DE1027661B - Verfahren zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd aus 3, 7-Dioxyvitamin A-aldehydacetalen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd aus 3, 7-Dioxyvitamin A-aldehydacetalen

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DE1027661B
DE1027661B DEE10579A DEE0010579A DE1027661B DE 1027661 B DE1027661 B DE 1027661B DE E10579 A DEE10579 A DE E10579A DE E0010579 A DEE0010579 A DE E0010579A DE 1027661 B DE1027661 B DE 1027661B
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vitamin
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acetal
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George Leland Fletcher
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Eastman Kodak Co
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C401/00Irradiation products of cholesterol or its derivatives; Vitamin D derivatives, 9,10-seco cyclopenta[a]phenanthrene or analogues obtained by chemical preparation without irradiation
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K8/00Cosmetics or similar toiletry preparations
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    • A61K8/30Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing organic compounds
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd aus 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetalen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd aus 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetalen in einem einzigen Reaktionsschritt, insbesondere eine Weiterbildung des Verfahrens nach Patent 1014 990.
  • Im Patent 1014 990 ist ein Verfahren zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd aus 3,7-Dioxy idtamin A-aldehydacetalen beschrieben, bei dem im Gegensatz zu den bekannten Verfahren, bei denen mindestens zwei Reaktionsschritte, nämlich Dehydratisieren des 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetals und Hydrolysieren des aus der Reaktionsmischung abgetrennten Zwischenproduktes erforderlich sind, die Umsetzung in einem einzigen Reaktionsschritt durchgeführt wird. Gemäß Patent 1014 990 wird diese Umsetzung dadurch ermöglicht, daß das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal mit einem in Wasser hydrolysierbaren aliphatischen Halogenkohlenwasserstoff behandelt wird.
  • Der Erfindung liegt eine Weiterbildung des Verfahrens gemäß Patent 1014 990 als Aufgabe zugrunde, wobei dessen Hauptgedanke beibehalten werden soll, die Umsetzung des 3,7-Dioxy-#,itamin A-aldehydacetals in einem einzigen Reaktionsschritt durchzuführen.
  • Vitamin A-aldehyd ist eine wertvolle Verbindung zur Herstellung von synthetischem Vitamin A, da es selbst eine hohe Vitamin A-Wirksamkeit besitzt und leicht mittels der bekannten Reduktionsverfahren zu Vitamin A-alkohol reduziert werden kann. Derartige Reduktionsverfahren sind beispielsweise die Reduktion mittels Aluminiumalkoholat und Alkohol nach Meerwein-P o n n d o r foder die Reduktion mit einem ätherlöslicher-Metallhydrid. Vitamin A-alkohol kann dann leicht im Acetat, Palmitat oder ähnliche bekannte Ester übergeführt werden. Als Ester kommt Vitamin A in den Handel.
  • Bei der Synthese von Vitamin A erwiesen sich die Reformatzkireaktion und bzw. oder die Grignardreaktion zum Aufbau der erforderlichen Molekülstruktur des Vitamins A als geeignet. Beide Reaktionen liefern eine Hydroxylverbindung, so daß zur Herstellung des biologisch wirksamen Vitamins A eine Dehydratisierung durchgeführt werden muß. Bei der Herstellung von Polyenen der Vitamin A-Reihe nach bekannten Verfahren tritt jedoch bei der Dehydratisierung im allgemeinen in beträchtlichem Ausmaß eine Isomerisierung auf, so daß ein großer Teil des Produktes in Form der unerwünschten isomeren, inaktiven Verbindung und nicht in Form des gewünschten Vitamins A vorliegt.
  • Von den Vitamin A-Zwischenprodukten besitzen die Oxypolyenaldehydacetale zwar bereits das Kohlenstoffgerüst des Vitamins A, sind aber praktisch inaktiv. Diese Verbindungen, die im folgenden der Kürze halber als Oxyvitamin A-aldehydacetale bezeichnet werden, sind jedoch sehr wertvolle Zwischenprodukte, da sie mittels einer Reihe von Verfahren in guter Ausbeute hergestellt werden können. Zu diesen Oxyvitamin A-aldehydacetalen gehören sowohl die 1@Tonooxy"itamin A-aldehydacetale als auch die Dioxyvitarrlln A-aldehydacetale, wobei die zuletzt genannten im allgemeinen als Vitamin A-diolacetale bezeichnet werden, und zwar sowohl die cyclischen als auch die offenen, geradkettigen Acetale sowie Verbindungen, die eine ungesättigte Struktur aufweisen, die iscmer zu der vollständig konjugierten a,ß-ungesättigten Vitamin A-Struktur ist.
  • Gemäß der Erfindung soll nun ein neues Verfahren zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd vorgeschlagen werden, bei dem insbesondere die das Kohlenstoffgerüst des Vitamin A-Moleküls aufweisenden 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetale mit guter Ausbeute in Vitamin A-aldehyd übergeführt werden. Insbesondere sollen die nachteiligen Ausbeuteverluste infolge einer Isomerisierung bei der bekannten Umwandlung des 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetals in Vitamin A-aldehyd vermieden werden. Weiterhin soll das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal zum Vitamin A-aldehyd in einer einzigen Reaktionsmischung und in einem einzigen Verfahrensschritt zum Vitamin A-aldehy d dehydratisiert und hy drolysiert werden.
  • Gemäß dem Verfahren der Erfindung können also die Herstellungsverfahren von Vitamin A, bei denen eine ein Oxyvitamin A-aldehydacetal liefernde Reformatzkicder Grignardreaktion angewendet wird, durch das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich verbessert werden. Das Vitamin A-aldehyddiolacetal kann zu dem Vitamin A-aldehy d in guter Ausbeute dehydratisiert und hydrolysiert werden.
  • Bei der Herstellung von Vitamin A-äthern ist es üblich, eine Dehydratisierung in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure vorzunehmen, eventuell auch mit Jodverbindungen, z. B. Jodwasserstoff. Auch ist es bekannt, bei der Herstellung eines 0xyketons, z. B. eines sogenannten ClB-Ketons; =eine Dehydratisierung in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure, Jod, Ameisensäure oder Essigsäureanhydrid durchzuführen.
  • Die biologische Vitamin A-Wirksamkeit des Vitamin A-äthers ist jedoch wesentlich geringer als die biologische Wirksamkeit des Vitamin A-aldehyds; auch gibt es kein wirksames Verfahren für eine Umwandlung der Vitamin A-äther in Vitamin A-aldehyd oder in eine andere biologisch wirksame handelsübliche Vitamin A-Substanz, beispielsweise in Vitamin A-alkohol oder in den Ester dieses Alkohols. Ferner ist es bekannt, einen Oxyester, z. B. ß-Ionolylessigsäureester, zu dehydratisieren, entweder durch Erhitzen oder in Gegenwart eines wasserabspaltenden Katalysators, z. B. Jod oder Mineralsäuren. Dabei werden aber Mischungen aus a, ß-Isomeren und ß, y-Isomeren erhalten.
  • Außerdem ist es aus der Vitamin A-Chemie bekannt, aus Polyätheracetalen Äthergruppen abzuspalten, dazu werden die verschiedenartigsten sauren Stoffe, wie Schwefelsäure, Essigsäure, p-Toluolsulfonsäure oder andere Säuren, verwendet.
  • Gegenüber diesen bekannten Verfahren sind in dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung Säuren, wie Schwefelsäure und Essigsäure, nicht wirksam.
  • Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal gleichzeitig dehydratisiert und hydrolysiert wird. Dazu wird das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal in einem polaren organischen Lösungsmittel gelöst und mit einer Lösung desselben polaren organischen Lösungsmittels behandelt, die wenigstens 0,02 Gewichtsprozent an Halogenwasserstoffsäure, bezogen auf die angewandte Menge an Acetals, enthält.
  • Die Art der Acetalgruppe beeinflußt den Ablauf der Umsetzung nicht.
  • Eine Spur Wasser zur Einleitung der Reaktion bei einer Temperatur unterhalb von 200°C ist notwendig. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren tritt kein Ausbeuteverlust an biologisch wirksamem Vitamin A-aldehyd infolge einer Isomerisierung auf, vielmehr wird danach ausschließlich der biologisch wirksame Vitamin A-aldehyd erhalten. Die erfindungsgemäß anwendbaren Vitamin A-aldehyd-3,7-diolacetale besitzen die allgemeine Formel in der R beispielsweise eine Alkylgruppe ist. Es können jedoch sowohl cyclische als auch offene Acetale verwendet werden. Im allgemeinen werden jedoch die Alkylacetale verwendet.
  • Es ist zwar aus dem Lehrbuch der organischen Chemie von Paul Xarrer, 12. Auflage, 1954, S. 164, Abschnitt a), bekannt, Acetale durch Wasser in Gegenwart von Mineralsäuren zu hydrolysieren, doch ist daraus nicht zu ersehen, daß es möglich ist, Vitamin A-3,7-diolacetal in einem einzigen Reaktionsschritt in den Vitamin A-aldehyd überzuführen und dabei nur den biologisch wirksamen Vitamin A-aldehyd herzustellen.
  • Die 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetale können auf verschiedene Weise hergestellt werden. So kann beispielsweise die Verbindung der Formel I hergestellt werden, indem ß-Ionon mit Propargylbromid in Gegenwart von Zink zu einem Propinylalkohol umgesetzt wird. Der Propinylalkohol wird mit einem Dialkylacetal des ß-Ketobutyraldehyds mittels einer Grignardreaktion kondensiert. Das Kondensationsprodukt wird in Gegenwart eines Palladiumkatalysators mit einer stöchiometrischen Menge Wasserstoff teilweise hydriert, so daß die Acetylenbindung zu einer Doppelbindung reduziert und die Verbindung der Formel I erhalten wird.
  • Der genaue Ablauf der erfindungsgemäßen Umsetzung ist nicht bekannt, da die Umsetzung ohne Isolierung irgendwelcher Zwischenprodukte vor sich geht.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann jedoch durch folgendes Reaktionsschema veranschaulicht werden:
    H, C X C H3 C H3 C H3
    CH=CH-C-CH2-CH=CH-C-CH2-CH(OR)2 -@
    \/ CH3 OH OH
    H,C @/ CH, CH3 CH,
    Halogenw asserstoffsäure
    \-CH=CH-(,=(,-CH=CH-C=CH-CHO 1I
    Lösungsmittel
    @@ CHa
    R besitzt die vorstehend angegebene Bedeutung.
  • Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal mit einer Halogenwasserstoffsäure in einem polaren Lösungsmittel behandelt, in dem die zur Umsetzung kommenden Verbindungen wenigstens teilweise löslich sind und in dem die Reaktionsprodukte einschließlich der vielleicht gebildeten Zwischenprodukte vollständig löslich sind. Eine exakte Begründung dafür, daß die Umsetzung in der gewünschten Weise ohne Bildung von unerwünschten Isomeren und Nebenprodukten verläuft, kann noch nicht gegeben werden. Bei der Umsetzung scheint jedoch eine Zwischenverbindung unbekannter Art gebildet zu werden, die in dem organischen Lösungsmittel löslich ist unddann zur Umsetzung bis zum gewünschten Endprodukt führt. Bei Verwendung von Paraffinen als Lösungsmittel fällt nämlich eine Komplexverbindung von nicht bekannter Zusammensetzung mit Paraffinkohlenwasserstoffen aus dem Reaktionsgemisch aus, die dann jedoch nicht in den gewünschten Vitamin A-aldehyd übergeführt werden kann.
  • Damit die erfindungsgemäße Umsetzung abläuft, müssen sowohl die Halogenwasserstoffsäure als auch das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal in dem Lösungsmittel zusammen mit den Reaktionsprodukten löslich sein. Vorzugsweise soll daher die Reaktionsphase homogen sein. Weiterhin soll zweckmäßigerweise das Reaktionssystem keine getrennte wäßrige Phase aufweisen. Sonst würde sich nämlich die Halogenwasserstoffsäure in der wäßrigen Phase anreichern und damit die Umsetzungsgeschwindigkeit wesentlich herabgesetzt werden. Es ist jedoch nicht erforderlich, daß die Reaktionsphase vollständig wasserfrei ist. Zur Erreichung einer optimalen Umsetzung ist im Gegenteil wenigstens eine Spur von Wasser am Anfang erforderlich. Durch das Dehydratisieren des 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetals wird dann laufend Wasser in die Reaktionsphase eingebracht. Das Lösungsmittel kann Wasser bis zu der Konzentration gelöst enthalten, bei der das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal aus der Lösung ausgeschieden oder eine getrennte wäßrige Phase gebildet wird. Zusätzliche Mengen Wasser können oftmals durch Rühren ohne Nachteile mit der Reaktionsmischung homogenisiert werden. Auch größere Mengen Wasser, die zur Bildung eines 2-Phasensystems führen, können angewandt werden, vorausgesetzt, daß dafür gesorgt wird, daß die erforderliche Konzentration an Säure im Lösungsmittel aufrechterhalten wird.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann als Halogenwasserstoffsäure Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure oder Jodwasserstoffsäure verwendet werden. Die Säure kann in die Reaktionsmischung in Form einer wäßrigen Lösung oder gasförmig eingebracht werden. Die Säure kann auch erst im Reaktionsgemisch, z. B. durch Hydrolyse von Trichloressigsäure, gebildet werden. Andere Säuren, wie Mineralsäuren oder organische Säuren, sind in dem Verfahren gemäß der Erfindung, wie erwähnt, nicht brauchbar. Die Säurekonzentration muß über 0,02 Gewichtsprozent an Säure, bezogen auf die angewandte Menge an 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal, betragen. Konzentrationen von wenigstens 0,2 Gewichtsprozent werden bevorzugt. Es kann im allgemeinen jede beliebige Konzentration der Säure von der angegebenen geringstmöglichen Konzentration bis zur Grenze der Löslichkeit der Säure in dem Lösungsmittel angewandt werden, ohne daß der Ablauf der Reaktion nachteilig beeinflußt würde. Diese Tatsache steht im Gegensatz zu den vollkommen wäßrigen Systemen, bei denen hohe Säurekonzentrationen die Vitamin A-Materialien abbauen.
  • Zur Durchführung der Umsetzung gemäß der Erfindung kann jedes beliebige polare organische Lösungsmittel verwendet werden, soweit es in der Lage ist, sowohl die Halogenwasserstoffsäure als auch das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal und die Umsetzungsprodukte einschließlich der während des Reaktionsverlaufes gebildeten Zwischenprodukte zu lösen, Es können vorzugsweise auch Halogenkohlenwasserstoffe verwendet werden. Paraffinkohlenwasserstoffe sind dagegen in dem Verfahren gemäß der Erfindung ungeeignet. Besonders wirksame Lösungsmittel sind beispielsweise Ketone, wie Methyläthylketon oder Diäthylketon, Alkohole, wie Isopropylalkohol, und niedermolekulare Halogenalkane, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff oder Trichloräthan. Es können jedoch auch Äther, beispielsweise Diäthyläther, verwendet werden. Das Lösungsmittel wird in einer Menge von wenigstens 1 Gewichtsteil Lösungsmittel je Teil 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal verwendet. Zweckmäßigerweise werden jedoch größere Lösungsmittelmengen, wie das 5-, 10-, 50- oder 100fache des Gewichts des 3,7-DioxyvitaminA-aldehydacetals verwendet. Das Lösungsmittel soll wenigstens in der gleichen Gewichtsmenge wie das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal verwendet werden, jedoch sind auch größere Mengen anwendbar.
  • In dem Verfahren gemäß der Erfindung wird die Umsetzung bei einer Temperatur unterhalb 200°C durchgeführt. Welche Temperatur dabei im Bereich unterhalb 200°C gewählt wird, hängt von der Konzentration der Säure in der Reaktionsphase und der zur Durchführung der Umsetzung erforderlichen Zeit ab. Unter optimalen Bedingungen kann die Umsetzung in ein paar Minuten durchgeführt werden. Unter weniger günstigen Bedingungen kann die Umsetzung einige Stunden dauern. Im allgemeinen wird, wenn Temperaturen in der Nähe von höchstens 200°C angewendet werden, die Säurekonzentration herabgesetzt, um unerwünschte Nebenreaktionen auszuschalten. Die Umsetzung kann bei Atmosphärendruck bei oder unterhalb der Siedetemperatur der Reaktionsphase durchgeführt werden. Sie kann jedoch auch in einem geschlossenen System bei Temperaturen über dem Siedepunkt des Lösungsmittels bei normalem Druck durchgeführt werden. Nach der Umsetzung kann das in ausgezeichneter Ausbeute anfallende Vitamin A-aldehyd-Produkt aus der Reaktionsmischung nach bekannten Verfahren abgetrennt werden. Vorzugsweise wird die Reaktionsmischung neutralisiert, das Lösungsmittel abgedampft und der den Aldehyd enthaltende Rückstand in der üblichen Weise durch Waschen und Extrahieren aufgearbeitet. Wenn erwünscht, kann das Produkt durch Destillieren oder Chromatographie weitergereinigt werden.
  • In den nachfolgenden Beispielen ist das Verfahren gemäß der Erfindung erläutert. Beispiel 1 Einer Lösung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal in 60 ccm Methyläthylketon wurden 0,124 g Chlorwasserstoff, in 0,218 g Wasser gelöst, zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde 1 Stunde auf 79,6°C gehalten. Der gebildete Vitamin A-aldehyd wurde durch Verdünnen der Reaktionsmischung mit Äther und durch Auswaschen der Säure mit Wasser abgetrennt. Die neutrale Reaktionsmischung wurde eingeengt, wobei ein Vitamin A-aldehydkonzentrat mit E'% (370 mp,) = 784 zurückblieb. Die Ausbeute an Vitamin A-aldehyd betrug 60,6 0/a. Beispiel 2 Eine Lösung aus 0,89 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal, 0,00355 g Chlorwasserstoff und 0,0064 g Wasser in 20 ccm Methyläthylketon wurden 1 Stunde auf 150°C gehalten. Das Reaktionsprodukt wurde aufgearbeitet, indem die Reaktionsmischung mit Hexan verdünnt und die Säure durch wiederholtes Auswaschen mit Wasser entfernt wurde. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck abgedampft. Man erhält ein Vitamin A-aldehydkonzentrat mit E',%,. (370 m#t) = 644. Die Ausbeute an Vitamin A-aldehyd betrug 40 °/o.
  • Beispiel 3 Eine Lösung aus 1,78 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal, 0,0071 g Chlorwasserstoff und 0,0128 g Wasser in 40 ccm Methyläthylketon wurde 1 Stunde auf 150°C gehalten. Das Produkt wurde, wie in den vorhergehenden Beispielen angegeben, aufgearbeitet, wobei man in 59,8%iger Ausbeute Vitamin A-aldehyd in Form eines dunklen, öligen Konzentrats mit E'% (370 m#t) = 700 erhielt.
  • Beispiel 4 Eine Reaktionslösung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal, 0,128 g Chlorwasserstoff, 0,231 g Wasser und 60 ccm Chloroform wurden 1 Stunde auf 61°C gehalten. Ein Aufarbeiten der Reaktionsmischung lieferte ein Vitamin A-aldehydprodukt mit EI %- (370 m#t) = 623 in einer Ausbeute von 510/0.
  • Beispiel 5 Eine Reaktionsmischung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal, 0,128 g Chlorwasserstoff, 0,231 g Wasser und 30 ccm Methyläthylketon wurde 1 Stunde am Rückflußkühler erhitzt. Man erhielt in 70,60/0iger Ausbeute Vitamin A-aldehyd in Form eines Konzentrates mit E'1%- (370 m#t) = 822.
  • Beispiel 6 Die Halogenwasserstoffsäure wurde in den vorhergehenden Beispielen jeweils in Form einer konzentrierten, wäßrigen Lösung zugegeben. Die Umsetzung kann jedoch auch durchgeführt werden, indem ein Halogenwasserstoffgas in der erforderlichen Menge eingeblasen wird, ohne daß Wasser mit Ausnahme der normalerweise in den zur Umsetzung kommenden Materialien vorhandenen Spuren zugegeben würde. So wurden 0,128 g Chlorwasserstoffgas einer Lösung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal in 30 ccm Methyläthylketon gelöst. Die Reaktionslösung wurde 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt. Das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal wurde dabei in 590/0iger Ausbeute in Vitamin A-aldehyd umgewandelt. Das Produkt hatte ein E i m (370 mp.) = 763. Beispiel ? Die Verwendung von größeren Wassermengen beeinträchtigt den Ablauf der Reaktion nicht nachteilig, insbesondere wenn das 'Wasser in der Reaktionsphase gelöst bleibt. So wurde eine Lösung von 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal, 0,131 g Chlorwasserstoff, 6,237 g Wasser und 60 ccm Methyläthylketon 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt. Dabei wurde das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal in 62,30/0iger Ausbeute zu Vitamin A-aldehyd umgesetzt.
  • Beispiel 8 Die Säurekonzentration kann auch ohne nachteilige Wirkung geändert werden. So wurde eine Lösung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal, 0,066 g Chlorwasserstoff in 0,118 g Wasser und 28,3 ccm Methyläthylketon 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt, wobei man in 65,5%iger Ausbeute den Vitamin A-aldehyd erhält.
  • Beispiel 9 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal wurde zu Vitamin A-aldehyd in einer Ausbeute von 72,5 % umgesetzt, indem eine Lösung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal, 0,128 g Chlorwasserstoff (in Form konzentrierter Chlorwasserstoffsäure) und 0,231 g Wasser in 60 ccm Methyläthylketon 1 Stunde auf 79,6°C gehalten wurde. Das Vitamin A-aldehydkonzentrat hatte ein E' Im (370 m#L) = 859.
  • Beispiel 10 Man erhielt den Vitamin A-aldehyd in 67,3%iger Ausbeute, wenn 12,0 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal mit 0,128 g Chlorwasserstoffgas in 60 ccm Methyläthylketon, das 0,231 g Wasser enthielt, auf Rückflußkühlung erhitzt wurde. Ähnliche Ergebnisse lassen sich mit anderen niedermolekularen Alkylacetalen, wie dem Diäthylacetal, oder cyclischen Acetalen mit Bromwasserstoff, Jodwasserstoff, wie auch mit Chlorwasserstoff erzielen.
  • Beispiel 11 Die besten Ergebnisse werden mit verhältnismäßig stark verdünnten Reaktionsmischungen erzielt, bei denen also die Konzentration der zur Umsetzung kommenden Verbindungen je Volumeneinheit verhältnismäßig gering ist. So wurde eine Lösung aus 8,9 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal in 310 ccm Methyläthylketon, der 0,128 g Chlorwasserstoff und 0,231g Wasser zugegeben worden waren, 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt. Man erhielt den Vitamin A-aldehyd in einer Ausbeute von 82,30/0. Das Konzentrat des Produktes hatte ein Ei m (370 m#t) = 980.
  • Beispiel 12 Wie bereits erläutert, können beliebige polare Lösungsmittel, in denen beide zur Umsetzung kommenden Verbindungen und die Reaktionsprodukte löslich sind, zur Ausführung des Umsetzungsverfahrens gemäß der Erfindung verwendet werden. So wurden 1,78 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal in 100 ccm Isopropylalkohol gelöst und 0,355 g Chlorwasserstoff eingebracht. Nachdem die Mischung 7,5 Minuten auf 40°C gehalten worden war, betrug die Ausbeute an Vitamin A-aldehyd bereits 43 0/0. Andere Alkohole, wie Methylalkohol, Äthylalkohol, andere Ketone, wie Aceton oder Dimethylketon, und Halogenkohlenwasserstoffe, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, liefern in dem Verfahren gemäß der Erfindung ähnliche Ergebnisse.
  • Das Verhältnis der Halogenwasserstoffsäure zu dem 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal kann ohne nachteilige Wirkung in weiten Grenzen abgewandelt werden. Sokann beispielsweise bei Anwendung von Siedetemperaturen und Atmosphärendruck das Gewichtsverhältnis der Halogenwasserstoffsäure als konzentrierte Lösung zu dem 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal etwa 20: 1 bis 1 : 90 betragen. Bei höheren Drücken und bei Temperaturen von 100 bis 200°C soll jedoch das Verhältnis der Säure zum Acetal vorzugsweise 1:100 bis 1 :600 betragen. Die Säurekonzentrationen sind die Konzentrationen in dem Lösungsmittel bzw. der Reaktionsphase. Die Säuremengen, die gegebenenfalls in einer getrennten wäßrigen Phase vorliegen, sind in den Angaben nicht berücksichtigt.
  • Wenn als Lösungsmittel ein Halogenalkan verwendet wird, trägt das Lösungsmittel auch selbst noch zur Umsetzung bei. Es können dann unter denselben Reaktionsbedingungen geringere Mengen an Halogenwasserstoffsäure verwendet werden, als wenn ein halogenfreies polares Lösungsmittel verwendet wird. Mit Lösungsmitteln, welche die Halogenwasserstoffsäure besonders gut lösen, wie Ketone oder Alkohole, werden optimale Ergebnisse erzielt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd aus 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetalen durch gleichzeitige Dehydratisierung und Hydrolyse mit Hilfe eines aliphatischen Halogenkohlenwasserstoffs nach Patent 1014 990, dadurch gekennzeichnet, daß man das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal vorzugsweise in homogener Phase in Gegenwart von wenigstens einer Spur Wasser zur Einleitung der Reaktion bei einer Temperatur unterhalb von 200°C, vorzugsweise bei der Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels, statt mit einem aliphatischen Halogenkohlenwasserstoff mit der Lösung einer Halogenwasserstoffsäure, die wenigstens 0,02 Gewichtsprozent der Menge des Acetals an Halogenwasserstoffsäure in einem in wenigstens der gleichen Menge wie das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal verwendeten polaren organischen Lösungsmittel oder Halogenkohlenwasserstoffs gelöst enthält, behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als polares Lösungsmittel ein aliphatisches Keton, wie Methyläthylketon, oder ein aliphatischer Alkohol, wie Isopropylalkohol, als Halogenkohlenwasserstoff Chloroform und als Halogenwasserstoffsäure Chlorwasserstoffsäure verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 886 601; schweizerische Patentschrift Nr. 276 717; britische Patentschriften Nr. 674 090, 653 679; USA.-Patentschriften Nr. 2 628 979, 2 615 922, 2 586 305; französische Patentschrift Nr. 57 821 (Zusatz zu Nr. 934159) ; P. K a r r e r , Lehrbuch der organischen Chemie, 12. Auflage, 1954, S. 164; Vogel - Knoblauch, Chemie und Technik der Vitamine, 1950, S. 90.
DEE10579A 1954-04-22 1955-04-19 Verfahren zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd aus 3, 7-Dioxyvitamin A-aldehydacetalen Pending DE1027661B (de)

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