DE10301947A1 - Verfahren zum Bremsen einer Lokomotive und Bremsvorrichtung für eine Lokomotive - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bremsen einer Lokomotive, wobei, insbesondere beim Notbremsen, zunächst mit einer elektrischen Bremse und erst danach bei Bedarf auch mit einer pneumatischen Bremse gebremst wird. Es ist vorgesehen, dass die Wirkung der elektrischen Bremse durch eine Messung, insbesondere mit einer Kraftmessdose an einer Antriebsachse der Lokomotive ermittelt wird. Nur wenn ein Versagen der elektrischen Bremse erkannt wird, wird zuverlässig die pneumatische Bremse durch das Öffnen eines Rückhalteventils in ihrer Luftleitung aktiviert.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bremsen einer Lokomotive, wobei, insbesondere beim Notbremsen, zunächst mit einer elektrischen Bremse und erst danach bei Bedarf auch mit einer pneumatischen Bremse gebremst wird.
- Die Erfindung betrifft auch eine Bremsvorrichtung für eine Lokomotive mit einer elektrischen Bremse, die auf mindestens eine Antriebsachse wirkt, und mit einer pneumatischen Bremse, die durch das Geschlossenhalten mindestens eines Rückhalteventils, das sich in der Luftleitung der pneumatischen Bremse befindet, deaktivierbar ist, sowie mit einem Rechner zur Bremssteuerung. Diese Bremsvorrichtung ist insbesondere zur Durchführung des oben genannten Verfahrens geeignet.
- Lokomotive steht hierbei für ein beliebiges Schienentriebfahrzeug.
- Es ist üblich, dass eine Lokomotive, die elektrisch angetrieben ist, im normalen Betrieb mit einer elektrischen Bremse, der sogenannten E-Bremse, abgebremst wird. Diese Bremse arbeitet mit geringem Verschleiß und wirkt auf mindestens eine, in der Regel aber auf alle Antriebsachsen der Lokomotive ein. Beispielsweise wird der Bremsvorgang dadurch bewirkt, dass der Antriebsmotor vom Netz genommen wird und dann der Läufer von der Achse weitergedreht wird (generatorische Bremse). Es kann jedoch auch eine Wirbelstrom- oder Magnetbremse auf eine Achse einwirken.
- Als zweite Bremsvorrichtung ist in einer Lokomotive eine pneumatische Bremse üblich. Eine solche pneumatische Bremse in einer Lokomotive wirkt nicht, wenn ihre Luftleitung mit einem ausreichenden Druck beaufschlagt ist. Ein in der Luft leitung angeordnetes Rückhalteventil aktiviert folglich die Bremse, wenn es geöffnet wird.
- Zur Bremssteuerung wurden bisher als Rechner ein sogenanntes Bremssteuergerät und/oder ein Gleitschutzrechner eingesetzt. Mit diesen Steuergeräten wurde in der Regel zunächst die elektrische Bremse betätigt. Es sind aber auch Zugsicherungssysteme bekannt, die sofort auf Ventile in der Hauptluftleitung der pneumatischen Bremse einwirken und diese Ventile öffnen. Durch das Entlüften der pneumatischen Bremse soll eine Schnellbremsung erzielt werden. Das kann jedoch nur gelingen, wenn auch das Rückhalteventil in der Luftleitung geöffnet ist.
- In der Regel wird auch bei einer Zwangsbremsung durch ein Zugsicherungssystem zunächst die elektrische Bremse eingesetzt, so dass rechtzeitig erkannt wird, dass die elektrische Bremse nicht ausreicht, was dazu führt, dass das Rückhalteventil geöffnet wird.
- In seltenen Fällen könnte es aber vorkommen, dass das Rückhalteventil geschlossen bleibt, obwohl das Bremsvermögen der elektrischen Bremse nicht ausreicht. Dann könnte das Öffnen der Ventile in der Hauptluftleitung der pneumatischen Bremse durch ein Zugsicherungssystem nicht zum Erfolg führen, also die pneumatische Bremse nicht aktivieren.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bremsen anzugeben, die selbst bei diesem seltenen Fall eine zuverlässige Schnellbremsung ermöglichen.
- Die Aufgabe, ein geeignetes Verfahren anzugeben, wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die Wirkung der elektrischen Bremse durch eine Messung ermittelt wird und dass dann, wenn ein Versagen der elektrischen Bremse erkannt wird, die pneumatische Bremse aktiviert wird.
- Damit wird der Vorteil erzielt, dass das Aktivieren der pneumatischen Bremse unmittelbar durch die fehlende oder zu geringe Bremswirkung der elektrischen Bremse auf die Antriebsachse ausgelöst wird. Es wird vorteilhafterweise verhindert, dass die pneumatische Bremse deaktiviert bleibt, obwohl die elektrische Bremse nicht oder nicht vollständig arbeitet. Es wird also nicht nur die erzielte negative Beschleunigung der Lokomotive herangezogen, um zu entscheiden, ob die pneumatische Bremse aktiviert werden muss. Die Bremswirkung wird dadurch verbessert. Insbesondere wird verhindert, dass das Rückhalteventil zu lange geschlossen bleibt.
- Die Messung, die die Wirkung der elektrischen Bremse angibt, ist beispielsweise eine Kraftmessung an einer angetriebenen Achse. Die Kraft, die auf die Achse einwirkt, gibt einen Hinweis auf die Bremswirkung. Für die Kraftmessung kann eine Kraftmessdose verwendet werden.
- Die Aufgabe, eine geeignete Bremsvorrichtung für eine Lokomotive anzugeben, wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass mit der mindestens einen Antriebsachse eine Messvorrichtung in Verbindung steht, die über eine Datenleitung mit dem Rechner verbunden ist, der mit dem mindestens einen Rückhalteventil in Verbindung steht, um es zu öffnen und damit zur Aktivierung der pneumatischen Bremse für den Fall, dass ein Versagen der elektrischen Bremse erkannt wird, Damit wird der Vorteil erzielt, dass die Bremswirkung der elektrischen Bremse unmittelbar an der Achse erfasst wird und damit sichergestellt wird, dass eine zu geringe Bremswirkung der elektrischen Bremse unverzüglich zur Aktivierung der pneumatischen Bremse führt.
- Es kann nicht dazu kommen, dass die pneumatische Bremse weiter deaktiviert bleibt, obwohl die elektrische Bremse keine ausreichende Bremswirkung liefert. Insbesondere ist eine Zwangsbremsung sicherer durchführbar.
- Die Messvorrichtung ist beispielsweise ein Kraftmesser.
- Der Kraftmesser ist beispielsweise eine Kraftmessdose.
- Ein solches Bauteil ist zum Messen von Kräften bekannt und eignet sich besonders gut zur Kraftmessung an der Antriebsachse der Lokomotive.
- Mit der Erfindung wird insbesondere der Vorteil erzielt, dass ein Abbremsen der Lokomotive und damit eines Zuges noch zuverlässiger und mit noch weniger Verschleiß als bisher möglich ist. Das gilt insbesondere für eine Schnellbremsung bei Gefahr.
Claims (5)
- Verfahren zum Bremsen einer Lokomotive, wobei, insbesondere beim Notbremsen, zunächst mit einer elektrischen Bremse und erst danach bei Bedarf auch mit einer pneumatischen Bremse gebremst wird, dadurch gekennzeichnet , dass die Wirkung der elektrischen Bremse durch eine Messung ermittelt wird und dass dann, wenn ein Versagen der elektrischen Bremse erkannt wird, die pneumatische Bremse aktiviert wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung eine Kraftmessung an einer angetriebenen Achse ist.
- Bremsvorrichtung für eine Lokomotive, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, mit einer elektrischen Bremse, die auf mindestens eine Antriebsachse wirkt, und mit einer pneumatischen Bremse, die durch das Geschlossenhalten mindestens eines Rückhalteventils, das sich in der Luftleitung der pneumatischen Bremse befindet, deaktivierbar ist, sowie mit einem Rechner zur Bremssteuerung, dadurch gekennzeichnet, dass mit der mindestens einen Antriebsachse eine Messvorrichtung in Verbindung steht, die über eine Datenleitung mit dem Rechner verbunden ist, der mit dem mindestens einen Rückhalteventil in Verbindung steht, um es zu öffnen und damit zur Aktivierung der pneumatischen Bremse für den Fall, dass ein Versagen der elektrischen Bremse erkannt wird.
- Bremsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung ein Kraftmesser ist.
- Bremsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftmesser eine Kraftmessdose ist.
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