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Die Erfindung betrifft einen Ladegenerator für Gleichstrom-Bordnetze von Wasser-,
Land- und Luftfahrzeugen, insbesondere von Unterwasserschiffen,
mit einem über
ein Antriebsmittel rotierend antreibbaren Polrad mit einer erregbaren
Polradwicklung mit mindestens zwei Polen und einem das Polrad umgreifenden
Ständer
mit mindestens einer Ständerwicklung,
an der eine induzierte Spannung abgreifbar ist.
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Gleichstrom-Bordnetze kommen primär bei Unterwasserschiffen
oder Kampfflugzeugen zum Einsatz. Bei Unterwasserschiffen beispielsweise werden
die Ladegeneratoren von Dieselaggregaten angetrieben und speisen
die elektrischen Antriebsmotoren des Unterwasserschiffs und laden
die Batterien. Unerwünscht
sind bei Anwendungen in Unterwasserschiffen Verlustleistungen. Insbesondere
bei Kampfschiffen sind Geräusche
und andere EMV-Signaturen unerwünscht,
weiterhin treten hohe Anforderungen an Schock- und Vibrationssicherheit
auf.
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Bekannte Ladegeneratoren in Form
von Innenpolmaschinen, wie sie oben definiert sind, sind konventionelle
Synchrongeneratoren mit Gleichrichtung der Drehspannung. Sie weisen
eine Polwicklung aus Kupferleitern auf, die von Ständerwicklungen,
die in Eisennuten gehalten sind, umgeben sind. Die Eisennuten sind
zur Flussführung
zwingend notwendig. Zwischen dem rotierenden Polrad und dem Ständer ist
ein möglichst
klein zu haltender Luftspalt vorgesehen, um die vom Polrad, das über eine
geeignete Erregermaschine erregt wird, erzeugte geringe Luftspaltinduktion
in die Ständerwicklungen
von höchstens
1,2 T höchstmöglich ausnutzen
zu können.
Je größer der
Luftspalt desto geringer die Induktion an der Ständerwicklung und damit die
abgreifbare Drehspannung. Die Kühlung
des Polrades wie auch des Ständers
erfolgt über
ein auf der gleichen Welle wie die Polwicklungen angeordnetes Lüfterrad, wobei
diese Welle über
einen Antrieb, z.B. ein Dieselaggregat betrieben wird.
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Ein solcher bekannter Ladegenerator
weist jedoch eine Reihe von Nachteilen auf. Wegen der notwendigen
Ständereisennuten
ist der Ständerfüllfaktor
für das
Kupfer der Ständerwicklung(en)
begrenzt, weshalb der Leiterquerschnitt nur ganz bedingt erhöhbar und
die P-Cu-Verluste bei auftretenden hohen Strömen von mehreren hundert Ampere erheblich
sind. Die Anforderungen an die Lagerung des Rotors sind sehr hoch,
da er einer hinreichenden Schockbeanspruchung standhalten muss,
wobei sich hier insbesondere auch der sehr schmale Luftspalt nachteilig
auswirkt, da Polrad und Ständer
nur minimal voneinander beabstandet sind. Ferner kühlt das Lüfterrad
im Wesentlichen nur das Polrad sowie die Wickelköpfe der Ständerwicklung, weil die Ständerwicklung
wegen der einschließenden
Eisennuten über
die zugeführte
Luft, die dort nicht oder nur kaum vorbeiströmt, praktisch nur durch Wärmeleitung durch
das Eisen gekühlt
werden kann. Das heißt
die Kühlung
insbesondere des Ständers
ist sehr gering. Die Entwärmung
der Ständerwicklung
kann im Wesentlichen nur durch Wärmeleitung
durch das Eisen erfolgen, wobei aber im Eisen selbst hierdurch hervorgerufen
Einsenverluste auftreten. Nachteilig ist ferner die relativ geringe Überlastfähigkeit
der Maschine, die infolge der starken Ständererwärmung nur ca. 50 % für eine Minute
beträgt.
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Bedingt durch die Eisennuten ergeben
sich im Betrieb darüber
hinaus auch höhere
Harmonische, die wegen inhomogener Geometrie der Flussführung im
Eisen hervorgerufen werden. Diese werden unter anderem hervorgerufen
durch Wirbelströme
im Bereich der Nuten, die wiederum zu hohen Verlusten führen und
ein Vibrieren der Eisenständernuten
wegen der auftretenden elektromagnetischen Kräfte hervorrufen. Hiermit sind
erhebliche Geräusche
verbunden, die insbesondere im Unterwasserschiff störend sind.
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Nachteilig ist letztlich auch das
relativ hohe Gewicht und die Größe des Ladegenerators,
der hinsichtlich des Polrads und des Ständers relativ groß auszuführen ist,
um unter den gegebenen Umständen
die Maschine bestmöglich
ausnutzen zu können.
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Der Erfindung liegt damit das Problem
zugrunde, einen Ladegenerator anzugeben, der gegenüber einem
bekannten Ladegenerator verbessert ist.
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Zur Lösung des Problems ist bei einem
Ladegenerator für
Gleichstrom-Bordnetze insbesondere von Unterwasserschiffen erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Polradwicklung aus Leitern aus einem Hochtemperatur-Supraleiter-Material
gewickelt ist, und dass ein Kryostat zum Kühlen der Polradwicklung vorgesehen
ist.
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Das grundlegende erfindungsgemäße Prinzip
ist die Anwendung von Hochtemperatur-Supraleitern für die Polwicklung.
Hierdurch wird die Luftspaltinduktion erheblich erhöht, da über die
Supraleiterwicklungen deutlich höhere
Felder von z.B. 2T bis 4T induziert werden können. Die hohen erzeugbaren Felder
ermöglichen
es, zum einen den Luftspalt deutlich größer auszuführen, so dass die Auswirkungen durch
etwaige Schockbeanspruchungen (Durchbiegung, Torsion, Lagerabnutzung
etc.) deutlich geringer sind. Ein besonderer Vorteil liegt zum anderen darin,
dass auf Eisennuten im Ständer
verzichtet werden kann, da auf Grund der sehr hohen Luftspaltinduktion
hinreichend hohe Spannungen abgegriffen werden können. Durch den Verzicht auf
die Eisennuten entfallen damit sämtliche
hierüber
verursachten Nachteile wie die relativ hohen Wirbelstromverluste, das
Vibrieren und die damit verbundene Geräuscherzeugung etc. Die erzeugte
Spannung ist nahezu sinusförmig,
da fast keine höheren
Harmonischen im Ständer
mehr induziert werden und der Klirrfaktor infolgedessen extrem reduziert
ist. Wegen der kleinen Reaktanz arbeitet die Maschine äußerst stabil.
Die Begrenzung im Generatorleistungsdiagramm ergibt sich praktisch
nur noch durch den Ständerstrom,
wobei der Spannungsabfall sich bei verschiedenen Strömen beziehungsweise
Belastungen kaum ändert.
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Wegen des Wegfalls des Eisens können bei gleicher
Baugröße im Verhältnis zu
einer konventionellen Maschine deutlich mehr Kupferleiter eingebaut werden,
das heißt
der Füllfaktor
kann deutlich erhöht werden.
Durch höheren
Cu-Querschnitt können
die Cu-Verluste sehr niedrig ausfallen. Die Erregerleistung am Polrad
ist nahezu vernachlässigbar,
da die supraleitende Wicklung nahezu keinen ohmschen Widerstand
aufweist. Die Ei- senverluste sinken eklatant, da nur noch ein Eisenjoch
als magnetischer Rückschluss
am Ständer
vorzusehen ist.
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Ein weiterer beachtlicher Vorteil,
der aus der Möglichkeit
der Vergrößerung des
Luftspalts resultiert, ist, dass eine wesentlich bessere Kühlung des Ständers möglich ist.
Das Porad ist über
den Kryostaten ohnehin gekühlt,
der Ständer
kann nun über seine
gesamte Länge über den
Lüfter,
der quasi die einzige Geräuschquelle
ist, hinreichend gekühlt
werden. Dies ist insbesondere hinsichtlich einer deutlichen Verlängerung
der Überlastbarkeit
des Ladegenerators von Vorteil, da die Wechselstromwicklung im Ständer durch
forcierte Kühlung über den
Lüfter
gekühlt
werden kann. Die Überlastbarkeit
von 50 kann z.B. auf ca. 15 Minuten verlängert werden, ohne dass mit
einer übermäßigen Alterung
der Isolation der Ständerwicklung
zu rechnen ist.
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Insgesamt kann die Maschine erheblich
besser ausgenutzt werden, weshalb sie auch deutlich kleiner und
leichter gebaut werden kann, insbesondere auf Grund des Wegfalls
des Ständereisens.
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Der Kryostat kann erfindungsgemäß einen isolierenden
zylindrischen Behälter
aufweisen, in dem das Polrad aufgenommen ist, der mit dem Polrad
rotiert und dessen zylindrische Außenwand im Luftspalt zum Ständer liegt.
Die Integration des Polrads in den zylindrischen Kryostaten, der
mit dem Polrad dreht, wird durch die Machbarkeit der Vergrößerung des
Luftspalts ermöglicht,
da die Kryostataußenwand
im vergrößerten Luftspalt
liegen kann und in diesem dreht. Der Kryostatbehälter bildet eine Vakuum-Isolationskammer
um das Polrad mit einer zusätzlichen
Superisolation innerhalb der Vakuumisolationskammer, worüber eine
hinreichende Isolation des Polrads zum sich erwärmenden Ständer erreicht wird und das
Polrad über
ein geeignetes kryogenes Kältemittel
von innen her gekühlt
werden kann, so dass der supraleitende Zustand aufrechterhalten werden
kann. Als Supraleiter werden dabei zweckmäßigerweise Yttrium-Barium-Kupfer-Oxyd
(YBaCuO)-Supraleiter
oder sogenannte Wismut-Bandleiter verwendet. Zur Kühlung kommen
zweckmäßigerweise
Neon, Wasserstoff, Sauerstoff oder Stickstoff in kryogener Form
zum Einsatz, die bevorzugte kryogene Temperatur liegt zwischen 15
und 77 K.
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Wie bereits beschrieben wird die
Ständerwicklung
zweckmäßigerweise über ein
zusammen mit dem Polrad angetriebenes Lüfterrad gekühlt, das für eine hinreichende Kühlluftzufuhr
sorgt. Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn
gegebenenfalls zusätzlich eine
Wasserrückkühleinrichtung
für die
Kühlluft
der Ständerwicklung
vorgesehen ist. Je nach Einsatzzweck kann die Wasserkühlung unterschiedlich
konfiguriert sein. Nachdem der erfindungsgemäße Ladegenerator primär für den Einsatz
in einem Unterwasserschiff vorgesehen ist, bietet sich die Möglichkeit an,
die Wasserrückkühleinrichtung
an ein Seewasserkühlsystem
anzuschließen.
Auch besteht die Möglichkeit,
die Wasserrückkühleinrichtung
an ein Zwischenkühlwassersystem,
also einen schiffsinternen Kühlwasserkreislauf,
anzuschließen.
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Neben der beschriebenen Ausführungsform, bei
der lediglich die Polradwicklungen des wenigstens zwei Pole aufweisenden
Polrads (es sind vorzugsweise auch höherpolige Ausführungen
mit 8, 10 oder 12 Polen einsetzbar) aus supraleitendem Material
ist, besteht in Weiterbildung der Erfindung die Möglich keit,
auch die Ständerwicklung
aus Leitern aus Hochtemperatur-Supraleiter-Material zu bilden, wobei
auch hier ein Kryostat zum Kühlen
der Ständerwicklung
vorgesehen ist. Als Supraleitermaterial kann das bereits beschriebene
YBaCuO-Material oder
aber Wismut-Supraleiter in Form von Bändern (sogenannte Wismut-Bandleiter)
verwendet werden. Bei dieser Erfindungsausgestaltung sind also sowohl Polrad-
als auch Ständerwicklungen
supraleitend, worüber
sich eine nicht unbeachtliche Verbesserung des Wirkungsgrades erzielen
lässt.
Dabei können dem
Polrad und dem Ständer
separate Kryostaten zugeordnet sein, die gegebenenfalls das Polrad
und den Ständer
auf unterschiedliche Temperatur kühlen. Daneben kann natürlich Polrad
und Ständer
ein gemeinsamer Kryostat zugeordnet sein, das heißt sie sind
in einem gemeinsamen isolierenden Gehäuse aufgenommen und können über das
Kältemittel
auf eine gemeinsame Temperatur gekühlt werden.
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Nachdem ständerseitig keine Eisennuten
beziehungsweise kein Eisenträger
mehr vorgesehen ist besteht nunmehr zweckmäßigerweise die Möglichkeit,
die Ständerwicklung
als Luftspaltwicklung auszuführen.
Das heißt
eine Ständerwicklung
gleich aus welchem Material (Cu, wenn nur die Polradwicklungen aus
supraleitendem Material sind, oder aus supraleitenden Bandleitern,
wenn Polrad- und Ständerwicklungen
aus supraleitendem Material sind) ist als Luftspaltwicklung ausgeführt. Nachdem
kein Eisen mehr benötigt
wird, ist es möglich,
die Ständerwicklung
in einem aus beliebigem, geeignetem nicht metallischem Material
ausgeführten
Käfig oder
Halter aufzunehmen. Zweckmäßig ist
hier ein Käfig
aus glasfaserverstärktem
Kunststoff, beziehungsweise anderem schlecht elektrisch leitfähigem Material.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass
die Ständerwicklung,
ausgeführt
als Luftspaltwicklung, von mindestens einem Drehstromsystem gebildet
ist. Ein solches phasenversetztes Drehstromsystem umfasst drei isoliert
am Stator angeordnete Wicklungen, über die phasenversetzt die
induzierte Spannung abge griffen werden kann. Es ist auch denkbar,
zwei solche Systeme anzuordnen, von denen dann eines beispielsweise
in Stern- und das andere in Dreieck-Konfiguration geschaltet sein
kann, auch können
beide sternförmig
geschaltet sein. Die einzelnen Systeme sind dann um 60° versetzt
zueinander, liefern also eine um 60° versetzte Spannung, was hinsichtlich
einer verbesserten Welligkeit zweckmäßig ist. Jedes der beiden Drehstromsysteme
hat ein eigenes Gleichrichtersystem, die für den Anschluss an den Verbraucher
zusammengeführt
werden. Sofern das Platzangebot ausreichend ist ist es also zweckmäßig, zwei
derartige Drehstromsysteme vorzusehen, um eine 12-Pulsigkeit zu
erreichen, gleichermaßen dienlich
ist jedoch auch nur ein Drehstromsystem, um eine 6-Pulsigkeit zu
erreichen.
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Das Polrad selbst ist zweckmäßigerweise auf
einer hohlzylindrischen Welle angeordnet, durch die die Zufuhr von
kryogenem Kältemittel über einen Kaltkopf
erfolgt, worüber
das Polrad von innen her gekühlt
wird, wobei die Welle über
eine die Rotation ermöglichende
Dichtung mit dem Kaltkopf gekoppelt ist. Als eine solche Dichtung
wird zweckmäßigerweise
eine Fluiddichtung verwendet, die eine Rotation der Polwelle bezüglich der
stehenden Kältemittelzufuhrleitung
bei gleichzeitiger Dichtheit ermöglicht. Das
kryogene Kältemittel,
also z.B. flüssiger
Wasserstoff, wird über
die hohlzylindrische Welle in den Polradbereich geführt, dort
verdampft und über
einen Rückführkanal
wieder zum Kaltkopf zurückgeführt.
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Neben dem beschriebenen Ladegenerator vom
Innenpoltyp betrifft die Erfindung ferner einen Ladegenerator vom
Außenpoltyp
für Gleichstrom-Bordnetze
von Wasser-, Land- und Luftfahrzeugen, insbesondere von Unterwasserschiffen,
mit einem über
ein Antriebsmittel rotierend antreibbaren Anker mit einer Ankerwicklung
und einem den Anker umgreifenden Ständer mit mindestens zwei Polwicklungen,
wobei am Anker eine induzierte Spannung abgreifbar ist. Dieser erfindungsgemäße Ladegenerator
zeichnet sich dadurch aus, dass die Polwicklungen im Ständer aus
Leitern aus einem Hochtemperatur-Supraleiter- Material gewickelt sind, und dass ein Kryostat
zum Kühlen
der Ständerwicklung
vorgesehen ist. Hier ist also eine Außenpolmaschine beschrieben,
bei der die außenseitige
Ständerwicklung aus
supraleitendem Material gebildet ist, wozu zweckmäßigerweise
ein Kryostat umfassend einen zylindrischen Behältervorgesehen ist, in dem
die Polwicklungen aufgenommen sind, und dessen zylindrische Innenwand
im Luftspalt zum Anker liegt. Die aus der Verwendung des supraleitenden
Materials zur Bildung der Ständerwicklungen
eingangs beschriebenen resultierenden Vorteile sind weitestgehend auch
bei der Außenpolmaschine
gegeben, insbesondere betreffend die Möglichkeit zur deutlichen Vergrößerung des
Luftspalts, woraus die Möglichkeit
zur Anordnung der Behälterinnenwand
im Luftspalt resultiert. Auch hier bildet der Kryostatbehälter eine
Vakuum-Isolationskammer um den Ständer.
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Anders als bei der Innenpolmaschine
erfolgt hier erfindungsgemäß die Kühlung der
Ankerwicklung über
ein zusammen mit dem Anker angetriebenes Lüfterrad, auch hier besteht
auf Grund der Größe des Luftspalts
hinreichend Raum, die Kühlluft
am Anker vorbeizuführen.
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Schließlich kann auch hier gegebenenfalls zusätzlich eine
Wasserkühlung
für die
Kühlluft
der Ankerwicklung vorgesehen sein, die an einem Zwischenkühlwasserkreislauf
oder an eine Seewasserkühlung
angeschlossen werden kann.
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Wie auch bei der Innenpolmaschine
kann auch bei der Außenpolmaschine
neben der Ständerwicklung
auch die Ankerwicklung aus Hochtemperatur-Supraleiter-Leitern bestehen,
wobei ein Kryostat zum Kühlen
der Ankerwicklung vorgesehen ist. Es kann ein separater Kryostat
sein, alternativ können auch
Anker- und Ständerwicklung über einen
gemeinsamen Kryostaten gekühlt
werden. Die Ankerwicklung kann als Luftspaltwicklung ausgeführt sein.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der
Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung im Schnitt durch einen Ladegenerator in Form
einer Innenpolmaschine einer ersten Ausführungsform,
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2 eine
Querschnittdarstellung durch den Ladegenerator aus 1,
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3 eine
Prinzipskizze hinsichtlich der grundlegenden Verschaltung des Ladegenerators aus 1,
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4 eine
erfindungsgemäße Ausführungsform
eines Ladegenerators als Außenpolmaschine im
Längsschnitt,
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5 einen
Querschnitt durch den Ladegenerator aus 4, und
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6 einen
Querschnitt durch einen Ladegenerator einer dritten Ausführungsform,
bei der sowohl die Polradals auch die Ständerwicklung aus supraleitendem
Material ist, die in einem gemeinsamen Kryostatbehälter angeordnet
sind.
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1 zeigt
in Form einer Prinzipskizze einen erfindungsgemäßen Ladegenerator 1.
Der Ladegenerator 1 ist als Innenpolmaschine ausgeführt. Er weist
ein Polrad 2 mit einer Polradwicklung 3 aus supraleitendem
Material auf, wobei die Polradwicklung 3 auf den Polkern 4 aufgebracht
ist. Vorzugshalber ist eine höherpolige
Ausführung
als 2 mit z.B. 8, 10 oder 12 Polen zu wählen, um eine geringe Welligkeit
in der Gleichspannung zu erreichen. Ferner ist ein feststehender
Ständer 5 vorgesehen,
bestehend aus einer Ständerwicklung 6,
vorzugsweise aus Cu-Leitern sowie einem Ständerjoch 7 aus Eisen.
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Nachdem die Polwicklung 3 aus
supraleitendem Material ist muss sie gekühlt werden, wozu ein Kaltkopf 8 vorgesehen
ist, über
den kryogenes Kältemittel,
z.B. flüssiges
Neon, flüssiger
Sauerstoff, Wasserstoff oder Stickstoff, über eine Zufuhrleitung 9 zugeführt wird.
Die Zufuhrleitung 9 kommuniziert – abgedichtet über eine
Fluiddichtung 10 – mit
der Polradwelle 11, die innen hohl ist und über die
das Kältemittel
in den Polkern 4 geführt
wird. Über
eine geeignete Rückführleitung
fließt
es auf dem selben Weg wieder zurück.
Hierzu sind entsprechende Zu- und Rückführleitungen 12 vorgesehen.
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Der Ständer 5 und das Polrad 2 sind über einen
Luftspalt 13 voneinander beabstandet. Nachdem über die
supraleitende Po1-radwicklung
sehr hohe Magnetfelder erzeugt werden können, ist die Luftspaltinduktion
im Ständer
gegenüber
bekannten Ladegeneratoren sehr hoch, sie liegt vornehmlich im Bereich
zwischen 2T bis 4T. Dies ermöglicht
es, den Luftspalt hinreichend groß auszuführen, so dass ein Kryostatbehälter 14,
der eine im Wesentlichen zylindrische Form aufweist und in dem das
Polrad 2 angeordnet ist, mit seiner Außenseite im Luftspalt 13 angeordnet
und in diesem drehen kann. Der Kryostatbehälter 14 bildet eine
Vakuum-Isolationskammer 15 um die supraleitende Polradwicklung 3 und
isoliert so die auf Temperaturen im Bereich zwischen 15 und 77 K
gekühlte
Polradwicklung gegenüber
der Umgebung. Der Kryostatbehälter 14,
die Zufuhrleitung 9 und der Kaltkopf 8 bilden
zusammen das Kryokühlsystem, über den
die Polradwicklung 3 gekühlt wird. Der Kaltkopf 8 wird über einen
nicht näher
dargestellten Verdichter versorgt, welcher mit einem nicht näher beschriebenen
Medium arbeitet.
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Gezeigt sind ferner die Gleichrichter 16, über die
die in der Ständerwicklung 6,
die als einfache oder doppelte Drehstromwicklung ausgeführt ist,
induzierte Spannung gleichgerichtet wird.
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Der Antrieb des Polrads 2 erfolgt über eine zum
Ladegenerator 1 externe Antriebsmaschine, im gezeigten
Beispiel eine Verbrennungskraftmaschine (Dieselmotor) 17.
Deren Abtriebswelle 18 ist in das Ladegeneratorgehäuse 19 geführt und
mit dem Kryostatbehälter 14 über ein
thermisch nicht leitendes Drehmomentübertragungselement 20 verbunden. Auf
der Abtriebswelle 18 sitzt ferner ein Lüfterrad 21, über das
die Kühlung
des Ständers 5 erfolgt:
Die Luft zirkuliert um den Ständer 5 beziehungsweise
zieht an diesem vorbei und nimmt so die im Ständer erzeugte Stromwärme mit.
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1 zeigt
ferner zwei Lager 22, 23, über die die Polradwelle 11 beziehungsweise
die Abtriebswelle 18 gelagert sind. Bei den Lagern 22, 23 handelt es
sich vorzugsweise um supraleitende Magnetlager, wobei deren zugehörige Kaltköpfe nicht
näher gezeigt
sind. Alternativ kann jedoch Lager 23 entfallen, wenn der
Ladegenerator 1 direkt an die Antriebsmaschine 17 angeflauscht
wird.
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Schließlich zeigt 1 noch zwei Schleifringe 24 mit
Bürsten
zur Versorgung mit einer externen Stromquelle. Über die Schleifringe erfolgt
die Erregung der Polradwicklung 3, was hinreichend bekannt ist.
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2 zeigt
den Ladegenerator 1 aus 1 im
Schnitt. Gezeigt ist der Polkern 4 sowie die Polradwicklung 3.
Die Polradwicklung 3 ist von der Innenwand 25 des
Kryostatbehälters 14 umgeben,
die wiederum beabstandet zur Außenwand 26 des
Kryostatbehälters 14 liegt.
Zwischen beiden befindet sich die Vakuumkammer 15. Gezeigt
ist ferner der Luftspalt 13, in dem die Kryostataußenwand 26 angeordnet
ist, sowie die Ständerwicklung 6 und
das Ständerjoch 7.
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Die Ständerwicklung 6 ist
in einem nicht näher
gezeigten Käfig
aus nichtmetallischem Material, vornehmlich aus glasfaserverstärktem Kunststoff, aufgenommen.
Der Umstand, dass auf Grund der Verwendung supraleitender Polwicklungen
eine sehr hohe Luftspaltinduktion im Ständer erreicht wird, ermöglicht es,
auf die bei bekannten Ladegeneratoren benötigten Eisennuten, die zur
Rückführung des
Magnetflusses dienen und die Ständerwicklungen
in sich aufnahmen, verzichtet werden kann. Die Ständerwicklungen
des einen oder der mehreren, jeweils gleichgerichteten Drehstromsysteme
(die mehreren Drehstromsysteme ergeben eine Höherpulsigkeit) sind als sogenannte
Luftspaltwicklungen ausgeführt, die
wie beschrieben im nichtmetallischem Käfig gehaltert sind und lediglich
noch von dem Ständerjoch 7,
bestehend aus einer Vielzahl hintereinander geordneter Ringscheiben,
umgeben sind.
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Im Vergleich zu bekannten Ladegeneratoren ist
auf Grund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung eine
Verbesserung des Wirkungsgrads um mehr als 4 % beziehungsweise eine
Verringerung der Verluste um mehr als 50 % sowie eine Verkleinerung
der Masse ebenfalls um mehr als 50 % und eine Verkleinerung des
Volumens um mehr als 30 % möglich,
was insbesondere bei einer Verwendung des Ladegenerators in Unterwasserschiffen
sehr von Vorteil ist, da dort ein extrem geringes Platzangebot gegeben
ist. Auch kann die Geräuscherzeugung
deutlich verringert werden, etwaige EMV-Signaturen, die primär auf die
Verwendung der Eisennuten zurückzuführen sind,
entfallen.
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3 zeigt
in Form einer Prinzipskizze den schaltungstechnischen Grundaufbau
des Ladegenerators aus 1.
Gezeigt ist die Polradwicklung 3 sowie als einfaches Drehstromsystem
die Ständerwicklung 6 bestehend
aus drei separaten Einzelwicklungen 27, beschaltet mit
einer 6-Puls-Gleichrichterschaltung.
Es können
auch mehrere Drehstromsysteme unabhängig voneinander über eine
n x Sechs-Puls-Brückenschaltung
(z.B. zwei Drehstromsysteme mit 12-Puls-Gleichrichterschaltung), wobei jeder
Strang z.B. abgesichert ist durch Sicherungen auf die Gleichspannungsschiene,
dargestellt mit + beziehungsweise –, speisen. Die einzelnen Wicklungen
des Drehstromsystems 6 werden über geeignete Gleichrichterventile 28 abgegriffen.
Die Polwicklung wird entweder über
die bereits beschriebenen Schleifringe 24 durch eine externe
Gleichstromquelle versorgt, alternativ ist es auch denkbar, eine
auf der Polradwelle 11 angeordnete, mit dieser rotierende Erregermaschine
vorzusehen.
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4 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
eines Ladegenerators 29. Dieser ist als Außenpolmaschine
ausgeführt.
Vorgesehen ist ein Ständer 30,
umfassend ein Ständerjoch 31 sowie eine
Ständerwicklung 32,
wobei bei dieser Ausführungsform
die Ständerwicklung 32 die
Polwicklung ist und aus Hochtemperatur-Supraleiter-Material besteht.
Der komplette Ständer 30 ist
auch hier in einem Kryostatbehälter 33,
der hier als hohler Ring ausgeführt
ist, aufgenommen. Der Kryostatbehälter bildet zwischen seiner
Außenseite 34,
die weiter innen im Luftspalt 35 liegt, und der Kryostatinnenwand 36,
die im Wesentlichen unmittelbar am Ständer 30 anliegt, eine
Vakuum-Isolationskammer 37, über die der Ständer 30 gegenüber der
Umgebung isoliert wird. über
einen Kaltkopf 38 erfolgt auch hier die Zufuhr von Kältemittel über eine
Zufuhrleitung 39, wobei die Konfiguration hier einfacher
ausgeführt
ist als die Ausführungsform
gemäß 1, da der Ständer steht,
mithin also keine Übergangsstelle
zwischen rotierendem Leitungsabschnitt und feststehendem Leitungsabschnitt
vorgesehen werden muss.
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Im Inneren des Ständers ist ein Anker 40 mit einer
Ankerwicklung 41 rotierend aufgenommen, der Anker 40 befindet
sich auf einer geeigneten Welle 42, die über eine
Antriebsmaschine 43, auch hier z.B. einen Verbrennungsmotor,
angetrieben wird.
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Hier ist eine einfache Verbindung
zwischen der Abtriebswelle 44 der Antriebsmaschine 43 und der
Ankerwelle 42 möglich,
ein Drehmomentübertragungselement
ist hier nicht erforderlich, da kein Kryostatbehälter um den Anker 40 vorgesehen
ist. Die Kühlung
erfolgt hier über
ein Lüfterrad 45,
das auf der Ankerwelle 42 angeordnet ist. Über einen
Kommutator 46 mit Bürsten
wird die im Anker 40 induzierte Spannung abgegriffen und
ausgekoppelt. Weiterhin ist eine Kühleinrichtung 47 vor gesehen,
die einen Anschluss an ein Wasserkühlsystem, z.B. das Seewasserkühlsystem
oder einen schiffsinternen Zwischenkühlwasserkreislauf besitzt,
und über
welches die Kühlung
des Ladegenerators 29 erfolgt. Eine solche Kühleinrichtung
ist – siehe 1 – natürlich auch bei dem Ladegenerator 1 vorgesehen.
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Der besondere Vorteil der supraleitenden Maschine
mit Außenpolen
(Hauptpole beziehungsweise Haupt- und Wendepole) besteht darin,
dass der Kryostat stationär
angeordnet werden kann sowie das rotierende Drehmomentübertragungselement
gänzlich
entfallen kann. Der Kryostatbehälter ist
vorzugsweise als Ringkryostat, der die Haupt- und Wendepole beziehungsweise
Hilfspole beinhaltet, welche alle supraleitend ausgeführt sind,
ausgebildet. Der Rotor beziehungsweise Anker 40 kann ganz konventionell
mit Cu-Leitern ausgeführt
sein, wenn die magnetische Sättigung
des Ankereisens gerade nicht erreicht wird. In einer besonderen
Ausführungsform
ist auch die Ankerwicklung eine Luftspaltwicklung, das heißt die Ankerleiter
sind nicht in Eisennuten, sondern in einem nicht leitenden Material
wie z.B. glasfaserverstärktem
Kunststoff eingelegt. Dabei kann die magnetische Induktion deutlich
erhöht
werden, was die Konstruktion eines Käfigs für die Ankerleiter ermöglicht.
Dieser offene Käfig
lässt einen
guten Luftstrom durch den rotierenden Anker zu, so dass eine hinreichende
Kühlung über den
Lüfter
erreicht werden kann. Dies führt
zu einer Erhöhung
des Strombelags, welcher vorteilhaft zu einer weiteren Erhöhung der
Leistungsdichte führt,
wie auch die Machbarkeit der Erhöhung
der magnetischen Induktion.
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5 zeigt
eine Schnittansicht durch den Ladegenerator 29 aus 4. Gezeigt ist die Ankerwelle 42 sowie
die Ankerwicklung 41. Im Luftspalt 35 findet sich
der erste „Kryostatabschnitt" bestehend aus der
Kryostataußenwand 34 und
der Kryostatinnenwand 36, zwischen denen die Vakuum-Isolationskammer 37 ausgebildet
ist. Diese bewirken die Isolation des Ständers 30 nach innen.
Der „Kryostataußenteil" wird durch die Kryostataußenwand 34,
die gleichzeitig die Maschinenaußenseite bildet, und die Kryostatinnenwand 36 am
Außenumfang
des Ständers 30 gebildet.
Gezeigt sind ferner die supraleitenden Polwicklungen 32 sowie
das Eisenjoch 31. Diese sind über geeignete Kraftübertragungselemente 48 gegenüber dem „Kryostataußenteil" abgestützt. Die Kraftübertragungselemente
sind zweckmäßigerweise
schlecht wärmeleitfähig. Die
Verbindungen der Kryostatinnen- und Kryostataußenwände erfolgt durch stirnseitige
Doppelflanschverbindungen, über welche
das Drehmoment beziehungsweise die Kräfte auf das bodenseitige Fundament übertragen
werden können.
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Schließlich zeigt 6 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ladegenerators 49.
Dieser ist als Innenpolmaschine entsprechend der Ausführungsform
gemäß 1 ausgebildet, über seinen
grundsätzlichen
Aufbau ist an dieser Stelle nichts Näheres zu erwähnen, hier
wird auf die Ausführungsform
in 1 verwiesen. Bei
dieser Ausführungsform
sind jedoch sowohl für
die Polwicklung 50 als auch die Ständerwicklung 51 Supraleitermaterialien
verwendet. Hier kommt lediglich ein gemeinsamer Kryostatbehälter 52 zum
Einsatz, bestehend aus der Kryostataußenwand 53 und der
Kryostatinnenwand 54, die zwischen sich eine Vakuum-Isolationskammer 55 bilden.
Diese isoliert den Ständer
nach außen.
Es handelt sich hier um einen normalen feststehenden Kryostaten
(kein Ringkryostat). Der Antrieb des Polrades erfolgt hier ebenfalls über ein
Drehmomentübertragungselement,
nachdem die gesamte Mimik im Kryostatinneren gekapselt aufgenommen
ist. Wegen des Luftspalts zwischen Rotor und Stator müssen beide
separat mit Kältemittel
versorgt werden.
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Alternativ zur Ausführungsform
gemäß 6 ist es auch denkbar, für die Polradwicklung
und die Ständerwicklung
separate Kryostaten vorzusehen. Dabei kann die Ständerwicklung
auf eine unterschiedliche Temperatur wie die Polwicklung gekühlt werden.
Die Ständerwicklung
kann z.B. auf eine Temperatur von 25K – 35K gekühlt werden, während das Polrad
beispielsweise auf 68K – 77K
gekühlt
wird. Hier kann als Kaltkopf eine Gemischtkältemaschine eingesetzt werden,
welche bei besonders gutem Wirkungsgrad im Vergleich zu anderen
Kältemaschinen arbeitet.
Das Kältemittel
ist dann z.B. für
die 68K – 77K
kalte Ständerwicklung
flüssiger
Stickstoff und für die
25K – 35K
kalte Wicklung flüssiges
Helium oder Neon. Dies ermöglicht
es, gegebenenfalls unterschiedliche Supraleiterarten für die Polrad-
und die Ständerwicklungen
zu verwenden, oder es kann das Ziel einer höheren Ausnutzung erreicht werden,
da der kritische Strom eines Supraleiters bei tieferen Temperaturen
als der kritischen Temperatur steigt.