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Stand der
Technik
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Die Erfindung geht aus von einem
Verfahren zum Betreiben eines Trainingsgeräts nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und von einem Ergometer nach dem Oberbegriff des Anspruchs
10.
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Aus der WO 02/47551 A2 ist ein Ergometer für Geräte, insbesondere
für Fahrräder, bekannt,
mit dem die an eine Welle eines Tretlagers eines Fahrrads aufgebrachten
Kräfte
ermittelbar sind. Zwischen einem Wellenlager und einem Stützelement
sind mit einer Auswerteeinheit verbundene Sensoren angeordnet, mit
denen die auf die beiden Enden der Welle aufgebrachten Kräfte jeweils
getrennt ermittelbar sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Betreiben eines Trainingsgeräts und ein Ergometer weiterzuentwickeln,
und zwar insbesondere hinsichtlich der Nützlichkeit für ein effektives
Training.
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Die auf das Verfahren gerichtete
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis
9.
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Vorteile der
Erfindung
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Es wird ein Verfahren zum Betreiben
eines Trainingsgeräts
vorgeschlagen, bei dem zur Bestimmung der Winkelverteilung einer
an eine Welle im Trainingsgerät
aufgebrachten Kraftkomponente
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- a) eine Kraft von der Welle mindestens zwei
Sensorelementen zugeführt
wird,
- b) die Sensorelemente jeweils eine mit der Kraft in Beziehung
stehende Größe messen,
- c) aus Messwerten der Sensorelemente ein mit der Kraftkomponente
in Beziehung stehender Kraftwert bestimmt und einem Wellendrehwinkel zugeordnet
wird,
- d) der Kraftwert mehrmals während
einer Umdrehung der Welle ermittelt und dem jeweiligen Wellendrehwinkel
zugeordnet wird.
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Mit einem solchen Verfahren ist die
Bestimmung der Winkelverteilung der an die Welle aufgebrachten Kraftkomponente,
also die Größe der Kraftkomponente
in Abhängigkeit
vom Wellendrehwinkel bestimmbar. Durch die Ermittlung des Kraftwerts,
aus dem die Größe der Kraftkomponente
leicht bestimmt werden kann, und der Zuordnung zum Wellendrehwinkel
kann z.B. die Gleichmäßigkeit
bestimmt werden, mit der die Kraftkomponente im Laufe der Drehung
der Welle, also im Laufe der Zeit, auf die Welle aufgebracht wird.
Ungleichmäßigkeiten
im Tritt auf ein Pedal des Trainingsgeräts können somit erkannt und mit
dem Ziel der Verbesserung der Effektivität eines Trainings verringert
werden. Das Trainieren eines "runden
Tritts", bei dem
die Welle möglichst gleichmäßig durch
den Bediener des Trainingsgeräts angetrieben
wird, ist somit möglich.
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Vorteilhafterweise wird die Kraft
den Sensorelementen über
mindestens zwei in Tangentialrichtung zur Welle versetzt angeordnete
und zueinander beweglich gelagerte Kraftübertragungsglieder zugeführt. Die
Kraftübertragungsglieder
sind hierbei in der Weise zueinander beweglich gelagert, dass sie
sich translatorisch bewegen oder zueinander verdrehen können oder
verbiegbar sind, ohne einander zu beeinflussen. Eine weitgehend
voneinander unabhängige
Bewegung wird auch als bewegliche Lagerung zueinander verstanden.
Hierdurch kann der Teil der Kraft, der von der Welle auf ein Sensorelement übertragen
wird, unabhängig
oder zumindest weitgehend unabhängig
von einem anderen Teil der Kraft gemessen werden, der auf ein anderes
Sensorelement übertragen
wird. Die auf die einzelnen Kraftübertragungsglieder aufgebrachten
Kräfte
sind somit unabhängig
oder weitgehend unabhängig
voneinander erfassbar. Durch die versetzte Anordnung der Kraftübertragungsglieder
in Tangentialrichtung zur Welle sind zwei in unterschiedliche Richtungen
gerichtete Kraftanteile der auf die Welle aufgebrachten Kraft unabhängig voneinander
messbar. Es kann einem Bediener des Trainingsgeräts somit Aufschluss darüber gegeben
werden, wie der Verlauf eines Kraftanteils der Kraftkomponente,
beispielsweise die senkrecht nach unten gerichtete Kraft, die nur
von einem Pedal auf die Welle aufgebracht wird, ist.
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Aus den Richtungen und Größen der
Kraftanteile wird zweckmäßigerweise
die Kraftrichtung, also die Richtung der auf die Welle aufgebrachten Kraft
oder Kraftkomponente, beispielsweise durch vektorielle Addition
der beiden Kraftanteile, ermittelt. Durch die Zuordnung einer Kraft
mit zugehöriger Kraftrichtung
zu einem Wellendrehwinkel, aus dem sich die Stellung eines mit der
Welle drehfest verbundenen Pedals ergibt, lässt sich beispielsweise bestimmen,
inwieweit die Kraft tangential oder radial zur Welle auf die Welle
aufgebracht wird. Aus der Kraftrichtung in Verbindung mit dem zugeordneten
Wellendrehwinkel lässt
sich somit die Effektivität
der aufgebrachten Kraft anzeigen: Je größer der tangentiale Anteil
der Kraft ist, desto großer
ist das auf die Welle aufgebrachte Drehmoment. Der Bediener des
Trainingsgeräts
kann somit sehen, mit welcher Bewegung die von ihm auf die Welle
aufgebrachte Kraft optimal in Drehmoment umgewandelt wird. Außerdem ist
es mit Hilfe der Bestimmung der Kraftrichtung möglich, die durch ein Pedal
auf die Welle aufgebrachte Kraft rechnerisch aufzuspalten in zwei
Kräfte in
jeweils eine kartesische Raumrichtung, beispielsweise vertikal und
horizontal zur Erdoberfläche.
Die Aufteilung der auf die Welle aufgebrachten Kraft in zwei Kraftanteile
erlaubt einen Rückschluss
darauf, welcher Anteil der auf die Welle aufgebrachten Kraft z.B.
aus der Gewichtskraft des Fahrers und welcher Anteil aus speziellen
Muskelbewegungen resultiert. Die Kenntnis dieser Kraftverteilung
kann zur Verbesserung eines Trainingsergebnisses herangezogen werden.
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Es können verschiedene auf die Welle
aufgebrachte Kraftkomponenten ermittelt werden. Zweckmäßigerweise
wird als Kraftkomponente mindestens eine Kraft aus der Gruppe
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- – an
einem Ende der Welle aufgebrachte Kraft in eine Raumrichtung,
- – an
einem Ende der Welle aufgebrachte Kraft in Tangentialrichtung,
- – an
einem Ende der Welle aufgebrachte Gesamtkraft,
- – gesamte
auf die Welle aufgebrachte Kraft,
- – Kraft
der Welle auf eine Kraftübertragungsvorrichtung
bestimmt.
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Die beiden Enden der Welle können drehfest mit
einer Kurbel mit zugehörigem
Pedal verbunden sein. Durch die Ermittlung der an einem Ende der Welle
aufgebrachten Kraft wird somit die Kraft ermittelt, die ein Bediener
des Trainingsgeräts
durch ein einziges Pedal auf die Welle aufbringt. Ein gezieltes Training
nur eines Beins wird hierdurch erleichtert.
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Ebenso ist es vorteilhaft, als Kraftkomponente
die an einem Ende der Welle aufgebrachte Kraft in Tangentialrichtung
zu bestimmen. Dem Bediener kann somit die Effektivität der von
ihm eingesetzten Kraft angezeigt werden. Mit Hilfe der Bestimmung
der an einem Ende der Welle aufgebrachten Gesamtkraft und der Zuordnung
zum jeweiligen Wellendrehwinkel kann die Gleichmäßigkeit des Tritts eines Bedieners des
Trainingsgeräts
für jedes
Pedal einzeln aufgezeigt werden. Der Bediener kann sich somit einen Überblick über die
Gleichmäßigkeit
und Effektivität der
Bewegung, beispielsweise eines Beins oder eines Arms, verschaffen.
Es kann auch die auf die Welle aufgebrachte gesamte Kraft, beispielsweise
zur Verschaffung eines Überblicks,
bestimmt werden. Der Kraftfluss von der Welle auf beispielsweise
ein Antriebsrad kann untersucht werden, wenn als Kraftkomponente
die Kraft der Welle auf eine Kraftübertragungsvorrichtung, beispielsweise
eine Kette, bestimmt wird. Durch die Verbindung der Welle mit einer
Kraftübertragungsvorrichtung,
die wiederum mit beispielsweise einem Antriebsrad oder einer Bremsvorrichtung
verbunden ist, übt
die Kraftübertragungsvorrichtung
bei jedem Aufbringen einer Kraft von einem Bediener auf die Welle
eine Gegenkraft auf die Welle aus. Diese Gegenkraft entspricht der
auf das Antriebsrad aufgebrachten Kraft und kann ebenfalls als Kriterium
für die
Effektivität
der auf die Welle aufgebrachten Kraft zur Erzielung eines besonderen
effektiven Trainings herangezogen werden.
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Jeder einzelne Kraftwert kann mit
zugeordnetem Wellendrehwinkel zu einem Ausgabesignal verarbeitet
und zur Anzeige gebracht werden. Ein besonders differenziertes Ergebnis
lässt sich
erzielen, indem eine Anzahl von Kraftwerten mit jeweils zugeordnetem
Wellendrehwinkel zur Erzeugung eines Ausgabesignals verarbeitet
wird. Auf diese Weise können
die Kraftwerte beispielsweise gemeinsam angezeigt und von einem
Bediener in Relation zueinander gesetzt werden. Es ist jedoch auch
möglich, die
Kraftwerte bereits in einer Auswerteeinheit in Relation zu setzen
und nur ein daraus resultierendes differenziertes Ergebnis anzuzeigen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung wird aus dem Ausgabesignal mindestens ein Parameter
aus der Gruppe
- – Schwankung der Kraftkomponente,
- – Winkelverteilung
der über
mehrere Umdrehungen Bemittelten Kraftkomponente,
- – Winkelverteilung
der über
mehrere Umdrehungen maximalen Kraftkomponente
ermittelt
und angezeigt. Die Anzeige kann hierbei numerisch oder graphisch
erfolgen. Dem Benutzer des Trainingsgeräts wird somit auf übersichtliche
Weise ein Kriterium zur Verbesserung des Trainings gegeben.
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Zweckmäßigerweise wird das Ausgabesignal
zur Erstellung eines Polardiagramms mit den Koordinaten Wellendrehwinkel
und Kraftkomponente weiterverarbeitet. Ein solches Polardiagramm
kann auf Papier ausgedruckt oder auf einem Bildschirm visuell dargestellt
werden. Je nach ausgewählter
Kraftkomponente erhält
ein Bediener des Trainingsgeräts auf
diese Weise einen Überblick über die
Kraftverläufe
an der Welle im Verlauf der Umdrehung der Welle. Ein solcher Überblick
kann die Korrektur des Trittverhaltens eines Bedieners erleichtern.
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Ein besonders leicht für einen
Bediener auszuwertendes Ausgabesignal wird erreicht, indem das Ausgabesignal
ein Digitalsignal ist, dessen Wert von einem Größenverhältnis einer Anzahl von Kraftwerten
relativ zueinander abhängt.
Der Wert des Digitalsignals wird beispielsweise durch eine oder
mehrere ein- oder mehrfarbige Lampen angezeigt. Der Wert des Digitalsignals
kann von der Schwankung der Kraftwerte relativ zueinander abhängen. Übersteigt die
Schwankung in einer vorgegebenen Zeit einen vorgegebenen Wert, so
wird hierdurch der Wert des Digitalsignals verändert.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung
des Verfahrens wird das Ausgabesignal zur Steuerung eines Aktuators
zur Verstellung eines Geräteparameters verwendet.
Hierdurch kann das Trainingsgerät
manuell nach einer Vorgabe aus einer Anzeige oder automatisch in
der Weise an einen Bediener angepasst werden, dass ein effektives
Training mit dem Trainingsgerät
erleichtert wird. Es bietet sich z.B. die Möglichkeit an, aus einer oder
mehreren gemessenen Kraftkomponenten auf den Ermüdungsgrad des Bedieners rückzuschließen und
einen leistungsregelnden Parameter, wie eine Dämpfung, Bremsung oder ein Übersetzungsverhältnis zu
verstellen. Bei einer Ermüdung
des Bedieners kann auf diese Weise halbautomatisch oder automatisch
das Trainingsgerät
so eingestellt werden, dass ein möglichst guter Trainingseffekt
der Muskulatur im weiteren Verlauf des Trainings erreicht wird.
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Eine weitere Effektivitätssteigerung
des Trainings mit dem Trainingsgerät kann erreicht werden, indem
als Geräteparameter
die Rahmengeometrie oder die Sitzposition relativ zum Tretlager
verwendet wird. Um eine gute Trainingsleistung mit dem Trainingsgerät zu erzielen,
ist es notwendig, dass die Rahmengeometrie und die Sitzposition
des Bedieners relativ zum Tretlager möglichst gut an den Bediener
angepasst ist. Nach vorgegebenen Überwachungsparametern, wie
beispielsweise einer geringen Schwankung der auf die Welle aufgebrachten Kraftkomponente
im Verlauf einer Umdrehung der Welle oder nach dem Grad der Tangentialität der aufgebrachten
Kraftkomponente, kann die Rahmengeometrie oder die Sitzposition
nach einem vorgegebenen Ablaufschema verändert werden. Die Veränderung
kann automatisch oder halbautomatisch, also manuell nach den Vorgaben
auf einer Anzeige, vorgenommen werden. Die Geräteparameter können so lange
verändert
werden, bis ein Optimum des Überwachungsparameters
erreicht oder nahezu erreicht ist. Auf eine solche Weise kann ein
Trainingsgerät, das
von mehreren Bedienern benutzt wird, wie ein Trainingsge rät in einem
Fitnessstudio, in einfacher Weise an den Bediener angepasst werden.
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Die auf das Ergometer gerichtete
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
durch die Merkmale des Anspruchs 10 gelöst. Weitere Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen
10 bis 18.
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Die Erfindung geht hierbei aus von
einem Ergometer für
ein Trainingsgerät
mit einer insbesondere in einem Tretlager angeordneten Welle, einem Stützelement,
mindestens zwei zwischen Welle und Stützelement angeordneten Kraftübertragungsgliedern,
an denen jeweils mindestens eine Sensoreinheit zur Erfassung einer
von der Welle auf das Stützelement übertragenen
Kraft angeordnet ist, und mit einer Auswerteeinheit.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Kraftübertragungsglieder
relativ zueinander beweglich ausgeführt und in Tangentialrichtung
zur Welle versetzt angeordnet sind.
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Es kann auf konstruktiv einfache
und kostengünstige
Weise die Winkelverteilung einer an die Welle aufgebrachten Kraftkomponente
ermittelt werden. Hierdurch wird ein gezieltes Training einzelner Bewegungsabläufe vereinfacht.
Im Leistungssport kann ein gleichmäßiger Tritt und eine Leistungssteigerung
erreicht werden. Bei einer Therapie können gezielte Leistungsvorgaben
eingehalten, spezielle Muskelpartien besonders trainiert werden,
wobei die Therapie beschleunigt und der Therapieerfolg einem Bediener
sichtbar gemacht werden kann.
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Durch die relative Beweglichkeit
der Kraftübertragungsglieder
wird erreicht, dass die an einem Kraftübertragungsglied angeordnete
Sensoreinheit oder Sensoreinheiten den auf das Kraftübertragungsglied
von der Welle aufgebrachten Kraftanteil im Wesentlichen unabhängig von
einem Kraftanteil messen können,
der an einem anderen Kraftübertragungsglied
aufgebracht wird. Durch die in Tangentialrichtung versetzte Anordnung
der Kraftübertragungsglieder
ist ein rechnerisches Aufspalten der auf die Welle aufgebrachten
Kraftkomponente in mindestens zwei in unterschiedliche radiale Richtungen
gerichtete Kraftanteile möglich.
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Vorteilhafterweise umfasst das Ergometer mindestens
vier in Tangentialrichtung zur Welle jeweils versetzt angeordnete
Kraftübertragungsglieder, die
zweckmäßigerweise
jeweils um 90° zueinander versetzt
angeordnet sind. Auf diese Weise ist eine leichte Erfassung der
Kraftrichtung in jede Radialrichtung möglich. Es ist auch möglich, eine
andere Anzahl von Kraftübertragungsgliedern
zu wählen,
wobei die Kraftübertragungsglieder
zweckmäßigerweise möglichst
regelmäßig in Tangentialrichtung
rund um die Welle angeordnet sind.
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Eine besonders gute Beweglichkeit
der Kraftübertragungsglieder
relativ zueinander wird erreicht durch separat voneinander ausgeführte Kraftübertragungsglieder.
Die Kraftübertragungsglieder können hierbei
durch ein weiteres Element innerhalb des Ergometers zusammengehalten
werden oder durch eine besondere Ausgestaltung, beispielsweise ein
Scharnier, beweglich aneinander anliegend miteinander oder mit anderen
Komponenten verbunden sein.
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Alternativ ist es möglich, die
Kraftübertragungsglieder
in der Weise auszuführen,
dass alle oder jeweils mehrere Kraftübertragungsglieder des Ergometers
in einem einzigen Kraftübertragungselement
einstückig
zusammengefasst sind. Ein solches Kraftübertragungselement weist zwischen
zwei Kraftübertragungsgliedern
einen Bereich auf, der die relative Beweglichkeit der Kraftübertragungsglieder
zueinander ermöglicht.
Ein solcher Bereich kann beispielsweise eine partielle Einschnürung am
Kraftübertragungselement
umfassen oder in Form eines Filmscharniers ausgestaltet sein, das
an einer Stelle eine definierte Bewegung zulässt. Solcher Art hergestellte
Kraftübertragungsglieder
sind besonders preiswert und leicht im Ergometer zu montieren.
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Zweckmäßigerweise sind die Kraftübertragungsglieder
durch Verbindungselemente miteinander verbunden. Mit Verbindungselementen
kann eine leichte Montage der Kraftübertragungsglieder im Ergometer
bei einer gleichzeitigen guten Beweglichkeit der Kraftübertragungsglieder
relativ zueinander erreicht werden. Die Verbindungselemente können fest mit
den Kraftübertragungsgliedern
verbunden sein oder formschlüssig
bewegbar die Kraftübertragungsglieder
miteinander verbinden. Die Verbindungselemente können auch einstückig mit
denjenigen Kraftübertragungsgliedern
ausgeführt
sein, die durch sie verbunden werden. Die Verbindungselemente sind
in einem solchen Fall Bereiche zwischen den Kraftübertragungsgliedern,
die eine Beweglichkeit der Kraftübertragungsglieder
relativ zueinander ermöglichen.
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In einer einfachen Ausführungsform
weisen die Verbindungselemente eine höhere Elastizität auf als
die Kraftübertragungs glieder.
Die Verbindungselemente können
aus Gummi oder einem Elastomer gefertigt sein und form- oder kraftschlüssig, beispielsweise
durch einen Vulkanisierungsprozess, mit den Kraftübertragungsgliedern
verbunden sein.
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Zweckmäßigerweise weisen die Verbindungselemente
eine zur Verbiegung vorbereitete Stelle auf. Die Stelle kann durch
eine besonders geringe Materialstärke oder durch ein besonders
elastisches Materialsegment zur Verbiegung vorbereitet sein. Eine
solche Verbiegungsstelle ermöglicht
in besonders einfacher Weise eine gute Bewegung der Kraftübertragungsglieder
relativ zueinander.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der
Erfindung weisen die Kraftübertragungsglieder
an der Stelle, an der ein Sensorelement an ihnen angeordnet ist,
eine axiale Materialverjüngung
auf. Die Kraftübertragungsglieder
weisen an dieser Stelle eine im Vergleich zur Umgebung geringere
axiale Breite auf. Hierdurch ist das Kraftübertragungsglied an dieser Stelle
relativ elastisch und wird somit bei der Übertragung einer Kraft von
der Welle auf das Stützelement an
dieser Stelle besonders verformt. Da die Verformung ein Maß für die durch
das Kraftübertragungsglied übertragene
Kraft von der Welle auf das Stützelement
ist und eine solche Verformung besonders gut gemessen werden kann,
erlaubt ein auf diese Weise ausgestaltetes Kraftübertragungsglied eine besonders
exakte Messung der übertragenen
Kraft.
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Vorteilhafterweise sind die Verbindungselemente
und die Kraftübertragungsglieder
so geformt, dass die von der Welle auf die Kraftübertragungsglieder aufgebrachte
Kraft nur teil weise und insbesondere weniger als zur Hälfte auf
die Verbindungselemente aufgebracht wird. Auf diese Weise wird eine
besonders gute Erfassung der übertragenen
Kraft erreicht, da wenig Kraft auf die Verbindungselemente aufgebracht
wird, die somit nicht eindeutig zu einem Kraftübertragungsglied zugeordnet
werden kann.
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Zweckmäßigerweise bilden die Kraftübertragungsglieder
in Verbindung mit den Verbindungselementen einen um die Welle herum
angeordneten Ring. Auf diese Weise ist der Kraftfluss von der Welle auf
das Stützelement
rund um die Welle herum besonders gut erfassbar.
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Vorteilhafterweise liegt die Innenfläche der Verbindungselemente
in jedem Punkt radial zur Welle weiter außen als der innenliegendste
Teil der Innenfläche
der Kraftübertragungsglieder.
Die Innenfläche
der Kraftübertragungsglieder
ist somit weiter vom Ringmittelpunkt entfernt als die Innenfläche der Verbindungselemente.
Durch diese Ausgestaltung kann der Ring mit seiner Innenfläche an einem
kreisförmig
gestalteten Bauelement, beispielsweise einer Lagerschale der Welle,
angeordnet werden, wobei das Bauelement mit seiner Außenfläche nur
die Kraftübertragungsglieder
und nicht die Verbindungselemente berührt. Auf diese Weise wird ein
Kraftfluss von dem Bauteil durch die Verbindungselemente verhindert,
wodurch eine besonders exakte Messung der übertragenen Kraft ermöglicht wird.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus
der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch
einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 ein
schematisch dargestelltes Fahrrad mit einem erfindungsgemäßen Ergometer,
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2 einen
Schnitt durch das Tretlager aus 1,
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3 eine
Ansicht auf das Tretlager aus 2,
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4 eine
Seitenansicht durch einen Sensorring aus 3,
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5 eine
schematische Darstellung eines auf einer Welle aufsitzenden Sensorrings
und einiger auf die Welle aufgebrachter Kräfte,
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6 ein
schematisch dargestelltes Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
ein Fahrrad 2 mit einem erfindungsgemäßen Ergometer. Das Fahrrad 2 weist
in seinem unteren Bereich ein Tretlager 4 auf, das eine Welle 6 (2) aufweist, an de ren Enden
jeweils eine Tretkurbel 8 mit einem Pedal angeordnet ist.
Am Rahmen des Fahrrads 2 ist ein Behälter 10 angeordnet,
der eine Auswerteeinheit umgibt, die mit dem im Tretlager 4 angeordneten
Ergometer über
eine Verdrahtung oder über
Funk in Verbindung steht. Am Lenker des Fahrrads 2 ist
eine Anzeigeeinheit 12 angeordnet, auf der ein Bediener
mit dem Ergometer in Beziehung stehende Auswerteergebnisse ablesen kann.
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2 zeigt
in schematischer Darstellung einen Schnitt durch das Tretlager 4 des
Fahrrads 2 aus 1.
Im Tretlager 4 ist die Welle 6 angeordnet, die an
ihren Enden 14l, 14r zur Aufnahme jeweils einer der
Tretkurbeln 8 vorbereitet ist. Die Welle 6 ist
mit Hilfe von zwei Lagern 16l, 16r in einem Stützelement 18 drehbar
gelagert, wobei zwischen den Lagern 16l, 16r und
dem Stützelement 18 eine
Schutzhülse 20 angeordnet
ist. Die Lager 16l, 16r weisen jeweils einen auf
der Welle 6 drehfest angeordneten Innenring 22l, 22r und
einen zum Stützelement 18 und
zur Schutzhülse 20 drehfest
angeordneten Außenring 24l, 24r auf.
Zwischen den Außenringen 24l, 24r und der
Schutzhülse 20 sind
Kraftübertragungsglieder 26, 28, 30, 32 angeordnet,
an denen jeweils ein Sensorelement 34, 36, 38, 40 angeordnet
ist. Lagerkräfte der
Welle 6 werden jeweils über
den Innenring 22l, 22r, die Kugeln der Lager 16l, 16r und
den Außenring 24l, 24r auf
die Kraftübertragungsglieder 26, 28, 30, 32 übertragen.
Von dort werden sie über
die Schutzhülse 20 an
das Stützelement 18 weitergegeben.
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Innerhalb der Schutzhülse 20 ist
eine Wandeleinheit 42 angeordnet, die über Leitungen 44 mit den
Sensorelementen 34, 36, 38, 40 verbunden
ist. Messwerte der Sensorelemente 34, 36,
38, 40 werden
an die Wandeleinheit 42 übertragen, dort digitalisiert
und über
eine in den Figuren nicht gezeigte weitere Leitung oder eine Funkverbindung
an die Auswerteeinheit im Behälter
10 am Fahrrad 2 zugeleitet. In der Auswerteeinheit werden
die digitalisierten Daten zu einem Ausgabesignal weiterverarbeitet,
mit Hilfe dessen einem Fahrer des Fahrrads 2 auf der Anzeigeeinheit 12 eine
Information angezeigt wird.
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Eine Seitenansicht auf das Lager 16r aus 2 ist in 3 in schematischer Darstellung wiedergegeben.
Um den Außenring 24r des
Lagers 16r sind vier Kraftübertragungsglieder 26, 46, 28 und 48 angeordnet,
an denen jeweils ein Sensorelement 34, 50, 36, 52 angeordnet
ist. Zwischen den Kraftübertragungsgliedern 26, 46, 28, 48 befinden
sich jeweils Verbindungselemente 54, 56, 58, 60,
die jeweils eine Stelle aufweisen, die zu einer Verformung vorbereitet ist.
Diese Stellen weisen eine starke Verjüngung des Materials auf, aus
dem die Verbindungselemente 54, 56, 58, 60 gefertigt
sind. Zum Zwecke der Veranschaulichung verschiedener Ausführungsarten
sind die in 3 gezeigten
Verbindungselemente 54, 56, 58, 60 unterschiedlich
ausgeführt,
ohne dass damit ein besonderer technischer Sinn verbunden wäre, wobei
es bei einem realen Ergometer sinnvoll ist, sie gleichartig auszuführen. Das
Verbindungselement 54 weist einen länglichen und dünnen Steg
auf, der ähnlich
einem dünnen
Blech in der Art und Weise verbiegbar ist, dass die an das Verbindungselement 54 angrenzenden
Kraftübertragungsglieder 26 und 46 relativ
zueinander bewegbar oder verbiegbar sind, ohne dass über den
dünnen
Steg des Verbindungselements 54 eine signifikante Kraft übertragen
werden würde.
Der den Verbindungselementen 56, 58 und 60 zugrunde
liegende Bewegungsmechanismus beruht primär auf der Verbiegung an einer
sehr dünnen
Stelle. Auch diese Verbindungselemente 56, 58 und 60 sind
so ausgestaltet, dass sie die vorgesehene Relativbewegung oder Verbiegung
der Kraftübertragungsglieder 26, 46, 28, 48 zueinander
in der Weise zulassen, dass über
die Verbindungselemente 56, 58, 60 nur
eine geringe Kraft von einem Kraftübertragungsglied 26, 46, 28, 48 auf
das andere übertragen wird.
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Die Verbindungselemente 54, 56, 58, 60 sind mit
den Kraftübertragungsgliedern 26, 46, 28, 48 verbunden
ausgeführt,
so dass die Kraftübertragungsglieder 26, 46, 28, 48 zusammen
mit den Verbindungselementen 54, 56, 58, 60 einen
einstückig
ausgeführten
Ring bilden. Die Verbindungselemente 54, 56, 58, 60 können daher
auch als Verbindungssegmente zwischen den zusammenhängenden
Kraftübertragungsgliedern 26, 46, 28, 48 des
Rings bezeichnet werden. Als Verbindungselemente 54, 56, 58, 60 bzw.
als Verbindungssegmente sind hierbei die Stellen innerhalb des Rings
anzusehen, die die relative Bewegung der Kraftübertragungsglieder 26, 46, 28, 48 zueinander
ohne wesentliche Kraftübertragung
ermöglichen.
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Bei einer durch eine oder beide Tretkurbeln 8 auf
die Welle 6 übertragenen
Kraft in Richtung 62 drückt
die Welle 6 aus 3 nach
rechts gegen das Lager 16r. Der Außenring 24r des Lagers 16r wird hierdurch
gegen das Kraftübertragungsglied 46 gedrückt. Das
Kraftübertragungsglied 46 ist
an seinen äußersten
Flächen
an der Schutzhülse 20 abgestützt, so
dass das Kraftübertragungsglied 46 nicht als
Gesamtheit nach rechts verschoben werden kann. Der mittlere Teil
des Kraftübertragungsglieds 46 lässt jedoch
durch seine relativ dünne
Ausführung eine
Verbiegung zu. Durch diese Verbiegung wird das als Dehnungsmessstreifen
ausgeführte
Sensorelement 50 gestreckt, wodurch sich dessen elektrischer
Widerstand ändert.
Der elektrische Widerstand steht in bekannter Beziehung mit der
Streckung des Sensorelements 50, die wiederum in einem
bekannten Zusammenhang mit der Verbiegung des Kraftübertragungsglieds 46 und
somit auch in Verbindung mit der in Richtung 62 wirkenden
Kraft der Welle 6 steht. Aus der Widerstandsänderung
ist somit ein Kraftwert der in Richtung 62 wirkenden Kraft
ermittelbar.
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Durch die Verbiegung des Kraftübertragungsglieds 46 bewegen
sich die Stellen, an denen das Kraftübertragungsglied 46 in
die Verbindungselemente 54 und 56 übergeht.
Diese Bewegung wird durch eine Verbiegung der Verbindungselemente 54 und 56 insoweit
aufgefangen, als dass nur geringe Kräfte vom Kraftübertragungsglied 46 auf
die Kraftübertragungsglieder 26, 28 übertragen
werden. Diese Kräfte
sind außerdem
noch so gerichtet, dass sie nur zu einer vernachlässigbaren
Verbiegung der Kraftübertragungsglieder 26, 28 führen, so
dass die Sensorelemente 34, 36, die ebenfalls
als Dehnungsmessstreifen ausgeführt
sind, nur eine vernachlässigbare Widerstandsänderung
erfahren. Die auf die Kraftübertragungsglieder 26, 46, 28, 48 wirkenden
Kräfte sind
somit zu einem hohen Maß unabhängig von
einander ermittelbar.
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Ein verbiegendes Kraftübertragungsglied 46 erlaubt
eine leichte Bewegung des Außenrings 24r in Richtung 62.
Durch diese Bewegung des starr ausgeführten Rings 24r werden
die Kraftübertragungsglieder 26 und 28 leicht
nach außen
gedrückt.
Um diesen Druck nach außen
gering zu halten, liegt der Außenring
24r im Bereich der Verbindungselemente 54, 56,
58, 60 und
im Bereich der äußeren Partien
der Innenfläche
der Kraftübertragungsglieder 25, 46, 28, 48 nicht
an den Kraftübertragungsgliedern 25, 46, 28, 48 bzw.
Verbindungselementen 54, 56, 58, 60 auf.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Innenfläche der Verbindungselemente 54, 56, 58, 60 in
jedem Punkt in radialer Richtung weiter außen liegt als der innenliegendste
Teil der Innenfläche
der Kraftübertragungsglieder 26, 46, 28, 48.
Unter weiter außen
ist hierbei ein größerer radialer
Abstand von der Drehachse der Welle 6 zu verstehen. Durch
die relative Beweglichkeit der Kraftübertragungsglieder 26, 46, 28, 48 zueinander
und durch die Ausgestaltung der Innenflächen der Kraftübertragungsglieder 26, 46, 28, 48 und der
Verbindungselemente 54, 56, 58, 60 wird
erreicht, dass weniger als 10% der von der Welle 6 auf die
Kraftübertragungsglieder 26, 46, 28, 48 übertragenen
Kraft auf die Verbindungselemente 54, 56, 58, 60 aufgebracht
wird.
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4 zeigt
eine Seitenansicht auf die als Ring angeordneten Kraftübertragungsglieder 26, 46, 28, 48 und
Verbindungselemente 54, 56, 58, 60.
Es ist sichtbar, dass das Kraftübertragungsglied 28 an der
Stelle, an der das Sensorelement 36 an ihm angeordnet ist,
eine beidseitige axiale Materialverjüngung aufweist. Das Kraftübertragungsglied 28 ist
somit im Bereich des Sensorelements 36 in Axialrichtung
dünner
ausgeführt
als an den Seitenpartien. Hierdurch wird eine gute Verbiegbarkeit
des Kraftübertragungsglieds 28 im
Bereich des Sensorelements 36 erreicht, so dass eine besonders
exakte Messung der auf das Kraftübertragungsglied 28 übertragenen
Kraft in Radialrichtung ermöglicht
ist.
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In 5 ist
in einer schematischen Ansicht ein weiterer Ring aus vier Kraftübertragungsgliedern 72, 74, 76, 78 und
vier Verbindungselementen 82, 84, 86, 88 gezeigt.
Die Verbindungselemente 82, 84, 86, 88 sind
hierbei separat ausgeführte
und aus einem Elastomer hergestellte Elemente, die an die aus Stahl
gefertigten Kraftübertragungsglieder 72, 74, 76, 78 anvulkanisiert
sind. Radial außerhalb
der Verbindungselemente 82, 84, 86, 88 sind
Ausnehmungen in den Kraftübertragungsgliedern 72, 74, 76, 78 freigelassen,
durch die die relative Bewegung der Kraftübertragungsglieder 72, 74, 76, 78 zueinander
in der Weise erleichtert wird, dass nur eine geringe Kraft von den
Kraftübertragungsgliedern 72, 74, 76, 78 durch
die Verbindungselemente 82, 84, 86, 88 fließt. Die
Kraftübertragungsglieder 72, 74, 76, 78 weisen im
Bereich der an sie angeordneten Sensorelemente 92, 94 ,96, 98 eine
wie zu 4 beschriebene
axiale Verjüngung
auf, deren sichtbare Außenkanten
in 5 jedoch der Übersichtlichkeit
halber nicht gezeichnet sind.
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Die Sensorelemente 92, 94, 96, 98 sind über elektrisch
leitende Verbindungen mit einer Wandeleinheit 100 verbunden,
die die von den Sensorelementen 92, 94, 96, 98 ausgegebenen
analogen Messwerte digitalisiert und mit den digitalisierten Werten
gegebenenfalls weitere logische Operationen durchführt. Die
Wandeleinheit 100 ist im Inneren einer Schutzhülle eines
Ergometers angeordnet und ist über
elektrisch leitende Verbindungen oder über eine Funkverbindung mit
einer Auswerteeinheit 102 verbunden, die sich an einem
beliebigen Ort am Trainingsgerät
oder davon entfernt befindet. Die Auswerteeinheit 102 gibt
ein Ausgabesignal A an eine Anzeigeeinheit 104 weiter,
die aus dem Ausgabesignal A eine für einen Bediener des Trainingsgeräts geeignete
Information anzeigt.
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Im linken Diagramm in 5 ist eine Welle 106 sowie
ein Stützelement 107 schematisch
gezeichnet, wobei auf die Darstellung eines Lagers verzichtet wurde.
Im rechten Diagramm von 5 ist
die gleiche Welle 106 an einer anderen Stelle gezeigt,
an der die Welle 106 einen Positionsgeber 108 trägt. Dieser
Positionsgeber 108 wird im Verlauf einer vollen Umdrehung
der Welle 106 an drei Positionssensoren 110 entlanggeführt, die
jeweils bei einem Passieren des Positionsgebers 108 ein
Signal an die Wandeleinheit 100 geben. Aus den Signalen
der Positionssensoren 110 wird in Verbindung mit einer
Uhr die Position des Positionsgebers 108 zu jedem gewünschten
Zeitpunkt durch Interpolation ermittelt. Die Position des Positionsgebers 108 entspricht
einem Wellendrehwinkel β,
der wiederum mit der Stellung einer Tretkurbel des Trainingsgeräts in bekannter
Verbindung steht. Es ist somit zu jedem gewünschten Zeitpunkt der Wellendrehwinkel β und damit
verbunden die Position der Tretkurbel und eines an der Tretkurbel
befestigten Pedals ermittelbar.
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In 5 weist
der Wellendrehwinkel β und somit
die Tretkurbel des Trainingsgeräts
einen Winkel von rund 100° von
einer willkürlich
senkrecht nach oben gerichteten Richtung auf. Außerdem wirkt eine Gesamtkraft
F auf die Welle, wobei die Gesamtkraft F schräg nach links unten mit einem
Gesamtkraftwinkel α von
etwa 210° gegen
die willkürlich
nach oben gerichtete Bezugsrichtung gerichtet ist. Die Welle drückt somit
mit der Gesamtkraft F gegen die Kraftübertragungsglieder 76 und 78,
wobei auf das Kraftübertragungsglied 76 die
Kraft F96 und auf das Kraftübertragungsglied 78 die
Kraft F98 übertragen wird. Durch die Kräfte F96, F98 werden die
Kraftübertragungsglieder 76 und 78 durch
leichte Verbiegung relativ zueinander bewegt, wodurch die Sensorelemente 96 und 98 gestreckt
werden. Hierdurch wird der jeweilige elektrische Widerstand der
Sensorelemente 96, 98 verändert. Aus den Messwerten Mi der Sensorelemente 96, 98 kann
in der Wandeleinheit 100 oder in der Auswerteeinheit 102 die
auf die welle wirkende Gesamtkraft F und deren Richtung bestimmt
werden.
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Im in 5 gezeigten
Ausführungsbeispiel ist
dargestellt, wie aus der Gesamtkraft F eine Kraftkomponente ermittelt
werden kann. In 5 ist
als Kraftkomponente die Tangentialkraft FT(β) ausgewählt, die
senkrecht zur Tretkurbel gerichtet ist und deren Richtung durch
den Wellendrehwinkel β bestimmt
ist. Aus dem bekannten Wellendrehwinkel β und der bekannten Größe und Richtung
der Gesamtkraft F in Verbindung mit dem Gesamtkraftwinkel α ist die
Tangentialkraft FT(β) sowie die senkrecht zur Tangentialkraft
FT(β)
gerichtete parasitäre
Kraft FP(β),
die ebenfalls vom Wellendrehwinkel β abhängt, ermittelbar. Hierbei entspricht
die Tangentialkraft FT(β) dem Drehmoment, das durch
die Gesamtkraft F auf die Tretkurbel auf die Welle aufgebracht wird.
Die parasitäre
Kraft FP(β)
vermag kein Drehmoment auf die Welle aufzubringen. Aus dem Verhältnis von
Tangentialkraft FT(β) zu parasitärer Kraft Fp(β) kann der
Wirkungsgrad der vom Bediener auf die Welle aufgebrachten Kräfte errechnet
werden. Der Wirkungsgrad kann auch durch den Quotienten der Kraft
auf eine Kraftübertragungsvorrichtung
mit der Gesamtkraft auf die Welle errechnet werden.
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Es besteht nun die Möglichkeit,
in einer Anzahl von aufeinander folgenden Messungen einen mit einer
Kraftkomponente, wie beispielsweise der Tangentialkraft FT(β),
in Beziehung stehende Kraftwert mehrfach zu messen und jeweils den
zugehörigen
Wellendrehwinkel β zuzuordnen.
Die Abfolge der Messungen geschieht so, dass der Kraftwert mehrmals
während
einer Umdrehung der Welle ermittelt und dem jeweiligen Wellendrehwinkel
zugeordnet wird. Aus der Anzahl von Kraftwerten oder aus der Anzahl
von aus den Kraftwerten ermittelten Werten der Kraftkomponente FK kann nun ein Ausgabesignal A erzeugt werden,
mit dem die Winkelverteilung der an die Welle aufgebrachten Kraftkomponente
FK mit Hilfe der Anzeigeeinheit 104 darstellbar
ist.
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Ein möglicher Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in einem Ablaufdiagramm in 6 dargestellt.
Nach dem Verfahrensstart S werden mit Hilfe der Sensorelemente 92, 94, 96, 98 Messwerte Mi ermittelt, aus denen die auf die Sensorelemente 92, 94, 96, 98 wirkenden
Kraftwerte Fi ermittelbar sind. Außerdem ist
mit Hilfe des Positionsgebers 108 und Positionssensoren 110 der
Wellendrehwinkel β bestimmbar.
Aus den ermittelten Kraftwerten Fi und dem
Wellendrehwinkel β kann
die Kraftkomponente FK bestimmt werden.
Als Kraftkomponente FK kann beispielsweise
die Tangentialkraft FT(β) oder andere Kräfte, wie
beispielsweise die Kraft der Welle auf eine Kraftübertragungsvorrichtung,
die gesamte auf die Welle aufgebrachte Kraft oder die nur an einem
Ende der Welle aufgebrachte Gesamtkraft, Tangentialkraft oder Kraft
in eine Raumrichtung, bestimmt werden. Die Kraftkomponente FK wird nun so lange wiederholt ermittelt,
bis eine vorgegebene Anzahl n von Kraftkomponentenwerten FK
j ermittelt ist.
Sind n oder mehr Kraftkomponentenwerte FK
j ermittelt, wird aus diesen Werten ein Ausgabesignal
A erzeugt.
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Dieses Ausgabesignal A kann auf vielfältige Weise
Verwendung finden. Es kann beispielsweise zur Erstellung eines Polardiagramms 112 mit
den Koordinaten Wellendrehwinkel β und
Kraftkomponente FK dienen. In einer Bedieneinheit 114 kann
ein Bediener des Trainingsgeräts
eingeben, welche Kraft er als Kraftkomponente FK im
Polardiagramm 112 angezeigt haben möchte. Auf diese Weise kann
ein Bediener ersehen, wie sich der Verlauf der Kraftkomponente FK während
einer Umdrehung der Welle entwickelt. Er kann beispielsweise die
vom Wellenwinkel abhängige
Größe der parasitären Kraft
FP oder der vortriebschaffenden Tangentialkraft
FT oder andere Kräfte, wie nur auf das linke
oder das rechte Bein bezogenen Kräfte, angezeigt bekommen, wodurch
dem Bediener ein Überblick über die
durch sein Treten auf die Tretkurbel erzielte Wirksamkeit seiner
aufgebrachten Kraft verschafft wird.
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Es ist jedoch auch möglich, dass
das Ausgabesignal A zur Ausgabe eines Signals verwendet wird, dessen
Wert von einem Größenverhältnis einer Anzahl
von Kraftkomponentenwerten FK
j relativ
zueinander abhängt.
Ist beispielsweise die einem ersten Wellendrehwinkel β zugeordnete
Tangentialkraft FT sehr groß und die
einem zweiten Wellendrehwinkel β zugeordnete
FT sehr klein, die Schwankung der Tangentialkräfte FT mithin im Verlauf einer Umdrehung der Welle
sehr groß,
so leuchtet in einer Digitalanzeige 116 beispielsweise
eine rote Lampe auf. Ist die Schwankung kleiner als ein vorgegebener
Wert, so erlöscht
die rote Lampe und es leuchtet statt dessen eine grüne Lampe
auf.
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Ebenso gut ist es möglich, das
Ausgabesignal in einer numerischen Anzeige 118 numerisch
anzuzeigen oder in einer additiven Anzeige 120 mit einer
Anzahl von Lämpchen
darzustellen.
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An Stelle eines Polardiagramms ist
es auch möglich,
die in einem Bedienfeld 122 vorwählbare Kraftkomponente FK mit Hilfe eines Bildschirms 124 in
kartesischen Koordinaten anzuzeigen. Hierbei kann ein Verlauf 126 der
Kraftkomponente FK mit einem Sollverlauf 128 verglichen
und beispielsweise für
Trainingszwecke versucht werden, die beiden Kurven in Deckung zu
bringen.
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An Stelle einer Anzeige des Ausgabesignals ist
es auch möglich,
das Ausgabesignal zur Steuerung eines Aktuators zu verwenden, der
zur Verstellung eines Geräteparameters
vorgesehen ist. Ein solcher Geräteparameter
kann die Bremskraft sein, mit der ein Rad eines Trainingsgeräts, beispielsweise
eines Trainingsgeräts
aus einem Fitnessstudio, durch eine Wirbelstrombremse 130 abgebremst
wird. Als Aktuator kann auch ein Gangschaltungsaktuator 132 angesteuert
werden, der ein Übersetzungsverhältnis einer
Schaltung automatisch regelt.
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Das wirkungsvolle Aufbringen einer
Kraft auf eine Tretkurbel hängt
auch wesentlich davon ab, ob die Rahmengeometrie oder die Sitzposition
des Bedieners relativ zum Tretlager des Trainingsgeräts optimal
an die Größe und den
Körperbau
des Bedieners angepasst ist. Aus verschiedenen Kraftkomponenten FK, beispielsweise dem Verhältnis der
tangentialen Kraft FT und der parasitären Kraft
FP in Abhängigkeit vom Wellendrehwinkel β, kann auf
eine gute Sitzposition oder eine gute Rahmengeometrie rückgeschlossen
werden. Es ist auch möglich,
die Sitzposition oder die Rahmengeometrie einfach so lange zu verändern, bis
ausgewählte
Kraftkomponenten FK in einem gewünschten
Verhältnis
zueinander stehen oder gewünschte
Werte annehmen. Die Rahmengeometrie oder die Sitzposition des Bedieners
kann durch einen oder mehrere Aktuatoren 134 automatisch
verstellt werden.
-
Es ist auch möglich, verschiedene Geometriewerte,
wie beispielsweise Sitzhöhe
oder Rahmenrohrlängen,
in einer Anzeige 136 aufzuführen, verbunden mit der Anzeige,
ob die Sitzposition oder die Rahmenlänge nach oben oder nach unten
verändert werden
soll oder ob sie korrekt ist. Der Bediener selbst oder eine andere
Person können
dann die Rahmengeometrie oder die Sitzposition so lange verändern, bis
die Anzeige 136 eine gute Position anzeigt. Auf diese Weise
kann ohne einen großen
Aufwand ein Trainingsgerät
an die Physiognomie eines Bedieners angepasst werden.
-
- 2
- Fahrrad
- 4
- Tretlager
- 6
- Welle
- 8
- Tretkurbel
- 10
- Behälter
- 12
- Anzeigeeinheit
- 14l,
14r
- Ende
- 16l,
16r
- Lager
- 18
- Stützelement
- 20
- Schutzhülse
- 22l,
22r
- Innenring
- 24l,
24r
- Außenring
- 26,
28, 30, 32
- Kraftübertragungs
-
- glied
- 34,
36, 38, 40
- Sensorelement
- 42
- Wandeleinheit
- 44
- Leitung
- 46,
48
- Kraftübertragungs
-
- glied
- 50,
52
- Sensorelement
- 56,
54, 58, 60
- Verbindungselement
- 62
- Richtung
- 72,
74, 76, 78
- Kraftübertragungs
-
- glied
- 82,
84, 86, 88
- Verbindungselement
- 92,
94, 96, 98
- Sensorelement
- 100
- Wandeleinheit
- 102
- Auswerteeinheit
- 104
- Anzeigeeinheit
- 106
- Welle
- 108
- Positionsgeber
- 110
- Positionssensor
- 112
- Polardiagramm
- 114
- Bedieneinheit
- 116
- Digitalanzeige
- 118
- Numerische
Anzeige
- 120
- Additive
Anzeige
- 122
- Bedienfeld
- 124
- Bildschirm
- 126
- Istverlauf
- 128
- Sollverlauf
- 130
- Wirbelstrombremse
- 132
- Gangschaltungsaktua
-
- tor
- 134
- Aktuator
- 136
- Anzeige
- A
- Ausgabesignal
- α
- Gesamtkraftwinkel
- β
- Wellendrehwinkel
- F
- Gesamtkraft
- F96, F98
- Kraft
- FT
- Tangentialkraft
- FK
- Kraftkomponente
- FK
j
- Kraftkomponentenwert
- Fi
- Kraftwerte
- Fp(β)
- Parasitäre Kraft
- Mi
- Messwerte
- S
- Verfahrensstart