DE10303641A1 - Verfahren und Steuerung einer Aufspulmaschine - Google Patents

Verfahren und Steuerung einer Aufspulmaschine

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Aufspulmaschine mit zwei auskragend an einem Drehteller gehaltenen Spulspindeln. Die Spulspindeln werden abwechselnd durch den Drehteller in eine Betriebsposition in eine Wechselposition geführt. Die Spulspindel und der Drehteller sind unabhängig voneinander durch separate Antriebe angetrieben, die gemeinsam einer Steuereinrichtung zugeordnet sind. Beim Aufwickeln des Fadens wirkt eine drehbar gelagerte Andrückwalze mit der jeweiligen Spulspindel zusammen. Um einen günstigen Fadenspannungsverlauf zum Anlegen und Aufwickeln des Fadens zu erhalten, wird erfindungsgemäß vor dem Anlegen und Aufwickeln des Fadens die Andrückwalze mit der in der Betriebsposition gehaltenen Spulspindel in Umfangskontakt gebracht und durch die Spulspindel beschleunigt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Aufspulmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Ein gattungsgemäßes Verfahren zur Steuerung einer Aufspulmaschine ist aus der DE 196 34 926 A1 bekannt.
  • Um einen Faden kontinuierlich zu Spulen aufzuwickeln, wird eine Aufspulmaschine eingesetzt, bei welcher zwei angetriebene Spulspindeln auskragend an einem Drehteller gehalten werden. Die Spulspindeln werden durch den Drehteller abwechselnd aus einer Wechselposition in eine Betriebsposition verschwenkt. Die in der Betriebsposition gehaltene Spulspindel wird zum Aufwickeln von zumindest einem Faden durch einen Antrieb mit einer durch eine Steuereinrichtung vorgegebene Drehzahl angetrieben. Die in der Wechselposition gehaltene Spulspindel wird während des Aufwickelns des Fadens nicht angetrieben. In dieser Phase wird ein dem Antrieb der Spulspindel zugeordneter Umrichter verwendet, um einen Antrieb der Andrückwalze anzusteuern. Somit findet ein ständiger Wechsel der Antriebssteuerung der Andrückwalze statt. Während eines Fadenwechsels von einer Spulspindel zu nächsten Spulspindel ist es somit erforderlich, daß beide Spulspindeln gleichzeitig angetrieben werden, so daß ein Antrieb der Andrückwalze nicht mehr möglich ist.
  • Das bekannte Verfahren setzt weiterhin voraus, daß die Zuordnung der Winkellagen der Spulspindeln am Drehteller im Bezug auf die Betriebsposition und der Wechselposition bekannt ist, um jeweils den betreffenden Antrieb der in der Betriebsposition gehaltenen Spulspindel zu aktivieren. Insbesondere beim erstmaligen Aufwickeln eines Fadens ist eine derartige Zuordnung Voraussetzung für einen einwandfreien Betrieb der Aufspulmaschine.
  • Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gemacht, das bekannte Verfahren zur Steuerung einer Aufspulmaschine derart weiterzuentwickeln, daß einerseits beim Fadenwechsel Schwankungen der Fadenspannungen aufgrund einer unregelmäßig angetriebenen Andrückwalze vermieden werden und andererseits eine beim erstmaligen Aufwickeln des Fadens Identifizierung der Spulspindeln ohne zusätzliche Sensormittel möglich wird.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.
  • Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Andrückwalze keinen eigenständigen Antrieb benötigt. Durch den Umfangskontakt zwischen der Andrückwalze und der jeweils in der Betriebsposition gehaltenen Spulspindeln läßt sich die Andrückwalze vorteilhaft über Friktion durch die Spulspindel antreiben. Hierzu wird nach jedem Wechsel der Spulspindeln jeweils die in die Betriebsposition geführte Spulspindel zunächst in Umfangskontakt mit der Andrückwalze gebracht. Es ist jedoch auch möglich einen Teil der Antriebsleitung durch einen zusätzlichen Motor aufzubringen, um die erforderliche Friktionskraft zu vermindern.
  • Die Erfindung ermöglicht somit grundsätzlich zwei Verfahrensvarianten, die durch die Ansprüche 2 und 8 definiert sind. Bei einer ersten Verfahrensvariante nach Anspruch 2 wird die Andrückwalze auf eine vorgegebene Betriebsumfangsgeschwindigkeit beschleunigt, um anschließend zum Anlegen des Fadens während eines Fadenwechsels den Kontakt zwischen der Andrückwalze und der Spulspindel kurzzeitig wieder zu lösen. Durch diese Verfahrensvariante wird sichergestellt, daß selbst bei einer nicht angetriebenen Andrückwalze während des Fadenwechsels keine unnötigen Schwankungen der Fadenspannungen aufgrund einer Fadenreibung am Umfang der Andrückwalze auftreten.
  • Zum Lösen des Umfangkontaktes zwischen der Spulspindel und der Andrückwalze läßt sich sowohl die Spulspindel durch Drehung des Drehtellers in entgegengesetzter Drehrichtung als auch die Andrückwalze durch einen die Andrückwalze haltenden beweglichen Walzenträger ausführen. Dieser Vorgang wird nach jedem Wechsel der Spulspindel ausgeführt. Hierbei besitzt die Andrückwalze vorzugsweise am Umfang zwei im Abstand zueinander ausgebildete und vorstehende Anlaufringe. Der Abstand der Anlaufringe ist dabei vorzugsweise größer als die Spulenbreite. Somit wird zum Einleiten eines Fadenwechsels bei Kontakt zwischen der Spulspindel und der Andrückwalze ein Einklemmen des zu der noch wickelnden zweiten Spulspindel laufenden Fadens vermieden.
  • Die Betriebsumfangsgeschwindigkeit der Andrückwalze und der Spulspindel im Moment der Fadenübergabe ist vorzugsweise gleich groß der Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens bzw. in Sonderfällen auch größer als die Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens. Damit lassen sich vorteilhaft für das Anlegen und Fangen gewünschte Fadenspannungszustände erreichen.
  • Bei einer zweiten grundsätzlichen Verfahrensvariante gemäß Anspruch 8 wird die Beschleunigung der Andrückwalze sensiert. Dabei wird das Signal zur Bestimmung der Spulspindeln verwendet um die in der Betriebsposition als die erste anzutreibende Spulspindel und die in der Wechselposition als die zweite Spulspindel zu identifizieren. Diese Verfahrensvariante wird bevorzugt vor jedem erstmaligen Aufwickeln des Fadens angewendet.
  • Im einzelnen lassen sich die Spulspindeln durch folgenden Ablauf bestimmten. Zunächst werden die Spulspindeln durch Drehung des Drehtellers in die Betriebsposition und die Wechselposition geführt. Die in die Betriebsposition geführte Spulspindel wird in Umfangskontakt mit der Andrückwalze gebracht. Anschließend werden die Antriebe der Spulspindeln abwechselnd aktiviert: Sobald die in der Betriebsposition befindliche Spulspindel durch den zugeordneten Antrieb angetrieben wird, erfolgt eine Beschleunigung der in Umfangskontakt stehenden Andrückwalze. Das daraufhin erzeugte Signal eines die Beschleunigung der Andrückwalze erfassenden Sensors führt in der Steuereinrichtung zu der Bestimmung der Spulspindel.
  • Dabei wird die Winkellage der ersten Spulspindel am Drehteller erfaßt und in der Steuereinrichtung hinterlegt. Somit ist eine definierte Zuordnung für jeden nachfolgenden Aufwickelvorgang und. Fadenwechsel gegeben. Zusätzliche Sensormittel werden dabei zur Bestimmung der Zuordnung vermieden, da die Drehzahl der Andrückwalze ohnehin während des Aufwickelns kontinuierlich erfaß wird, um die in der Betriebsposition gehaltenen Spulspindel stets mit einer konstanten Aufwickelgeschwindigkeit bei wachsendem Spulendurchmesser anzutreiben.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl für Aufspulmaschinen mit einer angetriebenen Andrückwalze oder für Aufspulmaschinen mit nicht angetriebenen Aufspulmaschinen einsetzen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren und dessen vorteilhafte Auswirkunu werden nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele einer Aufspulmaschine gemäß der beigefügten Figuren näher beschrieben.
  • Es stellen dar
  • Fig. 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer Aufspulmaschine in einer Vorderansicht
  • Fig. 2 schematisch das Ausführungsbeispiel der Aufspulmaschine aus Fig. 1 in einer Seitenansicht
  • Fig. 3 schematisch die Aufspülmaschine aus Fig. 2 bei einem Fadenwechsel
  • Fig. 4 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Aufspulmaschine in einer Vorderansicht
  • In den Fig. 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Aufspulmaschine gezeigt, wobei die Aufspulmaschine in Fig. 1 in einer Vorderansicht und in Fig. 2 in einer Seitenansicht dargestellt ist. Die nachfolgende Beschreibung gilt, insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, für beide Figuren.
  • Die Aufspulmaschine weist einen Drehteller 2 auf, der in einem Maschinengestell 1 drehbar gelagert ist. Der Drehteller 2 wird von einem Drehantrieb 8 angetrieben. Auf dem Drehteller 2 sind zwei Spulspindeln 3 und 4 auskragend außermittig drehbar gelagert. Die. Spulspindeln 3 und 4 sind dabei um 180° versetzt am Drehteller 2 angeordnet. Die Spulspindeln 3 und 4 werden durch Drehung des Drehtellers 2 abwechselnd aus einer Wechselposition in eine Betriebsposition geführt. Jede der Spulspindeln 3 und 4 tragen jeweils eine Hülse 13, um eine zu wickelnde Spule aufzunehmen. Die Spulspindel 3 ist mit einem Spindelantrieb 7.1 und die Spülspindel 4 mit dem Spindelantrieb 7.2 gekoppelt.
  • Der Drehantrieb 8 und die Spindelantriebe 7.1 und 7.2 sind mit einer Steuereinrichtung 9 gekoppelt.
  • Oberhalb der in der Betriebsposition gehaltenen Spulspindel 3 ist eine drehbar gelagerte Andrückwalze 5 an einem Walzenträger 10 gehalten. Der Walzenträger 10 ist als eine Schwinge ausgebildet und schwenkbar mit dem Maschinengestell 1 verbunden. Der Andrückwalze 5 ist ein Sensor 6 zugeordnet, welcher die Drehzahl der Andrückwalze 5 erfaßt und der Steuereinrichtung 9 signalisiert. Am Umfang weist die Andrückwalze 5 zwei im Abstand zueinander hervorstehende feste Anlaufringe 15.1 und 15.2 auf. Der Abstand zwischen den Anlaufringen 1 S. 1 und 15.2 ist größer als die Breite der zu wickelnden Spule, so daß der Kontakt zwischen der Andrückwalze 5 und der Spulspindel 3 vor dem Aufwickeln durch die Anlaufringe 15.1 und 15.2 und der Hülse 13 hergestellt wird.
  • Oberhalb der Andrückwalze 5 ist eine Changiereinrichtung 12 vorgesehen, durch welche während des Aufwickelns der Faden hin- und hergeführt wird, so daß eine Spule in Kreuzwicklung herstellbar ist.
  • Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Aufspulmaschine ist vor einem erstmaligen Aüfwickeln eines Fadens gezeigt. Sowohl die Spulspindel 3 als auch die Spulspindel 4 tragen jeweils eine ungewickelte Hülse 13. Vor dem erstmaligen Aufwickeln eines Fadens wird über die Steuereinrichtung 9 zunächst der Drehantrieb 8 derart gesteuert, daß die Spulspindeln 3 und 4 jeweils in die Betriebsposition und in die Wechselposition geführt werden: Das Erreichen und die Einstellung der Positionen könnte dabei durch hier nicht dargestellte Sensormittel erfolgen. Sobald die Spulspindeln die jeweiligen Positionen eingenommen haben, wird der Drehantrieb 8 des Drehtellers 2 deaktiviert. Der Drehteller 2 steht still. Durch die Steuereinrichtung 9 werden nun die Spindelantriebe 7.1 und 7.2 abwechselnd aktiviert. Bei der Aktivierung des Spindelantriebes 7.1 wird die Drehbewegung der Spulspindel 3 auf die am Umfang mit Kontakt anliegende Andrückwalze 5 übertragen. Die Andrückwalze 5 wird mit zunehmender Spindeldrehzahl durch Friktion beschleu- nigt. Die Beschleunigung der Andrückwalze 5 wird dabei durch den Sensor 6 erfaßtund der Steuereinrichtung 9 signalisiert. Innerhalb der Steuereinrichtung 9 läßt sich nun die Spulspindel 3 als die erste anzutreibenden Spulspindel bestimmten, die sich in der Betriebsposition befindet. Die zu gleichen Zeit nicht angetriebene Spulspindel 4 wird als zweite Spulspindel identifiziert. Somit ist eine Zuordnung der an dem Drehteller 2 gehaltenen Spulspindel 3 und 4 im Bezug auf die Betriebsposition und die Wechselposition definiert. Dabei wird gleichzeitig die zugehörige Winkellage des Drehtellers 2 über den Drehantrieb 8 ermittelt und in der Steuereinrichtung hinterlegt. Damit kann der Aufwickelprozeß beginnen. Die Steuerschritte sowie die anzusteuernden Antriebe sind in ihrer Reihenfolge und Zuordnung für jede nachfolgende Aufwicklung und Wechselvorgang bekannt.
  • Um einen Faden an die Spulspindel 3 anzulegen, auf der Hülse 13 zu fangen und anzuwickeln wird der Kontakt zwischen der Andrückwalze 5 und der ersten Spulspindel 3 gelöst, so daß ein Spalt zwischen der Hülse 13 und der Andrückwalze 5 entsteht. Somit kann ein Faden eingefädelt und am Umfang der Hülse angewickelt werden. Derartige Hilfsvorrichtungen und Verfahren sind bekannt, so daß an dieser Stelle hierauf nicht näher eingegangen wird. Sobald der Faden an der Hülse 13 angewickelt ist, wird der Kontakt zwischen der Spulspindel 3 und der Andrückwalze 5 wieder hergestellt. Die Andrückwalze 5 läßt sich somit ausschließlich durch die Spulspindel 3 antreiben. Es ist jedoch auch möglich, der Andrückwalze 5 einen eigenen Walzenantrieb 11 zuzuordnen, welcher ebenfalls über die Steuereinrichtung 9 angesteuert wird. Der Walzenantrieb 11 ist in Fig. 1 gestrichelt dargestellt. Für den Fall, daß die Andrückwalze 5 in jeder Phase durch einen separaten Walzenantrieb 11 antreibbar ist, wird für die Phase der Bestimmung der Spulspindeln der Antrieb 11 deaktiviert.
  • In Fig. 3 ist die Aufspulmaschine aus Fig. 2 beim Wechsel des Fadens 16 von der ersten Spulspindel 3 zu der zweiten Spulspindel 4 gezeigt. Zur Erläuterung der Bauteile wird hierbei auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen. In Fig. 3.1 ist die Betriebssituation kurz vor dem Anlegen und Fangen des Fadens 16 und in Fig. 3.2 die Betriebssituation beim Anlegen und Fangen des Fadens 16 gezeigt.
  • Die Spulspindel 3 trägt eine Spule 14, die bereits ihren Enddurchmesser erreicht hat. Zur Einleitung des Fadenwechsels wird der Drehteller 2 durch den Drehantrieb 8 zum Verschwenken in Uhrzeigersinn aktiviert. Der Drehantrieb 8 bleibt solange aktiviert, bis die zweite Spulspindel 4 in Kontakt mit der Andrückwalze 5 gelangt ist. Damit hat die zweite Spulspindel 4 die Betriebsposition erreicht. Kurz vorher wurde der Spindelantrieb 7.2 der zweiten Spulspindel 4 aktiviert, so daß die zweite Spulspindel 4 vorzugsweise bereits mit einer vorgegebenen Aufwickelgeschwindigkeit angetrieben wird. Zur Vermeidung, daß in dieser Phase die in Fig. 3.1 dargestellt ist, der nach wie vor von der ersten Spulspindel 3aufgewickelte Faden nicht eingeklemmt wird, trägt die Andrückwalze zwei in Abstand zueinander angeordnete Anlaufringe 15.1 und 15.2 wie in Fig. 1 dargestellt. Der Abstand der Anlaufringe 15.1 und 15.2 ist vorzugsweise größer als die Spulenbreite der zu wickelnden Spule. Somit kann ein innerhalb der Spule geführter Faden 16 ungehindert durch den zwischen der Andrückwalze 5, den Anlaufringen 15.1 und 15.2 und der Spulspindel 4 bzw. der Hülse 13 gebildeten Spalt geführt werden. Die Andrückwalze 5 wird in der in Fig. 3.1 dargestellten Situation mittels der zweiten Spulspindel 4 auf eine vorgegebene Betriebsumfangsgeschwindigkeit beschleunigt, bzw. gehalten. Somit wirkt keine wesentliche Reibung an dem am Umfang der Andrückwalze 5 geführte Fäden 16.
  • Zum Anlegen und Fangen des Fadens an der neuen Hülse 13 der Spulspindel 4 wird nun die Andrückwalze 5 durch den Walzenträger 10 kurzzeitig vom Umfang der Spulspindel 4 bzw. der Hülse 13 gelöst. Diese Situation ist in Fig. 3.2 dargestellt. Der sich einstellende Spalt zwischen der Andrückwalze 5 und der Hülse 13 gestattet nun eine Verlegung des Fadens 16 durch hier nicht dargestellte Hilfseinrichtungen, um den Faden 16 in einem Fangschacht oder einer Fangeinrichtung an der Spuispindel zu fangen, zu trennen und mittels der Spulspindel 4 anzuwickeln. Sobald der Faden zu Beginn einer neuen Spulenreise angewickelt ist, wird der Kontakt zwischen der Andrückwalze 5 und der Spulspindel 4 bzw. der zu bildenden Spule wieder hergestellt. Durch diese in Fig. 3.1 und 3.2 dargestellte Verfahrensweise zur Steuerung der Aufspulmaschine läßt sich ein günstiger Fadenspannungsverlauf zum Fangen des Fadens erreichen.
  • In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Aufspulmaschine schematisch bei einem Fadenwechsel dargestellt. In Fig. 4.1 ist die Situation kurz vor dem Anlegen des Fadens auf die Spulspindel 4 in der Betriebsposition und in Fig. 4.2 die Situation beim Anlegen des Fadens an der Spulspindel in der Betriebsposition gezeigt. Der Aufbau der Spulmaschine sowie der Ablauf zur Steuerung der Aufspulmaschine ist im wesentlichen identisch zu den vorhergehenden Ausführungsbeispiel nach Fig. 3, so daß auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen wird und an dieser Stelle nur die Unterschiede aufgezeigt werden.
  • Bei der in Fig. 4 dargestellte Aufspulmaschine ist die Andrückwalze 5 während des Aufwickelns des Fadens 16 ortsfest gehalten. Um die zweite Spulspindel 4 in die Betriebsposition zu verschwenken, wird der Drehteller 2 durch den Drehantrieb im Uhrzeigersinn angetrieben. Diese Situation ist in Fig. 4.1 dargestellt. Nachdem die Andrückwalze auf eine vorgegebene Betriebsumfangsgeschwindigkeit beschleunigt ist, wird der Drehteller 2 durch den Drehantrieb erneut aktiviert jedoch diesmal in entgegengesetzter Drehrichtung. Somit wird die Spulspindel 4 und die Spulspindel 3 entgegen dem Uhrzeigersinn geführt. Zwischen der Andrückwalze 5 und der zweiten Spulspindel 4 steht ein Spalt, um den Faden 16 nun zum Fangen und Anwickeln führen zu können. Sobald der Faden an der zweiten Spulspindel 4 angewickelt ist, wird der Drehantrieb des Drehtellers 2 erneut aktiviert, um die Spulspindeln 3 und 4 in Uhrzeigersinn zu führen. Sobald der Kontakt zwischen der Andrückwalze 5 und der zweiten Spulspindel 4 wieder hergestellt ist, beginnt der Aufwickelvorgang des Fadens 16 zu einer Spule. Diese Verfahrensvariante ist besonders für nicht angetriebene oder nur zeitweise angetriebene Walzen geeignet. Dabei wird durch die Beschleunigung der Andrückwalze kurz vor dem Fangen des Fadens eine unzulässiger Fadenspannungsanstieg im Bereich der Andrückwalze vermieden.
  • An dieser Stelle sei ausdrücklich vermerkt, daß die Fadenführung und der Ablauf zum Fangen und Aufwickeln des Fadens bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen beispielhaft ist. So ist die Erfindung unabhängig davon, ob ein Faden im Gleichlauf - wie gezeigt - oder im Gegenlauf gefangen wird. Zum Fangen des Fadens im Gegenlauf ist die Bewegungsrichtung der Spulhülse entgegengesetzt der Laufrichtung des Fadens. Diese Situation ist im Hinblick auf das erfindungsgemäße Verfahren belanglos. Wesentlich ist die Möglichkeit, die Andruckwalze 1 durch die Spulspindel zu beschleunigen. Bezugszeichenliste 1 Maschinengestell
    2 Drehteller
    3 Erste Spulspindel
    4 Zweite Spulspindel
    5 Andrückwalze
    6 Sensor
    7.1, 7.2 Spindelantrieb
    8 Drehantrieb
    9 Steuereinrichtung
    10 Walzenträger
    11 Walzenantrieb
    12 Changiereinrichtung
    13 Hülse
    14 Spule
    15.1, 15.2 Anlaufring
    16 Faden

Claims (10)

1. Verfahren zur Steuerung einer Aufspulmaschine mit zwei auskragend an einem Drehteller gehaltenen Spulspindeln, bei welchem durch Drehung des Drehtellers die Spulspindeln zum Aufwickeln von zumindest einem Faden abwechselnd aus einer Wechselposition in eine Betriebsposition geführt werden, bei welchem die Spulspindeln und der Drehteller unabhängig voneinander durch separate Antriebe angetrieben werden, bei welchem die Antriebe über eine gemeinsame Steuereinrichtung gesteuert werden und bei welchem die Spulspindeln beim Aufwickeln des Fadens mit einer drehbar gelagerten Andrückwalze zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Anlegen und dem Aufwickeln des Fadens die Andrückwalze mit der in der Betriebsposition gehaltene Spulspindel in Umfangskontakt gebracht wird und daß die Andrückwalze durch die Spulspindel beschleunigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückwalze auf eine vorgegebene Betriebsumfangsgeschwindigkeit beschleunigt wird und daß zum Anlegen des Fadens der Kontakt zwischen der Andrückwalze und der Spulspindel gelöst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Lösen des Kontaktes die Spulspindel durch Drehung des Drehteller in entgegengesetzter Drehrichtung geführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Lösen des Kontaktes die Andrückwalze durch einen beweglichen die Andrückwalze tragenden Walzenträger verschwenkt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach jedem Wechsel der Spulspindeln in die Betriebsposition die Andrückwalze durch Kontakt mit der Spulspindel auf die Betriebsumfangsgeschwindigkeit beschleunigt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsumfangsgeschwindigkeit der Andrückwalze gleich groß oder größer ist als die Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Anlegen und einem Anwickeln des Fadens der Kontakt zwischen der Andrückwalze und der Spulspindel wieder hergestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 dadurch gekennzeichnet, daß vör dem erstmaligen Aufwickeln des Fadens die Beschleunigung der Andrückwalze sensiert wird, um die Spulspindel in der Betriebsposition als die erste anzutreibende Spulspindel und die Spulspindel in der Wechselposition als die zweite Spulspindel zu bestimmen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung der Spulspindeln in folgenden Schritten ausgeführt wird:
9.1. Die Spulspindeln werden durch Drehung des Drehtellers in die Betriebsposition und die Wechselposition geführt;
9.2. Die in die Betriebsposition geführte Spulspindel wird in Umfangskontakt mit der Andrückwalze gebracht;
9.3. die Antriebe der Spulspindeln werden abwechselnd aktiviert;
9.4. die Beschleunigung der Andrückwalze wird sensiert und
9.5. die angetriebene Spulspindel, die eine Beschleunigung der Andrückwalze zur Folge hat, wird zu der ersten Spulspindel bestimmt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkellage der ersten Spulspindel am Drehteller bestimmt und in der Steuereinrichtung hinterlegt wird.
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