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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Verstromung kohlenstoffhaltiger Energieträger ohne gasförmige CO2-Emission durch Umwandlung der durch Verbrennung
freigesetzten Wärme
in Elektroenergie über
je einen zwischengeschalteten Gas- und Dampftwbinenprozeß mit Abtrennung
eines der Verbrennungsgasmenge entsprechenden Abgasstromes zur anschließenden Aufkonzentration,
Verdichtung und Verflüssigung
von CO2 ohne oder auch im Gemisch mit SO2.
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Die Verbrennung C-haltiger Brennstoffe
als die weltweit am meisten genutzte Möglichkeit zur Energieumwandlung
führt naturgesetzlich
zur Bildung von CO2. Dieses CO2 wird
bisher gasförmig
in die Atmosphäre
emittiert. Soll aus ökologischem
Grund diese CO2-Emission bei der Energieumwandlung spürbar eingeschränkt oder
auch gänzlich
vermieden werden, so ist entweder die Abkehr von diesen Verbrennungstechnologien
oder aber der Einsatz qualitativ neuer Umwandlungstechnologien bei
Kapazitätsersatz
und/oder -erweiterung erforderlich. Glücklicherweise lässt sich
das durch Verbrennung gebildete gasförmige CO2 bekanntlich
nach dessen Aufkonzentration aus einem Gasgemisch mit nachfolgender
Verdichtung und Kühlung
verflüssigen,
sodaß eine
Entsorgung beispielsweise in poröse
Gesteinsschichten der Lithosphäre
vorgenommen werden kann und auf diesem Wege die Emission in die
Atmosphäre
entfällt
(sog. Null-Emission).
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Geht man von dieser Möglichkeit
der Ein- oder Endlagerung von verflüssigtem CO2 als
gegeben aus, verbleibt die Aufgabe der CO2-Verflüssigung
als integraler Bestandteil qualitativ neuartiger Energieumwandlungstechnologien
mittels Energiefreisetzung durch Verbrennung C-haltiger Brennstoffe. Hierzu ist aus
[1], [2], [3], [4] bekannt, die Verbrennung mit aus einer Luftzerlegungsanlage
gewonnenem „reinen" Sauerstoff durchzuführen und
so den Luftstickstoff als Komponente bisheriger Rauchgase oder Abgase
a priori ausschließen
zu können. Die
somit für
die Wärmeübertragung
allerdings fehlende Gasmenge soll durch zirkuliertes, CO2-reiches Abgas ersetzt werden. Damit entsteht
im wesentlichen eine O2/CO2/H2O-geführte
Feuerung. Neben dem Kohlenstoff (C-Gehalt) besitzen die Brennstoffe u.
a. a. Wasserstoff und teilweise einen erheblichen Feuchtegehalt.
Sowohl Ausgangsfeuchte als auch das aus der H-Verbrennung gebildete gasförmige H2O liefern den gesamten H2O-Anteil
des Rauch- bzw. Abgases, der vollständig abgetrennt werden muß, bevor
CO2 verflüssigt werden kann. Zusammengefaßt ergeben
sich mit dem Ziel der CO2-Verflüssigung
nach dem eigentlichen Verbrennungsprozeß als qualitativ neue technologische
Erfordernisse
- – die Herstellung reinen Sauerstoffs
parallel zum Energiefreisetzungsprozeß durch Verbrennung
- – die
Abtrennung der Gesamtfeuchte aus dem von einer zirkulierten Abgasmenge
abzutrennenden Abgasgemisch
- – die
Verdichtung und Kondensation des im Verbrennungsprozeß gebildeten
CO2
- – die Überlagerung
der Verbrennung mit zirkuliertem Abgasgemisch aus CO2 und
H2O zur Senkung der Verbrennungstemperatur
in der Brennkammer und zur Leistungssteigerung der Wärmeüberragung
in Strahlungs- und Konvektionsheizflächen durch Aufbau eines Kreislaufes
für das Abgasgemisch.
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- [1] Croiset, E.; Thambimuthu, K.;Palrner, A. „Coal Combustion
in O2/CO2-Mixtures
compares with air" Canadian
Journal of Chemical Engineering, v 78,2, Apr.2000, P.402–407
- [2] Birkestad, H. „Separation
and Compression of CO2 in a O2/CO2-fired Power Plant" Chalmers University of Technology,
Göteborg,
Sweden 2002, Report T2002-262
- [3] Yantovskii, E.L;Zwagolsky, K.N.;Gavrilenko, V.A. „Stack
Downward : the Concept of Zero Emission Fuel-Fired Power Plants" IEA Greenhouse Gas
Research&Development
Mitigation Options Conference, London, Aug. 1995
- [4] Göttlicher,
G. „Energetik
der Kohlendioxidrückhaltung
in Kraftwerken" Dissertation
1999, Universität GH
Essen
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Wie diese Analyse der bisher bekannten
Lösungsvorschläge zeigt,
gibt es bei Erfüllung
dieser neuartigen technologischen Erfordernisse zumindest zwei schwerwiegende
Nachteile:
- 1. der elektrische Eigenbedarf steigt
derart überproportional
an, dass sich bei konstanter Generator- bzw. Bruttoleistung z.B.
eines Braunkohlekraftwerkes dessen Nettowirkungsgrad von 42 % um
ca. 10%-Punkte auf 32 % reduziert,
- 2. trotz Wegfall der bisher erkannten Entschwefelungsanlage
nimmt der Anlagenumfang ebenfalls spürbar zu.
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Insgesamt erhöhen beide Aspekte die spezifischen
Stromgestehungskosten um ca. 40 bis 60%.
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Damit ist absehbar, dass die Realisierung
eines derartigen Konzeptes trotz erreichter CO2-Null-Emission zum
Scheitern verurteilt ist, solange der verbleibende Nettowirkungsgrad
nicht erneut deutlich angehoben werden kann und dabei die Zunahme
des Anlagenumfanges nicht mindestens moderat bleibt bzw. durch Kostensubstitution
eine Erhöhung
der spezifischen Stromgestehungskosten vermieden werden kann.
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Zum wiederholten Male kommt es darauf
an, aus der Not zur Veränderung
eine Tugend zu machen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, kohlenstoffhaltige
Energieträger
so verstromen zu können,
dass gasförmige
CO2-Emissionen vollständig vermieden werden und sich
trotzdem energetische Vorteile in einer solchen Größenordnung
ergeben, die nach Abzug des erhöhten
elektrischen Eigenbedarfes zur Vermeidung der gasförmigen CO2-Emission immer noch Nettowirkungsgrade
von 45 % und höher
(brennstoffabhängig)
ermöglichen und
der dafür
benötigte
Anlagenumfang technisch und wirtschaftlich beherrschbar bleibt.
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Dies wird erfindungsgemäß durch
die Patentanspruche gelöst,
wobei parallel zum konventionellen Wasser-Dampf-Kreislauf ein Abgas-Kreislauf
als ein zweiter, zusätzlicher
Kreislauf aufgebaut und beide Kreisläufe technologisch derart miteinander
gekoppelt werden, dass sich Bruttowirkungsgrade ergeben, die sich
dem Carnot-Wirkungsgrad weitestgehend annähern und brennstoffabhängig bei
60 % und höher
liegen.
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Dazu werden in den Abgas-Kreislauf
einbezogen
- – zwei Druckverbrennungs- und
Energieübertragungsreaktoren,
in denen einem zirkulierten Abgas durch Verbrennung der C-haltigen
Brennstoffe weitere Verbrennungsgase zugeführt werden
- – ein
Abhitzewärmetauscher,
an dessen kaltem Ende der Mischgasstrom durch zwei Absaugungen unterschiedlicher
Größenordnung
geteilt wird, wobei der kleinere Teilstrom genau soviel Abgas enthält, wie
bei der zuvor erfolgten Verbrennung entstanden ist , und ein drei-
bis fünfmal größerer Teilstrom
zirkuliert wird,
- – zwei
Gasturbinen, wobei die erste zwischen die beiden Druckverbrennungsreaktoren
und die zweite zwischen zweitem Druckverbrennungsreaktor und Abhitzewärmetauscher
geschaltet ist,
- – eine
Verdichteranlage, die den im Kreis zu fahrenden Abgasteilstrom aus
dem Abhitzewärmetauscher
absaugt und denselben nach der Verdichtung zur Aufnahme der Abhitze
durch eine Heizfläche
im Abhitzewärmetauscher
und von dieser zum ersten Druckverbrennungsreaktor zurückfördert.
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Der vom kalten Ende des Abhitzewärmetauschers
abgesaugte und zunächst
genau der Summe der beiden Verbrennungsgasmengen entsprechende Abgasteilstrom
wird nach maximaler Auftrocknung in bekannter Weise durch Verdichtung
und Kondensation für
qualitativ neue Entsorgungswege (Lithosphäre) verflüssigt.
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Beide Druckverbrennungsreaktoren
sind mit Strahlungsheizflächen
so ausgerüstet,
damit neben der Energiezufuhr in den Abgaskreis zugleich Energieteilmengen
in den Wasser-Dampf-Kreis
eingebunden und somit beide Kreise gezielt im Bereich höchster Temperaturen
miteinander gekoppelt werden. Eine weitere Verknüpfung beider Kreisläufe existiert im
Abhitzewärmetauscher,
in dem in einer Konvektionsheizfläche das Speisewasser bis nahe
Sättigungstemperatur
durch Kühlung
des Abgases aufgewärmt
wird.
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Bei Verwendung fester Brennstoffe
wie beispielsweise gasreichen Braun- und Steinkohlen wird der eine
der beiden und jeweils mit Strahlungsheizflächen versehenen Druckverbrennungsreaktoren
mit Pyrolyse-Koks und der andere mit Pyrolyse-Rohgas als speziell
dafür aufbereitete
Brennstoffteilströme versorgt,
wobei vor der Pyrolyse die Feuchte des Festbrennstoffes durch Auftrocknung
maximal reduziert wird mit dem Ziel, auch die Feuchte der Verbrennungsgase
auf das Maß der
chemisch bedingten Zersetzung bei der Pyrolyse sowie der chemischen
Umsetzung bei der Verbrennung beschränken zu können.
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Die erfindungsgemäße Lösung wird anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 das
Grundschema der Kopplung des Wasser-Dampf-Kreislaufes mit dem Abgas-Kreislauf bei Einsatz
gasförmiger
oder flüssiger
Brennstoffe,
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2 die
gekoppelten Kreisläufe
mit vorgeschalteter Aufbereitung fester Brennstoffe.
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Der in einem Druckbereich von ca.
12 bis 25 bar betriebene Hauptdruckverbrennungs- und Energieübertragungsreaktor 1 ist
mit dem Brenner 1.1 ausgerüstet, der den zunächst nur
gasförmigen
oder auch flüssigen
Brennstoffteilstrom 14.1 mit Sauerstoff 13.2 derselben
Druckstufe verbrennt. Bereits bei der Verbrennung mischt sich das
Verbrennungsgas mit dem zirkulierten Abgas 18.7 und erhöht dessen Temperatur
durch den Austausch fühlbarer
Wärmen. Parallel
zum Verbrennungs- und Gasvermischungsprozeß wird der nach Abgabe fühlbarer
Wärme ans zirkulierte
Gas verbleibende durch Verbrennung freigesetzte Energieanteil innerhalb
des Hauptdruckverbrennungs- und Energieübertragungsreaktors 1 über die
den Druckbehälter
als Kühlschilde
schützenden Strahlungsheizflächen 1.2 und 1.3 zur
Frischdampferzeugung an den Wasser-Dampf-Kreis übertragen. Das Abgas 18.1 entspannt
sich in der Gasturbine 3 auf einen Zwischendruck von ca.
3,5 bis 5 bar und leistet im Generator 10 einen ersten
Teil technischer Arbeit. Das in der Gasturbine 3 entspannte
Abgas 18.2 strömt
zum Zwischendruckverbrennungs- und Energieübertragungsreaktor 2,
wo es zwischenüberhitzt
wird infolge der Verbrennung des Brennstoffteilstromes 14.2 mit
Sauerstoff 13.1 und der erneuten Übertragung von fühlbarer
Wärme durch
Vermischung des im Brenner 2.1 entstandenen Verbrennungsgases
mit dem zirkuliertem Abgas 18.2. Wie der Hauptdruckverbrennungs-
und Energieübertragungsreaktor 1 besitzt
auch der Zwischendruckverbrennungs- und Energieübertragungsreaktor 2 als Kühlschilde
fungierende Strahlungsheizflächen 2.2 und 2.3 ,
die den nach Abzug der vom zirkulierten Abgas 18.3 aufgenommenen
fühlbaren
Wärme verbliebenen
Energieanteil zur zweifachen Zwischenüberhitzung des Dampfes vom
Wasser-Dampf-Kreises an denselben übertragen. Das Abgas 18.3 strömt mit einer
gasturbinenverträglichen
Temperatur von ca. 1100 °C
zur Gasturbine 4 , entspannt sich hier bis auf einen Druck
von ca. 1 bar, leistet erneut im Generator 10 technische
Arbeit und gelangt als Abgasstrom 18.4 zum Abhitzewärmetauscher 5.
Nach Kühlung durch
indirekte Wärmeübertragung über die
Konvektionsheizfläche 5.1 an
das zirkulierte und auf Drücke von
ca. 12 bis 25 bar in den Verdichtern 6.1 und 6.2 wieder
aufgeladene Abgas 18.6 strömt dieses als aufgewärmtes Abgas 18.7 erneut
zum Hauptdruckverbrennungs- und Energieübertragungsreaktor 1, wodurch
der Abgas-Kreislauf in sich geschlossen ist. Das Abgas 18.4 kühlt über der
Konvektionsheizfläche 5.2 durch
Vorwärmung
von Maschinenkondensat 19.1/Speisewasser 19.2 des
Wasser-Dampf-Kreises bis auf eine Gastemperatur ab, die nur noch
geringfügig über der
Sättigungstemperatur
der jeweiligen Abgasfeuchte liegt. letzt erfolgt über dem
Strömungsteilquerschnitt 5.3 des
Abhitzewärmetauschers 5 der Abzug
des zur Zirkulation eingesetzten Abgasstromes 18.5, indem
dieser mit dem Saugstutzen des Verdichters 6.1 verbunden
ist. Aus dem grundsätzlich kleineren
und regelbaren Strömungsquerschnitt 5.4 wird
der den beiden Verbrennungsgasmengen direkt entsprechende kleinere
Abgasstrom 18.8 separat durch den Verdichter 8.1 abgesaugt,
im Kondensator 8.2 restliche Abgasfeuchte 15.2 niedergeschlagen, im
Absorber 8.3 noch verbliebene geringste Wassergehalte chemisch
eingebunden und danach das jetzt trockene, im wesentlichen aus CO2 bestehende Abgas auf 60 bis 100 bar endverdichtet
und durch Wärmeentzug 17.4 aus
dem Kondensator 8.5 zur Entsorgungsmenge 16 verflüssigt.
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Noch im Abhitzewärmetauscher 5 wird
unterhalb des Abströmteilquerschnittes 5.4 der
Hauptanteil der Feuchte aus dem kontinuierlich auszuschleusenden
Abgasteilstrom durch Abführung
der Kondensationswärme 17.2 niedergeschlagen
und als Flüssig-H2O 15.1 zusammen mit neutralisierten
Säuren
abgezogen, sodaß der
Abgasstrom 18.8 mit deutlich verringerter Feuchte entsteht.
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Die Zwischenkühlung 6.2 nach der
Verdichterstufe 6.1 reduziert einerseits den Leistungsbedarf der
Verdichterstufe 6.3 und ermöglicht andererseits ein zusätzliches
Einkoppeln von aus dem Abgas-Kreis abzuführender Wärme in den Wasser-Dampf-Kreis.
Der Wasser-Dampf-Kreis setzt sich zusammen aus den Strahlungsheizflächen 1.2 und 1.3 mit
den Funktionen Verdampfer und Dampfüberhitzer, aus der Hochdruck-Dampfturbine 7.1,
der Strahlungsheizfläche 2.2 als
Dampfzwischenüberhitzer,
der Mitteldruck-Dampfturbine 7.2, der Strahlungsheizfläche 2.3 zur
weiteren Dampfzwischenüberhitzung,
der Niederdruck-Dampfturbine 7.3,
dem hier nicht näher
bezeichneten Dampfturbinenkondensator mit der von dort abgeführten Abwärme 17.1, dem
Maschinenkondensat 19.1, dem Speisewasser 19.2,
der Speisewasser vorwärmenden
Konvektivheizfläche 5.2 sowie
der den Wasser-Dampf-Kreis schließenden Speisewasserleitung 19.3 .
Die Dampfturbinen 7.1, 7.2 und 7.3 sind
mechanisch wie die Gasturbinen 3 und 4 sowohl
mit dem Generator 10 als auch mit den beiden Abgasverdichtern 6.1 und 6.2 verbunden.
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Der zur Verbrennung der beiden Brennstoffteilströme 14.1 und 14.2 eingesetzte
Sauerstoff 13.1 und 13.2 wird in der kraftwerkseigenen
Luftzerlegungsanlage 9.1 erzeugt und bereits mit dem an
den Zwischendruck des Abgas-Kreises angepassten Druck von ca. 3,5
bis 5 bar in den Zwischendruckverbrennungs- und Energieübertragungsreaktor 2 abgegeben.
Allein der Sauerstoff Teilstrom 13.2 für den Brenner 1.1 wird
vom Verdichter 9.2 auf den im Hauptdruckverbrennungs- und
Energieübertragungsreaktor 1 gefahrenen
Abgasdruck von ca. 12 bis 25 bar angehoben.
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2 zeigt
die Anlagen einer speziellen Aufbereitung von gasreichen Festbrennstoffen
wie vorzugsweise Braunkohlen und einige Steinkohlen, damit der in 1 gezeigte Verstromungsprozeß ohne gasförmige CO2-Emission ebenfalls mit diesen festen Brennstoffen
durchgeführt
werden kann:
Im indirekt beheizten und druckaufgeladenen Wirbelschicht-Trockner 20 wird
die Feuchte des festen und in Körnungen
von ca. 0 bis 4 mm vorliegenden Festbrennstoffes 14 bis
auf einen minimalen Rest verdampft. Die Trockenkohle 25.2 gelangt
ohne Zwischenkühlung
und ohne Entspannung in einen ebenfalls druckaufgeladenen Wirbelschicht-Pyrolyse-Reaktor 21,
dessen Druck an den im Zwischendruckverbrennungs- und Energieübertragungsreaktor 2 herrschenden
Zwischendruck des Abgas-Kreises von ca. 3,5 bis 5 bar angepasst
ist, um das hier entstehende Pyrolyse-Rohgas 26.2 unmittelbar
zum Brenner 2.1 des Druckverbrennungsreaktors 2 einspeisen
zu können.
Im Unterschied zur Darstellung laut 1 wird
jedoch in diesem Falle der Brenner 1.1 innerhalb des Hauptdruckverbrennungs- und Energieübertragungsreaktors 1 direkt
mit dem nach wie vor festen Brennstoff Pyrolysekoks 26.1 betrieben,
der allerdings wegen seiner Entstehung im Pyrolysereaktor 21 extrem
reaktionsfreudig und dadurch dieser speziellen Verwendung überhaupt
erst zugänglich
ist. Zur Abtrennung der Aschepartikel 27 enthält hier
allein der Hauptdruckverbrennungs- und Energieübertragungsreaktor 1 vor
Abgasaustritt eine Ebene aus parallel geschalteten Zyklonen, auf
die jedoch in 2 nicht
näher eingegangen
wird. Dies gilt ebenso für
die druckaufgeladene Verbrennung des Pyrolysekokses 26.1 mit
radial verteilten Wirbelbrennern oder innerhalb einer stationären, ringförmig angeordneten Wirbelschicht,
die in diesem Falle in den Hauptdruckverbrennungsreaktor 1 im Sinne
des Brenners 1.1 integriert ist/sind.
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Den relativ geringen Energiebedarf
des Pyrolysereaktors 21 deckt ein Wärmeverschiebesystem 23 ab,
das mittels zusätzlicher
Konvektionsheizfläche 5.3 im
Abhitzewärmetauscher 5 einen
entsprechenden Abhitze-Anteil im höchstgelegenen Temperaturbereich
aufnimmt und zum Pyrolysereaktor 21 mittels Dampf oder
anderem geeigneten Wärmeträger verschiebt.
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Der Energiebedarf des Trocknungsreaktors 20 wird
durch Anzapfdampf 22 aus der Mitteldruck-Dampfturbine 7.2 bereitgestellt,
der in der hier nicht näher
beschriebenen Tauchheizfläche
des Trocknungsreaktors 20 kondensiert. Der Trocknungsbrüden 25.1 wird
zum Brüdenkondensator 24 geführt und
hier durch Nutzung der Brüdenkondensationswärme das
Maschinenkondensat 19.1 anteilig vorgewärmt.
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Vorteile des
Verfahrens
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Auf raffiniert einfache Art erfüllt das
erfindungsgemäße Verfahren ökologische
und wirtschaftliche Ziele dadurch, dass brennstoffabhängig Bruttowirkungsgrade
von 60 bis 70 % erreicht werden, sodaß trotz des erheblichen elektrischen
Eigenbedarfes zur Durchführung
des Verfahrens und damit zur Sicherung der Null-Emission von CO2 der verbleibende Nettowirkungsgrad in Abhängigkeit
vom gewählten
Primärenergieträger immer
noch 45 bis 55 %-Punkte beträgt
bei gleichzeitiger Baubarkeit energiewirtschaftlich bedeutsamer
(großer)
Leistungseinheiten gegenüber
den baubaren Leistungseinheiten der ebenfalls CO2-emissionsfreien Windkraft-
und Photovoltaikanlagen.
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Speziell für Braunkohle mit der bisher
höchsten
spezifischen CO2-Emission (kg emittiertes
CO2 je abgegebener kWh) erschließt dieses
erfindungsgemäße Verfahren
das vergleichsweise größte Reduzierungspotential
von CO2-Emissionen.
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Dieses Verfahren ist vorzugsweise
zur CO2-emissionsfreien energetischen Verwertung
fester Brennstoffe wie Braunkohlen geeignet, weil die beiden Druckverbrennungsreaktoren
einen dafür
geeignet aufbereiteten Brennstoff erhalten, weil die Strahlungsheizflächen im
Vergleich zum Stand der Technik kleiner bauen und die Anordnung
der beiden Druckverbrennungsreaktoren, der Gas- und Dampfturbinen
und des Abhitzewärmetauschers
kürzeste Rohrleitungen
sowohl für
den Abgaskreis als auch für den
Wasser-Dampf-Kreis ermöglichen.
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Würde
anstelle der erfindungsgemäßen Kaskade
zur Brennstoffaufbereitung, bestehend aus Trocknung und Pyrolyse,
der Brennstoff einer stofflichen Umwandlung durch Vergasung unterzogen
und dieses Kohlegas gemäß Anspruch
1 energetisch verwertet, so könnten
infolge der auf ca. 90 % begrenzten Kohlenstoff-Umsetzungsrate die
o. g. Brutto- und Nettowirkungsgrade a priori nicht erreicht werden.
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Eine positive Nebenwirkung ergibt
sich aus dem Anfall technologischer Wässer, der z.B. bei einem Braunkohlekraftwerk
in der Größenordnung
von 0,75 Liter Wasser je kg eingesetzter Rohkohle liegt bzw. bei
einem 700 MW-Kraftwerk stündlich
ca. 400 m3 Wasser beträgt. Ein weiteres Nebenprodukt
dieses jegliche gasförmige
CO2-Emissionen vermeidenden Kraftwerksprozesses
stellt der bei der Luftzerlegung anfallende Stickstoff dar. Beim
zuvor genannten 700 MW-Kraftwerk sind das etwa 950000 kg N2 stündlich,
die zumindest anteilig zur Produktion von Düngemitteln als geeignet erscheinen
oder auch grundsätzlich
den Aufbau energotechnologischer Prozesse veranlassen.
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- 1
- Hauptdruckverbrennungs-
und Energieübertragungsreaktor
- 1.1
- Brenner
(für die
Verbrennung im Hauptdruckbereich des Abgas-Kreises)
- 1.2
- Strahlungsheizfläche (als
Kühlschild
durch Energieaufnahme zur Verdampfung)
- 1.3
- Strahlungsheizfläche (als
Kühlschild
durch Energieaufnahme zur Dampfüberhitzung)
- 2
- Zwischendruckverbrennungs-
und Energieübertragungsreaktor
- 2.1
- Brenner
(für die
Verbrennung im Zwischendruckbereich des Abgas-Kreises)
- 2.2
- Strahlungsheizfläche (als
Kühlschild
durch Energieaufnahme zur Dampfzwischenüberhitzung)
- 2.3
- Strahlungsheizfläche (als
Kühlschild
durch Energieaufnahme zur Dampfzwischenüberhitzung)
- 3
- Gasturbine
(polytrope Abgasentspannung vom Hauptdruck auf Zwischendruck)
- 4
- Gasturbine
(polytrope Abgasentspannung vom Zwischendruck auf Enddruck)
- 5
- Abhitzewärmetauscher
- 5.1
- Konvektionsheizfläche (zur
Vorwärmung des
zirkulierten, auf Hauptdruck verdichteten Abgases)
- 5.2
- Konvektionsheizfläche (zur
Vorwärmung des
Maschinenkondensates und Speisewassers)
- 5.3
- größerer Abströmteilquerschnitt
(mit Abzugshaube für
zirkulierendes Abgas des Abgas-Kreises)
- 5.4
- kleinerer
Abströmteilquerschnitt
(mit Kühlstrecke,
Kondensatsammelbecken und Abzugsöffnung
für auszuschleusenden
Abgasteil)
- 6.1
- Axialverdichter
(zur Verdichtung des zirkulierten Abgases auf Zwischendruck)
- 6.2
- Zwischenkühler
- 6.3
- Axialverdichter
(zur Verdichtung des zirkulierten Abgases auf Hauptdruck)
- 7.1
- Hochdruck-Dampfturbine
- 7.2
- Mitteldruck-Dampfturbine
- 7.3
- Niederdruck-Dampfturbine
- 8.1
- Verdichter
- 8.2
- Gaskühler (mit
Kondensatabzug)
- 8.3
- Absorbtionsreaktor
(für die
chemische Einbindung der Restfeuchte des Ausschleus-Abgases mit Regeneration)
- 8.4
- Hauptverdichter
(für das
praktisch trockene Ausschleus-Abgas))
- 8.5
- Hauptkühler (zur
Verflüssigung
des verdichteten Ausschleus-Abgases
- 9.1
- Luftzerlegungsanlage
- 9.2
- Sauerstoff
Verdichter
- 10
- Generator
- 11
- Ansaugluft
- 12
- abgetrennter
Stickstoff
- 13.1
- Verbrennungssauerstoff
(mit dem Druck gemäß Zwischendruck
des Abgas-Kreises)
- 13.2
- Verbrennungssauerstoff
(mit dem Druck gemäß Hauptdruck
des Abgas-Kreises)
- 14
- Fester
Brennstoff
- 14.1
- Kohlenstoff
haltiger Brennstoffteil (gasförmig oder
flüssig,
unter Hauptdruck)
- 14.2
- Kohlenstoff
haltiger Brennstoflieil(gasförmig oder
flüssig,
unter Zwischendruck)
- 15.1
- Hauptkondensat
aus Abgasfeuchte
- 15.2
- Verdichtungs-Nachkühlkondensat
(aus Abgasfeuchte)
- 15.3
- Wasserdampf
(aus chemisch absorbierter Abgas-Restfeuchte)
- 16
- Flüssiges Kohlendioxid
(unter Druck von ca. 60 bis 100 bar)
- 17.1
- Abwärme aus
dem Dampfturbinen-Kondensator
- 17.2
- Abwärme aus
der Kühlstrecke
unterhalb des kleineren Abströmteilquerschnittes
- 17.3
- Abwärme aus
dem Nachkühler
des Ausschleus-Abgases
- 17.4
- Abwärme aus
dem Trockenabgas-Verflüssiger/Kondensator
- 18.1
- Abgasmischung
aus zirkuliertem Abgas und Verbrennungsgas vom Brenner 1.1
- 18.2
- auf
Zwischendruck entspannte Abgasmischung
- 18.3
- Abgasmischung
aus zirkuliertem Abgas und Verbrennungsgasen der Brenner 1.1 und 2.1
- 18.4
- auf
ca.1 bar entspannte Abgasmischung aus zirkuliertem Abgas und Verbrennungsgasen
- 18.5
- zirkuliertes
Abgas
- 18.6
- auf
den Hauptdruck verdichtetes zirkuliertes Abgas
- 18.7
- vorgewärmtes verdichtetes
zirkuliertes Abgas
- 18.8
- von
der Hauptfeuchte befreites Ausschleus-Abgas
- 19.1
- Maschinenkondensat
des Wasser-Dampf-Kreises
- 19.2
- Speisewasser
des Wasser-Dampf-Kreises
- 19.3
- bis
nahe Sättigungstemperatur
aufgewärmtes
Speisewasser
- 20
- Trocknungsreaktor
(mit druckaufgeladener Dampfwirbelschicht)
- 21
- Pyrolyse-Reaktor
(mit druckaufgeladener Gaswirbelschicht
- 22
- Anzapfdampf
- 23
- Wärmeverschiebesystem
- 24
- Brüdenkondensator
- 25.1
- Trocknungsbrüden
- 25.2
- getrockneter
Festbrennstoff (Trockenkohle, Trockenbraunkohle)
- 26.1
- Pyrolyse-Koks
- 26.2
- Pyrolyse-Rohgas
- 27
- abgetrennte
Aschepartikel