DE10302268A1 - Lenksystem für Kraftfahrzeuge - Google Patents

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DE10302268A1
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Wilfried Leutner
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Robert Bosch Automotive Steering GmbH
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ZF Lenksysteme GmbH
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Abstract

Eine als Steer by Wire-Lenkung ausgebildete Fahrzeuglenkung mit Rückkopplung der radseitigen Reaktionskräfte auf die Lenkeingabe über eine Simulationseinrichtung wird dahingehend ausgebildet, dass bei Fehlfunktion oder Ausfall der Simulationseinrichtung die Rückkopplung unterbrochen und der vor der Unterbrechung gegebene Lenkzustand als Richtgröße kurzzeitig unabhängig von fahrerseitigen Lenkbefehlen aufrechterhalten wird, um Auswirkungen fahrerseitiger, durch unrichtige Simulationswerte bedingter, insbesondere panischer, Fehlreaktionen auf das Fahrverhalten des Fahrzeuges zu unterbinden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Lenksystem für Kraftfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 oder 2.
  • Bei konventionellen mechanischen Lenksystemen mit oder ohne Servofunktion ist eine mechanische Kopplung zwischen der üblicherweise als Lenkrad ausgebildeten Lenkeingabe und einem Lenkgetriebe vorgesehen, das über Lenkgestänge mit den zu lenkenden Rädern verbunden ist. Der Fahrer gibt über die Lenkeingabe die Lenkbefehle ein, die gegebenenfalls servomotorisch verstärkt, über die gegebene mechanische Kopplung auf die zu lenkenden Räder übertragen werden. In Abhängigkeit von der Konstruktion der Radaufhängung für die gelenkten Räder, dem Lenkwinkel der Räder und fahrdynamischen Größen ergeben sich auf die Geradeausfahrstellung der Räder als Mittelstellung Rückstellkräfte, die an der Lenkeingabe als Reaktionskräfte spürbar sind und über die dem Fahrer das sogenannte Lenkgefühl vermittelt wird.
  • Neben Lenksystemen mit mechanischer Kopplung zwischen Lenkeingabe und gelenkten Rädern sind auch mechanisch entkoppelte Lenksysteme, insbesondere als Steer by Wire-Systeme, bekannt, bei denen ein fahrerseitiges Lenkmodul, ein im Übergang auf die lenkbaren Räder liegendes Stellmodul und eine Steuereinheit zur Verknüpfung von Lenkmodul und Stellmodul vorgesehen sind, wobei die lenkbaren Räder in Abhängigkeit von über die Lenkeingabe des Lenkmoduls eingegebenen Lenkbefehlen in ihrem Radwinkel verstellt werden und bei denen auf die Lenkeingabe die von der jeweiligen Radstellung abhängige Reaktionskraft über eine Stellvorrichtung einer Simulationseinrichtung rückgekoppelt ist. Fällt die Simulationseinrichtung, oder auch nur deren Stellvorrichtung aus oder ergeben sich diesbezüglich Fehlfunktionen, so führt dies an der Lenkeingabe zu Reaktionskräften, die ein „falsches" Lenkgefühl vermitteln und fahrerseits zur Eingabe falscher Lenkbefehle, also falschen Lenkreaktionen führen können.
  • Um dies zu vermeiden, wird bei einem Lenksystem gemäß der DE 195 39 101 C1 , das im Oberbegriff der Ansprüche 1 und 2 berücksichtigt ist, die Simulationseinrichtung mechanisch und mit besonders hoher Ausfallsicherheit gestaltet. Hierzu ist das als Lenkeingabe vorgesehene Lenkrad mit einer Rückstellfederanordnung gekoppelt, welche einer Auslenkung des Lenkrades aus einer Mittellage entgegenwirkt. Über die Federn der Simulationseinrichtung wird eine Grundcharakteristik der zu simulierenden, dem jeweiligen Betriebszustand des Fahrzeuges entsprechenden Reaktionskraft vorgegeben, die durch Verstellung der Federabstützungen veränderlich ist.
  • Die hohe Ausfallsicherheit eines solchen Systems bedingt einen konstruktiv hohen Aufwand und ist trotzdem nur in beschränktem Umfange geeignet, ein der Realität entsprechendes Lenkgefühl zu vermitteln.
  • In der Praxis stellt aber die Ausfallsicherheit der Simulationseinrichtung als solche nicht das vorrangige Problem dar, da auch nach Ausfall der Simulationseinrichtung noch ein sicherer, wenn auch teilweise ungewohnter und unkomfortabler Betrieb des Lenksystems, und damit des Fahrzeuges möglich ist und Fehler in der Simulationseinrichtung ohnehin einen alsbaldigen Werkstatt aufenthalt bedingen. Problematisch sind dagegen plötzlich auftretende Fehlfunktionen, so insbesondere ein plötzlicher Ausfall der Simulationseinrichtung im Hinblick auf dadurch ausgelöste fahrerseitige Fehlreaktionen, da mit der Fehlfunktion die das Fahrgefühl vermittelnde Rückkopplung verfälscht wird oder entfällt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lenksystem der eingangs genannten Art bei einfachem Aufbau funktionell dahingehend zu gestalten, dass bei Fehlfunktionen der Simulationseinrichtung daraus resultierende fahrerseitige Fehlreaktionen im Wesentlichen ohne Auswirkung auf den betriebsbedingt jeweils gegebenen, fahrerseitig durch Beaufschlagung der Lenkeingabe vorgegebenen Radwinkel bleiben.
  • Gemäß der Erfindung wird dies bei einem Lenksystem mit den Merkmalen des Anspruches 1 oder 2 erreicht, denen zufolge Fehlfunktionen der Simulationseinrichtung, insbesondere von deren Stellvorrichtung, zunächst dahingehend beantwortet werden, dass die über die Simulationseinrichtung laufende Rückkopplung unterbrochen wird, die Simulationseinrichtung also abgeschaltet wird, falls die Fehlfunktion sich nicht ohnehin als Ausfall der Simulationseinrichtung oder deren Stellvorrichtung darstellt.
  • Im Folgenden wird die Fehlfunktion der Simulationseinrichtung als solche hingenommen, es werden aber, orientiert am Lenkverlauf zum Zeitpunkt des Abschaltens der Simulationseinrichtung, fahrerseitige Lenkeingaben auf ihre Plausibilität überprüft und gegebenenfalls modifiziert. Die Modifikation erfolgt im Rahmen der Erfindung bevorzugt in Berücksichtigung dessen, ob im Moment des Abschaltens der Simulationseinrichtung ein aus Kurvenfahrt resultierendes, und damit angehobenes Lenkmoment ansteht oder nahezu kein Lenkmoment, wie bei Geradeausfahrt gegeben.
  • Im erstgenannten Zustand erweist sich eine Modifikation der fahrerseitigen Lenkbefehle ausgehend vom Zeitpunkt des Abschaltens der Simulationseinrichtung dahingehend als zweckmäßig, dass für eine kurze Übergangszeit der beim Abschalten gegebene Lenkzustand entweder unverändert aufrechterhalten oder für die Übergangszeit entsprechend der Extrapolation des Lenkverlaufes vor der Abschaltung weitergeführt wird. Folgereaktionen des Fahrers auf den Ausfall der Simulationseinrichtung werden somit in der Übergangszeit in ihrer Auswirkung auf den Lenkverlauf faktisch unterdrückt. Die als Übergangszeit vorgesehene Zeitspanne liegt dabei im Bereich entsprechender fahrerseitiger Reaktionszeiten, und damit in Bereichen um etwa 100 ms. In einem auf die Übergangszeit folgenden Zeitbereich wird zweckmäßigerweise ausgehend von dem für die Übergangszeit gewählten Lenkverlauf dieser in Berücksichtigung fahrerseitiger Lenkeingaben modifiziert, wobei diese Lenkeingaben, als Korrektur der Folgereaktionen des Fahrers, zu einer Annäherung an den fahrerseitig angestrebten Lenkverlauf vor Ausfall der Simulationseinrichtung führen können oder diesen Lenkverlauf im Sinne fahrerseitig vorgegebener Veränderungen auch beeinflussen können.
  • Für den zeitlichen Ablauf erweisen sich bezüglich des auf die Übergangszeit folgenden Zeitbereiches Zeiträume von etwa 300 ms bis etwa 1500 ms als zweckmäßig. Selbstverständlich liegt es aber auch im Rahmen der Erfindung, schon in der Übergangszeit jeweilige fahrerseitige Lenkeingaben modifiziert zu berücksichtigen, wobei über dem Zeitverlauf die jeweiligen fahrerseitigen Lenkeingaben entsprechend gewichtet berücksichtigt werden können.
  • Steht bei Ausfall bzw. Abschalten der Simulationseinrichtung kein signifikantes Lenkmoment an, wie dies beispielsweise bei Geradeausfahrt gegeben ist, so ist der Ausfall der Simulationseinrichtung für den Fahrer praktisch so lange nicht fühlbar, wie dieser Lenkzustand beibehalten wird. Folgereaktionen auf den Ausfall der Simulationseinrichtung, und damit fahrerseitige, darauf zurückzuführende Fehlreaktionen sind erst dann zu befürchten, wenn der Lenkzustand Geradeausfahrt geändert und beispielsweise in eine Kurvenfahrt überführt wird. Wird dabei ein vorgegebenes Grenzlenkmoment überschritten, so bildet dieser Zeitpunkt den Eingriffszeitpunkt, von dem ausgehend die fahrerseitigen Lenkbefehle über einen vorgegebenen Zeitraum in Berücksichtigung des zum Eingriffszeitpunkt gegebenen Lenkverlaufes modifiziert werden, wobei bevorzugt mit zunehmender Zeitdauer der einzustellende Lenkzustand zunehmend der fahrerseitigen Vorgabe angenähert wird. Grundsätzlich ist es aber auch bei dieser Lösung möglich, zum Beispiel bei sehr schnellen Lenkwinkeländerungen, deren Auswirkungen auf den einzustellenden Radwinkel zunächst weitgehend zu unterdrücken, so beispielsweise dadurch, dass für eine der Übergangszeit entsprechende Zeitspanne ein verhältnismäßig kleiner Lenkwinkel angesetzt wird, der aber größer ist als ein dem vorgegebenen Grenzlenkmoment entsprechender Lenkwinkel. Der dem Grenzlenkmoment entsprechende Lenkwinkel liegt bevorzugt im Bereich von etwa 2 bis 10° und kann im Rahmen der Erfindung beispielsweise in Abhängigkeit von Lenkgeschwindigkeit, Fahrgeschwindigkeit und dergleichen variiert werden.
  • Insgesamt wird bei der erfindungsgemäßen Lösungen der modifizierte Lenkverlauf über der Zeit zunehmend an den der fahrerseitigen Lenkeingabe entsprechenden Lenkverlauf angenähert, so dass die erfindungsgemäße Lösung nur über einen sehr kurzen Zeitbereich Abweichungen zum fahrerseitig bewusst vorgegebenen Lenkzustand bzw. Lenkverlauf bedingt und damit nicht sicherheitskritisch ist.
  • Die Annäherung der Verläufe kann rampenförmig oder progressiv erfolgen, womit dem Charakter des jeweiligen Fahrzeuges ebenso Rechnung getragen werden kann wie fahrdynamischen Größen, so etwa der Fahrgeschwindigkeit, dem jeweiligen Lenkmoment oder dergleichen, oder auch fahrerseitig gegebenen Eigenarten.
  • Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird insgesamt ein Lenksystem geschaffen, das bezüglich der Simulationseinrichtung, und insbesondere deren Stellvorrichtung ohne Verdopplung mechanischer oder elektrischer Einrichtungen auskommt, somit einkanalig aufgebaut werden kann, weil Fehlreaktionen des Fahrers, die auf einen Ausfall oder eine andere Fehlfunktion der Simulationseinrichtung zurückzuführen sind, allein rechnergestützt durch eine Modifikation des kritischen fahrerseitigen Befehles abgefangen werden können, wobei die Simulationseinrichtung, bzw. deren Stellvorrichtung abgeschaltet wird.
  • Ebenso wie die rechnergestützte Modifikation der fahrerseitigen Lenkbefehle, also des Fahrerwunsches, erfolgt die Überwachung der Simulationseinrichtung auf etwaige Fehler rechnergestützt, wobei die Fehlererkennungszeit so kurz gewählt ist, dass in dieser Zeit fahrerseitige Reaktionen auf den Fehler praktisch nicht möglich sind oder zumindest ohne wesentliche Auswirkungen auf den Lenkverlauf bleiben. Dies gilt unter der Prämisse, dass zum Zeitpunkt des Ausfalls der Simulationseinrichtung keine Fahrsituation gegeben ist, in der bereits heftige, dem Fahrerwunsch entsprechende Lenkmanöver stattfinden, wobei eine solche Koinzidenz sehr unwahrscheinlich ist, so dass die im Rahmen der Erfindung gegebene sehr kurze Zeit, in der der Lenkzustand oder Lenkverlauf ungeachtet fahrerseitiger Eingriffe im Wesentlichen gleich bleibt, somit durch den Fahrer nicht beeinflusst werden kann, nicht sicherheitskritisch ist.
  • Für die Funktion der Überwachungseinrichtung kann auf in Verbindung mit dem Lenksystem ohnehin erfasste Größen, wie gegebenenfalls auch auf andere fahrzeugseitig für Fahrdynamikprogram me oder dergleichen erfasste und/oder verarbeitete Größen zurückgegriffen werden, so dass auch diesbezüglich Zusatzeinrichtungen nicht erforderlich sind, womit die Erfindung zumindest im Wesentlichen nur softwarebasierte Eingriffe nötig macht.
  • Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen. Ferner wird die Erfindung nachstehend anhand der Zeichnungen mit weiteren Details näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 in einer Schemadarstellung ein Fahrzeug mit einer Steer by Wire-Lenkung, ausschnittsweise,
  • 2 für eine solche Steer by Wire-Lenkung mit über die Stellvorrichtung einer Simulationseinrichtung gegebener Rückkopplung der lenkwinkelabhängigen Reaktionskraft auf die Lenkeingabe die Ausfallstrategie bei Fehlfunktion, insbesondere bei Ausfall der Simulationseinrichtung,
  • 3 und 4 Lenkverlaufsdarstellungen eines Fahrzeuges bei Kurvenfahrt mit über der Zeit aufgetragenem Lenkwinkel und in Annäherung gleich bleibender Lenkgeschwindigkeit, hierzu überlagert bei schlagartigem, fahrerseitigen Überreißen der Lenkung mit nachfolgender Korrektur, sowie bei unter Aspekten der Fahrsicherheit modifiziertem Lenkverlauf,
  • 5 die bei erfindungsgemäßer Modifikation des tatsächlichen Lenkverlaufes gegebene Abweichung von dem durch die fahrerseitige Lenkeingabe bestimmten Lenkverlauf bei rampenartiger Annäherung des tatsächlichen Lenk verlaufs an den durch bewusste fahrerseitige Lenkeingabe vorgegebenen Lenkverlauf, und
  • 6 eine den 3 und 4 entsprechende Lenkverlaufsdarstellung, bei der die Simulationseinrichtung während eines im wesentlichen lenkmomentenfreien Zustandes, insbesondere bei Geradeausfahrt abgeschaltet wird und die Modifikation der fahrerseitigen Lenkbefehle erst bei Aufbau eines über einem vorgegebenen Grenzlenkmoment liegenden Lenkmomentes einsetzt.
  • In 1 ist schematisiert und nur teilweise ein Fahrzeug 1 dargestellt, das eine gelenkte Vorderachse 2 aufweist. Die Hinterachse ist nicht gezeigt. Die Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeuges 1 ist durch den Pfeil F angegeben. Der Vorderachse 2 sind die gelenkten Räder 3 zugeordnet, die über ein Lenkgestänge 4 mit einem Lenkgetriebe 5 verbunden sind, das von einem Stellmodul 6 beaufschlagt ist. Dieses kann beispielsweise als Antriebsquelle für das Lenkgetriebe einen Elektromotor umfassen, gegen den auch die aus dem jeweiligen Radwinkel der Räder 3 und den Einsatzbedingungen des Fahrzeuges resultierenden Reaktionskräfte abgestützt werden.
  • Die Ansteuerung des Stellmoduls 6, dessen Energieversorgung nicht gezeigt ist, erfolgt über eine Steuereinheit 7, und die Signalwege zwischen der Steuereinheit 7 und dem Stellmodul 6 sind durch die Pfeile 8 veranschaulicht.
  • Mit 9 ist die Lenkeinheit des Fahrzeuges 1 bezeichnet, die eine fahrerseitige Lenkeingabe 11 umfasst, welche im Ausführungsbeispiels als Lenkrad ausgebildet ist, beispielsweise, wie an sich bekannt, aber auch durch so genannte Joysticks oder anderweitige Bedienelemente gebildet sein kann.
  • Die Lenkeingabe 11 ist über eine Lenkwelle 12 mit dem Lenkmodul 10 der Lenkeinheit 9 verbunden, wobei das Lenkmodul 10, wie schematisch angedeutet, eine Winkelsensorik 13 zur Erfassung des Lenkwinkels und eine Simulationseinrichtung 14 umfasst, deren beispielsweise durch einen Elektromotor gebildete Stellvorrichtung mit der Lenkwelle 12 verbunden ist. Die Energieversorgung für die Stellvorrichtung ist nicht gezeigt, es ist das Lenkmodul 10 aber mit der Steuereinheit 7 signalverbunden, wie durch die Pfeile 15 veranschaulicht.
  • Stellmodul 6, Steuergerät 7 und Lenkeinheit 9 bilden die Grundelemente einer bekannten Steer by Wire-Lenkung, bei der über die Simulationseinrichtung 14 lenk- und/oder fahrzustandsabhängig Reaktionskräfte auf die Lenkeingabe 11 rückgekoppelt sind, so dass ungeachtet der lediglich signaltechnischen Verbindung zwischen Lenkeingabe 11 und Rädern 3 die Lenkeingabe 11 das bekannte „Lenkgefühl" zu vermitteln vermag, das dem Fahrer auch haptisch ein Gefühl der jeweiligen Fahrsituation vermittelt. Berücksichtigung finden in der Simulationseinrichtung 14 bevorzugt Radwinkel, Lenkwinkel, Fahrgeschwindigkeit, Radstellkräfte, Lenkgeschwindigkeit und/oder weitere Werte.
  • Die in 1 veranschaulichte Steer by Wire-Lenkung ist zumindest bezüglich der Simulationseinrichtung 14 einkanalig, d. h. nicht redundant ausgebildet, so dass bei Ausfall der Simulationseinrichtung 14 zwar nach wie vor gelenkt werden kann, und zwar durch die Übermittlung der entsprechenden Stellsignale vom Winkelsensor 13 auf das Steuergerät 7, eine Rückkopplung der radseitig gegebenen Reaktionskräfte auf die Lenkeingabe 11 aber entfällt, bzw. bei einer Fehlfunktion der Simulationseinrichtung 14 gegebenenfalls auch nur verfälscht wird.
  • Letzteres würde bezüglich der Lenkung zu einer falschen Situationsbeurteilung führen, bei Ausfall der Simulationseinrichtung 14 entfallen entsprechende haptische Beurteilungsmöglichkeiten vollständig. In beiden Fällen kann somit zwar noch gelenkt werden, es entfällt aber das gewohnte Lenkgefühl, und bei einem plötzlichen Ausfall der Rückkopplung der radseitigen Reaktionskräfte auf die Lenkeingabe 11 sind deshalb auch – gegebenenfalls als Panikreaktion – überzogene Lenkbewegungen im Sinne eines „Verreißens" der Lenkung zu befürchten.
  • Um dem zu begegnen, andererseits aber den einfachen Aufbau der Lenkeinheit 9 nicht zu komplizieren, ist im Rahmen der Erfindung eine Überwachungseinrichtung 16 für die Simulationseinrichtung 14 vorgesehen, wie dies in 1 angedeutet ist, wobei die Überwachungseinrichtung 16 signaltechnisch mit der Simulationseinrichtung 14 und der Steuereinheit 7 verbunden ist.
  • Über die Überwachungseinrichtung 16 wird die Funktion der Simulationseinrichtung 14 überwacht und diese bei Fehlfunktion abgeschaltet, falls sie nicht durch den jeweils gegebenen Defekt bereits funktionslos oder abgeschaltet ist. Die Überwachungseinrichtung 16 kann beispielsweise durch eine redundante Auslegung der Simulationseinrichtung gebildet sein, oder auf interne Kontrollen der Simulationseinrichtung zurückgreifen. Mit dem Ansprechen der Überwachungseinrichtung 16 wird zugleich auch die Steuereinheit 7 dahingehend angesprochen, dass eventuelle fahrerseitige Lenkbefehle, die vom momentan gegebenen Lenkzustand sicherheitskritisch, d. h. gravierend abweichen, so zum Beispiel durch ein Überziehen der Lenkeingabe 11 bei Ausfall der Rückkopplung auf die Räder 3, nicht in entsprechende Stellkräfte für die Räder 3 und dadurch sich ergebende Lenkbewegungen umgesetzt werden.
  • 2 veranschaulicht im Schema das Zusammenspiel zwischen Lenkmodul 10, Überwachungseinrichtung 16 und Steuereinheit 7, wobei in der Steuereinheit 7 zunächst eine Berechnung des ein zustellenden Radwinkels auf Basis der fahrerseitigen Lenkbefehle und des daraus resultierenden Lenkwinkels erfolgt, der in der Winkelsensorik 13 erfasst und zur Radwinkelberechnung auf die Steuereinheit 7 übermittelt wird. Der so jeweils vorgegebene Radwinkel entspricht dem vom Fahrer gewünschten Lenkverlauf, bei dessen Ermittlung gegebenenfalls auch Zusatzgrößen, wie beispielsweise die Fahrgeschwindigkeit oder Fahrgewohnheiten des Fahrers, wie beispielsweise eine sportliche Fahrweise berücksichtigt werden können.
  • Ein in dieser Weise vorgegebener Lenkzustand kann vom Fahrerwunsch abweichende, auch drastische Änderungen durch Lenkbefehle des Fahrers erfahren, die sich als Reaktion auf den Ausfall der Stellvorrichtung der Simulationseinrichtung 14, oder einer Fehlfunktion der Simulationseinrichtung 14 und einem Abschalten der Simulationseinrichtung 14 infolge dieser Fehlfunktion ergeben.
  • Eine Auswirkung solcher Änderungen des Lenkwinkels auf den Radwinkel der Räder wird im Rahmen der Erfindung insbesondere bei einem bereits anstehenden Lenkmoment, so bei Kurvenfahrt zunächst dadurch verhindert, dass die Überwachungseinrichtung 16 eine sehr kurze Ansprechzeit hat und die Simulationseinrichtung 14 abgeschaltet wird. Mit dem Ansprechen der Überwachungseinrichtung 16 wird steuergeräteseitig eine Übergangszeit t1 in Lauf gesetzt, innerhalb derer der bei ordnungsgemäßer Arbeitsweise der Simulationsvorrichtung 14, also vor deren Ausfall und deren Abschalten, gegebene Lenkzustand aufrechterhalten wird, und zwar entweder unverändert, wie zum Zeitpunkt des Ausfalls gegeben, oder als Lenkverlauf extrapoliert auf Basis eines kurzen, dem Ausfall voraufgehenden Zeitabschnittes. Für einen darauf folgenden Zeitbereich t2 wird der durch die Folgereaktion des Fahrers verfälschte Lenkverlauf im Folgenden modifiziert. Hierfür wird davon ausgegangen, dass fahrerseitig im Abklingen der spontanen Lenkreaktion auf den Ausfall der Simulationseinrichtung wieder sachgerechte Lenkbefehle gegeben werden, die den tatsächlichen Fahrerwunsch widerspiegeln, so dass im Rahmen der Modifikation eine Ausrichtung auf diese Lenkbefehle und damit auch auf den Lenkverlauf erfolgen kann, den der Fahrer bei noch funktionierender Simulationseinrichtung im Auge hatte und der für die Übergangszeit auch Richtgröße war.
  • Im Rahmen der Modifikation können weitere Zustandsgrößen, wie zum Beispiel die Fahrgeschwindigkeit, die Lenkkraft, das jeweilige Lenkmoment und dergleichen berücksichtigt werden.
  • Auf Basis des aus dem Lenkwinkel bestimmten Lenkverlaufes oder des modifizierten Lenkverlaufes wird der jeweilige Radwinkel ermittelt, wobei diesbezüglich insbesondere noch fahrdynamische Größen, wie beispielsweise Fahrgeschwindigkeit und/oder Querbeschleunigung berücksichtigt werden können. Die Lenkfunktion des erfindungsgemäßen Lenksystemes bleibt auch bei Ausfall der Simulationseinrichtung 14 erhalten, es entfällt jedoch die Komfortfunktion.
  • 3 und 4 veranschaulichen vorstehend angesprochene Modifikationen des Lenkverlaufes, wobei als Ausgangslage jeweils ein Lenkvorgang mit gleich bleibender Lenkgeschwindigkeit angenommen ist. Der daraus resultierende Lenkverlauf ist durch die in einem Übergangsbereich strichliert dargestellte Gerade 17 veranschaulicht.
  • Über dem Lenkverlauf ist ein Ausfall der Simulationseinrichtung 14 angenommen. Dieser Ausfall ist Auslöser für eine Folgereaktion des Fahrers mit einem „Verreißen" der Lenkung, wie durch die gepunktete Lenkverlaufskurve 18 angedeutet. Wird dem Fahrer diese Reaktion bewusst, so kann davon ausgegangen werden, dass er im Folgenden einen Lenkverlauf anstrebt, der in etwa der Ausgangssituation entspricht, wie durch die Gerade 17 symbolisiert.
  • 3 und 4 veranschaulichen die Übergangszeit t1, beginnend mit dem Ausfall der Simulationseinrichtung 14, und den an die Übergangszeit t1 anschließenden Zeitbereich t2, wobei die Übergangszeit t1 in der Größenordnung von etwa 100 ms liegt, und der Zeitbereich t2 etwa zwischen 300 und 1500 ms lang ist. 3 veranschaulicht für die Übergangszeit t1 in Reaktion auf den Ausfall der Simulationseinrichtung 14 einen Beibehalt des Lenkzustandes, der im Zeitpunkt der Unterbrechung der Rückkopplung, also im Zeitpunkt des Ausfalls der Simulationseinrichtung 14 gegeben ist. Dieser Abschnitt ist mit 19 bezeichnet und daran anschließend ergibt sich eine fortlaufende Annäherung zwischen dem Lenkverlauf 18 und dem durch die Gerade 17 symbolisierten ursprünglich angestrebten Lenkverlauf, veranschaulicht durch den Kurvenzug 20.
  • In der Ausgestaltungsform gemäß 4 ist für die Übergangszeit t1 eine Extrapolation des Lenkverlaufes vor Ausfall der Simulationseinrichtung 14 gegeben, so dass für die Übergangszeit t1 der bisherige Verlauf beibehalten ist. Anschließend ergibt sich durch Modifikation ein Verlauf gemäß Kurvenzug 21. In beiden Ausgestaltungsformen ist während der Übergangszeit t1 der Lenkverlauf unabhängig von Lenkwinkeländerungen vorgegeben, so dass sich Auswirkungen auf den weiteren Berechnungsvorgang und den jeweiligen Radwinkel nicht ergeben. Erst in dem auf die Übergangszeit t1 folgenden Zeitbereich t2 finden fahrerseitige Lenkeingaben im Rahmen der Modifikation wieder Berücksichtigung, so dass zum Ende des Zeitbereiches t2 die fahrerseitigen Lenkeingaben für den Lenkverlauf wieder allein maßgebend sind.
  • 5 veranschaulicht dies, wobei der Grad der Abweichung des tatsächlichen, korrigierten Lenkverlaufes von dem aus der Lenk winkelberechnung folgenden Lenkverlauf über der Zeit dargestellt ist. Ausgangspunkt ist ein der Lenkwinkelberechnung folgender Lenkverlauf, dem in der Übergangszeit t1 ein von fahrerseitigen Lenkeingaben unabhängiger, an einem Ausgangswert orientierter Lenkverlauf folgt. Der Grad der Abweichung zum der fahrerseitigen Lenkeingabe entsprechenden Lenkwinkel ist in der Übergangszeit t1 maximal, und anschließend ergibt sich durch Modifikation des fahrerseitig vorgegebenen Lenkverlaufes über dem Zeitbereich t2 eine Rückführung auf den Ausgangszustand, in dem der durch fahrerseitige Lenkeingaben bestimmte Lenkwinkel den Lenkverlauf bzw. den für den Lenkverlauf maßgeblichen Radwinkel bestimmt, wobei in die Radwinkelberechnung gegebenenfalls noch weitere Berechnungsgrößen, so insbesondere fahrdynamische Berechnungsgrößen einfließen können.
  • 6 geht für die Erläuterung des erfindungsgemäßen Lenksystems von einer Ausgangssituation aus, wie sie etwa bei Geradeausfahrt gegeben ist und bei der dementsprechend auch bei intakter Simulationseinrichtung kein wesentliches Reaktionsmoment an der Lenkeingabe spürbar ist. Dementsprechend wird das Abschalten der Simulationseinrichtung für den Fahrer praktisch auch kaum spürbar, so lange der gegebene Fahrzustand – Geradeausfahrt – beibehalten wird. In 6 ist der Ausfall der Simulationseinrichtung zu einem Zeitpunkt tx angenommen und durch eine Strichpunktlinie symbolisiert. Ferner ist in 6 bezogen auf einen verhältnismäßig kleinen Lenkwinkel von etwa 2 bis 10° das zu einem solchen Lenkwinkel korrespondierende Lenkmoment als doppelt gepunktete Strichlinie veranschaulicht, das als Grenzlenkmoment 22 festgelegt ist. Wird dieses – aufgrund der Abschaltung der Simulationseinrichtung für den Fahrer praktisch nicht spürbar – durch den Lenkwinkel vergrößernde Lenkeingaben des Fahrers überschritten, so ist damit ein Eingriffszeitpunkt ts definiert, von dem aus über einen Zeitraum t3 fahrerseitige Lenkbefehle modifiziert werden, wobei die Modifika tion in Berücksichtigung des Fahrerwunsches des zum Eingriffszeitpunkt gegebenen Lenkverlaufes erfolgt. Über den Zeitraum t3 erfolgt, wie anhand der 3 bis 5 für den Zeitraum t2 erläutert, die Modifikation der einzustellenden Fahrtrichtung zunehmend in Ausrichtung auf die fahrerseitigen Lenkeingaben, so dass das erfindungsgemäße System über den Zeitraum t3 dem Fahrer die Möglichkeit bietet, ungeachtet des Ausfalls an der Lenkeingabe spürbarer, fahrzustandsabhängiger Rückmeldungen sich mit seinen Lenkbefehlen auf einen Lenkzustand auszurichten, der dem angestrebten Fahrverlauf, also der Wunschvorstellung des Fahrers hinsichtlich des Fahrweges des Fahrzeuges entspricht. Der Zeitraum t3 kann analog zum Ausführungsbeispiel gemäß 3 und 4 eine Zeitspanne von etwa 1500 ms abdecken.

Claims (23)

  1. Lenksystem für Kraftfahrzeuge, das ein fahrerseitiges Lenkmodul, ein im Übergang auf die lenkbaren Räder liegendes Stellmodul und eine Steuereinheit zur mechanisch entkoppelten Verknüpfung von Lenkmodul und Stellmodul umfasst, und bei dem die lenkbaren Räder in Abhängigkeit von über eine Lenkeingabe des Lenkmoduls eingegebenen Lenkbefehlen in ihrem Radwinkel verstellt werden sowie auf die Lenkeingabe eine fahrzustandsabhängige Kraft über eine Stellvorrichtung einer Simulationseinrichtung rückgekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Simulationseinrichtung (14) auf Fehlfunktionen überwacht und bei Auftreten einer Fehlfunktion abgeschaltet wird und dass ausgehend von einem Eingriffszeitpunkt, der bei oberhalb eines vorgegebenen Grenzlenkmomentes liegendem Lenkmoment durch das Abschalten der Simulationseinrichtung (14) bestimmt ist, die fahrerseitigen Lenkbefehle über einen vorgegebenen Zeitraum (t3) in Berücksichtigung des zum Eingriffszeitpunkt gegebenen Lenkverlaufes modifiziert umgesetzt werden.
  2. Lenksystem für Kraftfahrzeuge, das ein fahrerseitiges Lenkmodul, ein im Übergang auf die lenkbaren Räder liegendes Stellmodul und eine Steuereinheit zur mechanisch entkoppelten Verknüpfung von Lenkmodul und Stellmodul umfasst, und bei dem die lenkbaren Räder in Abhängigkeit von über eine Lenkeingabe des Lenkmoduls eingegebenen Lenkbefehlen in ihrem Radwinkel verstellt werden sowie auf die Lenkeingabe eine fahrzustandsabhängige Kraft über eine Stellvorrichtung einer Simulationseinrichtung rückgekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Simulationseinrichtung (14) auf Fehlfunktionen überwacht und bei Auftreten einer Fehlfunktion abgeschaltet wird und dass ausgehend von einem Eingriffszeitpunkt, der bei abgeschalteter Simulationseinrichtung (14) dadurch bestimmt ist, dass ein vorgegebenes Grenzlenkmoment (22) überschritten wird, die fahrerseitigen Lenkbefehle über einen vorgegebenen Zeitraum (t3) in Berücksichtigung des zum Eingriffszeitpunkt (ts) gegebenen Lenkverlaufes modifiziert und umgesetzt werden.
  3. Lenksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der im Eingriffszeitpunkt gegebene Lenkzustand erfasst und als Richtgröße für eine Übergangszeit (t1) aufrechterhalten wird.
  4. Lenksystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der im Eingriffszeitpunkt gegebene Lenkzustand in der Übergangszeit (t1) unverändert aufrechterhalten wird.
  5. Lenksystem Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der im Eingriffszeitpunkt gegebene Lenkzustand für eine Übergangszeit (t1) dem extrapolierten Lenkverlauf vor dem Eingriffszeitpunkt entspricht.
  6. Lenksystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Lenkverlauf für die Extrapolation über einen Zeitabschnitt von etwa 100 ms erfasst wird.
  7. Lenksystem nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Übergangszeit (t1) das Lenksystem durch das Lenkverhalten des Fahrers nicht beeinflussbar ist.
  8. Lenksystem nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Lenkverlauf in einem auf die Übergangszeit (t1) folgenden Zeitbereich (t2) in Abhängigkeit von fahrerseitigen Lenkeingaben modifizierbar ist.
  9. Lenksystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der auf die Übergangszeit (t1) folgende Zeitbereich (t2) etwa 300 bis 1500 ms lang ist.
  10. Lenksystem nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangszeit (t1) etwa 100 ms lang ist.
  11. Lenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lenkverlauf in dem vom Eingriffszeitpunkt ausgehenden Zeitraum (t3) in Abhängigkeit von fahrerseitigen Lenkeingaben modifiziert wird.
  12. Lenksystem nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe des vom Eingriffszeitpunkt ausgehenden Zeitraumes (t3) etwa der Summe aus Übergangszeit (t1) und darauf folgendem Zeitbereich (t2) entspricht.
  13. Lenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der modifizierte Lenkverlauf über der Zeit zunehmend an den durch die fahrerseitige Lenkeingabe bestimmten Lenkverlauf angenähert wird.
  14. Lenksystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die im Rahmen der Modifikation erfolgende Annäherung rampenförmig erfolgt.
  15. Lenksystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die im Rahmen der Modifikation erfolgende Annäherung progressiv erfolgt.
  16. Lenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Modifikation lenkgeschwindigkeitsabhängig erfolgt.
  17. Lenksystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkgeschwindigkeit im Rahmen der Modifikation des Lenkverlaufes begrenzt ist.
  18. Lenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Modifikation des Lenkverlaufes fahrgeschwindigkeitsabhängig erfolgt.
  19. Lenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Modifikation des Lenkverlaufes lenkmomentenabhängig erfolgt.
  20. Lenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer der Übergangszeit (t1) und/oder des auf die Übergangszeit (t1) folgenden Zeitbereiches (t2) und/oder die Länge des Zeitraumes (t3) fahrgeschwindigkeitsabhängig einstellbar ist.
  21. Lenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer der Übergangszeit (t1) und/oder des auf die Übergangszeit (t1) folgenden Zeitbereiches (t2) und/oder die Länge des Zeitraumes (t3) lenkmomentenabhängig einstellbar ist.
  22. Lenksystem nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer der Übergangszeit (t1) und/oder des auf die Übergangszeit folgenden Zeitbereiches (t2) und/oder die Länge des Zeitraumes (t3) mit wachsendem Lenkmoment verlängert wird.
  23. Lenksystem nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer der Übergangszeit (t1) und/oder des auf die Übergangszeit (t1) folgenden Zeitraumes (t2) und/oder des Zeitraumes (t3) mit wachsender Fahrgeschwindigkeit verlängert wird.
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