DE10251197C5 - Verfahren zum Bördeln von runden Gefäßen - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Bördeln oder Umformen des Öffnungsrandes eines Gefäßes aus einem teilkristallinen Polymer, insbesondere aus Polypropylen, bei dem der Gefäßrand erwärmt, mit einer Bördelschnecke (10) umgeformt und anschließend abgekühlt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polymer im Bereich des umlaufenden Gefäßrandes mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 15°C/s bis 65°C/s auf eine Temperatur T1 = TM1 + 5°C bis T1 = TM1 + 10°C mit TM1 gleich Schmelztemperatur des teilkristallinen Polymers erwärmt wird, so dass durchgehend alle teilkristallinen Bereiche des Gefäßrandes aufgeschmolzen werden,
dass das Umformen bei der Temperatur T1 begonnen wird, dass während des Umformens des umlaufenden Gefäßrandes mit dem Abkühlprozess begonnen wird und das Polymer im Bereich des umlaufenden Gefäßrandes während des Umformens auf eine Temperatur T3 = TM1 – 1°C bis T3 = TM1 – 15°C abgekühlt wird und dass nach der Beendigung der Umformung das Polymer mit einer mittleren Abkühlgeschwindigkeit von 25°C/s bis 75°C/s auf eine...

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bördeln oder Umformen des Öffnungsrandes eines Gefäßes aus einem teilkristallinen Polymer, insbesondere aus Polypropylen, bei dem der Gefäßrand erwärmt, mit einer Bördelschnecke umgeformt und anschließend abgekühlt wird.
  • Soweit auf Polypropylen Bezug genommen wird, wird isotaktisches Polypropylen verstanden.
  • Kunststoff-Trinkbecher oder Gefäße mit gebördeltem Rand wurden über mehrere Jahrzehnte ausschliesslich aus amorphem bzw. nicht kristallinem Polystyrol oder anderen amorphen Kunststoffen hergestellt. Polystyrol hat in einem weiten Bereich thermoplastische Eigenschaften, was eine einfache und sichere Produktion mit verschiedenen Verfahren ermöglicht.
  • Diese Verfahren haben alle gemeinsam, dass die Kunststoff-Trinkbecher in einem Thermoverfahren hergestellt werden. Dabei werden die Kunststoff-Trinkbecher stapelweise einer Vorrichtung aus ein oder mehreren Bördelschnecken zugeführt. Der zunächst U-förmige Rand der Kunststoff-Trinkbecher wird beim Fördern durch die sich im Querschnitt kontinuierlich verändernden Scheckengänge zunehmend umgebördelt. Die Steigung der Schneckengänge entspricht der Stapelhöhe der Kunststoff-Trinkbecher.
  • Die Vorrichtung nach der DE 14 54 989 ist beispielsweise zur Weiterverarbeitung von Kunststoffbechern aus verhältnismäßig dünnen Seitenwandungen vorgesehen, die aus Polystyren oder Polyethylen bestehen. Ab einer Temperatur von 130°C weisen diese Kunststoffe plastische Eigenschaften auf. Bei steigender Temperatur in Bereichen von bis zu weiteren 15°C bleibt die thermoplastische Eigenschaft erhalten. Die Einstellung der Temperatur ist deshalb unproblematisch.
  • Mit der Verwendung von Polypropylen als Material für Kunststoff-Trinkbecher oder Gefäße muss an die Temperatureinstellung während des Herstellungsverfahrens höhere Ansprüche gestellt werden.
  • Polypropylen weist teilkristalline Strukturen auf, weswegen das Bördeln des Randes von solchen Gefäßen zur Herstellung von Mundrollen insofern problematisch ist, als die geformten Mundrollen nach dem Verlassen der Bördelschnecke wieder aufspringen. Ferner werden durch die Hersteller von Getränkeautomaten immer engere Toleranzen hinsichtlich des gebördelten Randes gefordert, um die Automatisierung immer schneller und vor allem störungsfrei zu bewerkstelligen.
  • Es ist bereits ein gattungsgemäßes Verfahren zum Bördeln der Öffnung von flexiblen Gefäßen aus einem thermoplastischen Kunststoff, wie Polypropylen aus der US 4,391,768 bekannt. In diesem Verfahren wird der Rand der Gefäße durch Wärmestrahlung und durch Wärmeleitung beheizt. Der radi ale Abstand zwischen der Bördelschnecke und dem Rand des Gefäßes ist fest.
  • Nach dem Formen des Randes der Gefäße durch den durch die Bördelschnecke in axialer Richtung aufgebrachten Druck, wird die Wärmezufuhr an der schraubenförmigen Rille der Bördelschnecke zur Abkühlung des Randes gestoppt. Die Bördelschnecke weist zur Reduzierung der Temperatur eine flüssigkeitsgekühlte Zone auf, welche die Gefäße durchlaufen, wobei der genannte radiale Abstand beibehalten wird, bis die Temperatur der Gefäße und des Randes genügend zurückgegangen ist, sodass der Kunststoff mechanisch stabil ist.
  • Um genaue Temperaturen der Gefäße zu erreichen, werden diese durch Heizstrahler erwärmt, die drei Temperaturzonen zu Beginn des Verfahrens bilden. Die Heizstrahler weisen entsprechend der jeweiligen Zone Temperaturen von 500°, 600° und 700°F auf. Das entspricht etwa 260°, 316° und 371°Celsius. Das Polypropylen bzw. die Gefäße werden dabei auf eine Temperatur von 300° bis 320°F erwärmt was etwa 149° bis 160°C entspricht. Die Kühlung der Bördelschnecke erfolgt mittels eines Kühlmittels mit einer Temperatur von 40° bis 50°F, was etwa 4° bis 10°C entspricht.
  • Die in diesem als nächstliegend betrachteten Stand der Technik ( US 4,391,768 ) als "fine tuning" bezeichnete Regelung der Temperatur ist hinsichtlich der Kühlung technisch sehr aufwendig und dient nur unzureichend zur Einhaltung der erforderlichen Toleranzen der gebördelten Ränder. Die für Polypropylen typischen temperaturabhängigen Stoffeigenschaften werden bei diesem gattungsgemäßem Herstellungsverfahren nur unzureichend berücksichtigt.
  • Die JP 02155716 A beschreibt eine Lippenrollvorrichtung, bei der auf den Becherrand Wasserdampf der Temperatur von 100–150°C aufgesprüht wird. Gleichzeitig zirkuliert innerhalb der Rollvorrichtung ein Öl der Temperatur 120–160°C. Über die Temperatur im Bereich des Gefäßrandes und die Verfahrensführung werden keine detaillierten Angaben gemacht.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bördeln von Rändern von Gefäßen aus teilkristallinem Polymer, insbesondere aus Polypropylen, derart zu gestalten, dass die temperaturabhängigen Stoffeigenschaften des teilkristallinen Polymers, insbesondere des Polypropylens berücksichtigt werden.
  • Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1.
  • Hierdurch wird erreicht, dass beim Aufheizen des Polymers die teilkristallinen Bereiche vollständig aufgeschmolzen werden, ohne dass das Polymer zu heiß und somit für die Bearbeitung zu plastisch beziehungsweise zu weich wird. Der umzuformende Gefäßrand lässt sich aufgrund der fehlenden teilkristallinen Bereiche sehr leicht umbördeln. Das Umbördeln bei nicht vollständig aufgeschmolzenem Gefäßrand würde zu einem erhöhten Kraftaufwand führen und zu einem Wiederaufbiegen des Gefäßrands aufgrund der Eigenspannungen in den teilkristallinen Bereichen.
  • Ein solches Aufheizverfahren ermöglicht somit ein spannungsfreies und einfaches Umbördeln. Die Abkühlung nach dem Bördeln auf die Temperatur T4 erfolgt so schnell, dass der Temperaturbereich, in dem das Polymer dazu neigt, wieder kristalline Bereiche zu bilden, schnell durchlaufen wird. Der amorphe Zustand des Polymers wird dabei eingefroren.
  • Hierzu ist es vorteilhaft, dass bei Gefäßen aus Polypropylen die Temperatur TM1 im Bereich des umlaufenden Gefäßrandes durchschnittlich 130°C beträgt. Die Temperatur TM1 entspricht der durchschnittlichen Schmelztemperatur von Polypropylen. In diesem Temperaturbereich schmilzt auch die teilkristalline Struktur des Polypropylens vollständig auf.
  • Eine zusätzliche Möglichkeit ist gemäß einer Weiterbildung, dass die Temperatur TM2 des Polypropylens im Bereich des umlaufenden Gefäßrandes 98° bis 102°C, insbesondere 100°C beträgt. Beim Abkühlen von aufgeschmolzenem Polypropylen findet eine Rekristallisation statt. Die Temperatur TM2 entspricht der durchschnittlichen Temperatur, bei der Polypropylen beim Abkühlen rekristallisiert und eine teilkristalline Struktur bildet.
  • Die Temperatureigenschaften von Polypropylen unterscheiden sich je nach Charge, Hersteller oder Menge an Zusatzstoffen in gewissem Umfang, so dass die jeweiligen Temperaturen TM1 und TM2 in gewissen Bereichen variieren. Gleiches gilt für sonstige teilkristallinen Polymere, deren Temperaturen TM1 und TM2 höher oder niedriger als die von Polypropylen sind und ebenfalls in gewissen Bereichen variieren.
  • Vorteilhaft ist es hierzu auch, dass das Polymer im Bereich des umlaufenden Gefäßrandes nach dem Erwärmen auf die Temperatur T1 und vor dem Umformen auf eine Temperatur T2 = TM1 + 5°C bis T2 = TM1 – 5°C abgekühlt wird. Durch die bis zu diesem Zeitpunkt erfolgte Erwärmung des Becherrandes ist der äußere, der Wärmequelle zugewandte Bereich des Gefäßrandes wärmer als der innere, dem Becherinneren zugewandte Bereich. Mit der erfindungsgemäßen geringen Abkühlung wird erreicht, dass der äußere Gefäßrand nicht überhitzt wird und sich gleichzeitig eine konstante Temperatur über die gesamte Wandstärke am Gefäßrand einstellt. Zwischen dem äußeren und dem inneren Bereich des Gefäßrandes findet ein von der Wärmequelle unabhängiger Wärmeaustausch statt. Durch diese Phase des Wärmeausgleichs werden zugleich Spannungen innerhalb des Gefäßrandes abgebaut.
  • Die Temperatur T2 ist immer noch hoch genug, um bisher nicht aufgeschmolzene teilkristalline Bereiche aufzuschmelzen. Hinsichtlich des bevorstehenden Abkühlungsverfahrens des Gefäßrandes ermöglicht das niedrigere Temperaturniveau eine schnellere Abkühlung nach dem Bördeln. Zudem ist das amorphe Polymer etwas weniger plastisch, was ein genaueres und schnelleres Bördeln ermöglicht.
  • Es ist vorgesehen, dass während des Umformens des umlaufenden Gefäßrandes mit dem Abkühlprozess begonnen wird und das Polymer im Bereich des umlaufenden Gefäßrandes während des Umformens auf eine Temperatur T3 = TM1 – 1°C bis T3 = TM1 – 15°C abgekühlt wird. Zum Zeitpunkt des Beginns des Umbördelns sind alle teilkristallinen Bereiche aufgeschmolzen. Eine Rekristallisation setzt erst in einem Temperaturbereich um TM2 ein, sodass bei T3 vollständig aufgeschmolzenes und plastischen Polypropylen vorliegt, das sich sehr gut verarbeiten lässt. Die weitere Reduzierung der Temperatur des Polymers begünstigt das spätere schnelle Abkühlen noch mehr.
  • Wesentlich für die Erfindung ist, dass das Polymer nach dem Umbördeln mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 25°C/s bis 75°C/s von der Temperatur T3 auf eine Temperatur T4 = TM2 – 10°C bis T4 = TM2 – 15°C abgekühlt wird. Dadurch wird erreicht, dass der durch das Aufschmelzen erreichte amorphe Zustand des Polymers eingefroren wird. Nach dem Abkühlen sind keine Eigenspannungen im Gefäßrand enthalten, die eine nachteilige Verformung des umgebördelten Randes zu Folge hätten. Durch die schrittweise Abkühlung bis zur Beendigung des Bördelns von der Temperatur T1 auf die Temperatur T3, sind die Voraussetzungen für ein sehr schnelles Abkühlen gegeben.
  • Ferner ist vorteilhaft, dass beim Abkühlen des Polymers im Bereich des umlaufenden Gefäßrandes auf die Temperatur T4 eine weitere Abkühlung des Polymers durch Umgebungsluft bis auf Raumtemperatur erfolgt. In diesem Temperaturbereich bilden sich keine teilkristallinen Bereiche mehr, so dass eine relativ geringe Abkühlgeschwindigkeit ausreicht.
  • Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung ist es von Vorteil, dass pro Schneckengang und pro Minute 1.800 bis 2.500 Gefäße umgeformt werden. Die erfindungsgemäß stoffbedingte Einstellung und schrittweise Reduzierung der Temperatur des Gefäßrandes lässt solche Produktionsgeschwindigkeiten zu.
  • Das beschriebene Verfahren ist grob in fünf Verfahrensschritte untergliedert. In den beiden ersten Verfahrensschritten wird das Gefäß soweit erhitzt, dass keine teilkristallinen Bereiche mehr vorhanden sind. Da beim Erhitzen nur die Oberflächentemperatur der Gefäße messbar ist, muss sicher gestellt werden, dass der Kern des Gefäßrandes auch vollständig aufgeschmolzen ist. Hierzu wird in einem dritten Verfahrensschritt die Wärmezufuhr von außen reduziert. Während dessen stellt sich die gewünschte Temperatur des Gefäßrandes über den gesamten Querschnitt ein. In einem vierten Verfahrensschritt wird der Gefäßrand umgebördelt und weiter abgekühlt. Im fünften Verfahrensschritt wird der Gefäßrand sehr schnell auf eine Temperatur abgekühlt, die eine Rekristallisation verhindert und den amorphen Zustand einfriert.
  • Gelöst wird die Aufgabe mit einer Vorrichtung zum Bördeln des Öffnungsrandes eines Gefäßes aus einem teilkristallinen Polymer, insbesondere aus Polypropylen, oder aus Polystyrol mit mindestens einer Bördelschnecke, einer Heizvorrichtung, mindestens einer Gegendruckrolle und einer Abkühlvorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2. Eine solche Vorrichtung ist aus dem eingangs erläuterten Stand der Technik bekannt.
  • Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, dass die Oberflächentemperatur der Bördelschnecke und die der Gefäße mindestens an einer Stelle berührungslos messbar ist, wobei die Vorrichtung mindestens einen berührungslos arbeitenden Temperaturmesser aufweist, der einem oder mehreren Gefäßrändern zugeordnet ist. Durch diese Art der Temperaturmessung kann der Temperaturverlauf des Gefäßrandes während des Bördelns erfasst und die richtige Temperatur des Kunststoffs eingestellt werden.
  • Zum Einsatz kommen vor altem sogenannte Infrarotsensoren, die kleinste Temperaturabweichungen auf Oberflächen erfassen. Es ist vorgesehen, dass ein Temperaturmesser mehrere Temperaturen an verschiedenen festen Punkten des sich anslatorisch vorbeibewegenden Gefäßstapels erfasst oder dass der Temperaturmesser in einem gewissen Winkelbereich ständig die Temperatur eines Gefäßes durch entsprechendes Schwenken erfasst. Im letzteren Fall schwenkt der Temperaturfühler als Ganzes oder die Lichtquelle für sich.
  • Die Bördelschnecke ist entsprechend der fünf Verfahrensschritte entlang ihrer x-Achse in fünf Abschnitte unterteilt, wobei jeder Abschnitt ein anderes Temperaturniveau aufweist. Die Temperaturen der Bördelschnecke gehen von einem in den nächsten Abschnitt stetig ineinander über.
  • Außerdem ist es vorteilhaft, dass die Bördelschnecke eine Kernbohrung aufweist und innerhalb der Kernbohrung mindestens ein Temperaturfühler vorgesehen ist. Neben der Einstellung der Temperatur des Kunststoffs am Gefäßrand ist die Temperatur der Bördelschnecke für das erfindungsgemäße Verfahren von Bedeutung. Um die Gefäße zu erwärmen und die teilkristallinen Bereiche aufzuschmelzen wird die Bördelschnecke bis zum Ende des zweiter Abschnitts auf eine Temperatur überhalb von TM1 erwärmt. Zum und während des Bördelns fällt die Temperatur der Bördelschnecke bis zum Ende des Abschnitts vier auf eine Temperatur unterhalb von TM1 In einem darauf folgenden fünften Abschnitt wird die Bördelschnecke fast auf Raumtemperatur abgekühlt Mittels der Temperaturfühler im Inneren der Bördelschnecke können deren Temperaturen in den verschiedenen Bereichen genau erfasst werden. Aufgrund der Tatsache, dass die Bördelschnecke im Vergleich zu den Gefäßen einen sehr trägen Wärmespeicher bildet, reicht die Erfassung der Temperatur der Bördelschnecke auf der Außenseite nicht aus. Durch die im Inneren der Bördelschnecke gemessenen Temperaturen, kann die Temperatur an jeder beliebigen Stelle auf der Bördelschnecke durch Extrapolation ermittelt werden.
  • Ferner ist es vorteilhaft, dass im Bereich der Bördelschnecke mindestens eine Druckluftdüse vorgesehen ist. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, dass mindestens ein Gefäßrand eines in der Vorrichtung befindlichen Gefäßes mittels Druckluft kühlbar ist. Neben der Abkühlung der Gefäße durch die Bördelschnecke werden die Gefäße zusätzlich gezielt durch Druckluft von der Temperatur T3 auf T4 abgekühlt. Die Druckluft steht uneingeschränkt zur Verfügung und weist physikalisch bedingt aufgrund der Expansion eine verhältnismäßig niedrige Temperatur auf, die zum Kühlen vorteilhaft ist. Ferner ist die Kühlleistung sehr gut über den Druck und die Richtung der Druckluft regelbar.
  • Zudem es vorteilhaft, dass die Bördelschnecke und/oder mindestens ein Lager der Bördelschnecke mittels Druckluft kühlbar ist. Die Kühlung der Bördelschnecke bewirkt, dass sich die durch Druckluft abgekühlten Gefäße nicht wieder durch die Bördelschnecke erwärmt werden. Die Bördelschnecke weist durchschnittlich ein sehr hohes Temperaturniveau auf. Mittels Druckluft ist es möglich, nur die Oberfläche der Bördelschnecke abzukühlen, ohne das in den ersten Abschnitten der Bördelschnecke zum Aufheizen der Gefäße notwendige hohe Temperaturniveau zu beeinflussen.
  • Ebenso wie zur Kühlung der Bördelschnecke ist es erfindungsgemäß auch vorgesehen, dass die Gegendruckrolle mittels Druckluft kühlbar ist. Die Gegendruckrolle heizt sich aufgrund der Umgebungsbedingungen und durch die Gefäße auf. Das Wiederaufheißen des durch die Bördelschnecke und durch Druckluft gekühlten Gefäßrandes wird vermieden.
  • Zum Beheizen der Bördelschnecke und der Gefäße ist es von Vorteil, dass im Bereich der Bördelschnecke mindestens eine Heizvorrichtung, insbesondere ein Heizstrahler, ein Radiator oder ein Mikrowellengenerator und/oder Luftleitbleche vorgesehen sind. Damit sind die Bördelschnecke und/oder die Gefäße von außen beheizbar. Der konvektive Wärmeübergang wird je nach Anwendung dabei durch Ventilatoren unterstützt, wodurch die Wärme gleichmäßig in den jeweiligen Bereichen der Bördelschnecke verteilt wird. Die Luftleitbleche dienen dazu, die einzelnen Temperaturbereiche beziehungsweise Abschnitte der Bördelschnecke gegeneinander thermisch abzugrenzen.
  • Vorteilhaft ist hierzu, dass eine vertikale Achse der Heizvorrichtung parallel zur x-Achse der Bördelschnecke angeordnet ist und die Heizvorrichtung elektrisch oder mechanisch justierbar ist. Diese Anordnung erlaubt es, die Heizvorrichtungen um eine Parallele zur x-Achse zu verdrehen und je nach Verfahren in Richtung der x-Achse zu verschieben.
  • Hinsichtlich des Durchsatzes an gebördelten Gefäßen ist es vorteilhaft, dass die Bördelschnecke zwei oder mehrere parallel verlaufende, über die gesamte Länge der Bördelschnecke erstreckende Schneckengänge oder Windungen aufweist. Mit einer Umdrehung der Bördelschnecke werden somit zwei oder mehr Gefäße aufgenommen und ausgeworfen. Die Steigung der Schneckengänge ist je nach Anzahl der Schneckengänge größer als durch die Stapelhöhe der Gefäße gefordert.
  • Je nach Umdrehungszahl der Bördelschnecke ist es vorteilhaft, dass die Gegendruckrollen antreibbar sind und die Drehzahl der Gegendruckrollen einstellbar ist. Dadurch ist je nach Steigung der Bördelschnecke beziehungsweise Stärke des Gefäßrandes das Drehen der Gefäße um eine Achse parallel zur x-Achse gewährleistet. Ferner werden Deformationen durch die Gegendruckrolle am Gefäßrand vermieden.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt.
  • Dabei zeigt
  • 1 die Kristallisationsgeschwindigkeit von Polypropylen in Abhängigkeit der Temperatur;
  • 2 einen Temperaturverlauf der Oberfläche eines Polypropylen-Gefäßes in den fünf Verfahrensschritten und die Temperatur der Bördelschnecke entlang der x-Achse;
  • 3 eine Prinzipskizze einer Vorrichtung zum Bördeln von Gefäßen
  • Das Verfahren zum Bördeln von Gefäßen aus Polypropylen oder teilkristallinem Polymer ist grob in fünf aufeinander folgende Schritte 1 bis 5 unterteilt. Diese fünf Verfahrensschritte unterteilen das Verfahren vom Zeitpunkt des Erfassens eines Gefäßes durch die Bördelschnecke 10 bis zum Zeitpunkt des Auswurfs eines Gefäßes aus der Bördelschnecke 10 zeitlich und örtlich in aufeinander folgende Teilverfahren. Jedes Teilverfahren ist entlang der x-Achse der Bördelschnecke 10 jeweils einem von fünf Abschnitten der Bördelschnecke 10 zugeordnet.
  • In den einzelnen Teilverfahren oder Verfahrensschritten werden verschiedene Bereiche der Bördelschnecke 10, die Gegendruckrollen 13 und die Gefäße unterschiedlich stark erhitzt oder gekühlt. Dementsprechend weist jede der fünf Verfahrensschritte einen oder mehrere verschiedene Temperaturniveaus auf.
  • In 1 sind die für Polypropylen charakteristischen Temperaturen TM1 und TM2 dargestellt. Polypropylen besitzt die Eigenschaft, in bestimmten Temperaturbereichen teilkristalline Eigenschaften anzunehmen. Zum Bördeln wird erfindungsgemäß beim Erhitzen von Polypropylen die teilkristalline Struktur aufgeschmolzen. Der Schmelzpunkt TM1 liegt in einem Temperaturbereich ΔTM1 einer Temperatur TM1 von 130°Celsius. In diesem Temperaturbereich ΔTM1 schmilzt die teilkristalline Struktur auf.
  • Das Umformen kann stattfinden, wenn die teilkristallinen Bereiche im Gefäßrand durchgehend aufgeschmolzen sind. Die Umformtemperatur liegt nach dem Aufschmelzen in einem Temperaturintervall ΔTU. In diesem Temperaturintervall ΔTU rekristallisiert das Polypropylen noch nicht.
  • Beim Abkühlen von aufgeschmolzenem Polypropylen bilden sich in einem Temperaturbereich ΔTM2 um eine mittlere Temperatur TM2 wieder teilkristalline Bereiche. TM2 liegt ungefähr bei 100 Celsius. Das Temperaturintervall ΔTU und der Temperaturbereich ΔTM2 überschneiden sich nicht. Teilkristalline Strukturen haben beim Bördeln den nachteiligen Effekt, dass sich der Rand der Gefäße nach dem Bördeln aufgrund von Eigenspannungen innerhalb der teilkristallinen Bereiche wieder öffnet.
  • In 2 ist die Temperatur der Bördelschnecke 10 über die Verfahrensschritte 1 bis 5 und die x-Achse grafisch dargestellt. Die für Polypropylen charakteristischen Temperaturen TM1 und TM2 sind neben dem Nullpunkt und einer maximalen Temperatur von 160°Celsius auf der Ordinate aufgebracht.
  • In einem ersten Verfahrensschritt 1 nimmt die Temperatur der Bördelschnecke 10 von einer Temperatur TB1 im Bereich unterhalb von TM2 stetig zu und erreicht im Abschnitt 2 eine maximale Temperatur TB2 von 160 Celsius. Die Bördelschnecke 10 ist in diesen beiden ersten Verfahrensschritten heißer als der Gefäßrand. Der Gefäßrand wird durch die Bördelschnecke 10 und durch eine in 3 dargestellte Heizvorrichtung 12 von Umgebungstemperatur zügig auf eine Temperatur T1 erwärmt. T1 liegt um eine Temperaturdifferenz ΔT von ungefähr 8°Celsius oberhalb von TM1.
  • Um zu garantieren, dass der gesamte Gefäßrand auch im Kern und auf der Innenseite des Gefäßes über den gesamten Querschnitt aufgeschmolzen ist, wird im Verfahrensschritt 3 die Temperatur der Oberfläche des Gefäßes auf die Temperatur T2 reduziert beziehungsweise die Wärmezufuhr reduziert. Hierzu ist die Temperatur der Bördelschnecke 10 im Abschnitt 3 reduziert. Während dessen schmilzt der Kern und der Innenbereich des Gefäßrandes mit einer gewissen Zeitverzögerung durchgehend auf und die Umformung des Gefäßrandes findet danach bei einem niedrigeren Temperaturniveau statt. Das niedrigere Temperaturniveau hat neben dem gleichmäßigen Aufschmelzen vier weitere Vor teile. Erstens ist das Polypropylen weniger plastisch und somit während des Umformens formstabiler. Zweitens lässt sich das Gefäß nach dem Bördeln schneller auf ein noch niedrigeres Temperaturniveau abkühlen. Drittens bauen sich während des Wärmeausgleichs innere Eigenspannungen im Gefäßrand ab. Viertens überhitzt der Gefäßrand nicht.
  • Im Verfahrensschritt 4 wird der Gefäßrand umgebördelt. Der Abschnitt 4 der Bördelschnecke 10 und der Gefäßrand kühlen weiter ab. Die Temperatur der Bördelschnecke 10 nimmt schneller als die des Gefäßrands ab und wird zum Ende des Bördelvorgangs kälter als der Gefäßrand, der auf eine Temperatur T3 unterhalb von TM1 abgekühlt ist. Im Verfahrensschritt 4 ist keine Heizvorrichtung 12 vorgesehen.
  • Nach dem Bördeln wird der Gefäßrand im Verfahrensschritt 5 mittels Druckluft von der Temperatur T3 schnellst möglich auf eine Temperatur T4 abgekühlt und der amorphe Zustand des Polypropylens eingefroren. T4 liegt unterhalb des Bereichs der Rekristallisationstemperatur ΔTM2. Die Bördelschnecke 10 kühlt ebenfalls unterstützt durch die Druckluft im Abschnitt 5 auf eine Temperatur TB3 unterhalb von T4 ab.
  • Die Abkühlung der Gefäße von T4 auf Raumtemperatur erfolgt in einem nicht dargestellten weiteren Verfahrensschritt über die Umgebungsluft.
  • 3 zeigt die Aufteilung der Bördelschnecke 10 in die Abschnitte 1 bis 5 entsprechend der Verfahrensschritte 1 bis 5. Es sind beispielhaft nur eine Gegendruckrolle 13 und eine Heizvorrichtung 12 dargestellt. Üblicherweise kommen mindestens drei Heizvorrichtungen (12) und mindestens drei Gegendruckrollen (13) für mindestens drei Gefäßstapel zum Einsatz. Die Bördelschnecke 10 ist teilweise geschnitten dargestellt und rotiert um die x-Achse, die zugleich die Förderrichtung der Gefäße darstellt. Die Bördelschnecke 10 ist vor und hinter dem einzigen Schneckengang 10.3 in einem Lager 102a und in einem Lager 102b gelagert. Die Bördelschnecke 10 weist eine Kernbohrung 10.1 auf, in die drei Temperaturfühler 11a, 11b, 11c eingebracht sind. Jeder der Temperaturfühler 11a, 11b, 11c wird jeweils über einen schleifenden Kontakt 11.1a, 11.1b, 11.1c elektrisch abgegriffen. Über die Temperaturfühler 11a, 11b, 11c wird die Temperatur der Bördelschnecke 10 an verschiedenen Punkten erfasst und somit die Temperatur der Bördel-schnecke 10 auf der Außenseite in den Abschnitten 1 bis 5 extrapoliert.
  • Die Bördelschnecke 10 und die Gefäße werden mittels einer Heizvorrichtung 12 erwärmt. Die Heizvorrichtung 12 ist aus drei Heizstrahlern 12.1a, 12.1b, 12.1c gebildet. Die Heizstrahler 12.1a, 12.1b, 12.1c weisen eine Achse 12.2 auf, um die sie schwenkbar angeordnet sind. Die Achse 12.2 verläuft parallel zur x-Achse der Bördelschnecke 10. Die Heizvorrichtung 12 ist den Abschnitten 1 bis 3 der Bördelschnecke 10 zugeordnet und können unterschiedliche Temperaturen aufweisen.
  • Um im Abschnitt 1 der Bördelschnecke 10 die Temperatur stetig ansteigen zu lassen, damit die Gefäße nach der Aufnahme nicht zu schnell erhitzen, wird die Oberfläche der Bördelschnecke 10 in diesem Abschnitt mittels einer Abkühlvorrichtung 14a gekühlt. Die Abkühlvorrichtung 14a ist als Druckluftdüse gebildet. Der Druckluftstrom ist in seiner Richtung und Intensität verstellbar.
  • Im Abschnitt 3 der Bördelschnecke 10 ist ein Infrarotsensor 15 vorgesehen, der die Temperatur der Gefäße vor dem Bördelvorgang erfasst.
  • Um beim Bördeln im Abschnitt 4 und in der Abkühlzone des Abschnitts 5 der Bördelschnecke 10 das Herausspringen der Gefäße aus dem Schneckengänge 10.3 der Bördelschnecke 10 zu vermeiden und die Gefäße zu führen, ist eine Gegendruckrolle 13 vorgesehen. Die Gegendruckrolle 13 ist fliegend in einem Lager 13.1 gelagert und mittels Druckluft kühlbar.
  • Zum Abkühlen der Gefäße und der Oberfläche der Bördelschnecke 10 ist im Abschnitt 5 eine weitere Abkühlvorrichtung 14b vorgesehen, die auch als Druckluftdüse ausgebildet sein kann. Der Druckluftstrom der Abkühlvorrichtung 14b ist in seiner Richtung und Intensität entsprechend der Abkühlvorrichtung 14a verstellbar. Die Abkühlvorrichtungen 14a, 14b dienen auch der Kühlung der Lager 102a und Lager 102b der Bördelschnecke 10. Die Lager 10.2a, 10.2b sind hinsichtlich der hohen Umdrehungszahlen und Temperaturen äußerst verschleißfest und selbstschmierend.
  • Zum Einstellen der erfindungsgemäßen Temperaturbereiche werden die durch die Temperaturfühler 11a, 11b, 11c und durch den Temperaturmesser 15 ermittelten Temperaturen einer Steuerlogik zugeführt, die die Intensität der Heizvorrichtung 12 und der Abkühlvorrichtungen 14a, 14b steuert.

Claims (11)

  1. Verfahren zum Bördeln oder Umformen des Öffnungsrandes eines Gefäßes aus einem teilkristallinen Polymer, insbesondere aus Polypropylen, bei dem der Gefäßrand erwärmt, mit einer Bördelschnecke (10) umgeformt und anschließend abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer im Bereich des umlaufenden Gefäßrandes mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 15°C/s bis 65°C/s auf eine Temperatur T1 = TM1 + 5°C bis T1 = TM1 + 10°C mit TM1 gleich Schmelztemperatur des teilkristallinen Polymers erwärmt wird, so dass durchgehend alle teilkristallinen Bereiche des Gefäßrandes aufgeschmolzen werden, dass das Umformen bei der Temperatur T1 begonnen wird, dass während des Umformens des umlaufenden Gefäßrandes mit dem Abkühlprozess begonnen wird und das Polymer im Bereich des umlaufenden Gefäßrandes während des Umformens auf eine Temperatur T3 = TM1 – 1°C bis T3 = TM1 – 15°C abgekühlt wird und dass nach der Beendigung der Umformung das Polymer mit einer mittleren Abkühlgeschwindigkeit von 25°C/s bis 75°C/s auf eine Temperatur T4 = TM2 – 5°C bis T4 = TM2 – 15°C mit TM2 gleich Rekristallisationstemperatur des Polymers abgekühlt wird und danach die weitere Abkühlung bis Raumtemperatur an Luft erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer nach dem Umbördeln mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 25°C/s bis 75°C/s von der Temperatur T3 auf eine Temperatur T4 = TM2 – 10°C bis T4 = TM2 – 15°C abgekühlt wird.
  3. Vorrichtung zum Bördeln des Öffnungsrandes eines Gefäßes aus einem teilkristallinen Polymer, insbesondere aus Pypropylen oder aus Polystyrol mit mindestens einer Bördelschnecke (10), einer Heizvorrichtung (12), mindestens einer Gegendruckrolle (13) und einer Abkühlvorrichtung (14a), dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächentemperatur der Bördelschnecke (10) und die der Gefäße mindestens an einer Stelle berührungslos messbar ist, wobei die Vorrichtung mindestens einen berührungslos messenden Temperaturmesser (15) aufweist, der einem oder mehreren Gefäßrändern zugeordnet ist und dass die Gegendruckrolle (13) mittels Druckluft kühlbar ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bördelschnecke (10) eine Kernbohrung (10.1) aufweist und innerhalb der Kernbohrung (10.1) mindestens ein Temperaturfühler (11a) vorgesehen ist.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4 dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Bördelschnecke (10) mindestens eine Druckluftdüse als Abkühlvorrichtung (14a) vorgesehen ist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Gefäßrand eines in der Vorrichtung befindlichen Gefäßes mittels Druckluft kühlbar ist.
  7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bördelschnecke (10) und/oder mindestens ein Lager (102a) der Bördelschnecke (10) mittels Druckluft kühlbar ist.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Bördelschnecke (10) mindestens eine Heizvorrichtung (12), insbesondere ein Heizstrahler, ein Radiator oder ein Mikrowellengenerator und/oder mindestens ein Luftleitblech vorgesehen sind.
  9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine vertikale Achse (12.2) der Heizvorrichtung (12) parallel zur x-Achse der Bördelschnecke (10) angeordnet und elektrisch oder mechanisch justierbar ist.
  10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bördelschnecke (10) zwei oder mehrere parallel verlaufende, über die gesamte Länge der Bördelschnecke (10) erstreckende Schneckengänge (10.3) oder Windungen aufweist.
  11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckrollen (13) antreibbar sind und die Drehzahl der Gegendruckrollen (13) einstellbar ist.
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