Beschädigungen ermittelt, sondern
nur das Überschreiten
eines experimentell bestimmten Schwellwerts gemessen werden muss.
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Eine Banknote 10 nach einem
anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der 4 dargestellt.
Analog zu dem Ausführungsbeispiel
der 2 ist eine elektrisch
leitfähige
Struktur 12, beispielsweise aus einer Graphitfarbe, auf
eine Hauptfläche 40 eines
Polymersubstrats 24 aufgedruckt. Zur Erhöhung der
Kapazität
des gebildeten Schwingkreises ist auf der gegenüberliegenden Hauptfläche 42 großflächig eine
hinreichend leitfähige
Schicht 44 aufgebracht und mit einer schützenden
Abdeckschicht 46 bedeckt. Die leitfähige Schicht 44 kann
gedruckt oder als Transferelement appliziert werden.
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Wie in der Ausgestaltung der 5 gezeigt, kann die Schicht 44 metallisch
sein und auch einen visuell oder maschinell prüfbaren optischen Effekt, beispielsweise
eine Beugungsstruktur, beinhalten, die zur Fälschungssicherheit der Banknote 10 beiträgt.
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Nach einer anderen, in der 6 dargestellten Ausführungsform
ist die elektrisch leitfähige Struktur 12 in
ein mehrlagiges Dokumentsubstrat 48 zwischen zwei Lagen 50 und 52 des
Substrats eingebettet. Die Lagen können beispielsweise aus Papier und/oder
Polymermaterial bestehen.
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7 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Banknote 10.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
wird die veränderbare
Resonanzfrequenz des Schwingkreises nicht durch kapazitive Flächenelemente,
sondern durch eine Mehrzahl von parallel geschalteten Induktivitäten 54 erreicht,
die mit dem Analogteil eines RFID (Radio Frequency Identification)-Chips 58 verbunden
sind. Wird ein Randabschnitt 56a bzw. 56b oder 56c einer
eiterbahn einer der Induktivitäten 54 durch
einen Riss in der Banknote unterbrochen, so erhöht sich die Gesamtinduktivität des Schwingkreises
und die Resonanzfrequenz erniedrigt sich entsprechend. Eine fehlerhafte
Banknote kann damit analog zum oben beschriebenen Fall durch Messung
der Absorption bei einer oder mehreren Frequenzen bestimmt werden. Alternativ
kann der RFID-Chip 58 bei Auslegung auf die veränderliche
Induktivität
selbst erkennen, in welchem Zustand sich die Banknote 10 befindet
und diese Information beim nächsten
Durchlauf durch ein Bearbeitungssystem melden.
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Zusätzlich zu den beiden in den 1 und 7 dargestellten Ausführungsformen ist es im Rahmen des
erfinderischen Konzepts auch möglich,
kapazitive und induktive Elemente auf einem Wertdokument miteinander
zu kombinieren.