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Der
Gegenstand dieser Erfindung besteht darin ein neues Verfahren für eine kostengünstige,
zuverlässige
und primär
absolute Positions- und Richtungsbestimmung bei beliebigen mobilen,
autonomen Fahrzeugen und Robotern aufzuzeigen. Dabei ist ein beliebiger
und freier Bahnkurvenverlauf möglich.
Die Positionsbestimmung beruht erfindungsgemäß auf einer Struktur von Netzlinien,
welche im weiteren Verlauf als Gitternetzlinien bezeichnet werden.
Diese Gitternetzlinien können
mit aktiv sendenden optischen Landmarken, welche im Raum an hinreichend
genau bekannten Punkten fest angebracht werden, realisiert werden.
Alternativ kann auch ein entsprechendes optisches oder auch z.B.
magnetisches Gitternetzmuster direkt auf dem Boden angebracht werden.
Auf dem autonomen Fahrzeug oder Roboter befinden sich dann bei aktiv
sendenden Landmarken entsprechende Empfangssensoren, die die Signale
aufnehmen und für
die Auswertung aufbereiten. Die Berechnung der aktuellen Position
erfolgt dann bevorzugt innerhalb des autonomen Fahrzeugs gemäß einem
entsprechenden Algorithmus.
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Autonome,
d.h. fahrerlose und nicht direkt ferngesteuerte Fahrzeuge werden
seit vielen Jahren in unterschiedlichen Ausführungsformen für innerbetriebliche
Transportvorgänge
eingesetzt. Es sollen 2 Anwendungsbeispiele genannt werden, wobei
jedoch zahlreiche weitere Anwendungen möglich sind:
Als erstes
Beispiel soll ein Industrieroboter benannt werden, welcher sich
in einem Raum völlig
frei bewegen muß,
um Werkzeuge und Material an bekannten Orten aufzunehmen und damit
dann Montagearbeiten durchzuführen.
Hierzu ist eine 2-dimensionale Positions- und Richtungsbestimmung
des gesamten Industrieroboters notwendig, wobei die absolute Positionsbestimmung
mit einer Genauigkeit von einem bis zu wenigen cm erfolgen muß, damit
z.B. Material aus Regalen an der richtigen Stelle aufgenommen werden
kann.
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Als
zweites Beispiel sei ein autonomes Transportfahrzeug genannt, welches
in einer größeren Lagerhalle
Pakete z.B. von der Ladefläche
eines Lkws zu Regalen transportiert und umgekehrt. Hierzu ist eine
Positionsbestimmung relativ zu den jeweiligen Regalen mit einer
Genauigkeit von zumindest jeweils einigen cm notwendig. Es kann
dabei sinnvoll sein, einen großen
Raum in mehrere kleinere, gedachte Raumbereiche aufzuteilen und
eine absolute Positionsbestimmung nur jeweils innerhalb dieser kleineren
Raumbereiche durchzuführen.
Sinnvoll kann dies deshalb sein, weil ein genaues Ausmessen von
sehr großen
Räumen
sehr schwierig sein kann.
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Gegenstand
dieser Erfindung ist die reine Positions- und Fahrzeugrichtungsbestimmung.
Die Berechnung von Bahnkurven für
die Fahrt zu einer bestimmten Zielposition ist nicht Gegenstand
der Erfindung und wird auch bereits durch den Stand der Tech nik
ermöglicht.
Dies gilt auch für
die Vermeidung von Kollisionen bei Verwendung von mehreren Fahrzeugen.
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Nachfolgend
soll der Stand der Technik für
Positionsbestimmungsverfahren zum Zwecke der Navigation von autonomen
Fahrzeugen dargestellt werden, wobei zunächst eine grobe Klassifizierung
vorgenommen werden soll:
- 1. Positionsbestimmung
anhand von optischen oder magnetischen Führungslinien, welche in den
Boden eingelassen sind, wobei sich das Fahrzeug grundsätzlich entlang
dieser Linie bewegt. Diese Verfahren sind bei Verwendung von magnetischen
Führungslinien
sehr zuverlässig
und waren und sind immer noch recht weit verbreitet. Der Installationsaufwand
ist jedoch sehr groß.
Jedoch ermöglicht
dieses Verfahren keine völlig
freie Bahnkurvenwahl durch das autonome Fahrzeug. Statt dessen können die
vorgegebenen Bahnführungslinien
nur mit geringen Abweichungen abgefahren werden.
- 2. Positionsmeßverfahren
welche die zurückgelegte
Wegstrecke und auch die Fahrtrichtung messen und die neue Position
daraus durch Aufintegration bestimmen. Die Wegstreckenmessung – sog. Odometrie – und Richtungsmessung
kann im einfachsten Fall durch entsprechende Radsensoren erfolgen,
Präzisere – aber auch
recht kostspielige Systeme – (sog.
Inertial Navigation oder Trägheitsnavigation)
arbeiten demgegenüber
mit Beschleunigungsmessern und Kreiseln. Das Grundproblem ist und
bleibt dabei, daß ein
derartiges Meßverfahren
zwangsläufig
zu einer Akkumulation der Fehler führen muß. In vielen realisierten Systemen
zur Positionsbestimmung wird ein derartiges Meßverfahren jedoch zusätzlich zu
einem Meßverfahren
zur absoluten Positionsbestimmung eingesetzt, siehe das Buch Navigating
Mobile Robots, Systems and Techniques von J. Borenstein, H.R. Everett
und L. Feng aus dem A K Peters – Verlag
aus Wellesley, Massachusetts, USA aus dem Jahr 1996, Seite 101 ff.
- 3. Positionsmeßverfahren
welche mit aktiven oder passiven Marken arbeiten. Hier sind in dem
im letzten Satz erwähnten
Buch auf Seite 122 ff. auch Triangulationsverfahren beschrieben
worden, welche mit aktiven Landmarken arbeiten.
- 4. Positionsbestimmung mittels Landkarten. Der mobile Roboter
erstellt mit seinen Sensoren ein Abbild seiner Umgebung, d.h. eine
lokale Umgebungskarte. Es wird dann ein Vergleich mit der gespeicherten
globalen Karte vorgenommen, wodurch eine Positionsbestimmung ermöglicht wird.
Sensoren können
dabei optische Bildaufnehmer, Ultraschall-, Infrarot- und Mikrowellensensoren
sein. Häufig
werden auch mehrere Sensoren miteinander kombiniert um eine möglichst
zuverlässige
Bestimmung der aktuellen Karte zu ermöglichen. Diese Positionsbestimmungsverfahren
arbeiten z.T. mit einem hohen Aufwand, sind jedoch zwangsläufig fehleranfällig, wenn
die Inneneinrichtung eines Raumes verändert wird oder wenn annähernd gleichartige
Räume voneinander
unterschieden werden müssen.
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Es
soll jetzt auf den Stand der Technik von Positionsmeßverfahren
mittels aktiver oder passiver Landmarken noch etwas genauer eingegangen
werden. In Flugzeugen und Schiffen waren derartige Meßverfahren schon
immer die weitverbreitetsten Verfahren zur Positionsbestimmung.
Auch bei autonomen Fahrzeugen ist durch Einsatz von aktiven oder
passiven Markierungen eine hohe Zuverlässigkeit und Genauigkeit bei
der Positionsbestimmung zu erreichen. Zum Einsatz kommen dabei z.T.
Ultraschallsensoren und in der überwiegenden
Mehrzahl aller Fälle
optische Sensoren. Eingesetzt werden aber auch magnetische Markierungen
und Sensoren.
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1.
In der Patentschrift DE-4232171-C1 wird ein Verfahren zur relativen
Positionsbestimmung eines fahrerlosen Fahrzeugs beschrieben, welches
mit einem odometrischen Meßverfahren
und einer Koppelnavigation mit magnetischen Wegmarken arbeitet.
Sobald das Fahrzeug während
der Fahrt eine Wegmarke erfaßt, wird
deren relative Position im Vergleich zur Fahrzeugposition ermittelt,
wodurch Positionsfehler der odometrischen Messung erkannt werden
können.
Dabei erfolgt aber nur eine Bestimmung der x/y-Position und keine Bestimmung
des Fahrzeugwinkels, weshalb sich das Fahrzeug nicht frei im Raum
bewegen kann, sondern weitgehend einer vorgegebenen Bahnkurve folgen
muß.
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In
DE-19823260-A1 ist demgegenüber
eine Weiterentwicklung beschrieben, bei welcher die magnetischen
Referenzmarken aus mehreren Einzelelementen aufgebaut sind, wodurch
ein kurze, gerade Referenzstrecke definiert wird, welche zur Bestimmung
des tatsächlichen
Fahrzeugwinkels genutzt werden kann. Verwendet wird zur genauen
Erkennung der magnetischen Referenzmarken eine aufwendige kettenförmige Anordnung
von über
100 Sensoren in Form von Reed-Kontakten am Fahrzeug. Die magnetischen
Referenzmarken müssen
in den Boden eingelassen werden, wobei zumindest grundsätzlich eine
Verwechselungsgefahr besteht, weil diese grundsätzlich nicht codiert werden
können.
Das Fahrzeug muß zur
Positionsbestimmung auch jeweils diese Referenzmarken anfahren,
so daß die
Freifahrabschnitte immer wieder unterbrochen werden müssen und
die Abweichung bei der Positionsbestimmung durch die Radsensoren
nur so groß werden darf,
daß die
Referenzmarken im Durchmesser von ca. 1 cm noch zuverlässig erkannt
werden können.
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2. Triangulation
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Bei
diesem bei mobilen Robotern besonders weit verbreiteten Verfahren,
erfolgt die Positionsbestimmung über
eine Winkelmessung mit 3 oder mehr aktiven oder passiven optischen
Marken.
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Für ein derartiges
Meßsystem
wird i.a. ein rotierender Meßkopf
am autonomen Fahrzeug eingesetzt, mit welchem die Winkelmessung
vorgenommen wird. Dieser Meßkopf
kann aktive oder auch passive optische Sensoren enthalten. Die verwendeten
Landmarken können
entweder nur Reflektoren, aktive Sender oder auch aktive Detektoren
sein, welche wiederum ein Signal senden. Wichtig ist eine möglichst
exakte Winkelmessung und bei bewegtem Fahrzeug auch eine hinreichend
hohe Drehzahl beim verwendeten Meßkopf. Bevorzugt werden dabei
Systeme mit optischen Sensoren eingesetzt, wobei hier in den letzten
15–20
Jahren sehr viele verschiedene Systeme realisiert worden sind und
die Mehrzahl der heute kommerziell genutzten Systeme mit rotierenden
Laserscannern arbeiten. Es ist dabei allerdings zu berücksichtigen,
daß zwischen
dem rotierenden Laserscanner und den verwendeten Reflektoren eine
Sichtverbindung bestehen muß.
An den Reflektoren kann eine entsprechende Codierung angebracht
werden, um diese eindeutig zu erkennen. Es kann dabei zumindest
bei einem stillstehendem Fahrzeug eine Positioniergenauigkeit im
Bereich von einem mm erreicht werden. In der Patentschrift DE-3930109-C1
ist ein Verfahren zur Positions- und Fahrtrichtungsbestimmung beschrieben
worden, welches mit mindestens 3 Reflektoren – welche auf einer Geraden
mit einem definierten Abstand angeordnet werden müssen – und einem
rotierenden Meßkopf
arbeitet.
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Wenn
statt dessen mit aktiven optischen Landmarken gearbeitet wird, muß bei einem
Triangulationsverfahren mit einem großen Abstrahlwinkel der optischen
Landmarkensender gearbeitet werden. Dieser große Abstrahlwinkel führt unmittelbar
zu einer geringen Reichweite im Bereich von wenigen Metern, weil
dabei nur der Einsatz von Leuchtdioden – i.a. im Infraxotbereich – möglich ist,
welche über
eine nur geringe Abstrahlleistung verfügen. Andere leistungsstärkere und
kostengünstige
Lichtquellen scheiden aus, weil dort eine für die eindeutige Identifizierung
der Landmarken zwingend notwendige Modulation – mit einer hinreichend hohen Frequenz – nicht
mehr möglich
ist.
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Wenn
mit einem rotierenden Meßkopf
gearbeitet wird, ergibt sich zunächst
die Problematik, daß das Fahrzeug
sich während
der Messung weiter bewegt, wodurch die Genauigkeit der Positionsbestimmung
beeinträchtigt
wird. In DE-19816785-A1 sind Verfahren beschrieben worden, die auch
die Bewegung des Fahrzeugs während
dieser Messung berücksichtigen,
wodurch Ungenauigkeiten bei der Positionsberechnung vermieden werden.
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3. Trilateration
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Die
Trilaterationsmeßverfahren
beruhen auf einer Abstandsmessung zwischen dem mobilen Roboter und
3 oder mehr Marken mit definierter und bekannter Position. Die Abstandsmessung
wird i.a. über
eine Laufzeitmessung realisiert. Das weitverbreitete GPS-Satellitennavigations-System
ist das bekannteste Beispiel hierfür. Ein Satellitennavigationsverfahren
ist jedoch für
die Navigation oder Navigationsunterstützung für autonome Fahrzeuge in Gebäuden ungeeignet,
weil dort i.a. kein Empfang der Satellitensignale möglich ist.
Auch ist die erreichbare Positioniergenauigkeit im Bereich von einigen
Metern viel zu gering.
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Darüber hinaus
sind jedoch auch entsprechende Meßverfahren mit Ultraschallsensoren
realisiert worden, siehe z.B. die Zeitschriftenveröffentlichung
An ultrasonic range Sensor array for a robotic fingertip von A.S.
Fiorillo, B. Allotta, P. Dario und R. Francesconi in Sens. Actuators
(Switzerland), Sensors and Actuators, Band 17, Nummer 1–2, Seiten
103 bis 106 vom Mai 1989. Diese Verfahren haben jedoch den Nachteil
einer recht geringen Reichweite und insbesondere den Nachteil der
sehr stark schwankenden Schallausbreitungsgeschwindigkeit. Weitere
Probleme können
sich durch Lärmstörungen anderer
Schallquellen insbesondere im industriellen Einsatz ergeben.
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Nachfolgend
soll das Grundprinzip der Erfindung einer Positionsbestimmung mit
einem Gitternetz erläutert
werden. Für
die Realisierung eines aktiven optischen Gitternetzes ist es sinnvoll
Laser zu verwenden, mit einer punkt- oder einer zu einer senkrechten
Linie aufgeweiteten Abstrahlcharakteristik. Alternativ können auf
dem Boden entsprechende optische oder magnetische Gitternetzlinienstrukturen
angebracht werden. Es sind dann mindestens 2, für eine optimale Realisierung
jedoch mindestens 4, Gitternetzlinien notwendig, welche dann von
dem Fahrzeug oder Roboter zur Positionsbestimmung genutzt werden.
Zumindest jeweils 4 benachbarte Gitternetzlinien sollten in nicht-paralleler
Form angeordnet sein. Die 1 zeigt
die grundsätzliche Anordnung
von 4 Gitternetzlinien (12) sowie das Beispiel eines völlig frei
von Fahrzeug wählbaren
Bahnkurvenverlaufs (13) für das Fahrzeug (1).
Im Bahnkurvenverlauf (13) erkennt man auch, daß der Bereich
der 4 Gitternetzlinien (12) auch – für eine beschränkte Bahnkurvenlänge – vollständig verlassen
werden kann. Wenn das Gitternetz mit optischen Lasern aufgebaut
wird, muß der
Detektor auf der Empfangsseite dabei über den gesamten Bereich von
360° eine
Erfassung des Sendesignals ermöglichen,
oder es muß mit
mehreren Detektoren mit unterschiedlichen Erfassungsrichtungen gearbeitet
werden, welche den Bereich von 360° abdecken. Bei auf dem Boden
aufgebrachten Gitterlinien erfolgt demgegenüber eine hinreichend präzise optische
oder magnetische Abtastung des Bodens durch den Detektor.
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In 2 sind
unterschiedliche Möglichkeiten
für die
Realisierung der Räder
und Fahrzeugsensoren skizziert. Zunächst kann zwischen 3-rädrigen Fahrzeugen
(1) mit einem gelenkten mittleren Rad (3) gemäß Skizze
A und 4-rädrigen
Fahrzeugen (1) gemäß Skizze
B unterschieden werden, wobei aber auch Fahrzeuge mit weiteren Rädern zulässig und
denkbar sind, welche sich dann aber zumindest auf ein 4-rädriges Fahrzeug zurückrechnen
lassen. An allen Fahrzeugrädern
(2) können
Sensoren (4) gemäß Skizze
A oder B zur odimetrischen Wegstreckenmessung angebracht werden.
Weiterhin kann auch eine direkte Messung des Lenkwinkels erfolgen.
Für die
Bestimmung des Bahnkurvenverlaufs mittels Radsensoren muß die jeweiligen
Bahnkrümmung
mit berücksichtigt
werden. Hierzu kann der Lenkwinkel ausgewertet werden, oder es erfolgt
eine Auswertung des Wegstreckenunterschiedes der Räder einer
Achse. Als Wegstreckenradsensoren sind optische inkrementale Aufnehmer
mit ausreichend hoher Auflösung
handelsüblich.
Auch ist die zusätzliche
Verwendung von speziellen Meßrädern möglich, welche
auf den bestehenden Achsen angebracht werden. Für eine mögliche Lenkwinkelmessung sind
hochauflösende
absolute optische Drehgeber verfügbar,
alternativ könnte
aber auch z.B. ein Kreisel bzw. ein Gyrosensor zur Lenkwinkelmessung
eingesetzt werden, wobei dann aber nur ein minimaler Nullpunktdrift
zulässig
ist. Alternativ ergibt sich auch die Möglichkeit den Bahnkurvenverlauf
durch doppelte Integration mit hinreichend genauen Beschleunigungssensoren
(6) gemäß Fahrzeugskizze
C zu bestimmen, wodurch sich der unmittelbare Vorteil ergibt, daß das Meßergebnis
nicht durch Bodenunebenheiten verfälscht werden kann und der effektiv
wirksame Raddurchmesser nicht ermittelt werden muß. Sinnvoll
ist dabei ein Beschleunigungsaufnehmer in Richtung der Fahrzeuglängsachse
und quer zur Fahrzeuglängsachse.
Für eine
Bestimmung der Richtung der Fahrzeuglängsachse ist auf dem Fahrzeug
dann ein geeigneter Kreisel oder Gyrosensor (5) einsetzbar.
Der Antrieb kann grundsätzlich
an jeder beliebigen Achse oder jedem einzelnen Rad erfolgen. Die
in diesem Abschnitt dargestellten Verfahren entsprechen dabei dem Stand
der Technik.
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In 3 sind
die relevanten Systemkomponenten im Fahrzeug dargestellt. Die Signale
der Detektoren oder des Detektors (7) für die Erkennung der Gitternetzlinien
werden einer Signalaufbereitung und Datenerfassung (8)
zugeführt.
Die Positionsberechnung und Positionssteuerung erfolgt dann im Block
(9), welcher hierzu auch die Signale der Fahrzeugsensoren
(11) erhält.
Der Funktionsblock (9) kann aus einer Rechnerkarte bzw.
einem Prozessorbaustein mit entsprechenden Schnittstellen-Bausteinen
oder -Karten bestehen, mit softwaremäßig realisierten Algorithmen.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit
einer ausschließlich
hardwaremäßigen Realisierung
von Block (9), mit einer entsprechenden hardwaremäßigen Umsetzung
der Algorithmen. Weiterhin ist natürlich eine Antriebsein richtung,
eine Lenkeinrichtung oder eine kombinierte Antriebs- und Lenkeinrichtung
notwendig, welche durch den Block (10) dargestellt wird.
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Die
Positionsbestimmung mittels Gitternetzlinien setzt dabei eine hinreichend
genaue Distanzmessung, zwischen dem Überschreiten der einzelnen
Gitternetzlinien, voraus. Die eigentliche Positionsberechnung erfolgt
dabei zur Korrektur der von den Fahrzeugsensoren gelieferten Werte
nur an den Kreuzungspunkten mit den Gitternetzlinien. Dabei sollte
die Distanz mit einer Genauigkeit besser als 1 mm bestimmt werden, wenn
die Fahrzeugposition mit einer Genauigkeit von 1 cm bestimmt werden
soll und zusätzliche
Abweichungen durch die Distanzmessung vermieden werden sollen. Für die Durchführung der
Distanzmessungen ist keinerlei Vorkenntnis der tatsächlichen
Fahrzeugposition oder Fahrzeugrichtung notwendig, die zurückgelegten Distanzen
können
in einem von Fahrzeug selbst definierten Hilfskoordinatensystem
bestimmt werden.
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Es
ist weiterhin sinnvoll die Fahrzeugdrehrichtung zwischen 2 Lichtgitterlinien
i und j als Winkelvorzeichen signumji zu
bestimmen. Hierzu wird der Winkel der Fahrzeuglängsachse beim Überschreiten
der Gitterlinie i und der Gitterlinie j bestimmt und die Differenz
beider Winkel gebildet. Ist diese Differenz kleiner als ein sinnvoller
Genauigkeitswert, ist das gesuchte Winkelvorzeichen signumij gleich Null zu setzen, ansonsten resultiert
der Wert +1 oder –1.
Dieses Winkelvorzeichen wird benötigt
um Mehrdeutigkeiten bei der Bestimmung der Fahrzeugposition auszuschließen.
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Für die Positionsbestimmung
sind bei Verwendung von einem einzelnen Empfangsdetektor 4 nicht-parallele
Gitternetzlinien notwendig. Dabei wird dann die Position und Fahrzeugrichtung
einmalig beim Überschreiten
der vierten Gitternetzlinie berechnet. Bis zum Überschreiten der nächsten Gitternetzlinie
erfolgt die Positionsberechnung dann ausschließlich über die vorhandenen Fahrzeugsensoren.
Das Berechnungsverfahren bietet dabei auch den Vorteil den effektiv
wirksamen Raddurchmesser mit zu bestimmen, wobei dies nur bei Verwendung
von Radsensoren notwendig ist. Bei 4 nicht-parallelen Gitternetzlinien
ergibt sich der in 5 dargestellte Grundverlauf,
wobei die jeweiligen Verbindungslinien zwischen den 4 Empfängerpositionen
jeweils nur die Distanzen und nicht den Verlauf der tatsächlichen
Bahnkurve angeben.
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Nachfolgend
wird der Berechnungsablauf auch mit den zugehörigen mathematischen Gleichungen
bei Verwendung eines einzelnen Empfangsdetektors dargestellt. Für die Fahrzeugpositionen P →1 bis P →4 beim Überschreiten
der Gitternetzlinien gelten dabei folgende Geradengleichungen, wobei
k1 bis k4 die Unbekannten sind,
alle anderen Formelzeichen entsprechen den Positionen und Abstrahlwinkeln
der Gitternetzlinien und ergeben sich unmittelbar aus 5:
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Bei
der Verwendung von Radsensoren zur Wegstreckenmessung kann hieraus
dann folgendes Gleichungssystem mit 5 Unbekannten und 5 Gleichungen
abgeleitet werden, wobei k5 die 5-te Unbekannte
angibt, welche dem unbekannten Raddurchmesser entspricht:
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Dabei
werden mit d
1 = |P2 – P1| bis d
3 =
|P4 – P3|
sowie mit d
4 = |P4 – P1| und mit d
5 =
|P3 – P1|
die vom Fahrzeug gemessenen Distanzen mit einem geschätzten Raddurchmesser
bei Verwendung von Radsensoren zur Wegstreckenmessung definiert.
Die realen Distanzen
ergeben
sich dann bei Verwendung von Radsensoren zur Wegstreckenmessung
aus
Nur wenn die Wegstreckenmesssung
mit Radsensoren bei einem mittleren Antriebsrad bei einem 3-rädrigen Fahrzeug
erfolgt, ist sichergestellt das der effektive Raddurchmesser eindeutig
definiert ist und keinen Schwankungen bei unterschiedlichen Bahnkrümmungen
unterliegt. Wenn die Wegstreckenmessung an mehreren Rädern erfolgt,
muß sichergestellt
sein, daß sich
der wirksame Raddurchmesser an diesen Rädern nur sehr geringfügig voneinander
unterscheidet. Bei Verwendung von Beschleunigungssensoren zur Wegstreckenmessung
kann k
5 gleich 1 gesetzt werden, somit verbleiben
nur noch 4 Unbekannte, die daraus folgende Überbestimmung des nicht-linearen
Gleichungssystems vereinfacht deren Lösung. Obiges Gleichungssytem kann
erweitert werden, wenn für
die Auswertung mehr als 4 Gitternetzlinien verwendet werden, wobei
sich dann in jedem Fall ein überbestimmtes
Gleichungssystem ergibt.
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Die
Lösung
des obigen nichtlinearen Gleichungssystems wird iterativ – z.B. mit
einem gedämpften Newton-Verfahren – oder mit
anderen Verfahren zur Lösung
von nichtlinearen Gleichungen vorgenommen. Diese mathematischen
Verfahren sind Stand der Technik und werden hier nicht weiter dargestellt.
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Da
es bei ungünstiger
Wahl des Startvektors möglich
ist, daß das
Lösungsverfahren
nicht konvergiert, wird ein Abbruch der Iteration durchgeführt, sobald
eine größere Anzahl
von Iterationen überschritten
wurde. Für
die Positionsberechnung und auch die verwendeten Simulationsprogramme
wird dann folgender optimierter Ablauf empfohlen, welcher aber abgewandelt
werden kann, wenn andere oder weitergehende Vorkenntnisse über die
Zielpositionen vorliegen:
- • Bei Verwendung von Radsensoren
zur Wegstreckenmessung wird als Ungenauigkeit bei der Bestimmung des
Raddurchmessers ein bestimmter Wert von z.B. 2% zugelassen, der
in der Praxis der maximalen Schwankung des Raddurchmessers entspricht.
Bei Verwendung von Beschleunigungssensoren zur Wegstreckenmessung
entfällt
dies natürlich.
- • Bei
der Wahl der Startwerte wird bei Verwendung von Radsensoren zur
Wegstreckenmessung für
die nur dann vorhandene letzte Unbekannte k5 immer
mit einem einzigen festen Wert von 1.0 gearbeitet. Bei den 4 weiteren
Unbekannten k1 bis k4 wird – wenn die
Zielpositionen P →1 bis P →4 bereits
näherungsweise
bekannt sind – mit
daraus abgeleiteten Startwerten gearbeitet, ansonsten sind mittlere
Startwerte zu empfehlen. Wenn keine Konvergenz eintritt, werden
zahlreiche andere Startwerte erprobt.
- • Eine
berechnete Position wird nur dann als gültig akzeptiert, wenn die aus
den berechneten Positionswerten ermittelten Distanzen d1 =
|P2 – P1|
bis d5 = |P3 – P1| und zusätzlich d6 = |P4 – P2|
den gemessenen Distanzen – jeweils
umgerechnet auf den korrekten Raddurchmesser – mit einer minimalen Abweichung entsprechen.
Außerdem muß auch das
Winkelvorzeichen signumji zwischen den Distanzen
bei den berechneten Werten dem gemessenen Winkelvorzeichen entsprechen.
- • Wenn
das erste Gleichungssystem für
die 5 Unbekannten (k1, k2,
k3, k4, k5) oder die 4 Unbekannten (k1, k2, k3, k4)
eine Lösung
gefunden hat, wird anschließend
eine Überprüfung der
Ergebnisse mittels den ersten 3 und den letzten 3 Gitternetzlinien – mit einem
analogen iterativen Lösungsverfahren
für jeweils
3 Unbekannte – vorgenommen.
Damit kann dann die richtige Bestimmung der 4 Unbekannten k1 bis k4 überprüft werden.
- • Nur
wenn die Überprüfung mit
den ersten 3 Gitternetzlinien und den letzten 3 Gitternetzlinien
zu demselbigen Ergebnis wie bei den 4 Gitternetzlinien geführt hat,
wird das Ergebnis als gültig
akzeptiert. Ansonsten wird mit veränderten Startwerten eine erneute
Positionsberechnung mit 4 Gitternetzlinien gestartet.
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Durch
diese aufwendige und mehrstufige Überprüfung wird eine eindeutige Positionsbestimmung
zuverlässig
sichergestellt.
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Nachfolgend
wird die Bestimmung der Fahrzeugrichtung beschrieben. Dadurch das
nicht nur die eigentlich gesuchte Fahrzeugzielposition P →4 sondern
auch die vorhergehenden Positionen P →3 bis P →1 durch das Berechnungsverfahren bestimmt
werden, kann auch die tatsächliche
Fahrzeugrichtung an der aktuellen Zielposition P →4 ermittelt
werden. Dabei werden zunächst
die Positionen P →1 bis P →4 über die
Fahrzeugsensoren in einem Hilfskoordinatensystem bestimmt. Eine
einfache Koordinatentransformation überführt dann die Position P →4 in die tatsächliche Zielposition P →4, wobei dann auch das gesamte von den Radsensoren
verwendete Hilfskoordinatensystem entsprechend linear verschoben
wird. Die gesuchte Fahrzeugrichtung ergibt sich dann dadurch, daß das bereits
linear verschobene Hilfskoordinatensystem so gedreht wird, daß sich eine
möglichst gute Übereinstimmung
zwischen den von den Fahrzeugsensoren bestimmten Positionen P →1 bis P →3 und den berechneten
Positionen P →1 bis P →3 ergibt.
Um dabei eine möglichst
große
Genauigkeit bei der Berechnung der Fahrzeugrichtung zu erreichen,
sollten die für
die Berechnung der Koordinatendrehung verwendeten Positionen einen
möglichst
großen
Abstand voneinander aufweisen. Dabei kann man davon ausgehen, daß bei mindestens
1 m Abstand, der für
die Berechnung der Koordinatentransformation verwendeten Positionen
und einer Genauigkeit der Positionsbestimmung von mindestens ± 1 cm
sich eine Genauigkeit bei der Bestimmung der Fahrzeugrichtung von
mindestens ± 1.0° ergeben
wird.
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Wenn
mindestens 2 Empfangsdetektoren verwendet werden, ergibt sich die
Möglichkeit
für eine
Positionsbestimmung auch mit nur jeweils 2 Gitternetzlinien, wobei
dabei dann aber bei Verwendung von Radsensoren zur Wegstreckenmessung
der Raddurchmesser hinreichend exakt bekannt sein muß. Die 6 zeigt eine
Anordnung des Fahrzeugs mit 2 Empfangsdetektoren, welche neben dem
Antriebsrad eines 3-rädrigen Beispielfahrzeugs
angebracht worden sind, wobei aus dieser Abbildung unmittelbar hervorgeht,
daß sich
die beiden Sensoren 1 und 2 dabei auf unterschiedlichen
Bahnkurven als das mittlere Antriebsrad bewegt. Dabei können auch
bei diesem Berechnungsverfahren andere Fahrzeuge mit mehr als 3
Rädern
verwendet werden.
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Beim Überschreiten
einer Gitternetzlinie kann jetzt der Fahrzeugwinkel direkt bestimmt
werden, hierzu ist die Definition eines Hilfskoordinatensystem denkbar
und empfehlenswert. Dieses Hilfskoordinatensystem kann – für das Antriebsrad
bei einem realen oder gedachten 3-rädrigen Fahrzeug – dort seinen
Ursprung haben, wo einer der beiden Empfangsdetektoren das Überschreiten
der ersten Gitternetzlinie erkannt hat, die Berechnung startet auch
zu diesem Zeitpunkt. Die Längsachse
des Fahrzeugs entspricht dabei zu Beginn der y-Achse, die im Hilfskoordinatensystem
beschriebene Bahnkurve gilt für
das reale oder gedachte mittlere Antriebsrad des Fahrzeugs. Es wird
dann in diesem Koordi natensystem aus dem Bahnverlauf des Antriebsrades der
jeweilige Bahnverlauf des ersten und des zweiten Sensors bestimmt.
Somit sind in diesem Hilfskoordinatensystem auch die Positionen
der beiden Empfangsdetektoren zu jedem Zeitpunkt bekannt. Sobald
dann auch einer der beiden Empfangsdetektoren das Überschreiten
dieser ersten Gitternetzlinie zum zweiten Mal erkannt hat, endet
der erste Schritt des Berechnungsablaufs. Aus den beiden Positionen
der Empfangsdetektoren beim Erkennen dieser Gitternetzlinie kann
dann unmittelbar die Richtung dieser ersten Gitternetzlinie im Hilfskoordinatensystem
erkannt werden. Da auch die tatsächliche
Richtung der jeweiligen Gitternetzlinie im vorgegebenen Raumkoordinatensystem
bekannt ist, kann somit grundsätzlich
die tatsächliche
Richtung des Fahrzeugs bestimmt werden, wobei mögliche Mehrdeutigkeiten dabei
aber noch aufgelöst
werden müssen.
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Zunächst soll
also dargestellt werden, wie sich die Positionen der beiden Empfangsdetektoren – aus der
Position des Antriebsrades – bestimmen
lassen. In
6 sind als Beispiel 2 Empfangsdetektoren
neben dem realen oder gedachten mittleren Antriebsrad angebracht.
Dabei können
2 oder auch mehr Empfangsdetektoren an beliebigen anderen Stellen
des Fahrzeugs angebracht werden, wobei bei der Plazierung der Empfangsdetektoren
auf eine möglichst
gute Empfangs- oder Erkennungsmöglichkeit
der Gitternetzstrahlen oder der am Boden angebrachten Strukturen
zu achten ist. Die nachfolgenden Gleichungen beziehen sich somit
zunächst
nur auf das angegebene Beispiel. Sie sind aber als Grundlage für andere
Anordnungen der Empfangsdetektoren zu verwenden. Unter Zuhilfenahme
der Fahrzeugsensoren kann im vorgegebenen Hilfskoordinatensystem
zu jedem Zeitpunkt der aktuelle Fahrzeugwinkel φ
a(s)' und die Position
x(s)' sowie y(s)' bestimmt werden.
Beim Start der Berechnung im Koordinatenursprung gilt für die Position
des
Empfangsdetektors – welcher
die Gitternetzlinie erkannt hat – im Fall des ersten, linken
Empfangsdetektors:
und wenn der zweite, rechte
Empfangsdetektor die Gitternetzlinie erkannt hat:
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Die
Position
beim
Erkennen dieser ersten Gitternetzlinie zum zweiten Mal ergibt sich
dann für
den ersten Detektor unmittelbar zu:
und im Fall, daß der zweite
Detektor die Gitternetzlinie zum zweiten Mal erkannt hat:
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Wichtig
ist bei der Anordnung der beiden Empfangsdetektoren, daß die beiden
Empfangsdetektoren einen möglichst
großen
Abstand aufweisen, um sicherzustellen, daß eine möglichst große Genauigkeit bei der Bestimmung
des gesuchten Fahrzeugwinkels erreicht wird. Der gesuchte Winkel
der Gitternetzlinie φ's im
vorgegebenen Hilfskoordinatensystem ergibt sich dann direkt zu:
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Wenn
gilt, nimmt φ'
s automatisch
einen Wert von 90° an.
Auch wenn bei bestimmten, gekrümmten
Bahnkurven nur ein einzelner Empfangsdetektor 2-mal hintereinander
die Gitternetzlinie überschreitet,
können
obige Gleichungen verwendet werden. Wenn jedoch die Gitternetzlinie
nur berührt
wird oder die Distanz zwischen den beiden Schnittpunkten mit der
Gitternetzlinie für
eine ausreichend korrekte Winkelmessung zu klein sein sollte, können obige
Gleichungen nicht verwendet werden. Es muß dann einfach gewartet werden,
bis das Fahrzeug eine Gitternetzlinie derart überschreitet, daß die Berechnung
des Winkels φ'
s erfolgreich
durchgeführt
werden kann.
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Für die Bestimmung
der realen Fahrzeugrichtung φ
f im tatsächlichen
Raumkoordinatensystem – welche
der Fahrzeuglängsachse
entspricht – beim
erstmaligen Überschreiten
der betreffenden Gitternetzlinie durch einen der beiden Empfangsdetektoren,
gilt dann folgender einfacher Zusammenhang:
wobei
den
Winkel der jeweiligen abgestrahlten Gitternetzlinie – bezogen
auf die x-Achse
des Raumkoordinatensystems – angibt.
Obige Gleichung entspricht einer Drehung der beiden Koordinatensysteme,
dieser Zusammenhang wird durch die
7 nochmals
verdeutlicht.
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Um
die Drehung des Hilfskoordinatensystems in das Raumkoordinatensystem
immer in allen Fällen durchführen zu
können,
muß zu φf teilweise noch ein Wert von 180° dazu addiert
werden. Diese Mehrdeutigkeit bei der Bestimmung der realen Fahrzeugrichtung
kann aber im weiteren Berechnungsablauf aufgelöst werden. Wenn die einzelnen
Gitternetzlinien eindeutig codiert sind, besteht die Möglichkeit
zunächst
mit beiden Fahrzeugrichtungen weiter zu rechnen, sobald die zweite
Gitternetzlinie erreicht ist, läßt sich
unterscheiden, welche der beiden Fahrzeugrichtungen richtig ist.
Eine alternative Lösungsmöglichkeit
besteht darin, daß man
eine grobe Vorkenntnis der realen Fahrzeugrichtung aus den bisherigen
Berechnungen und der Fahrzeugstartposition besitzt oder daß man mit
einem einfachen magnetischen Sensor eine zusätzliche, grobe Richtungsbestimmung
für die
Fallunterscheidung vornimmt. Auch wenn ein Kreisel oder Gyrosystem
am Fahrzeug vorhanden ist, wird diese Fallunterscheidung i.a. problemlos
durchführbar
sein.
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Sobald
einer der beiden Empfangsdetektoren nun das Überschreiten der zweiten Gitternetzlinie
erkennt, kann die eigentliche Positionsberechnung durchgeführt werden,
wobei hier davon ausgegangen wird, daß der Raddurchmesser für diese
Berechnung hinreichend genau bekannt ist, wenn die Wegstreckenmessung
mit Radsensoren ausgeführt
wird.
-
Hierzu
ist die zurückgelegte
Wegstrecke lx in x-Richtung und ly in y-Richtung im Raumkoordinatensystem
zwischen den beiden Gitternetzlinien zu bestimmen. Zurückgelegte
Wegstrecke ist dabei die Wegstrecke in x- und y-Richtung der zugehörigen Empfangsdetektoren
und nicht des realen oder gedachten mittleren Antriebsrades. Hierzu
wird zunächst
die Position über
die Radsensoren oder die Beschleunigungssensoren im Hilfskordinatensystem
bestimmt. Es erfolgt dann eine Koordinatendrehung sobald die reale
Fahrzeugrichtung φf bekannt ist. Es können dann die zurückgelegten
Streckenabschnitte rx und ry in
x- und y-Richtung im realen Koordinatensystem zunächst für das Antriebsrad
durch Wegstreckenmessung im Fahrzeug angegeben werden.
-
Diese
Berechnung beginnt sobald bei der ersten Gitternetzlinie das Überschreiten
dieser Gitternetzlinie zum zweiten Mal erkannt wurde und endet sobald
bei der zweiten Gitternetzlinie erstmalig das Überschreiten detektiert wurde.
Dabei kann jeweils einer der beiden Empfangsdetektoren für diese
Erkennung in Frage kommen, so daß sich insgesamt 4 verschiedene
Kombinationsmöglichkeiten
für die
Bestimmung der gesuchten Abstände
l
x und l
y ergeben,
von denen jedoch nur eine der 4 Möglichkeiten weiter verwendet
wird, gemäß dem im
vorhergehenden Satz genannten Kriterium. Bei den angegebenen Indizes
i und j der Abstände
und
gibt
i die Nummer des Empfangsdetektors an, welcher die erste Gitternetzlinie
zum zweiten Mal erkannt hat und j gibt die Nummer des Empfangsdetektors
an, welcher die zweite Gitternetzlinie zum ersten Mal erkannt hat.
Bei den Winkeln der Fahrzeuglängsachse
im realen Raumkoordinatensystem gibt
den
Winkel zum Zeitpunkt an, wo die erste Gitternetzlinie zum zweiten
Mal erkannt wurde und
beschreibt
den Winkel wo die zweite Gitternetzlinie zum ersten Mal erkannt
wurde:
-
-
-
Der
hard- oder softwaremäßig realisierte
Berechnungsalgorithmus entscheidet dann eigenständig, mittels einfachen Fallunterscheidungen,
welche der obigen Gleichungen für
die Berechnung von lx und ly verwendet
werden muß,
gemäß den oben
angegebenen Kriterien. Zur Verdeutlichung sind die Zusammenhänge in der 8 dargestellt.
-
Die
entsprechende Berechnung der Zielposition P →'2 – zunächst für den jeweiligen
Empfangsdetektor – ergibt
sich aus einfachen Geradengleichungen, so daß im Ergebnis für die Positionsberechnung
folgende beide Gleichungen zu verwenden sind:
-
-
Abschließend muß dann nur
noch die Position P →'
2 des jeweiligen Empfangsdetektors
1 oder
2 zum Zeitpunkt der Erkennung der zweiten Gitternetzlinie auf die
Position des Antriebsrades P →
2 umgerechnet
werden, hierfür
gilt für
den Empfangsdetektor
1 dann:
und entsprechend für den Empfangsdetektor
2:
-
-
Das
hier dargestellte Berechnungsverfahren kommt ohne nichtlinearen
Gleichungen aus, so daß auf ein
iteratives Lösungsverfahren
mit der Vorgabe von Startwerten verzichtet werden kann. Insbesondere
erhält man
auch immer eine eindeutige Lösung
wenn sich beide Gitternetzlinien nicht kreuzen. Dies bedeutet, daß die Gitternetzlinien
für die
praktische Anwendung grundsätzlich
kreuzungsfrei angeordnet werden sollen, wobei aufeinanderfolgende
Gitternetzlinien einen möglichst
großen
Winkel zueinander aufweisen sollten, damit sich Fehler bei der Distanzmessung
möglichst
gering auswirken.
-
Im
Rahmen dieser Erfindung soll nachfolgend auch ein Verfahren zur
Referenzmessung zur Bestimmung des Raddurchmessers vorgestellt werden.
Dies ist bei Verwendung von nur 2 Gitternetzlinien sinnvoll, wenn
mit Radsensoren zur Wegstreckenmessung gearbeitet wird. Die nachfolgenden Überlegungen
beziehen sich dabei auf einen inkrementalen Wegstreckensensor, können aber
auch auf absolut messende Wegstreckensensoren übertragen werden.
-
Die
Grundidee für
eine Referenzmessung besteht darin, daß hierfür 2 zusätzliche parallele Gitternetzlinien
in einem exakten Abstand von z.B. 1 m verwendet werden. Dabei wird
die Lenkung auf einen Lenkwinkel von 0° möglichst exakt fest eingestellt,
d.h., daß sich
das Fahrzeug auf einer geraden Linie für den Zeitraum der Referenzmessung
bewegt. Beim Überschreiten
der ersten Gitternetzlinie wird der Fahrzeugwinkel bestimmt, beim Überschreiten
der zweiten Gitternetzlinie kann dann die zurückgelegte Streckenlänge und
auch der Fahrzeugwinkel noch ein zweites Mal bestimmt werden. Über einfache
trigonometrische Beziehungen kann dann die tatsächlich zurückgelegte Streckenlänge bestmmt
werden, woraus über
die Zahl der Indeximpulse des Drehimpulsgebers am Antriebsrad unmittelbar
die effektiv wirksame Länge
der einzelnen, geraden Wegstreckenabschnitte Δsi pro
Indeximpuls bestimmt werden kann. Der eigentliche Raddurchmesser
ist dabei nicht notwendigerweise zu berechnen. Die 9 zeigt
dabei den grundsätzlichen
Ablauf. Bei den beiden unbekannten Strecken dd und
le ist die Impulszahl des Drehimpulsgebers
beim Antriebsrad bekannt, d.h. es gilt:
-
-
Für die trigonometrischen
Beziehungen gilt:
-
-
Hieraus
folgt für
den gesuchten Wert Δsi:
-
-
Auch
wenn sich das Fahrzeug während
der Referenzmessung nur näherungsweise
auf einer geraden Linie bewegt und der Lenkwinkel somit größer ist
als die oben angegebenen 0.1°,
kann obiger Ansatz als Grundlage für ein erweitertes Berechnungsfahren
verwendet werden.
-
Nachfolgend
soll darauf eingegangen werden, wie obige Berechnungsverfahren optimal
kombiniert werden können.
Es wurden in obigen Abschnitten 2 Berechnungsverfahren angegeben,
die für
die Positionsbestimmung geeignet sind. Um eine möglichst gute Genauigkeit bei
der Positionsbestimmung zu erreichen, ist dabei eine Kombination
aus beiden Berechnungsverfahren möglich, wobei dann mit 4 Gitternetzlinien
und mit mindestens 2 Detektoren gearbeitet wird. Bei 2 verwendeten
Detektoren liefert das Berechnungsverfahren mit 2 Gitternetzlinien
dann 6 mögliche
Lösungen,
das Berechnungsverfahren mit 4 Gitternetzlinien liefert dann 2 mögliche Lösungen und
bei Bedarf gleichzeitig auch den aktuellen Raddurchmesser. Die 8
Lösungen,
welche sich somit insgesamt ergeben, beziehen sich zwar zunächst auf
z.T. unterschiedliche Zielpositionen, können aber problemlos auf eine
gemeinsame Zielposition umgerechnet werden, in dem die dann verbleibenden
Teilwegstrecken durch die Positionsmessung mittels Fahrzeugsensoren
bestimmt werden. Eine Verknüpfung
der 8 Einzelmessungen ist durch eine einfache Mittelwertbildung
möglich,
eine verbesserte Genauigkeit bietet jedoch i.a. die Verknüpfung der
Einzelergebnisse über
ein geeignetes Kalman-Filter höherer
Ordnung.
-
Die
geeignete Anordnung der Gitternetzlinien kann dabei entweder nur
in einem oder mehreren abgetrennten Raumbereich(-en) oder im gesamten
Raum erfolgen, wobei im letzten Fall bei größeren Räumen mehr als 4 Gitternetzlinien
sinnvoll sind. Für
eine geeignete Anordnung der Gitternetzlinien können folgende Richtlinien aufgestellt
werden:
- • Bei
kleineren bis mittelgroßen
Räumen
ist es sinnvoll mindestens 4 nicht-parallele Gitternetzlinien weitgehend
gleichmäßig über den
Raum zu verteilen. Wenn aktive optische Sender – i.a. in Form von Laserlichtquellen – verwendet
werden ist es dabei natürlich
notwendig, daß die
Gitternetzlinien nur in Ausnahmefällen durch Gegenstände, Personen
oder andere bewegte Objekte verdeckt werden können. Ansonsten sind weitere
Laserlichtquellen für
die Erzeugung der Gitternetzlinien zu empfehlen. Wenn mit Wegstreckensensoren
gearbeitet wird sind dabei entsprechend geringe, relevante Bodenunebenheiten
wichtig.
- • Bei
deutlich größeren Räumen ist
es grundsätzlich
sinnvoll, diesen Raum in mehrere Teilbereiche aufzuteilen, die sich
u.U. auch überlappen
können.
Dies ist sinnvoll, weil ein einzelnes Koordinatensystem bei größeren Abmessungen
nicht mehr praktikabel ist, da bereits eine minimale Verdrehung
des Koordinatensystems zu entsprechend großen Fehlern bei der x- oder
y-Position führt.
Daraus ergeben sich entsprechende Schwierigkeiten bei der Positionierung
der aktiven Landmarken und unrealistisch hohe Anforderungen an die
Genauigkeit bei der Bestimmung des Fahrzeugwinkels.
- • Innerhalb
eines Raumes oder Raumbereiches kann es sinnvoll sein, die Gitternetzlinien
nur in einem abgegrenzten Teilbereich zu plazieren. Dieser Bereich
wird dann vom Fahrzeug regelmäßig angefahren,
um eine erneute Positions- und Fahrzeugwinkelbestimmung vorzunehmen.
Dieser abgegrenzte Teilbereich kann dann nur für diese Positionsbestimmung
reserviert werden, um sicherzustellen, daß keine Verdeckung einzelner
Lichtstrahlen erfolgen kann. Außerhalb
dieses Teilbereichs erfolgt dann die Positionsbestimmung über eine
reine Positionsmessung mittels Fahrzeug Sensoren. Sinnvoll ist eine
derartige Vorgehensweise insbesondere dann, wenn mit Wegstreckensensoren
gearbeitet wird und im restlichen Raumbereich größere Bodenunebenheiten vorhanden
sind oder wenn dort mit Abschattungen von Gitternetzstrahlen zu rechnen
wäre. Es
wird in diesem Fall dann eine maximale Wegstreckenlänge und
eine maximal zulässige Entfernung
definiert nach der das Fahrzeug zum abgetrennten Bereich mit den
Gitternetzlinien zurückkehren
muß, um
eine erneute Positionsbestimmung durchzuführen.
-
Nachfolgend
soll auf die Kriterien für
die Auswahl und Ansteuerung der Lichtquellen für die Erzeugung der Gitternetzlinien
eingegangen werden. Bevorzugt sind aus Kostengründen Halbleiterlaser einzusetzen, denkbar
und einsetzbar sind jedoch alle anderen Lichtquellen, welche einen
näherungsweise
punkt- oder linienförmigen
Lichtstrahl zur Verfügung
stellen.
-
Zunächst ist
bei den einzusetzenden Laserlichtquellen festzulegen, welche Laserklasse – unter
Berücksichtigung
etwaiger Personengefährdungen – zulässig ist.
Wenn sich auch Personen in dem Raumbereich aufhalten können, wo
sich die Gitternetzlinien befinden oder die Lichtstrahlen noch direkt
wahrgenommen werden können,
wird man i.a. nur max. mit der Laserklasse 2 arbeiten können, wobei
eine höhere
Laserklasse auch einer größeren Personengefährdung entspricht.
Die Laserklasse 2 bedeutet dabei, daß das menschliche Auge durch
einen Reflex bei Sichtkontakt mit dem Laser das Augenlid schließt, bevor
durch den Laser das Auge geschädigt
werden kann. Dadurch können
derartige Räume
auch ohne Schutzbrille betreten werden, wenn entsprechende Warnhinweise
angebracht sind. Dennoch sollte auch dann ein permanenter Sichtkontakt mit
dem Laser ausgeschlossen sein. Insbesondere darf man auch bei der
Laserklasse 2 nur mit sichtbarem Licht arbeiten, damit das menschliche
Auge den Laserstrahl erkennen kann. Grundsätzlich ist dabei der Einsatz
der Gitternetzstrahlen auf der Höhe
der Antriebsachse von Vorteil, um zusätzliche Fehler durch Bodenunebenheiten
zu vermeiden. Derartig tiefliegende Gitternetzstrahlen sind dann.
natürlich
auch für
den Personenschutz vorteilhaft, weil man davon ausgehen kann, daß zumindest
bei einer stehenden oder sitzenden Person kein direkter Augenkontakt
mit dem Laserstrahl möglich
sein wird.
-
Wenn
man beim Fahrzeug eine Vorkenntnis der Fahrzeugposition voraussetzt,
kann auf eine zusätzliche
Codierung der Gitternetzlinien verzichtet werden. Diese Vorkenntnis über die
Fahrzeugposition wird man in der Praxis dann voraussetzen können, wenn
man davon ausgeht, daß das
Fahrzeug immer an etwa der gleichen Position startet und dabei auch
der Fahrzeugstartwinkel mit einer geringen Abweichung, der gleiche
ist. Dies wird dann der Fall sein, wenn das Fahrzeug eine definierte
Parkposition besitzt, wo z.B. die Antriebsakkus aufgeladen werden.
Es ist dann noch zu überprüfen, welche
Fremdlichteinflüsse
auftreten werden, i.a. wird man aber davon ausgehen können, daß Fremdlichtstörungen am
Empfangsdetektor deshalb nicht zu Beeinträchtigungen führen werden,
weil die Lichtintensität
der Laserstrahlen auch nach einigen Metern noch erheblich größer ist,
als mögliche
Fremdlichtstörungen.
Ansonsten kann man natürlich
auf der Sendeseite auch mit einer entsprechend konstanten Modulation
der Laserlichtquellen arbeiten, z.B. mit einer Modulationsfrequenz von
100 KHz, um Fremdlichtstörungen
auszuschließen.
Es ist dabei aber zu beachten, daß hierdurch deutlich erhöhte Kosten
auf Sende- und Empfangsseite auftreten.
-
Sollte
eine Codierung der Gitternetzlinien notwendig sein, kommt hierfür sowohl
eine pulsförmige
Modulatian als auch eine Modulation mit unterschiedlichen festen
Frequenzen – bis
zu einigen 100 KHz – in
Frage. Bei der Pulsmodulation muß jedoch sichergestellt sein,
daß sich
die Gitternetzlinie – auch
für einen
ausreichend langen Zeitraum – im
Erfassungsbereich des Detektors aufhält. Hierzu muß die maximale
Fahrzeuggeschwindigkeit v
max und die minimale
Breite b
min des Laserstrahls – in Fahrzeugrichtung – bekannt
sein, wobei davon ausgegangen wird, daß der Empfangsbereich des Detektors
erheblich schmaler ist als die Breite des Laserstrahls. Die maximal
zulässige
Pulswiederholdauer t
p liegt dann bei:
z.B. gilt für v
max = 5 m/sek und b
min =
1 mm ein max. Wert für
die gesamte Pulswiederholdauer von hier 100 μsek, was durchaus zu realisieren
ist. Der Faktor 0.5 in obiger Gleichung ergibt sich dadurch, daß im ungünstigsten
Fall bis zu knapp 2 Pulsfolgen eingelesen werden müssen, wenn
der Empfänger
den Beginn der ersten Pulsfolge gerade zeitlich verpaßt hat.
Notwendig ist bei der Pulscodierung natürlich eine eindeutige Start-
und Endekennung. Ansonsten könnte
man für
die Codierung der Gitternetzlinien eine einfache Binärcodierung
verwenden, wobei die Codes – welche
man für
die Start- und Endekennung benötigt – dabei
dann nicht verwendet werden dürfen.
Mit zusätzlich
eingefügten
Pausenzeiten kann dann auch zu jedem Zeitpunkt eine eindeutige Erkennung
sichergestellt werden.
-
Heute
verfügbare
Laserdiodenmodule bieten unterschiedliche Strahlprofile. Sinnvoll
ist dabei entweder ein elliptisches Strahlprofil oder eine linienförmige Austrittsform
mit einer senkrecht einzustellenden Austrittslinie.
-
Es
soll jetzt auf die Auswahl und Anordnung der Empfangsdetektoren
bei Verwendung von optischen Gitternetzlinien welche mit optischen
Sendern realisiert werden – eingegangen
werden. Bei der Auswahl der Empfangsdetektoren ist zunächst darauf
zu achten, daß das
spektrale Empfindlichkeitsmaximum dort liegt, wo auch die Wellenlänge der
gesendeten Signale liegt. Eine möglichst
geringe spektrale Empfindlichkeit in allen anderen Wellenlängenbereichen
ist für
die Vermeidung von Fremdlichtstörungen
dabei von Vorteil, u.U. kann dabei auch noch ein entsprechendes
Filter vor dem Detektor eingesetzt werden. Als eigentlicher Empfangsdetektor
kommen dann entsprechende Photodioden mit direkt nachgeschaltetem
Verstärker
in Frage. Wesentlich ist jedoch, daß die Empfangsdetektoren einen
Erfassungsbereich von insgesamt 360° aufweisen müssen. Da dies mit einem einzelnen
Empfangsdetektor nicht direkt zu erreichen ist, ist ein spitz verlaufender
Kegel als Reflektor denkbar, so daß die Lichtstrahlen in einem
Punkt – oberhalb
oder unterhalb des Reflektors – gebündelt werden.
Die 10 verdeutlicht das Prinzip. Die genaue Konstruktion
des Reflektors ist natürlich
abhängig
von der Größe der verwendeten
Photodiode, welche sich direkt ober- oder unterhalb des Reflektors
befindet. Dabei ist eine Photodiode mit einer möglichst geringen Empfangsfläche von
Vorteil. Sobald nennenswerte Bodenunebenheiten auftreten, müssen die
Reflektoren der Empfangsdetektoren etwa auf der Höhe der Antriebsachse
angebracht werden, um zusätzliche
Fehler durch das dann vorhandene Verkippen der Fahrzeuglängsachse
zu vermeiden. Eine mögliche
Abschattung durch die Räder
des eigenen Fahrzeugs kann dabei dann natürlich auch auftreten. Um derartige
mögliche
Abschattungen zu umgehen, kann es sinnvoll sein, mehrere Empfangsdetektoren
in einem hinreichenden Abstand hintereinander anzuordnen, hiermit
sollte sich zumindest eine Abschattung durch die Räder des
eigenen Fahrzeugs vermeiden lassen. Diese Abschattungsproblematik
wird aber dann nicht auftreten, wenn die Gitternetzlinien nur in
einem abgetrennten Raumbereich angeordnet sind und das Fahrzeug
diesen abgetrennten Bereich nur in einer bestimmten Richtung als
einzelnes Fahrzeug durchfährt.
-
Wenn
die Signale der einzelnen Sender nicht codiert sind, kann man die
von den Detektoren empfangenen Signale nach einer Vorverstärkung und
einer möglichen
Schwellwertbildung direkt einer Signalerfassungskarte des Auswerterechners
oder einer separaten Auswertefahrzeug im Fahrzeug zuführen. Bei
einer Codierung der Sendesignale muß diese natürlich ebenso ausgewertet werden.
-
Nachfolgend
soll auf die Realiserung von Gitternetzlinien mit passiven optischen
Reflektoren eingegangen werden. Geeignet sind hierfür Klebestreifen
oder auch gezeichnete Striche. Diese müssen mit einer entsprechenden
Präzision
auf dem Boden angebracht werden. Hierzu können Lineale, Schablonen oder
auch Laserlichtquellen verwendet werden. Dabei muß eine nennenswerte
Verschmutzung aber vermieden werden. Auch ein möglicher Abrieb ist zu berücksichtigen.
Darüber
hinaus muß unbedingt
sichergestellt werden, daß sich
nicht an anderen Stellen des Bodenbelags Strukturen befinden, welche
mit den aufgezeichneten Gitternetzlinien verwechselt werden können. Für die Detektoren
sind Realisierungsvarianten denkbar, welche mittels Reflexlichtschranken
oder ähnlicher
Anordnungen arbeiten, wobei die Detektoren – so weit dies möglich ist – möglichst
nahe am Boden angebracht werden. Grundsätzlich erkennen die Detektoren
den Hellikeits- oder auch Farbunterschied der aufgebrachten Gitternetzlinien,
wobei der Detektor eine Beleuchtung der erfaßten Stelle vornimmt. Wenn
die Detektoren in einem gewissen Abstand zum Boden angebracht werden
müssen, wird
i.a. auch ein einfaches optisches Abbildungssystem notwendig sein.
-
Wenn
die Realisierung der Gitternetzlinien auf magnetischer Basis erfolgen
soll, bieten sich aktive Strukturen an, welche selbst ein Magnetfeld
aussenden, oder passive Strukturen welche über eine entsprechend hohe
Permeabilität
verfügen.
Wenn aktive Strukturen verwendet werden, bieten sich hierfür auch stromdurchflossene
Strukturen wie Drähte
an. Damit kann dann grundsätzlich
ein magnetisches Gleich- oder Wechselfeld erzeugt werden, wobei
im 2-ten Fall auch eine Codierung der Gitternetzlinien erfolgen
kann. Alternativ können
natürlich
auch dünne,
stabförmige
Permanentmagnete verwendet werden. Als Detektoren sind alle Magnetfeldsensoren
geeignet, welche ein Magnetfeld hinreichend präzise und punktgenau ausmessen
können,
diese Detektoren sollten dabei möglichst
nahe am Boden angebracht sein, um eine präzise Auswertung sicherzustellen.
Wenn passive magnetische Strukturen verwendet werden sollen, sind
hierfür
schmale, stabförmige
Materialien mit einer höheren
Permeabilität
geeignet. Als Detektor ist hier eine Spule denkbar, deren Induktivität durch
die Permeabilität
des Materials der Gitterlinie verändert wird. Dabei sind dann
auch mehrere Spulen denkbar, deren Gegeninduktiviät entsprechend
verändert
wird. Um diese Induktivitätsänderungen
jedoch zuverlässig
zu erfassen, ist eine Bodennähe
dabei in besonderem Maße
wichtig.
- 1. J. Borenstein, H.R. Everett und L. Feng: Navigating
Mobile Robots, Systems and Techniques A K Peters – Verlag,
Wellesley, Massachusetts, USA, 1996
- 2. A.S. Fiorillo, B. Allotta, P. Dario und R. Francesconi: An
ultrasonic range sensor array for a robotic fingertip in Sens. Actuators
(Switzerland), Sensors and Actuators, Seiten 103 bis 106, Mai 1989,
Band 17, Nummer 1–2.