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Schaltung für ein KFZ-Bordnetz und zugehöriges Betriebsverfahren
Die Erfindung betrifft eine elektrische Schaltung für ein KFZ-Bordnetz
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein zugehöriges
Betriebsverfahren gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 10.
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Es sind Mehrspannungs-Kraftfahrzeug-Bordnetze
bekannt, die beispielsweise Betriebsspannungen von 12 und 42 Volt
aufweisen und durch einen integrierten Starter-Generator (ISG) mit elektrischer
Energie versorgt werden.
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Hierbei kann bekanntermaßen ein
Doppelschicht-Kondensator als elektrischer Energiespeicher eingesetzt
werden, wobei die in dem Doppelschicht-Kondensator gespeicherte
Energie auch nach einem vorübergehenden
Stillstand des Kraftfahrzeugs einen sicheren Start der Brennkraftmaschine
ermöglicht.
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Beispielsweise ist eine Motorstartanlage
für ein
Kraftfahrzeug bekannt (
DE
196 01 241 A1 ), bei der ein Doppelschichtkondensator einer
Bleibatterie parallel geschaltet ist. Dieser Doppelschichtkondensator
wird von der Bleibatterie geladen und entlädt sich beim Start des Motors.
Auf diese Weise wird die Belastung der Bleibatterie beim Motorstart
verringert.
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Handelsübliche Doppelschicht-Kondensatoren
weisen jedoch eine relativ große
Selbstentladung auf, so dass der Doppelschicht-Kondensator bei längerem Fahrzeugstillstand im
Abstand von mehreren Tagen aus der Fahrzeugbatterie aufgeladen werden muss,
um später
ein sicheres Starten der Brennkraftmaschine zu ermöglichen.
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Dieses Nachladen des Doppelschicht-Kondensators
erfolgt beispielsweise über
einen Gleichspannungswandler aus der 12V-Fahrzeugbatterie, was jedoch mit verschiedenen
Nachteilen verbunden ist.
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Zum einen ist der Gleichspannungswandler in
der Regel für
elektrische Lasten mit einer Leistung von 1 bis 3 kW ausgelegt,
so dass beim Nachladen des Doppelschicht-Kondensators während des
Fahrzeugstillstands große
elektrische Verluste auftreten.
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Zum anderen muss hierbei zusätzlich zu dem
Doppelschicht-Kondensator
auch der Zwischenkreis-Kondensator aufgeladen werden, der mit seiner großen Kapazität von mehreren
10000 μF
die Aufgabe hat, die Welligkeit, die bei der Gleichrichtung des im
ISG erzeugten, dreiphasigen Wechselstromes entsteht, zu glätten. Die
zusätzlich
erforderliche Aufladung des Zwischenkreis-Kondensators erhöht den Energieverbrauch
im Fahrzeugstillstand ebenfalls. Dies ist besonders schwerwiegend,
weil der Zwischenkreis-Kondensator aufgrund seiner großen Kapazität konstruktionsbedingt
eine hohe Selbstentladung aufweist, was ein häufiges Nachladen erzwingt.
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Schließlich erfordert die bekannte
Art des Nachladens einen Schaltvorgang, was bei elektromechanischen
Relais durch den Erregerstrom und bei Leistungshalbleitern durch
den Steuerstrom zu weiteren Verlusten führt.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe
zugrunde, einen Kondensatorstapel – des weiteren auch als Doppelschicht-Kondensator
bezeichnet – in einem
Kraftfahrzeug-Bordnetz während
des Fahrzeugstillstands mit möglichst
geringen Energieverlusten nachzuladen.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von
einer bekannten Schaltung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 und – hinsichtlich
eines entsprechenden Betriebsverfahrens – durch die Merkmale des Anspruchs
10 gelöst.
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Die Erfindung umfasst die allgemeine
technische Lehre, den Doppelschicht-Kondensator durch die ohnehin
vorhandene Ladungsausgleichsschaltung aufzuladen.
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Die Erfindung ist jedoch nicht auf
die Nachladung von Doppelschicht-Kondensatoren beschränkt. Es
ist vielmehr auch denkbar, dass anstelle von Doppelschicht-Kondensatoren
andere Typen von Energiespeichern eingesetzt werden, die mehrere
Speicherelemente, aufweisen. Im folgenden wird jedoch zur Vereinfachung
oftmals nur der Begriff eines Doppelschicht-Kondensators verwendet,
obwohl stattdessen auch andere Typen von elektrischen Energie-speichern
einsetzbar sind.
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Ladungsausgleichsschaltungen der
vorstehend erwähnten
Art sind an sich bekannt und werden beispielsweise in
EP 0 432 639 A2 beschrieben.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die darin beschriebenen Typen
von Ladungsausgleichsschaltungen beschränkt, sondern auch mit andersartigen
Ladungsausgleichsschaltungen realisierbar.
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Herkömmlicherweise ist die Ladungsausgleichsschaltung
parallel zu dem Doppelschicht-Kondensator geschaltet, wobei der
Doppelschicht-Kondensator aus mehreren in Reihe geschalteten Kondensatoren
besteht. Hierbei erfolgt die Spannungsversorgung der Ladungsausgleichsschaltung
also durch den Doppelschicht-Kondensator selbst, so dass nur ein
Ladungsausgleich zwischen den einzelnen Kondensatoren des Doppelschicht-Kondensators möglich ist,
wohingegen eine Aufladung des Doppelschicht-Kondensators als Ganzes
nicht möglich
ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ermöglicht
die Ladungsausgleichsschaltung jedoch wahlweise einen Ladungsausgleich
zwischen den einzelnen Kondensatoren des Doppelschicht-Kondensators
oder eine Aufladung des Doppelschicht-Kondensators als Ganzes. Hierzu
ist die Ladungsausgleichsschaltung durch ein erstes Schaltelement
mit einer ersten Spannungsversorgung und durch ein zweites Schaltelement
mit dem Energiespeicher verbunden. Je nach Schaltzustand der beiden
Schaltelemente erfolgt dann entweder ein Ladungsausgleich oder eine
Aufladung des Doppelschicht-Kondensators.
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Wenn das zweite Schaltelement geschlossen
ist, während
das erste Schaltelement geöffnet
ist, so wird die Ladungsausgleichsschaltung mit dem Doppelschicht-Kondensator
verbunden und von der ersten Spannungsversorgung getrennt, wobei
die Ladungsausgleichsschaltung von der ersten Spannungsversorgung
mit Strom versorgt wird. In diesem Fall ermöglicht die Ladungsausgleichsschaltung
nur einen Ladungsausgleich zwischen den einzelnen Kondensatoren
des Doppelschicht-Kondensators, jedoch keine Aufladung des Doppelschicht-Kondensators
als Ganzes.
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Zum Aufladen des Doppelschicht-Kondensators
wird dagegen das zweite Schaltelement geöffnet und das erste Schaltelement
geschlossen, so dass die Ladungsausgleichsschaltung elektrisch von
dem Doppelschicht-Kondensator getrennt und mit der ersten Spannungsversorgung
verbunden wird. In diesem Fall erfolgt die Spannungsversorgung der
Ladungsausgleichsschaltung also nicht mehr durch den Doppelschicht-Kondensator,
so dass eine Nachladung des Doppelschicht-Kondensators als Ganzes möglich ist.
Hierbei erfolgt jedoch zusätzlich
ein Ladungsausgleich zwischen den einzelnen Kondensatoren des Doppelschicht-Kondensators.
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In einer vorteilhaften Variante der
Erfindung kann der Doppelschicht-Kondensator wahlweise aus der ersten
Spannungsversorgung oder aus einer zusätzlichen zweiten Spannungsversorgung
aufgeladen werden. Dies ist beispielsweise in Mehrspannungs-Bordnetzen
von Kraftfahrzeugen vorteilhaft, die beispielsweise eine 12V-Batterie
und zusätzlich eine
36V-Batterie für ein 42V-Bordnetz
aufweisen. Die Nachladung des Doppelschicht-Kondensators kann dann
durch die Batterie mit dem besseren Ladungszustand erfolgen. Die
Ladungsausgleichsschaltung ist deshalb in dieser Variante der Erfindung durch
das erste Schaltelement mit der ersten Spannungsversorgung (z.B.
die 12V-Batterie) und zusätzlich
durch ein drittes Schaltelement mit einer zweiten Spannungsversorgung
(z.B. 36V-Batterie) verbunden. Um den Doppelschicht-Kondensator
aus der ersten Spannungsversorgung aufzuladen, wird das erste Schaltelement
geschlossen, während
das dritte Schaltelement geöffnet
ist. Zur Aufladung des Doppelschicht-Kondensators aus der zweiten
Spannungsversorgung wird dagegen das dritte Schaltelement geschlossen,
während
das erste Schaltelement geöffnet
ist.
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Aus den vorstehenden Ausführungen
ist bereits ersichtlich, dass der im Rahmen der Erfindung verwendete
Begriff einer Spannungsversorgung nicht auf die in Kraftfahrzeugen üblichen
Bleiakkumulatoren beschränkt
ist, sondern auch andere Typen von Akkumulatoren umfasst.
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Die Ansteuerung der einzelnen Schaltelemente
erfolgt vorzugsweise durch eine Steuereinheit, die vorzugsweise
mit einem Zeitgeber verbunden ist, um den Doppelschicht-Kondensator
in regelmäßigen Zeitabständen zu überprüfen und
nötigenfalls
nachzuladen.
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Diese Steuereinheit weist vorzugsweise
eine erste Vergleichereinheit auf, welche den Ladezustand des Doppelschicht-Kondensators mit
einem ersten Minimalwert vergleicht, um den Doppelschicht-Kondensators
beim Unterschreiten des ersten Minimalwerts nachzuladen. Vorzugsweise
vergleicht die erste Vergleichereinheit den Ladezustand des Energiespeichers
beim Nachladen zusätzlich
mit einem ersten Maximalwert, um ein übermäßiges Nachladen des Doppelschicht-Kondensators
zu vermeiden.
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Vorzugsweise wird der Doppelschicht-Kondensator
nur dann nachgeladen, wenn die erste Spannungsversorgung (z.B. 12V-Batterie) oder die zweite
Spannungsversorgung (z.B. 36V-Batterie) ausreichend
geladen ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist deshalb eine zweite Vergleichereinheit vorgesehen, die den Ladungszustand
der ersten Spannungsversorgung misst und das erste Schaltelement
in Abhängigkeit
von dem gemessenen Ladungszustand ansteuert. Vorzugsweise wird das
erste Schaltelement nur dann durchgeschaltet, wenn der Ladungszustand der
ersten Spannungsversorgung ausreichend ist, um ein Nachladen des
Doppelschicht-Kondensators zu
ermöglichen.
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Vorzugsweise ist zusätzlich eine
dritte Vergleichereinheit vorgesehen, die den Ladungszustand der
zweiten Spannungsversorgung (z.B. 36V-Batterie) misst und das dritte
Schaltelement in Abhängigkeit
von dem gemessenen Ladungszustand ansteuert. Hierbei wird das erste
Schaltelement vorzugsweise nur dann durchgeschaltet, wenn der Ladungszustand
der zweiten Spannungsversorgung ausreichend ist, um ein Nachladen
des Doppelschicht-Kondensators zu ermöglichen.
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Als Schaltelemente können im
Rahmen der Erfindung beispielsweise Relais oder Halbleiterschalter
verwendet werden. Vorzugsweise werden jedoch sogenannte Transfer-Gates
als Schaltelemente eingesetzt, da die Polarität der Differenzspannung zwischen
dem Doppelschicht-Kondensator und der ersten Spannungsversorgung
(z.B. 12V-Batterie) bzw. der zweiten Spannungsversorgung (z.B. 36V-Batterie)
beliebig sein kann. Derartige Transfer-Gates sind an sich bekannt
und bestehen aus zwei in Reihe geschalteten Transistoren, die vorzugsweise
als MOSFETs ausgeführt
sind.
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Darüber hinaus umfasst die Erfindung
auch ein entsprechendes Betriebsverfahren für eine derartige elektrische
Schaltung.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten oder werden
nachstehend zusammen mit der Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Schaltung
für ein
KFZ-Bordnetz,
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2 eine
Steuereinheit für
die Schaltung aus 1,
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3 das
Betriebsverfahren der Schaltung aus 1 sowie
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4 ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Schaltelemente bei der Schaltung aus 1.
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Das Schaltbild in 1 zeigt vereinfacht ein Mehrspannungs-Bordnetz
eines Kraftfahrzeugs mit zwei Netzspannungen von 12V und 42V. Im
folgenden wird zunächst
der Aufbau des Mehrspannungs-Bordnetzes beschrieben, um anschließend anhand
von 3 dessen Betriebsweise
zu erläutern.
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Die elektrische Energie wird in dem
Mehrspannungs-Bordnetz durch einen integrierten Starter-Generator
ISG erzeugt, der von der Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine angetrieben
wird.
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Der integrierte Starter-Generator
ISG ist ausgangsseitig mit einem elektrischem Umrichter 1 verbunden,
der eine Gleichspannung von 42V erzeugt, wobei der Ausgang des Umrichters 1 zur
Glättung der
Gleichspannung über
einen Zwischenkreis-Kondensator
C1 mit Masse verbunden ist.
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Der Ausgang des Umrichters 1 ist über ein Schaltelement
S1 mit einer 36V-Batterie 2 verbunden, die somit aufgeladen wird,
wenn das Schaltelement S1 geschlossen ist.
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Darüber hinaus ist der Ausgang
des Umrichters 1 über
einen Gleichspannungswandler 3 mit einer 12V-Batterie 4
verbunden, wobei der Gleichspannungswandler 3 die am Ausgang
des Umrichters 1 bereitgestellte Netzspannung von 42V auf
eine Spannung von 14V umsetzt. Die 12V-Batterie 4 wird also im Betrieb
der Brennkraftmaschine über
den Gleichspannungswandler 3 aufgeladen.
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Weiterhin weist das Mehrspannungs-Bordnetz
als elektrischen Energiespeicher einen Doppelschicht-Kondensator 5 auf,
der ü ber
ein Schaltelement S2 mit dem integrierten Starter-Generator ISG verbunden
werden kann und nach einem längeren Fahrzeugstillstand
einen sicheren Start der Brennkraftmaschine ermöglicht. Der Doppelschicht-Kondensator 5 besteht
in diesem Ausführungsbeispiel zur
Vereinfachung nur aus vier in Reihe geschalteten Kondensatoren C2–C5. Bei
einem 42V-Bordnetz werden
jedoch normalerweise 24 Kondensatoren mit einer Maximalspannung
von jeweils 2,3V in Reihe zusammengeschaltet, was eine maximale
Gesamtspannung von 55,2V ergibt. Diese Gesamtspannung ermöglicht einerseits
eine sichere Bereitstellung der Netzspannung von 42V und liegt andererseits
unter der Grenze von 60V, bis zu der bei elektrischen Anlagen keine
besonderen Isolationsmaßnahmen
erforderlich sind.
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Darüber hinaus weist das Mehrspannungs-Bordnetz
eine herkömmliche
Ladungsausgleichsschaltung
6 auf, welche einen Ladungsausgleich
zwischen den einzelnen Kondensatoren C2–C5 des Doppelschicht-Kondensators
5 bewirkt. Die
Ladungsausgleichsschaltung
6 weist einen Primärkreis auf,
der über
ein Schaltelement S3 an Masse und über ein Schaltelement S4 an
den positiven Anschluss des Doppelschicht-Kondensators
5 angeschlossen
ist, wobei in dem Primärkreis
eine Primärwicklung
L1 angeordnet ist. Weiterhin weist die Ladungsausgleichsschaltung
6 vier
Sekundärkreise auf,
die jeweils parallel zu den einzelnen Kondensatoren C2–C5 geschaltet
sind. In jedem Sekundärkreis sind
jeweils eine Diode D1–D4
und jeweils eine Sekundärwicklung
L2–L5
in Reihe geschaltet. Die Funktionsweise der Ladungsausgleichsschaltung
6 ist
detailliert in
EP 0
432 639 A2 beschrieben, so dass im folgenden auf eine eingehende
Beschreibung der Funktion der Ladungsausgleichsschaltung
6 verzichtet
werden kann.
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Die Ladungsausgleichsschaltung 6 kann über ein
Schaltelement S5 mit der 12V-Batterie 4 und über ein weiteres Schaltelement
S6 mit der 36V-Batterie 2 verbunden werden. Diese Verbindungen ermöglichen
eine Nachladung des Doppelschicht- Kondensators 5 über die
12V-Batterie 4 oder über
die 36V-Batterie 2,
wie noch detailliert beschrieben wird.
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Die Ansteuerung der Schaltelemente
S3–S6 erfolgt
durch eine Steuereinheit 7, die stark vereinfacht in 2 dargestellt ist.
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Die Steuereinheit 7 weist
eine Logikeinheit 8 auf, die über einen Pegelwandler 9 die
Spannung an Klemme 15 des KFZ-Bordnetz sowie die Schaltstellung des
Schaltelements S2 aufnimmt, um die Schaltelemente S1 und S3–S6 in Abhängigkeit
davon anzusteuern, wie noch detailliert beschrieben wird.
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Weiterhin weist die Steuereinheit 7 eine
Vergleichereinheit 10 auf, welche die Batteriespannung UBAT12 am Ausgang der 12V-Batterie 4 misst
und mit einem vorgegebenen Minimalwert UBAT12,MIN vergleicht
. Beim Überschreiten
des Minimalwerts UBAT12,MIN gibt die Vergleichereinheit 10 einen High-Pegel
an die Logikeinheit 8 weiter, wobei der High-Pegel einen
ausreichenden Ladungszustand der 12V-Batterie 4 anzeigt.
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Ferner weist die Steuereinheit 7 eine
Vergleichereinheit 11 auf, welche die Batteriespannung UBAT36 am Ausgang der 36V-Batterie 2 misst und mit einem
vorgegebenen Minimalwert UBAT36,MIN vergleicht.
Beim Überschreiten
des Minimalwerts UBAT36,MIN gibt die Vergleichereinheit 11 einen High-Pegel
an die Logikeinheit 8 weiter, wobei der High-Pegel einen
ausreichenden Ladungszustand der 36V-Batterie 2 anzeigt.
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Darüber hinaus ist eine Vergleichereinheit 12 vorgesehen,
welche die Spannung UC des Doppelschicht-Kondensators 5 erfasst
und mit einem vorgegebenen Minimalwert UC,MIN vergleicht.
Beim Unterschreiten des Minimalwerts UC,MIN gibt
die Vergleichereinheit 12 dann einen High-Pegel an die
Logikeinheit 8, um anzuzeigen, dass der Doppelschicht-Kondensator 5 nachgeladen
werden muss.
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Ferner weist die Steuereinheit 7 eine
Vergleichereinheit 13 auf, welche die Spannung UC des Doppelschicht-Kondensators 5 mit
einem vorgegebenen Maximalwert UC,MAX vergleicht.
Beim Überschreiten
des Maximalwerts gibt die Vergleichereinheit 13 einen High-Pegel
an die Logikeinheit 8 weiter, wobei der High-Pegel anzeigt,
dass der Ladevorgang des Doppelschicht-Kondensators 5 beendet werden sollte.
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Schließlich weist die Steuereinheit
einen Zeitgeber 14 auf, der täglich ein Triggersignal an
die Logikeinheit 8 abgibt, um die Durchführung des
erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens
anzuregen.
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Den Fahrbetrieb erkennt die Steuereinheit 7 daran,
dass an Klemme 15 die Netzspannung von 14V anliegt. In
diesem Betriebszustand sind die Schalter S1 oder S2 sowie S4 geschlossen,
während die
Schalter S5 und S6 geöffnet
sind. Die Ladungsausgleichsschaltung 6 ist dann also über das
Schaltelement S4 elektrisch mit dem Doppelschicht-Kondensator 5 verbunden,
aber von der 12V-Batterie 4 und von der 36V-Batterie 2 getrennt.
Durch eine pulsierende Ansteuerung des Schaltelements S3 kann dann
ein Ladungsausgleich zwischen den einzelnen Kondensatoren C2–C5 des
Doppelschicht-Kondensators 5 erfolgen. Eine Aufladung des
Doppelschicht-Kondensators 5 als Ganzes ist dann jedoch wegen
der geöffneten
Schaltelemente SS und S6 nicht möglich,
da die Ladungsausgleichsschaltung 6 von der 12V-Batterie
4 und von der 36V-Batterie 2 getrennt ist.
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Allerdings sollte kein Ladungsausgleich
zwischen den einzelnen Kondensatoren C2–C5 des Doppelschicht-Kondensators 5 erfolgen,
wenn der Doppelschicht-Kondensator 5 mit dem integrierten Starter-Generator
ISG verbunden ist und hochdynamisch belastet wird. Die Steuereinheit 7 wertet
deshalb auch den Schaltzustand des Schaltelements S2 aus und blockiert
das Schaltelement S3 der Ladungsausgleichsschaltung 6,
wenn das Schaltelement S2 geschlossen ist.
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Im Fahrzeugstillstand sind dagegen
die Schaltelemente S1, S2 und S4 geöffnet, so dass der Doppelschicht-Kondensator 5 elektrisch
von der Ladungsausgleichsschaltung 6 getrennt ist. Diese
Trennung ermöglicht
ein Nachladen des Doppelschicht-Kondensators 5,
da die Ladespannung nicht durch die Kondensatorspannung UC begrenzt wird.
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Dabei wird das in 3 dargestellte Betriebsverfahren durchgeführt, um
die in dem Doppelschicht-Kondensator 5 gespeicherte Ladung
zu erhalten und dadurch einen sicheren Start der Brennkraftmaschine
zu ermöglichen.
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Zu Beginn des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens
wird zunächst
der Zeitgeber 14 zurückgesetzt
und anschließend
in einer Schleife inkrementiert, bis eine vorgegebene Zeitspanne
TMAX abgelaufen ist, wobei die Zeitspanne
TMAX beispielsweise einem Tag entsprechen
kann.
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Anschließend wird dann die Spannung
UC am positiven Anschluss des Doppelschicht-Kondensators 5 gemessen,
um prüfen
zu können,
ob der Doppelschicht-Kondensator 5 nachgeladen werden muss.
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Die gemessene Spannung UC wird
deshalb mit einem Minimalwert UC,MIN verglichen,
wobei das Betriebsverfahren beendet wird, wenn die Spannung UC den Minimalwert UC,MIN überschreitet,
da der Doppelschicht-Kondensator 5 dann nicht nachgeladen werden
muss.
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Falls die Spannung UC des
Doppelschicht-Kondensators 5 dagegen aufgrund der Selbstentladung
des Doppelschicht-Kondensators 5 unter den Minimalwert
UC,MIN abgesunken ist, so muss der Doppelschicht-Kondensator 5 nachgeladen werden,
um einen sicheren Start der Brennkraftmaschine zu gewährleisten.
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In den nächsten Schritten wird dann
geprüft, ob
der Ladungszustand der 36V-Batterie 2 oder der 12V-Batterie 4 ausreicht,
um den Doppelschicht-Kondensator 5 nachzuladen.
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Hierzu wird zunächst die Spannung UBAT36 der 36V-Batterie 2 gemessen und mit
einem Minimalwert UBAT36,MIN verglichen.
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Falls die Spannung UBAT36 der
36V-Batterie 2 den vorgegebenen Minimalwert UBAT36,MIN überschreitet,
so kann die Energie zum Nachladen des Doppelschicht-Kondensators 5 aus
der 36V-Batterie 2 entnommen werden. In diesem Fall wird das Schaltelement
S6 geschlossen, um die Ladungsausgleichsschaltung 6 mit
der 36V-Batterie 2 zu verbinden, während das Schaltelement S5
geöffnet
bleibt.
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Falls die Spannung UBAT36 der
36V-Batterie 2 den vorgegebenen Minimalwert UBAT36,MIN dagegen unterschreitet,
so sollte der Doppelschicht-Kondensator 5 nicht aus der
36V-Batterie 2 nachgeladen werden, da deren Ladungszustand dafür nicht
ausreicht. Dies verhindert eine Schädigung der 36V-Batterie.
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In einem nächsten Schritt wird dann die Spannung
UBAT12 der 12V-Batterie 4 gemessen, um zu
prüfen,
ob die elektrische Energie zum Nachladen des Doppelschicht-Kondensators 5 aus
der 12V-Batterie entnommen werden kann.
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Die gemessene Spannung UBAT12 der 12V-Batterie
wird deshalb mit einem vorgegebenen Minimalwert UBAT12,MIN verglichen.
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Falls die Spannung UBAT12 der
12V-Batterie 4 den vorgegebenen Minimalwert UBAT12,MIN unterschreitet,
so sollte der Doppelschicht-Kondensator 5 nicht aus der
12V-Batterie 4 nachgeladen werden, da deren Ladungszustand dafür nicht
ausreicht. In diesem Fall erfolgt keine Nachladung des Doppelschicht-Kondensators 5 und
das erfindungsgemäße Betriebsverfahren
wird beendet.
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Falls die Spannung UBAT12 der
12V-Batterie 4 den vorgegebenen Minimalwert UBAT12,MIN dagegen überschreitet,
so kann die Energie zum Nachladen des Doppelschicht-Kondensators 5 aus
der 12V-Batterie 4 entnommen werden. In diesem Fall wird das Schaltelement
S5 geschlossen, um die Ladungsausgleichsschaltung 6 mit
der 12V-Batterie 4 zu verbinden, während das Schaltelement S6
geöffnet
wird.
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Sowohl bei einer Nachladung aus der 12V-Batterie
4 als auch bei einer Nachladung aus der 36V-Batterie 2 erfolgt dann
eine pulsierende Ansteuerung des Schaltelements S3, um den Doppelschicht-Kondensator 5 aufzuladen.
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Während
der Aufladung des Doppelschicht-Kondensators 5 wird laufend
die Spannung UC des Doppelschicht-Kondensators 5 gemessen und
mit einem Maximalwert UC,MAX verglichen,
um ein übermäßiges Nachladen
des Doppelschicht-Kondensators 5 zu vermeiden.
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Der Ladevorgang wird deshalb abgebrochen,
wenn die Spannung UC des Doppelschicht-Kondensators 5 den
vorgegebenen Maximalwert UC,MAX überschreitet.
Hierzu werden die beiden Schaltelemente S5 und S6 sowie das Schaltelement S3
geöffnet.
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Anschließend wird der Zeitgeber 14 wieder zurückgesetzt
und die vorstehend beschriebenen Verfahrensschritte werden in einer
Schleife erneut durchgeführt.
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Schließlich zeigt 4 ein sogenanntes Transfer-Gate 15,
das zur schaltungstechnischen Realisierung der Schaltelemente S1–S6 eingesetzt werden
kann. Das Transfer-Gate 15 besteht im wesentlichen aus
zwei in Reihe zusammengeschalteten MOSFET-Transistoren T1 und T2 mit zwei parasitären Dioden
D5 und D6 sowie einem Widerstand R1. Bei Anlegen einer positiven
Spannung von ungefähr UMS= +10V zwischen Gate und Source des Transfer-Gates 15 werden
beide MOSFET-Transistoren T1 und T2 leitend und das Transfer-Gate 15 ist
eingeschaltet. Beträgt die
Gate-Source-Spannung UGS dagegen 0V, so
ist das Transfer-Gate 15 ausgeschaltet. Im
ausgeschalteten Zustand sperrt jeweils nur einer der beiden MOSFET-Transistoren
T1, T2, da der jeweils andere MOSFET-Transistor T1 bzw. T2 verpolt betrieben
wird und seine parasitäre
Diode D5 bzw. D6 leitet.