DE10251123B4

DE10251123B4 - Vorrichtung zum Trocknen von pharmazeutischen Granulaten, Pellets oder dgl.

Info

Publication number: DE10251123B4
Application number: DE2002151123
Authority: DE
Inventors: Lorenz Bohle
Original assignee: L B Bohle Pharmatechnik GmbH
Current assignee: L.B. BOHLE MASCHINEN + VERFAHREN GMBH, 59320 E, DE
Priority date: 2002-11-02
Filing date: 2002-11-02
Publication date: 2006-07-27
Anticipated expiration: 2022-11-03
Also published as: DE10251123A1

Abstract

Vorrichtung zum Trocknen von pharmazeutischen Granulaten, Pellets od. dgl. mit einer beheizbaren, von einem Gas unter Vakuum durchströmten Förderröhre (1) mit einem Eintragsende (2) und einer Mündung (5), an die ein Austragstutzen (6) für das getrocknete Gut anschließt, wobei im Austragstutzen (6) eine Schleuse (8) vorgesehen ist und die Förderröhre (1) in Förderrichtung des zu trocknenden Gutes geneigt und rotierend angetrieben ist, das Eintragsende (2) an die Austrittsöffnung eines Extruders (3) anschließt und an der Austrittsöffnung des Extruders (3) in der rotierenden Förderröhre (1) eine Schneidvorrichtung vorgesehen ist, die das aus der Mündung des Extruders (3) austretende Gut in Pellets oder Granulate schneidet.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trocknen von pharmazeutischen Granulaten, Pellets od. dgl.

In der pharmazeutischen Industrie ist es häufig erforderlich, das als Halbfabrikat vorliegende pharmazeutische Produkt, das häufig als Granulat, Pellet od. dgl. vorliegt, zu trocknen, wobei während der Trocknung verhindert werden muß, daß das pharmazeutische Produkt verunreinigt wird. Weiterhin soll die Trocknung möglichst schnell durchgeführt werden, um dadurch zu verhindern, daß die im Produkt vorhandene Feuchtigkeit zu einer Änderung der pharmakologischen Wirkung des pharmazeutischen Produktes führt.

In der DE 692 15 477 T2 wird eine Vorrichtung zum Trocknen von pulverförmigen oder granulatförmigen chemischen Materialien für die medizinische Verwendung beschrieben. Hier erfolgt eine Erhitzung mittels Mikrowellen in einer von einem Gas unter Vakuum durchströmten Förderröhre. Die Förderröhre selbst ist nicht rotierend angetrieben, sondern innerhalb der Förderröhre sind Rührwerksschaufeln vorgesehen, die hintereinander auf einer Drehwelle befestigt sind. Ein Aufgabetrichter ist mit einem Silo gekoppelt und über einen Kreiselverteiler können die Materialien quantitativ der Förderröhre eingespeist werden.

In der DE 691 00 808 T2 wird ein Trockner für fein verteilte Produkte beschrieben, wie Körner, Granulate, Blätter, Laub usw. Auch hier ist die Förderröhre nicht geneigt angeordnet und das zu behandelnde Gut wird über eine Rutsche einem Trommelför derer zugeführt, wobei die Trocknung mittels Dampf und unter einem Überdruck von mehreren bar erfolgt.

In der US 3 253 343 , wird eine geneigt ausgebildete Förderröhre beschrieben, bei der das Gut über Schneckenförderer zugeführt und über Schneckenförderer abgeführt wird. Die Förderröhre rotiert und die Trocknung erfolgt auch hier mittels Dampf unter Druck.

In der DE 897 977 B wird eine Vorrichtung zum Trocknen von Gut mittels heißer Gase beschrieben, wobei Schneidmesser zwischen den Schaufeln angeordnet sind, um das zu trocknende Gut zu schneiden. Hierbei sind die Messer über den ganzen Umfang des Behälters verteilt und die das Material fördernden Schaufeln sind an ihren äußeren Rändern geschlitzt, damit sie an dem Messer vorbeigleiten können.

In der DE 36 35 877 C1 wird ein Mischtrockner beschrieben, bei welchem Misch- und Schaborgane mit scharfkantigen Schneiden versehen sind, was zum ständigen Selbstreinigen der thermischen Austauschflächen dienen soll. Hierdurch sollen die Austauschflächen von dem sich anbackenden und krustenden Produkt gereinigt werden.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute Trocknungsvorrichtung insbesondere für medizinische Güter zu schaffen, wobei unmittelbar in der Trocknungsvorrichtung das Herstellen der Pellets oder Granulate erfolgt, so daß eine sehr schnelle Trocknung erreicht wird und verhindert wird, daß im Produkt vorhandene Feuchtigkeit zu einer Änderung der pharmakologischen Wirkungen des pharmazeutischen Produktes führt.

Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Vorrichtung vorgeschlagen wird zum Trocknen von pharmazeutischen Granulaten, Pellets od. dgl. mit einer beheizbaren, von einem Gas unter Vakuum durchströmten Förderröhre mit einem Eintragsende und einer Mündung, an die ein Austragsstutzen für das getrocknete Gut anschließt, wobei im Austragsstutzen eine Schleuse vorgesehen ist und die Förderröhre in Förderrichtung des zu trocknenden Gutes geneigt und rotierend angetrieben ist, das Eintragsende an die Austrittsöffnung eines Extruders anschließt und an der Austrittsöffnung des Extruders in der rotierenden Förderröhre eine Schneidvorrichtung vorgesehen ist, die das aus der Mündung des Extruders austretende Gut in Pellets oder Granulate schneidet.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.

Unter einem Extruder wird heute und in der vorliegenden Anmeldung eine Maschine verstanden, bei der eine Formmasse über einen Trichter einer Schnecke zugeführt wird, die in einem zonenweise beheizten Zylinder rotiert. Dort wird das Material hauptsächlich durch Friktion, weniger durch Wärmeleitung aufgeschmolzen evtl. entgast, durch Scherung homogenisiert und verdichtet. Die Förderwirkung kommt aufgrund der Reibungskräfte zustande, die die Oberfläche von Schnecke und Zylinder auf die Extrusionsmasse ausüben.

Durch die erfindungsgemäße Anordnung erfolgt das Granulieren des zu trocknenden Gutes durch die Drehung des Förderrohres und bereits innerhalb der Trocknungsvorrichtung, wobei das Ausgangsmaterial, sei es pulverförmig oder granulatförmig, im Extruder komprimiert, ggf. aufgeschmolzen, ggf. entgast und durch Scherung homogenisiert und verdichtet wird. Diese verdichtete Masse kommt nunmehr nicht mehr mit der Umgebungsluft in Kontakt, sondern wird unmittelbar in die Trocknungseinrichtung eingeführt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Zeichnungen zeigen dabei in
1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und in
2 in entsprechender Darstellung eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In den Zeichnungen ist eine Förderröhre 1 dargestellt, die auf entsprechenden Lagern 11 und 12 drehbar gelagert ist, wobei die Umdrehung der Förderröhre 1 durch einen Antrieb 4 verwirklicht wird.
An dem Eintragsende 2 der Förderröhre 1 schließt ein Extruder 3 an, der das extrudierte Gut über einen Einlaß 14 in die Förderröhre abgibt, wobei gleichzeitig mit dem eintretenden Gut die Zuführung eines Gases erfolgt. An der Mündung 5 der Förderröhre 1 schließt sich einerseits ein Austragstutzen 6 an, der als Schleuse 8 ausgebildet ist, andererseits ein Gasauslaßkanal 7.
Auf der Innenseite der Förderröhre 1 sind bei der Ausführungsform gemäß 1 gewendelte Mitnehmer 10 vorgesehen, d.h. also eine Spirale, die der Förderung des Gutes zusätzlich dient.
Die Förderröhre 1 wird in an sich bekannter Weise beheizt, d. h. weist vorzugsweise einen Heizmantel auf, wobei auch die Ringelemente 9 und die Mitnehmerleisten 10 beheizbar sein können und derart zu einer schnellen Trocknung des Gutes beitragen.

Claims

Vorrichtung zum Trocknen von pharmazeutischen Granulaten, Pellets od. dgl. mit einer beheizbaren, von einem Gas unter Vakuum durchströmten Förderröhre (1) mit einem Eintragsende (2) und einer Mündung (5), an die ein Austragstutzen (6) für das getrocknete Gut anschließt, wobei im Austragstutzen (6) eine Schleuse (8) vorgesehen ist und die Förderröhre (1) in Förderrichtung des zu trocknenden Gutes geneigt und rotierend angetrieben ist, das Eintragsende (2) an die Austrittsöffnung eines Extruders (3) anschließt und an der Austrittsöffnung des Extruders (3) in der rotierenden Förderröhre (1) eine Schneidvorrichtung vorgesehen ist, die das aus der Mündung des Extruders (3) austretende Gut in Pellets oder Granulate schneidet.
Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ringelemente (9) auf der Innenseite der Förderröhre (1).
Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine oder mehrere auf der Innenseite der Förderröhre (1) angeordnete gewendelte Mitnehmerleisten (10).
Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringelemente (9) und/oder die Mitnehmerleisten (10) beheizbar ausgebildet sind.
Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Stickstoff als zugeführtes Gas.