-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Erzeugung einer Markierung, z.B. Ziffern, Buchstaben, Flächenmuster,
Flächenbilder
oder Dekor, auf einem Substrat, vorzugsweise einer Folie, insbesondere Transferfolie,
wobei von einer steuerbaren Energiequelle Energie in Form von Strahlung,
vorzugsweise Laserstrahlung, in eine Replizieroberfläche einer
Repliziervorrichtung zur Ausbildung von mindestens einem Abformbereich
eingebracht wird und wobei der Abformbereich der Replizieroberfläche auf
das Substrat abgeformt wird, indem die Repliziervorrichtung das
Substrat unter Druck kontaktiert, sowie eine Vorrichtung zur Erzeugung
einer Markierung, z.B. Ziffern, Buchstaben, Flächenmuster, Flächenbilder
oder Dekor, auf einem Substrat, vorzugsweise einer Folie, insbesondere
Transferfolie, mit einer Repliziervorrichtung, die eine Replizieroberfläche aufweist,
mit einer eine Strahlung erzeugenden Einrichtung, vorzugsweise einer
Laseranlage, wobei die Strahlung zur Ausbildung von mindestens einem
Abformbereich auf mindestens einen Abschnitt der Replizieroberfläche gerichtet
ist, und mit einer Gegendruckvorrichtung, die eine Gegendruckfläche aufweist,
wobei das Substrat zwischen der Replizieroberfläche der Repliziervorrichtung
und der Gegendruckfläche
der Gegendruckvorrichtung angeordnet ist, um in einem Kontaktbereich
zwischen der Replizieroberfläche und
dem Substrat den Abformbereich auf das Substrat abzuformen.
-
Der Schutz von Dokumenten durch Sicherheitsmerkmale
ist bei zum Beispiel Kreditkarten, Personalausweisen oder Geldscheinen
mittlerweile Standard geworden. Die Fälschungssicherheit dieser Merkmale
beruht darauf, dass für
deren Fertigung ein hohes Spezialwissen und eine umfangreiche apparative
Ausstattung notwendig ist. Ein besonders erfolgreiches und schwer
nachzuahmendes Sicherheitsmerkmal ist ein Optical Variable Device.
Ausführungen
dieses Sicherheitsmerkmals weisen diffraktive oder holographische
Strukturen auf, die bei Änderung
des Lichteinfalls- oder Betrachtungswinkels während der visuellen Überprüfung der
Echtheit des Sicherheitskennzeichens zu einem optischen Effekt, wie
zum Beispiel einem Farbwechsel, einem Motivwechsel oder zu einer
Kombination von beidem führen.
Das Sicherheitsmerkmal kann somit ohne weitere technische Hilfsmittel
auf seine Echtheit überprüft werden.
Wesentlicher Bestandteil dieser Sicherheitselemente ist eine meist
thermoplastische oder UV-aushärtbare
Schicht, in die die diffraktive oder holographische Struktur in
Form eines Oberflächenreliefs
eingeprägt
wird. Diese Schicht kann Teil einer Transferfolie sein, wobei das
Sicherheitselement zuerst gefertigt wird und danach auf das zu sichernde Dokument übertragen
wird. Diese Schicht kann auch als eine zusätzliche Schicht direkt auf
dem zu sichernden Gegenstand ausgebildet sein. Zur Übertragung
des Oberflächenreliefs
von einer Matrize auf die thermoplastische Schicht werden rotierende
Prägezylinder,
wie sie zum Beispiel in der
EP
0419773 beschrieben sind, oder Prägestempel, wie sie zum Beispiel
in der
DE 2555214 offenbart
sind, verwendet. Die Herstellung der Matrize ist aufgrund der feinen diffraktiven
oder holographischen Strukturen technisch sehr anspruchsvoll und
zudem kostenintensiv. Zur Herstellung der Matrizen werden zunächst Vorlagen,
auch Master genannt, zum Beispiel durch interferierende Laserstrahlen
und Ätzverfahren
oder durch Elektronenstrahlschreiben gefertigt, die dann meist galvanisch
abgeformt werden.
-
Für
eine erhöhte
Fälschungssicherheit
ist es bei den bekannten Verfahren angestrebt, dass nicht auf jedem
Dokument das gleiche Sicherheitsmerkmal aufgebracht wird, sondern
dass die Sicherheitsmerkmale auf das jeweilige Dokument oder auf
die Identität
des Inhabers des Dokuments angepasst, also individualisiert werden.
Bei den oben genannten Verfahren treten hierbei zwei Schwierigkeiten
auf:
Zum einen müssten
eine Vielzahl von individualisierten Mastern hergestellt werden,
was sehr kostenintensiv ist, zum zweiten müssten in den Repliziervorrichtungen
die Matrizen jeweils ausgetauscht werden, was zu sehr langen Rüstzeiten
führen
würde.
-
Als Alternativen sind Verfahren und
Vorrichtungen bekannt, die nur Teilbereiche einer Matrize abformen,
um individualisierte Sicherheitskennzeichen zu erzeugen.
-
In der
CH
594495 ist ein Verfahren zum Prägen eines Reliefmusters in
einen thermoplastischen Informationsträger beschrieben, wobei selektiv
nur Teilbereiche der Matrize in die thermoplastische Schicht abgeformt
werden. Verfahrenstechnisch werden diese Abformbereiche dadurch
selektiert, dass entweder diese Bereiche durch stromdurchflossene Heizbänder erwärmt oder
dass durch eine Gegendruckeinrichtung, die höhenverstellbare Teilbereiche aufweist,
nur die selektierten Abformbereiche auf das Substrat gedrückt werden.
Eine hohe örtliche
Auflösung
bei der Selektion der Abformbereiche ist mit diesem Verfahren nicht
zu erwarten, da durch die Wärmeleitung
während
der langen Aufheiz- und Abkühlphase
der Heizbänder
die Grenzen der Abformbereiche nur ungenau bestimmt werden können bzw.
die Abmessungen der Abformbereiche durch die Abmessungen der Bänder oder
die Abmessungen der höhenverstellbaren
Teilbereiche festgelegt ist. Dieses Verfahren ist folglich dadurch
begrenzt, dass es eine geringe örtliche
Auflösung
aufweist.
-
In der
EP
0169326 sind eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Markierung
auf einem Substrat sowie das dazu entsprechende Verfahren beschrieben. Die
Vorrichtung weist eine Repliziervorrichtung in Form einer ungeheizten
Prägematrize,
und eine Druckplatte, die als Gegendruckvorrichtung ausgebildet
ist, auf. Die Prägematrize
hat eine Replizieroberfläche,
die mit abzuformenden Mikrostrukturen strukturiert ist. Die Vorrichtung
weist eine Laseranordnung auf, die einen Laserstrahl erzeugt, der
durch die Gegendruckeinrichtung auf das Substrat gerichtet wird. Bei
dem bekannten Verfahren wird zunächst
durch den Prägestempel
das Substrat auf die Druckplatte gepresst. Durch die Absorption
des direkt im Prägebereich
auf das Substrat einfallenden Laserstrahls wird das Substrat selektiv örtlich erwärmt und
auf eine Temperatur gebracht, in der es dauerhaft verbleibend verformt
werden kann. Durch Positionierung des Laserstrahls können so
selektiv Abformbereiche ausgewählt
und übertragen
werden.
-
Es wirkt sich bei diesem Verfahren
und dieser Vorrichtung einschränkend
aus, dass die Repliziervorrichtung als Prägestempel ausgebildet ist.
Dadurch ist dieses Verfahren auf eine getaktete Bearbeitung begrenzt,
was einer hohen Produktivität
entgegensteht.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die die Herstellung
von vorzugsweise individualisierten Markierungen auf einem Substrat,
vorzugsweise einer Folie, mit geringem apparativem Aufwand erlauben.
-
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit
dem Verfahren gemäß Patentanspruch
1 und der Vorrichtung gemäß Patentanspruch
11.
-
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine Markierung auf einem Substrat, vorzugsweise einer Folie,
insbesondere einer Transferfolie, erzeugt, wobei unter Verwendung
einer zusätzlichen steuerbaren
Energiequelle die Replizieroberfläche zumindest in einem Teilbereich
temperiert wird, wobei in die Replizieroberfläche ein Energieeintrag durch
Strahlung der Strahlungsquelle und ein Energieeintrag der zusätzlichen
steuerbaren Energiequelle eingebracht wird, so dass mindestens ein
Abschnitt der Replizieroberfläche
als Wärmekombinationsbereich
ausgebildet wird, so dass der Abformbereich auf das Substrat abgeformt
wird, wobei der als Wärmekombinationsbereich
ausgebildete Abschnitt der Replizieroberfläche oder ein zu dem Wärmekombinationsbereich
komplementärer
Abschnitt der Replizieroberfläche
den Abformbereich bildet.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird zunächst
die Repliziervorrichtung mit einer zusätzlichen Energiequelle erwärmt, so
dass Bereiche oder zumindest Teilbereiche der strukturierten Replizieroberfläche der
Matrize eine erste Temperatur aufweisen.
-
Dann wird die Replizieroberfläche der
Repliziervorrichtung mit Strahlung belichtet, so dass ein Teil der
Strahlung von der Replizieroberfläche absorbiert wird und ein
Energieeintrag in die Replizieroberfläche erfolgt.
-
Durch das Zusammenwirken der Erwärmung der
Repliziervorrichtung durch die zusätzliche Energiequelle und die
selektive Erwärmung
durch die Strahlung entstehen auf der Replizieroberfläche Bereiche
mit unterschiedlichen Temperaturen, insbesondere mindestens zwei
unterschiedlich temperierte Bereiche. Ein Teil der Bereiche weist
vorzugsweise die erste Temperatur auf, ein anderer Teil der Bereiche
weist vorzugsweise eine zweite Temperatur auf, die durch den zusätzlichen
Energieeintrag durch die Strahlung erreicht wird. Die Bereiche mit
der zweiten Temperatur kann man aufgrund ihrer Entstehung als Wärmekombinationsbereiche
bezeichnen.
-
Der Prozess kann so geführt werden,
dass entweder die erste Temperatur oder die zweite Temperatur der
Arbeitstemperatur des Abformvorgangs entspricht, so dass bei einer
Abformung entweder die Teilbereiche mit der ersten Temperatur oder
die Teilbereiche mit der zweiten Temperatur auf das Substrat dauerhaft
verbleibend abgeformt werden.
-
Die individualisierte Markierung
besteht vorzugsweise aus den Abformungen der Teilbereiche der Replizieroberfläche, die
durch die vorgehend beschriebene Temperaturführung für eine Abformung selektiert
wurden. Die Individualisierung des Markierung, d.h. die Änderung
der Auswahl der abgeformten Bereiche, kann somit durch eine Änderung
der Temperaturverteilung auf der Replizieroberfläche erfolgen. Eine derartige Änderung
kann über
die Steuerung der die Strahlung erzeugenden Einrichtung, z. B. der
Laseranlage, bzw. der entsprechenden Strahlführungs- und Strahlformungseinrichtungen
durchgeführt
werden.
-
In einer bevorzugten Weiterbildung
des Verfahrens liegt die erste Temperatur in einem Plastiktemperaturbereich
Tplast für
das jeweilige Substrat und die zweite Temperatur in einem Fließtemperaturbereich
Tfliess für das jeweilige Substrat, wobei
der Fließtemperaturbereich
oberhalb des Plastiktemperaturbereichs liegt. Vorzugsweise beträgt die erste
Temperatur mindestens 100°C,
insbesondere mindestens 170°C.
-
Die Plastiktemperatur ist die substratspezifische
Temperatur, bei der eine Abformung zu einer dauerhaft verbleibenden
Markierung in dem Substrat führt.
Der Plastiktemperaturbereich erstreckt sich vorzugsweise zwischen
+/- 2% dieser substratspezifischen Temperatur. Ein typischer derartiger
Temperaturbereich wäre
beispielsweise 180°C
+/- 3,6°C.
-
Wird die Repliziervorrichtung mit
dem Substrat unter Druck kontaktiert während in einem Teilbereich
eine Temperatur vorliegt, die sich im Plastiktemperaturbereich befindet,
so wird die strukturierte Replizieroberfläche von diesem Teilbereich
dauerhaft verbleibend auf das Substrat abgeformt.
-
Wenn die Temperatur innerhalb eines
Fließtemperaturbereichs
liegt, wird nach Trennung der Matrize von dem Substrat das verformte
Material des Substrats anfangen zu fließen. Dadurch werden die in
das Substrat abgeformten Oberflächenstrukturierungen
geglättet,
so dass diese nicht als optisch aktive Strukturen auf dem Substrat
erhalten bleiben.
-
Bei dieser Ausführung des Verfahrens werden
die Teilbereiche auf das Substrat abgeformt, die auf Plastiktemperatur
temperiert worden sind und die keinen zusätzlichen Wärmeeintrag durch die Strahlung
erhalten haben. Durch die Strahlung kann eine Negativ-Selektion von Teilbereichen
durchgeführt werden.
-
Nach einer anderen bevorzugten Ausführung des
Verfahrens liegt die erste Temperatur in einem Elastiktemperaturbereich
Tel
ast für das jeweilige Substrat
und die zweite Temperatur in einem Plastiktemperaturbereich Tpl
ast für das jeweilige
Substrat, wobei der Elastiktemperaturbereich unterhalb des Plastiktemperaturbereichs
liegt. Vorzugsweise beträgt
die zweite Temperatur mindestens 100°C, insbesondere mindestens 170°C.
-
Wird die Repliziervorrichtung mit
dem Substrat unter Druck kontaktiert während in einem Teilbereich
eine Temperatur vorliegt, die sich im Plastiktemperaturbereich befindet,
so wird die strukturierte Replizieroberfläche von diesem Teilbereich
dauerhaft verbleibend auf das Substrat abgeformt.
-
Die Teilbereiche, deren Temperatur
sich im Elastiktemperaturbereich befinden, bewirken nur eine elastische
Verformung des Substrats. Nach Trennung der Repliziervorrichtung
von dem Substrat federn die eingebrachten Oberflächenstrukturen elastisch zurück und das
Substrat nimmt in etwa seine ursprüngliche Oberflächenform
wieder an. Es verbleiben keine optisch aktiven Strukturen auf dem Substrat.
-
Bei dieser Ausführung des Verfahrens werden
also selektiv die Wärmekombinationsbereiche übertragen.
Der zusätzliche
Wärmeeintrag
durch die Strahlung stellt also eine Positiv-Selektion von Teilbereichen
dar.
-
Das Substrat kann aus mehren Schichten aufgebaut
sein. Bei den angegebenen Temperaturen oder den angegebenen Temperaturbereichen
des Substrats handelt es sich insbesondere um Temperaturen oder
Temperaturbereiche einer thermoplastischen Schicht, die Bestandteil
des Substrats ist. Weitere Schichten des Substrats, z.B. die Trägerschicht des
Substrats, können
eine andere Temperatur aufweisen.
-
Bei vorteilhafter Weiterbildung des
Verfahrens ist die Repliziervorrichtung als Replizierwalze ausgebildet,
wobei die Einbringung der Strahlung in die Replizierwalze an einer
ersten Winkelposition der Replizierwalze und der Kontakt der Replizierwalze mit
dem Substrat an einer zweiten Winkelposition erfolgt. Der Zwischenwinkel
zwischen erster und zweiter Winkelposition in Drehrichtung der Replizierwalze ist
so gering ausgebildet, dass der durch die Strahlung in der ersten
Winkelposition erzeugte Wärmekombinationsbereich
nach Drehung der Replizierwalze in der zweiten Winkelposition noch
scharfe Konturen aufweist. Dies ist beispielsweise gegeben, wenn die
durch Wärmeleitung
entstandene Unschärfe
des latenten Wärmebilds
kleiner als die reziproke, angestrebte Auflösung des Replizierverfahrens
ist. Als Maß für die Unschärfe kann
die Definition des Unschärfekreises
aus der geometrischen Optik herangezogen werden.
-
Im Grenzfall kann dieser Zwischenwinkel
im Bereich von 0° sein,
so dass die beiden Winkelpositionen überlappend angeordnet sind.
-
Ferner wird die Aufgabe durch eine
Vorrichtung gemäß Anspruch
11 gelöst,
wobei die Replizieroberfläche
der Repliziervorrichtung auf einer Außenseite einer Replizierwalze
ausgebildet ist.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient zum Aufbringen
oder Erzeugen einer Markierung auf einem Substrat. Die Markierung
weist eine vorzugsweise diffraktiv oder holographisch wirkende Oberflächenstrukturierung
oder eine vorzugsweise diffus oder gerichtet streuende Mattstruktur
auf, die mittels Replizierverfahren in eine thermoplastische Schicht eines
Substrats, insbesondere eines Köpers,
eingebracht wird. Das Substrat kann weitere Schichten mit verschiedenen
Schichtmaterialien sowie eine Trägerschicht
aufweisen. Die Markierung kann als Figur, Ziffer, Zeichen, Flächenmuster,
Flächenbild,
Schriftzug, Nummerierung, Sicherheitskennzeichen oder in einer anderen
beliebigen Form ausgebildet sein.
-
Die Markierung kann mittels einer
Repliziervorrichtung mit einer Replizieroberfläche, die Oberflächenstrukturierungen
aufweist, in das Substrat eingebracht werden. Die Repliziervorrichtung
kann als Replizierwalze mit einer zumindest abschnittsweise zylinderförmigen Form
und um ihre koaxial verlaufende Drehachse drehbar ausgeführt sein.
Die Zylinderoberfläche
kann, insbesondere der Zylindermantel, als Replizieroberfläche ausgebildet
sein.
-
Das Substrat ist zwischen der Replizierwalze und
einer Gegendruckvorrichtung unter Ausbildung eines Kontaktbereichs
angeordnet.
-
Die Gegendruckvorrichtung, die z.B.
als Gegendruckplatte oder Gegendruckwalze ausgeführt sein kann, weist eine Gegendruckfläche auf,
auf der zumindest im Kontaktbereich das Substrat abgestützt wird,
so dass die Replizierwalze mit dem Substrat im Kontaktbereich unter
Druck zusammenwirken kann.
-
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
durch die Strahlung gezielt Teilbereiche einer Prägematrize
für die
Abformung ausgewählt
und so die aus den Abformungen der Teilbereiche gebildeten Markierungen
individualisiert ausgestaltet werden. Besonders vorteilhaft ist
hierbei, dass die individualisierte Kennzeichnung in Form der Auswahl
der Bereiche zusammen mit einem Sicherheitsmerkmal, nämlich z.
B. den diffraktiven Bereichen, durch einen gemeinsamen Repliziervorgangs übertragen
werden. Weiterhin erlaubt die erfindungsgemäße Vorrichtung durch die stetige,
nicht-getaktete Arbeitsweise eine wirtschaftliche Produktion.
-
Die Vorrichtung ist vorteilhaft weitergebildet, wenn
die Strahlung durch die Gegendruckvorrichtung zugeführt ist.
Dabei transmittiert die Strahlung die Gegendruckvorrichtung oder
Teile der Gegendruckvorrichtung, bevor die Strahlung zur Ausbildung der
Abformbereiche auf die Replizieroberfläche auftrifft.
-
Die Gegendruckvorrichtung kann bei
dieser Weiterbildung der Vorrichtung auch transparent ausgebildet
sein. Die Gegendruckvorrichtung oder Teile der Gegendruckvorrichtung,
insbesondere die zu der Gegendruckfläche zugehörigen Abschnitte, können Auslassungen
und/oder für
die Strahlung transparente Einsätze
aufweisen und/oder aus einem für
die Strahlung transparenten Material bestehen.
-
In abgewandelten Ausführungsformen
ist die Gegendruckvorrichtung als Gegendruckwalze verwirklicht.
Die Gegendruckwalze ist dabei vorzugsweise zylinderförmig ausgeführt, wobei
die Zylinderoberfläche
als Gegendruckfläche
ausgebildet ist. Insbesondere ist die Gegendruckwalze um ihre koaxial verlaufende
Drehachse drehbar gelagert.
-
Die Zuführung der Strahlung kann, wenn
die Gegendruckvorrichtung als Gegendruckwalze ausgebildet ist ,
beispielsweise auf die nachfolgenden verschiedenen Arten erfolgen:
Bei einer ersten Art kann die Strahlung außerhalb der Gegendruckwalze verlaufend
angeordnet sein und das Substrat mit einer vorzugsweise winklig
zur Rück-
und/oder Vorderseite des Substrats ausgerichteten Strahlausbreitungsrichtung
transmittieren und nachfolgend auf die Replizieroberfläche auftreffen.
-
Bei einer zweiten Art kann die Strahlung
die Gegendruckwalze entlang der gesamten radialen Erstreckung der
Gegendruckwalze transmittieren, wobei die Strahlung in einem dem
Kontaktbereich abgewandten Bereich der Gegendruckwalze durch die Gegendruckfläche eintritt
und im Kontaktbereich durch die Gegendruckfläche wieder austritt. Im weiteren
Verlauf kann die Strahlung das Substrat mit vorzugsweise rechtwinklig
zur Rück-
und/oder Vorderseite des Substrats ausgerichteter Strahlausbreitungsrichtung
transmittieren und auf der Replizierwalze vorzugsweise im Kontaktbereich
auftreffen.
-
Bei einer dritten Art, wenn die Gegendruckwalze
als Hohlkörper,
vorzugsweise als Hohlzylinder, ausgebildet ist, kann die Strahlung
auch ausgehend von dem Hohlraum im Hohlkörper durch eine Wand des Hohlkörpers, insbesondere
durch die Zylinderwand, transmittieren, so dass die Strahlung vorzugsweise
im Kontaktbereich durch die Gegendruckfläche austritt. Im weiteren Verlauf
kann die Strahlung das Substrat mit vorzugsweise rechtwinklig zur
Rück- und/oder
Vorderseite des Substrats ausgerichteter Strahlausbreitungsrichtung
transmittieren und auf der Replizierwalze vorzugsweise im Kontaktbereich auftreffen.
-
Die Vorrichtung ist insbesondere
für die
letzte Ausführung
vorteilhaft weitergebildet, wenn innerhalb der Gegendruckvorrichtung
eine Strahlung erzeugende Einheit, vorzugsweise eine Laseranlage, oder
Teile davon oder eine Strahlumlenkeinheit vorgesehen ist.
-
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der
Vorrichtung oder des Verfahrens wird der Replizieroberfläche die
Strahlung zur Ausbildung der Abformbereiche durch das Substrat zugeführt. Die Strahlung
tritt auf einer Rückfläche des
Substrats ein und auf einer gegenüberliegenden Vorderfläche des Substrats
wieder aus und trifft nachfolgend auf die Replizieroberfläche auf.
Das Substrat ist für
die Strahlung vorzugsweise transparent ausgebildet. In abgewandelten
Ausführungsformen
kann das Substrat die Strahlung in einer oder mehreren Schichten teilweise
oder nahezu vollständig
absorbieren. Die Ausbreitungsrichtung der Strahlung innerhalb des Substrats
kann senkrecht zur Vorderseite und/oder der Rückseite des Substrats ausgerichtet
sein. In Abwandlungen wird das Substrat schräg durchstrahlt, wobei die Ausbreitungsrichtung
der Strahlung innerhalb des Substrats winklig, insbesondere mit
einem Winkel zwischen 60° und
90°, gegenüber der
Vorderseite und/oder Rückseite
des Substrats ausgerichtet ist.
-
Die Vorrichtung ist vorteilhaft weitergebildet, wenn
eine Kühlvorrichtung
zur Kühlung
der Replizieroberfläche
vorgesehen ist, durch die insbesondere ein eingebrachtes latentes
Wärmebild
gelöscht oder
irgendwie modifiziert werden kann.
-
Die Kühlvorrichtung kann als Gebläse ausgebildet
sein, wobei ein von dem Gebläse
erzeugter Luftstrom auf die Replizieroberfläche gerichtet ist und diese
kühlt.
Eine ähnliche
Funktion kann eine Gasstrom-Kühlung
erfüllen,
wobei bei dieser Ausführung ein
Gasstrom, vorzugsweise ein Edelgas- oder Stickstoffgasstrom, auf
die Replizieroberfläche
auftrifft und diese ebenfalls kühlt.
-
In weiteren Ausbildungen kann die
Kühlvorrichtung
als Kühlwalze
verwirklicht sein, die parallel versetzt zur Replizierwalze angeordnet
ist und diese entlang einer linienförmigen Fläche kontaktiert. Durch den
thermischen Kontakt zwischen Replizierwalze und Kühlwalze
erfolgt eine Wärmeableitung und
somit die Kühlung
der Replizierwalze.
-
Die Kühlvorrichtung ist bei der Verwendung einer
Replizierwalze vorzugsweise so angeordnet, dass sie auf die Replizieroberfläche in einem
Bereich wirkt, der in Drehrichtung der Replizierwalze zwischen dem
Kontaktbereich von Repliziervorrichtung und Substrat und dem Auftreffpunkt
der Strahlung auf die Replizieroberfläche liegt.
-
Bei einer weiteren Ausführung der
Vorrichtung ist die Strahlung erzeugende Einrichtung als Laseranlage
ausgebildet. Diese Laseranlage kann zweckmäßigerweise über ein Scannersystem und/oder
ein Maskenprojektionssystem verfügen. Für den Einsatz
eines Scannersystems wird der Laserstrahl derart geformt, dass der
Durchmesser des Laserflecks beim Auftreffen auf der Repliziervorrichtung
vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0,05 mm und 2,0 mm liegt.
Dieser Laserfleck kann durch das Scannersystem sequentiell schreibend über die Repliziervorrichtung
geführt
werden. Bei dem Scannersystem kann es sich hierbei um ein System
mit Ablenkvorrichtungen, z.B. Ablenkspiegel, oder ein System mit
fliegender Optik handeln. Die Position des Laserflecks auf der Repliziervorrichtung
kann vom Anwender durch eine Steuerung, vorzugsweise eine Bahnsteuerung,
verändert
werden, so dass flexibel verschiedene geometrische Formen, Bilder, Buchstaben
und Zahlen auf die Repliziervorrichtung mit dem Laserfleck geschrieben
werden können.
Die Repliziervorrichtung kann in anderen Ausführungsformen durch ein Maskenprojektionssystem
flächig belichtet
werden. Hierbei kann die Strahlformung derart ausgebildet sein,
dass eine Maske, beispielsweise durch einen 4f-Aufbau, derart auf
die Repliziervorrichtung abgebildet wird, dass die Form des Laserflecks
der Form der Auslassungen in der Maske entspricht. Die Maske kann
hierbei eine starre Maske sein oder aber eine Matrixanordnung aus
Elementen, die gesteuert den Laserstrahl transmittieren oder extinktieren,
bei denen es sich beispielsweise um bewegliche Spiegel oder Flüssigkristallelemente
handeln kann.
-
Es liegt eine vorteilhafte Ausbildung
vor, wenn eine Steuerungseinrichtung, insbesondere eine frei programmierbare
Steuerungseinrichtung, vorgesehen ist, die vorzugsweise durch Ansteuerung der
Strahlung erzeugenden Einrichtung die Auswahl der Bestrahlungsbereiche
steuert.
-
Bei dieser vorteilhaften Weiterbildung
werden die Muster der Markierungen als vorzugsweise digitale Informationen,
z.B. als Datei, bereitgestellt, die durch Bildverarbeitungsprogramme,
durch computerunterstützte
Verfahren oder ähnliches
erzeugt wurden. Diese Informationen werden von der Steuerungseinrichtung
insbesondere durch Ansteuerung der Laseranlage in eine zeitabhängige Änderung
der Flächenleistungsdichte
der auf die Repliziervorrichtung auftreffenden Strahlung umgesetzt.
Durch die gesteuerte Auswahl der Bestrahlungsbereiche werden die
Abformbereiche und damit das Muster der Markierung bestimmt.
-
Die Ansteuerung von Leistung, Strahlrichtung
und/oder Flächenleistungsdichte
des Laserstrahls ermöglicht
mehrere Betriebsarten des Laserstrahls.
-
In einer ersten Betriebsart wird
der Laserstrahl in Steuersequenzen ein- und ausgeschaltet, sodass
voneinander abgesetzte Markierungen auf dem Substrat erzeugt werden.
Die Ausgestaltung dieser verschiedenen Markierungen kann jeweils gleich
sein oder sich von Markierung zu Markierung durch individualisierte
Merkmale, z. B. durch eine fortlaufende Nummerierung, unterscheiden.
-
In einer zweiten Betriebsart des
Laserstrahls wird der Laserstrahl kontinuierlich eingeschaltet und der
Auftreffpunkt des Laserstrahls wird auf der Replizierwalze bewegt.
Die Bewegung des Auftreffpunkts erfolgt mit- oder gegenlaufend zur
Replizierwalze sowie parallel zur axialen Erstreckung der Replizierwalze.
Die Bewegung wird durch ein paralleles Verschieben des Laserstrahls
zu sich selbst oder durch eine Winkelauslenkung des Laserstrahls
bewirkt.
-
In dieser Betriebsart kann eine Markierung mit
einem sich in Vorschubrichtung des Substrats variierendem Muster
gebildet werden. Vor allem erlaubt diese Betriebsart, dass Steuersequenzen
von Bewegungen des Laserstrahls zur Erzeugung einer einzelnen Markierung über mehrere
Drehungen der Replizierwalze, also über mehrere Arbeitszyklen,
hinweg erfolgen können.
Beispielsweise ist es dadurch möglich
auf dem Substrat einen beliebig langen Schriftzug in Vorschubrichtung
zu erzeugen.
-
Bei einer Abwandlung dieser Betriebsart
wird der Laserstrahl kontinuierlich eingeschaltet und es erfolgt
eine zeitabhängige Änderung
des Strahlprofils des Laserstrahls.
-
Eine Kombination der oben genannten
Betriebsarten ist ebenfalls möglich.
-
Die Vorrichtung ist zweckmäßig weitergebildet,
wenn die Replizieroberfläche
mit einem Oberflächenrelief
strukturiert ist. Dieses Oberflächenrelief
ist das Negativ für
die Strukturen, die im Abformvorgang auf das Substrat übertragen
werden. Die Replizieroberfläche
kann teilweise oder vollständig
strukturiert sein. Die Tiefe des Oberflächenreliefs beträgt vorzugsweise
zwischen nahezu 0 und 20 μm,
insbesondere zwischen 0,1 und 0,5 μm. Das Oberflächenrelief kann,
insbesondere zur Bildung einer diffraktiven oder holographischen
Struktur auf dem Substrat, in Teilbereichen oder vollflächig gitterförmig ausgebildet sein.
Der Gitterabstand, also die Spatialfrequenz, beträgt vorzugsweise
zwischen 4000 Linien pro mm und 10 Linien pro mm, insbesondere 1000
Linien pro mm. Die Replizieroberfläche kann auch in Teilbereiche
unterteilt sein, deren Abmessungen vorzugsweise kleiner als 0,3
mm sind, und die sich voneinander durch die Spatialfrequenz, die
Gitterorientierung, Gitterart oder andere Parameter unterscheiden.
-
Diese Teilbereiche können in
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung periodisch wiederholend,
insbesondere alternierend, angeordnet sein. Mögliche Ausführungsformen sind, dass jeweils
eine Anordnung von verschiedenen Teilbereichen, also z.B. eine Anordnung
von zwei bis sechs, vorzugsweise drei Teilbereichen, eine Bildpunkteinheit
bildet. Eine Vielzahl von Bildpunkteinheiten können zur Bildung eines Flächenbilds
angeordnet sein. Vorzugsweise repräsentieren die beispielhaft
genannten drei Teilbereiche durch ihren Gitteraufbau die drei Grundfarben.
Diese Bildpunkteinheit oder auch die Teilbereiche können auf
der Replizieroberfläche
regelmäßig oder
periodisch wiederholend, z.B. gitterförmig oder alternierend, angeordnet
sein.
-
Das Oberflächenrelief kann auch, insbesondere
zur Erzeugung einer Mattstruktur auf dem Substrat, mit Oberflächenstrukturen
versehen sein, die eine stochastische oder quasi-stochastische Verteilung aufweisen.
Eine Mattstruktur auf einem Substrat ruft als besondere optische
Wirkung eine diffuse Streuung des auf das Substrat einfallenden
Lichtes hervor. Für
die Erzeugung einer Mattstruktur weist das Oberflächenrelief
Oberflächenstrukturen,
z.B. Riefen, Rillen, Krater, Löcher
etc. auf, deren jeweilige Formen und/oder Ausrichtungen jeweils
gleichartig oder beliebig ausgebildet und die auf der Replizieroberfläche gleichmäßig, stochastisch
oder quasi-stochastisch verteilt sein können.
-
Beispielsweise kann das Oberflächenrelief mit
einer Struktur ähnlich
zu einer gebürsteten
Oberfläche
ausgeführt
sein.
-
Die Repliziervorrichtung weist in
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung eine Druckmatrize aus
Metallfolie, insbesondere aus Nickel oder aus einer Nickelverbindung,
auf. Durch den Einsatz von Metallfolien aus Nickel bzw. aus Nickelverbindungen wird
das galvanische Abformen einer diffraktiven Struktur eines Masters
erleichtert. Alternativ zu diesen Werkstoffen kann auch ein Werkstoff
eingesetzt werden, der für
die Wellenlänge
der verwendeten Laserstrahlung eine besonders hohe Absorption, insbesondere
eine höhere
Absorption als Nickel, aufweist. Vorteilhaft bei dieser Ausgestaltung
ist, dass die benötigte
eingestrahlte Energie zur Erzeugung des latenten Wärmebildes
auf der Repliziervorrichtung, vorzugsweise auf der Replizieroberfläche, deutlich verringert
ist. Entsprechend könnten
leistungsschwächere
und damit kostengünstigere
Laser in der Vorrichtung verwendet werden.
-
Besonderer Vorteil von Vorrichtung
und Verfahren ist es, von einer einzigen Matrize verschiedene, z.B.
auch dokumentspezifische oder personenspezifische, Markierungen
auf ein Substrat abformen zu können,
wobei Teilbereiche dieser Matrize selektiv für den Abformvorgang aktiviert
bzw. deaktiviert werden können.
-
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele des
Verfahrens sowie Ausführungsbeispiele
von Vorrichtungen zur Erzeugung einer Markierung anhand von Figuren
beschrieben. Dabei zeigen:
-
1a ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zum Aufbringen einer Markierung auf einem Substrat
in Schnittdarstellung,
-
1b das
Temperaturprofil auf der Replizieroberfläche der Repliziervorrichtung
in 1a in einem Koordinatensystem
und eine zu dem Temperaturprofil korrespondierende Markierung in
dem Substrat in Schnittdarstellung,
-
2a das
erste Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung in 1a mit
einer Abwandlung des Verfahrens in gleicher Darstellung wie in 1a,
-
2b das
Temperaturprofil auf der Replizieroberfläche der Repliziervorrichtung
in 2a und eine zu dem
Temperaturprofil korrespondierende Markierung in dem Substrats in
einer der
-
1b ähnlichen
Darstellung ,
-
3 die
Wärmeverteilung
in einem Ausschnitt der Repliziervorrichtung in 1a bei der Belichtung mit dem Laserstrahl
in einer schematischen Schnittdarstellung,
-
4a,b schematische Darstellungen zur Veranschaulichung
des Prinzips zur Erzeugung eines Negativ- bzw. Positivbilds,
-
5a,b jeweils einen Ausschnitt
der Oberfläche
der Repliziervorrichtung in 1a und
eine durch die Repliziervorrichtung erzeugte Markierung jeweils
als Draufsicht in schematischer Darstellung,
-
6a ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zum Aufbringen einer Markierung auf einem Substrat
in gleicher Darstellung wie 1a,
-
6b das
Temperaturprofil auf der Replizieroberfläche der Repliziervorrichtung
in 6a und eine zu dem
Temperaturprofil korrespondierende Markierung in dem Substrat in
einer der 1b ähnlichen
Darstellung.
-
Die 1a zeigt
in einer schematischen Schnittdarstellung den Aufbau eines Ausführungsbeispieles
einer Vorrichtung zur Erzeugung einer Markierung auf einem Substrat 43.
Die Vorrichtung weist eine Replizierwalze 41 und eine als
Gegendruckwalze ausgebildete Gegendruckvorrichtung 42 auf,
die zur Replizierwalze 41 achsparallel und senkrecht nach
unten versetzt angeordnet ist. Zwischen Replizierwalze 41 und
Gegendruckvorrichtung 42 ist das folienartige Substrat 43 in
waagrechter Ausrichtung vorgesehen. Ein Laserstrahl 30 durchquert
das Substrat 43 und trifft auf die Replizierwalze 41.
Die Ausrichtung des Verlaufs des Laserstrahls wird im nachfolgenden
noch näher
beschrieben.
-
Die metallische oder metallisch ummantelte Replizierwalze 41 ist
in Form eines Zylinders ausgebildet, wobei der entsprechende Zylindermantel
als Replizieroberfläche
mit Oberflächenstrukturierungen in
Form von Diffraktionsprägestrukturen 46 ausgeführt ist.
Die Diffraktionsprägestrukturen 46 weisen eine
Tiefe von vorzugsweise nahezu 0 μm
bis zu 20 μm
auf und haben Linienabstände
oder örtliche
Frequenzen von 10 Linien pro Millimeter bis 4000 Linien pro Millimeter.
-
Die Replizierwalze 41 wird
durch eine nicht dargestellte steuerbare innere, d.h. innen wirkende, Wärmequelle
erwärmt,
so dass der gesamte Bereich der Replizieroberfläche, der die Diffraktionsprägestrukturen 46 aufweist
temperierbar ist.
-
Die Gegendruckvorrichtung 42 ist
als Walze in Form eines Zylinders ausgebildet und besteht aus Gummi
bzw. weist eine aus Gummi bestehende Ummantelung auf. Der entsprechende
Zylindermantel bildet eine Gegendruckfläche, die mit der Replizieroberfläche der
Replizierwalze 41 zusammenwirkt.
-
Das folienartige Substrat 43 weist
eine in 1a nach oben
zur Replizierwalze 41 weisende Vorderfläche 103 und eine in 1a nach unten zur Gegendruckvorrichtung 42 weisende
Rückfläche 102 auf
und ist als mehrschichtiger Verbund mit einer Dicke von weniger
als 1 mm ausgebildet. Der mehrschichtige Verbund umfasst eine thermoplastische Schicht 51,
eine Trägerfolie 50 und
optional eine oder mehrere weitere, insbesondere verschiedene Schichten 52 wie
z. B. Metallisierungsschichten, Interferenzschichten, Schutzlackschichten,
Ablöseschichten,
Trägermaterialschichten
oder Kleberschichten.
-
Ein Pfeil 48 sowie ein Pfeil 49 zeigen
die jeweiligen Drehrichtungen von der Replizierwalze 41 und
der Gegendruckeinrichtung 42 an, wobei sich die Replizierwalze 41 in 1a im Uhrzeigersinn und
die Gegendruckeinrichtung 42 gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Ein Pfeil 47 weist in die Vorschubrichtung des Substrats 43,
das sich in 1a nach
links bewegt. Die Replizierwalze 41, das Substrat 43 und
die Gegendruckvorrichtung 42 wirken derart zusammen, dass
die Replizieroberfläche
mit den Diffraktionsprägestrukturen 46 unter
einem bestimmten, einstellbaren Druck während der Rotation der Replizierwalze 41 und
der Gegendruckvorrichtung 42 auf das Substrat 43 gepresst
wird. Der Kontaktbereich zwischen Replizierwalze 41, Gegendruckvorrichtung 42 und Substrat 43 bildet
den Replizierspalt 53.
-
In 1a ist
der Laserstrahl 30 als schräg von rechts unten kommender
Pfeil gezeigt. Der dargestellte Verlauf des Laserstrahls 30 beginnt
in einem Bereich, der unterhalb des Substrats 43, d.h.
auf der Seite der Rückfläche 102 des
Substrats 43, und auf der substrateinlaufenden Seite der
Vorrichtung angeordnet ist. Der Laserstrahl 30 ist auf
die Replizierwalze 41 ausgerichtet, wobei der Laserstrahl 30 über den
gesamten Verlauf außerhalb
der Gegendruckvorrichtung 42 angeordnet ist. Der Laserstrahl 30 tritt durch
die Rückfläche 102 in
das Substrat 43 mit einem Eintrittswinkel von kleiner als
30° ein.
Der Eintrittspunkt des Laserstrahls 30 in das Substrat 43 ist in
Vorschubrichtung des Substrats 43 vor dem Replizierspalt 53 angeordnet.
Der Eintrittwinkel wird gegen die Oberflächennormale des Substrats 43 am Eintrittspunkt
gemessen. Der Laserstrahl 30 durchquert das Substrat 43,
tritt durch die Vorderfläche 103 des
Substrats 43 aus und trifft auf die Replizieroberfläche.
-
Auf der Replizieroberfläche sind
Teilflächen als
Replizieroberflächenabschnitte 70a,b gekennzeichnet.
Es handelt sich um den mit dem Laserstrahl behandelten Bereich der
Replizieroberfläche.
-
In der in 1a gezeigten Stellung der Vorrichtung
befindet sich ein erster Replizieroberflächenabschnitt 70a in
Drehrichtung der Replizierwalze 41 in einer Position vor
dem Einlauf in den Replizierspalt 53, und zwar in einer
Position, in der der Replizieroberflächenabschnitt 70a von
dem aus dem Substrat 43 austretenden Laserstrahl 30 gerade
bestrahlt wird.
-
Während
des Betriebs der Vorrichtung dreht sich die Replizierwalze 41 stetig
im Uhrzeigersinn und der Replizieroberflächenabschnitt 70a wird
im weiteren Verlauf nach der Bestrahlung durch den Replizierspalt 53 geführt. Dort
erfolgt die Abformung des bestrahlten Replizieroberflächenabschnitts 70a als Markierung
in das Substrat 43.
-
Der zweite Replizieroberflächenabschnitt 70b befindet
sich in der in 1a gezeigten
Stellung der Vorrichtung in Drehrichtung der Replizierwalze 41 in
einem Bereich nach dem Replizierspalt 53. Dieser Replizieroberflächenabschnitt 70b hat
die Phasen der Bestrahlung vor dem Replizierspalt 53 und der
Abformung im Replizierspalt 53 bereits durchlaufen. Die
zu dem Replizieroberflächenabschnitt 70b korrespondierende,
abgeformte Markierung 45 befindet sich entsprechend in
einem Bereich des Substrats 43, der in Vorschubrichtung
des Substrats 43 nach dem Replizierspalt 53 angeordnet
ist.
-
Bei der anhand von 1a dargestellten Ausführung des Verfahrens wird die
Replizieroberfläche
durch die innere steuerbare Wärmequelle
auf eine Temperatur gebracht, die innerhalb des Elastiktemperaturbereichs
Telast liegt.
-
Durch die zusätzlichen Energieeinträge mittels
Laserstrahl 30 bei der Bestrahlung werden die Replizieroberflächenabschnitte 70a,b weiter
erwärmt.
Durch die Kombination von dem Energieeintrag durch die Erwärmung mit
der inneren Wärmequelle
und dem zusätzlichen
Energieeintrag durch die Bestrahlung mit dem Laserstrahl 30 bilden
sich im Bereich der Replizieroberflächenabschnitte 70a,b Wärmekombinationsbereiche
aus. Diese Wärmekombinationsbereiche
stellen latente Wärmebilder dar,
die als einfache geometrische Form, wie z.B. Kreis, Mehreck, geschlossenes
Polygon, aber auch als Buchstabe, Ziffer oder Symbol ausgebildet
sein können.
-
Die Energieeinträge sind im Beispiel der 1a derart bemessen, dass
die Wärmekombinationsbereiche,
d.h. die Replizieroberflächenabschnitte 70a,b,
beim Kontakt mit dem Substrat 43 im Replizierspalt 53 eine
Temperatur innerhalb des Plastiktemperaturbereichs Tplast aufweisen.
Diese Bereiche werden dauerhaft verbleibend in das Substrat 43 abgeformt.
-
Die restlichen Bereiche auf der Replizieroberfläche weisen
beim Kontakt mit dem Substrat 43 im Replizierspalt 53 Temperaturen
unterhalb des Plastiktemperaturbereichs TPlast,
also im Elastiktemperaturbereich Telast auf.
Diese Bereiche werden nicht dauerhaft verbleibend in das Substrat 43 abgeformt.
-
Nach der Abformung im Replizierspalt 53 kann
es erwünscht
sein, dass das aktuelle latente Wärmebild gelöscht wird und die Replizieroberfläche in einen
Zustand versetzt wird, so dass ein neues latentes Wärmebild
eingebracht werden kann.
-
Für
die Löschung
des aktuellen latenten Wärmebilds
ist in Drehrichtung der Replizierwalze 41 nach dem Replizierspalt 53 ein
Kühlbereich
vorgesehen. Die Replizieroberfläche
durchläuft
diesen Kühlbereich
und wirkt mit einer in der 1a nicht
dargestellten Kühlvorrichtung
zusammen. Die Replizieroberfläche
wird dadurch auf eine Temperatur unterhalb des Temperaturbereichs
Tplast abgekühlt.
-
Anschließend erfolgt erneut die Temperierung
der Replizieroberfläche
auf eine Temperatur innerhalb des Temperaturbereichs Telast.
-
Die Löschung des latenten Wärmebilds
erfolgt also durch eine gesteuerte Temperaturänderung der Replizieroberfläche.
-
Alternativ oder zusätzlich erfolgt
die Löschung
des latenten Wärmebilds
selbstständig
durch Wärmeleitung
im Sinne eines Verblassens des latenten Wärmebilds.
-
Das Prinzip des Verfahrens zur Erzeugung einer
Markierung 45 auf dem Substrat 43 wie es in 1a angewandt wird, soll
anhand von 1b nochmals
verdeutlicht werden.
-
In der 1b ist
ein Koordinatensystem 20 abgebildet, das die Temperatur
der Replizieroberfläche
beim Durchgang durch den Replizierspalt 53 als Temperaturprofil
T zeigt. Weiterhin ist in vergrößerter Schnittdarstellung
der Bereich des Substrat 43 in 1a gezeigt, der die zu dem Temperaturprofil
T korrespondierende Markierung 45 trägt.
-
In dem Koordinatensystem 20 sind
auf der vertikalen Y-Achse die Temperaturen der Replizieroberfläche während des
Abformvorgangs im Replizierspalt 53 aufgetragen. Auf der
horizontalen X-Achse des Koordinatensystems 20 sind die
entsprechenden Positionen auf der Replizieroberfläche entlang des
Umfangs der Replizierwalze 41 aufgetragen.
-
Die Temperaturskala auf der Y-Achse
ist qualitativ in drei Bereiche unterteilt: Der erste Bereich ist
der Elastiktemperaturbereich Tel
ast. Der darüber liegende Temperaturbereich
mit höheren
Temperaturen ist der Plastiktemperaturbereich Tplast.
Der über diesem
liegende dargestellte höchste
Temperaturbereich ist der Fließtemperaturbereich
Tfließ.
-
Zur Veranschaulichung der Auswirkungen der
Temperatur auf der Replizieroberfläche während des Abformvorgangs auf
das Ergebnis des Abformvorgangs ist unterhalb des Koordinatensystems 20 der
zu dem Temperaturprofil T korrespondierende Ausschnitt des Substrats 43 dargestellt.
Das Substrat 43 ist in seiner Längserstreckung parallel zur
X-Achse des Koordinatensystems 20 ausgerichtet.
-
Das entlang der X-Achse dargestellte
Temperaturprofil der Replizieroberfläche ist in drei Bereiche I,
II, III unterteilt.
-
Im den Bereichen I und III weist
die Replizieroberfläche
beim Durchgang durch den Replizierspalt 53 Temperaturen
innerhalb des Elastiktemperaturbereichs Telast auf.
Im Bereich II liegt die Temperatur beim Durchgang durch den Replizierspalt 53 innerhalb
des Plastiktemperaturbereichs Tplast.
-
Bei dem Kontakt der Replizieroberfläche mit dem
Substrat 43 werden in dem Bereich I die Strukturen in das
Substrat 43 als elastische Verformungen eingebracht. Nach
Trennung von Replizieroberfläche und
Substrat 43 nimmt das Substrat 43 in diesen Bereichen
elastisch federnd wieder seine ursprüngliche Form ein und es verbleiben
keine Oberflächenstrukturierungen
im Substrat 43.
-
Im Bereich I wird beim Kontakt der
Replizieroberfläche
mit dem Substrat 43 eine dauerhaft verbleibende Markierung
in das Substrat 43 abgeformt. Die in 1b dargestellte Markierung entspricht
der Markierung 45 in 1a.
-
Im Bereich III wird analog zu dem
Bereich I beim Kontakt der Replizieroberfläche mit dem Substrat 43 keine
Oberflächenstrukturierung
im Substrat 43 erzeugt.
-
Durch das in 1a und 1b dargestellte
Verfahren wird eine Markierung 45 auf dem Substrat 43 erzeugt,
bei dem nur die mit dem Laserstrahl 30 bestrahlten Replizieroberflächenabschnitte 70a,b,
also die Wärmekombinationsbereiche,
abgeformt sind. Eine derart gebildete Markierung 45 wird
im weiteren auch als Positivbild bezeichnet.
-
Nachfolgend wird ein zeitabhängiger Nebeneffekt
des anhand der 1a,b dargestellten Verfahrens
und dessen Kompensation beschrieben:
In 1a erfolgt der Energieeintrag in den
Replizieroberflächenabschnitt 70a mittels
Laserstrahl 30 in einem Bereich auf der rotierenden Replizierwalze 41 vor
dem Replizierspalt und zwar in einer Position, die zu dem Replizierspalt 53 einen
Drehwinkelabstand von ungefähr
20° aufweist.
Aus dem räumlichen Abstand
zwischen Bestrahlungsposition und Abformposition resultiert ein
zeitlicher Abstand zwischen Bestrahlungsvorgang und Abformvorgang.
-
Der zeitliche Abstand führt zu Wärmverlusten
(Energieverlusten) in den Wärmekombinationsbereichen,
z. B. aufgrund von Wärmeleitung.
Im Extremfall kann dieser Effekt dazu führen, dass die Wärmekombinationsbereiche
im Replizierspalt 53 eine Temperatur unterhalb des Plastiktemperaturbereichs
Tplast aufweisen.
-
Zur Kompensation der Wärmeverluste
wird der Energieeintrag durch den Laserstrahl 30 entsprechend
erhöht,
so dass in den Wärmekombinationsbereichen
eine Temperatur innerhalb des Plastiktemperaturbereichs Tplast beim Durchgang durch den Replizierspalt 53 sichergestellt
ist. Die Erhöhung
kann derart bemessen sein, dass die Wärmekombinationsbereiche nach
der Bestrahlung zunächst
eine Temperatur innerhalb des Fließtemperaturbereichs Tfließ aufweisen
und bis zum Erreichen des Replizierspalts 53 auf eine Temperatur
innerhalb des Plastiktemperaturbereichs Tplast abgekühlt sind.
-
Der geschilderte Nebeneffekt kann
nicht nur in Zusammenhang mit der Temperatur oder dem Temperaturbereich
Tplast, sondern auch analog oder ähnlich bei
anderen Temperaturen oder Temperaturbereichen, z.B. Tfliess,
Telast auftreten. Die Kompensation kann
analog zu dem oben geschilderten Vorgehen erfolgen.
-
In 2a ist
das gleiche Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung wie in 1a mit
einer zweiten Ausführung
des Verfahrens dargestellt, wobei der Unterschied zwischen den Ausführungen
des Verfahrens in der Temperaturführung liegt.
-
Bei dem in 2a dargestellten Verfahren wird die Replizieroberfläche durch
die innere, steuerbare Wärmequelle
auf eine Temperatur gebracht, die innerhalb des Plastiktemperaturbereichs
Tplast liegt.
-
Durch den zusätzlichen Energieeintrag mittels
Laserstrahl 30 werden die bestrahlten Replizieroberflächenabschnitte 70a,b weiter
erwärmt.
Die Energieeinträge
sind derart bemessen, dass die Replizieroberflächenabschnitte 70a,b beim
Kontakt mit dem Substrat 43 im Replizierspalt 53 eine
Temperatur innerhalb des Fließtemperaturbereichs
Tfließ aufweisen.
-
Nur die nicht-bestrahlten Bereiche
weisen beim Kontakt mit dem Substrat 43 im Replizierspalt 53 eine
Temperatur im Temperaturbereich Tplast auf, die
bestrahlten Bereiche haben dort eine Temperatur innerhalb des Temperaturbereichs
Tfliess.
-
Bei dieser zweiten Ausführung des
Verfahrens werden nur die Bereiche der Replizieroberfläche abgeformt,
die komplementär
zu den mit dem Laserstrahl 30 bestrahlten Replizieroberflächenabschnitten 70a,b,
also komplementär
zu den Wärmekombinationsbereichen
sind.
-
Die Löschung eines derart erzeugten
latenten Wärmebilds
auf der Replizieroberfläche
kann analog zu der in Zusammenhang mit 1a beschriebenen Löschung erfolgen.
-
Das Prinzip der Ausführung des
Verfahren gemäß 2a ist in 2b nochmals schematisch in der gleichen
Darstellung wie 1b veranschaulicht,
wobei also der Temperaturverlauf T anders als in 1b ausgebildet ist.
-
Das Temperaturprofil T in 2b der Replizieroberfläche beim
Durchgang durch den Replizierspalt 53 befindet sich in
den Bereichen I und III im Plastiktemperaturbereich Tpl
ast, wohingegen im Bereich II die Temperatur
innerhalb des Fließtemperaturbereich
Tfließ liegt.
-
Im Bereich I wird beim Kontakt der
Replizieroberfläche
mit dem Substrat 43 eine dauerhaft verbleibende Markierung
in das Substrat 43 abgeformt.
-
Bei dem Kontakt der Replizieroberfläche mit dem
Substrat 43 werden in dem Bereich Π die Strukturen in das Substrat 43 zunächst als
plastische Verformungen eingebracht. Nach Trennung von Replizieroberfläche und
Substrat 43 beginnt das Substratmaterial zu fließen, so
dass die eingebrachten Oberflächenstrukturierungen
im Substrat 43 nicht dauerhaft verbleiben.
-
Im Bereich III wird analog zu dem
Bereich I beim Kontakt der Replizieroberfläche mit dem Substrat 43 eine
Oberflächenstrukturierung
im Substrat 43 erzeugt.
-
Das Substrat 43 in 2b weist in zu den Bereichen
I und III korrespondierenden Bereichen eine Oberflächenstrukturierung
auf, wohingegen in einem zu dem Bereich II korrespondierenden Bereich das
Oberflächenprofil
quasi wieder ausgeheilt ist und die Oberfläche nahezu eben ist, bzw. eine
stochastische Struktur aufweist. In jedem Fall sind die Bereiche
II und die Bereiche I und III visuell unterscheidbar Durch das in 2a und 2b dargestellte Verfahren wird eine Markierung 45 auf
dem Substrat 43 erzeugt, bei dem nur die Bereiche abgeformt
sind, die nicht mit dem Laserstrahl 30 bestrahlt worden
sind. Derartige Markierungen werden nachfolgend auch als Negativbild
bezeichnet.
-
Die 3 ist
eine Schnittdarstellung einer Repliziervorrichtung 35,
die der Replizierwalze 41 in 1a entspricht.
Die Repliziervorrichtung 35 ist an ihrer Replizieroberfläche mit
Oberflächenstrukturierungen 36 versehen.
Durch Isothermen 32 ist die Wärmeverteilung in der Repliziervorrichtung
im Bereich der Oberflächenstrukturierung 36 veranschaulicht.
Zur Vereinfachung sind nur drei Isothermen 32 gezeigt,
die Bereiche mit verschiedenen Temperaturen T1,
T2 und T3 voneinander
abgrenzen. Weiterhin ist der Laserstrahl 30 dargestellt,
der auf die Replizieroberfläche
mit der Oberflächenstrukturierung 36 gerichtet
ist und auf diese auftrifft sowie eine schematische Kennzeichnung
des Absorptionsvolumens 31.
-
Die Repliziervorrichtung 35 wird
in einem ersten Verfahrensschritt in der Nähe der Replizieroberfläche mit
der Oberflächenstrukturierung 36 durch die
steuerbare Wärmequelle
in den hier gezeigten Bereichen I, II und III auf eine erste Temperatur
T1 eingestellt.
-
Im nächsten Verfahrensschritt, der
sich aber auch zeitlich mit dem ersten Verfahrensschritt überlappen
kann, wird die Repliziervorrichtung 35 im Bereich II mit
dem Laserstrahl 30 belichtet. Hierbei wird der Laserstrahl 30 an
der Replizieroberfläche
mit der Oberflächenstrukturierung 36 in
einem Absorptionsvolumen 31 absorbiert. Der Energieeintrag
in dem Absorptionsvolumen 31 bewirkt, dass sich das Absorptionsvolumen
ausgehend von der Temperatur T1 weiter bis
auf eine Temperatur T3 erhöht. Durch
Wärmeleitung
verschiebt sich der Temperaturbereich T1 weiter
in die Repliziervorrichtung hinein und es ergibt sich eine Wärmeverteilung
wie in 3 dargestellt. Abhängig von
der Anfangstemperatur T1 und dem Energieeintrag
sowie der Position und der Ausdehnung des Laserstrahls 30 kann
ein Temperaturprofil gemäß 1b für ein Positivbild oder ein
Temperaturprofil gemäß 2b für ein Negativbild auf der Replizieroberfläche erzeugt
werden.
-
In 4a,b ist das Prinzip dargestellt wie durch
verschiedene Ausführungen
des Verfahrens ein individualisiertes Sicherheitsmerkmal erzeugt werden
kann. Links ist jeweils in der Draufsicht ein Teilbereich einer
Replizieroberfläche
wie z.B. aus der Replizierwalze 41 aus 1a mit einer strukturierten Oberfläche 2 gezeigt.
Rechts ist in Draufsicht ein Ausschnitt 4 aus einem Substrat
nach dem Abformvorgang wie z.B. aus dem Substrat 43 in 1a dargestellt.
-
In 4a weist
die k-förmige
Teilfläche 3 der Oberfläche 2 eine
Temperatur T auf, die innerhalb des Plastiktemperaturbereichs Tplast des Substrats liegt. Außerhalb
dieses Bereichs weist die Oberfläche 2 eine
Temperatur auf, die außerhalb
des Plastiktemperaturbereichs Tplast liegt.
Bei einem Abformvorgang mit dieser Temperaturverteilung entsteht
auf einem Substrat 43 ein Positivbild 5, dessen
spiegelbildliche k-förmige
Fläche
mit dem Abdruck der Oberflächenstrukturierungen
der strukturierten Oberfläche 2 gefüllt ist.
-
In 4b hat
die k-förmige
Fläche
eine Temperatur T außerhalb
und die Restbereiche der Oberfläche 2 eine
Temperatur T innerhalb des Plastiktemperaturbereichs Tplast.
Der bei einem Abformvorgang aus dieser Temperaturverteilung resultierende
dauerhaft verbleibende Abdruck auf das Substrat 43 ist
ein Negativbild 6, wobei die Bereiche, die komplementär zu der
spiegelbildlichen k-förmigen
Fläche
sind, mit dem Abdruck der Oberflächenstrukturierungen
der strukturierten Oberfläche 2 gefüllt sind.
-
In 5a ist
ein Ausschnitt der Replizieroberfläche der Replizierwalze 41 in 1a mit einer Diffraktionsprägestruktur 46 gezeigt,
die in verschiedene Teilbereiche unterteilt ist. Diese Teilbereiche sind
aus einer begrenzten Anzahl von Diffraktionsmustern gebildet worden,
die sich hinsichtlich der Spatialfrequenz, der Relieftiefe, des
Azimuts, der Krümmung
des Gitters, der Profilform bzw. anderen Parametern unterscheiden.
In der Darstellung in 5a sind
stellvertretend für
die vielen Möglichkeiten
Teilbereiche mit drei verschiedenen Diffraktionsmustern, insbesondere
mit unterschiedlichem Azimut, gezeigt, nämlich 80, 81 und 82.
Jeder Teilbereich 80, 81, 82 weist jeweils
nur ein Diffraktionsmuster auf. Diese unterschiedlichen Teilbereiche 80, 81, 82 sind
regelmäßig alternierend
als Pixel angeordnet. Vorzugsweise sind die Teilbereiche 80, 81, 82 als abgegrenzte
Flächenfelder
mit quadratischer Kontur z.B. mit Seitenlängen kleiner gleich 0,3 mm
ausgebildet. Durch das vorgestellte Verfahren ist es nun möglich durch
Belichtung mit Strahlung, insbesondere Laserstrahlung, Teilbereiche 80, 81, 82 für die Übertragung
von der Replizierwalze auf das Substrat zu aktivieren oder zu deaktivieren,
um bei einem Repliziervorgang ein Positiv- oder ein Negativbild
zu erzeugen. Ein derartig erzeugtes Bild 85 weist Teilbereichsabformungen 80', 81', 82' der Teilbereiche 80, 81, 82 auf.
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel wurden die Teilbereiche 80, 81, 82 der
Diffraktionsprägestruktur 46 durch
die Wärmeverteilung
in der Repliziervorrichtung derat selektiert, dass in dem Bild 85 Bildbereiche 86, 87, 88 entstehen,
die jeweils nur eine An von Diffraktionsmustern aufweisen, d.h.
jeweils nur aus einer An von Teilbereichsabformungen 80', 81', 82' gebildet werden,
nämlich
der Bildbereich 86 ausschließlich aus Teilbereichabformungen 81', der Bildbereich 87 ausschließlich aus
Teilbereichabformungen 82' und
der Bildbereich 88 ausschließlich aus Teilbereichsabformungen 80'. Bei der Betrachtung des
Bildes 85 erscheinen diese aus einzelnen separaten Teilbereichsabformungen
bestehenden Bildbereiche 86, 87, 88 als
vollflächige,
homogene Bildbereiche wie sie von konventionell erzeugten Bildern bekannt
sind, mit dem Unterschied, dass die Bildbereiche 86, 87, 88 besondere
optische Eigenschaften, z.B. holographische Eigenschaften aufweisen.
-
Die 5b zeigt
auf der linken Seite in ähnlicher
Darstellung wie 5a einen
anderen Ausschnitt der Replizieroberfläche der Replizierwalze 41 in 1a mit einer Diffraktionsprägestruktur 46.
Die Diffraktionsprägestruktur
weist wieder unterschiedliche Teilbereiche 80, 81, 82 auf.
Auf der rechten Seite von 5b ist
ein anderes nach der Selektion und der Abformung von Teilbereichen 80, 81, 82 nach dem
vorgestellten Verfahren entstandenes Bild 95 schematisch
dargestellt. Das Bild 95 weist Bildbereiche 96, 98 und
Bildbereiche 97, 99 auf. Die Bildbereiche 96, 98 sind
jeweils in Form einer Ziffer und zwar 1 bzw. 5 ausgebildet
und mit Teilbereichsabformungen einer einzigen An, nämlich der
Teilbereichsabformung 82',
ausgefüllt.
Die Bildbereiche 97, 99 sind dagegen als Buchstaben
A und D ausgebildet und bestehen aus einer Vielzahl von Teilbereichsabformungen 81'. Die Teilbereichsabformungen 81' und 82' in 5b unterscheiden sich durch
die Anordnung, insbesondere die azimutalen Ausrichtung, der Beugungsgitter,
wobei in 5b die Beugungsgitter
bei der Teilbereichsabformung 82' liegend und bei der Teilbereichsabformung 81' stehend angeordnet
sind. Die unterschiedliche Anordnung der Beugungsgitter führt zu einem
winkelabhängigen
Beugungseffekt, so dass die Bildbereiche 96, 98 und 97, 99 neben
ihrer geometrischen Information, Ziffer bzw. Buchstabe, zusätzlich noch
eine holographische Information tragen. Bei dem Bild 95 werden
unter einem ersten Betrachtungswinkel nur die ersten Zeichen 96, 98 und unter
eine zweiten Betrachtungswinkel nur die zweiten Zeichen 97, 99 sichtbar.
-
In der 6a ist
ein zweites Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur Erzeugung einer Markierung in der gleichen
Darstellung wie die Vorrichtung in 1a gezeigt.
Die in 6a dargestellte
Vorrichtung weist analog zu der Vorrichtung in 1a eine Anordnung mit einer Replizierwalze 41,
einem Substrat 43 sowie einer Gegendruckvorrichtung 42 auf.
In der 6a ist jedoch
die Gegendruckvorrichtung 42 und die Anordnung und der
Verlauf des Laserstrahls 30 abweichend zu 1a ausgeführt. Das in Zusammenhang mit 1b bereits beschriebene
Prinzip des Verfahrens ist nochmals in 6b veranschaulicht.
-
In dem Ausführungsbeispiel in 6a ist die Gegendruckvorrichtung 42 als
Hohlzylinder mit einem Hohlraum 101 und einer Zylinderwand 100 ausgeführt, wobei
die Außenseite
der Zylinderwand 100 als Gegendruckfläche ausgebildet ist. Die Innenfläche der
Zylinderwand 100 ist konzentrisch zu der Gegendruckfläche angeordnet.
Die Zylinderwand 100 besteht aus einem für die Strahlung
transparenten Material, z.B. Glas oder Kunststoff.
-
Der Laserstrahl 30 ist ausgehend
von dem Hohlraum 101 auf die Replizierwalze 41 gerichtet. Der
Laserstrahl 30 dringt ausgehend von dem Hohlraum 101 durch
die Innenfläche
in die Zylinderwand 100 ein, durchquert die Zylinderwand 100 und
tritt durch die Gegendruckfläche
aus der Zylinderwand 100 aus. Im weiteren Verlauf durchquert
der Laserstrahl 30 das Substrat 43. Nach Austritt
aus dem Substrat 43 bestrahlt der Laserstrahl 30 einen
Replizieroberflächenabschnitt 70a,
der im Bereich des Replizierspalts 53 angeordnet ist. Ein
Wärmekombinationsbereich
wird bei diesem Ausführungsbeispiel
also erst unmittelbar im Bereich des Replizierspalts 53 gebildet.
-
Bei weiteren Ausführungsformen sind Teile einer
Laserquelle oder eine gesamte Laserquelle, z.B. ein Diodenlaser,
in der Replizierwalze 41 integriert oder die Zuführung des
Laserstrahls 30 in den Hohlraum 101 erfolgt z.
B. über
einen oder mehrere Lichtwellenleiter oder über eine offene, koaxial zur Replizierwalze 41 verlaufende
Strahlführung.
Außerdem
können
Strahlführungseinrichtungen
oder Strahlformungseinrichtungen, z.B. Scannereinrichtungen, in
der Replizierwalze 41 vorgesehen sein.
-
Das Verfahren zur Erzeugung einer
Markierung und die Steuerung des Laserstrahls 30 sowie konstruktive
oder funktionelle Ausgestaltungen sind analog zu den Ausführungen
zu dem ersten Ausführungsbeispiels
der Vorrichtung in 1a ausgebildet,
so dass es auch mit der Vorrichtung in 6a möglich
ist Positiv- und Negativbilder zu erzeugen.