DE10245748A1 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz (1) mit einer Sitzrückenlehne (2), einem Sitzpolster (3), einem Sitzuntergestell (4), einem Sitzuntergestellschenkel (5), der an dem Sitzuntergestell (4) mit einem Gelenk (7) oder einem Deformationsbereich (7) und einem Antrieb (8) so angeordnet ist, dass ein vorbestimmter Abschnitt (9) des Sitzpolsters (3) durch Betätigung des Antriebs verformbar ist, mit einem Normalitätssensor (12), der bei Erkennen einer unnormalen Fahrsituation den Antrieb (8) betätigt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Sitzrückenlehne, einem Sitzpolster, einem Sitzuntergestell, einen Sitzuntergestellschenkel der an dem Sitzuntergestell mit einem Gelenk, bzw. einem Deformationsbereich und einem Antrieb so angeordnet ist, dass ein vorbestimmter Abschnitt des Sitzpolsters durch Betätigung des Antriebs verformbar ist.
- Sitze für Fahrzeuge, insbesondere Sitze für Kraftfahrzeuge, wie z. B. PKW oder LKW, müssen nicht nur Komfort- und Designansprüchen genügen, sondern sollen bei einem Frontal- oder Seitenaufprall des Fahrzeuges, auch Sicherheitsanforderungen genügen.
- So ist zum Beispiel bei einem Frontalaufprall mit einem angelegtem Sicherheitsgurt zu verhindern, dass ein angegurteter Fahrzeuginsasse unter dem Gurt hindurch taucht. Des weiteren ist bei einem Frontalaufprall mit unangegurteten Fahrzeuginsassen ein Aufsteigen des Fahrzeuginsassen zu verhindern.
- Bei einem Seitenaufprall sind sensible Bereiche des Körpers des Fahrzeuginsassen zu entlasten und die Energie auf belastbarere Körperbereiche zu verlagern.
- Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Sitz vorzusehen, der bei vorgegebenen Design- und Komfortbedingungen, auch die Aufgaben zur Sicherung des Fahrzeuginsassen erfüllt.
- Diese Aufgabe wird erfüllt mit einem Fahrzeugsitz mit einer Sitzrückenlehne, einem Sitzpolster, einem Sitzuntergestell, einen Sitzuntergestellschenkel, der an dem Sitzuntergestell mit einem Gelenk, bzw. einem Deformationsbereich und einem Antrieb so angeordnet ist, dass ein vorbestimmter Abschnitt des Sitzpolsters durch Betätigung des Antriebs verformbar ist und ein Normalitätssensor, der beim Erkennen einer unnormalen Fahrsituation den Antrieb betätigt.
- Vorteilhaft an dem erfindungsgemäßen Sitz ist, dass der Schenkel sich während des normalen Betriebs des Fahrzeugs in einer Ruhelage befindet, die komfortbezogene Einstellungen des Sitzes zulässt und erst bei einer unnormalen Fahrsituation der Schenkel und damit das Sitzpolster an der Vorderseite angehoben oder abgesenkt wird.
- Wenn der Normalitätssensor eine unnormale Fahrsituation detektiert bzw. erkennt, löst er einen Antrieb aus, der seinerseits den Sitzuntergestellschenkel abhängig davon, ob ein Gurt angelegt ist oder nicht, schlagartig nach oben oder nach unten fährt.
- Die Detektion einer unnormalen Fahrsituation erfolgt zum Beispiel über den Wert einer Beschleunigung des Normalitätssensors in einer oder mehrerer vorbestimmter Richtungen.
- Es ist damit sichergestellt, dass zum Beispiel bei einem sogenannten "Crashfall" bei angelegtem Gurt das sogenannte Submarining, das Hindurchtauchen unter dem Gurt, ebenso vermieden wird, wie bei einem nicht angelegten Gurt ein Aufsteigen des Fahrzeuginsassen.
- Weiterhin kann bei Detektion des Gurtschlosses nach dem Anfahren des Fahrzeuges und nicht angelegtem Gurt der Sitzuntergestellschenkel nach unten verfahren werden. Falls später noch der Gurt angelegt wird, kann der Sitzuntergestellschenkel während der Fahrt nach oben verfahren werden.
- Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung weist einen Sitzuntergestellschenkel nicht nur an der in Fahrtrichtung vorne liegenden Sitzpolsterseite, sondern auch an den seitlichen Enden des Sitzpolsters auf. Es sind dabei zwei Stufen dieser Erweiterung durchführbar. Um ein Höchstmaß an Sicher heit zu bieten, sind die seitlich angebrachten Sitzuntergestellschenkel an beiden seitlichen Enden des Sitzpolsters, sowohl an dem nach der Fahrzeuginnenseite, als auch an dem nach der Fahrzeugaußenseite gerichteten Seite des Sitzes angebracht. Für viele Crash-Ereignisse jedoch ist es gegebenenfalls ausreichend, den seitlichen Untergestellschenkel an dem der Fahrzeugaußenseite zugewandten seitlichem Sitzende anzubringen.
- Bei einem Seitenaufprall, der durch den Normalitätssensor erkannt wird, fährt der Antrieb den Sitzuntergestellseitenschenkel nach oben und verlagert somit durch den Seitenaufprall bedingte Krafteinwirkung auf den Körper des Fahrzeuginsassen zu den belastbareren Körperteilen hin und von den unbelastbareren Körperteilen weg.
- Die Form des Antriebs für die Sitzuntergestellschenkel kann vielseitig ausgestaltet sein. So kann der Antrieb rein mechanischer Natur sein und gegebenenfalls das Körpergewicht des Fahrzeuginsassen als Antriebsmasse benutzen. In anderen Fällen, insbesondere bei Sitzen mit Elektroantrieben zur Sitzeinstellung, können eben solche Elektroantriebe auch als Antrieb für den Sitzuntergestellschenkel vorne oder seitlich verwendet werden. Die Anforderung an diesen Antrieb ist dabei nur eine entsprechend der unnormalen Fahrsituation angepasste Reaktionsgeschwindigkeit des Antriebs. Es eignen auch pyrotechnische Antriebe, die sich durch besonders kurze Reaktionszeiten gegenüber elektrischen oder mechanischen Antrieben auszeichnen. Auch Kombinationen der verschiedenen Antriebsarten sind einsetzbar.
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf zwei Figuren näher erläutert. Es zeigt:
-
1 einen Sitz1 mit Untergestellschenkel in Seitenansicht, und -
2 einen Sitz mit seitlichen Untergestellschenkel in Frontansicht. - Die in
1 dargestellte Seitenansicht zeigt den Sitz1 mit einer Lehne2 und einem Sitzpolster3 . Das Sitzpolster3 ruht dabei auf einem Sitzuntergestell4 . Dieses Sitzuntergestell4 weist an einer in Fahrtrichtung vorne liegenden Vorderseite9 einen Sitzuntergestellschenkel5 auf. Dieser Sitzuntergestellschenkel5 ist an dem Sitzuntergestell4 mit einem Gelenk7 so angebracht, dass er nach oben anhebbar ist. - Das Anheben des Sitzuntergestellschenkels
5 erfolgt über einen Antrieb8 , der als mechanischer Antrieb, elektrischer Antrieb oder pyrotechnischer Antrieb oder auch als eine Kombination aus diesen Antrieben ausgeführt sein kann. Die Auslösung des Antriebs8 erfolgt über einen Normalitätssensor12 , der eine unnormale Fahrsituation detektiert und den Antrieb in Abhängigkeit von weiteren Parametern auslöst. - Solche Parameter können zum Beispiel sein, die Heftigkeit des Aufpralls, in Verbindung mit einem angeschnallten oder einen nicht angeschnallten Fahrzeuginsassen, der über ein eingerastetes Gurtschloss erkannt wird. Ebenso sind noch viele andere Parameter denkbar.
-
1 zeigt weiterhin eine Detaildarstellung einer Antriebsvariante, die über eine Spreizvorrichtung11 das Betätigen des Sitzuntergestellschenkels realisiert. Auch hierbei ist ein Antrieb8 erforderlich, der als mechanischer, elektrischer oder pyrotechnischer Antrieb, oder als eine Kombination aus diesen Antrieben, ausgeführt ist. -
2 zeigt den Sitz1 mit Sitzlehne2 und Sitzpolster3 in einer Frontansicht. Das Sitzuntergestell4 weist hierbei einen seitlichen Untergestellschenkel6 auf, wobei dieser in diesem Ausführungsbeispiel an der nach der Fahrzeugaußenseite gerichteten Seite des Sitzes angebracht ist. - Der seitliche Untergestellschenkel
6 ist über ein Gelenk7 drehbar gelagert. Der Antrieb8 wird über den Normalitätssensor12 ausgelöst und bewirkt ein Betätigen des Untergestellschenkels. Durch das Betätigen des Untergestellschenkels hebt oder senkt sich die äußere Seite 11 des Sitzpolsters3 und bewirkt ein Verlagern der Krafteinwirkung durch den Seitenaufprall auf belastbarere Körperpartien des Fahrzeuginsassen.
Claims (13)
- Fahrzeugsitz (
1 ) mit einer Sitzrückenlehne (2 ), einem Sitzpolster (3 ), einem Sitzuntergestell (4 ), einen Sitzuntergestellschenkel (5 ), der an dem Sitzuntergestell (4 ) mit einem Gelenk (7 ), oder einem Deformationsbereich (7 ) und einem Antrieb (8 ) so angeordnet ist, dass ein vorbestimmter Abschnitt (9 ) des Sitzpolsters (3 ) durch Betätigung des Antriebs verformbar ist, gekennzeichnet durch einen Normalitätssensor (12 ), der bei Erkennen einer definierten Fahrsituation den Antrieb (8 ) betätigt. - Sitz nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Normalitätssensor (
12 ) bei Überschreiten einer vorbestimmten Beschleunigung des Sensors in zumindest einer vorbestimmten Richtung auslöst. - Sitz nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vorbestimmte Abschnitt (
9 ) in Fahrtrichtung vorne und/oder an einer der beiden und/oder an beiden Seiten des Sitzpolsters angeordnet ist. - Sitz nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (
8 ) ein mechanischer Antrieb ist. - Sitz nach einem der Patentansprüche
1 bis2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (8 ) ein elektrischer Antrieb ist - Sitz nach einem der Patentansprüche
1 bis2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (8 ) ein pyrotechnischen Antrieb ist. - Sitz nach einem der Patentansprüche
1 bis2 , dadurch gekennzeichnet dass der Antrieb (8 ) eine Kombination aus mechanischen und/oder elektrischen und/oder pyrotechnischen Antrieb ist. - Sitz nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (
8 ) eine Spreizvorrichtung (12 ) betätigt, die den Sitzuntergestellschenkel (5 ) betätigt. - Sitz nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gurtsensor einen angeschnallten oder nicht angeschnallten Fahrzeuginsassen bei sich bewegendem Fahrzeug erkennt.
- Sitz nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit des Gurtsensors eine erste vorbestimmte Position oder eine zweite vorbestimmte Position des Sitzuntergestellschenkels einnehmbar ist.
- Verfahren zur Überwachung einer Sitzposition, bei dem eine Fahrsituation überwacht wird, und bei einer normalen Fahrsituation einer erste Sitzposition eingestellt wird und wobei bei einer unnormalen Fahrsituation eine zweite oder dritte Sitzposition eingestellt wird.
- Verfahren nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass, eine unnormale Fahrsituation durch einen Normalitätssensor erkannt wird.
- Verfahren nach Patentanspruch 11-12, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit eines Gurtsensors bei einer unnormalen Fahrsituation eine zweite oder dritte Position eingestellt wird.
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