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Die Erfindung geht von einem Verfahren
zur Diagnose auf Signalplausibilität bei einem Geschwindigkeitssensor
eines Kraftfahrzeugs nach der Gattung des Hauptanspruchs aus.
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Es ist bereits bekannt, einen Geschwindigkeitssensor
eines Kraftfahrzeugs in Form eines Drehzahlsensors über einen
Digitaleingang direkt an eine Motorsteuerung als Auswerteschaltung
anzuschließen.
Der Drehzahlsensor ist dabei beispielsweise auf der Getriebeabtriebsseite
des Kraftfahrzeugs verbaut. Die dort gemessene Drehzahl ist ein
Maß für die Geschwindigkeit
des Kraftfahrzeugs und wird in Form einer Impulsfolge an den Digitaleingang
der Motorsteuerung übertragen
und dort eingelesen. Die empfangene Impulsfolge wird in der Motorsteuerung in
eine Fahrzeuggeschwindigkeit umgerechnet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren mit den den Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber
den Vorteil, dass in einem stationären Betriebszustand des Kraftfahrzeugs
ein Verhältnis
zwischen der ermittelten Geschwindigkeit und einer Motordrehzahl
gebildet und über
eine vorgegebene Zeit gemittelt wird und dass eine Signalplausibilität nur festgestellt
wird, wenn der gebildete Mittelwert in einem für den stationären Betriebszustand
zulässigen
Wertebereich liegt. Auf diese Weise lässt sich die Signalplausibilität ohne zusätzliche
Sensorik realisieren, wobei nur solche Größen zur Plausibilisierung benutzt werden,
die ohnehin schon zur Verfügung
stehen. Diese Plausibilisierung erfordert dabei keinen wesentlichen
Rechenzeitaufwand und Speicherplatzbedarf.
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Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich somit
besonders einfach und wenig aufwändig
realisieren und schafft die Möglichkeit,
die Plausibilität des
Signals des Geschwindigkeitssensors mit einer vorgegebenen Mindesthäufigkeit
pro Fahrzyklus durchzuführen.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens möglich.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
der stationäre
Betriebszustand detektiert wird und für die vorgegebene Zeit ein
konstanter Gang oder eine konstante Fahrstufe eingelegt ist. Auf
diese Weise lässt sich
der stationäre
Betriebszustand im Falle eines Handschaltgetriebes oder eines automatisierten Schaltgetriebes
besonders einfach und wenig aufwändig
und ohne zusätzliche
Sensorik ermitteln.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
wenn der stationäre
Betriebszustand detektiert wird und der Gradient des Verhältnisses
zwischen der ermittelten Geschwindigkeit und der Motordrehzahl während der vorgegebenen
Zeit einen ersten vorgegebenen Schwellwert betragsmäßig unterschreitet.
Auf diese Weise lässt
sich ein stationärer
Betriebszustand auch dann ermitteln, wenn kein Handschaltgetriebe
und kein automatisiertes Schaltgetriebe verwendet wird, sondern
beispielsweise ein Automatikgetriebe mit hydrodynamischem Wandler.
Auch hierfür
ist keine zusätzliche
Sensorik für
die Detektion des stationären Betriebszustandes
erforderlich.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
wenn der stationäre
Betriebszustand detektiert wird, wenn ein Fahrpedalwert oder wenn
das Motormoment während
der vorgegebenen Zeit einen zweiten vorgegebenen Schwellwert unterschreitet.
Auf diese Weise wird sicher gestellt, dass das Diagnoseergebnis
im stationären
Betriebszustand nicht durch einen zu hohen Wandlerschlupf am Automatikgetriebe
mit hydrodynamischem Wandler beeinträchtigt wird und das Diagnoseergebnis
verfälscht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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Es zeigen
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1 ein
Blockschaltbild eines Fahrzeugs mit einem Geschwindigkeitssensor
und einer Auswerteschaltung und
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2 einen
Ablaufplan für
einen beispielhaften Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 kennzeichnet 5 ein
motorgetriebenes Kraftfahrzeug. Bei dem Motor des Kraftfahrzeugs 5,
der in 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
dargestellt ist, kann es sich beispielsweise um einen Verbrennungsmotor,
einen Elektromotor oder um einen auf einem alternativen Antriebskonzept
beruhenden Motor handeln. Im Falle eines Verbrennungsmotor kann
es sich beispielsweise um einen Otto-Motor oder um einen Diesel-Motor handeln. Das Kraftfahrzeug 5 umfasst
einen ersten Drehzahlsensor 1, der beispielsweise im Bereich
einer Kurbelwelle des Motors oder im Bereich einer getriebeabtriebsseitigen
Antriebswelle des Kraftfahrzeugs 5 verbaut sein kann und
die Drehzahl der Kurbelwelle bzw. der getriebeabtriebsseitigen Antriebswelle
erfasst, die direkt proportional zur Geschwindigkeit des Fahrzeugs ist.
Das Getriebe des Fahrzeugs 5 ist in der 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit ebenfalls
nicht dargestellt. Im Folgenden soll beispielhaft angenommen werden,
dass der Drehzahlsensor 1 die Drehzahl der getriebeabtriebsseitigen
Antriebswelle erfasst. Der Drehzahlsensor 1 kann beispielsweise
ein in 1 ebenfalls nicht
dargestelltes Geberrad umfassen, das von der Antriebswelle angetrieben
wird und an seinem Signalausgang 20 des Geschwindigkeitssensors 1 eine
Impulsfolge 35 abgibt, die ein Maß für die detektierte Drehzahl
der Antriebswelle ist. Die Impulsfolge 35 wird als Ausgangssignal
des Drehzahlsensors 1 einem Digitaleingang 15 einer Auswerteschaltung 10 des
Kraftfahrzeugs 5 zugeführt,
die beispielsweise in eine Motorsteuerung des Kraftfahrzeugs 5 integriert
sein kann. Die Auswerteschaltung 10 ermittelt aus der Anzahl
der empfangenen Impulse pro Zeiteinheit eine Geschwindigkeit des
Kraftfahrzeugs 5, wobei bei dieser Umrechnung insbesondere
das Getriebeübersetzungsverhältnis berücksichtigt
wird. Die Umrechnung erfolgt dabei in dem Fachmann bekannter Weise
und ist nicht Gegenstand dieser Erfindung. Der Drehzahlsensor 1 fungiert
somit als Geschwindigkeitssensor und wird im Folgenden auch als
solcher bezeichnet. Je höher die
Auflösung
des Geberrades des Geschwindigkeitssensors 1 ist, umso mehr
Impulse werden bei einer gegebenen Geschwindigkeit an die Auswerteschaltung 10 übertragen.
Dies bedeutet, dass die Geschwindigkeit mit einer höheren Genauigkeit
in der Auswerteschaltung 10 berechnet werden kann. Auf diese
Weise lassen sich besonders kleinere Geschwindigkeiten auch zuverlässig ermitteln,
wohingegen bei größeren Geschwindigkeiten
auf Grund der höheren
Impulszahl auch ein höherer
Rechenaufwand bei der Geschwindigkeitsberechnung anfällt. Die
Auswertung der empfangenen Impulsfolge 35 kann in der Auswerteschaltung 10 beispielsweise
mit Hilfe eines Sensorpulszählers
erfolgen. Dieser ist in 1 aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt. Der Sensorpulszähler wird bei jedem durch den Geschwindigkeitssensor 1 in
der Auswerteschaltung 10 ausgelösten Hardware-Interrupt inkrementiert.
Ein Hardware-Interrupt wird bei jedem durch das Geberrad des Geschwindigkeitssensors
verursachten Flankenwechsel der Eingangsspannung am Digitaleingang 15 und
damit der Impulsfolge 35 ausgelöst. Die Auswertung des Sensorpulszählers erfolgt
zeitgetriggert in einem festen Zeitraster. Ein solches Zeitraster kann
beispielsweise eine Dauer von 20 ms aufweisen.
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Die Geschwindigkeit wird dabei aus
der Anzahl der am Digitaleingang 15 im festen Zeitraster von
beispielsweise 20 ms ausgelösten
Hardware-Interrupts in dem Fachmann bekannter Weise insbesondere
unter Berücksichtigung
des Getriebeübersetzungsverhältnisses
abgeleitet.
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Gemäß 1 umfasst das Kraftfahrzeug 5 einen
zweiten Drehzahlsensor 30. Der zweite Drehzahlsensor 30 ist
in diesem Beispiel im Bereich der Kurbelwelle des Motors verbaut
und misst die Motordrehzahl des Kraftfahrzeugs 5. Dabei
kann auch der zweite Drehzahlsensor 30 mit einem Geberrad
ausgestattet sein, das, wie der Geschwindigkeitssensor 1,
eine Impulsfolge in Abhängigkeit
der detektierten Drehzahl erzeugt und an die Auswerteschaltung 10 abgibt.
Die Auswerteschaltung 10 kann dann ebenfalls mit Hilfe
eines zweiten Sensorpulszählers
die vom zweiten Drehzahlsensor 30 gelieferte Impulsfolge
auswerten und die ausgelösten
Hardware-Interrupts an einem zweiten Digitaleingang 35, dem die Impulsfolge
des zweiten Drehzahlsensors 30 zugeführt ist, ermitteln. Die Zahl
der am zweiten Digitaleingang 35 ausgelösten Hardware-Interrupts ist
dann ein Maß für die Motordrehzahl
des Kraftfahrzeugs 5, wobei die Auswertung des zweiten
Sensorpulszählers
ebenfalls zeitgetriggert im festen Zeitraster von beispielsweise
20 ms erfolgt. Die Motordrehzahl wird dann in der Auswerteschaltung 10 aus
der Anzahl der im festen Zeitraster am zweiten Digitaleingang 35 ausgelösten Hardware-Interrupts
in dem Fachmann bekannter Weise abgeleitet.
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Die Auswerteschaltung 10 führt eine
Diagnose auf Signalplausibilität
des vom Geschwindigkeitssensor 1 empfangenen Signals durch.
Die Auswerteschaltung 10 ist mit einem Anzeigeelement 25 verbunden,
auf dem das Diagnoseergebnis wiedergegeben werden kann, und das
beispielsweise in einem Kombinationsinstrument des Kraftfahrzeugs 5 integriert
sein kann.
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Die Diagnose auf Signalplausibilität wird durch
die Auswertung des Verhältnisses
der Fahrzeuggeschwindigkeit v zur Motordrehzahl n realisiert. Bei
stationärem
Betriebszustand des Kraftfahrzeugs 5, der sich durch einen
konstanten Gang bzw. durch eine konstante Fahrstufe auszeichnet,
wird sich in einem eingekoppelten Zustand bei Handschaltgetrieben
und automatisierten Schaltgetrieben ein festes, bei Automatikgetrieben
mit hydrodynamischem Wandler ein annähernd festes v/n-Verhältnis einstellen.
Dieses feste oder annähernd
feste v/n-Verhältnis ist über die
jeweilige Getriebeübersetzung
der einzelnen Gangstufen festgelegt. Weicht nun das über eine vorgegebene
Zeit gemittelte v/n-Verhältnis bei
konstantem Gang bzw. konstanter Fahrstufe um mehr als einen applizierbaren
Betrag von einem vorgegebenen Wert ab, so wird das vom Geschwindigkeitssensor 1 gelieferte
Signal bzw. die Impulsfolge 35 des Geschwindigkeitssensors 1 als
nicht plausibel erkannt. Andernfalls wird das vom Geschwindigkeitssensor 1 gelieferte
Signal als plausibel angesehen. Da die Auswerteschaltung 10 nicht
in jeder Ausführung
des Kraftfahrzeugs 5 über
den aktuellen Gang bzw. die aktuelle Fahrstufe des Getriebes informiert wird,
beispielsweise über
ein fahrzeugspezifisches Bussystem, beispielsweise einen CAN-Bus,
von einem Getriebesteuergerät
oder, im Falle von Handschaltgetrieben, über einen Kupplungsschalter,
kann der stationäre
Betriebszustand auch auf der Grundlage der mit Hilfe des Geschwindigkeitssensors 1 ermittelten
Fahrzeuggeschwindigkeit und der mit Hilfe des zweiten Drehzahlsensors 30 ermittelten
Motordrehzahl, ermittelt werden. Dabei kann der stationäre Betriebszustand
von der Auswerteschaltung 10 erkannt werden, wenn der Betrag
des zeitlichen Gradienten des v/n-Verhältnisses im vorgegebenen festen Zeitraster
von beispielsweise 20 ms unterhalb eines ersten vorgegebenen Schwellwertes
liegt.
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Die Diagnose auf Signalplausibilität wird nur dann
durchgeführt,
wenn der stationäre
Betriebszustand in der Auswerteschaltung 10 detektiert
wurde, weil nur dann eine zuverlässige
Diagnose auf Signalplausibilität
des vom Geschwindigkeitssensor 1 abgegebenen Signals möglich ist.
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Insbesondere im Falle der Verwendung
eines Automatikgetriebes mit hydrodynamischem Wandler ist es für eine zuverlässige Diagnose
auf Signalplausibilität
des vom Geschwindigkeitssensor 1 gelieferten Signals erforderlich,
dass ein Betätigungsgrad
eines Fahrpedals des Kraftfahrzeugs, der im Folgenden auch als Fahrpedalwert
bezeichnet wird, oder das Motormoment unterhalb eines zweiten vorgegebenen
Schwellwertes liegt. Bei starker Betätigung des Fahrpedals, also
bei hohem Fahrpedalwert, wird bei einem solchen Automatikgetriebe
ein hoher Wandlerschlupf erzeugt, der sich störend auf das v/n-Verhältnis auswirkt
und eine zuverlässige
Diagnose auf Signalplausibilität
verhindert.
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Deshalb kann im Falle von Automatikgetrieben
mit hydrodynamischem Wandler als weitere Bedingung für das Vorliegen
des stationären
Betriebszustandes, der als Voraussetzung für die Diagnose auf Signalplausibilität des vom
Geschwindigkeitssensor 1 gelieferten Signals erforderlich
ist, als zusätzliche
Bedingung vorgesehen sein, dass der Fahrpedalwert oder das Motormoment
unterhalb des zweiten vorgegeben Schwellwertes liegt.
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Für
die Zuverlässigkeit
der Diagnose auf Signalplausibilität des vom Geschwindigkeitssensor 1 gelieferten
Signals kann es weiter vorgesehen sein, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit
oberhalb eines dritten vorgegebenen Schwellwertes liegt und/oder dass
eine Motortemperatur einen vierten vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
Somit kann als zusätzliches
Kriterium für
das Vorliegen des stationären Betriebszustandes
und damit als Voraussetzung für die
Durchführung
der Diagnose auf Signalplausibilität des vom Geschwindigkeitssensor 1 gelieferten
Signals in der Auswerteschaltung 10 geprüft werden,
ob die Fahrzeuggeschwindigkeit oberhalb des dritten vorgegebenen
Schwellwertes liegt und/oder ob die Motortemperatur oberhalb des
vierten vorgegebenen Schwellwertes liegt.
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Zur Erfassung des Fahrpedalwertes
umfasst das Kraftfahrzeug 5 in diesem Beispiel gemäß 1 einen beispielsweise als
Potentiometer ausgebildeten Fahrpedalwerterfassungssensor 40,
der den Betätigungsgrad
des Fahrpedals und damit den Fahrpedalwert erfasst und an die Auswerteschaltung 10 weiterleitet.
Ferner umfasst das Kraftfahrzeug 5 in diesem Beispiel einen
Temperatursensor 45, der die Motortemperatur, beispielsweise
anhand der Motoröltemperatur,
erfasst, und an die Auswerteschaltung 10 weiterleitet.
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Der erste vorgegebene Schwellwert
und der zweite vorgegebene Schwellwert können auf einem Prüfstand appliziert
werden, indem bei einem korrekt arbeitenden Geschwindig keitssensor
und einem korrekten Ausgangssignal des Geschwindigkeitssensors 1 die
beiden Schwellwerte so vorgegeben werden, dass das sich ergebende
v/n-Verhältnis
im Mittel über
die vorgegebene Zeit gerade noch in dem für den aktuellen konstanten
Gang bzw. die aktuelle konstante Fahrstufe zulässigen Wertebereich liegt.
Die Abprüfung
des Fahrpedalwertes zur Detektion des stationären Betriebszustandes ist dabei
nur im Falle der Verwendung eines Automatikgetriebes mit hydrodynamischem
Wandler erforderlich.
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Der dritte und der vierte vorgegebene Schwellwert
können
beispielsweise vom Gesetzgeber vorgegeben sein.
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Die Detektion des stationären Betriebszustandes
erfolgt während
der vorgegebenen Zeit, also während
dem fest vorgegebenen Zeitraster von beispielsweise 20 ms. Während dieses
Zeitrasters muss für
die Detektion des stationären
Betriebszustandes mit Hilfe des eingelegten Gangs oder der eingelegten Fahrstufe
der eingelegte Gang konstant bzw. die eingelegte Fahrstufe konstant
sein. Wird der stationäre Betriebszustand
mit Hilfe des zeitlichen Gradienten des v/n-Verhältnisses detektiert, so muss
während dieses
vorgegebenen Zeitrasters jeder Gradient betragsmäßig den ersten vorgegebenen
Schwellwert unterschreiten. Wird der stationäre Betriebszustand in Abhängigkeit
des Fahrpedalwertes detektiert, so muss dieser Fahrpedalwert während des
vorgegebenen Zeitrasters den zweiten vorgegebenen Schwellwert unterschreiten.
Wird der stationäre
Betriebszustand mit Hilfe der ermittelten Geschwindigkeit detektiert,
so muss die ermittelte Geschwindigkeit während des vorgegebenen Zeitrasters
den dritten vorgegebenen Schwellwert überschreiten. Wird der stationäre Betriebszustand
mit Hilfe der Motortemperatur detektiert, so muss die Motortemperatur
während
des vorgegebenen Zeitrasters den vierten vorgegebenen Schwellwert überschreiten.
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Wenn der stationäre Betriebszustand während des
vorgegebenen Zeitrasters, also während der
vorgegebenen Zeit vorliegt, dann erfolgt der Vergleich des über die
vorgegebene Zeit, d.h. über
das vorgegebene Zeitraster gemittelten v/n-Verhältnisses mit dem zulässigen Wertebereich
für den
während der
vorgegebenen Zeit bzw. dem vorgegebenen Zeitraster eingelegten Gang
bzw. der eingelegten Fahrstufe. Liegt das solchermaßen gemittelte
v/n-Verhältnis
in dem zulässigen
Wertebereich, so wird das vom Geschwindigkeitssensor 1 abgegebene
Signal als plausibel erkannt, andernfalls wird es als nicht plausibel
diagnostiziert.
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In 2 ist
ein Ablaufplan für
einen beispielhaften Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Nach dem Start des Programms in einem Fahrzyklus des Fahrzeugs ermittelt
die Auswerteschaltung 10 in der beschriebenen Weise bei
einem Programmpunkt 100 einen zeitlichen Verlauf der Fahrzeuggeschwindigkeit
v und der Motordrehzahl n während
einer vorgegebenen Zeit von in diesem Beispiel 20 ms, die das für die nachfolgende
Diagnose verwendete Zeitraster darstellt. In diesem Beispiel soll
außerdem
davon ausgegangen werden, dass das Fahrzeug 5 ein Automatikgetriebe
mit hydrodynamischem Wandler umfasst. Somit wird bei Programmpunkt 100 in
dem vorgegebenen Zeitraster in der Auswerteschaltung 10 auch
der zeitliche Verlauf des Fahrpedalwertes ermittelt. Außerdem ermittelt die
Auswerteschaltung 10 bei Programmpunkt 100 in diesem
Beispiel den zeitlichen Verlauf der Motortemperatur im vorgegebenen
Zeitraster. Anschließend wird
zu einem Programmpunkt 105 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 105 berechnet
die Auswerteschaltung 10 den zeitlichen Verlauf des v/n-Verhältnisses
während
der vorgegebenen Zeit und bildet den zeitlichen Gradienten aus diesem
Verlauf. Anschließend
wird zu einem Programmpunkt 110 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 110 prüft die Auswerteschaltung 10,
ob der zeitliche Gradient des v/n-Verhältnisses während der vorgegebenen Zeit
den ersten vorgegebenen Schwellwert betragsmäßig unterschreitet. Zusätzlich oder
alternativ kann bei Programmpunkt 110 die Auswerteschaltung 10 auch prüfen, ob
während
der vorgegebenen Zeit der eingelegte Gang bzw. die eingelegte Fahrstufe
konstant war. Die entsprechende Information kann die Auswerteschaltung 10 von
einem Kupplungsschalter bzw. von einer Getriebesteuerung 50 erhalten.
Wird bei Programmpunkt 110 von der Auswerteschaltung 10 festgestellt,
dass weder der zeitliche Gradient des v/n-Verhältnisses den ersten vorgegebenen
Schwellwert während
der vorgegebenen Zeit betragsmäßig überschreitet,
noch ein Gangwechsel bzw. ein Wechsel der Fahrstufe während der
vorgegebenen Zeit stattfindet, je nach dem, welche der beiden Bedingungen
bei Programmpunkt 110 geprüft wird, so wird zu einem Programmpunkt 115 verzweigt,
andernfalls wird zu einem Programmpunkt 145 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 115 prüft die Auswerteschaltung 10 in
diesem Beispiel, ob der Fahr- pedalwert während der vorgegebenen Zeit
immer unterhalb des zweiten vorgegebenen Schwellwertes bleibt. Ist
dies der Fall, so wird zu einem Programmpunkt 120 verzweigt,
andernfalls wird zu Programmpunkt 145 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 120 prüft die Auswerteschaltung 10,
ob die vom Geschwindigkeitssensor 1 ermittelte Geschwindigkeit
während
der vorgegebenen Zeit immer über
dem dritten vorgegebenen Schwellwert liegt. Ist dies der Fall, so
wird zu einem Programmpunkt 125 verzweigt, andernfalls
wird zu Programmpunkt 145 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 125 prüft die Auswerteschaltung 10,
ob die Motortemperatur während
der vorgegebenen Zeit immer den vierten vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
Ist dies der Fall, so wird zu einem Programmpunkt 130 verzweigt,
andernfalls wird zu Programmpunkt 145 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 130 hat
die Auswerteschaltung 10 für die vorgegebene Zeit einen
stationären
Betriebszustand des Kraftfahrzeugs 5 und damit die Voraussetzung
für die
Diagnose auf Signalplausibilität
des vom Geschwindigkeitssensor 1 gelieferten Signals detektiert
und berechnet aus dem zeitlichen Verlauf des v/n-Verhältnisses
während
der vorgegebenen Zeit einen Mittelwert, beispielsweise den arithmetischen
Mittelwert des v/n-Verhältnisses
während der
vorgegebenen Zeit. Anschließend
wird zu einem Programmpunkt 135 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 135 prüft die Auswerteschaltung 10,
ob der gebildete Mittelwert des v/n-Verhältnisses in dem für den während der
vorgegebenen Zeit eingelegten Gang bzw. die eingelegte Fahrstufe vorgegebenen
Bereich liegt. Ist dies der Fall, so wird zu einem Programmpunkt 140 verzweigt,
andernfalls wird zu einem Programmpunkt 150 verzweigt.
Die für die
einzelnen möglichen
eingelegten Gänge
bzw. Fahrstufen vorgegebenen Bereiche können dabei in der Auswerteschaltung 10 oder
in einem der Auswerteschaltung 10 zugeordneten Speicher
abgelegt sein.
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Bei Programmpunkt 140 wird
das vom Geschwindigkeitssensor 1 gelieferte Signal als
plausibel diagnostiziert und eine entsprechende Anzeige am Anzeigeelement 25 veranlasst.
Anschließend
wird zu Programmpunkt 145 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 150 diagnostiziert
die Auswerteschaltung 10 das vom Geschwindigkeitssensor 1 gelieferte
Signal als nicht plausibel und veranlasst eine entsprechende Anzeige
am Anzeigeelement 25 des Kraftfahrzeugs 5. Anschließend wird
das Programm verlassen.
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Bei Programmpunkt 145 prüft die Auswerteschaltung 10,
ob der aktuelle Fahrzyklus beendet wurde, beispielsweise durch Abstellen
des Motors. Ist dies der Fall, so wird das Programm verlassen, andernfalls
wird zu Programmpunkt 100 zurückverzweigt.
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Nach der Zurückverzweigung von Programmpunkt 145 zu
Programmpunkt 100 beim Ablaufplan nach 2 wird für eine erneute Überprüfung auf
das Vorliegen eines stationären
Betriebszustandes und gegebenenfalls eine Diagnose auf Signalplausibilität eine neue
vorgegebene Zeit bzw. ein neues vorgegebenes Zeitraster von in diesem
Beispiel 20 ms verwendet.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren
wird sichergestellt, dass in einem Fahrzyklus ein stationärer Betriebszustand
erkannt und damit eine Diagnose des vom Geschwindigkeitssensor 1 gelieferten
Signals durchgeführt
werden kann.
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In dem hier beschriebenen Beispiel
ist der Geschwindigkeitssensor 1 direkt an die Auswerteschaltung 10 angeschlossen.
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In dem nach 2 beschriebenen Ablaufplan macht die Überprüfung des
Fahrpedalwertes bei Programmpunkt 115 vor allem dann Sinn,
wenn ein Automatikgetriebe mit hydrodynamischem Wandler verwendet
wird. Die Überprüfung des
eingelegten Ganges bzw. der eingelegten Fahrstufe bei Programmpunkt 110 macht
vor allem dann Sinn, wenn in der Auswerteschaltung 10 die
Informationen über den
eingelegten Gang bzw. die eingelegte Fahrstufe vorliegen. Das erfindungsgemäße Verfahren
zur Plausibilisierung des Ausgangssignal des Geschwindigkeitssensors 1 ist
unabhängig
von der physikalischen Größe, die
der Geschwindigkeitssensor 1 misst, hier im Beispiel der
Drehzahl. Zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens können beliebige,
dem Fachmann bekannte Geschwindigkeitssensoren verwendet werden,
die eine Ermittlung der Fahrzeuggeschwindigkeit durch die Auswerteschaltung 10 während der
vorgegebenen Zeit ermöglichen.
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Wenn der gebildete Mittelwert des
v/n-Verhältnisses
bei der Diagnose auf Signalplausibilität in dem für den eingelegten Gang bzw.
die eingelegte Fahrstufe zulässigen
Wertebereich während
der vorgegebenen Zeit liegt, so liegt der gebildete Mittelwert während der
vorgegebenen Zeit in dem für
den stationären
Betriebszustand zulässigen
Wertebe reich. Für
die Diagnose auf Signalplausibilität ist es dabei erforderlich,
dass der während
der vorgegebenen Zeit eingelegte Gang bzw. die eingelegte Fahrstufe
in der Auswerteschaltung 10 bekannt ist, also beispielsweise
von der Getriebesteuerung 50 oder einem Kupplungsschalter
an die Auswerteschaltung 10 übermittelt wurde.