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Die Erfindung betrifft eine Mischung
enthaltend ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVM) mit einem Vinylacetatgehalt
im Bereich von 80 bis 97 Gew.-%, ein Nitrilgruppen enthaltenden
Dienkautschuk sowie weitere Füllstoffe
und Additive, ein Verfahren zur Herstellung der Mischung, die Verwendung
der Mischung zur Herstellung von vulkanisierten EVM/NBR-Blends,
ein Vulkanisat das aus der Mischung von EVM und dem Nitrilgruppen
enthaltendem Dienkautschuk hergestellt wird sowie einem bestimmten
EVM mit einem Vinylacetatgehalt im Bereich von 90 bis 93 Gew.% und
einem Verfahren zu seiner Herstellung.
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Es besteht ein großer Bedarf
an Polymeren, die die gleichen vorteilhaften Eigenschaften von Polyvinylchlorid
(PVC) in Mischungen oder Blends aufweisen, die jedoch im Gegensatz
zu PVC keine halogenhaltigen Anteile enthalten.
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In
DE-A 10 213 227 werden Zusammensetzungen beschrieben,
die ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat
enthalten, das mehr als 40 Gew.-% Vinylacetat enthält. Diese
Zusammensetzungen werden zum Verkleben von Etiketten und Folien
verwendet. Bevorzugt werden jedoch Ethylen-Vinylacetat-Copolymere
mit einem Vinylacetatgehalt von 65 Gew.-% verwendet. Ethylen-Vinylacetat-Copolymere
mit einem Vinylacetatgehalt im Bereich von 90 bis 93 Gew.-% werden
nicht offenbart.
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DE-A 10 215 293 offenbart ein mehrschichtiges
Erzeugnis, wobei eine Schicht ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
mit einem Vinylacetatgehalt im Bereich von 35 bis 95 Gew.-% enthält. Dieses
mehrschichtige Erzeugnis wird als Folie verwendet. Der bevorzugte
Bereich liegt zwischen 60 und 85 Gew.-% Vinylacetat. 90 bis 93 Gew.-%
Vinylacetat für
ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer werden auch hier nicht offenbart.
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In
EP-A 1 096 190 werden Blends aus Nitrilbutadienkautschuken
(NBR) mit PVC beschrieben. Dabei werden diese Blends als Außenschicht
von Kraftstoff beständigen Schläuchen eingesetzt,
wobei NBR für
eine hohe Diffusionssperre gegen Kraftstoff und PVC für eine gute
Ozonbeständigkeit
sorgt.
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Verschnitte aus Kautschuken und Thermoplasten
werden auch zur Herstellung von Schäumen verwendet. Um eine gewünschte Dichte
zu erreichen ist ein thermoplastischer Anteil notwendig. Im Stand
der Technik werden für
solche Schäume
Verschnitte aus NBR und PVC genutzt.
JP
08 143 527 beschreibt einen NBR/PVC Compound, der mit einem
Schwefelsystem vulkanisiert wird und mit Hilfe von Azodicarbonamid
einen feinporigen Schaum bildet.
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NBR und PVC sind Polymere, die verträglich sind,
wenn der Acrylnitrilanteil des NBR >25 Gew.-% beträgt. Daraus wird die gute Ozonbeständigkeit
abgeleitet. Da jedoch nur wenige Polymere miteinander vollständig verträglich sind,
ist ein Abfall der Ozonbeständigkeit
bei einem Verschnitt von NBR mit einem halogenfreien Material bei
sonst ähnlichen
physikalischen Eigenschaftsprofil zu erwarten. Wichtige Eigenschaften
von NBR/PVC- Blends sind in Gummi, Faser, Kunststoffe (1997) 50(2),
126 beschrieben.
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Im Vergleich zu reinem NBR lassen
sich PVC-haltige Verschnitte wegen der Thermoplastizität des PVCs
besser verarbeiten. Diese Eigenschaft ist für Schaumbildung und Vernetzung
wichtig. Um eine geringe Dichte des Schaums zu erzielen, sind PVC-Ersatzpolymere
nötige,
die ein gutes Verarbeitungsverhalten zeigen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher eine Mischung bereit zustellen, die die gleichen guten
mechanischen Eigenschaften wie ein NBR/PVC-Blend zeigt, jedoch keinen
Halogenanteil besitzt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
eine Mischung enthaltend
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- a) ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat mit
einem Vinylacetatgehalt von 80 bis 97 Gew.-% und
- b) einen Nitrilgruppen enthaltenden Dienkautschuk sowie
- c) weiteren Füllstoffen
und Additiven.
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Vorteilhaft enthält die erfindungsgemäße Mischung
10 bis 50 Gew.-% der Komponente a) 10 bis 60 Gew.-% der Komponente
b) und 1 bis 80 Gew.-% der Komponente c).
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Vorteilhaft enthält die erfindungsgemäße Mischung
einen Nitrilgruppen enthaltende Dienkautschuk mit Wiederholungseinheiten
abgeleitet von Acrylnitril, wobei der Acrylnitrilgehalt im Bereich
von 18 bis 55 Gew.-% liegt.
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Die erfindungsgemäße Mischung enthält einen
Nitrilgruppen enthaltenden Dienkautschuk mit einem Ungesättigtkeitsgrad
im Bereich von 0,3 bis 15 %.
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Die erfindungsgemäße Mischung kann zusätzlich noch
Vernetzungssysteme enthalten.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mischung,
wobei die Komponenten a), b) und c) vermischt werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Mischung zur Herstellung
von vulkanisierten EVM/NBR-Blends Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Vulkanisat erhältlich
durch Vulkanisieren der erfindungsgemäßen Mischung.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, wobei das Copolymer ein Vinylacetatgehalt
im Bereich von 90 bis 93 Gew.-% besitzt.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung des Ethylen-Vinylacetat-Copolymers
mit einem Vinylacetatgehalt von 90 bis 93 Gew.%, wobei in Gegenwart
von radikalischen Initiatoren und einem Druck im Bereich von 5 bis
500 bar in Lösung
gearbeitet wird.
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Die erfindungsgemäße Mischung enthält ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymere
(EVM), das einen Vinylacetatgehalt im Bereich von 80 bis 97 Gew.-%,
bevorzugt im Bereich von 90 bis 95 Gew.-% besitzt. Das erfindungsgemäße EVM besitzt
ein Molekulargewicht (ermittelt mit GPC (Zahlenmittel)) von 30 bis
500 kg/mol bevorzugt von 50 bis 150 kg/mol, einen Schmelzindex MFI
von 0,5 bis 100 g/10 min bevorzugt 2 bis 30 g/10 min, ganz besonders
bevorzugt von 3 bis 15 g/10 min gemessen nach ISO 1133 bei 190°C und einer
Last von 21,2 N und eine Mooney-Viskosität gemäß DIN.53523
bei 100°C
ML 1+4 im Bereich von 3 bis 100, bevorzugt von 5 bis 45 ME.
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Das Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen EVMs
erfolgt mit den in der Technik üblichen Polymerisationsverfahren,
besonders bevorzugt ist das Lösungsverfahren
mit Hilfe von radikalisch zerfallenden Initiatoren. Unter radikalisch
zerfallenden Initiatoren sind Peroxide sowie Azoverbindungen zu
verstehen. Besonders bevorzugt sind Azoverbindungen wie ADVN (Azo-di-Valeronitril).
Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen EVMs wird bei Temperaturen
im Bereich von 30 bis 100°C,
bevorzugt bei 40 bis 80°C und
einem Druck im Bereich von 5 bis 500 bar, bevorzugt 200 bis 400
bar durchgeführt,
wobei durch die Wahl des Druckes der Vinylacetatgehalt im erfindungsgemäßen EVM
variiert werden kann.
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Das EVM in der erfindungsgemäßen Mischung
eignet sich als Mischungskomponente sowohl für Thermoplasten als auch für Elastomere.
Geeignet sind polare Polymere wie Acrylat-Kautschuk (ACM), hydrierter Nitril-Butadien-kautschuk
(HNBR), Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Etylen-Acrylat-Copolymerisat
(AEM), chloriertes Polyethylen (CM), chlorsulfoniertes Polyethylen
(CSM), Epichlorhydrin-Kautschuk (CO), Elastomer aus Epichlorhydrin
und Ethylenoxid (ECO), Polyetheruethan- Kautschuk (EU), Polyesterurethan-Kautschuk (AU),
Chloropren-Kautschuk (CR), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat
(ABS), Polycarbonate (PC), Polyamide (PA), Polyurethane (PU), Polyethylenterephthalat
(PETP) und auch nicht polare Polymere wie Polyethylen (PE), Polypropylen
(PP), Ethylen-Proylen-Dien-Kautschuk
(EP(D)M), Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), Butadien-Kautschuk (BR),
Isopren-Kautschuk (IR), Isobuten-Isopren-Kautschuk (IIR) und Natur-Kautschuk (NR).
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Bevorzugt sind Mischungen des EVMs
mit Elastomeren wie NBR, HNBR, CM sowie CSM. Besonders bevorzugt
sind Mischungen des EVM und einem Nitrilgruppen enthaltenden Dienkautschuk,
wobei die Mischung noch weitere Füllstoff und Additive enthalten
kann. Unter Nitrilgruppen enthaltenden Dienkautschuken sind Dienkautschuke
mit Wiederholungseinheiten abgeleitet von Acrylnitril und/oder Methacrylnitril
zu verstehen. Bevorzugt sind Dienkautschuke mit Wiederholungseinheiten
abgeleitet von Acrylnitril. Die Dienkautschuke besitzen bevorzugt
einen Arcylnitrilgehalt im Bereich von 18 bis 55 Gew.-%. Der Gehalt
an Acrynitrileinheiten in der Mischung richten sich nach dem späteren Anwendungsgebiet
der Mischung oder der vulkanisierten Mischung. Für Produkte mit einer guten Ölbeständigkeit
sind bevorzugt Mischungen zu verwenden, die im Bereich von 18 bis
55 Gew.-% einen höheren
Acrylnitrilgehalt besitzen. Die Nitrilgruppen enthaltenden Dienkautschuke
besitzen Wiederholungseinheiten abgeleitet von konjugierten Dienen.
Bevorzugt sind Wiederholungseinheiten abgeleitet von 1,3-Butadien
und/oder Isopren. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der verwendete
Dienkautschuk teilweise oder vollständig hydriert. Bei einer teilweisen
Hydrierung ist der Ungesättigtkeitsgrad
im Bereich von 0,3 bis 15 %. Bei vollständig hydriertem Nitrilgruppen
enthaltendem Dienkautschuk handelt es sich um einen Dienkautschuk
mit einem Hydrierungsgrad größer 99,5%.
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Die erfindungsgemäße Mischung enthält im Bereich
von 10 bis 50 Gew.-% EVM, 10 bis 60 Gew.-% des Nitrilgruppen enthaltenden
Dienkautschukes sowie 1 bis 80 Gew.-% weitere Füllstoffe und/oder Additive. Bevorzugt
liegt der Anteil an dem EVM im Bereich von 20 bis 40 Gew.-%, der
Anteil des Nitrilgruppen enthaltenden Dienkautschukes liegt bevorzugt
im Bereich zwischen 20 bis 50 Gew.-% und der Anteil der Füllstoffe und
Additive im Bereich von 40 bis 60 Gew.-%.
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In der erfindungsgemäßen Mischung
können
noch weitere Füllstoffe
und Additive enthalten sein. Als Additive kommen beispielsweise
die dem Fachmann bekannten Vulkanisationsbeschleuniger insbesondere Sulfenamid-
Beschleuniger wie Vulkacit® NZ (Bayer AG, D), Alterungsschutzmittel,
wie p-Phenylendiamine wie Vulkanox® 4010NA
(Bayer AG, D) in Frage. Weiterhin können als Additive eingesetzt
werden:
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- – Weichmacher,
wie Esther und Ether/Thioether
- – Verarbeitungshilfsmittel,
insbesondere Stearinsäure
und deren Derivate, wie Zinkstearat.
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Weiterhin kann es vorteilhaft sein,
Füllstoffe
in die erfindungsgemäße Mischung
einzubringen. Diese können
unverstärkend
oder verstärkend
sein.
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Als Füllstoffe können verwendet werden: Mineralische
Füllstoffe,
wie Kreide, Kaolin, Talkum, Glimmer, Kieselerden, Silikate, gefällte Kieselsäure
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- – Ruße, wie
FT-, SAF-,ISAF-, HAF-, FF-, GPF-, HMF-, CF-, SCF-, MT-, SRF- und
vor allem FEF-Ruße,
- - Metalloxide, wie ZnO, MgO, TiO2 (vor
allem als Weißpigment)
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Zusätzlich kann es vorteilhaft
sein, zusätzliche
Aktivatoren zur Haftungsverbesserung zwischen Füllstoff und Mischung einzusetzen,
wie z.B. Silane, wie Ucarsil® RC-1 (Union Carbide,
US). Weiterhin können
Pigmente zugegeben werden.
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Für
eine Anwendung der erfindungsgemäßen Mischung
oder des daraus resultierenden Vulkanisats als flammenhemmender
Artikel können
besonders gut Additiven, flammhemmende Füllstoffe wie Al(OH)3, Mg(OH)2 eingefügt werden.
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Die Mengen der einzelnen Komponenten
der Mischung richten sich nach dem Einsatzzweck der Mischung.
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Die Füllstoffe und Additive werden
in den dem Fachmann üblichen
Mengen für
den jeweiligen Gebrauchszweck eingesetzt.
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Um aus den Mischungen vulkanisierte
Schäume
zu erhalten sind zusätzliche
Blähmittel
wie Azo-dicarbonamide in den Mischungen enthalten. Bevorzugte Blähmittel
sind TSH (Toluolsulfohydrazid) sowie ADC (Azodicarbonsäurediamid).
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Die Herstellung der erfindungsgemäße Mischung
wird durch die dem Fachmann bekannten Verfahren wie Mischung und/oder
Kneten der Einzelkomponten bei Temperaturen im Bereich von 40 bis
160°C, bevorzugt
80 bis 110°C
hergestellt. Hierzu werden Mischungsausrüstungen wie Gummiwalzwerk,
Banbury-Mischer, Farrell-Mischer, Buss-Kneter, verwendet.
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In der Mischung mit dem erfindungsgemäßen EVM
werden bevorzugt noch weitere Vernetzungssystem eingefügt. Unter
Vernetzungssysteme sind Verbindungen oder Mischungen zu verstehen,
die eine Vernetzung der Mischung (Vulkanisierung) bei erhöhter Temperatur
bewirken auf Basis von schwefelhaltigen Verbindungen, organischer
Peroxide oder wie im Rubber Handbook (SGF Sveriges Gummitekniska
Förening
1996 The Swedish Institution of Rubber Technology) auf Seite 139 – 152 beschrieben.
Alternativ kann auch mit energiereicher Strahlung wie β- und γ-Strahlung vernetzt
werden. Solche Vernetzungssystem sind Peroxide wie Diisobuturyl-peroxide,
Cumyl-peroxyneodecanoate, 1,1,3,3-Tetramethylbutyl-peroxyneodecanoate, tert.-Amyl-peroxyneodecanoate,
tert.-Butyl- peroxyneodecanoate, Di(2-ethylhexyl)-peroxydicarbonate, Di(4-tert-butylcyclohexyl)-peroxydicarbonate, 1,1,3,3-Tetramethylbutyl-peroxypivalate,
Dimyristyl-peroxydicarbonate, Dicetylperoxydicarbonate, Dibutyl-
peroxydicarbonate, tert.-Butyl-peroxyneoheptanoate, tert.-Amyl-peroxypivalate,
tert.-Butyl-peroxypivalate, Di(3,5,5-trimethylhexanoyl)-peroxide, Dilauroyl-peroxide, Didecynoylperoxide,
2,2'-Azobis(isobutyronitrile),
2,2'-Azobis(2-methylbutyronitrile),
2,5-Dimethyl-2,5-di(2-ethylhexanoyl-peroxy)-hexane, 1,1,3,3-Tetramethylbutyl-peroxy-2-ethylhexanoate,
Dibenzoyl-peroxide, tert.-Butyl-peroxy-2-ethylhexanoate, tert.-Amyl-peroxy-2-ethylhexanoate,
tert.-Butyl-peroxydiethylacetate,
1,4-Di(tert.-butylperoxycarbo)cyclohexane, tert.-Butylperoxyisobutyrate,
1,1-Di(tert.-butylperoxy)-3,3,5-timethyl-cyclohexane, Methylisobutylketone-peroxide,
2,2-Di(4,4-di(tert.-butylperoxy)cyclohexyl)propane, 1,1-Di(tert.-butylperoxyl)cyclohexane,
tert.-Butyl-peroxy-3,5,5-trimethylhexanoate, tert.-Amylperoxy-2-ethylhexyl-carbonate,
2,2-Di(tert.-butylperoxy)butane, tert.-Butylperoxy-isopropyl-carbonate, tert.-Butyl-peroxy-2-ethylhexyl-carbonate,
tert.-Butyl-peroxyacetate,
tert.-Butylperoxybenzoate, Di.-tert.-amyl-peroxide, Dicumylperoxide,
Di(tert.-butylperoxyisopropyl)benzene, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)hexane,
tert.-Butyl-cumyl-peroxide, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)hexane-3,
Di-tert-butylperoxide, 3,6,9-Triethyl-3,6,9-timethyl-1,4,7-triperoxanane, 1,3-Diisopropylbenzene-monohydroperoxide,
Cumyl-hydroperoxide, tert.-Butylhydroperoxide, 3,4-Dimethyl-3,4-diphenylhexane,
2,3-Dimethyl-2,3-diphenylbutane,
und im Rubber Handbook (SGF Sveriges Gummitekniska Förening 1996
The Swedish Institution of Rubber Technology, Seite 128-133) beschrieben
und Schwefelverbindungen wie im Rubber Handbook (SGF Sveriges Gummitekniska Förening 1996
The Swedish Institution of Rubber Technology, Seite 126-128) beschrieben.
Die Vernetzung wird bevorzugt im Temperaturbereich von 20 bis 250°C durchgeführt. Die
Herstellung der Vulkanisate erfolgt durch Einbringen der erfindungsgemäßen Mischung
in Formteilen, die die Form des späteren Gebrauchsgegenstandes
haben, und anschließendes
Erhitzen in den dem Fachmann bekannten Vulkanisationspressen.
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In einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung wird als Komponente a) ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
verwendet, das einen Vinylacetatgehalt im Bereich von 90 bis 93
Gew.-% enthält
und das sich besonders gut als Komponente für die erfindungsgemäße Mischung
eignet.
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Die erfindungsgemäßen Mischungen sowie deren
Vulkanisate zeigen viele gute Eigenschaften. So kann der Blend aus
NBR und dem erfindungsgemäßen EVM
in einem Einstufenverfahren im Gegensatz zum NBR/PVC-Blend ohne
jegliche Gelierung gefertigt werden. Wenn ein Zusatz von Wachs und
aminischen Antioxidantien wie Vulkanox 4010 NA® hinzugefügt wird,
kann die Ozonbeständigkeit
etwa der Ozonbeständigkeit von
NBR/PVC gleich gestellt werden. Die mechanischen Eigenschaften wie
Festigkeit und Dehnung eines EVM/NBR-Blends sind vergleichbar mit
denen eines PVC/NBR-Blends.
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1 ist
ein Mikroskopie-Aufnahme und zeigt den Querschnitt eines Schaums
des einer Mischung eines erfindungsgemäßen Blends. Die l zeigt eine geschlossene Zellstruktur
und eine glatte Oberfläche des
Blends aus einem EVM mit einem Vinylacetatgehalt im Bereich von
80 bis 97 Gew.-% und NBR. Die Porengröße beträgt ca. 20 um.
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Die erfindungsgemäße Mischungen und die Vulkanisate
der zeichnen sich nicht nur als Ersatzstoffe für NBR/PVC-Blends aus, sie weisen
zusätzlich
eine sehr gute Witterungsbeständigkeit
auf sie sind beständig gegenüber Quellung
in unpolaren Quellmitteln und zeigen bei geeigenter Compoundierung
eine gute Flammwidrigkeit oder gute Schaumeigenschaften auf. Die
Mischungen oder die Vulkanisate dieser Mischungen, die das erfindungsgemäße EVM enthalten,
können
zur Herstellung von Kabeln, Schläuchen,
Fördergurten,
geschäumten
Artikeln jeglicher Art wie Kissen, für Thermoisolierung, Körperschutz
sowie Handgriffen oder Polsterungen von Sportartikel, Schuhsohlen
und Dichtungen verwendet werden.
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Beispiele
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Verwendete
Materialien:
Levapren® 700
HV: | Ethylene-Vinylacetat-Copolymer mit einem
Vinylacetatgehalt von 70 Gew.-% und einer Mooney-Viskosität von ML
1+4, von 27 gemessen bei 100°C nach
DIN 53523, hergestellt von der Bayer AG |
EVM-91: | erfindungsgemäßes EVM mit einem Vinylacetatgehalt
von 91 Gew.-% und einer Mooney-Viskosität von 24 (ML 1+4, gemessen
bei 100°C
nach DIN 53523), hergestellt nach dem unten stehenden Verfahren |
EVM-92: | erfindungsgemäß EVM mit einem Vinylacetatgehalt
von 92 Gew.-% und einer Mooney-Viskosität von 24 (ML 1+4, gemessen
bei 100°C
nach DIN 53523), hergestellt nach dem unten stehenden Verfahren |
ADVN® Vazo 52: | Azoinitiator (Azo-di-Valeronitril) hergestellt
von DuPont |
Perbunan® NT
3450: | Butadien-Nitrilkautschuk mit 34 Gew.-% Acrylnitril (ACN)
und einer Mooney-Viskosität
von ML 1+4 von 50, gemessen bei 100°C nach DIN 53523, hergestellt
von der Bayer AG |
PVAc® / Mowilith 60®: | Poly-Vinylacetat mit einer Glastemperatur
von 39°C
hergestellt von der Clariant AG |
Perbunan® NT/VC
2870: | NBR (28 Gew.-% ACN) mit PVC (70/30) (70 Gew.-%
NBR und 30 Gew.-% PVC) und einer Mooney-Viskosität von 77 (ML 3+4, gemessen
bei 100°C
nach DIN 53523) hergestellt von der Bayer AG. |
Perbunan NT 2845®: | Butadien-Nitrilkautschuk mit 28 Gew.-% ACN,
und einer Mooney-Viskosität
von 45 (ML 1+4, gemessen bei 100°C
nach DIN. 53523), hergestellt von der Bayer AG |
Vulkanol® 81: | Weichmacher, Gemisch aus Thio- und Carbonsäureestern,
mit einem Flammpunkt von ca. 200°C gemessen
nach DIN 51584 |
Vulkanox® DDA: | Alterungsschutzmittel, Diphenylamin-Derivat
mit einer Dichte von 1,09 g/cm–3. |
Vulkanox® ZMB
2: | Alterungsschutzmittel Zinksalz des Methylmercaptoimidazols |
Vulkanox® 4010
NA: | Alterungsschutzmittel, N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenyldiamin mit
einer Dichte von 1,07 g/cm–3 |
Antilux® 620: | Wachs mit Schmelzpunkt ca. 60°C der RheinChemie |
Antilux® 654 | Wachs mit Schmelzpunkt ca. 65°C der RheinChemie |
Vulkanzon® AFS/LG: | nichtverfärbendes Antiozonat, cyclisches
ungesättiges
Acetal |
Peroxid: | PERKADOX 14-40 B-GR, von der AKZO (Bis-tert.-Butylperoxidiisopropylbenzol) |
Rhenogran® TAC/S: | Triallylcyanurat auf Kieselsäure der
Rheinchemie |
Zinkweiß RS: | Zinkoxid Rotsiegel |
Vulkacit® NZ/EG: | Sulfenamid der Fa. Bayer AG |
Spider Brand®: | Schwefel |
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Versuche
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1. Preparation von EVM-92
und EVM-91
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Ethylen und Vinylacetat werden einem
Batch-Reaktor in Lösung
mit radikalischer Initiierung polymerisiert. Dazu wird ein 5-1 Reaktor
mit einer Lösung
von 870 g Vinylacetat in 750 g t-Butanol und einer Lösung von
0,5 g ADVN Azoinitiator in 50 ml t-Butanol befällt. Durch mehrfaches Aufpressen
von Stickstoff und anschließender
Druckentlastung wird der Reaktor inertisiert. Dann wird Ethylen
bis auf einen Druck von 6 bar aufgepresst. Die Mischung wird anschließend auf
eine Reaktionstemperatur von 58°C
gebracht und der Druck auf 8 bar gehalten, wobei Ethylen entsprechend
dem Verbrauch nachdosiert wird.
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5 Stunden nach Beginn der Polymerisation
wird ein Feststoffgehalt von 28 % durch Probenahme bestimmt. Anschließend wird
der Reaktor auf Raumtemperatur gebracht, überschüssiges Ethylen durch Entspannung
angelassen und die Mischung abgelassen. Das Polymer wurde zur Trocknen
im Vakuumtrockenschrank bis zur Gewichtskonstanz gelassen. Das gewonnene
Produkt besitzt eine Glastemperatur von 24,8°C bestimmt per DSC. Der Vinylacetatgehalt
beträgt
92,1 Gew.-% (bestimmt durch 1H-NMR).
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Analog erhält man bei Ethylendrücken bei
10 bar ein Material mit 91 Gew.-% Vinylacetat und einer Glasstemperatur
von 23,7°C.
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2. Compoundierung
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EVM und NBR werden im Kneter eine
Minute bei 40 U/min gemischt. Die restlichen Bestandteile bis auf
das Peroxid werden zugegeben und weitere 20 Minuten gemischt. Die
Mischung wird bei 110°C
ausgeworfen und auf dem Gummiwalzwerk wird das Peroxid aufgemischt.
Die Mischung wird dabei homogenisiert und dann unter den angegebenen
Bedingungen vulkanisiert.
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Serie 1. Vergleich NBR
mit NBR/EVM Verschnitten
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Vulkanisation
in der Presse
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Ozon-Test, VDE 0472 Teil
805
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Ozonkonzentration
200 pphm; Zeit ohne Ozonrisse
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Lagerung
in Kraftstoff 2 (Isooctan/Toluol 70/30 Vol. %) (Änderung in % bzw. Shore A
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Es bedeuten dabei F = Festigkeit;
D = Dehnung; H = Härte;
S = Spannungswert; Ww = Weiterreißwiderstand; E = Elastizität; G = Gewicht;
V = Volumen
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Dieser Vergleich zeigt, dass der
Zusatz von EVM die Ozonbeständigkeit
verbessert, jedoch die mechanischen Eigenschaften reduziert. Die Ölbeständigkeit
ist ebenfalls etwas geringer.
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Serie 2. Vergleich NBR/PVC
mit NBR/PVac Verschnitten
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In einer weiteren Serie wird NBR
mit Polyvinylacetat (PVac) verschnitten als Ersatz für PVC. Polyvinylacetat
ist bei Raumtemperatur brüchig.
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Vulkanisation in der Presse
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(DIN
53546) Torsionsschwingungsversuch
nach DIN 53445
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Lagerung in Kraftstoff
2 (Änderung
in %
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Ozon-Test, VDE 0472 Teil
805
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Ozonkonzentration
200 pphm; Zeit ohne Ozonrisse
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PVac im Verschnitt mit NBR wird mit
einem Schwefelsystem vernetzt und mit NBR/PVC verglichen. Mit 30
phr PVac erreicht man die gleiche Härte wie ein NBR/PVC-Blend jedoch
andere Eigenschaften, besonders die Festigkeit wird geringer. Die
Ozonbeständigkeit
des PVac/NBR- Blends ist geringer jedoch muss NBR/PVC bei ca. 150-160°C geliert
werden, um diese gute Ozonbeständigkeit
zu erreichen.
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Serie
3: Versuche zur Erfindung, Verschnitte von NBR mit dem erfindungsgemäßen EVM
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Vulkanisation
in der Presse
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Ozon-Test, VDE 0472 Teil
805
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Ozonkonzentration
200 pphm; Zeit ohne Ozonrisse
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Mischung 8 zeigt deutlich, dass der
Verschnitt NBR/PVC einen weiteren Verarbeitungsschritt benötigt. Ohne
eine Gelierung bei 150-160°C
ist die Ozonbeständigkeit
schlecht. Diese Gelierung erfolgt normalerweise in einem getrennten
Schritt.
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Die Tieftemperatureigenschaften sind
abhängig
von der Messmethode. Der Brittleness point der Mischung mit dem
erfindungsgemäßen EVM
ist mit NBR/PVC etwa gleich (Vergleich Versuch Nr.8 mit 9). Nach Gehmann
sind T 5, T 10 und T 100 niedriger. Dies führt zu einer besseren Kälteflexibilität der Mischungen
mit dem erfindungsgemäßen EVM.
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Weil NBR/EVM eine geringere Härte als
NBR/PVC hat, kann man höhere
Füllstoffmengen
einmischen, bis diese Härte
erreicht wird. Damit erhält
man eine zusätzliche
Freiheit die Mischungseigenschaften in eine gewünschte Richtung zu lenken.
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Diese bisher aufgeführten Untersuchungen
sind mit massivem Gummi durchgeführt
worden. Mit diesen Mischungen können
auch expandierte Gummiteile mit entsprechenden Blähmitteln,
wie Azo-dicarbonamid, hergestellt werden.
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Serie 4: Versuche zur Erfindung,
Bildung von Schaum mit NBR/EVM Ein Muster mit glatter Oberfläche und
geschlossener Zellstruktur und einer Dichte von 0,19 g/cm–
3 ist in 1 dargestellt.
Die durchschnittliche Porengröße beträgt ca. 20 μm. Der hier
verwendete Verschnitt NBR/EVM scheint besonders geeignet dafür Zellgummi
mit hoher Weichheit und Elastizität zu erzeugen. Dies ist für einige
Sportartikel wünschenswert.