-
Die Erfindung betrifft die Verwendung
eines Formkörpers,
enthaltend mindestens einen Gerüstbilder,
wobei Proteine ausgenommen sind, gegebenenfalls einen oder mehrere
Wirkstoffe sowie gegebenenfalls einen oder mehrere Hilfsstoffe zur äußeren Anwendung,
ein Verfahren zur Herstellung der genannten Formkörper sowie
neue Formkörper.
-
Aus den deutschen Patentschriften
DE 42 01 1 72 ,
DE 42 01 173 sowie
DE 42 01 179 sind Pellets zur pharmazeutischen
oder kosmetischen Anwendung beschrieben, die Gerüstbildner auf der Basis von
Proteinen aufweisen. Die Pellets dienen insbesondere zur Herstellung
oraler Arzneimittelformulierungen. Die Pellets werden hergestellt,
in dem Dispersionen aus den Protein-Gerüstbildnern und gegebenenfalls
kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen in tiefkalte inerte
Flüssigkeiten,
vorzugsweise flüssigen
Stickstoff, eingetropft werden und die gefrorenen Pellets anschließend abgetrennt
und gefriergetrocknet werden. Um unter diesen Bedingungen Pellets
zu bilden, ist jedoch die Anwesenheit von Protein-Gerüstbildnern,
insbesondere Kollagen bzw, Kollagen-Derivaten erforderlich, da nur die genannten
Protein-Gerüstbildner
unter diesen Bedingungen stabile Pellets ausbilden können. Dies
hängt vermutlich
mit den speziellen intermolekularen Wechselwirkungen der Proteinmoleküle zusammen.
-
Die Größe der nach den genannten Deutschen
Patentschriften hergestellten Pellets wird im allgemeinen Teil der
Beschreibungen mit 0,2 bis 12 mm angegeben. In den Beispielen liegt
die maximal erzielte Größe jedoch
lediglich bei 4 mm. Dabei handelt es sich um eine Durchschnittsgröße, d.h.
die Pellets unterliegen mehr oder weniger starken Größenschwankungen.
-
Insbesondere für die äußere kosmetische Anwendung
werden jedoch relativ große
Formkörper einheitlicher
Form und Größe bevorzugt.
Der Endverbraucher kann solche Formkörper einfach handhaben. Pulver,
bzw, kleine Pellets oder ungleichmäßig geformte Formkörper sind
für diese
Zwecke in der Regel ungeeignet. Man ist bestrebt, Formkörper einer
solchen Größe bereitzustellen,
die es erlauben pro Anwendung eine Dosierungsform zu benutzen. Außerdem vermitteln
größere Formkörper, die
z.B. farblich gestaltet werden können,
auch einen stärkeren ästhetischen
Eindruck.
-
Die Anwendung von Protein-Gerüstbildner ist
außerdem
in einigen Fällen
nicht bevorzugt. So ziehen einige Endverbraucher zunehmend die Anwendung
rein pflanzlicher Produkte insbesondere in der Kosmetik vor. Die
Gründe
hierfür
resultieren dabei unter anderem aus grundsätzlichen, ethischen Erwägungen.
-
Die Aufarbeitung von Proteinen erfordert weiterhin
in der Regel komplizierte Aufbereitungsschritte, Ferner sind die
Eigenschaften der Protein-Gerüstbildner
bei der äußeren Anwendung
auf der Haut in ihrem Eigenschaftsspektrum in vielen Fällen zu
beschränkt,
da sie stets aus denselben Aminosäuren zusammengesetzt sind.
-
Es besteht daher zunehmend der Wunsch nach
kosmetischen oder pharmazeutischen Formformulierungen, insbesondere
Formkörpern
zur äußeren Anwendung,
die nicht auf Protein-Basis beruhen. Will man jedoch Gerüstbildner
auf pflanzlicher Basis, wie z.B. Alginate, nach dem in den vorstehend
genannten Patentschriften verwendeten Verfahren verarbeiten, so
stellt man überraschend
fest, dass sich auf diese Weise keine Formkörper mit regelmäßigen Formen,
insbesondere in ausreichender Größe und mit
ausreichender Löslichkeit,
wie sie für
die äußeren Anwendung
erforderlich sind, herstellen lassen.
-
Zahlreiche Veröffentlichungen sind mit der Herstellung
oraler Formulierungen befasst, deren Herstellung einen Gefriertrocknungsschritt
beinhaltet, So sind aus der
EP-A-0352190 aus
festen und porösen
Einheitsformen bestehende Zusammensetzungen bekannt, die Mikro-
oder Nanoteilchen umfassen. Diese werden unter anderem so hergestellt, dass
Pasten in Hohlräume
einer Form gegeben werden und anschließend eine Lyophilisierung durchgeführt wird.
Die Aufgabenstellung der
EP-A-0352190 bestand
darin, orale Formulierungen mit einer Geschmacksmaskierung zu finden,
die sich in Wasser schnell auflösen.
Eine topische Anwendung der Formulierungen wird nicht erwähnt. Ähnlich offenbart
die
EP-A- 0399902 durch Gefriertrocknung
hergestellte Formulierungen, die ebenfalls der Bereitstellung geschmacksmaskierter
schnell löslicher
Arzneimittelformulierungen dienen. Aus der
US-A-4758598 sind durch
Gefriertrocknung hergestellte Formulierungen bekannt, die ebenfalls
ausschließlich
zur oralen Anwendung dienen, Aus der
US-A-4079018 sind lösliche Trägermaterialien zur Verabreichung
von Arzneimitteln zur oralen Anwendung bekannt, Aus der
US 4 695 463 sind Verabreichungssysteme
mit kontrollierter Freisetzung zur oralen Verabreichung beschrieben.
Ferner sind aus der
EP-A-0412449 gefriergetrocknete
Zusammensetzungen bekannt, die jedoch keine regelmäßige Geometrie
aufweisen. Keine der vorstehenden Entgegenhaltungen offenbart jedoch die
Möglichkeit
der Herstellung von relativ großformatigen
regelmäßigen Formkörpern, die
sich bei der äußeren Anwendung
auf der Haut leicht lösen
und in der Lage sind, als Wirkstoffträger zu fungieren.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
bestand somit darin eine neue Verwendung wirkstoffhaltiger Formkörper, die
Gerüstbildner
aufweisen, die nicht auf Proteinen basieren, für die äußere Anwendung bereitzustellen.
Die Formkörper
sollten dabei relativ groß sein,
eine ausreichende Kohäsion,
d.h. mechanische Festigkeit, aufweisen, regelmäßig geformt sein, sich bei
der Anwendung auf der Haut leicht lösen und zu einem angenehmen
Anwendungsgefühl
führen.
Weiterhin sollten diese Formkörper
geeignet sein, verschiedene Wirkstoffe wie insbesondere kosmetische
Wirkstoffe und therapeutische bzw. pharmazeutische Wirkstoffe aufzunehmen
und als Träger
hierfür
fungieren.
-
Die Erfindung stellt somit die Verwendung
eines Formkörpers
bereit, enthaltend mindestens einen Gerüstbildner, wobei Proteine ausgenommen sind,
gegebenenfalls einen oder mehrere Wirkstoffe sowie gegebenenfalls
einen oder mehrere Hilfsstoffe zur äußeren Anwendung.
-
Unter einem Formkörper im Sinne der Erfindung
versteht man einen regelmäßig geformten
geometrischen Körper,
z.B. insbesondere Kugeln, Quader, Pyramiden, Sterne aber auch natürlichen
Formen nachgebildete Formkörper
wie z.B. solche in der Form von Tieren, wie z.B. Meerestieren, wie
z.B. Seesterne, Meeresfrüchte,
wie Muscheln, etc, Pflanzen und Pflanzenteilen, wie Blätter etc.
Nach dem weiter unten beschriebenen Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäß verwendeten
Formkörper sind
alle diese Formen zugänglich.
Erfindungsgemäß ist auch
eine Mehrzahl der genannten Formkörper in einem Behältnis umfasst,
Auch kann es sich um Mischungen von Formkörpern verschiedener Geometrien
handeln. Die Formkörper
können
einzeln abgepackt sein. Bevorzugt liegt jedoch insbesondere in der
kosmetischen Anwendung eine Mehrzahl der Formkörper nebeneinander in Kontakt
in einem Behältnis
vor.
-
Die Volumina der verwendeten Formkörper sind
aufgrund des Verfahrens ihrer Herstellung an sich nicht beschränkt, Zweckmäßig liegen
die Volumina bevorzugt bei mindestens etwa 0,1 cm3,
bevorzugt 0,3 cm3, bevorzugter mindestens
etwa 0,5 cm3, noch bevorzugter mindestens
etwa 0,8 cm3. Nach oben werden die verwendeten
Volumina zweckmäßig auf
bis zu etwa 6 cm3, bevorzugt bis zu etwa
5 cm3, bevorzugter bis zu etwa 4 cm3 beschränkt.
Die Größe der Formkörper wird
unter anderem durch den Ort der äußeren Anwendung
der Formkörper
bestimmt, So ermöglicht
die Anwendung auf größeren Körperflächen (z.B.
der direkte Auftrag der angefeuchteten Formkörper auf dem Rücken etc.,
oder der Einsatz als Badezusatz) den Einsatz größerer Formkörper, wohingegen bei der Anwendung
auf kleineren Körperpartien
(z.B. Wange etc.) kleinere Formkörper
bevorzugt sind.
-
Der Durchmesser eines Formkörpers (maximaler
Abstand zwischen zwei Punkten in einem Formkörper jedweder Geometrie) liegt
zweckmäßig bei
mindestens etwa 3 mm, bevorzugt mindestens etwa 5 mm, bevorzugter
mindestens etwa 7 mm, noch bevorzugter mindestens etwa 8 mm bis
hin zu zweckmäßig etwa
60 mm, bevorzugt etwa 50 mm, bevorzugter etwa 40 mm, noch bevorzugter
etwa 30 mm.
-
Ein besonders bevorzugter Formkörper weist
eine im wesentlichen kugelförmige
Geometrie auf, wobei der Durchmesser der Kugel zwischen 3 bis 30
mm, bevorzugt zwischen 5 und 20 mm, bevorzugter zwischen 7 und 15
mm, noch bevorzugter zwischen 8 und 13 mm liegt.
-
Der erfindungsgemäß verwendete Formkörper enthält mindestens
einen Gerüstbildner,
wobei Proteine ausgenommen sind. Bei dem Gerüstbildner handelt es sich im
allgemeinen um sogenannte Hydrokolloide, d.h. (teilweise) wasserlösliche,
natürliche oder
synthetische Polymere, die in wässrigen
Systemen Gele bzw. viskose Lösungen
bilden. Die Gerüstbildner
werden zweckmäßig ausgewählt aus
Polysacchariden oder synthetischen Polymeren. Bevorzugt wird der
Gerüstbildner
aus der Gruppe der Polysaccharide ausgewählt. Polysaccharide schließen beispielsweise
Homoglykane oder Heteroglykane ein, wie zum Beispiel Alginate, besonders
Natriumalginat, Carrageen, Pektine, Tragant, Guar-Gummi, Johannisbrotkernmehl,
Agar-Agar, Gummi-Arabikum, Xanthan, natürliche und modifizierte Stärken, Dextrane,
Dextrin, Maltodextrine, Chitosan, Glucane, wie β-1,3-Glucan, β-1,4-Glucan,
wie Cellulose, Mucopolysaccharide, wie Hyaluronsäure etc. Synthetische Polymere
schließen
beispielsweise ein: Celluloseether, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
synthetische Cellulosederivate, wie Methylcellulose, Carboxycellulose,
Carboxymethylcellulose, Celluloseester, Cellulosesether wie Hydroxypropylcellulose,
Polyacrylsäure,
Polymethacrylsäure,
Poly(methylmethacrylat) (PMMA), Polymethacrylat (PMA), Polyethylenglykole
etc. Es können
auch Mischungen mehrerer Gerüstbildner
verwendet werden. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Alginate, insbesondere ist Natrium-Alginat bevorzugt.
Bevorzugt sind niedrig-viskose Gerüstbildner, insbesondere calciumfreie
Natrium-Alginate, (Natrium-Alginat
mit einem Calciumgehalt < 3
Gew.-%, bevorzugter < 2 Gew.-%,
noch bevorzugter < 1,5
Gew.-%), d.h. solche Gerüstbildner, die
bevorzugt eine Viskosität
von weniger als 2000 mPas, noch bevorzugter von weniger als 1000
mPas, am bevorzugtesten weniger als 100 mPas aufweisen (d.h. eine
Lösung
von 1 g des Gerüstbildners
in 99 ml dest. Wasser (1 %ige Lösung w/w)
bei 20°C
und einem pH-Wert
von 6–8
hat eine Viskosität
von weniger als 2000, bzw. 1000, bzw, 100 mPas), Die Verwendung
solcher niedrig-viskoser Gerüstbildner,
wie Natrium-Alginat ist zum einen herstellungsbedingt bevorzugt,
zum anderen führt
die Anwendung solcher niedrig-viskoser Gerüstbildner zu einer leichteren
Löslichkeit
der Formulierung bzw. bei Zusatz von Wasser zu einer höheren Zerfalls-
bzw. Auflösungsgeschwindigkeit
und damit zu einer leichteren Verteilbarkeit auf der Haut. Insbesondere
die Verwendung von niedrig-viskosen Alginattypen kann zu einer größeren Auflösungsgeschwindigkeit
der erfindungsgemäß verwendeten
Formkörper
führen.
-
Die erfindungsgemäß bevorzugt als Gerüstbildner
verwendeten Polysaccharide weisen zweckmäßig durchschnittliche Molmassen
von zweckmäßig etwa
103 bis zu etwa 108,
bevorzugt etwa 104 bis 107 auf.
-
Die Gerüstbildner sind hautverträglich und führen bevorzugt
bei der Anwendung auf der Haut zur Ausbildung eines Films, der eine
schützende Funktion
aufweist.
-
Klarstellend soll noch erwähnt werden,
dass die Formulierung „Gerüstbilder,
wobei Proteine ausgenommen sind," im
Sinne der Erfindung nicht die Anwesenheit von Wirkstoffen auf Proteinbasis,
wie Enzyme, Hormone etc. ausschließt.
-
Die erfindungsgemäß verwendeten Formkörper enthalten
gegebenenfalls einen oder mehrere Wirkstoffe, bevorzugt mindestens
einen Wirkstoff. Wirkstoffe schließen insbesondere kosmetische
oder therapeutische bzw. pharmazeutische, für die äußere Anwendung geeignete Wirkstoffe
ein. Bevorzugt enthält
der erfindungsgemäß verwendete
Formkörper mindestens
einen kosmetischen und/oder pharmazeutischen Wirkstoff. Dementsprechend
handelt es sich bei den erfindungsgemäß verwendeten Formkörper bevorzugt
um kosmetische oder therapeutische Mittel. Kosmetische Formkörper bzw.
unter Verwendung kosmetischer Wirkstoffe hergestellte Formkörper im
Sinne der Erfindung sind im wesentlichen Mittel im Sinne des Lebensmittel-
und Bedarfsgegenständegesetzes
(LMBG), d.h., Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen, die dazu bestimmt
sind, äußerlich
am Menschen zur Reinigung, Pflege, oder zur Beeinflussung des Aussehens
oder des Körpergeruchs,
oder zur Vermittlung von Geruchseindrücken angewendet zu werden,
es sei, denn, dass sie überwiegend
dazu bestimmt sind, Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder krankhafte Beschwerden
zu lindern oder zu beseitigen, In diesem Sinne handelt es sich bei
den erfindungsgemäß verwendeten
kosmetischen Formkörpern
beispielweise um Badepräparate,
Hautwasch- und reinigungsmittel, Hautpflegemittel, insbesondere
Gesichtshautpflegemittel, Augenkosmetika, Lippenpflegemittel, Nagelpflegemittel, Fußpflegemittel,
Lichtschutzmittel, Hautbräunungsmittel,
Depigmentierungsmittel, Deodorants, Antihydrotika, Haarentfernungsmittel,
Insektenrepellents etc. oder derartige Mittel in Kombination.
-
Beispiele kosmetisch gegebenenfalls
auch z.B. dermatologischer, therapeutisch wirksamer Verbindungen
schließen
ein: Antiaknemittel, antimikrobielle Mittel, Antitranspirationsmittel,
adstringierende Mittel, desodorierende Mittel, Enthaarungsmittel, Konditionierungsmittel
für die
Haut, hautglättende Mittel,
Mittel zur Steigerung der Hauthydratation wie z. B. Glycerin oder
Harnstoff, Sonnenschutzmittel, Keratolytika, Radikalfänger für freie
Radikale, Antiseborrhöika,
Antischuppenmittel, antiseptische Wirkstoffe, Wirkstoffe zur Behandlung
der Anzeichen der Hautalterung und/oder Mittel, die die Differenzierung und/oder
Proliferation und/oder Pigmentierung der Haut modulieren, Vitamine
wie Vitamin C, Wirkstoffe mit reizender Nebenwirkung, wie alpha-Hydroxysäuren, β-Hydroxysäuren, alpha-Ketosäuren, β-Ketosäuren, Retinoide
(Retinol, Retinal, Retin-Säure)
Anthralinen (Dioxyanthranol), Anthranoide, Peroxide (insbesondere
Benzoylperoxid), Minoxidil, Lithiumsalze, Antimetabolite, Vitamin
D und seine Derivate; Katechine, Flavonoide, Ceramide, Fettsubstanzen, wie
Mineralöle,
wie Paraffinöle
oder Vaselineöle,
Siliconöle,
Pflanzenöle
wie Kokosöl,
Süßmandelöl , Aprikosenöl, Maisöl, Jojobaöl, Olivenöl, Avocadoöl, Sesamöl, Palmöl, Eukalyptusöl, Rosmarinöl, Lavendelöl, Kiefernöl, Thymianöl, Minzöl, Kardamonöl, Orangenblütenöl, Sojaöl, Kleieöl, Reisöl, Rapsöl und Rizinusöl, Weizenkeimöl und daraus
isoliertes Vitamin E, Nachtkerzenöl, Pflanzenlecithine (z.B.
Sojalecithin), aus Pflanzen isolierte Sphingolipide/Ceramide, tierische Öle oder
Fette, wie Talg, Lanolin, Butteröl,
Fettsäureester,
Ester von Fettalkoholen und Wachse mit einem der Hauttemperatur
entsprechenden Schmelzpunkt (tierische Wachse, wie Bienenwachs,
Carnaubawachs und Candelillawachs, mineralische Wachse, wie mikrokristalline
Wachse, und synthetische Wachse, wie Polyethylen- oder Silikonwachse),
sowie sämtliche
für kosmetische
Zwecke geeigneten Öle,
wie beispielsweise in der CTFA-Abhandlung, Cosmetic Ingredient Hand-book,
1 . Auflg., 1 988, The Cosmetic, Toiletry and Fragrance Association,
Inc., Washington, erwähnt,
mehrfach ungesättigte
Fettsäuren,
essentielle Fettsäuren
(z.B. gamma-Linolensäure),
Enzyme, Coenzyme, Enzymhemmstoffe, hydratisierende Mittel, hautberuhigende Mittel,
Detergentien oder schaumbildende Mittel, und anorganische oder synthetische
mattierende Füllstoffe,
abrasive Mittel.
-
Weiterhin können Pflanzenwirkstoffextrakte bzw.
daraus gewonnene Auszüge
oder Einzelstoffe erwähnt
werden. Allgemein wird der Pflanzenwirkstoffextrakt in der Regel
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus festen Pflanzenextrakten, flüssigen Pflanzenextrakten,
hydrophilen Pflanzenextrakten, lipophilen Pflanzenextrakten, einzelnen
Pflanzeninhaltsstoffen; sowie deren Mischungen, wie Flavonoide und
ihre Aglyka: Rutin, Quercetin, Diosmin, Hyperosid, (Neo)hesperidin,
Hesperitin, Ginkgo Biloba (z.B. Ginkoflavonglykoside), Crataegus-Extrakt
(z.B, oligomere Procyanidine), Buchweizen (z.B, Rutin), Sophora
japonica (z.B. Rutin), Birkenblätter
(z.B. Quercetinglykoside, Hyperosid und Rutin), Holunderblüten (z.B.
Rutin), Lindenblüten
(z.B. ätherisches Öl mit Quercetin
und Farnesol), Johanniskautöl,
(z.B. Olivenölauszug),
Calendula, Arnika (z.B. ölige
Auszüge
der Blüten
mit ätherischem Öl, polare
Auszüge mit
Flavonoiden), Melisse (z.B. Flavone, ätherisches Öl); Immunstimulantien: Echinacea
purpurea (z.B. alkoholische Auszüge,
Frischpflanzensaft, Preßsaft), Eleutherokokkus
senticosus; Alkaloide; Rauwolfia (z.B. Prajmalin), Immergrün (z.B.
Vincamin); weitere Phytopharmaka: Aloe, Roßkastanie (z.B, Aescin), Knoblauch
(z.B. Knoblauchöl),
Ananas (z.B. Bromelaine), Ginseng (z.B. Ginsenoside), Mariendistelfrüchte (z.B.
auf Silymarin standardisierter Extrakt), Mäusedornwurzel (z.B. Ruscogenin),
Baldrian (z.B. Valepotriate, Tct. Valerianae), Kava-Kava (z.B. Kavalactone),
Hopfenblüten
(z.B. Hopfenbitterstoffe), Extr. Passi-florae, Enzian (z.B. ethanol.
Extrakt), anthrachinonhaltige Drogenauszüge, z.B. aloinhaltiger Aloe Vera-Saft,
Pollenextrakt, Algenextrakte, Süßholzwurzelextrakte,
Palmenextrakt, Galphimia (z.B.Urtinktur), Mistel (z.B. wässrig-ethanol.
Auszug), Phrtosterole (z.B. beta-Sitosterin), Wollblumen (z.B. wäßrig-alkohol.
Extrakt), Drosera (z.B. Likörweinextrakt), Sanddornfrüchte (z.B.
daraus gewonnener Saft oder Sanddornöl), Eibischwurzel, Primelwurzelextrakt, Frischpflanzenextrakte
aus Malve, Beinwell, Efeu, Schachtelhalm, Schafgarbe, Spitzwegerich
(z.B. Preßsaft),
Brennessel, Schöllkraut,
Petersilie; Pflanzenextrakte aus Norolaena lobata, Tagetes lucida, Teeoma
siems, Momordica charantia, und Aloe Vera Extrakte.
-
Bevorzugte kosmetische Wirkstoffe
sind natürliche
und synthetische Feuchthaltefaktoren wie z. B. Glycerin, Harnstoff
und Ceramide, Hautschutzmittel, Hautaufheller, Vitamine, Antioxidantien,
sogenannte Antiagingmittel, antiirritative Mittel, Sonnenschutzmittel,
etc.
-
Im Unterschied zu den vorstehend
beschriebenen im wesentlichen in der Kosmetik verwendeten Formkörpern handelt
es sich bei den therapeutisch verwendeten Formkörpern (Arzneimittel) um solche, die
mindestens einen pharmazeutischen bzw. therapeutischen insbesondere
auch dermatologischen Wirkstoff enthalten und die im Sinne des Arzneimittelgesetzes
unter anderem dazu bestimmt sind, Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder krankhafte
Beschwerden zu heilen, zu lindern oder zu verhüten. Solche Mittel bzw. Wirkstoffe
sind für
die äußere Anwendung
bestimmt, wobei es sich um hautaktive Wirkstoffe aber auch um transdermale
Wirkstoffe handelt kann. Sie schließen beispielsweise ein: Mittel zur
Behandlung von Hautkrankheiten, äußerlich
anwendbare Analgetika, z. B. Dextropropoxyphen, Pentazocin, Pethidin,
Buprenorphin; Antirheumatika/Antiphlogistika (NSAR), z. B. Indometacin,
Diclofenac, Naproxen, Ketoprofen, Ibuprofen, Flurbiprofen, Salicylsäure und
-derivate wie Acetylsalicylsäure,
Oxicame; Steroidhormone, z. B. Betamethason, Dexamethason, Methylprednisolon,
Ethinylestradiol, Medroergotamin, Dihydroergotoxin; Gichtmittel,
z. B. Benzbromaron, Allopurinol; Dermatika Externa, einschließlich antibakterielle
Mittel, Antimykotika, antivirale Wirkstoffe, entzündungshemmende
Wirkstoffe, juckreizstillenden Wirkstoffe, anästhesierende Wirkstoffe, r.
B. Benzocain, Corticoide, Aknemittel, antiparasitäre Wirkstoffe; äußerlich
anwendbare Hormone; Venentherapeutika; Immunsuppresiva etc. alle
für die äußerliche
Anwendung.
-
Bevorzugte therapeutische Mittel
sind Analgetika, z.B. Immunsuppressiva, Hormone, Mittel zur Behandlung
von Hautkrankheiten, wie der Neurodermitis, der utopischen Dermatitis
etc., und Anti-Herpesmittel.
-
Auch die Gerüstbilder, insbesondere die
Polysaccharide können
gewisse therapeutische Wirkungen aufweisen (so wirkt der bevorzugt
verwendete Gerüstbildner
(Natrium-)Alginat in gewissen Ausmaß antiviral), sie sind jedoch
keine Wirkstoffe im Sinne der Erfindung.
-
Die erfindungsgemäß verwendeten Formkörper enthalten
weiterhin gegebenenfalls einen oder mehrere Hilfsstoffe. Hilfsstoffe
schließen
ein: oberflächenaktive
Mittel neben den oben erwähnten
Waschtensiden, wie Dispergiermittel, Emulgatoren etc., Füllstoffe,
pH-Einstellungsmittel,
wie Pufferstoffe, Stabilisatoren, Cosolventien, pharmazeutisch und kosmetischgebräuchliche
oder sonstige Farbstoffe und Pigmente, Konservierungsmittel, Weichmacher, Schmiermittel
bzw. Gleitmittel, etc. Ein besonders bevorzugter Hilfsstoff stellt
das Squalan dar.
-
Die erfindungsgemäßen Formkörper dienen der äußeren Anwendung
bei Menschen oder Tieren. Die äußere Anwendung
erfolgt dabei so, dass der erfindungsgemäße Formkörper mit Wasser bzw, einer wäßrigen Lösung, die
einen oder mehrere Wirkstoffe und/oder Hilfsstoffe enthält, angefeuchtet
oder in Wasser gelöst
wird. Je nach Flüssigkeitsmenge
und Löslichkeit
des Formkörpermaterials
das verwendet werden, kann der Formkörper vollständig unter Bildung einer Lösung gelöst werden
oder unter Bildung eines Gels zerfallen. Wird der erfindungsgemäße Formkörper in
einer größeren Wassermenge
gelöst, handelt
es sich in der Regel um eine Badeanwendung und diese Anwendung ist
erfindungsgemäß in der äußeren Anwendung
enthalten, Bevorzugt erfolgt die Anwendung jedoch so, dass die Formkörper mit einer
kleinen Menge Wasser oder einer Wirk- und/oder Hilfsstofflösung unter
Bildung eines Gels direkt auf der Haut befeuchtet werden und dort
verrieben bzw. einmassiert werden.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
auch eine Kombination, enthaltend mindestens einen der erfindungsgemäß verwendeten
Formkörper
sowie mindestens eine wässrige
Lösung,
die einen oder mehrere Wirkstoffe und/oder Hilfsstoffe enthält, in einer zusammengehörenden,
räumlichen
Anordnung (Anwendungspaket, Set, Kit-of-Parts etc.). Bei der Wirkstofflösung kann
es sich z.B. um Lösungen
von leicht-flüchtigen
Wirk- und/oder Hilfsstoffen handeln, die aufgrund des Herstellverfahrens
durch die Gefriertrocknung nicht in den Formkörper eingebracht werden sollen
bzw. können,
wie z.B. gewisse Anteile ätherischer Öle, Parfums
etc.
-
Je nach vorhandener Menge und Art
der zusätzlich
vorhandenen Wirkstoffe und/oder Hilfsstoffe enthält der erfindungsgemäß verwendete
Formkörper
bevorzugt mindestens etwa 10 Gew.-% des Gerüstbildners, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Formkörpers,
bevorzugt mindestens etwa 15, bevorzugter 30, noch bevorzugter mindestens
etwa 50 Gew.-% bis zu 100 Gew.-% des Gerüstbildners, besonders Polysaccharide,
wie Natriumalginat, Die Formkörper
enthalten im allgemeinen auch Reste von Wasser, Je nach Art des
Wirkstoffes (hydrophil, hydrophob) kann der Wassergehalt bei bis
zu 20 Gew.-% liegen. Der Wassergehalt kann sich nach der Herstellung
des Formkörpers
durch Gefriertrocknung bei der Lagerung verändern, in der Regel erhöhen. Bevorzugt
liegt der Wassergehalt des Formkörpers nach
der Herstellung bei etwa 2 bis 15, bevorzugter bei 2 bis 1 2 Gew.-%.
-
Die erfindungsgemäß verwendeten Formkörper enthalten
von 0 bis zu 85 Gew.-%, bevorzugt von 0,000001 Gew.-% bis zu 50
Gew.-% eines oder mehrerer Wirkstoffe, Die Mengenverhältnisse
hängen
sehr stark davon ab, ob es sich bei dem Wirkstoff um einen kosmetischen
oder therapeutischen Wirkstoff handelt, Insbesondere die therapeutischen Wirkstoffe
kommen unter Umständen
in sehr kleine Mengen zur Anwendung.
-
Die Formkörper enthalten von 0 bis 85 Gew.-%
eines oder mehrerer Hilfsstoffe. Die Formkörper können 0,1 bis 70 Gew.-% der
Hilfsstoffe enthalten, noch bevorzugter 5 bis 60 Gew.-% Hilfsstoffe, Insbesondere
in der Anwendung mit einer zusätzlichen
Wirkstofflösung
sind auch Formkörper
anwendbar, die lediglich aus dem hydrophilen Gerüstbildner und gegebenenfalls
zusätzlichen
Hilfsstoffen bestehen.
-
Ein bevorzugter Hilfsstoff ist Squalan,
Dabei handelt es sich um ein kosmetisches Öl. Das Squalan bewirkt überraschend
trotz seiner hydrophoben Beschaffenheit eine verbesserte Löslichkeit
des Formkörpers,
was die äußere Anwendung
auf der Haut erleichtert, Squalan besitzt daneben auch hautpflegende
Wirkungen, obwohl nicht Wirkstoff im Sinne der Erfindung. In einer
bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Formkörper
von etwa 10 bis 60 Gew.-% Squalan (bestimmbar durch Extraktion mit Diethylether
nach der Methode von Weibull Stoldt in Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren ASU
nach §35
LMBG)
-
Die Einordnung der vorstehend erwähnten Stoffe
in die Kategorie der Hilfsstoffe im Rahmen der vorliegenden Erfindung
schließt
nicht aus, dass diese Hilfsstoffe auch gewisse kosmetische und/oder
therapeutische Wirkungen entfalten können.
-
Ein besonders bevorzugter Formkörper enthält:
- – mindestens
10 Gew.-% eines oder mehrerer Gerüstbildner, insbesondere Polysaccharide,
wie Natriumalginat, insbesondere calciumfreies Natriumalginat, dessen
1 – gewichtsprozentige
Lösung oder
Suspension in Wasser (1 g in 99 ml Wasser bei 20°C, pH 6–8) bevorzugt eine Viskosität von weniger
als 2000, bevorzugt weniger als 1000, besonders bevorzugt weniger
als 1 00 mPas aufweist,
- – 0,000001
Gew.-% bis zu 50 Gew.-% eines oder mehrerer Wirkstoffe,
- – 0,1
bis 70 Gew.-% Gew.-% eines oder mehrerer Hilfsstoffe, wie insbesondere
Squalan, sowie
- – bis
zu 20 Gew.-%, bevorzugt bis zu 15 Gew.-% Wasser,
mit der
Maßgabe,
dass der Formkörper
keine Proteine als Gerüstbildner
aufweist.
-
Bevorzugt weist der erfindungsgemäß verwendete
Formkörper,
wie z.B. der der vorstehend erwähnten
Zusammensetzung, enthaltend mindestens einen Gerüstbildner, wobei Proteine ausgenommen sind,
gegebenenfalls einen oder mehrere Wirkstoffe sowie gegebenenfalls
einen oder mehrere Hilfsstoffe, zur äußeren Anwendung,
- – eine
Dichte von 0,005 g/cm3 bis zu 0,8 g/cm3 bevorzugt 0,01 g/cm3 bis
zu 0,8 g/cm3,
- – ein
Volumen von 0,1 cm3 bis 6 cm3,
bevorzugt 0,8 cm3 bis 6 cm3,
und
- – einen
Durchmesser (maximaler Abstand zwischen zwei Punkten des Formkörpers) von
mindestens 6 mm auf.
-
Die erfindungsgemäßen verwendeten Formkörper stellen
poröse
Formkörper
mit homogener Verteilung der Inhaltsstoffe dar (abgesehen von gegebenenfalls
vorhandenen Beschichtungen).
-
Die Auflösungsgeschwindigkeit der erfindungsgemäß verwendeten
Formkörper,
gemessen entsprechend einer Methode zur Messung der „Zerfallszeit
von Tabletten und Kapseln" mit
einer Testapparatur nach PharmEU beträgt bevorzugt weniger als 4
Minuten, noch bevorzugter weniger als 1 Minute (bei Formkörpern mit
9 mm Durchmesser liegt nach < 20
Sekunden komplette Hydratation ohne erkennbaren Kern vor).
-
Die erfindungsgemäß verwendeten Formkörper sind
erhältlich
durch ein Verfahren, das die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Herstellen einer Lösung oder Suspension, die mindestens
ein Biopolymeres, ggf. einen oder mehrere physiologisch aktive Wirkstoffe
sowie ggf. einen oder mehrere Hilfsstoffe enthält,
- (b) Giessen der Lösung
in eine Form,
- (c) Gefrieren der Lösung
in der Form und
- (d) Gefriertrocknung der gefrorenen Lösung unter Bildung des Formkörpers.
-
Gegebenenfalls können zwischen diesen Schritte
weitere Schritte durchgeführt
werden, insbesondere ist es möglich,
nach dem Schritt (c) eine Bearbeitung der Oberfläche der Formkörper durch
mechanische Bearbeitung oder durch Besprühen mit z.B. Wirkstofflösungen,
Farbstofflösungen
und/oder die Auflösegeschwindigkeit
modifizierende Mitteln durchzuführen.
Bevorzugt weist der Formkörper
jedoch keine Oberflächenbeschichtung
auf und ist homogen, im Sinne einer gleichen Verteilung der Bestandteile über den
gesamten Formkörper
aufgebaut.
-
Zweckmäßig geht man bei der Herstellung so
vor, dass man zunächst
eine wässrige
Lösung
des Gerüstbildners
herstellt und anschließend
gegebenenfalls einen oder mehrere Wirkstoffe bzw, einen oder mehrere
Hilfsstoffe hinzugibt und vermischt, Damit dem Formkörper eine
ausreichende mechanische Stabilität verliehen werden kann, ist
es erforderlich, dass die Lösung
bzw, Suspension eine gewissen Konzentration des Gerüstbildners
aufweist. Diese Konzentration hängt
natürlich
ab von der Art des verwendeten Gerüstbildners. Sie beträgt zweckmäßig etwa
mindestens 0,1 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der Lösung, bevorzugt
mindestens etwa 0,25 Gew.-% bis zu etwa 20 Gew.-%, bevorzugt weniger
als 15 Gew.-%, noch bevorzugter weniger als 10 Gew.-% (Gewicht des
Gerüstbildners
bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung), Höhere Konzentrationen sind nicht
bevorzugt, weil dann die Viskosität der Lösung zu hoch wird, und dadurch
die Verarbeitbarkeit der Lösung
erschwert wird. Die Menge des in der Lösung bzw. Suspension enthaltenden
Gerüstbildners
beeinflusst maßgeblich
die Dichte (Gewicht des Formkörpers
bezogen auf das Volumen der geometrischen Form des Formkörpers) des
erhaltenen Formkörpers.
Die Dichte ist wiederum eine wichtige Größe für die Auflösungsgeschwindigkeit des Formkörpers beim
Befeuchten mit Wasser oder einer Wirk- und/oder Hilfsstofflösung. Je
höher die
Konzentration des Gerüstbildners
in der Lösung
ist, umso höher
wird die Dichte (umso geringer wird der Porositätsgrad) des Formkörpers und
umgekehrt. Unter dem Gesichtspunkt Dichte/Porositätsgrad bzw.
der Auflösungsge-schwindigkeit
wird die Konzentration des Gerüstbildners
in der im Schritt (a) hergestellten Lösung bzw. Suspension bevorzugt
aus einem Bereich ausgewählt
von etwa 0,25 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-%. Die Konzentration des bevorzugt
verwendeten Gerüstbildners
Natriumalginat beträgt
bevorzugt von 0,5 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 4 Gew.-%.
-
Die Dichten der erfindungsgemäß verwendeten
Formkörper
liegen zweckmäßig bei
etwa 0,01 g/cm3 bis zu 0,8 g/cm3,
bevorzugt etwa 0,015 g/cm3 bis zu 0,5 g/cm3, bevorzugt etwa 0,02 g/cm3 bis
zu 0,1 g/cm3. Der Begriff der Dichte, wie
er vorliegend verwendet wird, bezeichnet das Gewicht des Formkörpers bezogen
auf das Volumen der äußeren geometrischen
Form des Formkörpers.
-
Das Gewicht der einzelnen Formkörper hängt natürlich von
seiner Größe ab. Im
allgemeinen liegt das Gewicht der einzelnen Formkörper bei
etwa 10 bis 200 mg, bevorzugt 20 bis 100 mg. Beispielsweise weisen
Kugeln von 12 mm Durchmesser ein Gewicht im Bereich von bevorzugt
20 bis 80 mg, bevorzugter 30 bis 60 mg auf.
-
Für
Kugeln anderer Durchmesser berechnen sich entsprechende Vorzugsbereiche.
-
Die Herstellung der Lösung, die
der Gefriertrocknung unterworfen wird, erfolgt bevorzugt so, dass
zunächst
eine Lösung
des Gerüstbildners
hergestellt wird und anschließend
in die Lösung
des Gerüstbildners
die gegebenenfalls vorhandenen Wirkstoffe bzw. Hilfsstoffe eingearbeitet
werden, Werden öllösliche Wirkstoffe
verwendet, werden diese bevorzugt in gegebenenfalls als Hilfsstoffe
verwendeten Öle
(insbesondere Squalan) gelöst
und anschließend der
Lösung
des Gerüstbildners
zugesetzt. Diese Herstellweise besitzt den Vorteil, dass sich stabile
Lösungen
bzw. Suspensionen bilden. Es werden keine Emulgatoren benötigt, und
es findet während
der Verarbeitung keine Phasentrennung der Lösung oder Suspension bei Verwendung öllöslicher
bzw, öliger Hilfs-
bzw. Wirkstoffe statt.
-
Die so hergestellte Lösung wird
dann in eine Form gegossen, die die den Formkörpern entsprechende Hohlräume der
gewünschten
geometrischen Formen aufweisen. Die Form besteht bevorzugt aus Kautschuk,
Silikon-Kautschuk, vulkanisiertem Kautschuk (Gummi) etc. Bevorzugt
sind Gummiformen, Die Formmaterialien können gegebenenfalls beschichtet
sein. Die Hohlräume
der Formkörper,
in die die Lösung
hineingegossen wird, weisen im allgemeinen die Form des gewünschten
Formkörpers
auf. D.h., dass das Volumen des Hohlraums im wesentlichen dem Volumen
der später
erhaltenen Formkörper
entspricht.
-
Da das Volumen der in die Hohlräume eingefüllten Lösungen bzw.
Suspensionen beim Gefrieren zunimmt (Dichteunterschied zwischen
Wasser und Eis), werden die Hohlräume in der Regel nicht vollständig gefüllt. Es
werden auf diese Weise vollständig
symmetrische Formkörper
erhalten. Dies ist beispielsweise nach dem Verfahren durch Eintropfen
in tiefkalte Lösungen
(wie in flüssigen
Stickstoff) nicht möglich,
da es dort zu unsymmetrischen Temperaturverteilungen kommt, so dass
sich stets mehr oder weniger starke Abweichungen von einer regelmäßigen Form
ergeben. Solche unregelmäßig geformten Formkörper sind
jedoch gerade im Bereich der kosmetischen Endprodukte nicht erwünscht, Das
bedeutet in der Regel, dass diese nach dem Eintropfverfahren hergestellten
Formkörper
einer mechanischen Nachbearbeitung bedürfen, was nach dem Verfahren,
wie es erfindungsgemäß verwendet
wird, nicht erforderlich ist. Bei nach dem Eintropfverfahren hergestellten
Formkörpern
wird eine solche Nachbearbeitung mit zunehmendem Volumen des Formkörpers immer
erforderlicher, da bei diesem Verfahren deutliche äußerliche
Unregelmäßigkeiten
auftreten, die insbesondere bei größeren Formkörpern stärker in Erscheinung treten.
-
Nach dem Einfüllen der Lösung in die Hohlräume der
Form wird die Lösung
bzw. Suspension gefroren. Das Abkühlen bzw. Gefrieren der Lösung kann
an sich in beliebiger Weise erfolgen, Bevorzugt erfolgt das Abkühlen bei
dem erfindungsgemäß verwendeten
Verfahren durch Anblasen mit kalter Luft, Weitere Verfahren schließen z.B.
das Eintauchen der Formen in flüssige
Gase ein, wie z.B, das Eintauchen in flüssigen Stickstoff. Die Abkühlgeschwindigkeit
beeinflusst dabei die Größe der gebildeten
Eiskristalle. Diese beeinflussen wiederum die Porengrößenverteilung
des gebildeten Formkörpers.
Werden wenige große
Kristalle gebildet, so weist der Formkörper wenige große Poren
auf. Werden viele kleine Kristalle gebildet, weist der Formkörper viele
kleine Poren auf, Die Kristalle werden um so kleiner, je höher die
Abkühlgeschwindigkeit
der Lösung
bzw. Suspension ist.
-
Die Gefriertemperatur, die erforderlich
ist, hängt
unter anderem davon ab, wie stark die Gefrierpunktserniedrigung
durch die in der Lösung
enthaltenden Wirkstoffe bzw. Hilfsstoffe ist. Zweckmäßig liegt
die Temperatur unterhalb des Gefrierpunktes von Wasser bis zur Temperatur
von flüssigem
Stickstoff (–196°C). Bevorzugt
ist die Gefriertemperatur etwa –20
bis –80°C. Nach dem
Gefrieren der Lösung bzw.
Suspension werden die Formkörper
aus der Form genommen und gegebenenfalls einer Nachbearbeitung unterzogen.
Die Nachbearbeitung kann mechanisch erfolgen, z.B. durch eine Oberflächenbehandlung
(Schleifen, Aufrauhen etc.). Desweiteren ist eine Beschichtungsbehandlung
möglich
wie z.B. das Besprühen
mit einer Salzlösung,
z.B. zur Bildung weniger löslicher
Formen der Gerüstbildner,
insbesondere bei der Verwendung von Natriumalginat und Salzlösungen mehrwertiger
Metallionen. Auch kann eine Farblösung oberflächlich auf die gefrorenen Formkörper aufgebracht
werden, die zu gefärbten Formkörpern führt.
-
Anschließend werden die Formkörper der Gefriertrocknung
unterworfen. Die Gefriertrocknung kann in an sich bekannter Weise
erfolgen, wie z.B. beschrieben in
DE 4328329 C2 oder
DE 4028622 C2 .
-
Die Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele näher
veranschaulicht.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1 (Natriumalginatkugel,
Durchmesser 12 mm)
-
Basisversion nur Alginat
2 g
Protanal LF 10 / 60 (Na-Alginat)
98 g Wasser
-
2 g Na-Alginat (Protanal LF 10 /
60) werden unter Rühren
in 98 g Wasser gegeben (2 %-Lösung w/w).
Die homogene (entgaste) Mischung wird in Formen gegossen, unter
Anblasen von Luft ausgefroren, aus der Form genommen und anschließend in
an sich bekannter Weise gefriergetrocknet. Es werden ca, 1 10 Kugeln
erhalten.
-
Beispiel 2 (Kugel, Durchmesser
12 mm)
-
Alginat mit Squalan
2 g Protanal
LF 10 / 60 (Na-Alginat)
1 g Squalane
97 g Wasser
-
2 g Na-Alginat werden unter Rühren in
97 g Wasser gegeben und homogen gemischt. Anschließend wird
unter Rühren
1 g Squalan hinzugegeben. Die homogene (entgaste) Mischung wird
in Formen gegossen, unter Anblasen von Luft ausgefroren, aus der
Form genommen und anschließend
in an sich bekannter Weise gefriergetrocknet.
-
Beispiel 3 (Kugel, Durchmesser
9 mm)
-
Alginat mit Squalan und Glycerin
2,0
g Protanal LF 10 / 60 (Na-Alginat)
0,9 g Squalan
0,6 g
Glycerin
96,5 g Wasser
-
2 g Na-Alginat werden unter Rühren in
96,5 g Wasser aufgelöst.
Anschließend
wird unter Rühren eine
Mischung aus 0,9 g Squalan und 0,6 g Glycerin hinzugegeben. Die
homogene (entgaste) Mischung wird in Formen gegossen, unter Anblasen
von Luft ausgefroren, aus der Form genommen und anschließend in
an sich bekannter Weise gefriergetrocknet.
-
Beispiel 4: (Kugel, Durchmesser
12 mm)
-
Alginat mit Squalan und Harnstoff
2,0
g Protanal LF 10 / 60 (Na-Alginat)
1,0 g Squalan
1,0 g
Harnstoff
96,0 g Wasser
-
2 g Na-Alginat und 1,0 g Harnstoff
werden unter Rühren
in 96,0 g Wasser aufgelöst.
Anschließend
wird unter Rühren
1,0 g Squalan hinzugegeben. Die homogene (entgaste) Mischung wird
in Formen gegossen, unter Anblasen von Luft ausgefroren, aus der
Form genommen und anschließend
in an sich bekannter Weise gefriergetrocknet.
-
Beispiel 5: (Kugel, Durchmesser
12 mm)
-
Alginat mit Squalane und Ceramiden
2,0
g Protanal LF 10 / 60 (Na-Alginat]
1,5 g Squalan
0,01
g Ceramid
96,4 g Wasser
-
2 g Na-Alginat werden unter Rühren in
96,4 g Wasser aufgelöst,
Anschließend
wird unter Rühren eine
Mischung aus 1 ,5 g Squalan und 0,01 g Ceramide hinzugegeben. Die
homogene (entgaste) Mischung wird in Formen gegossen, unter Anblasen von
Luft ausgefroren, aus der Form genommen und anschließend in
an sich bekannter Weise gefriergetrocknet,