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Verfahren zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd aus 3,7-Dioxyvitamin
A-aldehydacetalen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Vitamin
A-aldehyd aus 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetalen in einem einzigen Reaktionsschritt,
insbesondere eine Weiterbildung des Verfahrens nach Patent 1014 990.
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Im Patent 1014 990 ist ein Verfahren zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd
aus 3,7-Dioxy idtamin A-aldehydacetalen beschrieben, bei dem im Gegensatz zu den
bekannten Verfahren, bei denen mindestens zwei Reaktionsschritte, nämlich Dehydratisieren
des 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetals und Hydrolysieren des aus der Reaktionsmischung
abgetrennten Zwischenproduktes erforderlich sind, die Umsetzung in einem einzigen
Reaktionsschritt durchgeführt wird. Gemäß Patent 1014 990 wird diese Umsetzung
dadurch ermöglicht, daß das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal mit einem in Wasser
hydrolysierbaren aliphatischen Halogenkohlenwasserstoff behandelt wird.
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Der Erfindung liegt eine Weiterbildung des Verfahrens gemäß Patent
1014 990 als Aufgabe zugrunde, wobei dessen Hauptgedanke beibehalten werden
soll, die Umsetzung des 3,7-Dioxy-#,itamin A-aldehydacetals in einem einzigen Reaktionsschritt
durchzuführen.
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Vitamin A-aldehyd ist eine wertvolle Verbindung zur Herstellung von
synthetischem Vitamin A, da es selbst eine hohe Vitamin A-Wirksamkeit besitzt und
leicht mittels der bekannten Reduktionsverfahren zu Vitamin A-alkohol reduziert
werden kann. Derartige Reduktionsverfahren sind beispielsweise die Reduktion mittels
Aluminiumalkoholat und Alkohol nach Meerwein-P o n n d o r foder die Reduktion mit
einem ätherlöslicher-Metallhydrid. Vitamin A-alkohol kann dann leicht im Acetat,
Palmitat oder ähnliche bekannte Ester übergeführt werden. Als Ester kommt Vitamin
A in den Handel.
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Bei der Synthese von Vitamin A erwiesen sich die Reformatzkireaktion
und bzw. oder die Grignardreaktion zum Aufbau der erforderlichen Molekülstruktur
des Vitamins A als geeignet. Beide Reaktionen liefern eine Hydroxylverbindung, so
daß zur Herstellung des biologisch wirksamen Vitamins A eine Dehydratisierung durchgeführt
werden muß. Bei der Herstellung von Polyenen der Vitamin A-Reihe nach bekannten
Verfahren tritt jedoch bei der Dehydratisierung im allgemeinen in beträchtlichem
Ausmaß eine Isomerisierung auf, so daß ein großer Teil des Produktes in Form der
unerwünschten isomeren, inaktiven Verbindung und nicht in Form des gewünschten Vitamins
A vorliegt.
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Von den Vitamin A-Zwischenprodukten besitzen die Oxypolyenaldehydacetale
zwar bereits das Kohlenstoffgerüst des Vitamins A, sind aber praktisch inaktiv.
Diese Verbindungen, die im folgenden der Kürze halber als Oxyvitamin A-aldehydacetale
bezeichnet werden, sind jedoch sehr wertvolle Zwischenprodukte, da sie mittels einer
Reihe von Verfahren in guter Ausbeute hergestellt werden können. Zu diesen Oxyvitamin
A-aldehydacetalen gehören sowohl die 1@Tonooxy"itamin A-aldehydacetale als auch
die Dioxyvitarrlln A-aldehydacetale, wobei die zuletzt genannten im allgemeinen
als Vitamin A-diolacetale bezeichnet werden, und zwar sowohl die cyclischen als
auch die offenen, geradkettigen Acetale sowie Verbindungen, die eine ungesättigte
Struktur aufweisen, die iscmer zu der vollständig konjugierten a,ß-ungesättigten
Vitamin A-Struktur ist.
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Gemäß der Erfindung soll nun ein neues Verfahren zur Herstellung von
Vitamin A-aldehyd vorgeschlagen werden, bei dem insbesondere die das Kohlenstoffgerüst
des Vitamin A-Moleküls aufweisenden 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetale mit guter
Ausbeute in Vitamin A-aldehyd übergeführt werden. Insbesondere sollen die nachteiligen
Ausbeuteverluste infolge einer Isomerisierung bei der bekannten Umwandlung des 3,7-Dioxyvitamin
A-aldehydacetals in Vitamin A-aldehyd vermieden werden. Weiterhin soll das 3,7-Dioxyvitamin
A-aldehydacetal zum Vitamin A-aldehyd in einer einzigen Reaktionsmischung und in
einem einzigen Verfahrensschritt zum Vitamin A-aldehy d dehydratisiert und hy drolysiert
werden.
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Gemäß dem Verfahren der Erfindung können also die Herstellungsverfahren
von Vitamin A, bei denen eine ein Oxyvitamin A-aldehydacetal liefernde Reformatzkicder
Grignardreaktion angewendet wird, durch das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich
verbessert
werden. Das Vitamin A-aldehyddiolacetal kann zu dem Vitamin
A-aldehy d in guter Ausbeute dehydratisiert und hydrolysiert werden.
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Bei der Herstellung von Vitamin A-äthern ist es üblich, eine Dehydratisierung
in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure vorzunehmen, eventuell auch mit Jodverbindungen,
z. B. Jodwasserstoff. Auch ist es bekannt, bei der Herstellung eines 0xyketons,
z. B. eines sogenannten ClB-Ketons; =eine Dehydratisierung in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure,
Jod, Ameisensäure oder Essigsäureanhydrid durchzuführen.
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Die biologische Vitamin A-Wirksamkeit des Vitamin A-äthers ist jedoch
wesentlich geringer als die biologische Wirksamkeit des Vitamin A-aldehyds; auch
gibt es kein wirksames Verfahren für eine Umwandlung der Vitamin A-äther in Vitamin
A-aldehyd oder in eine andere biologisch wirksame handelsübliche Vitamin A-Substanz,
beispielsweise in Vitamin A-alkohol oder in den Ester dieses Alkohols. Ferner ist
es bekannt, einen Oxyester, z. B. ß-Ionolylessigsäureester, zu dehydratisieren,
entweder durch Erhitzen oder in Gegenwart eines wasserabspaltenden Katalysators,
z. B. Jod oder Mineralsäuren. Dabei werden aber Mischungen aus a, ß-Isomeren und
ß, y-Isomeren erhalten.
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Außerdem ist es aus der Vitamin A-Chemie bekannt, aus Polyätheracetalen
Äthergruppen abzuspalten, dazu werden die verschiedenartigsten sauren Stoffe, wie
Schwefelsäure, Essigsäure, p-Toluolsulfonsäure oder andere Säuren, verwendet.
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Gegenüber diesen bekannten Verfahren sind in dem Verfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung Säuren, wie Schwefelsäure und Essigsäure, nicht wirksam.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß
zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal gleichzeitig
dehydratisiert und hydrolysiert wird. Dazu wird das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal
in einem polaren organischen Lösungsmittel gelöst und mit einer Lösung desselben
polaren organischen Lösungsmittels behandelt, die wenigstens 0,02 Gewichtsprozent
an Halogenwasserstoffsäure, bezogen auf die angewandte Menge an Acetals, enthält.
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Die Art der Acetalgruppe beeinflußt den Ablauf der Umsetzung nicht.
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Eine Spur Wasser zur Einleitung der Reaktion bei einer Temperatur
unterhalb von 200°C ist notwendig. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren tritt kein
Ausbeuteverlust an biologisch wirksamem Vitamin A-aldehyd infolge einer Isomerisierung
auf, vielmehr wird danach ausschließlich der biologisch wirksame Vitamin A-aldehyd
erhalten. Die erfindungsgemäß anwendbaren Vitamin A-aldehyd-3,7-diolacetale besitzen
die allgemeine Formel
in der R beispielsweise eine Alkylgruppe ist. Es können jedoch sowohl cyclische
als auch offene Acetale verwendet werden. Im allgemeinen werden jedoch die Alkylacetale
verwendet.
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Es ist zwar aus dem Lehrbuch der organischen Chemie von Paul Xarrer,
12. Auflage, 1954, S. 164, Abschnitt a), bekannt, Acetale durch Wasser in Gegenwart
von Mineralsäuren zu hydrolysieren, doch ist daraus nicht zu ersehen, daß es möglich
ist, Vitamin A-3,7-diolacetal in einem einzigen Reaktionsschritt in den Vitamin
A-aldehyd überzuführen und dabei nur den biologisch wirksamen Vitamin A-aldehyd
herzustellen.
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Die 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetale können auf verschiedene Weise
hergestellt werden. So kann beispielsweise die Verbindung der Formel I hergestellt
werden, indem ß-Ionon mit Propargylbromid in Gegenwart von Zink zu einem Propinylalkohol
umgesetzt wird. Der Propinylalkohol wird mit einem Dialkylacetal des ß-Ketobutyraldehyds
mittels einer Grignardreaktion kondensiert. Das Kondensationsprodukt wird in Gegenwart
eines Palladiumkatalysators mit einer stöchiometrischen Menge Wasserstoff teilweise
hydriert, so daß die Acetylenbindung zu einer Doppelbindung reduziert und die Verbindung
der Formel I erhalten wird.
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Der genaue Ablauf der erfindungsgemäßen Umsetzung ist nicht bekannt,
da die Umsetzung ohne Isolierung irgendwelcher Zwischenprodukte vor sich geht.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung kann jedoch durch folgendes Reaktionsschema
veranschaulicht werden:
H, C X C H3 C H3 C H3 |
CH=CH-C-CH2-CH=CH-C-CH2-CH(OR)2 -@ |
\/ CH3 OH OH |
H,C @/ CH, CH3 CH, |
Halogenw asserstoffsäure |
\-CH=CH-(,=(,-CH=CH-C=CH-CHO 1I |
Lösungsmittel |
@@ CHa |
R besitzt die vorstehend angegebene Bedeutung.
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Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird das 3,7-Dioxyvitamin
A-aldehydacetal mit einer Halogenwasserstoffsäure in einem polaren Lösungsmittel
behandelt, in dem die zur Umsetzung kommenden Verbindungen wenigstens teilweise
löslich sind und in dem die Reaktionsprodukte einschließlich der vielleicht gebildeten
Zwischenprodukte vollständig löslich sind. Eine exakte Begründung dafür, daß die
Umsetzung in der gewünschten Weise ohne Bildung von unerwünschten Isomeren und Nebenprodukten
verläuft, kann noch nicht gegeben werden. Bei der Umsetzung scheint jedoch eine
Zwischenverbindung unbekannter Art gebildet zu werden, die in dem organischen Lösungsmittel
löslich ist unddann
zur Umsetzung bis zum gewünschten Endprodukt
führt. Bei Verwendung von Paraffinen als Lösungsmittel fällt nämlich eine Komplexverbindung
von nicht bekannter Zusammensetzung mit Paraffinkohlenwasserstoffen aus dem Reaktionsgemisch
aus, die dann jedoch nicht in den gewünschten Vitamin A-aldehyd übergeführt werden
kann.
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Damit die erfindungsgemäße Umsetzung abläuft, müssen sowohl die Halogenwasserstoffsäure
als auch das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal in dem Lösungsmittel zusammen mit
den Reaktionsprodukten löslich sein. Vorzugsweise soll daher die Reaktionsphase
homogen sein. Weiterhin soll zweckmäßigerweise das Reaktionssystem keine getrennte
wäßrige Phase aufweisen. Sonst würde sich nämlich die Halogenwasserstoffsäure in
der wäßrigen Phase anreichern und damit die Umsetzungsgeschwindigkeit wesentlich
herabgesetzt werden. Es ist jedoch nicht erforderlich, daß die Reaktionsphase vollständig
wasserfrei ist. Zur Erreichung einer optimalen Umsetzung ist im Gegenteil wenigstens
eine Spur von Wasser am Anfang erforderlich. Durch das Dehydratisieren des 3,7-Dioxyvitamin
A-aldehydacetals wird dann laufend Wasser in die Reaktionsphase eingebracht. Das
Lösungsmittel kann Wasser bis zu der Konzentration gelöst enthalten, bei der das
3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal aus der Lösung ausgeschieden oder eine getrennte
wäßrige Phase gebildet wird. Zusätzliche Mengen Wasser können oftmals durch Rühren
ohne Nachteile mit der Reaktionsmischung homogenisiert werden. Auch größere Mengen
Wasser, die zur Bildung eines 2-Phasensystems führen, können angewandt werden, vorausgesetzt,
daß dafür gesorgt wird, daß die erforderliche Konzentration an Säure im Lösungsmittel
aufrechterhalten wird.
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Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann als Halogenwasserstoffsäure
Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure oder Jodwasserstoffsäure verwendet werden.
Die Säure kann in die Reaktionsmischung in Form einer wäßrigen Lösung oder gasförmig
eingebracht werden. Die Säure kann auch erst im Reaktionsgemisch, z. B. durch Hydrolyse
von Trichloressigsäure, gebildet werden. Andere Säuren, wie Mineralsäuren oder organische
Säuren, sind in dem Verfahren gemäß der Erfindung, wie erwähnt, nicht brauchbar.
Die Säurekonzentration muß über 0,02 Gewichtsprozent an Säure, bezogen auf die angewandte
Menge an 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal, betragen. Konzentrationen von wenigstens
0,2 Gewichtsprozent werden bevorzugt. Es kann im allgemeinen jede beliebige Konzentration
der Säure von der angegebenen geringstmöglichen Konzentration bis zur Grenze der
Löslichkeit der Säure in dem Lösungsmittel angewandt werden, ohne daß der Ablauf
der Reaktion nachteilig beeinflußt würde. Diese Tatsache steht im Gegensatz zu den
vollkommen wäßrigen Systemen, bei denen hohe Säurekonzentrationen die Vitamin A-Materialien
abbauen.
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Zur Durchführung der Umsetzung gemäß der Erfindung kann jedes beliebige
polare organische Lösungsmittel verwendet werden, soweit es in der Lage ist, sowohl
die Halogenwasserstoffsäure als auch das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal und die
Umsetzungsprodukte einschließlich der während des Reaktionsverlaufes gebildeten
Zwischenprodukte zu lösen, Es können vorzugsweise auch Halogenkohlenwasserstoffe
verwendet werden. Paraffinkohlenwasserstoffe sind dagegen in dem Verfahren gemäß
der Erfindung ungeeignet. Besonders wirksame Lösungsmittel sind beispielsweise Ketone,
wie Methyläthylketon oder Diäthylketon, Alkohole, wie Isopropylalkohol, und niedermolekulare
Halogenalkane, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff oder Trichloräthan. Es können
jedoch auch Äther, beispielsweise Diäthyläther, verwendet werden. Das Lösungsmittel
wird in einer Menge von wenigstens 1 Gewichtsteil Lösungsmittel je Teil 3,7-Dioxyvitamin
A-aldehydacetal verwendet. Zweckmäßigerweise werden jedoch größere Lösungsmittelmengen,
wie das 5-, 10-, 50- oder 100fache des Gewichts des 3,7-DioxyvitaminA-aldehydacetals
verwendet. Das Lösungsmittel soll wenigstens in der gleichen Gewichtsmenge wie das
3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal verwendet werden, jedoch sind auch größere Mengen
anwendbar.
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In dem Verfahren gemäß der Erfindung wird die Umsetzung bei einer
Temperatur unterhalb 200°C durchgeführt. Welche Temperatur dabei im Bereich unterhalb
200°C gewählt wird, hängt von der Konzentration der Säure in der Reaktionsphase
und der zur Durchführung der Umsetzung erforderlichen Zeit ab. Unter optimalen Bedingungen
kann die Umsetzung in ein paar Minuten durchgeführt werden. Unter weniger günstigen
Bedingungen kann die Umsetzung einige Stunden dauern. Im allgemeinen wird, wenn
Temperaturen in der Nähe von höchstens 200°C angewendet werden, die Säurekonzentration
herabgesetzt, um unerwünschte Nebenreaktionen auszuschalten. Die Umsetzung kann
bei Atmosphärendruck bei oder unterhalb der Siedetemperatur der Reaktionsphase durchgeführt
werden. Sie kann jedoch auch in einem geschlossenen System bei Temperaturen über
dem Siedepunkt des Lösungsmittels bei normalem Druck durchgeführt werden. Nach der
Umsetzung kann das in ausgezeichneter Ausbeute anfallende Vitamin A-aldehyd-Produkt
aus der Reaktionsmischung nach bekannten Verfahren abgetrennt werden. Vorzugsweise
wird die Reaktionsmischung neutralisiert, das Lösungsmittel abgedampft und der den
Aldehyd enthaltende Rückstand in der üblichen Weise durch Waschen und Extrahieren
aufgearbeitet. Wenn erwünscht, kann das Produkt durch Destillieren oder Chromatographie
weitergereinigt werden.
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In den nachfolgenden Beispielen ist das Verfahren gemäß der Erfindung
erläutert. Beispiel 1 Einer Lösung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal
in 60 ccm Methyläthylketon wurden 0,124 g Chlorwasserstoff, in 0,218 g Wasser gelöst,
zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde 1 Stunde auf 79,6°C gehalten. Der gebildete
Vitamin A-aldehyd wurde durch Verdünnen der Reaktionsmischung mit Äther und durch
Auswaschen der Säure mit Wasser abgetrennt. Die neutrale Reaktionsmischung wurde
eingeengt, wobei ein Vitamin A-aldehydkonzentrat mit E'%
(370 mp,) = 784 zurückblieb.
Die Ausbeute an Vitamin A-aldehyd betrug 60,6 0/a. Beispiel 2 Eine Lösung aus 0,89
g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal, 0,00355 g Chlorwasserstoff und 0,0064
g Wasser in 20 ccm Methyläthylketon wurden 1 Stunde auf 150°C gehalten. Das Reaktionsprodukt
wurde aufgearbeitet, indem die Reaktionsmischung mit Hexan verdünnt und die Säure
durch wiederholtes Auswaschen mit Wasser entfernt wurde. Das Lösungsmittel wurde
unter vermindertem Druck abgedampft. Man erhält ein Vitamin A-aldehydkonzentrat
mit E',%,. (370 m#t) = 644. Die Ausbeute an Vitamin A-aldehyd betrug 40 °/o.
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Beispiel 3 Eine Lösung aus 1,78 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal,
0,0071 g Chlorwasserstoff und 0,0128 g Wasser in 40 ccm Methyläthylketon wurde 1
Stunde auf 150°C gehalten. Das Produkt wurde, wie in den vorhergehenden
Beispielen
angegeben, aufgearbeitet, wobei man in 59,8%iger Ausbeute Vitamin A-aldehyd in Form
eines dunklen, öligen Konzentrats mit E'% (370 m#t) = 700 erhielt.
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Beispiel 4 Eine Reaktionslösung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal,
0,128 g Chlorwasserstoff, 0,231 g Wasser und 60 ccm Chloroform wurden 1 Stunde auf
61°C gehalten. Ein Aufarbeiten der Reaktionsmischung lieferte ein Vitamin A-aldehydprodukt
mit EI %- (370 m#t) = 623 in einer Ausbeute von 510/0.
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Beispiel 5 Eine Reaktionsmischung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal,
0,128 g Chlorwasserstoff, 0,231 g Wasser und 30 ccm Methyläthylketon wurde 1 Stunde
am Rückflußkühler erhitzt. Man erhielt in 70,60/0iger Ausbeute Vitamin A-aldehyd
in Form eines Konzentrates mit E'1%- (370 m#t) = 822.
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Beispiel 6 Die Halogenwasserstoffsäure wurde in den vorhergehenden
Beispielen jeweils in Form einer konzentrierten, wäßrigen Lösung zugegeben. Die
Umsetzung kann jedoch auch durchgeführt werden, indem ein Halogenwasserstoffgas
in der erforderlichen Menge eingeblasen wird, ohne daß Wasser mit Ausnahme der normalerweise
in den zur Umsetzung kommenden Materialien vorhandenen Spuren zugegeben würde. So
wurden 0,128 g Chlorwasserstoffgas einer Lösung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal
in 30 ccm Methyläthylketon gelöst. Die Reaktionslösung wurde 1 Stunde unter Rückfluß
erhitzt. Das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal wurde dabei in 590/0iger Ausbeute
in Vitamin A-aldehyd umgewandelt. Das Produkt hatte ein E i m (370 mp.) = 763. Beispiel
? Die Verwendung von größeren Wassermengen beeinträchtigt den Ablauf der Reaktion
nicht nachteilig, insbesondere wenn das 'Wasser in der Reaktionsphase gelöst bleibt.
So wurde eine Lösung von 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal, 0,131
g Chlorwasserstoff, 6,237 g Wasser und 60 ccm Methyläthylketon 1 Stunde unter Rückfluß
erhitzt. Dabei wurde das 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal in 62,30/0iger Ausbeute
zu Vitamin A-aldehyd umgesetzt.
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Beispiel 8 Die Säurekonzentration kann auch ohne nachteilige Wirkung
geändert werden. So wurde eine Lösung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal,
0,066 g Chlorwasserstoff in 0,118 g Wasser und 28,3 ccm Methyläthylketon 1 Stunde
unter Rückfluß erhitzt, wobei man in 65,5%iger Ausbeute den Vitamin A-aldehyd erhält.
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Beispiel 9 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal wurde zu Vitamin A-aldehyd
in einer Ausbeute von 72,5 % umgesetzt, indem eine Lösung aus 10,7 g 3,7-Dioxyvitamin
A-aldehyddimethylacetal, 0,128 g Chlorwasserstoff (in Form konzentrierter Chlorwasserstoffsäure)
und 0,231 g Wasser in 60 ccm Methyläthylketon 1 Stunde auf 79,6°C gehalten wurde.
Das Vitamin A-aldehydkonzentrat hatte ein E' Im (370 m#L) = 859.
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Beispiel 10 Man erhielt den Vitamin A-aldehyd in 67,3%iger Ausbeute,
wenn 12,0 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal mit 0,128 g Chlorwasserstoffgas
in 60 ccm Methyläthylketon, das 0,231 g Wasser enthielt, auf Rückflußkühlung erhitzt
wurde. Ähnliche Ergebnisse lassen sich mit anderen niedermolekularen Alkylacetalen,
wie dem Diäthylacetal, oder cyclischen Acetalen mit Bromwasserstoff, Jodwasserstoff,
wie auch mit Chlorwasserstoff erzielen.
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Beispiel 11 Die besten Ergebnisse werden mit verhältnismäßig stark
verdünnten Reaktionsmischungen erzielt, bei denen also die Konzentration der zur
Umsetzung kommenden Verbindungen je Volumeneinheit verhältnismäßig gering ist. So
wurde eine Lösung aus 8,9 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehyddimethylacetal in 310 ccm
Methyläthylketon, der 0,128 g Chlorwasserstoff und 0,231g Wasser zugegeben worden
waren, 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt. Man erhielt den Vitamin A-aldehyd in einer
Ausbeute von 82,30/0. Das Konzentrat des Produktes hatte ein Ei m (370 m#t) = 980.
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Beispiel 12 Wie bereits erläutert, können beliebige polare Lösungsmittel,
in denen beide zur Umsetzung kommenden Verbindungen und die Reaktionsprodukte löslich
sind, zur Ausführung des Umsetzungsverfahrens gemäß der Erfindung verwendet werden.
So wurden 1,78 g 3,7-Dioxyvitamin A-aldehydacetal in 100 ccm Isopropylalkohol gelöst
und 0,355 g Chlorwasserstoff eingebracht. Nachdem die Mischung 7,5 Minuten auf 40°C
gehalten worden war, betrug die Ausbeute an Vitamin A-aldehyd bereits 43 0/0. Andere
Alkohole, wie Methylalkohol, Äthylalkohol, andere Ketone, wie Aceton oder Dimethylketon,
und Halogenkohlenwasserstoffe, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, liefern in dem Verfahren
gemäß der Erfindung ähnliche Ergebnisse.
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Das Verhältnis der Halogenwasserstoffsäure zu dem 3,7-Dioxyvitamin
A-aldehydacetal kann ohne nachteilige Wirkung in weiten Grenzen abgewandelt werden.
Sokann beispielsweise bei Anwendung von Siedetemperaturen und Atmosphärendruck das
Gewichtsverhältnis der Halogenwasserstoffsäure als konzentrierte Lösung zu dem 3,7-Dioxyvitamin
A-aldehydacetal etwa 20: 1 bis 1 : 90 betragen. Bei höheren Drücken und bei Temperaturen
von 100 bis 200°C soll jedoch das Verhältnis der Säure zum Acetal vorzugsweise 1:100
bis 1 :600 betragen. Die Säurekonzentrationen sind die Konzentrationen in dem Lösungsmittel
bzw. der Reaktionsphase. Die Säuremengen, die gegebenenfalls in einer getrennten
wäßrigen Phase vorliegen, sind in den Angaben nicht berücksichtigt.
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Wenn als Lösungsmittel ein Halogenalkan verwendet wird, trägt das
Lösungsmittel auch selbst noch zur Umsetzung bei. Es können dann unter denselben
Reaktionsbedingungen geringere Mengen an Halogenwasserstoffsäure verwendet werden,
als wenn ein halogenfreies polares Lösungsmittel verwendet wird. Mit Lösungsmitteln,
welche die Halogenwasserstoffsäure besonders gut lösen, wie Ketone oder Alkohole,
werden optimale Ergebnisse erzielt.