DE10253018B4 - Schaltgerät sowie System und Verfahren zur Strommessung in dem Schaltgerät - Google Patents
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Abstract
Schaltgerät (10, 10a) mit einem Strompfad (13, 130), der zwischen einer Eingangsklemme (11) und einer Ausgangsklemme (12) verläuft, und der an einer Kontaktstelle (14) nach Auslösung durch wenigstens einen Auslöser (16,17) durch ein Schaltschloss (15) unterbrechbar ist, wobei das Schaltgerät (10, 10a) einen Stromsensor (31, 310) zur Erfassung des Stromes durch den Strompfad (13, 130) sowie eine Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (30, 300) zur Ansteuerung des Stromsensors (31, 310) und Auswertung eines Stromsensorsignals umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromsensor (31, 310) ein integrierter Stromsensor ist, der wenigstens zwei Magnetfeldsensoren (31a, 31b) zu beiden Seiten des zu überwachenden Strompfades (13, 130) umfasst.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät, insbesondere ein Installations-Schaltgerät, sowie ein System und ein Verfahren zur Strommessung in dem Schaltgerät.
- Installations-Schaltgeräte dienen in elektrischen Installationsanlagen dem Leitungs- und/oder Personenschutz. Die sogenannten Leitungsschutzschalter (LS) unterbrechen den Stromfluss durch die überwachte Leitung bei Auftreten von Überstrom oder eines Kurzschlussstromes. Sie umfassen dazu elektromagnetische und thermische Auslöser sowie ein oder mehrere Schaltschlösser, die bei Auslösung durch einen der Auslöser den Strompfad zwischen Eingangs- und Ausgangsklemmen unterbrechen. Weiterhin sind Fehlerstromschutzschalter bekannt (FI-Schutzschalter), die zum Personenschutz dienen. Ein Fehlerstrom tritt dann auf, wenn die Summe der in die Anlage hinfließenden Ströme größer als die Summe der aus der Anlage herausfließenden Ströme ist, die Differenz fließt als Fehlerstrom über Erde ab. FI-Schutzschalter umfassen eine Einrichtung zur Fehlerstromerkennung, die bei Auftreten eines solchen einen Auslöser veranlasst, den Strompfad zwischen Eingangs- und Ausgangsklemmen zu unterbrechen.
- Es ist bekannt, Informationen über die aktuelle Stromstärke, die durch den oder die Strompfade des Schaltgerätes fließen, zu erhalten, indem ein zusätzlicher Stromwandler und eine zusätzliche Hilfsspannungsquelle eingebaut werden, was bei einem LS-Schalter einen zusätzlichen Neutralleiteranschluss erfordert. Die so erhaltenen zusätzlichen Informationen werden zu Kontroll-, Mess- oder Überwachungszwecken zu einer Melde/Kontrolleinheit übertragen.
- Die
DE 100 20 076 A1 beschreibt ein Verfahren zur Kalibrierung und Parametrierung von Schutzschaltgeräten, bei dem die Schutzschaltgeräte mit einer integrierten Elektronik ausgestattet sind, die neben ihrer eigentlichen Betriebsfunktion über eine Datenschnittstelle verfügt, über welche die Festlegung der Bemessungsgrößen erfolgt. - Die
DE 690 16 400 T2 beschreibt einen Leitungsschutzschalter mit einem auf einem Mikroprozessor basierenden Auslösesystem, bei dem eine Datenschnittstelle zur Anbindung an ein Bussystem vorhanden ist, und wobei als Stromsensoren induktive Stromwandler verwendet werden. - Die
DE 197 27 733 A1 beschreibt eine Installationsschaltereinheit mit einem Motorschutzschalter, einem Überstromrelais und einem Schütz, wobei ein Signalkontakt vorgesehen ist, mit dem der Schaltzustand des Motorschutzschalters detektierbar ist, und wobei die durch die Signalkontakte erzeugten Signale in einer Auswerteeinheit auswertbar sind, wobei die Auswerteeinheit einen Mikroprozessor enthält, dessen Signale über einen Feldbus nach außen geführt werden. - Die
DE 101 20 189 A1 beschreibt einen Leitungsschutzschalter mit einer zusätzlichen Magnetspule, die über der eigentlichen Magnetauslöserspule angeordnet ist und im Falle eines Fehlerstromes von einem durch eine Fehlerstromschutzanordnung generierten Signalstrom angesteuert wird. - Im Zuge der zunehmenden Vernetzung von Schaltgeräten in Gebäudeautomatisierungssystemen kommt dieser Möglichkeit, Informationen über die Stromstärke, die über den oder die Strompfade durch das Schaltgerät fließen, zu erhalten und zu Überwachungs- und Kontrollzwecken an Melde/Kontrolleinheiten zu übertragen, eine erhöhte Bedeutung zu. Nach dem Stand der Technik ist dies jedoch heute nur unter hohem zusätzlichen Aufwand und damit hohen zusätzlichen Kosten möglich.
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schaltgerät zu schaffen, bei dem Informationen über die Stromstärke, die über den oder die Strompfade durch das Schaltgerät fließen, auf einfache und kostengünstige Weise zu erhalten sind, sowie ein System und ein Verfahren zur Strommessung in einem Schaltgerät aufzuzeigen.
- Die Aufgabe wird bezüglich des Schaltgerätes erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1, bezüglich des Systems zur Strommessung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 14 und bezüglich des Verfahrens zur Strommessung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 15.
- Erfindungsgemäß also ist der Stromsensor ein integrierter Stromsensor, der wenigstens zwei Magnetfeldsensoren zu beiden Seiten des zu überwachenden Strompfades umfasst. Die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit ist dabei in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung zumindest teilweise als integrierte elektronische Schaltung auf einem Chip aufgebaut und umfasst analoge und/oder digitale Baugruppen. Solche Baugruppen können beispielsweise Analog/Digital- oder Digital/Analog-Umsetzer, analoge oder digitale Filter, Mikroprozessoren und/oder Mikrocontroller, Kommunikationsschnittstellen wie z. B. serielle oder parallele Schnittstellenbaugruppen, oder weitere aus der Elektronik bekannte und für die Signalverarbeitung benutzte Baugruppen sein.
- Die Messung des elektrischen Stromes unter Zuhilfenahme von wenigstens zwei Magnetfeldsensoren, sogenannten Hall-Sensoren, ist ein an sich in der Elektrotechnik bekanntes Prinzip. In jüngster Zeit sind auch sogenannte integrierte Stromsensoren bekanntgeworden, bei denen die Hallsensoren in einem Standard CMOS-Prozess auf einem Siliziumchip hergestellt werden, wobei der Sensorchip dann monolithisch mit anderen elektronischen Schaltungen integrierbar ist. Die Anwendung solcher integrierter Stromsensoren wird dabei bisher ausschließlich auf dem Gebiet der Hoch- und Mittelspannungstechnik gesehen. Völlig überraschend zeigte es sich aber, daß solche integrierten Stromsensoren sehr vorteilhaft auch im Bereich der Niederspannungstechnik bei der Lösung der der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe eingesetzt werden können.
- Eine sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass wenigstens ein Stromsensor und die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit zusammen auf einem Chip integriert sind. Dabei können ein oder mehrere Strompfade auf dem Chip, auf dem der wenigstens eine Stromsensor und die wenigstens eine Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit zusammen integriert sind, angeordnet sein, so dass der Strom durch den Strompfad von dem im Chip integrierten Stromsensor erfassbar ist oder, im Falle mehrerer Strompfade, die Ströme durch die Strompfade von den mehreren in dem Chip integrierten Stromsensoren gleichzeitig erfassbar sind. Ebenso können gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ein oder mehrere Strompfade unterhalb oder oberhalb des Chips, auf dem der wenigstens eine Stromsensor und die wenigstens eine Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit zusammen integriert sind, angeordnet sein, so dass der Strom durch den Strompfad von dem im Chip integrierten Stromsensor erfassbar ist oder, im Falle mehrerer Strompfade, die Ströme durch die Strompfade von den mehreren in dem Chip integrierten Stromsensoren gleichzeitig erfassbar sind.
- Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Kommunikationsschnittstelle eine Busankopplungsschnittstelle an einen Installationsbus ist.
- Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Erfindung, in der die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit ein ASIC-Baustein ist.
- Die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung parametrierbar.
- Das Schaltgerät kann gemäß einer Variante der Erfindung so ausgestaltet sein, dass mehrere Stromsensoren vorhanden sind und wenigstens ein Stromsensor zur Laststrommessung und wenigstens ein weiteren Stromsensor zur Differenzstrommessung verwendet wird. Insbesondere bei Fehlerstromschutzschaltern oder sogenannten FI/LS Schaltgeräten, bei denen die Funktionalität eines Leitungsschutzschalters und eines Fehlerstromschutzschalters in einem gemeinsamen Isolierstoffgehäuse realisiert sind, ist dies von Vorteil.
- Sehr vorteilhaft ist weiterhin, dass das Schaltgerät zusätzlich zu dem wenigstens einen Stromsensor noch wenigstens einen Temperatursensor umfassen kann.
- Hinsichtlich eines erfindungsgemäßen Systems zur Strommessung in einem Schaltgerät besteht der Kern der Erfindung darin, dass das Schaltgerät wenigstens einen Stromsensor und wenigstens eine Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit gemäß obiger Beschreibung umfasst, und dass wenigstens eine Parametrier- und Ansteuerungseinheit vorgesehen und mit der Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit in dem Schaltgerät verbunden ist, um von außen den oder die Stromsensoren zu parametrieren und die Sensordaten weiterzuverarbeiten, wobei die Parametrier- und Ansteuerungseinheit ein Funktionsbaustein eines Installationsbusses und über einen Buskoppler mit dem Installationsbus verbunden sein kann. Eine weitere Funktionseinheit des Installationsbusses ist eine Melde/Kontrolleinheit, in der die gemessenen und ggf. vorverarbeiteten Strommesswerte zu Melde- und/oder Kontrollzwecken weiterverarbeitet werden.
- Hinsichtlich des Verfahrens zur Strommessung in einem Schaltgerät besteht der Kern der Erfindung darin, dass die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit parametriert wird, die Strommesswerte entsprechend der Parametrierung in der Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit vorverarbeitet werden und daß das Ergebnis der Vorverarbeitung der Strommesswerte angezeigt oder über eine Busschnittstelle nach außen übertragen wird, wobei die Parametrierung auch als Fernparametrierung über einen Installationsbus vorgenommen werden kann. Die Parametrierung kann dabei auch nach dem Einbau des Schaltgerätes in die Installationsanlage vorgenommen werden. Eine sehr vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, dass in dem Schaltgerät über einen Installationsbus zwischen Differenzstrom- und Laststrommessung umgeschaltet werden kann.
- Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens kann in der Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit das Strommesssignal gefiltert und/oder geglättet und/oder zeitverzögert weitergegeben wird. Es kann dabei in der Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit der zeitliche Verlauf des Strommesswertes ermittelt und automatisch ausgewertet werden, und die Ergebnisse der Auswertung können über die Kommunikationsschnittstelle übertragen werden. Der zeitliche Verlauf des Strommesswertes kann somit ausgewertet werden hinsichtlich normaler Betriebsbedingungen und hinsichtlich des Vorliegens eines Kurzschlussstromes, eines Überstromes, eines schnellen oder langsamen Anstiegs der Fehlerstroms. Je nach Ergebnis dieser Auswertung werden durch die Melde/Kontrolleinheit unterschiedliche Meldungen oder Kontrollaktionen ausgelöst. So ist beispielsweise ein mit einem FI-Schutzschalter erfasstes langsames Ansteigen des Fehlerstromes ein Anzeichen dafür, dass in der zu überwachenden elektrischen Leitung ein Fehler in der Isolation vorliegt. Wird also ein langsames Ansteigen des Fehlerstromes von dem Schaltgerät erkannt und an die Melde/Kontrolleinheit gemeldet, so kann diese entsprechende Warnmeldungen abgeben. Bei einem Leitungsschutzschalter kann durch Erfassen des Zeitverlaufs des gemessenen Stromes im Fehlerfall erkannt werden, ob ein Überstrom vorliegt – in diesem Fall steigt der Strom langsam an, begleitet von einer Temperaturerhöhung, die von dem gegebenenfalls zusätzlich angebrachten Temperatursensor gemessen und gemeldet wird – oder ein Kurzschlussstrom – in diesem Fall steigt der Strom schnell an. Die Melde/Kontrolleinheit kann entsprechende Fehler- und Diagnosemeldungen abgeben, die zur Leitungs- und Systemdiagnose weiter verwendet werden kann.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Anhand der Zeichnungen, in denen drei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
- Es zeigen:
-
1 ein erfindungsgemäßes Schaltgerät -
2 eine weitere Variante eines erfindungsgemäßen Schaltgerätes -
3 ein erfindungsgemäßes System zur Strommessung -
1 zeigt ein als Leitungsschutzschalter ausgeführtes Schaltgerät10 . Zwischen einer Eingangsklemme11 und einer Ausgangsklemme12 verläuft ein Strompfad13 . Das Schaltgerät umfasst einen elektromagnetischen Auslöser16 zur Kurzschlussstromüberwachung und einen thermischen Auslöser17 zur Überstromüberwachung. Beide Auslöser16 ,17 wirken auf ein Schaltschloss15 ein. Bei Auslösung wird über das Schaltschloss15 eine Kontaktstelle14 geöffnet, wodurch der Strompfad13 unterbrochen wird. - In dem Strompfad
13 ist zwischen der Kontaktstelle14 und der Ausgangsklemme12 ein Stromsensor31 eingefügt, mit dem der durch den Strompfad13 fließende Strom gemessen wird. Der Stromsensor31 ist ein integrierter Stromsensor nach dem Hallsensor-Prinzip. Er besteht aus zwei Hallsensoren31a ,31b , die auf unterschiedlichen Seiten des Strompfades angebracht sind. Beide Hallsensoren31a ,31b des Stromsensors31 sind mit einer Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit30 verbunden. Die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit30 ist hier eine integrierte elektronische Schaltung, die auf einem Chip aufgebaut ist, von einem – hier der Einfachheit nicht gezeichneten – Netzteil über die Eingangsklemme11 mit elektrischer Energie versorgt wird und analoge und/oder digitale Baugruppen enthält. In dem Beispiel der1 sind diese Baugruppen ein Differenzverstärker30a , ein Analog/Digital-Wandler30b , ein digitales Filter30c und eine serielle Schnittstelle30d . Die beiden Hallspannungen der Hallsensoren31a ,31b werden subtrahiert, um externe Störfelder zu unterdrücken, und anschließend verstärkt. Das resultierende Signal hat eine Empfindlichkeit, je nach verwendetem Typ des Hallsensors und eingestellter Verstärkung, von einigen μV/A bis mehreren V/A. In der Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit30 wird das verstärkte Differenzsignal31a ,31b dann digitalisiert in dem Analog/Digital-Wandler, gefiltert und über eine serielle Schnittstelle30d und eine Schnittstellenklemme33 der Außenwelt zur Verfügung gestellt. - Als weitere Variante eines erfindungsgemäßen Schaltgerätes zeigt
2 ein als FI-Schutzschalter ausgebildetes Schaltgerät100 . Eine Phase101 und ein Nulleiter102 sind zwischen einem Eingangsklemmenpaar111 und einem Ausgangsklemmenpaar112 durch einen Summenstromwandler106 und über je eine Kontaktstelle103a ,103b geführt. Bei Auftreten eines Fehlerstroms wird über den Summenstromwandler106 die Relaisspule107 mit einem Auslösestrom gespeist, infolgedessen ein Schaltschloss105 die beiden Kontaktstellen103a ,103b öffnet. - Der Phase
101 ist ein Stromsensor120 und dem Nulleiter102 ist ein Stromsensor125 zugeordnet. Der Stromsensor120 (125 ) ist ein integrierter Stromsensor nach dem Hallsensor – Prinzip. Er besteht aus zwei Hallsensoren120a ,120b (125a ,125b ), die auf unterschiedlichen Seiten des Strompfades angebracht sind. Beide Hallsensoren120a ,120b (125a ,125b ) des Stromsensors120 (125 ) sind mit einer Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit131 verbunden. Diese Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit131 ist eine integrierte elektronische Schaltung, die auf einem Chip aufgebaut ist, von einem – hier der Einfachheit nicht gezeichneten – Netzteil über die Eingangsklemme111 mit elektrischer Energie versorgt wird und analoge und/oder digitale Baugruppen enthält. Insbesondere könnte die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit als ASIC aufgebaut sein. In dem Beispiel der2 sind diese Baugruppen zwei Differenzverstärker121 ,121a , zwei Analog/Digital-Wandler122 ,122a , sowie ein Mikrocontroller126 . Die beiden Hallspannungen der Hallsensoren120a ,120b bzw.125a ,125b werden in den Differenzverstärkern subtrahiert, um externe Störfelder zu unterdrücken, und anschließend verstärkt. Die verstärkten Sensorsignale werden in den Analog/Digitalwandlern122 ,122a digitalisiert und als solcherart digitalisierte Signale S1, S2 dem Eingang des Mikrocontrollers126 zugeführt. Im Mikrocontroller werden die Signale weiterverarbeitet. So kann etwa der Stromwert anhand im Mikrocontroller gespeicherter Kennlinien aus den Sensorsignalen ermittelt werden. Die Sensorsignale können auch zunächst gefiltert, geglättet werden, bevor die Ermittlung und Übermittlung der zugehörigen Stromwerte erfolgt. Die Übermittlung der Stromwerte kann auch zeitverzögert erfolgen. - Eine der in dem Mikrocontroller
126 integrierten Baugruppe ist eine bidirektionale serielle Schnittstelle, über die die Sensorsignale der Außenwelt über eine Signalklemme134 zur Verfügung gestellt werden, und über die die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit parametrierbar ist. Durch die Parametrierung kann beispielsweise festgelegt werden, dass in dem Mikrocontroller126 der Fehlerstrom als Differenz der beiden Stromsignale S1 und S2 ermittelt und nach außen übertragen wird, oder daß eines der beiden gemessenen Stromsignale S1 oder S2 als Laststrom übertragen wird. Auch können bei einer Filterung die Filterparameter über die serielle Schnittstelle dem Mikrocontroller126 mitgeteilt werden, oder bei zeitverzögerter Signalübermittlung die Zeitkonstante der Zeitverzögerung. - Selbstverständlich kann der Mikrocontroller auch eine beliebige andere Kommunikationsschnittstelle, insbesondere eine Busschnittstelle zu einem Installationsbus aufweisen. Insbesondere kann der Mikrocontroller in seinem Speicher ein oder mehrere Programme beinhalten, mit denen der zeitliche Verlauf der Signale S1 und S2 automatisch, parametergestützt analysiert wird und das aufgrund bestimmter, in dem Programm enthaltener Regeln und Entscheidungskriterien automatisch bewertet wird, ob das oder die Stromsignale S1, S2 einem Normalbetrieb zuzuordnen sind oder einem Kurzschlussfall, Überstromfall oder einem schnellen oder langsamen Fehlerstromfall. Das Ergebnis dieser automatischen Bewertung und Entscheidung wird ebenfalls über die Kommunikationsschnittstelle der Außenwelt zur Verfügung gestellt.
-
3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes System400 zur Strommessung. Ein Schaltgerät10a ist als Leitungsschutzschalter ausgebildet. Im strompfad130 ist ein integrierter Stromsensor310 angeordnet. Im Gehäuseinnern ist außerdem ein Temperatursensor39 angeordnet. Beide Sensoren sind mit einer Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit300 verbunden. Die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit300 umfasst elektronische Schaltungen zur Sensorsignalerfassung, -verarbeitung und -übertragung. Insbesondere umfasst die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit300 einen Mikrocontroller und eine bidirektionale Kommunikationsschnittstelle. Über eine Signalklemme330 und eine Leitungsverbindung40 steht die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit300 mit einer Parametrier- und Ansteuerungseinheit410 in Verbindung. Die Parametrier- und Ansteuerungseinheit410 ist mit einem Buskoppler420 verbunden, der die Verbindung zu einem Installationsbus415 herstellt. Eine Melde- und Kontrolleinheit430 ist ebenfalls mit dem Installationsbus415 verbunden. - Die oben gezeigten Ausführungsbeispiele beschreiben die Ausgestaltungsmöglichkeiten nicht abschließend. Insbesondere können die elektronischen Schaltungen auch alle oder teilweise als separate Untergruppen aufgebaut und zusammengeschaltet sein. Es könnten auch der oder die Stromsensoren mit der Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit zusammen auf einem Chip integriert sein.
Claims (19)
- Schaltgerät (
10 ,10a ) mit einem Strompfad (13 ,130 ), der zwischen einer Eingangsklemme (11 ) und einer Ausgangsklemme (12 ) verläuft, und der an einer Kontaktstelle (14 ) nach Auslösung durch wenigstens einen Auslöser (16 ,17 ) durch ein Schaltschloss (15 ) unterbrechbar ist, wobei das Schaltgerät (10 ,10a ) einen Stromsensor (31 ,310 ) zur Erfassung des Stromes durch den Strompfad (13 ,130 ) sowie eine Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (30 ,300 ) zur Ansteuerung des Stromsensors (31 ,310 ) und Auswertung eines Stromsensorsignals umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromsensor (31 ,310 ) ein integrierter Stromsensor ist, der wenigstens zwei Magnetfeldsensoren (31a ,31b ) zu beiden Seiten des zu überwachenden Strompfades (13 ,130 ) umfasst. - Schaltgerät (
100 ) mit zwei Strompfaden (101 ,102 ), die zwischen Eingangsklemmen (111 ) und Ausgangsklemmen (112 ) verlaufen, und die an jeweils einer Kontaktstelle (103a ,103b ) nach Auslösung durch wenigstens einen Auslöser (106 ) durch ein Schaltschloss (105 ) unterbrechbar sind, wobei das Schaltgerät (100 ) einen Stromsensor (120 ,125 ) je Strompfad (101 ,102 ) zur Erfassung des Stromes durch den jeweiligen Strompfad (101 ,102 ) sowie wenigstens eine Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (131 ) zur Ansteuerung der Stromsensoren (120 ,125 ) und Auswertung des Stromsensorsignals umfasst, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stromsensor (120 ,125 ) ein integrierter Stromsensor ist, der wenigstens zwei Magnetfeldsensoren (120a ,120b ;125a ,125b ) zu beiden Seiten des zu überwachenden Strompfades (101 ,102 ) umfasst. - Schaltgerät (
10 ,10a ,100 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (30 ,300 ,131 ) zumindest teilweise als integrierte elektronische Schaltung auf einem Chip aufgebaut ist und analoge und/oder digitale Baugruppen enthält. - Schaltgerät (
10 ,10a ,100 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine der analogen und/oder digitalen Baugruppen eine Kommunikationsschnittstelle ist. - Schaltgerät (
10a ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationsschnittstelle eine Busankopplungsschnittstelle an einen Installationsbus (415 ) ist. - Schaltgerät (
10 ,10a ,100 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (30 ,300 ,131 ) einen Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfasst. - Schaltgerät (
10 ,10a ,100 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (30 ,300 ,131 ) ein ASIC-Baustein ist. - Schaltgerät (
10 ,10a ,100 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (30 ,300 ,131 ) parametrierbar ist. - Schaltgerät (
10 ,10a ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromsensor (31 ,310 ) und die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (30 ,300 ) zusammen auf einem Chip integriert sind. - Schaltgerät (
100 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromsensoren (120 ,125 ) und die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (131 ) zusammen auf einem Chip integriert sind. - Schaltgerät (
10 ,10a ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Strompfad (13 ,130 ) auf dem Chip oder unterhalb des Chips oder oberhalb des Chips angeordnet ist, so dass der Strom durch den Strompfad (13 ,130 ) von dem im Chip integrierten Stromsensor (31 ,310 ) erfassbar ist. - Schaltgerät (
100 ) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Strompfade (101 ,102 ) auf dem Chip oder unterhalb des Chips oder oberhalb des Chips angeordnet sind, so dass die Ströme durch die Strompfade (101 ,102 ) von den in dem Chip integrierten Stromsensoren (120 ,125 ) gleichzeitig erfassbar sind. - Schaltgerät (
10a ) nach einem der Ansprüche 1, 3 bis 9 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät (10a ) zusätzlich zu dem wenigstens einen Stromsensor (310 ) noch wenigstens einen Temperatursensor (39 ) umfasst. - System (
400 ) zur Strommessung, umfassend ein Schaltgerät (10a ) nach Anspruch 4, wobei wenigstens eine Parametrier- und Ansteuerungseinheit (410 ) vorgesehen ist, die mit der Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (300 ) verbunden ist, um von außen den Stromsensor (310 ) zu parametrieren und die Stromsensorsignale weiterzuverarbeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Parametrier- und Ansteuerungseinheit (410 ) ein Funktionsbaustein des Installationsbusses (415 ) ist, und dass diese über einen Buskoppler (420 ) mit dem Installationsbus (415 ) verbunden ist und dass eine Melde/Kontrolleinheit (430 ) eine weitere Funktionseinheit des Installationsbusses (415 ) ist. - Verfahren zur Strommessung in einem Schaltgerät (
10 ,10a ,100 ) gemäß einem der Ansprüche 4 bis 13, wobei die Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (30 ,300 ,131 ) parametriert wird und die Stromsensorsignale (S1, S2) entsprechend der Parametrierung in der Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (30 ,300 ,131 ) vorverarbeitet werden und wobei das Ergebnis der Vorverarbeitung der Stromsensorsignale (S1, S2) angezeigt oder über eine Busschnittstelle nach außen übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Parametrierung als Fernparametrierung über den Installationsbus (415 ) vorgenommen wird. - Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Parametrierung nach dem Einbau des Schaltgerätes (
10 ,10a ,100 ) in eine Installationsanlage vorgenommen wird. - Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass in der Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (
30 ,300 ,131 ) das Stromsensorsignal (S1, S2) gefiltert und/oder geglättet und/oder zeitverzögert weitergegeben wird. - Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass in der Sensoransteuerungs- und Auswerteeinheit (
30 ,300 ,131 ) der zeitliche Verlauf des Stromsensorsignals (S1, S2) ermittelt und automatisch ausgewertet wird, und dass Ergebnisse der Auswertung über die Kommunikationsschnittstelle übertragen werden. - Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der zeitliche Verlauf des Stromsensorsignals (S1, S2) ausgewertet wird hinsichtlich normaler Betriebsbedingungen und hinsichtlich des Vorliegens eines Kurzschlussstromes, eines Überstromes, eines schnellen oder langsamen Anstieges eines Fehlerstromes.
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DE10253018A DE10253018B4 (de) | 2002-11-14 | 2002-11-14 | Schaltgerät sowie System und Verfahren zur Strommessung in dem Schaltgerät |
Publications (2)
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