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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Auswertung von Pendelschlagversuchen, insbesondere Charpy oder Izod Pendelschlagversuchen.
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Bei den Charpy und Izod Pendelschlagversuchen handelt es sich um normierte Prüfverfahren, welche für die Materialprüfung insbesondere von metallischen Werkstoffen und von Kunststoffen verwendet werden. Die entsprechenden Normen lauten DIN EN 10045-1 „Metallische Werkstoffe, Kerbschlag-Biegeversuch nach Charpy, Teil 1: Prüfverfahren”, DIN EN 10045-2 „Metallische Werkstoffe, Kerbschlag-Biegeversuch nach Charpy, Teil 2: Prüfung der Prüfmaschine (Pendelschlagwerk)” und 179 DIN EN ISO 1997-03 „Kunststoffe – Bestimmung der Charpy-Schlagzähigkeit”, DIN EN 2003-2 „Luft- und Raumfahrt-Stahl, Prüfverfahren – Teil 2: Izod-Kerbschlagbiegeversuch”, DIN EN ISO 180 „Kunststoffe – Bestimmung der Izod-Schlagzähigkeit sowie Stahl-Eisen-Prüfblatt SEP 1315, „Kerbschlag-Biegeversuch mit Ermittlung von Kraft und Weg”, Ausgabe Mai 1987, und dem DVM Merkblatt 001, „Messtechnische Anforderungen beim instrumentierten Kerbschlag-Biegeversuch”, Ausgabe September 1986.
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Charpy und Izod Pendelschlagversuche werden üblicherweise mit einem Pendelschlagwerk nach ISO/DIS 148-2 durchgeführt, welches mit einer Instrumentierung zur Ermittlung von Kraft-Zeit-Kurven oder Kraft-Durchbiegungs-Kurven ausgerüstet ist. Als Probe wird im Allgemeinen eine Kerbschlag-Biegeprobe mit V-Kerb nach ISO/DIS 148-1 oder ein anderer Probekörper verwendet.
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Entsprechende normgerechte Pendelschlagwerke sind von verschiedenen Herstellern kommerziell erhältlich, insbesondere von Zwick/Roell Amsler (www.amsler.com) und der Firma Zorn GmbH, Stendal.
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Von der Firma Zorn sind verschiedene Pendelschlagwerke zur Bestimmung der Schlag-Biegefestigkeit von Press-, Kunst- und Plaststoffen bekannt. Ein solches Pendelschlagwerk dient zur Ermittlung des Verhaltens bei Schlag-Biegebeanspruchung und zur Beurteilung der Sprödigkeit oder Zähigkeit in Übereinstimmung mit den in DIN 53453, DIN 53753, ISO 179, ASTM D 256 festgelegten Richtlinien.
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Das Pendelschlagwerk besteht aus einem Gestell, in dem ein Pendel gelagert ist. Das Pendel wird zum Versuch in die Hochlage gebracht; dadurch wird eine bestimmte Energie gespeichert. Wird das Pendel ausgeklinkt, trifft es in seiner Tieflage auf den Probekörper. Beim Charpy Pendelschlagversuch ist der Probekörper quer zur Flugbahn des Pendels auf zwei Widerlagern aufgelegt, währenddessen eine Seite beim Izod Pendelschlagversuch quer zur Flugbahn des Pendels in einer Einspannvorrichtung eingeklemmt ist.
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Ein Teil der Energie wird zur Zerstörung der Probe verbraucht. Die im Pendel verbleibende Arbeit bewirkt ein Durchschwingen nach der anderen Seite, wobei je nach Größe der Restarbeit eine mehr oder weniger große Steighöhe erreicht wird. Der Messwertgeber ist direkt mit der Pendelachse verbunden. Es erfolgt die Anzeige der verbrauchten Schlagarbeit in Prozent vom Arbeitsvermögen des verwendeten Pendels. Für jedes Prüfverfahren stehen Pendel mit abgestuften Arbeitsvermögen zur Verfügung.
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Die Kraftmessung erfolgt über einen Kraftmesser, insbesondere einen Kraftmesssensor, an der Hammerfinne oder an dem Pendelschlagwerk. Der vom Kraftmesser gelieferte, zeitliche Signalverlauf wird durch einen Messwertverstärker verstärkt und beispielsweise über ein Kabel zu einer Auswertestation übertragen. Bei der Auswertestation handelt es sich vorzugsweise um einen handelsüblichen Personal Computer, der mit einer Auswerte-Software zur Bestimmung der Kraft aus den ermittelten Messwerten sowie zur Ausgabe einer Kraft-Zeit-Kurve ausgestattet ist. Die Auswerteeinrichtung ist mit einem Laborinformationssystem (LIMS) verbunden. Beispielsweise werden von Auswerteeinheiten ermittelte Kurvenverläufe automatisch an einen zentralen Speicher des LIMS für die weitere Auswertung und Archivierung übertragen.
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Die industrielle Materialprüfung erfordert für die Material-Charakterisierung einer großen Anzahl von Probekörpern. Das Resultat dieser Prüfung soll möglichst zügig vorliegen. Von grundlegender Bedeutung ist die Frage, ob ein bestimmter Werkstoff zäh oder spröde bricht.
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Im Dokument
DD 142 757 A1 wird ein Verfahren zur selbsttätigen Bestimmung des Zug- bzw. Bruchkraft- und des Verformungs- bzw. Dehnungsverlaufes von Werkstoffen während des Prüfvorganges beschrieben, vor allem bei Prüfungen mit einmaliger Schlagbeanspruchung, sowie zur automatischen Berechnung entsprechender Zähigkeitskennzahlen. Dabei wird aufgrund der Kenntnis der dynamischen Eigenschaften des Energieträgers, beispielsweise eines Schlagpendels oder eines Linearmotors, mittels einer Recheneinheit aus der gemessenen Kraft, mit der der Energieträger auf die Probe wirkt, ständig dessen Momentangeschwindigkeit bestimmt, aus der dann durch Integration die Deformation der Probe berechnet wird. Es kann auch die verbrauchte Arbeit durch Integration berechnet werden. Der Integrierer wird nach Probenbruch durch den Rückgang der Kraft auf Null gestoppt.
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EP 0 115 753 B1 betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zu multiaxialen Schlagversuchen von Materialien. Die Vorrichtung führt einen einzelnen Schlag auf eine Probe des Materials aus, wobei entweder die Energie oder die Kraft, die zum Bruch der Probe in seiner schwächsten Richtung als ein Maß eingesetzt wird für die multiaxiale Schlagzähigkeit des Materials. Dabei wird das Zeitintegral der Kraft bestimmt, die vom ersten Kontakt bis zum Maximum der Kraft auf den Probekörper einwirkt. Nach dem Erreichen des Maximums der Kraft bricht die Probe und die Kraft sinkt schlagartig auf den Wert Null.
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In
DE 28 35 201 C3 ist eine Anordnung zur Messung des zeitlichen Verlaufs der auf eine Probe durch einen Hammer ausgeübten Kraft bei Schlag- oder Fallwerken der Werkstoffprüfung offenbart. Die Anordnung umfasst einen Wegaufnehmer, der einen Hammerweg in seiner zeitlichen Abhängigkeit erfasst und mit einer von der Hammerbewegung gesteuerten Lichtschranke, sowie eine Schaltungsanordnung, die ein aus der Wegaufnahme die zweite Ableitung nach der Zeit bildendes Differentiationsglied besitzt. Mit dem Hammer ist ein die Lichtschranke steuerndes Strichraster fest verbunden mit einem die Weginkremente des Hammers darstellenden Strichabstand, wobei außerdem ein Impulsgenerator mit einem festen, im Vergleich zur variablen Dauer der Weginkremente wesentlich kleineren zeitlichen Impulsabstand umfasst ist. Ein von der Lichtschranke und dem Impulsgenerator gesteuerter Zähler zählt die jeweils während eines Weginkrementes entstehenden Impulse des Impulsgenerators. Die für ihr Weginkrement vom Zähler erfasste Anzahl von Impulsen des Impulsgenerators wird zur Verarbeitung das Differentiationsglied der Schaltungsanordnung aufgenommen. Hierdurch wird eine relativ hohe Zeit-, Geschwindigkeits- und Wegauflösung erreicht. Mit der Anordnung wird die vom Hammer während des Schlagvorgangs auf eine Probe ausgeübte Schlagkraft in ihrem zeitlichen Verlauf erhalten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein effizientes Verfahren zu schaffen, welches eine Aussage erlaubt, ob ein Werkstoff spröde oder zäh ist.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit einem Verfahren und einem System zur Auswertung von Pendelschlagversuchen nach Anspruch 1 bzw. Anspruch 13 gelöst. Des Weiteren wird ein Computerprogramm zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 8 vorgeschlagen. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 7, 9 bis 12 bzw. 14 bis 16 angegeben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zunächst überprüft, ob das maximale Signal, welches vom Kraftmesser aufgenommen wurde, eine materialspezifische Schwelle überschreitet. Ist dies nicht der Fall, so ist der Probekörper spröde.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird dann überprüft, ob die Prüfzeit eine minimale, materialspezifische Mindestprüfzeit überschreitet. Die Messung der Mindestprüfzeit kann beispielsweise zu einem ersten Zeitpunkt beginnen, zu dem das Pendel auf den Probekörper auftrifft und das Signal sich folglich zum ersten Mal klar vom Hintergrundrauschen abhebt. Überschreitet das Signal zur Mindestprüfzeit eine gewisse Schwelle, so ist der Probekörper nicht notwendigerweise spröde.
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Nach einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine Messung nur dann für die Auswertung benutzt, wenn die Kraft am Ende einer gewissen Zeitdauer einen Schwellwert unterschreitet, um sicherzustellen, dass der Probekörper zerbrochen ist. Auch diese Zeitdauer kann beispielsweise zum ersten Zeitpunkt beginnen.
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Ist nach den obigen Kriterien der Probekörper nicht notwendigerweise spröde, werden im erfindungsgemäßen Verfahren weitere Zeitpunkte gesucht, für welche der Signalverlauf charakteristische Merkmale aufweist. Der Signalverlauf zwischen den charakteristischen Punkten wird integriert. Das Verhältnis mindestens eines ersten zu einem zweiten Integral ist ein erstes Entscheidungskriterium, ob der Probekörper spröde oder zäh ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das erste Zeitintervall durch den ersten und einen zweiten Zeitpunkt begrenzt. Zum zweiten Zeitpunkt tritt das maximale Signal auf. Das dritte Zeitintervall ist durch den zweiten Zeitpunkt und einen dritten Zeitpunkt begrenzt. Der dritte Zeitpunkt kennzeichnet einen Wendepunkt im Signalverlauf. Dieser Punkt liegt im Signalverlauf hinter dem Maximum. Nachdem das Signal das Maximum erreicht hat, nimmt es mit zunächst steigendem Gefälle ab. Im weiteren Verlauf verringert sich das Gefälle aber wieder. Der Wendepunkt kennzeichnet den Übergang vom zunehmenden zum abnehmenden Gefälle des Signalverlaufs. Um herauszufinden, ob der Probekörper spröde ist, wird das berechnete Verhältnis des ersten zum zweiten Integral mit einem materialspezifischen Zahlenwert aus einer Datenbank verglichen.
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In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein vierter Zeitpunkt bestimmt, welcher zusammen mit dem dritten Zeitpunkt ein drittes Zeitintervall definiert. Zu dem vierten Zeitpunkt weist das Signal den gleichen Wert wie zum ersten Zeitpunkt auf. Das Verhältnis des zweiten zum dritten Zeitintervall ist ein zweites Entscheidungskriterium, ob das geprüfte Material spröde ist. Die Verhältniszahl wird wieder mit einem materialspezifischen Zahlenwert aus einer Datenbank verglichen.
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Nach einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform wird ein fünfter Zeitpunkt bestimmt. Zu diesem Zeitpunkt erreicht der Signalverlauf zum ersten Mal ein lokales Minimum, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Signal bis zum lokalen Minimum abnimmt und danach wieder ansteigt. Der vierte und fünfte Zeitpunkt definieren ein viertes Zeitintervall. Das zweite Zeitintervall wird zum vierten Zeitintervall ins Verhältnis gesetzt. Die Verhältniszahl ist ein drittes Entscheidungskriterium, ob der Probekörper spröde ist. Auch sie wird mit einem materialspezifischen Zahlenwert aus einer Datenbank verglichen.
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Erfüllt der Probekörper das erste, zweite und dritte Entscheidungskriterium so ist er nicht spröde, sondern zäh. Bei der Bestimmung der Kurvenpunkte kann es vorteilhaft sein, nicht direkt den gemessenen Kurvenverlauf zu untersuchen, sondern einen geglätteten.
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Des Weiteren werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Blockdiagramm eines Systems zur erfindungsgemäßen Auswertung eines Pendelschlagversuchs,
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2 einen Signalverlauf an einem Kraftmesser beim Auftreffen eines Pendels auf einen Probekörper und die erfindungsgemäßen Punkte 1 bis 5,
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3 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Auswertung eines Pendelschlagversuchs,
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4 einen Signalverlauf an einem Kraftmesser unter Benutzung eines Pendelhammers der Größe 15 J,
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5 einen Signalverlauf an einem Kraftmesser unter Benutzung eines Pendelhammers der Größe 4.2 J.
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Die 1 zeigt ein System zur erfindungsgemäßen Auswertung eines Pendelschlagversuchs. Am Pendelschlagwerk 101 ist ein Kraftmesssensor 102 angebracht. Das vom Kraftmesssensor 102 generierte Signal wird über das Kabel 103 zum Messverstärker 104 weitergeleitet. Von hier wird es über das Kabel 105 zur Auswertestation 106 weitergeleitet. Der Signalverlauf wird im Speicher 107 gespeichert.
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Die Auswertesoftware 108 benutzt den gespeicherten Kurvenverlauf zur Auswertung des Pendelschlagversuchs nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Sie umfasst das Eingabemodul 111 und die Berechnungsmodule 112, 113 und 114. Das Eingabemodul 111 liest den vom Kraftmesssensor aufgenommenen, zeitlichen Signalverlauf. Das Berechnungsmodul 112 berechnet ein erstes Integral I1 durch Integration des Signalverlaufs in einem ersten Zeitintervall Δ1, welches durch den Zeitpunkt 1, zu dem sich das vom Kraftmesssensor gemessene Signal zum ersten Mal klar vom Hintergrundrauschen abhebt, und den Zeitpunkt 2, zu dem das Signal den Maximalwert erreicht, begrenzt ist. Das Berechnungsmodul 113 berechnet ein zweites Integral I2 durch Integration des Signalverlaufs in einem zweiten Zeitintervall Δ2, welches durch den Zeitpunkt 2 und den Zeitpunkt 3, zu dem das Gefälle des Signalverlaufs wieder abnimmt, nachdem es zuvor angestiegen ist, begrenzt ist. Das Berechnungsmodul 114 bestimmt schließlich das Verhältnis des ersten Integrals I1 zum zweiten Integral I2.
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Die Auswertestation 106 ist ferner über ein Intranet 109 mit dem Laborinformationssystem (LIMS) 110 verbunden. Vom Laborinformationssystem (LIMS) 110 kann die Auswertestation charakteristische Materialparameter empfangen, die der Auswertesoftware eine Aussage erlauben, ob ein Probekörper zäh oder spröde ist.
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2 zeigt die erfindungsgemäßen Punkte 1 bis 5, welche in den durch einen Kraftmesssensor aufgenommenen Signalverlauf beim Auftreffen eines Pendels auf einen Probekörper eingezeichnet sind. Zum Zeitpunkt 1 beginnt der Signalverlauf. Zum Zeitpunkt 2 erreicht der Signalverlauf den Maximalwert. Ab dem Zeitpunkt 3 nimmt das Gefälle des Signalverlaufs wieder ab, nachdem es erst angestiegen ist. Zum Zeitpunkt 4 erreicht das Signal den Wert, welchen es zum Zeitpunkt 1 hatte. Zum Zeitpunkt 5 weist der Signalverlauf ein lokales Minimum auf.
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3 zeigt ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Auswertung eines Pendelschlagversuchs.
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Zunächst wird ein Pendelschlagversuch nach Charpy oder Izod durchgeführt (Schritt 11).
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Erreicht das gemessene Signal nicht einen gewissen, materialspezifischen Mindestwert, so ist der Probekörper spröde (Schritt 12).
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Der Probekörper ist ebenfalls spröde, wenn die Prüfzeit eine minimale, materialspezifische Mindestprüfzeit nicht überschreitet (Schritt 13).
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Eine Messung wird nur dann für die statistische Auswertung verwendet, wenn der Probekörper während des Pendelschlagversuchs zerbrochen ist. Ein Kriterium, um festzustellen, ob der Probekörper zerbrochen wurde, ist der Wert des Signals zu einem Zeitpunkt 6, welcher vom Zeitpunkt 1 genügend weit entfernt ist. Üblicherweise sollte das gemessene Signal zum Zeitpunkt 6 weniger als zehn Prozent des Maximums des Signalverlaufs betragen (Schritt 14).
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Im weiteren Verlauf wird das erste Kriterium, ob der Probekörper spröde ist, überprüft (Schritt 15). Dazu werden ein erstes Integral I1 für den Signalverlauf zwischen dem ersten und zweiten Zeitpunkt und ein zweites integral I2 für den Signalverlauf zwischen dem zweiten und dritten Zeitpunkt berechnet. Die Verhältniszahl aus beiden Integralen wird berechnet und mit einem materialspezifischen Sollwert verglichen. Der Sollwert kann von der Auswertestation 6 über das Intranet 109 vom Laborinformationssystem (LIMS) 110 angefordert werden. Ist die Verhältniszahl größer als eine materialspezifische Schwelle, so ist der Probekörper spröde.
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Nachdem das erste Kriterium überprüft wurde, wird das zweite Kriterium überprüft (Schritt 16). Dazu wird das Verhältnis der Zeitintervalle Δ2 und Δ3 gebildet. Die resultierende Verhältniszahl wird mit einem Sollwert, der wiederum vom Laborinformationssystem (LIMS) angefordert werden kann, verglichen. Ist die Verhältniszahl größer als eine materialspezifische Schwelle, so ist der Probekörper spröde.
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Schließlich wird das dritte Kriterium überprüft (Schritt 17). Dazu wird das Verhältnis des zweiten Δ2 zum vierten Δ4 Zeitintervall gebildet. Die Verhältniszahl wird wieder mit einem Sollwert verglichen. Ist die Verhältniszahl größer als eine materialspezifische Schwelle, so ist der Probekörper spröde. Ein Probekörper ist dann zäh, wenn keines der Entscheidungskriterien 1, 2 und 3 besagt, dass er spröde ist.
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4 und 5 zeigen die Signalverläufe an einem Kraftmesser unter Benutzung von Pendelhämmern der Größe 15 J (4) bzw. 4.2 J (5) für identische Probekörper. Danach hängt der Kurvenverlauf nicht nur von dem Materialtyp, sondern wesentlich von der Größe des Pendelhammers ab. Daraus folgt, dass auch die Sollwerte, mit denen die Verhältniszahlen bei der Überprüfung der Entscheidungskriterien 1, 2 und 3 verglichen werden, zusätzlich von der Größe des Pendels abhängen.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Pendelschlagwerk
- 102
- Kraftmesssensor
- 103
- Kabel
- 104
- Messverstärker
- 105
- Kabel
- 106
- Messwertestation
- 107
- Speicher
- 108
- Auswertesoftware
- 109
- Intranet
- 110
- Laborinformationssystem
- 111
- Eingabemodul
- 112
- Berechnungsmodul
- 113
- Berechnungsmodul
- 114
- Berechnungsmodul