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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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In der optischen Nachrichtenübertragungstechnik
werden zunehmend komplexere Bauteile geschaffen, die mehrere optische
und opto-elektrische Funtionen in einer gemeinsamen optischen Anordnung,
insbesondere auf einer gemeinsamen Plattform bzw. einem gemeinsamen
Substrat, vereinigen. Beispiele für solche Funktionen bzw. Funktionselemente
sind optische Filter, Schalter, Abschwächer, Sender, Verstärker oder
Empfänger.
Als Plattform werden verstärkt
Träger
mit kombinierten mechanischen, optischen, elektrischen und auch
thermischen Funktionalitäten
eingesetzt. Beispiele dafür
sind „Electrical
Optical Circuit Boards" (EOCB),
die meistens für
Multimodenapplikation eingesetzt werden, oder sogenannte „Planar
Lightwave Circuits" (PLC), also
sogenannte planare optische Schaltkreise, die für Multi- oder Singlemode-Applikationen Verwendung
finden.
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Auf diesem Gebiet der optischen Nachrichtenübertragungstechnik
liegt beispielsweise der Lichtwellen-Schaltkreis gemäß der europäischen Offenlegungsschrift
EP 1 085 354 A1 .
Hergestellt wird dieser Lichtwellen-Schaltkreis nach einem Verfahren, das
alle Merkmale gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 aufweist. So wird bei diesem vorbekannten Verfahren
ein Photodetektor als optisches Bauelement auf ein Trägersubstrat
aufgesetzt, und zwar derart, dass der Photodetektor in einer optischen
Verbindung steht zu einem in bzw. auf dem Trägersubstrat angebrachten Wellenleiter.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren anzugeben, mit dem ein optisches Bauelement an einen optischen
Wellenleiter eines Trägersubstrat
besonders einfach und damit kostengünstig angeschlossen werden
kann.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von
einem Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in Unteransprüchen
beschrieben.
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Danach ist vorgesehen, dass bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren
zwischen dem optischen Bauelement und dem Wellenleiter zusätzlich eine Justageeinrichtung
mit mindestens einem Hilfswellenleiter angeordnet wird. Die Wellenleiterenden
des Hilfswellenleiters sollen dabei beweglich sein, damit eine Justage
der optischen Verbindung zwischen dem optischen Bauelement und dem
Wellenleiter des Trägersubstrats
nach der Montage des optischen Bauelements noch möglich ist.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darin zu sehen, dass bei der Montage des optischen Bauelements
keine besonders hohen Anforderungen an die Justage- bzw. Montagegenauigkeit
gestellt werden müssen;
denn selbst nach der Montage des optischen Bauelementes auf dem
Trägersubstrat,
beispielsweise einer „Plattform", ist eine Justage
der optischen Verbindung zwischen dem Bauelement und dem Wellenleiter
des Trägersubstrats
noch möglich,
indem nämlich der
Hilfswellenleiter der Justageeinrichtung entsprechend eingestellt
bzw. verstellt wird.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darin zu sehen, dass es sehr einfach und damit kostengünstig durchführbar ist.
So können
nämlich
für die
Montage des optischen Bauelements die heutzutage üblichen
Bestückungsautomaten
(„pick
and place"-Maschinen),
wie sie in der Halbleiterindustrie verwendet werden, eingesetzt
werden. Diese Bestückungsautomaten
weisen üblicherweise
Fertigungstoleranzen, d. h. also Montagetoleranzen auf, die in der
Größenordnung zwischen
5 bis 10 μm
liegen. Montagetoleranzen in dieser Größe sind bekanntermaßen bei nachrichtenoptischen
Anwendungen vor allem in Single-Mode-Applikationen völlig inakzeptabel, da eine
optische Kopplung bzw. optische Verbindung zwischen verschiedenen
Komponenten bei derart großen
Toleranzen schlecht, d. h. mit unnötigen Dämpfungen oder gar nicht mehr
möglich
ist. Montagetoleranzen dürfen
bei Single-Mode-Applikationen einen Grenzwert von ca. 1 μm nicht überschreiten,
wenn verlustarme optische Verbindungen erreicht werden sollen.
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An dieser Stelle setzt die Erfindung
konkret an: So wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur optischen
Kopplung eines optischen Bauelements mit einem Wellenleiter eines
Trägersubstrats zwar
eine zusätzliche
Komponente in Kauf genommen, die mit zusätzlichen Kosten und zusätzlichem Herstellungsaufwand
verbunden ist; jedoch ermöglicht
diese zusätzliche
Justageeinrichtung den Einsatz der bisher üblichen Bestückungsautomaten.
Zusätzliche
teure und aufwendige Justageeinrichtungen, wie sie zu einem mikrometergenauen
Montieren optischer Bauelemente auf einem Trägersubstrat erforderlich wären, sind
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht erforderlich. Auch passive Justageelemente wie beispielsweise
präzise
mikromechanische Anschläge,
wie sie bei Montagegenauigkeiten im Mikrometerbereich ebenfalls
bekannt und üblich sind,
sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht
erforderlich; die hochpräzisen
Strukturierungsprozesse zur Herstellung derartiger Justageelemente,
beispielsweise der genannten präzisen
mikromechanischen Anschläge,
entfallen daher ebenfalls.
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Ein dritter wesentlicher Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darin zu sehen, dass bei diesem eine optische Nachjustage zwischen
dem optischen Bauelement und dem Wellenleiter des Trägersubstrats
stets möglich
bleibt, da die Justageeinrichtung auch nach der Montage des optischen
Bauelements eine Nachjustage ermöglicht.
Zusammengefasst lässt
sich also sagen, dass der Kern der Erfindung darin besteht, dass
durch das zusätzliche Vorsehen
einer Justageeinrichtung mit beweglichen Wellenleiterenden der Einsatz
der aus der Halbleitertechnik bekannten Bestückungsautomaten mit relativ großer Montageungenauigkeit
(bis zu ca. 10 μm
Ungenauigkeit) möglich
ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass mit diesem ein optisches Bauelement auf einem
elektrisch-optischen Trägersystem,
beispielsweise einem elektrisch-optischen Motherboard, als Trägersubstrat montiert
wird. Bei dem elektrisch-optischen Trägersystem kann es sich beispielsweise
um ein Electrical Optical Circuit Board oder einen Planar Lightwave Circuit
handeln. Wie bereits oben beschrieben, weisen EOCBs und PLCs sehr
viele Funktionen und damit auch Funktionselemente wie z. B. optische
Filter, Schalter, Abschwächer,
Sender, Verstärker
oder Empfänger
auf. Um bei der Herstellung derartiger „Boards" bzw. optischer Leiterplatten eine aufwendige
Justage zu vermeiden, wird der Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei diesen Boards bzw. Leiterplatten als vorteilhaft angesehen.
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Besonders einfach und damit vorteilhaft
lässt sich
die Justageeinrichtung herstellen, wenn sie durch ein Hilfssubstrat
gebildet wird, in dem bzw. auf dem der mindestens eine Hilfswellenleiter
mit seinen beweglichen Wellenleiterenden vorgesehen wird. Substrate
mit darin bzw. darauf befindlichen Wellenleitern mit beweglichen
Wellenleiterenden sind beispielsweise aus dem Artikel „GaAS-based microelectromechanical
waveguide switch",
Olga Blum Spahn, Charles Sullivan, Jeff Burkhart, Chris Tigges,
Ernie Garcia, Sandia National Laboratories, Albuquerque, USA, 2000
IEEE/LEOS International Conference on Optical MEMS, Sheraton Kauai,
Resort, Kauai, Hawaii, 21–24
August 2000, TuA5, Seite 41 und 42" bekannt. Bei einer Integration des
mindestens einen Hilfswellenleiters in oder auf einem Hilfssubstrat
lässt sich
nämlich
gewährleisten,
dass bei der Herstellung der Justageeinrichtung auf die üblichen
Fertigungstechniken aus der Mikroelektronik bzw. aus der integrierten
Optik zurückgegriffen
werden kann.
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Besonders einfach und damit vorteilhaft
lässt sich
die aus dem optischen Bauelement, dem Trägersubstrat und der Justageeinrichtung
bestehende Anordnung montieren, indem das optische Bauelement zunächst auf
der Justageeinrichtung montiert wird und die mit dem optischen Bauelement
versehene Justageeinrichtung anschließend mit dem Trägersubstrat
verbunden wird.
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Um zu erreichen, dass die hergestellte
optische Anordnung besonders platzsparend ist, wird es als vorteilhaft
angesehen, wenn die Justageeinrichtung mit dem darauf montierten
optischen Bauelement in eine Vertiefung an der Oberfläche des
Trägersubstrats
eingesetzt wird.
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Vorteilhaft sollte diese Vertiefung
derart bemessen sein, dass die Wellenleiter der Justageeinrichtung
und die des Trägersubstrats
in einer Ebene liegen. Vorteilhaft können die Justageeinrichtung
und das Trägersubstrat
eine gemeinsame planare Oberfläche
bilden. Bei der Anordnung der Komponenten bzw. der „räumlichen" Integration kann
auf die bekannte „Embedding
Technique" zurückgegriffen
werden.
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Besonders einfach und damit vorteilhaft
lässt es
sich erreichen, dass die Justageeinrichtung und das Trägersubstrat
in einer Ebene liegen, indem Befestigungselemente an der Justageeinrichtung und/oder
am Trägersubstrat
gebildet werden, mit denen die Justageeinrichtung in der Vertiefung
des Trägersubstrats
eingehängt
wird.
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Als vorteilhaft wird es außerdem angesehen, wenn
die Befestigungselemente gleichzeitig zur Kontaktierung zwischen
dem Trägersubstrat
und der Justageeinrichtung verwendet werden, da dann zusätzliche
elektrische Kontakte eingespart werden. Mittelbar wird damit auch
die Kontaktierung zwischen dem Trägersubstrat und dem optischen
Bauelement vereinfacht.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass die Justageeinrichtung und das Trägersubstrat
auf einem separaten Träger
montiert werden. Eine solche separate Anordnung von Trägersubstrat
und Justageeinrichtung ist insbesondere dann empfehlenswert, wenn
auf dem separaten Träger
noch weitere Komponenten angebracht werden sollen.
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In aller Regel wird es sich nicht
vermeiden lassen, dass Fugen bzw. Hohlräume zwischen dem optischen
Bauelement, dem Trägersubstrat
und der Justageeinrichtung nach der Montage noch vorhanden sind.
Es wird daher als vorteilhaft angesehen, wenn diese Hohlräume mit
einer Verbundmasse ausgefüllt
werden. Vorzugsweise sollte diese Verbundmasse derart beschaffen
sein, dass ihre Brechzahl an die Brechzahl der Justageeinrichtung,
des Trägersubstrats,
der Wellenleiter im Trägersubstrat und/oder
des optischen Bauelements angepasst ist, um optische Reflexionen
zu vermeiden. Die Verbundmasse kann insbesondere einen mittleren
Brechzahlindex aufweisen, um eine optimale Anpassung zu erreichen.
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Besonders platzsparend und damit
vorteilhaft lässt
sich die Justageeinrichtung ausbilden, indem der mindestens eine
Wellenleiter in der Justageeinrichtung integriert wird, und zwar
derart, dass seine Wellenleiterenden mittels elektrostatischer,
magnetischer, thermischer, piezoelektrischer und/oder thermomechanischer
Kräfte
auslenkbar und justierbar sind.
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Eine besonders verlustarme Ankopplung zwischen
dem optischen Bauelement und dem Hilfswellenleiter bzw. dem Hilfswellenleiter
und dem Wellenleiter des Trägersubstrats
lässt sich
dann erreichen, wenn eine Justage „zweidimensional" möglich ist.
Dies lässt
sich konkret dann erreichen, wenn die Enden des Hilfswellenleiters
jeweils in der Fläche senkrecht
zur Längsrichtung
des Hilfswellenleiters und damit senkrecht zur Ausbreitungsrichtung
des Lichts im Hilfswellenleiter – also zweidimensional – beweglich
sind. Alternativ oder auch zusätzlich
können
die Enden des Hilfswellenleiters entlang einer Rotationsachse senkrecht
zur Längsachse
des Hilfswellenleiters – also
sozusagen waagerecht – beweglich
sein.
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Nicht immer ist es das Ziel, eine
möglichst verlustfreie
Verbindung zwischen einem optischen Bauelement und dem Wellenleiter
des Trägersubstrates
herzustellen; so ist manchmal ein vorgegebener Dämpfungsbetrag für die optische
Verbindung gewünscht.
Um eine solche Dämpfung
zu erreichen, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Hilfswellenleiter
gezielt missjustiert wird, um die vorgegebene Dämpfung zwischen dem optischen
Element und dem Wellenleiter des Trägersubstrats zu erreichen.
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Als vorteilhaft wird es darüber hinaus
angesehen, wenn optische Bauelemente montiert werden, die einen
optischen Eingang und einen optischen Ausgang aufweisen. Zu solchen
optischen Bauelementen gehören
beispielsweise Halbleiterlaser und optische Halbleiterverstärker (SOA:
Semiconductor optical amplifier). Um diese Bauelemente besonders einfach
und damit vorteilhaft montieren zu können, werden vorteilhaft in
der Justageeinrichtung mindestens zwei justierbare Hilfswellenleiter
vorgesehen, die jeweils mit dem optischen Bauelement und dem Trägersubstrat
in optische Verbindung gebracht werden. Vorteilhaft ist es also;
wenn seitens der Justageeinrichtung eine entsprechende Anzahl an
Hilfswellenleitern zur Justage vorgesehen wird.
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Besonders einfach und damit vorteilhaft
lässt sich
eine optische Anordnung bilden, wenn als Trägersubstrat ein Glas- oder Siliziumsubstrat
verwendet wird, da in einem solchen Fall auf die bekannte Wellenleitertechnik – z. B.
auf der Basis von Glaswellenleitern – zurückgegriffen werden kann. Selbstverständlich können auf
Glas- bzw. Siliziumsubstraten auch andere Wellenleiter wie beispielsweise
Polymerwellenleiter oder SOI-Wellenleiter (SOI: silicon on insulator)
gebildet werden.
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Um zu erreichen, dass möglichst
geringe optische Verluste zwischen dem Hilfswellenleiter und dem
optischen Bauelement bzw. zwischen dem Hilfswellenleiter und dem
Wellenleiter des Trägersubstrats
auftreten, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Hilfswellenleiter
derart hergestellt wird, dass sein Modenfeld an das des Wellenleiters
des Trägersubstrats
und/oder an das des optischen Bauelements angepasst ist.
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Im Übrigen wird es als vorteilhaft
angesehen, wenn Halteelemente vorgesehen werden, die nach einer
erfolgten Justage der Wellenleiterenden der Justageeinrichtung die
Wellenleiterenden in der justierten Position fixieren. Die Haltelemente
können beispielsweise
mechanische Rastelemente sein und/oder auch Elemente sein, die ausschließlich auf bestehender
Haftreibung beruhen. Ein wesentlicher Vorteil derartiger Halteelemente
besteht darin, dass die Justageeinrichtung nach einer erfolgten
Justage der Wellenleiterenden nicht mehr beispielsweise elektrisch
angesteuert werden muss, um die Justage aufrechtzuerhalten, weil
nämlich
die Position der Wellenleiterenden fixiert bleibt.
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Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine
optische Anordnung mit einem optischen Bauelement, das mit einem
Trägersubstrat
mit mindestens einem optischen Wellenleiter in Verbindung steht.
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Eine solche optische Anordnung lässt sich beispielsweise
der eingangs angegebenen europäischen
Patentanmeldung entnehmen.
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Der Erfindung liegt bezüglich einer
solchen optischen Anordnung die Aufgabe zugrunde, diese derart zu
verbessern, dass sie sich besonders einfach und damit kostengünstig herstellen
lässt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer
optischen Anordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen gemäß dem Patentanspruch
17 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen optischen Anordnung sind
in Unteransprüchen beschrieben.
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Bezüglich der Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung
und der Vorteile der vorteilhaften Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anordnung
wird auf die entsprechenden Ausführungen
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verwiesen.
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Zur Erläuterung der Erfindung zeigen
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1 – ein Ausführungsbeispiel
für eine
erfindungsgemäße Anordnung,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt ist, und zwar in der Seitenansicht,
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2 – das Ausführungsbeispiel
gemäß 1 in der Draufsicht,
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3 – ein Ausführungsbeispiel
für eine
Justageeinrichtung für
das Ausführungsbeispiel
gemäß 1 und 2 und für das Ausführungsbeispiel gemäß den 4 und 5
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4 – ein weiteres
Ausführungsbeispiel
für eine
erfindungsgemäße optische
Anordnung, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist,
und zwar in der Seitenansicht, und
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5 – das Ausführungsbeispiel
gemäß 4 in der Draufsicht.
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Die 1 zeigt
eine optische Anordnung 10 mit einem optischen Bauelement 20,
das einen optischen Anschluss 30 aufweist. Das optische
Bauelement 20 ist auf einem Hilfssubstrat 40 montiert,
und zwar derart, dass der Anschluss 30 des optischen Bauelements 20 einem
Wellenleiterende 50 eines Hilfswellenleiters 60 des
Hilfssubstrats 40 gegenüberliegt.
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Der Hilfswellenleiter 60 weist
ein zweites Wellenleiterende 70 auf, das einem Wellenleiterende 80 eines
Wellenleiters 90 gegenüberliegt.
Dieser Wellenleiter 90 ist in einem Trägersubstrat 100 integriert.
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Das Hilfssubstrat 40 und
das Trägersubstrat 100 sind
dabei auf einem separaten Träger 110 montiert.
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Bei dem optischen Bauelement 20 kann
es sich beispielsweise um ein optisches Sendeelement wie einen Laser
oder eine Leuchtdiode oder auch um ein optisches Empfangselement
wie eine Photodiode handeln.
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Das Hilfssubstrat 40 kann
beispielsweise ein Glassubstrat oder ein Siliziumsubstrat sein,
in dem bzw. auf dem optische Wellenleiter als Hilfswellenleiter 60 integriert
sind. Der Hilfswellenleiter 60 kann beispielsweise ein
Glaswellenleiter oder ein Polymerwellenleiter oder dergleichen sein.
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Die 2 zeigt
das Hilfssubstrat 40 mit dem optischen Bauelement 20 in
der Draufsicht. Man erkennt neben dem optischen Bauelement 20 und
dem Hilfswellenleiter 60 ein weiteres optisches Bauelement 20', das einem weiteren
Hilfswellenleiter 60' zugeordnet
ist. Die 2 deutet also
somit an, dass auf dem Hilfssubstrat 40 nicht nur ein optisches
Bauelement 20, sondern zwei oder beliebig viele andere
optische Bauelemente befestigt sein können. In entsprechender Weise
können
auf dem Trägersubstrat 100 gemäß der 1 entsprechende Wellenleiterenden 80 und
Wellenleiter 90 vorgesehen sein, die die entsprechenden
optischen Anschlüsse
für diese
optischen Bauelemente 20, 20' usw. bereitstellen.
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Die optische Anordnung 10 gemäß den 1 und 2 wird dabei vorzugsweise nach folgendem
Verfahren hergestellt. Zuerst wird das optische Bauelement 20 auf
dem Hilfssubstrat 40 montiert. Für diese Montage kann ein Standard-Bestückungsautomat
verwendet werden, da Justagetoleranzen von 5 bis 10 μm akzeptiert
werden können.
Liegt nämlich der
Anschluss 30 des optischen Bauelements 20 nicht
exakt dem einen Ende 50 des Hilfswellenleiters 60 gegenüber, so
kann in einem nachfolgenden Justageschritt das eine Ende 50 des
Hilfswellenleiters 60 ausgelenkt werden. Dieses Auslenken
wird dabei derart durchgeführt,
dass eine möglichst
optimale Ankopplung zwischen dem optischen Bauelement 20 und
dem Hilfswellenleiter 60 des Hilfssubstrats 40 erreicht
wird.
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Nachdem nun das optische Bauelement 20 auf
dem Hilfssubstrat befestigt worden ist, wird das Hilfssubstrat 40 auf
dem separaten Träger 110 befestigt.
Außerdem
wird das Trägersubstrat 100 auf
dem separaten Träger 110 montiert.
Für die
Montage des Hilfssubstrats 40 und des Trägersubstrats 100 kann wiederum
ein Standard-Bestückungsautomat
verwendet werden, da wiederum Montagegenauigkeiten in der Größenordnung
zwischen 5 bis 10 μm
ausreichend sind. Sollte nämlich
das Wellenleiterende 80 des Wellenleiters 90 des
Trägersubstrats 100 nicht exakt
dem zweiten Wellenleiterende 70 des Hilfswellenleiters 60 gegenüberliegen,
so kann in einem nachfolgenden Justageschritt das zweite Wellenleiterende 70 von
seiner Position her nachjustiert werden, weil nämlich das zweite Wellenleiterende 70 – ebenso
wie das eine Wellenleiterende 50 – des Hilfswellenleiters 60 beweglich
ausgeführt
ist. Das zweite Wellenleiterende 70 wird also so lange
bewegt und justiert, bis eine optimale Ankopplung zwischen dem Hilfswellenleiter 60 und
dem Wellenleiter 90 des Trägersubstrats 100 erreicht
ist.
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Zusammengefasst wird bei der optischen Anordnung
gemäß den 1 und 2 die optische Verbindung zwischen dem
optischen Bauelement 20 und dem Wellenleiter 90 des
Trägersubstrats 100 erst
nach der Montage der Elemente justiert, indem nämlich die beiden Wellenleiterenden 50 und 70 des Hilfswellenleiters 60 des
Hilfssubstrats 40 solange nachjustiert werden, bis eine
ideale optische Ankopplung zu dem optischen Bauelement 20 einerseits
und dem Wellenleiter 90 des Trägersubstrats 100 andererseits
erreicht ist.
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Eine Auslenkung der beiden Wellenleiterenden 50 und 70 lässt sich
dabei erreichen, wenn die beiden Wellenleiterenden 50 und 70 „frei liegen". Wie dieses „Freiliegen" der beiden Wellenleiterenden 50 und 70 erreicht
werden kann, zeigt die 3 im
Detail.
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So erkennt man in der 3 das Wellenleiterende 50 des
Hilfswellenleiters 60 im Querschnitt. Das Wellenleiterende 50 liegt
frei und weist keine mechanische Verbindung in lateraler oder vertikaler Richtung
zu dem Hilfssubstrat 40 auf .
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Auf dem Hilfswellenleiter 60 ist
im Bereich des Wellenleiterendes 50 ein elektrischer Kontakt 200 aufgebracht,
der mit weiteren elektrischen Kontakten 210 auf dem Hilfssubstrat 40 in
Verbindung steht. Wird nun eine elektrische Spannung zwischen dem
Anschluss 200 und einem der beiden Anschlüsse 210 angelegt,
so kommt es aufgrund der sich ausbildenden elektrostatischen Kräfte zu einer
lateralen Auslenkung des Wellenleiterendes 50. Dies ist
in der 3 durch einen
Doppelpfeil 220 angedeutet. Die ausgelenkte Position des
Wellenleiterendes 50 ist durch das Bezugszeichen 230 gekennzeichnet.
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Durch ein Anlegen einer entsprechenden Spannung
an die Anschlüsse 200 und 210 lässt sich also
eine Justage des Wellenleiterendes 50 relativ zu dem Anschluss 30 des
optischen Bauelements 20 erreichen.
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In entsprechender Weise kann auch
das zweite Wellenleiterende 70 des Hilfswellenleiters 60 ausgelenkt
werden, um die optische Ankopplung mit dem Wellenleiter 90 des
Trägersubstrats 100 zu
erreichen.
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Im Übrigen können über und/oder unter den beiden
Wellenleiterenden 50 und 70 des Hilfswellenleiters 60 weitere
elektrische Anschlüsse
vorgesehen sein, mit denen eine vertikale Justage der Wellenleiterenden
möglich
ist. Die ist in der 3 durch
das Bezugszeichen 240 angedeutet, das eine vertikal ausgelenkte
Position des Wellenleiterendes 50 kennzeichnet.
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Die Justageeinrichtung gemäß der 3 kann beispielsweise in
einem Silizium- oder Glassubstrat gebildet sein.
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Im Übrigen muss das optische Bauelement 20 nicht
auf dem Hilfssubstrat 40 befestigt werden; stattdessen
können
das optische Bauelement 20, das Hilfssubstrat 40 und
das Trägersubstrat
auch nebeneinander auf dem separaten Träger 110 angeordnet
sein.
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Die 4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
für eine
optische Anordnung gemäß der Erfindung.
Diese optische Anordnung trägt
in der 4 das Bezugszeichen 300.
Die optische Anordnung 300 weist ein Trägersubstrat 310 mit
einem ersten Wellenleiter 320 und einem zweiten Wellenleiter 330 auf.
In dem Trägersubstrat 310 ist
eine Vertiefung 340 vorgesehen, in die eine durch ein Hilfssubstrat 350 gebildete
Justageeinrichtung eingesetzt ist. Die Verbindung zwischen dem Hilfssubstrat 350 und
dem Trägersubstrat 310 wird
durch Justage-Bumps 360 als Befestigungselemente gewährleistet.
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An dem Hilfssubstrat 350 ist
ein optisches Bauelement 355 montiert. Bei diesem optischen
Bauelement 355 handelt es sich um einen Laserverstärker mit
zwei Anschlüssen 370 und 380.
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Der eine Anschluss 370 steht
mit einem ersten Wellenleiterende 400 eines ersten Hilfswellenleiters 410 in
optischer Verbindung. Der erste Hilfswellenleiter 410 weist
ein zweites Wellenleiterende 420 auf, das mit dem ersten
Wellenleiter 320 des Trägersubstrats 310 optisch
verbunden ist.
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Der zweite Anschluss 380 des
optischen Bauelements 355 liegt einem ersten Wellenleiterende 430 eines
zweiten Hilfswellenleiters 440 gegenüber. Das zweite Wellenleiterende 450 des
zweiten Hilfswellenleiters 440 ist wiederum derart angeordnet,
dass es in optischer Verbindung zum zweiten Wellenleiter 330 des
Trägersubstrat 310 steht.
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Die 5 zeigt
das Hilfssubstrat 350 gemäß der 4 in der Draufsicht. Man erkennt, dass
es neben dem ersten Hilfswellenleiter 410 und dem zweiten
Hilfswellenleiter 440 noch weitere Hilfswellenleiter gibt,
und zwar einen dritten Hilfswellenleiter 460 und einen
vierten Hilfswellenleiter 470. Der dritte Hilfswellenleiter 460 sowie
der vierte Hilfswellenleiter 470 dienen zum Anschluss eines
weiteren optischen Bauelements 480, bei dem es sich beispielsweise ebenfalls
um einen Laserverstärker
handeln kann.
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Im Übrigen erkennt man in der 5 die Befestigungs-Bumps 360 zur
Befestigung des Hilfssubstrats 350 auf dem Trägersubstrat 310.
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Bei dem Trägersubstrat 310 kann
es sich beispielsweise um ein elektrisch-optisches Trägersystem,
beispielsweise ein elektrisch-optisches Motherboard, handeln. Das
Trägersubstrat kann
konkret beispielsweise ein „Electrical
Optical Circuit Board" (EOCB)
oder ein „Planar
Lightwave Circuit" (PLC) sein.
Die optische Anordnung gemäß den 4 und 5 wird vorteilhaft wie folgt hergestellt:
Zunächst wird
das optische Bauelement 355 auf dem Hilfssubstrat 350 montiert.
Bei dieser Justage spielt die Justagegenauigkeit keine große Rolle,
so dass Toleranzen von 5 bis 10 μm
akzeptabel sind. Somit lässt
sich das optische Bauelement 355 – ebenso wie das weitere optische
Bauelement 480 – unter
Verwendung der in der Halbleitertechnik üblichen Bestückungsautomaten
auf dem Hilfssubstrat 350 montieren.
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Nach der Montage des optischen Bauelements 355 bzw.
des weiteren optischen Bauelements 480 auf dem Hilfssubstrat 350 wird
das vormontierte Hilfssubstrat 350 in die Vertiefung 340 des
Trägersubstrats 310 eingesetzt.
Auch diese Montage kann mit gewissen Toleranzen behaftet sein, so
dass wiederum übliche
Bestückungsautomaten
aus der Halbleiterindustrie Einsatz finden können.
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Sobald das Hilfssubstrat 350 auf
dem Trägersubstrat 310 montiert
ist, werden die Wellenleiterenden 400 und 420 des
ersten Hilfswellenleiters 410 sowie die beiden Wellenleiterenden 430 und 450 des
zweiten Hilfswellenleiters 440 derart ausgerichtet, dass
eine optimale optische Verbindung zwischen dem optischen Bauelement 355 und
den beiden Wellenleitern 320 und 330 des Trägersubstrats 310 erreicht
ist.
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Wie bereits oben erwähnt, kann
es sich bei dem Trägersubstrat 310 gemäß den 4 und 5 bzw. bei dem Trägersubstrat 100 gemäß den 1 und 2 um ein sogenannter PLC (Planar Lightwave Circuit)
oder ein EOCB (Electrical Optical Circuit Board) handeln. EOCBs
sind vorzugsweise für Multimodeapplikationen
zu verwenden, wohingegen PLCs für
Multi- oder Singlemodeapplikationen eingesetzt werden können.
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Im Falle von PLCs können auf
dem Trägersubstratmaterial
(z. B. Glas oder Silizium) eine oder mehrere funktionale Schichten
(z. B. aus Glas, Silizium, Polymeren, Metallen oder einer beliebigen
Kombination dieser Materialien) abgeschieden und durch verschiedene
Technologien strukturiert werden, um die Wellenleiter 320, 330 in
dem Trägersubstrat 310 zu
bilden.
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Außerdem können manche Funktionen (z.
B. Filter) direkt durch geeignete Strukturierung der EOCB- oder
PLC-Plattform 310 bzw. 100 realisiert werden.
Andere Funktionen bzw. funktionale Einheiten werden dann – wie im
Zusammenhang mit den 1 bis 5 erläutert – durch eine Montage der entsprechenden
Bauelemente auf der EOCB- oder PLC-Plattform 310 bzw. 100 in
der beschriebenen Weise justiert.
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- 10
- optische
Anordnung
- 20
- optisches
Bauelement
- 30
- Anschluss
des optischen Bauelements
- 40
- Hilfssubstrat
- 50
- erstes
Wellenleiterende
- 60
- Hilfswellenleiter
- 70
- zweites
Wellenleiterende
- 80
- Wellenleiterende
- 90
- Wellenleiter
- 100
- Trägersubstrat
- 110
- separater
Träger
- 200
- elektrischer
Kontakt
- 210
- elektrischer
Kontakt
- 220
- Pfeil
(Bewegungsrichtung)
- 230
- Wellenleiter
in lateral ausgelenkter Position
- 240
- Wellenleiter
in vertikal ausgelenkter Position
- 300
- optische
Anordnung
- 310
- Trägersubstrat
- 320
- erster
Wellenleiter
- 330
- zweiter
Wellenleiter
- 340
- Vertiefung
- 350
- Hilfssubstrat
- 355
- optisches
Bauelement
- 360
- Befestigungsbumps
- 370
- erster
Anschluss
- 380
- zweiter
Anschluss
- 400
- erstes
Wellenleiterende
- 410
- erster
Hilfswellenleiter
- 420
- zweites
Wellenleiterende
- 430
- erstes
Wellenleiterende
- 440
- zweiter
Hilfswellenleiter
- 450
- zweites
Wellenleiterende
- 460
- dritter
Hilfswellenleiter
- 470
- vierter
Hilfswellenleiter
- 480
- weiteres
optisches Bauelement