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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Ansteuerung von
Einspritzventilen für
eine Verbrennungskraftmaschine. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung
auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Steuerung der Einspritzmenge
und der Einspritzrate des in eine Verbrennungskraftmaschine eingespritzten
Kraftstoffs.
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Aus dem Stand der Technik bekannte
Einspritzventile verwenden üblicherweise
ein Solenoid, welches eine Ankerspule antreibt. Durch Anlegen eines
elektrischen Stroms an die Solenoidspule wird ein magnetisches Feld
erzeugt, der die Ankerspule gegen die Kraft einer Rückstellfeder
und den Druck des einzuspritzenden Kraftstoffs anhebt und damit
einen Kraftstofffluss erlaubt. Wird der Strom ausgeschaltet, kehrt
die Ankerspule aufgrund der Federspannung in ihre Schließposition
zurück,
wodurch der Kraftstofffluss unterbrochen wird. Sowohl die Öffnungszeit
als auch die Schließzeit
eines Einspritzventil sind wichtige Parameter der Motorsteuerung. Kurze Öffnungs-
und Schließzeiten
vergrößern den Bereich,
in dem ein linearer Zusammenhang zwischen Einspritzdauer und eingespritzter
Kraftstoffmenge vorliegt. Kann dieser lineare Zusammenhang auch
bei kurzen Einspritzdauern aufrechterhalten werden, so resultiert
hieraus eine verringerte Lehrlaufdrehzahl, verbesserte Gleichlaufeigenschaften im
Leerlauf, eine Kraftstoffersparnis beim Abbremsen, eine erhöhte Genauigkeit
bei der Steuerung der Einspritzmenge bei niedriger Motorlast sowie
eine Verringerung der Kohlenwasserstoffemissionen der Verbrennungskraftmaschine.
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Bislang wurde versucht, die Ansprechgeschwindigkeit
von Einspritzventilen dadurch zu verringern, dass der elektrische
Widerstand der Solenoidspule verringert wurde, oder die an die Solenoidspule
angelegte Spannung erhöht
wurde. Jedoch führt
eine Verringerung des Widerstands der Solenoidspule bei gleich bleibenden
Spulenabmessungen zu einer Verringerung der magnetischen Stellkräfte, wodurch
die Antriebseigenschaften der Solenoidspule verschlechtert werden.
Eine Erhöhung
der Antriebsspannung erfordert die Verwendung eines DC-DC-Konverters,
wodurch die Kosten der Einspritzanlage erhöht werden. Darüber hinaus
führt eine
Erhöhung
der Antriebsspannung zu einer Erhöhung der in der Antriebssteuerung
erzeugten Abwärme.
Dies hat zur Folge, dass die Steuerung nicht in andere elektronische
Steuerungen integriert werden kann.
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In einem alternativen Ansatz wurde
versucht, dass Solenoid durch Anlegen eines Stroms magnetisch aufzuladen
oder vorzumagnetisieren, der unter dem Strom liegt, der für eine Bewegung
der Ankerspule erforderlich ist. Das Anlegen dieses "Auflade"-Stroms an die Solenoidspule
verringert die erforderliche Zeit, um den Strom im Solenoid soweit
zu erhöhen,
dass das Einspritzventil in seinen Öffnungszustand übergeht.
Manche Steuerungen beaufschlagen die Solenoidspule mit einem konstanten
niedrigen Strom. Diese Vorgehensweise verringert zwar die Zeit,
die zum Öffnen
des Einspritzventils erforderlich ist, verringert aber gleichzeitig
die wirksame Federkraft der Verschlussfeder und erhöht damit
die Gefahr von Fehlöffnungen
des Einspritzventils beispielsweise bei hohem Gegendruck, der während des
Verbren nungsvorgangs im Brennraum der Verbrennungskraftmaschine
auftritt, oder bei dem Auftreten von Leckagen. Darüber hinaus
erhöht
diese Vorgehensweise den Energiebedarf der Steuerung.
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Andere Vorrichtungen zur Magnetischen Aufladung
des Solenoids legen anstelle eines kontinuierlichen Stroms einen
Aufladestrompuls über
eine begrenzte Zeit an das Solenoid an, bevor die eigentliche Öffnung des
Einspritzventils erfolgen soll. Derartige Vorrichtungen erfordern
häufig
kostenintensive elektronische Schaltungen, die eine rückgekoppelte Steuerung
des Aufladestrompulses ermöglichen
und oftmals nicht dazu ausgelegt sind, den Strombedarf zu minimieren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, ein Verfahren zur Steuerung des Antriebssystems eines
Magnetbetätigten
Einspritzventils anzugeben, welches erlaubt, die Öffnungszeit
des Einspritzventils zu minimieren und gleichzeitig den erforderlichen
Energiebedarf zu reduzieren, wobei die Nachteile der vorgenannten
Verfahren vermieden werden sollen. Weiterhin ist es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Antriebssystem für ein Einspritzventil anzugeben,
welches es ermöglicht,
das erfindungsgemäße Verfahren
anzuwenden.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch
ein Verfahren gemäß Anspruch
4 sowie durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1.
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In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine Spannungsquelle vorgesehen, die mit einer Stromsteuerschaltung
zur Begrenzung des durch das Solenoid der Einspritzventil fließenden Stroms
verbunden ist. Die Stromsteuerschaltung ist mit einer Motorsteuerung
verbunden, die die zeitliche Abfolge und die Dauer der Steuerungsschritte
bestimmt, die die Stromsteuerschaltung für jedes einzelne Einspritzventil
ausführt.
Die Stromsteuerschaltung bestimmt dabei die Strombegren zende Wellenform
zur Ansteuerung der einzelnen Einspritzventile. Während der Steuerspannungspuls
an die Solenoidspule angelegt wird, beginnt sich ein Stromfluss
in der Spule aufzubauen, aus dem ein magnetisches Feld resultiert.
Innerhalb des Einspritzventils ist eine Ankerspule angeordnet, die
Teil des magnetischen Kreises des Solenoids ist. Diese Ankerspule
ist durch einen schmalen axialen Luftspalt vom Rest des magnetischen Kreises
des Solenoids getrennt. Durch das sich aufbauende magnetische Feld
bewegt sich die Ankerspule in Richtung auf den Entgegengesetzten
magnetischen Pol zu, um den Luftspalt zu schließen. Dabei steuert die Bewegung
der Ankerspule die Bewegung der Ventilnadel der Einspritzventil,
die die Menge des in dem Brennraum der Verbrennungskraftmaschine
eingespritzten Kraftstoffs bestimmt. Solange kein magnetisches Feld
auf die Ankerspule einwirkt, wird die Ankerspule durch die Kraft
einer Feder in einer Schließposition
gehalten, in der kein Kraftstofffluss erfolgt.
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In einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur Steuerung eines Stroms für die Solenoidspule
eines Einspritzventils bereitgestellt, wobei die Solenoidspule dazu
dient, eine Ankerspule zu bewegen. Das Verfahren beruht darauf, dass
an die Solenoidspule solange ein Aufladestrom angelegt wird, bis
ein vorbestimmter Aufladestrom in der Spule erreicht ist und sich
stabilisiert hat. Dabei ist dieser Aufladestrom so gewählt, dass
das resultierende Magnetfeld nicht dazu ausreicht, die Ankerspule
in Bewegung zu versetzen. Nachfolgend wird gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein Ventilöffnungsstrom
an die Solenoidspule angelegt, der größer ist als der Aufladestrom.
Die Höhe
dieses Ventilöffnungs-Stroms
ist begrenzt, reicht jedoch in jedem Fall aus, um die Ankerspule
des Einspritzventils über
ihren vollen Weg zu bewegen. Anschließend wird ein Haltestrom an
die Solenoidspule angelegt, der niedriger ist als der Ventilöffnungsstrom
und niedriger als der Aufladestrom, der jedoch ausreicht, die Ankerspule
in ihrer vollständig
geöffneten
Position zu halten. Schließlich
wird gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Solenoidspule mit keinem Strom mehr beauf schlagt, sodass die
Ankerspule in ihre geschlossene Position zurückkehren kann.
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In bevorzugten Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
werden verschiedene technische Mittel bereitgestellt, die dazu geeignet sind,
die Solenoid-Anordnung des Einspritzventils mit einem für die Ankerspule
des Einspritzventils geeigneten Aufladestrom, einem Ventilöffnungsstrom
und mit einem Haltestrom zu beaufschlagen.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben
sich für
den Fachmann aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele
sowie den Figuren und den Unteransprüchen. Dabei sollen alle für den Fachmann
offensichtlichen Abwandlungen der Ausführungsbeispiele sowie des unter
Schutz gestellten Gegenstands dieser Erfindung jedenfalls Gegenstand
der Anmeldung sein.
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Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele werden
in Bezug auf die anhängende
Zeichnung beschrieben. Dabei müssen
die einzelnen Bauteile in den Zeichnungen nicht notwendigerweise
maßstabsgetreu
dargestellt sein. Vielmehr soll die Zeichnung dazu dienen, dem Fachmann
ein Verständnis
der Grundlagen der vorliegenden Erfindung zu ermöglichen. In der Zeichnung kennzeichnen
identische Bezugszeichen dieselben Bauteile in unterschiedlichen Ansichten.
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In der Zeichnung zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
einer Vorrichtung, die dazu vorgesehen ist, die Solenoidspule eines
Einspritzventils mit einem Aufladestrom im Sinne der vorliegenden
Erfindung zu beaufschlagen,
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2:
eine schnittbildliche Darstellung des Spulenankers der Solenoidspule
aus 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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3:
ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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4:
ein I-t-Diagramm, welches den Verlauf des Solenoidspulenstroms über der
Zeit für
einen vollständigen
Durchlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens,
und
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5:
ein Diagramm, welches die eingespritzte Kraftstoffmenge als Funktion
an die Einspritzventil angelegten Spannungspulses angibt, wobei zum
Vergleich die Werte eines erfindungsgemäß betriebenen Einspritzventils
und eines Hochspannungseinspritzventils gezeigt sind.
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Die vorliegende Erfindung wird nunmehr
erläutert
in Bezug auf eine Verbrennungskraftmaschine mit Einspritzventilen
zur Einspritzung des Kraftstoffs in die Brennräume der Zylinder der Verbrennungskraftmaschine,
wobei die Einspritzventile von Solenoidspulen betätigt werden.
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1 zeigt
schematisch ein Steuerungssystem 100 zur Steuerung des
Stroms, mit dem die Solenoidspule 140 eines Einspritzventils
beaufschlagt wird. Die erforderliche Spannung für die Solenoidspule 140 wird
von einer Spannungsquelle 110 bereitgestellt. Vorzugsweise
wird als Spannungsquelle eine 14 Volt-Niederspannungsquelle verwendet.
Diese Spannung wird typischerweise von anderen Fahrzeugkomponenten
verwendet. Jedoch ist es ohne weiteres möglich, andere Spannungen zu
verwenden. Die Spannungsquelle 110 ist elektrisch mit einer Stromsteuerschaltung 120.
Die Stromsteuerschaltung 120 ist dazu eingerichtet, zumindest
drei verschiedene Ströme
einstellen zu können:
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einen Aufladestrom,
- einen Spulenöffnungsstrom und
- - einen
Haltestrom.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
basiert die Stromsteuerschaltung auf einem Stromteiler. Die Stromsteuerschaltung 120 empfängt Steuersignale
von einer Steuerung 130. Die Steuerung 130 ist Teil
der Motorsteuerung. Die Steuerung 130 bestimmt, zu welchem
Zeitpunkt und über
welche Dauer welcher Strom an die Solenoidspule 140 angelegt werden
soll. Gemäß der Steuersignale
der Steuerung 130 beaufschlagt die Stromsteuerschaltung 120 dann
die Solenoidspule 140. Aus dem sich ausbauenden Stromfluss
in der Solenoidspule 140 resultiert eine magnetische Kraft
auf der Ankerspule des Solenoids.
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2 zeigt
einen Schnitt durch das Solenoid und die Ankerspule. Die Solenoidspule 140 wird
von der Stromsteuerschaltung 120 mit einem Strom beaufschlagt
und erzeugt als Folge im mit 210 bezeichneten magnetischen Kreis
ein magnetisches Feld. Im exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Ankerspule 220 innerhalb des magnetischen Kreises 210 der
Solenoid-Anordnung angeordnet, wobei ein schmaler Luftspalt 200 zum
benachbarten Gegenpol verbleibt. In Reaktion auf den magnetischen
Fluss 205, der sich innerhalb des magnetischen Kreises 210 aufbaut,
bewegt sich die Ankerspule 220 nach oben, um den Luftspalt 200 gemäß der "Rechte Hand-Regel" zu schließen.
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Die Ankerspule 220 ist durch
eine Feder 230 in ihrer Schließstellung mechanisch vorgespannt.
Die Feder 230 hält
die Nadel 250 eines Nadelventils in Kontakt mit dem Ventilsitz 240 des
Einspritzventils, um das Einspritzventil in seiner Schließstellung
zu halten, wenn keine oder eine zu geringe magnetische Kraft auf
die Ankerspule 220 ausgeübt wird, um das Einspritzventil
zu öffnen.
Daher muss die magnetische Kraft ausreichend hoch sein, um die mechanische
Vorspannung der Feder 230, um die vom Kraftstoff ausgeübten Druckkräfte überwinden
zu können. Die
vom Kraftstoff ausgeübten
Druckkräfte
resultieren aus dem Druck, der vom Kraftstoff auf die Ankerspule 220 und
die Nadel 250 ausgeübt
wird, wenn sich die Nadel in ihrer geschlossenen Position befindet.
Unterschreitet die magnetische Kraft die mechanische Rückstellkraft
der Feder 230, so verschließt die Nadel 250 den
Ventilsitz 240 des Einspritzventils und verhindert somit
ein Ausströmen
des Kraftstoffs in den Brennraum eines Zylinders der Verbrennungskraftmaschine 260.
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3 zeigt
ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. Gemäß 3 ist zu Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens
kein Strom an die Solenoidspule 140 des Einspritzventils
angelegt. Diese Ausgangssituation ist in 3 mit 310 bezeichnet. Im mit 320 bezeichneten
nachfolgenden Verfahrensschritt wird ein Aufladestrom an die Solenoidspule 140 angelegt,
wenn das Signal für
einen Einspritzvorgang an die Strombegrenzerschaltung 120 gesendet
wird, wie z. B. aus 1 ersichtlich
ist. Der Aufladestrom ist geringfügig niedriger gewählt als
der Strom, der eine Bewegung der Ankerspule 220 hervorruft,
wobei die Ankerspule 220 aus 2 ersichtlich
ist. Dabei muss der Aufladestrom jedoch in jedem Fall so gering
gewählt
werden, dass sichergestellt ist, dass ein fälschliches Öffnen des Einspritzventils
nicht auftritt. Eine fälschliche Öffnung des
Einspritzventils tritt auf, wenn sich die Ankerspule 220 bewegt,
bevor der Ventilöffnungsstrom
an die Solenoidspule 140 angelegt wird. In dem gezeigten
exemplarisch zu verstehenden Ausführungsbeispiel wird der Aufladestrom
vorteilhaft 0,1 Ampere kleiner gewählt als der Strom, der die
Ankerspule 220 gemäß 2 in Bewegung versetzt.
Der Aufladestrom sollte dabei solange angelegt bleiben, dass sich
der Strom in der Solenoidspule 140 stabilisiert hat und
eine zuverlässige
Ventilöffnung
erzielt werden kann. Im gezeigten exemplarisch zu verstehenden Ausführungsbeispiel
weist die Solenoidspule 140 eine Impedanz von 0,17 Ohm
auf. Bei Anlegen einer Spannung von 12 Volt an die Solenoidspule 140 sollte
der Aufladestrom 2,8 Ampere betragen und für eine Aufladedauer
von etwa 3 mm/sek. aufrechterhalten bleiben.
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Im nachfolgenden Verfahrensschritt 330 wird in
dem Moment, an dem das Einspritzventil den Kraftstoff in den Brennraum
des Zylinders der Verbrennungskraftmaschine einspritzen muss, ein
Ventilöffnungsstrom
an die Solenoidspule 140 angelegt. Der Ventilöffnungsstrom
ist dabei so groß gewählt, dass der
resultierende Strom in der Solenoidspule 140 ausreicht,
um den magnetischen Fluss über
den Luftspalt 200 hinweg zu erhöhen und um eine Kraft auf die
Ankerspule 320 auszuüben,
die die Ankerspule 220 in Bewegung versetzt, so dass eine Öffnung zwischen
der Nadel 250 und dem Ventilsitz 240 entsteht,
durch die der Kraftstoff ausströmen
kann. Dabei muss der Ventilöffnungsstrom
eine magnetische Kraft hervorrufen, die größer ist als die Summe aus der
Rückstellkraft
der Feder 230 und der Druckkraft des Kraftstoffs.
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In dem vorliegenden exemplarisch
zu verstehenden Ausführungsbeispiel
ist die Induktivität
der Solenoidspule 140 relativ niedrig gewählt, um
auch bei Anlegen einer niedrigen Spannung einen schnellen Stromanstieg
in der Solenoidspule 140 zu erzielen, der erforderlich
ist, um eine schnelle Öffnung
des Einspritzventils zu erzielen. Aufgrund dieser niedrigen Induktivität der Solenoidspule 140 kann
der Sättigungsstrom
in der Solenoidspule 140 grundsätzlich einige 100 Ampere betragen,
was deutlich oberhalb des erforderlichen Stroms liegt, der für eine Bewegung
der Ankerspule 220 in ihre vollständig geöffnete Position erforderlich
ist. Dabei ist der Sättigungsstrom,
der bei Anlegen einer festen Spannung maximal in der Solenoidspule 140 auftretende
Strom. Dieser extrem hohe Maximalstrom hätte nicht nur keine positiven
Auswirkungen auf die Öffnungseigenschaften
des Einspritzventils, vielmehr hat er die negative Folge, dass die
thermische Last im Einspritzsystem erhöht würde. Diese erhöhte thermische
Last könnte beispielsweise
zu einer Zerstörung
der verwendeten elektrischen Schaltungen führen. Um einen übermäßigen Verbrauch
elektrischer Energie zu vermeiden und eine Be schädigung der verwendeten elektronischen
Schaltungen zu verhindern, ist die Strombegrenzerschaltung 130 so
ausgelegt, dass der maximal durch die Solenoidspule 140 fließende Strom
auf einen Wert begrenzt wird, der ausreicht, um die Ankerspule 220 in
ihre vollständig
geöffnete
Position zu bewegen. Ist dieser Maximalstrom erreicht, wo wird dieser
Strom für
eine Voreingestellte Dauer gehalten, sodass sichergestellt ist,
dass die Einspritzventil vollständig
geöffnet
ist und stets die gleiche Zeit geöffnet bleibt. Während dieser
Haltezeit stellt sich ein Gleichgewicht des Stroms ein. Ohne ein
solches Gleichgewicht kann der sich ergebende der Zusammenhang zwischen
Einspritzdauer des Einspritzventils und der eingespritzten Kraftstoffmenge
nicht linear sein. Dieser Zusammenhang wird in 5 näher
erläutert.
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In dem gezeigten exemplarischen Ausführungsbeispiel
beträgt
der von der Strombegrenzerschaltung 120 erlaubte Spitzenstrom
in der Solenoidspule 140 8,0 Ampere, wobei dieser Spitzenstrom über eine
Dauer von 0,4 mm/sek. aufrechterhalten wird.
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Im nächsten Verfahrensschritt 340 wird – anschließend an
das Anlegen des Ventilöffnungsstroms – ein Haltestrom
angelegt. Dieser Haltestrom übt
eine magnetische Kraft auf die Ankerspule 220 aus, die geringfügig größer ist
als die Vorspannkraft der Feder 230. Der Haltestrom hält daher
das Einspritzventil in seiner geöffneten
Position. Dabei ist der Haltestrom jedoch sowohl niedriger als der
Vorspannstrom als auch niedriger als der Ventilöffnungsstrom. Da der Haltestrom
niedriger ist als der Aufladestrom und der Ventilöffnungsstrom
erlaubt er eine kürzere
Verschlusszeit des Einspritzventils. Darüber hinaus verringert er den
Verbrauch an elektrischer Energie und verringert das, während des
Schließvorgangs
des Einspritzventils auftretende magnetische Haften bleiben. Dieses
magnetische Haften bleiben tritt auf, wenn nach Abschalten des Stroms
in der Solenoidspule 140 ein magnetisches Feld z.B. aufgrund
der Suszeptibilität
der Solenoidspule 140 verbleibt. Ein solches Verbleiben
des magnetischen Feldes beeinflusst die erreichbare Verschlusszeit
des Einspritzventils auf negative Weise. In jedem Fall muss der Haltestrom
ausreichend hoch gewählt
werden, um ein unbeabsichtigtes Schließen des Einspritzventils in
der Zeit zu verhindern, in der der Haltestrom anliegt.
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Im gezeigten exemplarisch zu verstehenden Ausführungsbeispiel
hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Haltestrom
um 0,1 Ampere höher
gewählt
wird als der Strom, bei dem das Einspritzventil in seinen geschlossenen
Zustand übergeht.
Der Haltestrom beträgt
1,4 Ampere und wird über
eine Dauer von 0–6
mm/sek. aufrechterhalten, wobei die Dauer abhängt von dem Steuersignal, welches
von der Steuerung 130 generiert wird.
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Im letzten Verfahrensschritt 350 wird
der an der Solenoidspule 140 anliegende Strom schnell und vollständig auf
Null verringert. Diese plötzliche
Verringerung des Stroms auf Null stellt ein schnelles Schließen des
Einspritzventils sicher. Diese schnelle Verschlusszeit führt zu einer
verbesserten Kraftstoffnutzung und zu einer verringerten Emission
von Kohlenwasserstoffen.
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Der Wert des Aufladestroms, der Wert
des Maximalstroms und der Wert des Haltestroms sowie die jeweilige
Dauer, über
die die verschiedenen Ströme
angelegt werden, werden vorbestimmt und sind in der Stromsteuerschaltung 120 gemäß 1 abgelegt. Dabei wird der
Voreingestellte Verlauf des antreibenden Stroms vorzugsweise von
dem Einspritzsignal, welches von der Steuerung 130 erzeugt
wird, beeinflusst.
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4 stellt
den Verlauf des Stroms in der Solenoidspule über einen Einspritzzyklus hinweg grafisch
dar. Vom Zeitpunkt T0–T1
fließt
kein Strom durch die Solenoidspule 140. Zum Zeitpunkt T1
wird die Auflade-Spannung VP angelegt, worauf
der Strom in der Solenoidspule 140 allmählich ansteigt, wobei der Anstieg
durch die Induktivität
der Solenoidspule 140 bestimmt ist.
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Nach einer gewissen Zeit erreicht
der Strom in der Solenoidspule 140 den Gleichgewichtswert
IP des Aufladestroms. Im Zeitraum T1–T2 steigt
der Aufladestrom an und erreicht einen stabilen Gleichgewichtswert,
der geringfügig
unter dem Strom liegt, der eine Bewegung der Ankerspule 220 gemäß 2 bewirken würde.
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Im Zeitraum zwischen T2 und T3 steigt
der Strom in der Solenoidspule 140 stark an, bis er den Maximalstrom
IM erreicht. In dieser Zeit bewegt sich die
Ankerspule 220, so dass der Luftspalt 200 geschlossen
wird. Gleichzeitig hebt sich die mit der Ankerspule 220 verbundene
Nadel 250 von ihrem Ventilsitz 240, so dass Kraftstoff
aus dem Einspritzventil ausströmen
kann. Zum Zeitpunkt T3 erreicht der Strom in der Solenoidspule 140 seinen
Maximalwert IM und stabilisiert sich dort,
wobei der Maximalwert IM von der Stromsteuerschaltung 120 vorgegeben
ist.
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Zum Zeitpunkt T4 fällt der
Strom in der Solenoidspule 140 rasch auf den Haltestrom
IH ab. Im Zeitraum von T4 bis T5 bleibt
der Strom in der Solenoidspule 140 auf den Haltestrom IH begrenzt. In diesem Zeitraum verbleibt
die Ankerspule 220 in ihrer geöffneten Position und es erfolgt
ein Kraftstofffluss in den Brennraum des Zylinders, wobei die eingespritzte
Kraftstoffmenge über
einen weiten Bereich proportional zur Dauer des Steuersignals ist.
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Zum Zeitpunkt T5 wird die Solenoidspule 140 sprunghaft
stromlos geschaltet, sodass sich ein rasches Abfallen des Stroms
in der Solenoidspule 140 ergibt. Zu diesem Zeitpunkt führt die
Federkraft der Feder 230 dazu, dass sich die Ankerspule 220 zurück in ihre
Ruhelage bewegt, so dass die Nadel 250 wieder in Kontakt
mit dem Ventilsitz 240 gelangt, so dass das Einspritzventil
wieder in seine Schließstellung übergeht,
in der kein Kraftstofffluss mehr möglich ist.
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5 stellt
die aus dem Einspritzventil je Steuerpuls für das Einspritzven til austretende
Kraftstoffmenge dar in Abhängigkeit
von der Pulsdauer des Steuerpulses. Dabei gibt eine erste Kurve
die Charakteristik eines Einspritzventils gemäß der vorliegenden Erfindung
wieder und eine zweite Kurve die Charakteristik eines konventionellen
Hochspannungseinspritzventils, welches nicht mit magnetischer Aufladung
arbeitet. Beide Ventile zeigen im Bereich längerer Pulsdauern einen linearen
Zusammenhang zwischen Pulsdauer und eingespritzter Kraftstoffmenge.
Das konventionelle Hochspannungseinspritzventil zeigt jedoch einen
raschen Abfall der eingespritzten Kraftstoffmenge bei kurzen Pulsdauern.
Hingegen zeigt das Einspritzventil gemäß der vorliegenden Erfindung
einen linearen Zusammenhang zwischen Pulsdauer und eingespritzter Kraftstoffmenge
auch bei niedrigen Pulsdauern. Erst bei sehr kurzen Pulsdauern tritt
auch bei dem erfindungsgemäßen Einspritzventil
ein Abfall der eingespritzten Kraftstoffmenge gegenüber dem
linearen Verlauf auf. Dieser vergrößerte lineare Bereich verbessert
die Leistungsfähigkeit
der Einspritzanlage im Leerlaufzustand und Niedriglastzustand der
Verbrennungskraftmaschine und führt
darüber
hinaus zu einer Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und der Emission
von Kohlenwasserstoffen.
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In der vorangegangenen Beschreibung
wurden verschiedene Ausführungsbeispiele
erläutert und
anhand der Figuren dargestellt. Alle Ausführungsbeispiele sind dabei
exemplarisch zu verstehen. Dem Fachmann ergeben sich aus den nun
folgenden Ansprüchen
eine Vielzahl weiterer technischer Möglichkeiten, den Gegenstand
der Erfindung zu realisieren. Aus diesem Grunde ist der Gegenstand
der Erfindung nicht auf die vorangegangenen konkreten Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern soll auch alle Abwandlungen und Äquivalente umfassen, die sich
dem Fachmann aus der Beschreibung und den Ansprüchen ergeben.
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- 100
- Steuerungssystem
- 110
- Spannungsquelle
- 120
- Stromsteuerschaltung
- 130
- Steuerung
- 140
- Solenoidspule
- 200
- Luftspalt
- 210
- magnetischer
Kreis
- 220
- Ankerspule
- 230
- Feder
- 240
- Ventilsitz
- 250
- Nadel
- 260
- Verbrennungskraftmaschine