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Die Erfindung betrifft einen Expansionskörper, eine
Verwendung eines Expansionskörpers
und ein Verfahren zur Erzielung eines medizinisch und/oder kosmetisch
vorteilhaften Gewichtsverlusts.
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Fettleibigkeit (Adipositas) ist eine
sehr weit verbreitete Erkrankung. Als Fettleibigkeit wird eine übermäßige Ansammlung
von Fettgewebe im Körper bezeich net.
Fettleibigkeit entsteht, wenn die Energiezufuhr, vor allem durch
fettreiche Ernährung,
den Energieverbrauch übersteigt.
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Fettleibigkeit und Übergewicht
führen
zu einer Reihe körperlicher
Beschwerden, wie zum Beispiel Atemnot und Kurzatmigkeit, anfallsweise
auftretende, länger
als zehn Sekunden anhaltende Atemstillstände (Schlafapnoesyndrom), verstärkte Schweißneigung,
Wirbelsäulenschmerzen,
vor allem an der Lendenwirbelsäule,
Kniebeschwerden, Fersensporn, sowie seelische Probleme wie Minderwertigkeitskomplexe
und mangelndes Selbstwertgefühl.
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Darüber hinaus kann Fettleibigkeit
zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes,
Arteriosklerose, Bluthochdruck, Schlaganfall, Arthrose und eventuell
Krebskrankheiten.
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Zur Behandlung von Fettleibigkeit
ist die Umstellung auf eine diätische
Ernährung,
zum Beispiel Reduktions- und Trennkostdiät bekannt. Oft ist hierüber aber
eine nachhaltige Gewichtsreduktion nicht erreichbar. In solchen
Fällen
sind u.U. Medikamente, die die Fettaufnahme im Darm reduzieren,
indiziert. Ein solches Medikament ist Orlistat, welches auf die fettverdauenden
Fermente wirkt. Dieses Medikament soll in einem Diät-Komplex,
also zusammen mit Diät, Verhaltenstherapie
und Bewegung, eingesetzt werden. Als Nebenwirkungen können Verdauungsstörungen und
Vitaminmangel auftreten. Diese Behandlung ist also mit erheblichen
gesundheitlichen Risiken verbunden.
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Darüber hinaus ist die chirurgische
Therapie der Fettleibigkeit bekannt. Durch einen chirurgischen Eingriff
kann der Magen verkleinert werden (Gastroplastik) oder der Mageneingang
wird mit einem Magenband einstellbar verkleinert. Ein solches Magenband
ist zum Beispiel aus der
DE
197 51 733 A1 bekannt.
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Zur Gewichtsreduktion sind darüber hinaus verschiedene „Schlankmacher", „Appetitzügler", „Diätpillen" und „Fatburner" kommerziell erhältlich.
Diese sollen zur Behandlung von Übergewicht
und zur kosmetischen Verschlankung eingesetzt werden:
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- – Appetitzügler wie
Fenfluramin und Dexfenfluramin wirken auf den Serotoninspiegel im
Gehirn, der unter anderem auch das Sättigungsgefühl beeinflußt. Die Appetitzügler dämpfen somit
im Gehirn die Hungergefühle
und sollen auf diese Weise beim Abnehmen helfen. Doch der Neurotransmitter
Serotonin steuert im Körper
nicht nur das Sättigungsgefühl, sondern
wirkt auch auf die sexuelle Lust, die allgemeine Stimmung des Menschen
und den Schlaf. Sie können
lebensbedrohliche Nebenwirkungen haben.
- – Jodhaltige
Appetitzügler
können
wie ein „Stoffwechselturbo" wirken. Sie bauen
kein Fett, sondern lebenswichtiges Gewebe ab. Schilddrüsenpatienten
riskieren eine Überfunktion
des Organs.
- – Amphetamine
sind ebenso wie die oben genannten Appetitzügler rezeptpfichtig. Die Aufputschmittel
machen wach und bremsen das Hungergefühl. Schon nach kurzer Zeit
können
sie seelisch abhängig
machen und längerfristig
Depressionen verursachen. Sie erhöhen den Blutdruck, außerdem kann
es mit der Zeit zu Halluzinationen und Sinnestäuschungen kommen.
- – Abführmittel
beschleunigen die Verdauung und nicht den Fettabbau. Sie sind deshalb
zum Abnehmen völlig
ungeeignet. Da diese Medikamente die Darmsekretion und -kontraktion
fördern,
machen sie auf Dauer den Darm träge,
was schließlich
zu Verstopfungen führt.
Abhängigkeit,
Herz-, Skelett- und Muskelschäden
sind die schwereren Nebenwirkungen.
- – Entwässerungsmittel
entziehen dem Körper
lediglich Wasser und kein Fett. Wer sie zu lange nimmt, kann als
Folge unter Stoffwechselstörungen,
Herzrasen, Nervosität
oder trockene Haut leiden. Wer mit Diuretika abnehmen will, riskiert außerdem Beinvenen-Thrombosen
und ein ver schobenes Verhältnis
der Blutsalze, was Herzrhythmus-Störungen verursachen kann.
- – Homöopathische
Mittel zum Abnehmen enthalten Heilpflanzenstoffe aus Birke oder
Indianerhanf, die den Hunger bremsen sollen.
- – Quell-
und Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzeninhaltsstoffe, die
im Magen aufgehen und so nur kurzfristig ein Sättigungsgefühl vermitteln.
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Ein weiterer Appetitzügler zur
kosmetischen Verschlankung ist aus der
EP
5 636 bekannt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zu Grunde, eine verbesserte Methode zur Gewichtsreduktion zu schaffen,
insbesondere zur Behandlung von Fettleibigkeit, Übergewicht und zur Verschlankung
aus kosmetischen Gründen.
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Die der Erfindung zu Grunde liegenden
Aufgaben werden jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Erfindungsgemäß wird ein Expansionskörper in
den Magen eingebracht. Der innerhalb des Magens befindliche Expansionskörper wird
dann auf eine Größe expandiert,
so dass er den Magen nicht über
den Magenausgang verlassen kann. Dadurch entsteht im Magen ein Völlegefühl, welches
den Appetit vermindert. Darüber
hinaus wird die Aufnahmekapazität
des Magens für
Nahrung reduziert. Wenn der Expansionskörper über einen physiologisch relevanten
Zeitraum im Magen verbleibt, kommt es so zu einer Gewichtsreduktion.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung besteht der Expansionskörper aus einem dehnbaren Material,
wie zum Beispiel Silikon, Latex oder Gummi und ist ballon- oder
balgförmig ausgebildet.
Der Expansionskörper
hat eine öffnung zum
Anschluss eines Schlauchs, wie zum Beispiel eines Magen spiegelschlauchs,
einer Magensonde, eines Gastroskops oder eines Oesophagoskops. Beispielsweise
wird der Schlauch über
die Öffnung
des Expansionskörpers
gestülpt
und dann über
die Speiseröhre
in den Magen eingebracht. Über
den Schlauch wird der Expansionskörper dann befüllt.
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Die Befüllung erfolgt vorzugsweise
mit einem Gas, wie zum Beispiel Luft, oder mit einer Flüssigkeit, wie
zum Beispiel Wasser. Der Flüssigkeit
kann ein Kontrastmittel zugesetzt sein, um die Lage des Expansionskörpers im
Magen durch Röntgen
besser feststellen zu können.
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Die Befüllung mit Gas ist besonders
vorteilhaft, da der entsprechend befüllte Expansionskörper „leichter
im Magen liegt",
als ein mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit befüllter Expansionskörper. Dies
ist besonders bei sportlicher Aktivität des Patienten von Vorteil.
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Bei Befüllung mit Wasser ist es vorteilhaft
einen die Diffusion des Wassers durch die Wandung des Expansionskörpers reduzierenden
Zusatz, wie z.B. Glycerin oder Glycol, zuzusetzen.
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Durch die Befüllung des Expansionskörpers wird
dieser soweit expandiert, dass er nicht durch den Magenausgang passt,
und deshalb den Magen nicht verlassen kann. Der hierfür erforderliche
Mindestdurchmesser ist ca. 5 cm. Es können zum Beispiel mehrere kleinere
Expansionskörper
in den Magen eingebracht werden oder auch ein Expansionskörper, der
zum Beispiel bis auf zwischen 10 und 30 cm Durchmesser expandiert
wird.
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Nach der Befüllung des Expansionskörpers wird
der Schlauch von der Öffnung
des Expansionskörpers
abgezogen und durch die Speiseröhre
aus dem Magen des Patienten herausgezogen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden eine oder mehrere Expansionskörper von
dem Patienten geschluckt. Der oder die Expansionskörper expandieren
dann in dem Magen des Patienten durch Absorption von Magenflüssigkeit.
Beispielsweise beinhaltet ein Expansionskörper eine hygroskopische Substanz,
die der umgebenden Magenflüssigkeit
Wasser entzieht, und die so zu einem Aufquellen des Expansionskörpers führt.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet ein Expansionskörper eine reaktive Substanz,
wobei die Reaktion durch Körperwärme und
/ oder die umgebende Magenflüssigkeit
ausgelöst
wird. Nachdem der Patient einen oder mehrere der Expansionskörper geschluckt
hat, wird die Reaktion der Substanz in dem Magen des Patienten ausgelöst, so dass
sich der oder die Expansionskörper
auf eine Größe oberhalb der
Größe des Magenausgangs
expandieren.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung befindet sich in dem Expansionskörper ein Mikrosystem, welches
nach dem Schlucken des Expansionskörpers, und nachdem sich der
Expansionskörper
in dem Magen des Patienten befindet, ausgelöst wird. Ein solches Mikrosystem
kann zum Beispiel ein Gas erzeugen, durch welches der Expansionskörper aufgeblasen
wird. Vorzugsweise ist das Mikrosystem hinsichtlich der Expansion
und/oder Kontraktion des Expansionskörpers programmierbar und/oder
drahtlos ansteuerbar.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hat der Expansionskörper im expandierten Zustand
eine im wesentlichen kugelförmige,
birnenförmige
oder eine an die Anatomie des Mageninneren angepasste Form. Eine
solche anatomisch angepasste Form ist besonders bei größeren Expansionskörpern vorteilhaft.
Werden mehrere kleinere Expansionskörper verwendet, ist dagegen
die Kugelform zu bevorzugen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Expansionskörper torroidförmig oder
in Form eines umlaufenden Schlauchs ausgebildet. Die Wandung des
Torroids bzw. des umlaufenden Schlauchs liegt im expandierten Zustand
vorzugsweise an der Magenwand an. Dadurch entsteht ein Völlegefühl, ohne
die Aufnahmekapazität
des Magens stark einzuschränken.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hat der Expansionskörper eine nicht inkrustierende
Oberfläche.
Hierdurch ist sichergestellt, dass sich im Laufe der Zeit keine
Ablagerungen auf der Oberfläche
des Expansionskörpers bilden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung widersteht der Expansionskörper den Verdauungssäften des
Magens nur während
eines für
die Gewichtsreduktion physiologisch relevanten Zeitraums von zum
Beispiel einigen Wochen oder Monaten. Beispielsweise wird nach diesem
Zeitraum die Oberfläche
des Expansionskörpers undicht,
so dass die Befüllung
aus dem Expansionskörper
entweicht und sich der Expansionskörper kontrahiert. Der Expansionskörper wird
dann über
den Magenausgang ausgeschieden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Expansionskörper zur Kontraktion erneut
mit einem Schlauch verbunden, um die Befüllung aus dem Expansionskörper abzusaugen.
Der Expansionskörper
erreicht so wieder seinen nicht expandierten Zustand. Der mit dem Schlauch
verbundene kontrahierte Expansionskörper wird dann zusammen mit
dem Schlauch durch die Speiseröhre
gezogen und aus dem Körper
des Patienten entfernt. Alternativ wird die Verbindung zwischen
dem Schlauch und dem Expansionskörper nach
dem Absaugen der Befüllung
des Expansionskörpers
im Magen getrennt, so dass der kontrahierte Expansionskörper den
Magen über
den Magenausgang verlässt.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung befindet sich in dem Expansionskörper ein Mikrosystem, welches
vorzugsweise drahtlos ansteuerbar ist. Nachdem die gewünschte Gewichtsreduktion
erfolgt ist, wird das Mikrosystem angesteuert, so dass ein Ventil
geöffnet
wird, um die Befüllung des
Expansionskörpers
abzulassen. Danach wird der Expansionskörper wiederum ausgeschieden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Größe des Expansionskörpers an
das aktuelle Gewicht des Patienten angepasst. Der Expansionskörper verbleibt
also auch noch in dem Magen, nachdem bereits eine deutliche Gewichtsreduktion
erfolgt ist, wobei die Größe des Expansionskörpers dann
verkleinert wird. Dies kann für
eine nachhaltige Gewichtsreduktion vorteilhaft sein, um zu vermeiden,
dass nach der Entfernung des Expansionskörpers aus dem Magen das Gewicht
des Patienten wieder zunimmt. Hierzu kann der Expansionskörper ein
Mikrosystem aufweisen, durch welches die Größe des Expansionskörpers an das
aktuelle Körpergewicht
anpassbar ist.
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Neben einer Behandlung von krankhafter Fettleibigkeit
kann die Erfindung auch zur Behandlung von Übergewicht oder zur Verschlankung
aus kosmetischen Gründen
eingesetzt werden. Dabei ist die Anwendung der Erfindung nicht auf
den menschlichen Körper
beschränkt,
sondern kann auch bei Tieren eingesetzt werden.
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Von besonderem Vorteil ist bei der
vorliegenden Erfindung, dass es dem Patienten nicht unmöglich oder
unangenehm ist, den Magen mit Nahrung in üblicher Weise zu füllen. Durch
den in dem Magen befindlichen Expansionskörper und des damit einhergehenden
Sättigungs-
bzw. Völlegefühls, werden vom
Patienten nur kleinere Mengen an Nahrung aufgenommen, wodurch es
durch die Minderzufuhr an Kalorien zur kontinuierlichen Gewichtsabnahme kommt.
Hierdurch ist es möglich,
auf natürlichem, physiologischem
Weg, ohne gesundheitliche Belastung für den Körper, eine Gewichtsverringerung
bis zum Normalgewicht oder Idealgewicht zu erzielen.
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Ein weiterer besonderer Vorteil ist,
dass die Kosten für
die Anwendung der Methode und die Kosten der Expansionskörper vergleichsweise
gering sind und dadurch auf kosteneffiziente Art und Weise eine
erhebliche Verbesserung der Gesundheit und die Vermeidung von Folgekrankheiten
möglich
ist.
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Im weiteren werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 das
Einbringen eines Expansionskörpers
in den Magen,
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2 einen
in dem Magen expandierten Expansionskörper,
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3 einen
birnenförmigen
Expansionskörper,
der der Anatomie des Magens angepasst ist,
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4 ein
Mikrosystem zur Regulierung der Größe des Expansionskörpers,
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5 ein
Flussdiagramm einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die 1 zeigt
einen Magen 100 mit einer Speiseröhre 102 und einem
Magenausgang 104. Durch die Speiseröhre 102 gelangt ein
Expansionskörper 106 in
den Magen 100. Der Expansionskörper 106 ist ballonförmig ausgebildet
und besteht beispielsweise aus Gummi, welches resistent gegen die Verdauungssäfte des
Magens ist. Der Expansionskörper 106 hat
eine Öffnung,
in der sich ein Ventil 108 befindet. Bei dem Ventil 108 kann
es sich z.B. um ein Rückschlagventil
handeln. Über
die Öffnung
ist ein Schlauch 110 gestülpt. Hierbei kann es sich zum
Beispiel um eine sogenannte Magensonde handeln.
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Der Schlauch 110 wird zum
Beispiel von dem behandelnden Arzt außerhalb des Körpers des
Patienten über
die Öffnung
des Expansionskörpers 106 gestülpt. Der
Expansionskörper
mit dem über
die Öffnung
gestülpten
Schlauch wird von dem Patienten mit oder ohne Schleimhautbetäubung geschluckt
und gelangt so in den Magen. Der Expansionskörper 106 befindet
sich während
dieses Vorgangs in einem nicht expandierten Zustand, so dass er
durch die Speiseröhre 102 hindurchgeführt werden
kann.
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Sobald sich der Expansionskörper 106 in
der in 1 gezeigten Position
befindet, wird der Expansionskörper 106 über den
Schlauch 110 befüllt.
Hierzu wird beispielsweise Luft über
den Schlauch 110 in den Expansionskörper 106 gepumpt oder
es wird Wasser oder eine andere körperverträgliche Flüssigkeit, wie Glycol oder Glycerin
, eingefüllt.
Hierdurch expandiert der Expansionskörper 106 auf eine
Größe, die
den Durchtritt des Expansionskörpers 106 durch
den Magenausgang 104 unmöglich macht. Beispielsweise
kann der Expansionskörper
auf mindestens 5 cm Durchmesser, vorzugsweise 10 bis 30 cm Durchmesser
gebracht werden. Dieser Vorgang kann wiederholt durchgeführt werden,
um mehrere Expansionskörper
in den Magen 100 einzubringen.
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Nachdem der Expansionskörper 106 durch die
Befüllung
auf die gewünschte
Größe gebracht worden
ist, wird der Schlauch 110 aus dem Magen 100 durch
die Speiseröhre 102 herausgezogen.
Der Expansionskörper 106 verbleibt
in dem Magen 100, da er nicht mehr durch die Speiseröhre 102 passt.
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Die 2 zeigt
den Expansionskörper 106 nach
Befüllung
mit Luft oder Wasser und nachdem der Schlauch 110 durch
die Speiseröhre 102 aus dem
Körper
des Patienten wieder herausgezogen worden ist.
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Durch den in dem Magen 100 befindlichen Expansionskörper 106 wird
ein ständiges
Sättigungs- oder
Völlegefühl erzeugt,
welches zu einer Appetitverringerung führt. Darüber hinaus wird die Aufnahmekapazität des Magens 100 für Nahrung
reduziert. Es werden daher nur kleinere Mengen an Nahrung aufgenommen,
so dass es durch die Minderzufuhr an Kalorien zu einer kontinuierlichen
Gewichtsabnahme kommt. Das Tempo der Gewichtsabnahme kann dabei
durch die Größe und die
Anzahl von Expansionskörpern 106 in
dem Magen 100 bestimmt werden.
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Zur medizinischen Kontrolle kann
die Lage des Expansionskörpers 106 im
Magen 100 durch bildgebende Verfahren kontrolliert werden.
Hierzu ist es vorteilhaft, wenn der Expansionskörper 106 röntgen- oder
strahlenhartes Material aufweist, welches auf einem Röntgenbild
deutlich zu sehen ist. Alternativ kann beim Befüllen des Expansionskörpers 106 Kontrastmittel
zugesetzt werden. Zur Durchführung der
Lagekontrolle mittels Ultraschall ist es ausreichend, wenn der Patient
vor der Untersuchung ausreichend viel Wasser trinkt, dadurch wird
der Expansionskörper 106 auf
dem Ultraschallbild deutlich sichtbar.
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Nachdem die gewünschte Gewichtsreduktion erreicht
worden ist, kann der Expansionskörper 106 verkleinert
oder aus dem Magen 100 entfernt werden. Hierzu kann beispielsweise
ein Oesophagoskop durch die Speiseröhre 102 in den Magen 100 eingeführt werden
und an die Öffnung
des Expansionskörpers 106 an
dem Ventil 108 ankoppeln. Über das Oesophagoskop kann
das Ventil 108 geöffnet werden
und die Befüllung
des Expansionskörpers 106 ganz
oder teilweise abgesaugt werden. Zum Absaugen der Befüllung kann
beispielsweise ein Arbeitskanal des Oesophagoskops verwendet werden.
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Durch das Absaugen der Befüllung aus
dem Expansionskörper 106 kontrahiert
dieser. Wenn die Größe des Expansionskörpers 106 nach
der Kontraktion noch hinreichend ist, so dass der Expansionskörper 106 nicht
durch den Magenausgang 104 aus dem Magen 100 austreten
kann, so verbleibt der Expansionskörper 106 in dem Magen 100,
um weiterhin eine Appetitreduktion zu erreichen, so dass der Patient
nicht rückfällig wird.
Sollte dies nicht erforderlich sein, da der Patient beispielsweise
seine Essgewohnheiten umgestellt hat, so wird die Befüllung des Expansionskörpers 106 so
weit abgesaugt, dass der Expansionskörper eine Größe erreicht,
so dass er durch den Magenausgang 104 ausgeschieden werden
kann.
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Die 3 zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines Expansionskörpers 300 in
expandiertem Zustand. Der Expansionskörper 300 ist in etwa
birnenförmig
aus gebildet und der Kontur der Mageninnenwand des Magens 100 angepasst.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Expansionskörper 300 im
expandierten Zustand einen wesentlichen Teil des Magenvolumens einnimmt.
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Im Unterschied zu der Ausführungsform
der 1 und 2 hat der Expansionskörper 300 kein
Ventil. Der Expansionskörper 300 beinhaltet
hygroskopisches Material. Der Expansionskörper 300 wird im nicht
expandierten Zustand von dem Patienten geschluckt und gelangt durch
die Speiseröhre 102 in den
Magen 100. Dort kommt er in Kontakt mit der Magenflüssigkeit,
welche absorbiert wird und zu einer starken Expansion des Expansionskörpers 300 führt.
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Nach einer gewissen Zeit von zum
Beispiel Wochen oder Monaten wird der Expansionskörper 300 von
der Magenflüssigkeit
aufgelöst
und verlässt den
Magen 100 über
den Magenausgang 104.
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Die 4 zeigt
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung mit einem Mikrosystem 400. Das Mikrosystem 400 beinhaltet
ein Ventil 402 (vgl. Ventil 108 der 1 und 2) für
die Öffnung
des Expansionskörpers.
Ferner beinhaltet das Mikrosystem 400 einen Empfänger 404,
einen Aktor 406 und einen Gasgenerator 408.
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Zunächst wird der Expansionskörper mit dem
Mikrosystem 400 in den Magen 100 im nicht expandierten
Zustand eingebracht. Dies kann auf ähnliche Art und Weise wie mit
Bezugnahme auf die 1 erläutert, geschehen.
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Nachdem eine Gewichtsreduktion des
Patienten erfolgt ist, kann es erforderlich sein, die Größe des Expansionskörpers nachzuregeln.
Hierzu wird von einem außerhalb
des Körpers
des Patienten befindlichen Sender ein entsprechendes Signal abgegeben
und von dem Empfänger 404 empfangen.
Dieser steuert daraufhin den Aktor 406 an, der das Ventil 402 öffnet, um
einen Teil der Befüllung
des Expansionskörpers
in den Magen abzulassen. Dadurch verkleinert sich der Expansionskörper, so
dass sich die appetitreduzierende Wirkung vermindert.
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Falls es im weiteren zu einer erneuten
Gewichtszunahme oder zu keiner weiteren Gewichtsabnahme kommt, kann
es erforderlich sein, den Expansionskörper wieder aufzublasen, um
so die appetitreduzierende Wirkung wieder zu erhöhen. Hierzu wird ein entsprechendes
Signal an den Empfänger 404 gesendet,
der daraufhin den Gasgenerator 408 aktiviert, so dass der
Expansionskörper
wieder vergrößert wird.
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Zur Entfernung des Expansionskörpers aus dem
Magen ist es bei dem Ausführungsbeispiel
der 4 lediglich erforderlich,
ein entsprechendes Signal an den Empfänger 404 zu senden,
der daraufhin den Aktor 406 ansteuert. Der Aktor 406 öffnet das Ventil 402,
so dass die Befüllung
des Expansionskörpers
entweicht und der Expansionskörper
auf eine Größe kontrahiert,
so dass er durch den Magenausgang 104 aus dem Magen 100 austreten
kann.
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Wenn der Gasgenerator 408 eine
ausreichende Kapazität
hat, ist ein Befüllen über das
Ventil 402 nicht erforderlich. In diesem Fall kann der
Patient den Expansionskörper
mit dem Mikrosystem 400 schlucken. Sobald sich der Expansionskörper in
dem Magen befindet, wird ein Signal an den Empfänger 404 ausgesendet,
so dass dieser den Gasgenerator 408 betätigt, um den Expansionskörper aufzublasen.
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Die 5 zeigt
ein Flussdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Gewichtsreduktion und Verschlankung. In dem Schritt 500 werden
ein oder mehrere Expansionskörper
im nicht expandierten Zustand über
die Speiseröhre
in den Magen eingebracht. Daraufhin werden der oder die Expansionskörper mit
einem Gas oder einer Flüssigkeit
befüllt oder
es kommt zu einer Expansion aufgrund der Absorption von Magenflüssigkeit.
Wenn die Befüllung über einen
Schlauch, insbesondere eine Magensonde erfolgt, wird diese nach
der Befüllung
in dem Schritt 504 von dem Expansionskörper abgezogen und über die
Speiseröhre
aus dem Körper
des Patienten herausgezogen.
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Nachdem die gewünschte Gewichtsreduktion erreicht
worden ist, wird die Befüllung
des Expansionskörpers
bzw. der Expansionskörper
in dem Schritt 506 abgelassen. Hierzu kann es erforderlich sein,
dass erneut eine Sonde in den Magen eingeführt wird. Alternativ wird die
Oberfläche
des Expansionskörpers
nach einem gewissen Zeitraum von der Magenflüssigkeit angegriffen, so dass
es zu einer Entweichung der Befüllung
kommt.
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- 100
- Magen
- 102
- Speiseröhre
- 104
- Magenausgang
- 106
- Expansionskörper
- 108
- Ventil
- 110
- Schlauch
- 300
- Expansionskörper
- 400
- Mikrosystem
- 402
- Ventil
- 404
- Empfänger
- 406
- Aktor
- 408
- Gasgenerator