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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Aufladen eines piezoelektrischen Aktors eines Einspritzventils
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und ein Steuergerät gemäß Patentanspruch 1. Bei modernen
Einspritzanlagen für
Brennkraftmaschinen werden piezoelektrische Aktoren eingesetzt.
Der piezoelektrische Aktor hat den Vorteil, dass er durch Aufladen
oder Entladen schnell seine Länge ändert. Der
piezoelektrische Aktor wird beim Einspritzventil eingesetzt, um
den Einspritzvargang zu steuern. Beispielsweise ist es bekannt,
mit dem piezoelektrischen Aktor ein Servoventil anzusteuern, das
einen Abfluss einer Druckkammer verschließt. Die Druckkammer steht mit
einer Einspritznadel in Wirkverbindung, wobei abhängig vom
Druck in der Druckkammer die Einspritznadel Einspritzlöcher verschließt oder
freigibt. Abhängig
von der Offen- oder Schließstellung
des Servoventils wird der Druck in der Druckkammer eingestellt.
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Weiterhin ist es bekannt, mit dem
piezoelektrischen Aktor eine Einspritznadel direkt zu bewegen. Dabei
wird die Position der Nadel abhängig
von der Länge
des piezoelektrischen Aktors festgelegt.
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Zudem werden bei modernen Einspritzanlagen,
insbesondere bei Dieseleinspritzanlagen beim Einspritzen des Kraftstoffes
unterschiedliche Kraftstoffdrücke
verwendet. Zum Einspritzen einer bestimmten Kraftstoffmenge wird
der piezoelektrische Aktor eine bestimmte Ansteuerzeit in einer
Aktivposition gehalten. Über
die Ansteuerzeit wird die einzuspritzende Kraftstoffmenge festgelegt.
Kennlinien für die
einzuspritzende Kraftstoffmenge fallen in Abhängigkeit von der Ansteuerzeit
für verschiedene
Kraftstoffdrücke
unterschiedlich aus. Insbesondere für hohe Kraftstoffdrücke tritt
im Bereich von kleinen Kraftstoffmengen ein steiler Anstieg der
abzugebenen Kraftstoffmenge mit Zunahme der Ansteuerzeit auf. Eine
steile Kennlinie weist den Nachteil auf, dass die abzugebene Kraftstoffmenge
nur bei einer sehr präzisen
Einhaltung der Ansteuerzeit präzise
festgelegt werden kann. Dieses Einspritzverhalten führt jedoch
dazu, dass entweder die Ansteuerzeit präzise eingehalten werden muss,
was eine technisch aufwendige und teure Lösung erfordert. Zum Anderen führt dieses
Einspritzverhalten jedoch bei einer weniger technisch aufwendigen
Lösung
zu relativ großen Ungenauigkeiten
bei der eingespritzten Kraftstoffmenge.
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Aus
DE 100 17 367 A1 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Ansteuern wenigstens eines kapazitiven Stellgliedes
bekannt. Das kapazitives Stellglied ist in einem Kraftstoffeinspritzventil
einer Brennkraftmaschine ausgebildet. Das beschriebene Verfahren
lädt ein
kapazitives Stellglied mittels resonanter Endstufen auf. Die resonanten
Endstufen weisen Ladekondensatoren auf, deren Kapazitäten mit der
Kapazität
des Stellgliedes und mit der Induktivität der Umladespulen einen Schwingkreis
bilden. Aus verbrennungstechnischer Sicht und zur Erzielung geringster
Kraftstoffeinspritzmengen sind möglichst kurze
Ladungszeiten anzustreben, die jedoch zu hohen Geräuschemissionen
führen.
Deshalb werden die Ladezeiten geregelt und kurze Ladezeiten überwiegend
in solchen Bereichen benutzt, in denen die Geräuschemissionen nicht als störend empfunden werden,
wie beispielsweise bei hohen Motordrehzahlen. Das beschriebene Verfahren
und die beschriebene Vorrichtung ermöglichen sowohl eine Verkürzung als
auch eine Verlängerung
der Ladezeit des kapazitiven Stellgliedes des Kraftstoffeinspritzventils.
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Aus
DE 199 44 733 A1 ist eine weitere Vorrichtung
zum Ansteuern wenigstens eines kapazitiven Stellgliedes eines Kraftstoffeinspritzventils
bekannt, mit dem die Ladezeit des kapazitiven Stellgliedes mit Hilfe
eines getakteten Transformators eingestellt werden kann.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, ein verbessertes Verfahren zum Einspritzen von Kraftstoff
mit einem piezoelektrisch betriebenen Einspritzventil bereit zu
stellen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch
das Verfahren gemäß Anspruch
1 und durch das Steuergerät
gemäß Anspruch
10 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass die abzugebende Kraftstoffmenge nicht so sehr
mit einer Zunahme der Ansteuerzeit des piezoelektrischen Aktors
zunimmt. Dies bietet den Vorteil, dass die eingespritzten Kraftstoffmengen
sich weniger stark mit der Ansteuerzeit ändern. Somit haben Schwankungen
der Ansteuerzeit, die aufgrund von Systemungenauigkeiten auftreten, einen
geringeren Einfluss auf die einzuspritzenden Kraftstoffmenge. Damit
ist das Verfahren insgesamt robuster. Dieser Vorteil wird dadurch
erreicht, dass die Ladezeit, in der der piezoelektrische Aktor von
einer Ruheladung zu einer Arbeitsladung gebracht wird, abhängig vom
Kraftstoffdruck gewählt
wird.
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Versuche haben gezeigt, dass bei
verschiedenen Drücken
die Ladezeit unterschiedliche Auswirkungen auf die tatsächlich eingespritzte
Kraftstoffmenge hat. Somit wurde erkannt, dass die Variation der
Ladezeit abhängig
vom Kraftstoffdruck eine vorteilhafte Beeinflussung der einzuspritzenden
Kraftstoffmenge ermöglicht.
Insbesondere ist die tatsächlich
eingespritzte Kraftstoffmenge weniger abhängig von Kraftstoffdruckschwankungen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Ladezeit bei höherem
Kraftstoffdruck kleiner gewählt
als bei einem niedrigeren Kraftstoffdruck. Durch diese Maßnahme wird
eine große
Zunahme der einzuspritzenden Kraftstoffmenge abhängig von der Ansteuerzeit bei
hohem Kraftstoffdruck reduziert. Die Folge ist, dass im Gegensatz
zu bisherigen Verfahren sich die abzugebene Kraftstoffmenge bei
einer Verlängerung
der Ansteuerzeit des piezoelektrischen Aktors nicht mehr so stark
zunimmt. Somit wird die Änderung
der eingespritzten Kraftstoffmenge bei einer Variation der Ansteuerzeit
in Grenzen gehalten. Folglich wirken sich systembedingte Ungenauigkeiten
bei der Ansteuerzeit weniger auf die einzuspritzende Kraftstoffmenge
aus.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise
für Ladezeiten
eingesetzt, die zwischen 100 und 300 μsec liegen. Mit dieser Bandbreite
der Ladezeit wird eine für
viele Anwendungsfälle
ausreichende Beeinflussung der Änderung
der Kraftstoffmenge abhängig
von der Änderung
der Ansteuerzeit erreicht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere
zur Anwendung bei Einspritzanlagen, die einen Kraftstoffspeicher
aufweisen. Der Kraftstoffspeicher führt dem Einspritzventil Kraftstoff mit
einem festlegbaren Kraftstoffdruck zu. Der Kraftstoffdruck wird
gemessen und die Ladezeit des piezoelektrischen Aktors abhängig von
dem gemessenen Kraftstoffdruck eingestellt.
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Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren
bei der Abgabe von Kleinstmengen eingesetzt. Unter Kleinstmengen
werden Mengen verstanden die beispielsweise kleiner als 20 % der
maximal abgegebenen Kraftstoffmenge sind. Versuche haben gezeigt,
dass insbesondere bei Kleinstmengen eine starke Zunahme der Kraftstoffmenge
mit Zunahme der Ansteuerzeit und gleicher Ladezeit auftreten. Die starke
Zunahme der einzuspritzenden Kraftstoffmenge bei gleicher Ansteuerzeit
kann erfindungsgemäß durch
eine Verlängerung
der Ladezeit bei gleichbleibender Ansteuerzeit reduziert werden.
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Vorzugsweise wird nur die Ladezeit
des piezoelektrischen Aktors verändert
und die während
der Ladezeit auf dem piezoelektrischen Aktor aufzubringende Ladung
unverändert
beibehalten.
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Bei den verwendeten Einspritzventilen
liegen Kleinstmengen im Bereich kleiner 5 mm3,
vorzugsweise im Bereich kleiner 2,5 mm3.
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Eine einfache Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird dadurch erreicht, dass die Ladezeit aus einem Kennfeld ausgelesen
wird, und dass im Kennfeld die Ladezeiten abhängig von der einzuspritzenden
Kraftstoffmenge und dem Kraftstoffdruck abgelegt sind.
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Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren
bei einem piezoelektrischen Aktor eingesetzt, der ein Servoventil
ansteuert. Insbesondere bei der Ausführung eines piezoelektrischen
Aktors mit der Verwendung eines Servoventils haben Versuche gezeigt,
dass eine vorteilhafte Beeinflussung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge über eine
Veränderung
der Ladezeit bei vorzugsweise konstanter Ansteuerzeit des piezoelektrischen
Aktors erreicht wird.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand
der Figuren näher
erläutert.
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Es zeigen
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1 eine
schematische Darstellung eines piezoelektrischen Einspritzventils
mit einer Ansteuerschaltung,
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2 eine
schematische Darstellung der Ladungszustände bei einem Einspritzvorgang,
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3 einen
schematischen Programmablauf zur Ansteuerung des Einspritzventils,
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4 ein
erstes Injektorkennfeld, das Kennlinien für die eingespritzte Kraftstoffmenge
in Abhängigkeit
der Ansteuerzeit und verschiedener Kraftstoffdrücke zeigt,
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5 ein
zweites Kennlinienfeld, das Kennlinien für die eingespritzte Kraftstoffmenge
in Abhängigkeit
von der Ansteuerzeit für
verschiedene Ladezeiten zeigt, und
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6 ein
drittes Kennlinienfeld, das Kennlinien für verschiedene Drücke für die eingespritzte Kraftstoffmenge
in Abhängigkeit
von der Ansteuerzeit zeigt, wobei bei den verschiedenen Drücken verschiedene
Ladezeiten verwendet werden.
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1 zeigt
in einer schematischen Darstellung, ein Einspritzventil 1 mit
einem piezoelektrischen Aktor 2. Der piezoelektrische Aktor 2 steht
in Wirkverbindung mit einer Einspritznadel 3, die abhängig von
der Länge
des piezoelektrischen Aktors 2 Einspritzlöcher 4 öffnet oder
verschließt.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist als Wirkverbindung zwischen der Einspritznadel 3 und
dem Aktor 2 ein Übertragungsmodul 5,
ein Servoventil 6, eine Druckkammer 7 und ein
Steuerkolben 8 angeordnet. Das Servoventil 6 ist
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ein nach außen öffnendes Ventil,
das einen Abfluss der Druckkammer 7 regelt. In einer weiteren
Ausführungsform
kann das Servoventil auch nach innen öffnend ausgebildet sein. Der piezoelektrische
Aktor 2 ist von einer Rohrfeder auf Druck vorgespannt und
im oberen Bereich fest mit dem Gehäuse des Einspritzventils verbunden.
Wird der piezoelektrische Aktor mit einer elektrischen Ladung beaufschlagt,
so dehnt sich der piezoelektrische Aktor aus und drückt von
oben auf das Übertragungsmodul 5.
Als Folge davon zieht das Übertragungsmodul 5 ein
Schließglied
des Servoventils 6 nach oben von dem Abfluss der Druckkammer 7 weg. Das Übertragungsmodul 5 ist
als inverses Übertragungsmodul
ausgebildet, das bei einer Längenänderung
des Aktors 2 in Richtung auf das Übertragungsmodul 5 ein
Schließglied
des Servoventil 6 nach oben in Richtung zum piezoelektrischen
Aktor 2 anhebt. Auf diese Weise wird der Abfluss der Druckkammer 7 frei
gegeben.
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Die Druckkammer 7 wird über eine
Zuleitung 9 mit einer Drossel mit einem Fluid mit einem
festgelegten Druck versorgt. Die Druckkammer 7 steht zudem über den
beweglichen Steuerkolben 8 in Wirkverbindung mit der Einspritznadel 3.
Herrscht in der Druckkammer 7 ein hoher Druck so wird die
Einspritznadel 3 auf einen Dichtsitz gedrückt und
verschließt
damit die Einspritzlöcher 4.
Zwischen der Einspritznadel 3 und dem Gehäuse des
Einspritzventils ist eine Einspritzkammer 15 ausgebildet,
die abhängig
von der Position der Einspritznadel mit den Einspritzlöschern 4 hydraulisch
verbunden ist, oder nicht.
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Die Einspritznadel 3 ist über nicht
dargestellte Federelemente in der Weise vorgespannt, dass die Einspritznadel 3 von
den Einspritzlöchern 4 abheben will.
Sinkt der Druck in der Druckkammer 7 durch ein Öffnen des
Servoventils 6, so hebt die Einspritznadel 3 von
den Einspritzlöchern 4 ab
und gibt die Einspritzlöcher 4 frei.
Die Einspritzung beginnt.
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Die Einspritzkammer 15 und
die Zuleitung 9 stehen mit einem Kraftstoffspeicher 10 hydraulisch
in Verbindung. Der Kraftstoffspeicher 10 wird von einer Pumpe 11,
vorzugsweise einer Hochdruckpumpe, mit Kraftstoff mit einem festgelegten
Druck versorgt. Der Kraftstoffspeicher 10 versorgt wiederum
die Druckkammer 7 und den Einspritzraum 15 mit
dem Kraftstoff.
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Am Kraftstoffspeicher 10 ist
ein Drucksensor 16 angeordnet, der den Druck im Kraftstoffspeicher 10 erfasst
und über
eine Messleitung an ein Steuergerät 12 weiterleitet.
Das Steuergerät 12 steht über Messsignale
S mit Sensoren der Brennkraftmaschine in Verbindung, die Betriebszustände der
Brennkraftmaschine wie z. B. die Drehzahl und den Fahrerwunsch,
d. h. die Gaspedalstellung, erfassen und an das Steuergerät 12 weiterleiten.
Das Steuergerät 12 ist
zudem über
eine Steuerlei tung mit der Pumpe 11, über eine Datenleitung mit einem
Datenspeicher 14 und über
eine weitere Steuerleitung mit einer Endstufe 13 verbunden.
Die Endstufe 13 steht über
elektrische Leitungen mit dem piezoelektrischen Aktor in Verbindung. Über die
elektrischen Leitungen wird der Aktor 2 mit der gewünschten
elektrischen Ladung aufgeladen. Das Steuergerät 12 ermittelt aufgrund der
Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine wie z. B. der Drehzahl
und der Gaspedalstellung in Abhängigkeit
von Kennfeldern, die im Speicher 14 abgelegt sind, Zeitpunkte
zum Aufladen und Endladen des piezoelektrischen Aktors 2.
Zudem ermittelt das Steuergerät 12 eine
Ladezeit, innerhalb der die Endstufe 13 den piezoelektrischen
Aktor auf eine gewünschte
Ladung auflädt.
Der Aufladevorgang wird von der Endstufe 13 durchgeführt, die
in den entsprechender Weise vom Steuergerät 12 angesteuert wird.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung der Ladungszustände des piezoelektrischen Aktors 2 für einen
Einspritzvorgang. Im Diagramm der 2 ist
die Ladung Q des Aktors 2 über die Zeit t aufgetragen.
Vor einem ersten Zeitpunkt T1 weist der Aktor 2 eine Ruheladung
auf. Zu einem ersten Zeitpunkt T1 beginnt die Endstufe 13 mit
dem Aufladen des piezoelektrischen Aktors. Zu einem zweiten Zeitpunkt
T2 erreicht die Ladung des piezoelektrischen Aktors mit einem Maximalwert
M eine Arbeitsladung. Die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Zeitpunkt
T1, T2 wird als Ladezeit bezeichnet. In dem Zeitraum zwischen dem
zweiten Zeitpunkt T2 und einem dritten Zeitpunkt T3 bleibt die Ladung
des piezoelektrischen Aktors unverändert. Zum dritten Zeitpunkt
T3 beginnt die Endstufe 13 mit dem Entladen des piezoelektrischen
Aktors. Innerhalb einer Entladezeit wird bis zu einem folgenden
vierten Zeitpunkt T4 der piezoelektrische Aktor wieder auf den Ausgangszustand
entladen.
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Als Ansteuerzeit wird die Zeitdauer
zwischen dem ersten Zeitpunkt T1 und dem dritten Zeitpunkt T3 bezeichnet.
Analog zu der Kennlinie der 2 verläuft zeitversetzt
das Öffnungs verhalten
des Einspritzventils. Kurze Zeit nach dem ersten Zeitpunkt T1 wird
die Einspritznadel von den Einspritzlöchern abgehoben, so dass eine
Abgabe von Kraftstoff beginnt. Kurz nach dem zweiten Zeitpunkt T2
erreicht die Einspritznadel einen maximalen Öffnungshub, so dass ein maximaler
Kraftstoffstrom über
die Einspritzlöcher
abgegeben wird. Kurze Zeit nach dem dritten Zeitpunkt T3 bewegt
sich die Einspritznadel in Richtung auf die Einspritzlöcher und
verschließt
die Einspritzlöcher
kurze Zeit nach dem vierten Zeitpunkt T4.
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3 zeigt
in einem schematischen Programmablauf die Abfolge des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bei Programmpunkt 100 erfasst das Steuergerät 12 die
Daten, die zur Steuerung des Einspritzventils 1 erforderlich
sind. Dabei wird auch der Druck im Kraftstoffspeicher 10 erfasst.
Anschließend ermittelt
das Steuergerät 12 abhängig von
Betriebsparametern wie z. B, der Drehzahl und dem Fahrerwunsch und
abhängig
vom Kaftstoffdruck den Beginn der Ansteuerung des piezoelektrischen
Aktors die Ladezeit und die Ansteuerzeit. Die Ladezeit ist ein Teil
der Ansteuerzeit. Erfindungsgemäß wird die
Ladezeit abhängig
vom Druck des Kraftstoffes ermittelt. Die Ladezeit kann dabei nach
abgelegten Funktionen abhängig
vom Druck berechnet oder aus einem Kennfeld ausgelesen werden, das
im Datenspeicher 14 abgelegt ist. In einer weiteren Ausführungsform wird
der Kraftstoffdruck nicht direkt gemessen, sondern über die
zur Verfügung
stehenden Betriebsparameter berechnet. Beispielsweise kann als Betriebsparameter
die Förderleitung
der Pumpe 11, die Drehzahl der Brennkraftmaschine und die
vom Einspritzventil abzugebene Kraftstoffmenge verwendet werden,
um den Kraftstoffdruck zu berechnen.
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Bei folgenden Programmpunkt 110 berechnet
das Steuergerät 12 die
einzuspritzende Kraftstoffmenge.
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Beim folgendem Programmpunkt 120 berechnet
das Steuergerät 12 aus
dem Kraftstoffdruck und der einzuspritzenden Kraftstoffmenge die
Ansteuerzeit für
das Einspritzventil. Zudem wird erfindungsgemäß abhängig vom Kraftstoffdruck die
Ladezeit festgelegt. Die Ladezeit wird dabei vorzugsweise aus einem
Kennfeld ausgelesen, das im Datenspeicher 14 abgelegt ist.
Das Kennfeld weist ein Datenfeld auf, das die Ladezeit in Abhängigkeit
von der einzuspritzenden Kraftstoffmenge, in Abhängigkeit vom Kraftstoffdruck
und in Abhängigkeit
von der Ansteuerzeit festlegt.
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Beim folgenden Programmpunkt 130 steuert das
Steuergerät 12 die
Endstufe 13 in der Weise an, dass das Einspritzventil 1 entsprechend
der ermittelten Ladezeit und der ermittelten Ansteuerzeit angesteuert
wird.
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4 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein Kennlinienfeld, das die einzuspritzende Kraftstoffmenge
in Abhängigkeit
von der Ansteuerzeit für
verschiedene Kraftstoffdrücke
gemäß bisher bekannten
Ansteuerverfahren für
ein Einspritzventil mit einem piezoelektrischen Aktor zeigt. Die
oberste Kennlinie entspricht einem Kraftstoffdruck von 1600 bar,
eine mittlere Kennlinie einem Kraftstoffdruck von 800 bar und die
unterste Kennlinie einem Kraftstoffdruck von 200 bar. Es ist dabei
zu erkennen, dass insbesondere bei höheren Drücken die einzuspritzende Kraftstoffmenge
stark mit der Ansteuerzeit zunimmt. Die starke Zunahme der eingespritzten
Kraftstoffmenge betrifft einen Bereich, bei dem kleinere Kraftstoffmengen
eingespritzt werden.
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5 zeigt
ein Kennlinienfeld, das die eingespritzte Kraftstoffmenge in Abhängigkeit
von der Ansteuerzeit des piezoelektrischen Aktors des Einspritzventils
zeigt. Es sind verschiedene Kennlinien dargestellt, die für den gleichen
Kraftstoffdruck aber für
verschiedene Ladezeiten erfasst wurden. Es sind drei Kennlinien
dargestellt, die für
den gleichen Kraftstoffdruck erfasst wurden, wobei jedoch die oberste Kennlinie
mit einer Ladezeit von 120 μs,
die mittlere Kennlinie mit einer Ladezeit von 200 μs und die
untere Kennlinie mit einer Ladezeit von 300 μs erfasst wurde. Aus der 5 ist zu erkennen, dass
durch eine Verlängerung
der Ladezeit die Steigung der Kennlinie abgeflacht wird. Eine flachere
Kennlinie bedeutet, dass eine Änderung
der Ansteuerzeit zu einer kleineren Zunahme der eingespritzten Kraftstoffmenge
führt.
Somit ist aus 5 erkennbar,
dass die Variation der Ladezeit ein Mittel zur Beeinflussung der Einspritzcharakteristik
des Einspritzventils dargestellt.
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Beispielsweise kann bei Beibehaltung
der Ansteuerzeit durch eine Verlängerung
der Ladezeit das Einspritzverhalten des Einspritzventils in der Weise
beeinflusst werden, dass mit Zunahme der Ansteuerzeit eine geringere
Zunahme der eingespitzten Kraftstoffmenge erfolgt. Die gerirgere
Zunahme der eingespritzten Kraftstoffmenge bei Zunahme der Ansteuerzeit
bietet den Vorteil, dass eine Abweichung von. einer Solleinspritzzeit,
die vom Steuergerät 12 berechnet
wird, eine geringere Auswirkung auf die tatsächlich eingespritzte Kraftstoffmenge
hat. Somit wird die tatsächlich
eingespritzte Kraftstoffmenge weniger von Schwankungen der Ansteuerzeit
beeinflusst. Schwankungen der Ansteuerzeit können beispielsweise durch systembedingte
Ungenauigkeiten oder herstellungsbedingte Schwankungen der elektrischen
Eigenschaften der Endstufe bewirkt werden.
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6 zeigt
ein Kennlinienfeld, bei dem die eingespritzte Kraftstoffmenge abhängig von
der Ansteuerzeit dargestellt ist und das gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wird. Das Kennlinienfeld der 6 zeigt
deutlich, dass die Kennlinien weniger steil mit der Ansteuerzeit
ansteigen als in 4.
Insbesondere bei hohen Drücken
wird durch eine Verlängerung
der Ansteuerzeit ein flacherer Anstieg der eingespritzten Kraftstoffmenge
mit Anstieg der Ansteuerzeit erreicht. Das in 6 dargestellte Einspritzverhalten eines
Einspritzventils zeigt eine minimale Einspritzmenge von 0,5 mm3. Zudem ist eine minimale Ansteuerdauer
eingezeichnet. Weiterhin sind verschiedene Kennlinien eingezeichnet,
die die Einspritzmengen über
die Ansteuerzeit für
verschiedene Drücke zeigen.
Eine obere gepunktete Linie zeigt eine Kennlinie für einen
Kraftstoffdruck von 1600 bar und einer Ladezeit von 300 μs. Eine unterste
gestrichelte Trennlinie zeigt die Einspritzmengenabhängigkeit
von der Ansteuerzeit für
einen Kraftstoffdruck von 200 bar und einer Ladezeit von 200 μs.
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Zudem ist gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
die eingespritzte Kraftstoffmenge auch weniger abhängig von
Druckschwankungen. Aus dem Vergleich der Kennlinie 11 der 4 mit den Kennlinien der 6 ist deutlich zu erkennen,
dass bei gleichbleibender Ansteuerzeit eine Variation der eingespritzten
Kraftstoffmenge in Abhängigkeit
von unterschiedlichen Drücken
bei 6 geringer ist.
Die Kennlinien für
unterschiedliche Drücke
liegen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren,
dessen Einspritzverhalten in 6 dargestellt
ist, deutlich enger beieinander. Besonders vorteilhaft ist, dass
im Bereich der Kleinstmengen kaum Änderungen der Einspritzmenge
bei einer Änderung
des Druckes auftreten.